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"Das darf doch wohl nicht wahr sein, Hauptkommissarin Schubauer!", flüsterte Staatsanwalt Till Meinert. "Ich kenne Sie jetzt schon so lange, wir haben immer gut zusammengearbeitet, Ihre Aufklärungsquote ist sensationell. Und jetzt das? Beweismanipulation nennt man das, was Sie getan haben!"

"Aber …"

"Nichts aber! Wenn das an die Öffentlichkeit kommt, sind wir am Arsch. Nicht nur Sie, ich auch!"

"Aber wir haben doch noch gar keinen konkreten Verdächtigen", warf die Kommissarin ein. Jetzt wurde der Staatsanwalt laut:

"Hergottnochmal, Frau Schubauer, das ist doch völlig egal, gerade Ihnen muss ich das doch nicht erklären! Warum waren Sie überhaupt so schnell am Tatort? Die Kollegen von der Mordbereitschaft haben nach dem Anruf nur wenige Minuten gebraucht, warum waren Sie schon da?"

"Na ja, ich … ich bekam einen anonymen Anruf und bin gleich losgefahren."

"Ohne die Dienststelle zu informieren, ohne einen Partner mitzunehmen – das widerspricht jeder Verfahrensanweisung, das wissen Sie. Und dann schieben Sie dem Toten eine Zigarettenkippe zwischen die Lippen, wie beide Kollegen von der Mordbereitschaft, die gerade eingetroffen sind, bezeugen! Ich fass' es nicht! Und an der Kippe sind außer der DNA des Toten nur Spuren von Ihnen. Ich begreife es nicht, Frau Schubauer. Sie sind scheinbar nicht mehr dazu gekommen, Fremd-DNA auf die Zigarette zu applizieren, DNA von irgendeiner Person, die Sie persönlich für den Täter halten und die Ihrer Meinung nach für den Mord büßen soll, wenn es denn überhaupt ein Mord war. Die KTU ist sich da absolut noch nicht sicher, im Gegensatz zu Ihnen, wie es scheint!"

"Nein, Herr Staatsanwalt, das stimmt so nicht, das würde überhaupt keinen Sinn ergeben. Aber es gibt doch ein Muster, das …"

"Ach wirklich?", raunzte der Staatsanwalt. "Und jetzt setzen Sie sich endlich hin, Sie machen mich ganz konfus. Also. Wir haben es Ihrer Meinung nach mit einer Mordserie zu tun. Sieben Tote innerhalb von zwölf Jahren. Zwölf! Jahre! Vielleicht kann man von einer Serie sprechen, wenn sieben Kinder missbraucht und getötet werden, oder sieben Frauen, oder wenn die Toten Mitglieder der 'Ndrangheta sind, meinetwegen. Aber es waren sieben ältere Männer. Jeder hatte einen anderen Beruf, keiner war je kriminaltechnisch aufgefallen, keiner war reich, kurz gesagt: sie hatten keinerlei Gemeinsamkeiten."

"Doch", antwortete Ramona Schubauer, "alle haben geraucht." Staatsanwalt Meinert drehte die Augen zur Decke und stöhnte.

"Ja", sagte er dann und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. "Ich habe in meiner Jugend auch gequalmt wie ein Schlot. So what? Bei jedem Ihrer Verdachtsfälle haben Sie penetrant darauf hingewiesen. Ja, die Opfer haben geraucht. Sie haben aber auch geatmet, getrunken, gepisst, zum Teufel noch mal! Übrigens hatte der Forensiker nur bei vier Männern zweifelsfrei Rauchhinweise in ihren Lungen gefunden, die anderen drei haben Sie nur anhand von Urlaubsfotos und ein paar herumliegenden Kippen als Raucher vermutet. Ein Mörder, der Raucher so hasst, dass er sie tötet? Absurd, kann ich nur sagen. Und überhaupt Fall: Nicht umsonst haben weder mein Vorgänger noch ich einen Fall erkennen können. Einer der Toten wurde vielleicht erwürgt, aber wahrscheinlich hatte er nur Asthma. Ein anderer wurde vielleicht die Treppe hinunter gestoßen, aber wahrscheinlich ist er nur gestolpert. Wieder ein anderer hatte wahrscheinlich einen Herzinfarkt und so weiter. Warum vergeuden Sie Manpower, Steuergelder und meine Geduld mit so einer fixen Idee? Und warum manipulieren Sie Beweise, Frau Hauptkommissarin? Reden Sie mit mir, ich will Ihnen doch nur helfen!" Ramona Schubauer richtete sich auf und blickte den Staatsanwalt durchdringend an.

"Ich bin absolut davon überzeugt, dass es ein Serientäter ist, Herr Meinert, auch wenn alles scheinbar dagegen spricht. Scheinbar. Das ist das Gegenteil von anscheinend!"

"Ach ja? Und diesen Serienmörder wollen Sie fassen. Mit allen Mitteln."

"Ja. Mit allen Mitteln!"

"Und wenn ich dieses Verfahren einstelle und Sie von dem Fall – was er meiner Meinung nach ja nicht ist – abziehe? Was dann, Frau Hauptkommissarin Schubauer?"

"Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als selbst weiter zu ermitteln. Als Privatperson, sozusagen. Der Gerechtigkeit muss zum Sieg verholfen werden, der Mörder muss zur Rechenschaft gezogen werden, ganz egal, wie."

"Dann bleibt mir nichts anderes übrig", sagte der Staatsanwalt und stand auf. "Was Sie betreiben, Frau Schubauer, das ist … das ist, ich weiß gar nicht, wie ich das nennen soll, jedenfalls verstößt es gegen Artikel 20, GG. Das geht nicht. Und deshalb entziehe ich Ihnen vorläufig die Befugnis, weiter zu ermitteln. Sie wissen, was Sie zu tun haben, Frau Schubauer. Guten Tag."

 

 

"Selbstverständlich kenne ich den Fall, Herr Staatsanwalt, und selbstverständlich kenne ich die anderen Fälle, die Ramona, äh, die Frau Hauptkommissarin Schubauer bearbeitet hat und die geschlossen wurden. Es ehrt mich zwar, dass Sie mir die Sache übertragen, doch ich muss gestehen, dass ich nicht sehr darüber erfreut bin, mit Verlaub. Wir sind ja schließlich langjährige Kollegen."

"Eben darum, Herr Bach. Sie haben das notwendige Know-how und Fingerspitzengefühl. Ich will ja auch nichts weniger, als Frau Schubauer in die Pfanne zu hauen, bei all den Verdiensten, die sie sich erworben hat und bei all ihrer fachlichen Kompetenz, auf die ich auch künftig nur ungern verzichten würde. Aber diese Mordserie, die sie wider alle Vernunft so vehement vermutet, und jetzt auch noch der Fauxpas mit der Zigarette – ich konnte doch nicht anders, als sie vorläufig zu suspendieren, verstehen Sie?"

"Das verstehe ich natürlich, Herr Staatsanwalt", antwortete Hauptkommissar Derek Bach und rieb sich das Kinn. Aber vielleicht ist doch etwas an der Sache dran. Ich meine, die Sache mit der Zigarettenkippe. Da waren doch nur Spuren des Opfers bzw. des Toten dran und welche von meiner Kollegin. Vielleicht hat sie ihm den Stummel nur …"

"Das ist jetzt irrelevant, Herr Bach. Sie haben jetzt den Fall, also gehen Sie an Ihre Arbeit. Guten Tag."

"Aber ich wollte Sie doch noch darauf hinweisen, dass …"

"Ich sagte guten Tag, Herr Bach!"

HK Derek Bach stand auf, murmelte: "…dass der Vater der Kollegin ebenfalls ermordet wurde" und verließ das Büro des Staatsanwalts.

 

 

Liebe Kollegen und alle, die es angeht!

Dass Ihr mich manchmal für etwas verrückt haltet, das weiß ich. Auch, dass Ihr der Meinung seid, ich würde mich in einem speziellen Fall in etwas verrennen, mich in etwas verbeißen, das überhaupt nicht existiert.

Ja, ich bin seit vielen Jahren auf der Suche nach dem Mörder meines Vaters, meines über alles geliebten Vaters. Ich habe viele falsche Spuren verfolgt, bin zahllosen toten Hinweisen nachgegangen, aber jetzt habe ich den Mörder gefunden. Ihr hattet Unrecht, ich hatte Recht! Und ich werde für Gerechtigkeit sorgen, auch wenn ich gerade vom Dienst suspendiert wurde, und auch, wenn mein Verhalten als Selbstjustiz bezeichnet werden wird.

Auge um Auge, Zahn um Zahn, das steht schon in der Bibel! Daran werde ich mich halten. Ich werde dafür sorgen, dass der Mörder seine gerechte Strafe bekommt, auch wenn Ihr mich dafür vielleicht verurteilen werdet.

Bitte versucht, ein wenig Verständnis für mich aufzubringen!

 

Hauptkommissar Derek Bach machte eine Pause, und sofort wurde im Besprechungsraum der Kriminalpolizeiinspektion 11 wild durcheinander gerufen.

"Was meint sie damit?" "Will sie den Kerl umbringen?" "Verdammt, wo ist sie?" "Was sollen wir tun?" "Wir müssen was tun, hat jemand eine Idee?"  "Wir sollten sofort…"

 

"Kollegen!", rief Derek Bach und wedelte mit dem Brief. "Seid mal ruhig, das ist noch nicht alles!"

"Ach was! Na dann mal los, lies weiter, verdammt!", schrie ein Kollege von Ramona Schubauer ungeduldig und schlug mit der Faust auf den Tisch.

"Also. Sie schreibt weiter:

 

Bitte versucht ein wenig Verständnis für mich aufzubringen! Ich muss so handeln. Der Mörder hat es nicht anders verdient. Unser Rechtssystem würde ihn vielleicht einsperren, aber viel wahrscheinlicher ist, dass man ihn in einer psychiatrischen Abteilung in Watte packen wird. Das darf nicht passieren, das könnte ich nicht ertragen.

Bitte versteht mich, liebe Freunde, liebe Kollegen. Es tut mir leid – nein, es tut mir nicht leid, denn der Mörder meines Vaters hat nicht nur ihn umgebracht, sondern noch sieben andere unschuldige Menschen.

 

Derek Bach unterbrach, als sein Handy klingelte. Er zerrte es aus der Tasche, blickte kurz auf das Display und sagte dann:

"Werte Kollegen, ich muss kurz unterbrechen und jemand zu unserer Besprechung dazu holen. Dauert nicht lange, ich bin gleich wieder da!" Er faltete den Brief zusammen, steckte ihn mit dem Handy in die Hosentasche und eilte aus dem Besprechungsraum.

 

"Na das ist ja der Hammer", rief eine der K1-Beamtinnen empört. "Habt ihr das gewusst? Der Vater von der Schubauer ist ermordet worden? Ich höre das zum ersten Mal!"

"Ich auch", schrie ein anderer. "Wie lange weiß denn Kollege Bach schon davon? Der ist ja wohl ein besonderer Spezi von ihr, aber er hätte doch was sagen können, da sieht die ganze Sache doch gleich etwas anders aus, oder?"

"Ganz genau, jawohl, na super…"

Die Diskussion wogte einige Zeit hin und her, dann kam Hauptkommissar Derek Bach zurück.

"Hat etwas gedauert, sorry, aber das ist Frau Dr. Lindner, die Psychotherapeutin von Ramona Schubauer. Sie will uns etwas zu ihrer Patientin oder Mandantin mitteilen, weshalb ich sie hierher gebeten habe. Die Kollegin Schubauer hat sie ausdrücklich von ihrer ärztlichen Schweigepflicht entbunden und sie gebeten, mit uns zu reden."

 

"Das wird ja immer bunter! Warum tut sie das nicht selbst?" rief jemand aus der Arbeitsgruppe.

"Richtig, wir sollten jetzt mit dem Quatsch aufhören, Kollege Bach, wir vergeuden kostbare Zeit!", kam ein weiterer Zwischenruf. "Und überhaupt, was soll das mit dem Brief, woher hast du den? Mit dem Psychokram können wir weitermachen, wenn wir Ramona gefunden und hoffentlich einen Fall von Selbstjustiz verhindert haben."

Derek Bach hob beschwichtigend die Arme und sagte:

"Lasst uns doch erst einmal anhören, was Frau Dr. Lindner zu sagen hat, bitte, Kollegen, bitte, Frau Doktor …"

 

"Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bin die Therapeutin von Ramona Schubauer seit ihrem elften Lebensjahr. Genauer gesagt, ihre … Begleiterin. Wirklich therapieren konnte ich sie nicht. Ich will nur berichten, was ich weiß, darum hat sie mich per Videobotschaft gebeten. Aber die ganzen Zusammenhänge verstehe ich leider auch nicht, da ist mir vieles unbegreiflich. Und, um das gleich voraus zu schicken, ich weiß nicht, was sie gerade macht, oder wo sie sich aufhält. Also in Kurzform, obwohl man daraus einen ganzen psycho-dramatischen Roman machen könnte:

Frau Schubauer erlitt in ihrer Kindheit, genauer gesagt im elften Lebensjahr eine extreme psychische Belastungssituation, die zu einer dissoziativen Störung führte.

Damals bekam ihr Vater heraus, dass er nicht der Erzeuger seiner Tochter ist. So etwas ist schlimm für eine Familie, das kann sie vielleicht sogar zerstören. Aber wenn sich ein liebevoller Vater, für den seine Tochter das Wichtigste auf der Welt war, plötzlich, von heute auf morgen, in das Gegenteil verwandelt und seine Tochter als Hassobjekt behandelt, sie quält, schlägt, misshandelt, missachtet – man kann sich gar nicht vorstellen, was das in einem Kind an Verheerungen auslöst. Bevor die Ehe geschieden werden konnte, starb auch noch plötzlich die Mutter, und Ramona kam ins Heim und unter meine Obhut.

Es war schrecklich, denn Ramona hatte auch ihren Vater unendlich geliebt, vielleicht mehr sogar als ihre Mutter, wie ich herausfand. Ramona Schubauer entwickelte eine Dissoziative Amnesie und Identitätsstörung, die sich erst etwas stabilisierte, als ihr Vater, bzw. Nicht-Vater auch noch bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kam. Er hat – das hat Ramona mir erzählt – gleich nachdem er erfahren hatte, dass sie nicht seine Tochter ist, zu rauchen angefangen und sie oft mit der Zigarette gebrannt. Und als sie schon im Heim war ist ihm wohl eine brennende Kippe aus der Hand gefallen, als er im Bett lag. Rauchvergiftung, hieß es. "

"Was heißt denn dissoziale Amnestie, was soll das?", rief einer von Ramona Schubauers Teamkollegen. "Wollen Sie damit sagen, dass Ramona verrückt ist? Wir jedenfalls haben davon nichts gemerkt, überhaupt nichts!"

"Dissoziative Amnesie. Früher hat man dazu gespaltene Persönlichkeit gesagt. Ihre erste Persönlichkeit konzentriert sich auf die Zeit, als ihr Vater ihr Dreh- und Angelpunkt war. Ihr geliebter Vater. Die zweite Ramona kennt nur die Zeit danach, als er sich zum Tyrannen, zum Hasser, zum – verzeihen Sie – Arschloch verwandelte. Manchmal verläuft diese Trennung extrem, radikal, absolut. So absolut, dass die eine Persönlichkeit überhaupt nichts von der anderen weiß."

"Und keiner merkt das? Das kann ich mir kaum vorstellen!", fragte Derek Bach nach.

"Offen gestanden, ich mir auch nicht, Herr Kommissar. So etwas kann man nie verstehen. Täter und Opfer drehen sich um sich selbst, die eine Persönlichkeit bekämpft die andere oder liebt sie hoffnungslos. Aber es gibt in der Literatur einige Fälle … Jedenfalls, als Ramona volljährig wurde und das Heim verließ, blieben wir in Kontakt. Auch, als sie die Polizeiausbildung absolvierte, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, wie sie immer sagte."

"Ja, das kennen wir von ihr!", rief ein Kollege.

"Aber richtig an sie heran zu kommen, ihre Persönlichkeiten zu vereinen, das gelang mir nie. Überhaupt war es so, dass ich der Meinung bin, dass sie schon lange ihre Störung überwunden hat und sich über die zweite Person, die gestörte, die ent-liebte, vom Vater gehasste Person, der gnädige Schatten der Amnesie gelegt hat. Aber darf ich fragen, warum sie mich angerufen und zu Ihnen hierher geschickt hat? Ist etwas passiert? Stimmt was nicht mit ihr?"

 

"Das wissen wir noch nicht, Frau Dr. Lindner, wir werden Sie informieren. Erst einmal vielen Dank, ich bringe Sie noch nach unten, ein Kollege vom Streifendienst wird Sie nachhause fahren."

"Nicht nötig, ich nehme die U-Bahn. Guten Tag."

 

Als die Psychotherapeutin den Raum verlassen hatte, sagte ein Teamkollege zu Derek Bach:

"Also was jetzt, Derek? Was hat das jetzt gebracht? Ich meine, außer Zeitverlust. Wir kennen alle Ramona, du vielleicht mehr als wir, aber sie ist doch nicht gaga. Aber extrem gerechtigkeitswütig. Wir können nicht zulassen, dass sie Scheiße baut!"

 

"Das hat sie leider schon", antwortete Derek Bach leise. "Ich habe ihren Brief vom KK in Frankfurt gefaxt bekommen. Sie haben Ramona gefunden, und deshalb habe ich euch zusammengerufen, Kollegen. Er hat noch einen Nachsatz. Lies bitte vor, Falck."

Er reichte das Fax über den Tisch, und Falck Brunner begann stockend zu lesen.

 

Es tut mir leid – nein, es tut mir nicht leid, denn der Mörder meines Vaters hat nicht nur ihn umgebracht, sondern noch sieben andere unschuldige Menschen. Der Mörder, das habe ich nach all den Jahren schließlich herausgefunden, bin … ich selbst. Nur ich selbst. Ich habe all die Jahre den Mörder meines Vaters gesucht, meines geliebten Vaters. Und sieben Mal habe ich ihn gefunden und dafür gesorgt, dass er seine Strafe bekommt, wieder und wieder. Ihr werdet das nicht verstehen, aber ich weiß, dass mein Vater meine Mutter getötet hat, ich kann es nur nicht mehr beweisen. Ich habe diese armen Menschen für meinen Vater gehalten, weil sie ihm so ähnlich waren. Aber alle waren unschuldig, das habe ich jetzt erst erkannt, als ich meine Scheu und meine Trauer überwunden habe und die Umstände seines Todes noch einmal untersucht habe. Ich habe den Brand damals gelegt, ich habe den Mistkerl ermordet, aber dann hat offenbar meine andere, meine den Vater liebende Persönlichkeit das Szepter übernommen und seinen eigenen Mörder gesucht und gefunden. In seiner eigenen Gestalt, Mörder, der er selbst war. Keiner wird das verstehen. Deshalb vollziehe ich das, was notwendig ist. Ich bestrafe mich, wie es sein muss.

Bitte verzeiht mir!

 

Es war totenstill, bis Derek Bach sagte:

"Die Frankfurter Kollegen haben sie im ehemaligen Haus ihrer Eltern gefunden. Sie … sie hat sich erhängt. Den Brief hielt sie fest in ihren Händen."

Derek Bach blinzelte, während die Tränen über seine Wangen liefen, dann drehte er sich um und verließ den Raum.

 

 

 

Impressum

Texte: BRieser.3320
Tag der Veröffentlichung: 03.03.2020

Alle Rechte vorbehalten

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