Cover

Leseprobe

Montgomery

Kajsa Arnold

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Danksagung

Bücher von Kajsa Arnold

Leseprobe

Deutsche Erstausgabe

Copyright © 2020, Kajsa Arnold

Alle Rechte vorbehalten

Nachdruck, auch auszugsweise,

nur mit Genehmigung

1. Auflage

Covergestaltung: Andrea Wölk

Unter Verwendung folgender Fotos:

© SIMAK by Bigstock.com

© Songquan Deng by Bigstock.com

Kajsa Arnold c/o Andrea Wölk,

Lutherstr. 16, 46414 Rhede

www.mybooklove.de

Kapitel 1

Die Straße war blockiert von Polizeifahrzeugen. Ihre blickenden Lichter erhellten die Nacht, mischten sich mit denen der Krankenwagen.

Ich bahnte mir den Weg im Zickzack, um zum Tatort zu gelangen. Ein Uniformierter hielt mich winkend auf.

»Sie können hier nicht durch, Miss. Bitte kehren Sie wieder um, die Straße ist gesperrt.«

Genervt kramte ich meinen Ausweis aus der Hosentasche. »Detective Blackwell, New York City Police Departement. Das da ist mein Tatort, wenn Sie mich durchlassen würden«, erklärte ich mürrisch.

»Entschuldigung, Detective. Ich habe Sie nicht gleich erkannt. Bitte fahren Sie durch. Da vorne rechts können Sie parken.«

»Vielen Dank.« Ich nickte ihm zu und gab Gas. Legte dann den Rückwärtsgang ein, um den Wagen in einer freien Lücke einzuparken.

Obwohl die Nacht warm war, zog ich eine schwarze Lederjacke über das weiße T-Shirt. Ich hatte bereits im Bett gelegen als der Anruf mich erreichte und ich zum Tatort gerufen wurde. Meine Special-Einheit wurde nur gerufen, wenn es um die ganz harten Tatorte oder besonderen Verbrechen ging.

»Hey, Tom! Was ist denn hier los? Warum wurden wir gerufen?« Ich sah meinen Partner neben einer Leiche stehen.

»Das sieht ganz nach einem verfluchten Bandenkrieg aus. Wir haben drei Tote. Ein Mann wurde angeschossen, er wird gerade hier in einem der Krankenwagen behandelt, weil er nicht ins Krankenhaus will. Er wird dich interessieren.«

»Ist das so?«

Tom nickte. »Es ist Montgomery.«

Verwirrt sah ich ihn an. »Wer ist Montgomery?«

»Du hast noch nicht von ihm gehört? Montgomery ist hier der Chef im Ring. Ohne ihn läuft nichts in Brooklyn Heights. Ihm gehören einige Restaurants und Geschäfte auf der Henry Street, mit den dazugehörigen Gebäuden, kontrolliert die Piers, und hat seine Finger überall drin.«

»Prostitution und Drogenhandel?«, mutmaßte ich.

Tom hob die Schultern. »Das weiß niemand so genau, das musst du Montgomery schon selbst fragen.«

»Montgomery! Hat er auch einen Vornamen?«

»Ja, Bran.«

»Bran?«, verblüfft sah ich Tom an.

»Er ist Ire, der Name ist keltisch und bedeutet Rabe oder Krieger. Wenn du ihn siehst, weißt du, warum er so heißt.«

»Wow! Du weißt ja eine ganze Menge über den Kerl.« Ich war echt beeindruckt. »Hast du den Namen gegoogelt?«

»Als ich noch beim Drogendezernat war hatten wir ihn auf dem Schirm, konnten ihm jedoch nichts nachweisen. Offensichtlich hat er eine saubere Weste, auch wenn er nicht danach aussieht.«

»Na, dann werde ich mir den Kerl mal ansehen. Sprichst du mit dem Coroner?« Ich sah ihn bittend an. Bei drei Leichen würde das etwas länger dauern und ich wollte zurück in mein Bett.

»Klar, ich kümmere mich darum und trage die Fakten zusammen. Wir treffen uns morgen auf dem Revier, Kara.«

Ich nickte und ging hinüber zu einem der Krankenwagen, stand vor der geöffneten Tür, die den Blick in den Innenraum ermöglichte. In einem von ihnen saß ein Mann von stattlicher Größe. Er trug Bikerstiefel, schwarze Jeans, aber kein Hemd. Sein Oberkörper war nackt. Ein Arzt verband seinen erstaunlichen Bizeps am linken Oberarm. Sein Körper war mit beeindruckenden Tattoos versehen.

»Bran Montgomery?«, fragte ich und blieb vor dem Wagen stehen.

»Wer will das wissen?«, antwortete er mit extrem tiefer Stimme, die mir tatsächlich eine Gänsehaut verpasste. Dieser Mann war eine Erscheinung. Ihn konnte man gar nicht übersehen, geschweige denn ignorieren.

Ich holte meine Marke hervor und hing sie mir um den Hals. »Detective Blackwell, NYPD. Sie wurden verletzt?«

»Nur ein Streifschuss«, erklärte der Arzt und nickte ihm zu. »Wir sind hier fertig.«

Montgomery erhob sich, schnappte sich das Hemd, das neben ihm lag, und stieg aus dem Wagen.

Stehend war er noch größer, als ich es vermutet hatte. Er erreichte locker die zwei Meter und ich musste den Kopf in den Nacken legen, um zu ihm aufzublicken. Er war nah an mich herangetreten und ich nahm einen Hauch von Rasierwasser wahr. Er roch frisch nach Tanne und Moschus.

Mit einer lasziven Bewegung zog er sein Hemd an und knöpfte es zu, ließ mich dabei nicht aus den Augen. »Sie sind neu hier«, stellte er fest.

»Kennen Sie jeden Polizisten in Heights?« Ich musterte ihn kritisch. Vermutlich standen einige meiner Kollegen auf seiner Gehaltsliste.

»So ziemlich. Ich bin hier aufgewachsen. Wo kommen Sie her?«

»Chicago«, erklärte ich knapp.

»Dachte ich mir.« Er wandte sich einfach ab und ging davon.

»So! Und warum, wenn ich fragen darf?« Ich ging hinter ihm her, versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Was fiel ihm ein, sich einfach abzuwenden und mich stehenzulassen wie eine dumme Gans?

»Weil Sie diesen: Leck mich am Arsch! Ausdruck im Gesicht haben.«

»Erlauben Sie mal. Warten Sie gefälligst.« Ich hielt ihn am Arm fest.

Montgomery blieb stehen, schaute erst auf die Hand, die ihn festhielt, und mir dann in die Augen. Erschrocken ließ ich ihn los, denn was ich in seinem Blick sah, erschreckte mich.

»Niemand fasst mich ohne zu fragen an«, knurrte er und das glaubte ich ihm sogar.

»Sie sind ein Zeuge und entweder unterhalten wir uns jetzt, oder Sie kommen morgen früh aufs Revier. Ihre Entscheidung.«

»Ich habe nichts gesehen«, sagte er gefährlich leise.

»Aber Sie wurden angeschossen, also erzählen Sie mir nicht so einen Scheiß.«

Als ich ihn losließ, ging er einfach weiter und öffnete eine Haustür. Bevor sie ins Schloss fallen konnte, hielt ich sie auf und rannte hinter ihm her. »Verdammt, warten Sie. Arschloch.«

Er drehte sich so abrupt um, dass ich erschrocken zusammenfuhr. Montgomery streckte seine Hand aus, legte sie um meinen Hals und drückte mich gegen die Wand. »Pass auf, was du sagst«, flüsterte er mir ins Ohr. Sein Körper schmiegte sich an meinen und seine Hand war so groß, dass sie fast meinen ganzen Hals umfasste. Er drückte nicht zu, doch ich fühlte die Gefahr, die von ihm aus ging. Er könnte mich mit nur zwei Fingern töten, so viel stand fest. »Wenn wir beiden miteinander auskommen wollen, dann solltest du dir Manieren zulegen.«

Ha! Als wenn ich das nötig hätte.

Mein Oberkörper hob und senkte sich hektisch, so schnell atmete ich und berührte dabei seinen sehnigen Unterarm.

»Wie sieht es mit Ihnen aus? Ich bin es nicht, der einen Polizeibeamten tätlich angreift«, sagte ich leise, aber voller Selbstbewusstsein, auch wenn ich mir vor Angst fast in die Hose machte.

Er lachte. Es war ein sexy, rauchiges Lachen. »Du hast keine Ahnung davon, was es heißt, von mir angegriffen zu werden, Baby. Das hier«, er fuhr mit dem Daumen den Seitenstrang an meinem Hals entlang, »ist nur ein zärtliches Streicheln. Du bist sehr hübsch. Nein, das wird dir gar nicht gerecht. Du bist wunderschön und ich wollte, ich könnte das mit dir tun, wozu ich jetzt Lust hätte. Aber drei meiner Männer wurden getötet und ich muss herausbekommen wer dahintersteckt.«

»Irrtum. Ich werde herausbekommen wer dahintersteckt. Sie werden sich ganz ruhig verhalten und abwarten. Pflegen Sie Ihre Verletzung, nicht dass sie sich noch entzündet.« Ich sah ihn verächtlich an.

Er schüttelte den Kopf. Sein schwarzes Haar war auf dem Kopf zu kurzen Zöpfen geflochten und sein Bart kratzte wohlig über meine Wange, als er sprach. »Du hast ein loses Mundwerk, das dich irgendwann in Schwierigkeiten bringen wird. Irgendwann, aber nicht heute.« Damit ließ er von mir ab und stieg die Treppe in den ersten Stock hinauf.

»Ich erwarte Sie um Punkt acht Uhr morgen früh auf dem Revier, Montgomery! Park Row. Achtzehnter Stock.«, rief ich ihm hinterher. »Und seien Sie pünktlich.«

Kapitel 2

Keine Ahnung, warum der Wecker an meinem Handy nicht funktionierte, doch als ich die Augen aufschlug, war es bereits halb acht.

»Scheiße!«, rief ich und sprang aus dem Bett. Niemals würde ich pünktlich zum Dienst erscheinen, das konnte ich vergessen. Schnell duschte ich, während ich mir gleichzeitig die Zähne putzte. Mein brünettes Haar, das manchmal rot schimmerte, wenn das Sonnenlicht darauf fiel, föhnte ich nur trocken, benutzte nur die Tagescreme, ein wenig Mascara und Lipgloss, das musste für heute reichen. Ich schlüpfte in Jeans und zog eine weiße Bluse an, darüber einen dunkelblauen Blazer. Weil ich keine anderen Schuhe fand, zog ich die High Heels an, die zur Jacke passten, schnappte meine Tasche und machte mich auf den Weg.

Meine Wohnung lag fünfzehn Autominuten von dem One Police Plaza entfernt und ich schaffte es um Viertel nach acht, das Büro zu betreten.

»Guten Morgen! Auch schon wach? Dein Zeuge wartet seit einer Viertelstunde auf dich«, begrüßte mich Tom, was meine Laune nicht gerade hob.

»Ich habe verschlafen und wenn du mich weiter nervst, werde ich dich erschießen.«

Lachend drückte mir Tom eine Kaffeetasse in die Hand. »Beruhig dich und trinkt erst mal was, sonst bist du ja nicht zu ertragen.«

»Danke.« Ich nahm einen Schluck und verbrannte mir die Zungenspitze. Heute war wirklich nicht mein Tag. »Verdammt, ist der heiß.«

»Wer? Montgomery?«

»Nein, der Kaffee natürlich.« Ich rollte mit den Augen. »Erzähl mir lieber etwas über die Opfer.«

Ich setzte mich auf die Kante von Toms Schreibtisch.

»Alle drei waren Montgomerys Männer, gehörten zu seinen Bodyguards. Wurden aus einem vorbeifahrenden Wagen erschossen, als Montgomery aus seinem Haus kam. Er wurde nur leicht verletzt, aber das weißt du ja.«

»Gibt es Zeugen, die das Auto gesehen haben? Wissen wir, wer dahinterstecken könnte?«

»Nichts, was wir verwerten könnten. Ich denke, der eigentliche Zeuge wartet nebenan auf uns.«

»Dann wollen wir ihn nicht länger warten lassen.«

Ich trank noch einen Schluck und stellte die Tasse auf dem Tisch ab.

Im Verhörraum 2 saß Montgomery und sah bei meinem Eintreten auf seine Armbanduhr. Das Teil kostete vermutlich so viel, wie ich im Jahr an Gehalt einstrich.

»Also einer von uns beiden war pünktlich«, sagte er und grinste breit.

»Ich habe nicht gut geschlafen«, gab ich zu.

»Vermutlich, weil du immer alleine schläfst«, kommentierte er meinen Satz.

»Woher wollen Sie das wissen? Vielleicht bin ich verheiratet.«

»Dein Mann ist vor vier Jahren im Dienst erschossen worden, also erzähl keinen Unsinn«, blaffte er mich an.

Woher hatte er diese Information? Das war etwas, was noch nicht einmal Tom wusste, und mit ihm arbeitete ich seit einem halben Jahr zusammen. Mein Partner blickte aufmerksam von Montgomery zu mir und wieder zurück. Er schien sich gut zu unterhalten.

»Möchtest du vielleicht etwas Popcorn und eine Cola?«, fragte ich gereizt.

Tom schüttelte den Kopf und lehnte sich entspannt zurück. »Nein, macht nur weiter, ich amüsiere mich auch so ganz gut.«

Ich fixierte Tom, wandte mich dann Montgomery zu, und setzte mich ihm gegenüber.

»Könnte ich vielleicht einen Kaffee haben?«, fragte er und sah Tom an.

»Klar, vielleicht auch einen Muffin. Ach, ich glaube wir haben nur Donuts«, sagte Tom und erhob sich.

»Du bist ja so witzig«, erklärte ich und sah, wie er bereits die Tür hinter sich schloss.

Ich blickte Montgomery an. Er trug heute einen schwarzen Anzug, polierte handgefertigte Schuhe, dazu ein graues Hemd welches am Kragen offen stand. Er sah gut aus. Trotz seines feinen Outfits sah ich den Gangster, der hinter der Fassade steckte. Er konnte mich nicht blenden.

»Woher wissen Sie das mit meinem Mann?«, fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

Erneut zog ein feines Lächeln über Montgomerys Lippen. Sehr schöne Lippen, wie ich feststellen musste. Voll und dunkelrot.

»Ich habe gute Beziehungen.«

»Bis nach Chicago?«

»Was ist mit ihm geschehen, mit deinem Mann?«

Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe. »Sie wissen anscheinend mehr, als Sie wissen müssen. Ich stelle hier die Fragen. Galt der Anschlag gestern Abend Ihnen?«

Sofort fuhr er eine Mauer des Schweigens hoch.

»Komm Sie. Drei Ihrer Männer wurden ermordet. Das wollen Sie doch nicht auf sich sitzenlassen.«

»Ich werde mich selbst darum kümmern. Was willst du schon ausrichten?« Aus seinen Worten war Schmerz zu hören. Er würde nicht aufgeben, das war klar. Ich musste ihm also zuvorkommen.

»Ich muss die Mörder finden, damit sie ihre gerechte Strafe bekommen.«

Montgomery lachte hart auf. »Du hörst dich an, als hättest du ein Lehrbuch auswendig gelernt. Du hast überhaupt keine Ahnung, worauf du dich da einlässt, das hier ist kein Spaß.«

»Aber Sie wissen es und könnten es mir sagen.« Ich griff über den Tisch hinweg nach seinem Arm. »Bran, seien Sie vernünftig und arbeiten mit mir zusammen. Je schneller wir die Täter finden, umso schneller werden Ihre Leute gerächt.«

Er blickte wieder auf meine Hand, bis ich ihn losließ. Berührungen waren wohl nicht so sein Ding.

»Rache ist etwas für Schwache. Ich will mehr als das. Ich will Wiedergutmachung«, knurrte er und ergriff nun meine Hand. Der Griff war fest und doch spürte ich die Zartheit seiner Haut.

»Ist das denn nicht das Gleiche?«, wollte ich wissen und strich mit dem Daumen sanft über seine Haut.

»Nein, ist es nicht. Für jeden meiner Männer werden drei von ihnen sterben.«

Die Tür wurde geöffnet und er zog schnell seine Hand zurück, ich ebenfalls. Wir benahmen uns wie zwei Teenager, die man beim Küssen erwischt hatte.

»Ihr Kaffee.« Tom reichte Montgomery einen Pappbecher und hinter ihm kam Chief Bond zum Vorschein. Unser Vorgesetzter war ein sechzigjähriger Schwarzer, mit scharfem Verstand und wachen Augen. Er sagte über sich selbst, er wäre der erste schwarze Bond, was ihm regelmäßig Lacherfolge einbrachte.

»Chief Bond.« Montgomery erhob sich und reichte ihm die Hand und Bond zog ihn in eine Umarmung.

»Bran! Wie geht es dir? Was macht deine Verletzung?«

»Nur ein Streifschuss, nicht der Rede wert«, erklärte Montgomery. Die beiden schienen sich gut zu kennen.

»Guten Morgen Kara.« Bond drückte meine Schulter.

»Guten Morgen Chief.«

Er ließ sich neben mir nieder. »Ihr habt euch also schon bekannt gemacht?«

Ich nickte.

»Sosa, tun Sie mir den gefallen und besorgen Sie mir ein Frühstück? Rührei mit Toast und Speck wäre toll.«

Tom blickte mich kurz an, nickte und verließ den Raum. Uns war klar, dass Bond keineswegs ein Frühstück wollte, aber er war zu gut erzogen, um Tom einfach aus dem Raum zu werfen. Nachdem die Tür geschlossen war, legte er los.

»Bran, ich weiß, dass es dir in den Fingern juckt, das hier schnell zu erledigen, aber ich muss dich warnen.«

»Sie irren sich, Chief. Ich will das langsam erledigen und zwar schmerzvoll langsam.« Montgomery lehnte sich angespannt zurück, trank einen Schluck von dem Kaffee und verzog das Gesicht. »Gott, wer kocht denn bei euch den Kaffee?«

»Ein Mitarbeiter namens Automat«, erklärte ich ihm lächelnd.

»Bran, das geht nicht. Keine Alleingänge. Du musst mit uns zusammenarbeiten. Zusammen mit Kara.«

»Oh, oh! Da habe ich aber noch ein Wörtchen mitzureden.« Ich hob die Hände. »Ich möchte erst einmal wissen, woher ihr euch kennt. Ist er ein Verdeckter?«, fragte ich an Bond gewandt.

Der schüttelte den Kopf. »Nein, Bran ist keiner von uns. Ich habe ihn hochgenommen, da war ich noch Streifenpolizist und er gerade mal zehn Jahre alt. Seit dieser Zeit habe ich ein Auge auf ihn«, erklärte mir der Chief mit knappen Worten und grinste schief.

Montgomery stellte den Pappbecher zur Seite und zeigte auf Bond. »Dieser Mann hier, hat mir das Leben gerettet und das werde ich ihm niemals vergessen. Er hat dafür gesorgt, dass ich sauber blieb. Für ihn würde ich mein Leben geben. Er hat mich großgezogen wie einen Sohn.«

Aha, es gab also doch etwas in Montgomerys Leben, das ihm am Herzen lag. Dass es gerade mein Chef sein würde, überraschte mich.

»Ich will, dass du mit Kara zusammenarbeitest, Bran. Wir werden die Kerle zuerst bekommen.«

»Warum? Um ihnen zwei Jahre auf Bewährung zu geben?«, fragte Montgomery sarkastisch.

»Ich garantiere dir, dass das nicht geschehen wird. Wenn wir mit denen fertig sind, dann wandern sie für immer hinter Gittern.« Bond war sehr überzeugend.

Montgomery machte eine Handbewegung, die alles und nichts zu sagen schien.

»Sie wissen, was das für Typen sind über die wir hier gerade reden?«, fragte ich Bond überrascht.

Er biss sich auf die Unterlippe, teilte einen Blick mit Montgomery, der leicht nickte.

Ich fragte mich, was hier abging.

»Bran ist hier im Viertel aufgewachsen, zusammen mit Jimmy Cougar. Sie waren Freunde, bis sie siebzehn wurden. Jimmy wurde Handlanger von Freddy Cent,

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Kajsa Arnold
Bildmaterialien: © SIMAK by Bigstock.com
, © Songquan Deng by Bigstock.com

Cover: Andrea Wölk
Tag der Veröffentlichung: 24.02.2021
ISBN: 978-3-7487-7558-4

Alle Rechte vorbehalten

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