Das erste Licht der Morgendämmerung tunkt den Nachthimmel in ein Gemisch aus rosa und gelb. Still beobachte ich dieses Farbenspiel durch das kleine Fenster in der bescheidenen Holzhütte, die sich mein Schlafplatz nennt.
Ein kühler und feuchter Wind, bläst durch eine undichte Holzklappe und pustet mir dabei meine langen Rot-Braunen Haare aus dem Gesicht und treibt mir kleine unbemerkte Tränen in meine grünen Augen.
Eine tiefe unbekümmerte Ruhe zieht über die Lichtung hinweg.
Die meisten der knapp 50 Jugendlichen, die zu meinem bedauern alles nur Jungen sind, schlafen noch tief und fest in ihren Hängematten oder ,wenn sie so Glück wie ich haben, in ihren provisorischen Holzbetten, aber dabei will ich mich gar nicht beschweren. Ich bin froh, das ich meine eigene kleine Hütte bekommen habe und nicht bei den Junge schlafen muss, es ist jetzt nicht so, das ich mich total über Junge ekele oder so etwas kitschiges, jedoch ist es schon schön, wenn man als einziges Mädchen auf der Lichtung dann irgendwie doch etwas Privatsphäre hat.
Warum ich als einziges Mädchen hier bin, weiß ich leider nicht genau, vielleicht dachten die, die uns hier her geschickt haben ja, das ich ein Junge wäre, obwohl ich eigentlich ziemlich weiblich aussehe, wie ich finde, aber Anja, lässt sich jetzt eh nichts mehr ändern.
Ich bin schon vollkommen Wach und angezogen, aber nicht, weil ich eine Frühaufsteherin bin, sondern, weil ich eigentlich eine Läuferin bin und es für mich daher zu meinem Alltag gehört, dass ich mich früh fertig mache um die weiten und unscheinbaren Welten des großen Mysterium, welches wie ein Labyrinth aufgebaut ist, zu erkunden.
Das 'Eigentlich' kommt daher zustande, das ich in letzter Zeit an extremen Gleichgewichtsstörungen und Übelkeitsanfällen leide, daher wurde ich vorerst von den Pflichten eines Läufers 'beurlaubt' wie Minho es so schön nennt und helfe daher beim Gemüse und Obst- anbauen, was dazu führt, das ich ziemlich viel mit meinem besten Freund Newt abhänge.
Der Gedanke an Newt zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, er ist mein längster und Bester Freund hier auf der Lichtung und er war derjenige, der es an meinem ersten Tag geschafft hat, mich zu überreden, endlich aus der Box zu kommen, nachdem ich mich den kompletten Tag dort nicht heraus getraut hatte.
Der Wind heult auf und treibt mir weitere Tränen in die Augen, sodass ich unfreiwillig meine Augen schließen muss und sich ein Film der Erinnerung vor meinen inneren Augen abspielt.
Es kommt mir so vor, als wäre es Gestern gewesen, die Erinnerung an diesem Tag ist so frisch und lebhaft, das es fast schmerzt. Sie prasselt so schnell und heftig auf mich ein, als würde ich sie noch einmal durchleben.
Flash back:
Das Einzige, woran ich mich richtig Erinnern konnte, ist das ich verängstigt und Panisch in einer Dunklen Box aus Metall Stäben erwachte.
Bei dem Versuch mich an irgendetwas zu Erinnern, wie ich hergekommen war oder wer ich allgemein war, machten sich Kopfschmerzen in meinem Kopf breit, es war, als hätte jemand eine große Dunkle Metallwand in meinem Kopf errichtet, die es mir verhindert, an meine Erinnerungen zu kommen. In meinem Kopf herrschte ein schreckliches Durcheinander ständig hallten fragen in meinem Kopf, wie: Wie bin ich hier hergekommen, Welcher Wochentag war heute?
Es war eine Ausweg lose Situation und ich fühlte, wie sich die totale Angst langsam und in einer so großen Menge in mir breit machte, das es schmerzte. Ich wusste nicht was ich tun sollte oder wie ich hier her gekommen war.
Ein unerträglicher Schmerz durch fuhr meinen Körper, bis meine Muskeln den Widerstand aufgaben und erschlafften, so als wären sie Eingeschlafen.
Und ich lag einfach nur da, den Kopf auf die Kühlen Metallstäbe gebettet, unfähig zu wissen, was ich tun oder gar denken sollte, wie in Trance lag ich da und spürte die Schweißperlen auf meiner Stirn, als ich versuchte meine Augen so langsam an die Dunkelheit zu gewöhnen.
Wie ein Puzzle setzte sich vor meinen Augen ein Bild zusammen, erst konnte ich nur Formen in der Dunkelheit erkennen, doch dann nahmen die Gegenstände so langsam Form und Farbe an. Ich stellte fest, das ich mich zwischen einigen Kisten und Behältern befand, in denen, so vermutete ich es Zu mindestens sich irgendwelche Vorräte oder so befanden.
Mühsam rief ich mir in Erinnerung, das ich Ava heiße und das ich als ich klein war in der nähe der Hollywood Halls wohnte, alles weitere blieb aus, angestrengt wollte ich mich an mehr Erinnern, doch alles was ich in meinem Kopf Fand, war eine unendlich Tiefe Leere, fast als wäre ein Schwarzes Loch Tief in mir drinnen, was alles von mir auffraß, es klaute mir Meine Identität und alles was mich ausmachte.
Ich fragte mich, ob das alles nur ein schlechter Scherz war und ob jemand mir etwas in einen Drink gemischt hatte oder ob dies einfach nur ein schrecklicher Albtraum war. Am liebsten wollte ich aufwachen. Irgendwie aus diesem schrecklichen Albtraum fliehen, doch egal wie sehr ich es mir wünschte und hoffte, ich wachte nicht auf.
Innerlich betete ich, das es nur ein Traum war und ich früher oder später doch aufwachen würde, doch tief in mir drinnen wusste ich, das es nicht so war, das dies die Eiserne Realität war, obwohl ich mich verzweifelt wie ein Hilfloses Kätzchen, an die Traum Theorie klammerte.
Dann mit einem Ruck, setzte die Box sich in Bewegung und fuhr unbeschreiblich Schnell in die Höhe, ich hielt es für eine Art Fahrstuhl, das war das Komische an der ganzen Sache, ich konnte Sachen zuordnen, wusste wieso sich die Welt drehte, wie man Sprach oder gar essen kochte, doch ich konnte nicht sagen, wer ich bin oder wer meine Eltern waren.
Wer war ich und warum konnte ich mich an nichts Erinnern? In diesem Augenblick kehrten die Erinnerungen Scharf und Schmerzhaft zurück in meinem Kopf, aber es waren die Falschen, ich erinnerte mich an die glitzernd hinter den Hollywood Halls untergehende Sonne, der Morgendliche Duft von Frisch gekochtem Kaffee, das Gefühl von Seide an meiner Haut...all diese unwichtigen Dinge konnte ich mir in mein Gedächtnis rufen, die Wichtigen Jedoch, konnte ich nur Trüb und verschwommen vor mir sehen, so als würde ich sie durch ein Milchiges Glas betrachten. Ich sah undeutliche Umrisse, konnte jedoch nichts genau deuten und da waren auch keine Bilder von irgendwelchen Personen.
Ich wusste nicht mehr, was meine Lieblingsfarbe war oder wie es sich anfühlte, zu meinem Lieblingslied zu tanzen, was War überhaupt mein Lieblingslied?
Am Schlimmsten war jedoch, das all dies von Sekunde zu Sekunde noch unschärfer und blasser wurde, so als würde meine Erinnerung sich auflösen, so als würde ich mich auflösen, langsam Stück für Stück, so lange, bis nichts mehr von mir übrig blieb.
Ich versuchte meine Augen zu schließen und mich mit all meiner Kraft auf das zu konzentrieren, was mir noch blieb.
Meine Glieder taten sich schwer, es war als würde mir mein eigener Körper nicht mehr gehören, ich wollte um Hilfe schreien, weinen oder auch beides, doch kein Laut verließ meine zitternden Lippen.
Der Aufzug fuhr so schnell in die Höhe, das mir die Luft aus den Lungen wich, panisch versuchte ich an Sauerstoff zu kommen, in mir drinnen drehte sich alles und ich hatte panische schon fast Krampfader Angst, die wie eine Welle aus Furcht und Wut auf mich ein prasselte und mich gnadenlos unter ihr begrub. Ich hatte das Gefühl, als würde ich keine Luft mehr kriegen, als würden meine Lungen regelrecht zusammenschrumpfen.
Mein Gefühl für die Zeit verschwamm, ich konnte nicht mehr sagen, wie lange mich der Aufzug in die Ungewissheit zog und ich fing mir an Gedanken zu machen. Ich wusste nicht was auf mich zu kam und was passieren würde, wenn der Aufzug anhalten würde. Würde man mich töten? Oder als Verkaufstechnischen für irgendwelche Illegalen Experimente Benutzen? Was ist, wenn der Aufzug niemals anhalten würde?
Tränen brannten sich in meine Augen und endlich gelang es mir meine Stimme wieder zu bekommen.
,,Hilfe”, schrie ich. Doch bei meiner verminderten Lungenkapazität kam nur ein krächzen heraus
,,Hilfe!”, versuchte ich es noch einmal und dieses mal kam mehr Ton heraus, ,, Kann mich irgendwer hören, bitte hilf mir doch jemand”, ich schrie mir voller Verzweiflung die Seele aus dem Leib, erschrak jedoch vor meiner eigenen Stimme, sie klang so fremd, dort war nichts in ihr zu finden, was mich auch nur ansatzweise Bekannt und vertraut vorkam.
Gerade, als ich erneut zu schreien beginnen wollte, blieb der Aufzug mit einem Dumpfen quietschen stehen, welches mich dazu veranlagte mir schmerzerfüllt meine Ohren zuzuhalten um dieses schreckliche Geräusch nicht mit anhören zu müssen.
Durch diesen abrupten Stopp, wurde ich ungewollt nach vorne Geschleudert. Ein stechender Schmerz durchzog sich durch meine Linke Schulter und mein Kopf machte mir schreckliche Sorgen, da sich nun, alles noch schlimmer drehte als ohne hin schon.
Ich biss mir auf die Lippen um die Tränen, die sich erneut in meine Augen schlichen zu unterdrücken, ich durfte nicht weinen, nicht bevor ich weiß, wer oder was hier, auf mich wartete.
Mühsam schaffte ich es mich auf die Knie zu hieven. Mein ganzer Körper kribbelte, als sei er eingeschlafen, als ich vorsichtig und ängstlich an mir herunter sah, kam es mir so vor als stünde ich direkt unter Strom, aber der Aufprall war nicht alleine daran Schuld, das ich so zitterte.
Was würde jetzt mit mir geschehen? War das mein Ende? Würde ich jetzt sterben ohne zu wissen, wer ich eigentlich bin?
Ich zitterte wie Verrückt und wartete auf das, was jetzt kommen sollte. Lange geschah nichts, nicht ein Laut war zu hören. Dann nahm ich draußen Schritte war, erst waren sie ganz leise, dann wurden sie immer lauter und lauter, ich konnte nicht genau einschätzen wie viele es waren, ich schätzte es auf etwa 40-50 Menschen. Um mich herum nahm ich ein lautes Stimmengewirr war, doch es hob sich eine stimme von all den anderen ab.
,,Mal gucken, was für ein Mischling wir diesen Monat bekommen.”
,,Hoffentlich nicht wieder so einen schwachen Strunk, wir brauchen dringend einen neuen Schlitze”, drang eine Weitere Stimme an mein Ohr.
Strunk? Schlitze Was meinten diese Fremden Menschen da, den Stimmen nach zu Urteilen, mussten sie beide Männlich sein und auch die Stimmen, die ich nur leise und schwach zu hören bekam, mussten von Männern oder eher gesagt Teenagern Stammen. Na toll, dachte ich mir, vielleicht würde man mich doch für Illegale Experimente Missbrauchen.
,,Jetzt öffnet doch mal einer die Box, ich will wissen was uns erwartet”, meldete sich eine Weitere, eine eher ziemlich unscheinbare Stimme zu Wort.
Gesagt getan, ich vernahm das schrille Quietschen, wie als würde man eine alte und verrostete Tür öffnen und dann, das starke und unvorstellbar helle Sonnenlicht, welches, so kam es mir jedenfalls vor, meine Augen weg brannte. Schnell verdeckte ich sie unter meinen Händen und mich überlief ein unerklärlicher Schauer und ich fühlte mich, als hätte ich gerade eine Schwere Grippe hinter mir
.
,,Nanu”, vernahm ich mit einem mal von der ersten Stimme, ,,Das...das..”
,,Was siehst du Galle?”, warf eine andere stimme ein. Ich wagte es kaum zu Atmen oder geschweige denn mich aus meiner starre zu lösen. Vielleicht würden sie mich ja in ruhe lassen, wenn sie mich für tot hielten.
Langsam öffnete ich meine Finger ein kleines Bisschen, sodass ein wenig Augenlicht an mich herankam und sich meine Augen so langsam an das Sonnenlicht gewöhnen könnten.
,,Da ist ein Mädchen”, in seiner Stimme schwang ein Gefühl mit, welches ich nicht zuordnen konnte, es war wie eine Mischung aus Verwirrung und unerbittlicher Wut.
,,Was redest du da für ein Klon? Warst wohl heute zu lange in der Sonne”, scherzte ein weiterer.
Ich war noch verwirrter als ohne hin schon, Klon? Was sollte das heißen, das waren echt komische Menschen.
Der Junge, namens Galle schnaubte kurz wütend auf und fuhr dann fort:,,Wenn du mir nicht glaubst, dann sieh doch selbst nach.”
Endlich traute ich mich, meine Augen komplett zu öffnen, es dauerte ein Wenig bis sich in dem Komplett weißen Bild, welches sich mir Bot Farben und Formen zu erkennen war. Ich erkannte, das um mich herum ein Stück über mir eine Horde von Teenager Junge standen,
sie alle starrten mich mit weit aufgerissenen Augen an und ich fühlte mich wie als wäre ich irgendeine Zirkusattraktion.
Haben die noch nie ein Mädchen gesehen?
,,Warum haben die uns dieses mal ein Mädchen geschickt?”, sagte ein Junge aus einer der hinteren reihen, dessen Stimme ich nicht zuordnen konnte.
,,Was macht die denn hier?”
Das Gefühl der vielen Blicke, die auf mir ruhten machte mich nervös und reflexartig rutschte ich weiter nach hinten und verkroch mich in einer der dunklen Ecken. Ich rutsche so weit, bis mir die kalte Wand einen strich durch die Rechnung machte und mir den Weg versperrte.
Hinter den Junge erkannte ich Bäume und einen strahlend Blauen Himmel.
Ich vernahm das Geräusch von zwitschernden Vögeln und zum ersten mal nahm ich den frischen Sommerwind war.
,,Ich glaube es nicht, das ist echt ein Mädchen”, sagte ein Junge, der wie ich erkannte, Blondes Haar besaß und allgemein durch sein Rundes Ovales Gesicht und dem halben Lächeln einen Sympathischen Eindruck auf mich machte.
,,Will sie nicht raus kommen?”, vernahm ich von einer unbekannten Stimme.
Ihm, nein, wer weiß, was für verrückte ihr seid, antwortete ich innerlich.
,,Los Galle, hol die kleine da raus.”
Der Junge, der sich als Galle herausstellte, besitzt kurzes Blondes Haar und helle Grüne Augen. Groß baute er sich über mich auf:,,Kommst du freiwillig da raus oder müssen wir dich zwingen?”
Ich antwortete ihm nicht. Ich meine er war ein totaler Fremder, jeder normale Mensch würde in dieser Situation vermutlich totale Angst verspüren, ich jedoch war einfach nur wütend, worauf genau konnte ich nicht sagen.
Es stellte sich als großen Fehler heraus im nicht zu antworten, denn nun sprang er in die Box und baute sich vor mir auf, was nicht gerade so toll war, da er jetzt aus näherer Distanz von oben auf mich hinab sah:,,Du würdest es uns beiden viel einfacher machen, wenn du einfach hören und aus der Box steigen würdest.”
Komm mir auch nur einen Schritt zu nah und du hast ein Riesen Problem.
Als Antwort schüttelte ich nur den Kopf und im nächsten Moment spürte ich zwei kräftige Arme auf meiner Schulter, die an mir zerrten.
Mit meinem Kompletten Gewicht stemmte ich mich dagegen, ich würde nicht zulassen, das er mich einfach so grob anpackte.
Sein griff verstärkte sich und es fühlte sich an, als würde er meine Schultern zerquetschen wollen.
,,Na komm, wehre dich nicht so”, fauchte er und bekam daraufhin den bösesten Blick von mir zugeworfen, den es mir Möglich war.
,,Du machst mir keine Angst”, noch einmal zog er fest und dieses mal rutschten wir ein Stück nach vorne und ich war ihm praktisch komplett ausgeliefert. Ich wollte nur zurück in meine Ecke, die mir so viel Sicherheit gab.
Meine Hände griffen wie Automatisch nach seinen Armen und ich versuchte mit aller kraft seine Hände von meinen Schultern zu bekommen, während ich mich schüttelte und gegen seinen Griff werte.
Ich bin nicht in der Lage auch nur einen Murks von mir zu geben, selbst wenn ich es wollte. Ich will unbedingt vermeiden, dass meine Wut über diesen Fremden mit mir durchgeht.
Ich befürchtete, das er mir komplette Angst machen wollte mich einschüchtern wollte, doch nicht mit mir, also behielt ich mein Gleichgültiges, Finster Schauendes Gesicht die ganze Zeit aufrecht.
,,Du willst es wohl nicht anders!”
Direkt vor mir erhob sich seine Hand gefährlich hoch, ich wusste was nun kam, er würde mir eine verpassen.
Ich schloss meine Augen, machte mich innerlich schon auf den Schlag bereit, fühlte schon, wie seine Hand mit voller Wucht gegen meine Wange schlug, doch….. der Schlag blieb aus, wurde durchbrochen, von einer anderen Stimme.
,,Galle! Lass sie in ruhe!”, drohend vernahm ich die Stimme eines weiteren Jungen.
,,Aber sie...”, protestiere dieser Galle, wurde aber mitten im Satz unterbrochen.
,,Nichts aber. Sie ist verschreckt und hat Angst, was verständlich ist. Sei du mal in ihrer Situation”, die Stimme des Jungen klang, sanft und freundlich, ,,Geh jetzt, hasst du nicht noch irgendetwas anderes zu tun?!”, das war mehr eine Aufforderung als eine Frage. Schnaubend lies Galle mich dann endlich los. Ich atmete erleichtert aus.
Ich wagte es nicht meine Augen zu öffnen, vermutlich warf Galle mir gerade einen tötenden Blick zu. Erst, als er aus der Box stieg und seine Schritte nur noch schwach zu hören waren, öffnete ich schwach meine Augen und sah direkt vor mir, den Blonden Jungen stehen, der mich mit einem Freundlichen Grinsen ansah:,,Wie gut, ich dachte schon, du würdest deine Augen gar nicht mehr öffnen.”
Mit großen Augen sah ich ihn an und als er bemerkte, dass ich ihm nicht antworten würde, schüttelte er nur seufzend seinen Kopf und ließ sich dann gegenüber von mir auf dem Boden nieder.
,,Hör zu, ich weiß, dass diese ganze Situation für dich echt komisch sein muss (verdammt komisch, so komisch, dass ich innerlich komplett durchdrehe, würde das ganze etwas besser beschreiben), aber das wird sich legen, wir alle waren einmal in der gleichen Situation wie du”, erklärte er ruhig und ließ mich dabei keine Sekunde lang aus den Augen.
'Wie in der gleichen Situation wie ich, seid ihr alle über den Aufzug hergekommen?'
,,Ja sind wir, wir alle, genau wie du.”
Oh seit! Habe ich das gerade etwa laut gedacht, ich wollte doch einfach schweigen um Abzuwarten, wie sie reagieren.
Egal, lange hätte ich es mit dem Nichtssagend sowieso nicht mehr durchgehalten, dafür hatte ich zu viele Fragen in meinem Kopf herumschwirren.
,,Was ist das für ein Ort und warum kann ich mich an nichts Erinnern?”, fragte ich etwas lauter als geplant, als könnte ich meine Stimme nicht richtig einschätzen. Erneut begann ich am ganzen Körper zu zittern. Angst und Panik machte sich erneut in mir breit.
,,Ist okay. Das ist uns allen Passiert, wir alle hier sind ohne Erinnerung hier aufgewacht. Das Einzige woran wir uns erinnern dürfen, sind unsere Namen. Wir befinden uns auf der Lichtung, hier leben wir. Alles was wir zum überleben brauchen, kommt aus der Box”, bei dem Wort Box deutet er auf den großen Metallkäfig, in welchem wir uns befinden, ,,Einmal im Monat wird sie hier herauf geschickt, mit Vorräten und einem Neuen Mischling, diesen Monat warst du dran. Normalerweise werden hier nur jungen hergebracht, deshalb sind sie alle, besonders Galle total durcheinander, mich eingeschlossen. Du darfst dir ihre Reaktionen also nicht so zu Herzen nehmen.”
Pause
Stille
Speichern.
Es dauerte lange, bis ich die ganze Informationsflut gespeichert und aufgenommen habe. Diese ganzen Informationen machten mich ganz schwindelig.
,,Wer hat uns hier her gebracht? Wieso sind wir hier?”, fragte ich weiter nach. Ich war hungrig, hungrig nach wissen. Ich hatte das Gefühl, als müsse ich meinen Kopf füllen, da er mir sonst vor lauter leere eingeht.
Und wenn ich schon nichts über mich wusste, dann wollte ich Wenigstens alles über das hier, ich glaube der Fremde hat es Lichtung genannt wissen.
,,Irgendwelche Idioten, aber niemand weiß, wer, auch an so etwas dürfen wir uns nicht erinnern”, der Blonde senkt traurig seinen Kopf und ich sehe einen Hauch von Wut in seinen Augen, auf blitzen.
Dann einen kurzen Moment später, schien er sich wieder gefangen zu haben und sah mich an:,,Bevor ich es vergesse, ich bin Übrigens Newt”, stellte er sich vor, ,,Deinen Namen wirst du….”
,,Ava”, unterbrach ich ihn. Verdutzt sah er mich an. Das Sonnenlicht verfing sich in seinen Haaren und ließ diese Traumhaft glänzen. Erst jetzt sah ich sein Gesicht genauer, er sah echt gut aus.
,,Mein Name ist Ava”, wiederholte ich mich, da ich mir nicht sicher war, ob er mich richtig verstanden hatte und mich deshalb so verdutzt an gesehen hatte oder ob er einfach nur so aus Spaß so geguckt hatte.
,,Wow, das ist schnell, eigentlich fällt uns also zu mindestens den meisten ihr Name erst in ein oder zwei Tagen ein”, murmelte er mehr zu sich selbst, als dass er mir eine Antwort gab.
,,Oh”, ich wusste nicht so direkt, was ich dazu sagen sollte, also musste so eine Aussage genügen.
Einen Moment lang herrschte eisiges Schweigen zwischen uns, dann richtete Newt sich langsam auf und reichte mir seine Hand:,,Wir sollten so langsam mal hier raus, damit ich dir alles Zeigen kann, und wir müssen noch einiges tun, für das Fest Heu…..”
,,Nein!”, protestierte ich, mitten in seiner Erzählung, ,,Ich gehe da nicht raus, wer weiß, ob ich dir überhaupt trauen kann, ob du mir die Wahrheit sagst.”
Wie von alleine verschränken sich meine Arme vor meiner Brust und ich schaue Newt mit großen Augen an.
,,Wenn du das so willst”, seufzend setzt sich Newt wieder an seinem Platz zurück, ,,Wenn du dich dazu bereit fühlst hier raus zu kommen, dann sag beschied. Ich kann dir versichern, dass dir hier niemand etwas tun wird.”
Abgesehen von diesem Galle vielleicht, dachte ich im Stillen
und so kam es, dass Newt und ich bis kurz vor Sonnenuntergang in der Box saßen. Er blieb die ganze Zeit bei mir und erzählte mir viel über die Lichter. Ich erfuhr von ihm alles, was es zu wissen gab und ich was froh, meinen Kopf wenigstens mit etwas füllen zu können.
Und das war mein erster Tag auf der Lichtung.
Reflexartig öffne ich meine Augen, als ich vor meiner Hütte ein Geräusch warnheme.
Doch als ich durch mein Fenster schaue, ist draußen nichts zu sehen.
Vermutlich war es nur ein Tier.
Erneut schaue ich aus dem Fenster und Ich bemerke, dass die Sonne unbehaglich in die höhe gestiegen ist und es jetzt mittlerweile schon Zeit für das Frühstück sein dürfte.
Also drehe ich schnell den Türknauf meiner kleinen Holztür um seine eigene Achse und trete dann mit gutem gewissen ins Freie.
Sofort bläßt mir die Frische Sommerluft um die Ohren und ich Atme den frischen geruch des Lavendelbusches, welcher sich direkt neben meiner Hütte befindet ein und ich merke, wie sich automatisch meine Züge entspannen.
Auf meinem Weg zum Frühstückssaal kommen mir einige der Lichter entgegen unter ihnen auch Winston, der Hüter der Schlitzer, welcher sich beim gehen zu mir gesellt.
,,Na Ava, schon so früh wach, ich dachte, du bist jetzt für das Gemüse und Obst anbauen zuständig?!”, will er wissen und fährt sich dabei lässig durch seine Schwarzen Haare.
,,Ja schon”, murmle ich, ,,Aber ich bin noch immer total in dem Rhytmus der Läufer drinnen und stehe deshalb schon so früh auf.”
,,Ich hätte die Zeit ja zum Schlafen genutzt”, lacht Winston und ich schüttel dabei nur meinen Kopf, er würde es eh nicht verstehen, selbst wenn ich es ihm noch einmal erklären würde.
,,Du bist nur aber halt nicht ich”, scherze ich, als wir gerade den Speisesaal betreten, in dem es Bereits schon herrlich nach Frischem Speck und Frischen Eiern riecht.
Bei dem Stichwort leckeres Essen, fängt auch schon Automatisch mein Magen an zu knurren.
Gemeinsam mit Winston begebe ich mich zu Bratpfanne, der mir wie immer gut gelaunt mein Essen reicht:,,Schon so früh wach?”
Ich nicke:,,Ja, alte Gewohnheit”
Damit nehme ich mir meinen Teller, auf dem sich zwei lecker Speck streifen und ein Brot, sowie zwei Eier befinden und schaue mich nach einem Freien Platz um.
Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen, so hungrig bin ich.
Es stellt sich nicht als schwierig heraus, einen Freien Platz zu finden, da sich hier bis jetzt nur ein Paar der Lichter versammelt haben.
Winston begibt sich zu den anderen Schlitzern und ich wäre im fast gefolgt, doch da erkenne ich Gally, der sich bei ihnen Befindet.
Zwar hat Gally sich für die Aktion in der Box entschuldigt und wir haben die Sache geklärt, aber dennoch vertraue ich ihm nicht so wirklich.
Irgendwie habe ich bei ihm ein ungutes Gefühl, er kann echt wirklich nett sein, da will ich nichts gegen sagen, aber ich weiß auch nicht, so wie er mich immer ansieht, als würde er mir am liebsten die Pest an den Hals wünschen.
Also beschließe ich mich einfach an einen der Vorderen freien Tische zu setzten. Ich habe es sowieso lieber, wenn ich Morgens, mit nicht so vielen Reden muss. Ich bin nun mal ein kleiner Morgenmuffel.
Die meisten der Leute, die sich nun auch in die Cafeteria begeben, nicken mir zu oder Begrüßen mich.
Noch vor ein Paar Monaten, sah das ganz anders aus, ich bin jetzt seid knapp sechs Monaten hier auf der Lichtung. Als ich noch neu war wurde ich die ersten Wochen, von so gut wie allen zwar nicht richtig gemieden, doch viele Behandelten mich, als sei ich gar nicht da, einige meinten auch, das ich als Frau, hier falsch sei und das das nur ein Schlechter Scherz von den Schöpfern die uns hier rein Gesteckt haben sein muss, daher haben sie mich nicht wirklich ernst genommen.
Doch durch meinen guten Willen und die Zusammenarbeit mit den anderen, habe ich es dann geschafft, mir Anerkennung zu erarbeiten.
Ein Paar der Jungs dachten anfangs sogar, ich sei ein Roboter gewesen, der von den Schöpfern her geschickt worden ist um alle hier zu vernichten, doch nachdem nach Wochen nichts schlimmes sondern auch hauptsächlich nur gutes passiert ist, ist auch diese Theorie, letzten Endes verstummt.
,,Wenn das nicht mal die kleiner Ava ist, schon so früh wach?”, lacht eine Stimme neben mir, als ich gerade anfangen will mein Brot zu essen.
Ich schwöre, wenn ich gleich von noch jemanden höre, das ich schon so früh wach bin, drehe ich komplett durch.
Ich schaue zur Seite und erkenne Mihno, den Anführer der Läufer, der sich neben mich setzt, gefolgt von Ben, der Sich uns gegenüber setzt. Ich erkenne, das er sich kein Essen geholt hat und schaue ihn fragend an:,,Hast du keinen Hunger?”
,,Hab keine Zeit etwas zu essen”, antwortet er nur knapp und sieht sich dabei zu allen Seiten um, als würde er jemanden suchen.
Das ich nun noch verwirrter Schaue, muss auch Minho auffallen, da er mich nun ansieht und zu erklären beginnt:,,Es gab gestern Abend einen heftigen Streit zwischen Ben und Jack und seitdem ist Jack nicht mehr Aufzufinden, Ben denkt, dass er einen Rachefeldzug gegen ihn Plant.”
,,Der Kartenzeichner Jack?”, frage ich mit gesenkter Stimme und sehe Minho undurchdringlich an.
,,Ja, der, wir haben keinen anderen Jack hier, dass weißt du schon oder Ava?”, flüstert er zurück.
,,Stimmt, aber egal, warum flüstern wir?”, gebe ich zurück und direkt danach ertönt hinter uns ein Lachen.
,,Man, ihr seid echt komisch. Ihr solltet euch selbst mal sehen”, lacht Newt und setzt sich direkt gegenüber von mir.
Sofort erhellt sich meine Miene, ich bin immer total froh, wenn ich ihn sehe und ich weiß noch nicht einmal wieso, vermutlich liegt es einfach daran, dass wir beide uns so super verstehen.
,,Du solltest dich auch mal sehen, du bist alle mal genau so komisch wie wir”, antworte ich und nehme genüsslich eine Gabel voll von dem leckeren Speck.
,,Anderes Thema”, sagt Newt mit einem mal, oh ja, im Thema Wechseln ist er echt gut, ,,Habt ihr schon den Streit zwischen Jack und Ben mitbekommen.”
Also ich muss ja echt sagen, wenn es um das Verbreiten von Ereignissen oder Gerüchten geht, dann sind die Jungs hier schneller als so manche Mädchen.
Ich räuspere mich und deute mit einem Kopf nicken in Bens Richtung und forme mit meinen Lippen ein: Er sitzt neben dir.
Doch Ben, scheint Newt's Aussage nicht mitbekommen zu haben, ich frage mich auch, ob er überhaupt bemerkt hat, dass sich Newt zu uns gesellt hat. So sehr scheint er im Gedanken versunken zu sein, während er sich immer und immer wieder umsieht.
Irgendwie macht sich ein komisches Gefühl in mir breit. Ich mag es nicht, Ben so fertig zu sehen.
Mittlerweile hat sich der Speisesaal schon gut gefüllt, doch von Jack fehlt jede Spur.
'Ich weiß', formt Newt mit seinem Lippen zurück.
,,Glaubt ihr, dass der Streit etwas mit den gezeichneten Karten zu tun hat, die verschwunden sind?”, wirft Newt in die Runde. Und lehnt sich dabei etwas nach vorne, damit niemand sonst, von unserem Gespräch etwas mitbekommt.
,,Ich bin mir Sicher, soweit habe ich das alles mitbekommen. Jack glaubt, dass Ben etwas damit zu tun hat”, erklärt Minho.
Soviel zum Thema niemals über jemanden Reden, wenn er direkt neben einem Sitzt.
,,Minho, hasst du schon mit Ben darüber geredet”, frage ich und schaue ihn dabei direkt in die Augen, während sich wie von alleine der Griff meiner Hand um meine Gabel verstärkt.
Minho schluckt:,,Er sagt kaum etwas darüber, es ist echt schwer an Informationen zu kommen.”
,,Wenn noch mehr, von dem Streit erfahren, dann...”, setze ich an, werde aber mitten im Satz von Minho unterbrochen:,,Dann wird, die komplette Sache eskalieren.”
Damit ihr Bescheid wisst, vor einigen Tagen, sind einige der Karten, die die Kartenzeichner angefertigt haben, verschwunden, einfach so und ohne eine Spur auf ihr ursprüngliches Dasein hinterlassen zu haben.
Ich frage mich um ehrlich zu sein, ob die Kartenzeichner sie vielleicht noch gar nicht gezeichnet haben, aber es dachten und die Karten so verschwunden sind. Aber das sage ich natürlich nicht, sonst würde man mich noch verdächtigen. Seid Tagen wird nun versucht dem Rätsel auf die Spur zu gehen. Und so ist dann wohl auch der Streit entstanden, Jack hat Ben schon die ganze Zeit verdächtigt…
,,Ehrlich gesagt, ich mache mir größere Sorgen darüber, dass Jack seid gestern Verschwunden ist, als das die ganze Sache, die ohne hin schon Eskaliert ist, noch weiter eskaliert”, Newt's Stimme reißt mich aus meinen Gedanken, etwas erschrocken schaue ich mich um und erkenne, das Ben mittle fast wie Hypnotisiert unserem Gespräch folgt.
Das er dabei direkt auf unser Essen schaut und vor Hunger fast schon stirbt, ist dabei nicht zu übersehen.
,,Und was sollen wir den anderen sagen, falls sie uns fragen, wer die Karten tatsächlich gestohlen hat?”, fragt Minho mit einem mal, ,,Ich meine wir sind mit Ben befreundet, das macht uns zu Kompliezen.“
Ich sehe ihn Kopfschüttelnd und mit hochgezogener Augenbraue an:,,Das wir es nicht Wissen, vielleicht?”
,,Leute”, mischt sich Ben nun in das Gespräch ein, ,,Wenn hier jemand irgendwem Verdächtigen sollte, dann mich, Jack hat mich schon die ganze Zeit verdächtigt.”
,,Aber das sind nur Vermutungen Ben”, versuche ich ihn zu beruhigen.
,,Ja, aber ich wurde verdächtigt und dann habe ich mich mit Jack deshalb angelegt und jetzt meint der Idiot einfach verschwinden zu müssen.”
,,Ok, das reicht, du musst echt etwas essen. Du fängst schon an zu spinnen. Newt, gib ihm dein Brot”, sage ich und schaue Newt dabei auffordernd an.
Dieser hält seine Hand vor seinen Teller, als wäre dieser ein Schatz, den er unbedingt Beschützen müsse:,,Nein, gib ihm deins. Ich habe Hunger.”
,,Ava sieh es ein. Ich fange nicht an zu spinnen. Das ist so und jetzt Plant Jack schon, wie er mir am besten eins Auswischt.”
,,Okay. Komm mal ein bisschen runter”, antworte ich und habe dabei große Mühe nicht gleich komplett Auszuflippen, Ben sollte sich das ganze nicht so zu Herzen Nehmen.
Ich beobachte gespannt die Reaktion der anderen, als ich sage:,,Betrachten wir das ganze doch mal aus der neutralen Perspektive. Gut, Jack verdächtigt dich zwar ganz klar, Ben, aber das bedeutet noch lange nicht, dass er gleich einen Racheplan gegen dich schmiedet.”
Ben legt seine Hände auf den Tisch und starrt mich an, als wäre ich eine komplett Verrückte.
,,Genau”, unterstützt Newt mich, ,,Das sind nur Vermutungen nichts weiter. Alby hat sowieso geplant nachher mal mit uns allen über die Situation zu reden um das alles ein für alle mal zu klären."
,,Vermutlich will er mich in den Bau stecken, damit ich außer Reichweite bin”, murmelt Ben und presst seine Hände zu Fäusten, er presst sie so fest zusammen, dass seine Knöchel schon weiß werden, ,,Oder er verbannt mich."
,,Okay, du brauchst mein Brot echt mehr als ich”, sagt Newt und schiebt ihm seinen Teller zu.
,,Ich sage nur so wie es ist”, verteidigt Ben sich.
,,Ich bin der Stellvertretende von Alby, also weiß ich ziemlich viel über seine Pläne. Niemand hat vor, dich in den Bau zu stecken”, erklärt Newt.
,,Und dennoch weißt du nicht alles was Alby vorhat“, Ben schaut Newt mit einem strengen Blick an, wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, das Ben versucht Newt mit seinem Blick zu töten.
Seufzend schaue ich rüber zu Mihno, der meinen Blick ebenso Seufzend erwidert.
,,Oh gott Jungs!”, unterbreche ich das Gespräch etwas lauter als Geplant, ,,Ihr führt euch auf, wie eine Truppe Wahnsinniger. Ich habe das Gefühl, als würden wir uns streiten, ohne wirklich zu streiten. Die Situation ist so wie sie ist. Das ist so und das können wir auch nicht ändern. Aber was dem ganzen am Wenigsten Hilft, ist das besonders du, Ben”, ich schaue ihn dabei direkt an, ,,Dich aufführst, als wäre dein Leben jede Sekunde vorbei. Entspann dich doch einfach mal. Wenn du nichts verbrochen hasst, dann hast du auch nichts zu befürchten.”
Nach meinem Plötzlichen Wutanfall bereue ich diesen aber auch schon gleich wieder und würde mich für meine Worte am liebsten selbst Ohrfeigen.
,,Wow”, Nach diesem Kommentar isst Ben endlich etwas. Ich habe das Gefühl, als müsse ich mich entschuldigen, obwohl ich ja eigentlich gar nichts gemacht habe. Vermutlich ist er total Sauer, weil er für die Sache verantwortlich gemacht wird und das letzte, was er jetzt brauchen kann, ist jemand, der ihm irgendeinen Schwachsinn erzählt.
Es gibt nur eine Möglichkeit, diese Situation noch irgendwie zu retten.
Seufzend lege ich meine Gabel auf meinen Teller und stehe auf.
,,Wo willst du hin?”, fragt Newt mich und schaut mich mit großen Augen an.
,,Nach draußen”, antworte ich kurz gebunden, schnappe mir meinen Teller, bringe ihn zu Bratpfanne und laufe im Eilschritt aus dem Speisesaal, die verwirrten Blicke der anderen, die auf mir ruhen, dabei komplett ignorierend.
Tag der Veröffentlichung: 04.08.2015
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