Cover

Cover 2

 

 

 

 

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei meinen beiden Coverdesignern bedanken!

Cover 1 (vorne) stammt von Kathy (https://www.bookrix.de/-uk72e737694b745/).

Cover 2 wurde von Heike (https://www.bookrix.de/-h.j.white/) designt. 

 

Beide haben meine Vorstellung umgesetzt. Und das was dabei rausgekommen ist, ist sogar noch besser als das was ich im Kopf hatte. Und das Ganze innerhalb von weniger als einem Tag!

 

Die Entscheidung, welches Cover das Gesicht des Buches wird, ist mir wirklich nicht einfach gefallen, weil beide einfach wunderschön sind.

 

Kathys Cover ist letztendlich aus dem Grund vorne gelandet, weil sie einfach drei Stunden früher fertig war.

 

Auf jeden Fall zwei sehr talentierte Covergestalterinnen, denen ich gerne auch in Zukunft wieder einen Coverauftrag anvertrauen werde.

 

Vielen Dank noch einmal für eure Mühe und die Zeit, die ihr aufgewendet habt.

 

 

 

 

 

 

Vor zehn Jahren

Es war keine der Strecken, die von diesen ultramodernen Highspeed-Zügen befahren wurde, die der Mann heute ausgesucht hatte. Nein, es war ein uralter Bummelzug bei dem man eigentlich schon fast befürchten musste, nicht mehr an sein Ziel zu gelangen. Trotzdem hatte er sich für genau diese Strecke entschieden, weil ihm das moderne Zeug einfach zu unpersönlich war. Dieser Zug war perfekt für den kleinen Ausflug, den er mit seiner Tochter geplant hatte.

Quietschend hielt der Zug direkt vor dem Mann. An einer Hand hatte er seine Tochter, die ihm kaum bis zum Bauchnabel reichte, in der anderen hielt er einen maroden, pinken Rucksack. Gemeinsam stiegen sie in den Zug und ließen sich auf zwei freien Plätzen nieder. Es war nur ein Wagon, der nicht einmal voll besetzt war. Dem Mann gefiel das. So schön nostalgisch und ruhig. Sicherlich würde das auch seiner Tochter gefallen. Seit er ihr versprochen hatte, dass sie zusammen einen Ausflug machen würden, war sie zappelig und unruhig gewesen und heute wollte er endlich sein Versprechen wahrmachen. Für die nächsten zwei Tage wollte er nur für sie da sein und kein Geschäftstermin würde das ändern.

Die karge Landschaft zog am Fenster vorbei als das kleine Mädchen wieder aufwachte. Fast die ganze Fahrt über war es aufgeregt gewesen und hatte seinen Vater an jeder Station gefragt, ob sie schon da wären. Immer hatte er es verneint. Doch jetzt, das Mädchen hatte es ihm Gefühl, würden sie bald da sein. Es drehte sich zu seinem Vater, der die ganze Zeit neben ihm gesessen hatte. Aber neben ihm saß ein großer Mann in einem schwarzen Mantel und mit einem schwarzen Hut auf dem Kopf.

„Was tun Sie, Mister? Und wo ist mein Daddy?“, fragte es. Seine Stimme zitterte und es drückte das Kuscheltier, das es im Arm hielt, noch fester an sich.

Der Mann sah zu ihr hinunter, nahm seine Sonnenbrille ab und antwortete mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen: „Ich sorge dafür, dass schlechte Menschen fortgehen.“ Mit diesen Worten erhob sich der Mann von seinem Platz und zog eine Pistole unter seinem weiten Mantel hervor. Die übrigen Fahrgäste schenkten ihm keine Beachtung.

„Ganz ruhig! Hier kommt keiner lebend raus. Also kein Grund zur Panik“, rief er und feuerte einen Schuss aus der Pistole in seiner rechten Hand ab. Es gab keinen Knall, nicht ein Geräusch. Aus der Pistole zuckte ein blauer Lichtstrahl, der sich zu einer wabernden, zuckenden und leuchtenden Kugel formte. Er wusste, dass ihm knapp anderthalb Minuten blieben bis sich diese Szene in etwas sehr Unschönes verwandeln würde. Schnell packte er das kleine Mädchen, das mit vor Schreck geweiteten Augen über die Rückenlehne seines Sitzes lugte und zog ihr einen Sack über den dunklen Lockenkopf.

Heute

„Schlag zu Ada! Wie ich es dir gezeigt habe. Nur keine Angst. Du kannst mir nicht weh tun!“ Die junge, schlanke Frau wich vor einem weiteren Schlag zurück. „Du weißt, dass ich dich mit nur einem Schlag töten könnte.“ Gerade als sie diesen Satz ausgesprochen hatte, holte sie aus und beförderte das Mädchen zu Boden. „Siehst du! Wieder deine Schwachstelle“, grinste sie dem Mädchen ins Gesicht als sie neben ihm kniete und es mit einem Arm zu Boden drückte. Das war wieder zu leicht gewesen.

„Mann, Cat, ich find das wahnsinnig unfair!“, beschwerte sich Ada, die immer noch auf dem Rücken lag. Die Frau musste auch zugeben, dass sie wirklich kein fairer Gegner für das schmale Mädchen mit dem lockigen Haar war. Immerhin trainierte sie schon seit Jahren und das Mädchen unter ihr war nur ein normales Mädchen, das man hier reingeschmissen hatte ohne zu fragen, ob es das überhaupt wollte. Aber so war es nun mal leider jetzt. Und langsam fing die Frau an sich Sorgen zu machen. Was wäre, wenn Ada nicht bald lernte, das umzusetzen, was sie ihr schon so lange versuchte beizubringen? War es vielleicht doch zu viel, was sie von ihr verlangten?

„Sei froh, dass nur ich es bin, die dich hier auf die Matte befördert.“ Die Frau hielt Ada die Hand hin: „Jetzt komm. Es reicht wohl für heute.“ Ada verzog vor Schmerz das Gesicht, als sie nach Cats Hand griff und sich von ihr hochziehen ließ. Cat hatte sie mal wieder an der rechten Schulter erwischt und Ada fing an zu glauben, dass sie das absichtlich machte. Sie schlug immer mit voller Wucht auf die Stelle, die noch immer vom letzten Training schmerzte.

„Fang!“, rief Cat und schmiss ihr ein weißes Handtuch zu, welches vor Adas Füßen auf dem Boden landete.

„Super Wurf“, murmelte Ada grinsend als sie das flauschige Handtuch aufhob und sich damit den Schweiß aus dem Gesicht wischte.

Cat machte ihren Zopf auf und schüttelte ihre kleinen Korkenzieherlöckchen. Cat war eine große, schlanke Frau. Ada beneidete sie wegen ihrer dunkelbraunen Augen, die immer zu lächeln schienen. Sie verstand nicht, wie jemand wie Cat hier landen konnte. Cat war auf den ersten Blick nur eine attraktive, junge Frau, die jedem unheimlich sympathisch erscheinen musste. Sie lächelte die meiste Zeit und war immer locker drauf. Das war etwas, das Ada an ihr liebte.

„Und, wie läuft’s in der Schule so?“, fragte Cat schließlich, bevor sie ihren Oberkörper nach vorne beugte und mit ihren Fingerspitzen den Boden berührte. Ada tat es ihr gleich und ignorierte die Frage. Sie wusste, dass es Cat nicht interessierte, wie es in der Schule lief, sondern mit wem was in der Schule lief. Obwohl Cat wie eine große Schwester für Ada war, wollte diese doch ein paar Sachen für sich behalten. Mit hochrotem Kopf und tief einatmend streckte Ada nach einiger Zeit ihre Arme in die Höhe.

„Ach, wie immer halt. Immer das Gleiche“, murmelte sie, während sie ihre Arme dehnte.

Cat sah sie grinsend an. Trotzdem war ihr Blick so durchdringend, dass Ada wegsah.

„Ah, dachte ich’s mir doch. Da ist etwas mehr als das Gleiche. Mir kannst du’s doch sagen. Ich erzähl’s nicht weiter. Jetzt komm schon“, forderte sie aufgeregt. Ada sah zu Boden und drehte sich dann lächelnd weg. „Ohhh, es geht um einen Jungen! Es geht doch um einen Jungen, oder?“, rief Cat und umarmte Ada überschwänglich von hinten. „Ach Süße! Das ist doch supersüß! Wie heißt er denn? Bei mir ist dein Geheimnis sicher. Keiner von denen hier wird davon erfahren, versprochen. Du bist jung und musst deinen Spaß haben.“

Die schwere Metalltür öffnete sich und ein dünner Junge mit blonden Haaren, die ihm wirr vom Kopf abstanden, trat an das Geländer, welches eine Art Aussichtsplattform umgab. Ada winkte ihm mit beiden Händen enthusiastisch zu.

„Hey ihr beiden! Red kommt gleich wieder. Er klang ziemlich fertig. Und der Captain wird auch in ein paar Minuten auf der Matte stehen“, rief der Junge an das Geländer gelehnt runter in die Trainingshalle.

 

Ein Mann in einem schwarzen Mantel und einem schwarzen Hut auf dem Kopf trat aus der Röhre. Auf dem Rücken trug er eine Panzerfaust. Das hellblaue Licht in der Röhre erlosch gerade als er seinen zweiten Fuß in den kleinen, dunklen Raum gesetzt hatte.

„Na Großer! Wieder da? Wie war dein Ausflug?“, fragte der Typ, der sich am Reck im Türbogen nach oben zog. Er verzog angestrengt das verschwitzte Gesicht.

„Sag mal, hast du eigentlich nichts anderes zu tun, als hier rumzuhängen?“, brummte der Mann ohne ihn anzusehen etwas genervt und knipste die kleine Stahllampe in der Ecke an. Nacheinander zog er etliche Waffen unter seinem Mantel hervor und knallte sie auf den zerkratzen dunklen Tisch.

„Ach Red“, der Typ ließ die Stange los: „nicht jeder von uns will eben mit einer halben Tonne Metall rumrennen. Das ist so letztes Jahrtausend.“ Er nahm eine der kleineren Pistolen und blies in das Rohr.

Der ältere Mann blinzelte ihn böse an und riss ihm dann die Waffe aus der Hand. „Pfoten weg, ist das klar? Das ist nichts für kleine Kinder.“ Er sah an dem Typen, der jetzt lässig an den Tisch gelehnt stand, hinunter und fügte hinzu: „Und auch nichts für riesige, tollpatschige Typen mit Riesenpranken.“ Während er sprach, wedelte er energisch mit der Pistole herum und warf steckte sie sich dann in den Halter an seinem Gürtel.

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Tag der Veröffentlichung: 29.07.2017

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