Cover

Leseprobe

Kajsa Arnold

The Brave Man

Touchdown for Love

THE BRAVE MAN

Touchdown to love

KAJSA ARNOLD

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Danksagung

Bücher von Kajsa Arnold

Leseprobe Dark Perception

Deutsche Neuausagabe 2023, Kajsa Arnold

Deutsche Erstausgabe

Copyright © 2018, Rhiana Corbin

Alle Rechte vorbehalten

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung

1. Auflage

Covergestaltung: Marie Wölk, wolkenart.com

Unter Verwendung folgender Fotos:

© Eugene Onischenko – Bigstock.com

Tresjoli / Andrea Wölk

Lutherstr. 16, 46414 Rhede

www.kajsa-arnold.de

Kapitel 1

Out of bounds!«

Verdammt, ein Sieg musste her, damit die Play-Offs gesichert waren, doch Dixon Lynch, der Quarterback, hatte den Ball ein wenig überworfen und Shawn Bradshaw hatte ihn zwar gefangen, war dann aber über die Außenlinie getreten.

3rd & 5.

Der nächste Versuch der Seattle Cougars war, im vierten Viertel das Spiel klar zu machen, eine Distanz von 5 Yards zu erreichen. Dixon gab ein paar knappe Anweisungen, er hatte seine Mannschaft im Griff. Die Kentucky Cowboys, gegen die es heute galt zu gewinnen, lagen mit sechs Punkten vorn und die Uhr zeigte noch knapp eine Minute an. Es waren noch vierzig Yards bis zur Endzone zu überwinden, um die wichtigen Punkte zu holen, einen Ausgleich zu schaffen und einen Point after Touchdown, der den Sieg bringen würde. Doch davon war die Mannschaft im Augenblick noch weit entfernt.

Golden Casey schnappte den Ball, beugte sich hinunter und konzentrierte sich ganz auf Dixon Lynch, dem er den Ball zuwerfen musste. Golden war der Center der Mannschaft, der zum Beginn des Spielzugs, den Ball durch seine Beine an den Quarterback weitergab. Dixon rief das Kommando, Golden erledigte seinen Zug und warf sich der Defence Line der Cowboys entgegen. Er ging zu Boden und der Ellenbogen eines anderen Spielers bohrte sich in seine Rippen, er schlug zusätzlich hart mit dem Kopf auf dem Rasen auf.

Verdammter Mist! Golden rang nach Luft. Er sah aus dem Augenwinkel, wie Dixon sich freilief, eine Sekunde Zeit hatte, um nach seinem Wide Receiver zu schauen. Doch in letzter Sekunde übergab er den Ball an Jordan Graham, dem Runningback. Der übernahm den Ball und lief, was das Zeug hielt. Die Spieler der Cowboys Defence versuchten ihn aufzuhalten, doch sie hatten ihm nichts entgegenzusetzen. Graham erreichte die Endzone und die Zuschauer sprangen brüllend auf.

»Touchdown!«

Bradshaw hob Graham in die Höhe und beide jubelten um die Wette. Casey rappelte sich auf, damit er nicht in der letzten Sekunde aus dem Spiel genommen wurde.

Byron Clark, der Kicker, machte sich bereit, um den letzten Punkt zu ergattern. Der Holder ging in die Hocke, fing den Ball, um ihn für Clark aufrecht auf den Boden zu stellen. Der Ball musste zwischen beiden Stangen des Goals hindurch. Die Uhr raste geradezu die letzten Sekunden hinunter. Byron musste sich beeilen, um den Sieg in der regulären Spielzeit einzufahren. Er nahm Anlauf, schoss und der Ball flog im hohen Bogen dem Tor entgegen.

Golden blickte dem Ball hinterher und seine Erfahrung sagte ihm, dass die Flugrichtung des Balls genau richtig war. Bevor der Ball in der Mitte der beiden Stangen hindurch flog, hob er die Hände in die Höhe. Der wichtige letzte Punkt war erreicht und das Spiel zu Ende! Gewonnen! Die Chance auf den Einzug in die Play Offs gesichert. Die Erreichung des Super Bowls in dieser Saison war noch möglich.

* * *

»Dixon mit Graham und Casey zur Pressekonferenz«, rief der Coordinator in die Umkleide hinein und Golden stöhnte auf, während er sich das Duschtuch um die Hüften schlang. Er war nochmal davon gekommen, ungesehen vom Platz, ohne Untersuchung.

»Die neue Assistentin der Geschäftsleitung wird euch begleiten«, erklärte Frank Turner. Er war für die Koordination hinter den Kulissen zuständig und wusste, wie er mit den Männern umzugehen hatte.

»Warum nicht Marisa? Sie ist unsere Pressesprecherin?«, fragte Golden genervt.

»Sie ist nicht in der Stadt. Ihr Vater liegt im Krankenhaus und sie musste nach Hause«, erklärte Shawn Bradshaw, der mit Marisa verheiratet war. »Es sieht nicht gut für ihn aus.«

»Hey, das tut mir leid für euch«, meinte Golden leise. Normalerweise liebte er es, im Mittelpunkt zu stehen, doch heute hatte es ihn beim Spiel ganz schön erwischt. Ihm war immer noch schwindelig und es rauschte in seinen Ohren, als stände er noch unter der Dusche. Doch er wollte es nicht an die große Glocke hängen, rubbelte sein goldenes Haar sachte trocken. Obwohl er Afroamerikaner war, und sein Haar die typische feste Struktur hatte, so war die Farbe von Natur aus eine Mischung aus Blond und Braun, sodass es golden schimmerte. Dass sein eigentlicher Name Wilson war, wusste vermutlich niemand, selbst seine Mom hatte ihn schon Golden genannt.

»Golden, alles gut bei dir? Der Tackle der Cowboys hat dich ganz schon mit dem Ellenbogen erwischt.« Turner blickte ihn aufmerksam an.

»Klar, ich bin okay.«

»Scheint mir nicht so, du hast doch sonst immer so eine große Klappe, wenn wir gewonnen haben. Es kommt mir so vor, als wärst du nicht ganz bei dir.«

»Mensch Turner, verzieh dich und geh jemand anderem auf die Eier. Ich bin in Ordnung«, versuchte Golden ihn zu verscheuchen. Wenn Tucker ihm auf die Schliche kam, würde er wieder endlose Untersuchungen über sich ergehen lassen müssen, darauf hatte Golden keine Lust. Er suchte seine Klamotten zusammen und zog sich hektisch an. Er wollte die Pressekonferenz so schnell wie möglich hinter sich bringen und dann nach Hause, um sich in seinem Whirlpool zu erholen. Normalerweise gabelte er immer ein bis zwei Blondinen nach dem Spiel auf, um sich mit ihnen zu vergnügen, doch heute stand ihm überhaupt nicht der Sinn danach.

Dixon war noch nicht so weit, er hatte mit den Männern auf den Sieg angestoßen und Golden verließ die Kabine, weil ihm heute alles auf die Nerven ging, selbst die zufriedenen Gesichter seiner Kameraden und der Trainer.

Vor der Tür traf er auf eine schlanke, junge Frau, mit langen schwarzen Haaren, die sie mit einer großen Klammer am Hinterkopf hochgesteckt trug. Als die Tür ins Schloss fiel, drehte die Frau sich um und für eine Sekunde erinnerte Golden sich an ihr Gesicht, doch dann war diese Retrospektive wie weggeblasen.

»Casey!«, wisperte die Frau erschrocken, doch dann lächelte sie. »Gratuliere zum Sieg.«

»Hier ist der Zutritt für Groupies verboten«, entgegnete er kalt und wandte sich ab.

»Bist du dir da sicher?«, fragte sie keck nach und schmunzelte.

»Sehr sicher sogar. Mir ist heute nicht nach einem guten Fick, also mach, dass du hier wegkommst, bevor dich noch einer der Trainer sieht.« Er scheuchte sie quasi mit den Händen durch den Gang vor sich her.

»Wenn du meinst. Du solltest aber nicht vergessen – man sieht sich immer zwei Mal im Leben«, rief sie über ihre Schulter und lief auf ihren High Heels, die einen höllischen Lärm machten, den Gang entlang.

So wie es schien, war mit seiner Gesundheit doch nicht alles in Ordnung, ansonsten würden ihn die Geräusche von mörderisch geilen Schuhen nicht so nerven.

* * *

Die Tür öffnete sich und Dixon kam aus der Umkleide.

»Endlich, hast du dir unter der Dusche erst noch einen runtergeholt? Oder warum hast du so lange gebraucht?«

»Hey, Casey? Was ist dir denn über die Leber gelaufen?« Dixon schüttelte den Kopf. »Wir haben gewonnen, was willst du mehr?«

»Ich kann diesen endlosen Strom von Groupies nicht mehr ertragen. Du und Shawn seid verheiratet und glücklich. Ich hingegen bleibe allein zurück, dabei haben wir früher immer alles zu dritt gemacht.«

Dixon blickte ihn verwundert an, dann legte er den Arm um Goldens Schultern. »Mann, Casey, du bist doch jederzeit bei uns willkommen. Wenn du einsam bist, komm vorbei. Oder such dir eine feste Beziehung, obwohl ich dich nicht für den Typ – nur eine Frau – halte. Allerdings war ich es auch nicht, bis ich Queenie kennengelernt habe. Du solltest dich nach etwas Festem umsehen, es wird dich glücklich machen.«

»Das glaubst du doch selbst nicht«, brummte Golden und ließ sich zum Presseraum schieben.

Als er zur Stuhlreihe hinter den Tischen sah, auf denen die Mikrofone aufgebaut waren, hielt er inne. »Das gibt es doch nicht«, murmelte er wütend.

»Was ist los?« Dixon folgte seinem Blick.

»Da ist wieder das Groupie, das ich wohl nicht loswerde.«

»Wer? Die Frau an unserem Tisch, neben dem Coach? Das ist Samantha Newton. Sie ist die neue Assistentin der Geschäftsleitung. Ich denke nicht, dass sie zu einem deiner Groupies gehört. Sie ist eine gestandene Frau mit einem Master Abschluss, kein Modell mit zweifelhafter Herkunft.« Dixon betrat lächelnd das Podium.

»Was soll das denn heißen?«, rief Golden aufgebracht und folgte ihm.

»Samy! Schön, Sie zu sehen. Es wird Zeit, Sie der Presse zum Fraß vorzuwerfen«, erklärte Dixon mit einem Grinsen und schüttelte Samantha Newton die Hand.

Golden ließ sich mit einem mürrischen Ausdruck auf dem Gesicht neben Samy nieder.

»Sie hätten mir sagen müssen, wer Sie sind«, knurrte er.

Samy drehte den Kopf und lächelte ihn an. »Wozu? Du müsstest eigentlich wissen, wer ich bin.«

Sofort prasselten die Fragen der Sportreporter auf sie ein. Der Coach stellte Samy als Assistentin der Geschäftsleitung vor. Danach beantwortete sie alle relevanten Fragen zu ihrem neuen Job und Dixon die zum Spiel. Nur Golden hielt den Kopf gesenkt und hoffte, dass das hier bald ein Ende nahm. Sobald Samy die Pressekonferenz für beendet erklärte, sprang er vom Stuhl auf und lief Richtung Parkplatz. Es sah aus, als liefe er vor etwas davon.

Kapitel 2

Samantha Newton sah Golden Casey hinterher, wie er fast schon panisch den Presseraum verließ und es sah aus, als wäre er vor etwas auf der Flucht.

»Was ist nur mit dem los?« Dixon schüttelte den Kopf. »Sie kommen zurecht, Samy?«

»Natürlich Dixon. Fahren Sie nach Hause, zu Ihrer Familie. Ich werde am Mittwoch pünktlich zur Arbeit erscheinen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Marisa.«

Dixon verabschiedete sich mit einem Nicken.

Samy sammelte ihre Unterlagen zusammen und verließ das Gebäude auf der Rückseite, wo die Parkplätze der Angestellten und Spieler lagen. Es war bereits dunkel und Samy beeilte sich, zu ihrem Wagen zu kommen. Zwar war die Beleuchtung eingeschaltet, aber trotzdem war es unheimlich. Sie hatte ihr Auto relativ nahe des Hintereingangs geparkt.

Mit schnellen Schritten lief sie Richtung ihres MX5, warf einen Blick in den Porsche, der neben ihrem stand und blieb abrupt stehen. Dort saß ein Mann zusammengesunken über dem Lenkrad. Zwar konnte sie sein Gesicht nicht sehen, aber das Haar verriet ihn. Golden Casey.

Kurzentschlossen hielt sie an und klopfte gegen die Seitenscheibe. Erst beim zweiten Mal reagierte er, hob den Kopf und blinzelte sie an. Daraufhin öffnete sie einfach die Fahrertür.

»Was ist mir dir?«, fragte sie, als Golden leise stöhnte.

»Ich weiß nicht, mein Kopf. Ich habe das Gefühl, er würde platzen.«

»Verdammt, Wilson! Hat dich der Mannschaftsarzt nicht untersucht? Du hast bei dem Spiel ordentlich etwas abbekommen«, schimpfte Samy.

»Woher kennst du meinen richtigen Namen?«, fragte Golden und sah sie verblüfft an, fasste sich dann wieder an den Kopf.

»Das ist nicht wichtig. Du kommst jetzt mit, wir gehen nochmal rein.«

Sie zog ihn fast unsanft von dem Fahrersitz. Wenn man bedachte, dass Golden um mehr als einen Kopf größer war und ihr somit körperlich völlig überlegen, war das schon eine ziemliche Leistung.

»Mir geht es gut. Ich will nicht zum Doc«, beschwerte Golden sich, doch Samy ließ nicht mit sich handeln.

»Du hast vermutlich eine Gehirnerschütterung, das muss untersucht werden, das weißt du ganz genau.«

Sie führte ihn in die Katakomben, in der Hoffnung, dass der Mannschaftsarzt noch an seinem Platz war und sie hatten Glück. Er räumte gerade den Arbeitsplatz sauber, als sie den Raum betraten.

»Casey, was kann ich für dich tun?«, fragte Doktor Mike Foster und kam auf sie zu.

»Nichts, es ist gar nichts.« Im gleichen Augenblick gaben seine Beine nach und er wäre der Länge nach auf die Nase gefallen, hätte Foster ihn nicht aufgefangen.

Gemeinsam mit Samy hoben sie den Hundertzehn-Kilo-Mann auf die Untersuchungsliege.

Golden hatte nur für einige Sekunden das Bewusstsein verloren, er öffnete die Augen und sah Samy besorgt an.

»Er ist beim Spiel schlimm gestürzt, vermutlich hat er eine Gehirnerschütterung«, erklärte Samy.

»Bist du Ärztin?«, brummte Golden.

Doktor Foster leuchtete ihm mit einer

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Kajsa Arnold
Bildmaterialien: Eugene Onischenko – Bigstock.com
Cover: Marie Wölk, www.wolkenart.com

Tag der Veröffentlichung: 16.03.2023
ISBN: 978-3-7554-3594-5

Alle Rechte vorbehalten

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