Cover

Leseprobe

Save the Date with the Millionaire - Gianni

Harper Rhys

Deutsche Erstausgabe

Copyright © 2020, Harper Rhys

Covergestaltung: Andrea Wölk

Unter Verwendung folgender Fotos:

© aarrttuurr by Depositphotos

© Tomert by Depositphotos

Harper Rhys c/o Andrea Wölk,

Lutherstr. 16, 46414 Rhede

www.mybooklove.de

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Bücher von Harper Rhys

Leseprobe

Kapitel 1

Cassidy

Du wirst meinen Vertrag auflösen. Ich bestehe darauf!« Wütend warf ich die Tür hinter mir ins Schloss.

»Cassidy! Komm doch unangemeldet in mein Büro. Ach, du bist ja schon drin.« Gianni Castillo lehnte sich in seinem hochmodernen Schreibtischstuhl zurück.

Ohne zu fragen, ließ ich mich auf einen der Besucherstühle davor sinken, und sah ihn strafend an. »Lass mich verdammt nochmal aus dem Vertrag raus.«

Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich denke nicht daran. Warum sollte ich die goldene Gans verkaufen oder schlachten?«

»Vielen Dank, dass du in mir eine Gans siehst.« Was für eine Frechheit. Seit über einem Monat versuchte ich nun aus dem Vertrag zu kommen, aber immer wieder erhielt ich die gleiche Antwort: Sie sind an den Vertrag gebunden. Wohlgemerkt von Giannis Assistentin. Nun hatte ich keine andere Wahl, als persönlich mit Gianni zu sprechen. Dass er immer noch sauer auf mich war, weil ich ihn am Altar hatte stehen lassen, war klar. Okay, ich konnte es sogar verstehen. Immerhin hatte er ein Vermögen ausgegeben, um unsere Familien und Freunde in die Schweiz zu schaffen, nur um dann allein in der Kirche zu stehen, um von mir eine Nachricht zu bekommen, dass ich nicht erscheinen würde. Aber die Nachricht, dass er mit einer anderen Frau ein Kind bekam, hatte mir einen großen Schock versetzt. Wer konnte denn wissen, dass alles gelogen war, und diese Bella Strong eine angebliche Schwangerschaft nur als PR-Gag nutzte, um in die Schlagzeilen zu gelangen? »Nützt es etwas, wenn ich mich bei dir entschuldige, dass ich dich in Gstaad habe einfach so stehenlassen?«, fragte ich ein wenig kleinlaut.

Er schüttelte den Kopf. Lächelt. Er hatte die Frechheit zu lächeln, während ich vor ihm hier auf den Knien kroch. »Nein, Cassy, es würde nichts nützen. Ich werde dich nicht gehen lassen.«

»Aber, was soll das denn? Ich muss arbeiten. Ich brauche Jobs. Du willst den Vertrag nicht auflösen, gibst mir aber auch keine Arbeit. Ich muss dringend Geld verdienen, um zu überleben.«

Gianni lachte hart auf. »Du hattest die Möglichkeit, dir einen Millionär zu angeln. Also jammere jetzt nicht, dass du Geld brauchst.«

Entrüstet schnaufte ich. »Du hättest doch wohl nicht gewollt, dass ich nur des Geldes wegen bei dir bleibe.«

»Das hättest du auch nicht, weil ich weiß, dass du mich liebst. Immer noch, aber du bist zu stolz deinen Fehler einzugestehen, nicht wahr? Ich würde dir ja einen Job geben, aber wenn kein Kunde dich bucht, was soll ich machen?«

Er log, das sah ich ihm an, dafür kannte ich Gianni zu gut. Er strich über sein dunkelbraunes Haar, das sich so weich anfühlte, ich konnte es quasi an meinen Fingerspitzen fühlen, mich noch genau daran erinnern. Oh Mann, ihn hier vor mir zu sehen, so sexy und gelassen, verwirrte mich sehr. Seine braunen Augen musterten mich aufmerksam und ich konnte nicht erkennen, wie er zu mir stand, jetzt und nach allem was passiert war. Hatte er mit uns abgeschossen? Für immer? Aber die Frage war doch eher, wie ich die Sache sah. Liebte ich ihn noch? Ich wollte es nicht zugeben, weil ich Angst hatte, mich ganz zu verlieren. Ich musste stark sein, denn ich hatte so einige Menschen enttäuscht. Allen voran meine Eltern und natürlich Gianni.

»Wenn ich keinen Job als Model mehr bekomme, werde ich mir einen anderen Job suchen müssen«, erklärte ich resigniert.

»Oh, das trifft sich gut. Meine Assistentin geht morgen in Schwangerschaftsurlaub. Ich brauche eine Vertretung. Nimm ihn für ein halbes Jahr an und dann entlasse ich dich aus dem Vertrag, wenn du es dann noch willst.«

Ich schnaufte abfällig. »Ich bin keine Tippse«, murmelte ich leise und stand auf und blickte aus dem Fenster. Giannis Büro hatte freie Sicht auf den Michigan See. Eine 1a Lage.

»Natürlich bist du das nicht, aber ich werde dich dazu machen«, raunte er mir ins Ohr und ich zuckte erschrocken zusammen, weil ich nicht mitbekommen hatte, dass er aufgestanden und hinter mich getreten war.

»Du wirst dir noch wünschen, du hättest mir lieber einen Job als Model besorgt«, zischte ich ihm zu und unsere Gesichter waren sich so nah, dass wir uns fast berührten. Dann wandte ich mich ab, schnappte meine Tasche und verließ sein Büro.

»Ich erwarte dich morgen um acht Uhr!«, rief er mir durch die geschlossene Bürotür zu.

Immer noch wütend kam ich in meinem Hotelzimmer an. Warum wohnte ich eigentlich in einem Hotel? Ich konnte es mir weder leisten, noch mochte ich es, zwischen fremden Menschen zu wohnen. Dabei hatte ich eine Wohnung. Vielmehr, ich hatte bei Gianni gewohnt, bevor ich diesen fatalen Fehler begann, ihn zu verlassen. Doch jetzt war ich wieder zurück. Und wie ich zurück war. Kurzentschlossen packte ich meine Koffer und ein Taxi brachte mich zum Penthouse, in dem Giannis Wohnung lag. Ich hatte immer noch den Schlüssel zum Appartement und wenn er mir keinen Job gab und sich auch nicht bemühte einen für mich zu finden, das gehörte nun mal seinen Aufgaben, musste er eben die Konsequenzen tragen, und mir eine Unterkunft stellen. Irgendwie musste ich ja überleben, auch ohne eigenes Einkommen.

Der Concierge kannte mich natürlich und ließ mich ohne Probleme passieren. Es war niemand zu Hause, also packte ich meine Sachen aus und duschte in aller Ruhe. Vier Monate hatte ich in dieser Wohnung mit Gianni gelebt und meine Sachen waren alle noch vorhanden und standen auch dort wo ich sie abgestellt hatte, so als wäre ich nie weggewesen. Keine Ahnung, warum Gianni alles so belassen hatte?

Ich stand vor dem Schrank und war auf der Suche nach einem Kleid, das ich tragen wollte, als die Tür ins Schloss fiel. Erschrocken hielt ich inne, hörte schnelle Schritte den langen Flur entlangeilen, der zum Schlafzimmer führte. Als Gianni im Türrahmen erschien, hielt ich gespannt den Atem an.

»Was machst du hier?«, fragte er und verschlang mich fast mit seinen Blicken. Ich trug nur ein Duschtuch um den Körper, das mir bis zu den Waden reichte. Ich wusste, welche Wirkung mein Körper auf ihn hatte. Es hatte sich nichts verändert.

»Ich wohne hier«, erklärte ich selbstbewusst, und schob die Kleiderbügel nach und nach zur Seite, auf der Suche nach dem richtigen Kleidungsstück.

»Das ist nicht dein Ernst«, sagte er leise. Gefährlich leise und kam langsam auf mich zu.

Ich kannte Gianni. Wenn er diesen Ton anschlug, musste man ihn ihm Auge behalten. Gianni war nicht dorthin gekommen, wo er jetzt war, weil er der nette, liebe Kerl war, für den ihn alle hielten. Er war in den Straßen von Little Italy aufgewachsen. Seine Eltern waren einmal arme Einwanderer gewesen, doch Gianni hatte es geschafft und weit gebracht. Nicht nur weil er eine der besten Modelagenturen des Landes besaß, sondern weil er als einmal Gelder für einen Mafiaboss eintrieb. Er kannte sich auf den Straßen aus, kannte die dunkle und gefährliche Seite, und er kannte sich mit Druck und Gegendruck aus. Das sollte ich niemals vergessen.

Ich nahm die Schultern zurück, streckte die Brust raus, versuchte mich gerade aufzurichten, was mit nackten Füßen ein wenig schwierig war. Ich wünschte mir High Heels an den Füßen, um ein Stück größer zu sein. Mit hohen Schuhen war ich fast so groß wie Gianni, doch jetzt ging ich ihm gerade mal bis zur Schulter.

»Du willst dich wirklich mit mir anlegen?«, raunte er mir zu und sah mir so intensiv in die Augen, dass meine Unterlippe zu zittern begann. »Ich muss sagen, ich bin beeindruckt, Cassidy. Das haben schon ganz andere versucht und sind gescheitert.« Er berührte meine nackte Schulter, wischte einen Wassertropfen weg, leckte dann den Finger ab. »Du schmeckst immer noch so sinnlich.«

Irgendwie machte mich sein Benehmen wütend. »Du hast keine Ahnung davon, wie ich schmecke«, zische ich ihm zu.

»Ich glaube, das ist mein Handtuch.« Mit einem Ruck zog er mir das Handtuch vom Körper. Seinen Blick ließ er langsam über meinen Körper wandern.

Obwohl Gianni mich nackt kannte, fühlte ich Scham in mir aufsteigen und ich würde am liebsten die Arme um mich schlingen. Doch diesen Gefallen tat ich ihm nicht. Ich hielt seinem Blicken stand.

»Ich gehe dann mal duschen«, sagte er und räusperte sich. Verharrte noch einen Moment, und verließ dann endlich das Schlafzimmer. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis, mich zu bedecken. Ich zog eine lange Jogginghose an und eines von Giannis schwarzen Shirts an, das mir fast bis zu den Knien reichte.

Kapitel 2

Gianni

Gestern hatte ich nach dem Duschen im Gästezimmer geschlafen. Diese Frau raubte mir den letzten Nerv. Sie zog einfach wieder bei mir ein, ohne es mit mir abzusprechen. Gleichzeitig musste ich sie für ihren Mut bewundern. Sie ließ sich nicht unterkriegen. Ich war mir sicher, dass ich meine Finger nicht von ihr hätte lassen können, wenn wir das Bett teilten. So war es sicherer, in einem anderen Raum getrennt voneinander zu schlafen.

Am frühen Morgen hatte Cassidy die Wohnung bereits verlassen. Vielleicht hatte sie auch gar nicht hier übernachtet. Jetzt war ich mir nicht mehr sicher. Eventuell hätte ich doch im Schlafzimmer schlafen sollen, allein schon, um sie besser unter Kontrolle zu haben.

Als ich das Büro betrat, atmete ich innerlich auf. Sie hinter dem Schreibtisch sitzen zu sehen beruhigte mich. Das sie mein Jobangebot angenommen hat – Respekt. Aber der Tag hatte ja gerade mal angefangen, also sollte ich mich nicht zu früh darüber freuen.

»Bringst du mir bitte einen Kaffee. Zwei Stück Zucker, keine Milch«, wies ich sie an.

»Ich weiß, wie du deinen Kaffee trinkst«, ranzte sie mich an. »Guten Morgen«, schob sie dann freundlicher hinterher.

»Guten Morgen, Cassidy!«

Kaum hatte ich mich hingesetzt, kam sie mit zwei Tassen herein und schloss die Tür hinter sich. Cassidy trug ein kurzes enges Kleid und extrem hohe Schuhe, in denen ihre Beine noch länger aussahen. Das schwarze Haar hatte sie hochgesteckt, dadurch kam ihr zierlicher Hals gut zur Geltung. Sie lehnte sich neben mir an die Kante des Schreibtisches, reichte mir eine der beiden Tassen.

»Wann hast du Zeit, um über unsere Scheidung zu sprechen?«, fragte sie

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Harper Rhys
Bildmaterialien: © aarrttuurr by Depositphotos
,© Tomert by Depositphotos

Cover: Andrea Wölk
Tag der Veröffentlichung: 06.12.2020
ISBN: 978-3-7487-6731-2

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