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Vergiss Gutenberg!

 

 

 

 

 

 

Für viele waren die verwinkelten Gänge, Emporen, Treppen und Nebenräume unheimliche Orte. Die Totenstille, der leicht modrige Geruch, der Staub, der aufflog, wenn man etwas in die Hand nahm, die unglaubliche Dichte an Informationen, Gedanken und Träumen, die die Menschen seit endlosen Zeiten beschäftigt und aufgeschrieben hatten, war für manche einfach erdrückend. Zumal in der heutigen Zeit. Dabei waren viele der Eindrücke rein subjektiv, denn die gewaltige Präsenzbibliothek war technisch auf dem allerneuesten Stand. Gewaltige Klimaanlagen sorgten für stets gleiche Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die für die unersetzlichen Dokumente am besten waren. Hochleistungsfilter ließen Staubablagerungen und modrige Schimmelgerüche gar nicht erst entstehen; es herrschte in den labyrinthartigen Gängen, die durch die baulichen Gegebenheiten zwangsweise entstanden waren, nahezu Reinraumbedingungen wie in Operationssälen.

Aber diese riesige Bibliothek, die mit ihren Gassen, Treppen und Plätzen fast wie eine kleine Stadt wirkte, war trotzdem nichts für schwache Nerven. Und deshalb kamen immer weniger Besucher. Wozu auch? Die allwissenden Informationssysteme, die heutzutage jeder mit sich herumtrug, waren doch viel praktischer! Warum sich mit einer alten Schwarte herumschlagen, wenn deren Inhalt ganz einfach in den elektronischen Datenbanken sofort abrufbar war? Und neue Bücher wurden ja kaum noch auf Papier gedruckt – zu uneffektiv, zu teuer, unpraktisch, unmodern.

Dr. Douglas Trumbull kannte die Probleme, aber er konnte nichts dagegen tun. Manchmal kam er sich wie aus der Zeit gefallen vor. Aber hier, in 'seiner' Bücherstadt war er glücklich.

 

*

 

Dr. Trumbull war Bibliothekar der alten Schule. Er lebte für seine Bücher und mit seinen Büchern. Sie waren sein Lebensinhalt, seit er Lesen gelernt hatte. Und seit beinahe vierzig Jahren betreute er diese Bibliothek schon. Früher hatte er eine große Zahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aber, vor allem nach dem notwendigen Umzug in die neuen, klimaoptimierten Räume,  immer weniger geworden waren. Sie wurden einfach nicht mehr benötigt und aus Kostengründen abgezogen. Wofür hätte man sie auch noch brauchen können? Zum Abstauben?

 

Douglas Trumbull lachte trocken, als er an die neuen Filteranlagen dachte. Und die Hauptarbeit, mit der sie früher beschäftigt waren, war auch getan. Nur wenige Bücher und Dokumente mussten noch eingescannt und in die Datenbank aufgenommen werden. Und das konnte der Bibliotheksleiter selbst machen. Dr. Trumbull tat diese Arbeit, obwohl er sie verabscheute. Denn sonst hatte er kaum noch was zu tun.

Der Bibliothekar war zwar durch seine Bücher in der Vergangenheit verhaftet, aber das bedeutete nicht, dass er neuen Technologien gegenüber nicht aufgeschlossen war. Im Gegenteil. Gerade die elektronische Datenspeicherung hatte ihn von Anfang an fasziniert; er wollte wissen, mit was er es in Zukunft zu tun haben würde. Da er Zugang zu allen Lernmöglichkeiten hatte, konnte er sich die verschiedensten Programmiersprachen beibringen und war in der Computertechnik so weit fortgeschritten, dass er sich immer wieder mal den Spaß erlaubte, heimlich harmlose Joke-Viren in den Zentralrechner einzuschleusen, was die Techniker jedes Mal fast in den Wahnsinn trieb.

Gerade weil er so viel Ahnung von der Materie hatte, empfand er diese Arbeit als sinnlos.

Früher hatte er leidenschaftlich mit Fachleuten diskutiert und sie darauf hingewiesen, dass alle bekannten elektronischen Speichermedien nichts taugten. Jedenfalls nicht, um das Wissen der Menschheit für die Nachwelt zu retten. Wie schnell änderte sich die Technik, wer wusste noch etwas von floppy-discs, von Bernoulli-Platten, von Magnetbändern? Und mit welchen Geräten sollte man die vielleicht noch vorhandenen Informationen auslesen? Die modernen Festplatten im Zentralrechner hatten eine vermutete Speicherzeit von vielleicht sechzig Jahren – was war das schon? Und in zehn Jahren waren sie sicher so veraltet, dass es dafür vermutlich keine Leseköpfe mehr geben würde. Elektronische Demenz.  Filme, Fotos, Feststoffspeicher vergaßen ihre Informationen fast ebenso schnell, und die biologischen Speicher hatten sich als unbeherrschbares Desaster entpuppt. Blieben noch per Ionenstrahl gravierte Nickelplatten oder die Speicherung auf Steinzeugscheiben, die durch das Projekt MOM, Memory of Mankind, in Salzstöcken in Hallstadt eingelagert worden waren. Alles nur Sackgassen für die jetzige Situation.

 

Aber was hatten die Experten geantwortet, wenn sie sich mit ihm überhaupt auf eine Diskussion eingelassen hatten? Sie laberten von Spiegelungen, von Sicherungsautomatiken und vom unvermeidbaren Fortschritt, so dass Douglas Trumbull die Diskussionen bald aufgegeben und sich immer mehr zu seinen Büchern zurückgezogen hatte.  

"Vergiss Gutenberg!", hatte ein EDV-Entwickler einmal gerufen und dabei meckernd gelacht.

 

*

 

Es gab Millionen von Büchern, die Trumbull nie lesen könnte, schon allein deshalb, weil sie in fremden Sprachen und in seltsamen Schriftzeichen verfasst waren, oder die er nie würde lesen wollen.  Es gab zahllose unglaublich dumme Bücher, langweilige, böse, geschmacklose Machwerke. Aber dennoch: Es waren Bücher. Richtige Bücher, die man anfassen, durchblättern, lieben, hassen oder auch ins Eck feuern konnte, wenn man sie nicht mochte. Ihren Inhalt würden sie dadurch nicht verlieren, wenn nicht gerade ein offener Kamin in der Ecke loderte.

Oft nahm er ein schön gemachtes  Exemplar nur in die Hand, befühlte den Einband, strich über den Schnitt und bewunderte den Geschmack, mit dem ein unbekannter und längst verblichener Schriftsetzer den Typensatz passend zum Text gewählt hatte. Oder er nahm ein Buch mit in seinen Privatraum, um in normaler Luft einfach an den Seiten zu schnuppern. Dieser typische Geruch, der jedem Exemplar eigen war und der je nach Druckerschwärze, Papier und Erhaltungszustand ganz andere Nasenrezeptoren ansprach, gehörte zu seinem Lebensinhalt.

Aber das konnte er keinem vermitteln. Sogar seine früheren Fachkollegen hatten ihn als Sonderling betrachtet, und die Leute, die er jetzt in der Kantine traf, hielten es nicht anders. Sie hatten ja auch nur noch mittelbar mit der Bibliothek zu tun, etwa als Mechaniker, die die technischen Anlagen warteten. Und die anderen Kantinenbesucher arbeiteten in den benachbarten Technologieabteilungen, als Lageristen, manche als Laboranten in Forschungseinrichtungen, oder im Rechenzentrum, zu dem auch Douglas Trumbull seine Bücher-Scanns schickte, ohne je eine Rückmeldung zu bekommen. Dass auch die Joke-Viren aus der benachbarten Bibliothek kamen – auf die Idee wären sie als letztes gekommen.

 

Wie groß der gesamte Komplex war, und womit genau sich die einzelnen Abteilungen befassten, wusste Douglas Trumbull nicht. Er wollte es auch nicht wissen.

 

*

 

Die gesamte Industrieanlage unterstand einem Gremium, das nur der 'Verwaltungsrat' genannt wurde, und das sich mit den Abteilungschefs monatlich zu einer Besprechung traf.

Als Bibliotheksleiter musste Dr. Trumbull wohl oder übel auch erscheinen, wobei er immer hoffte, nicht aufzufallen. Seine Welt war die Stadt der Bücher. Er stellte sich immer vor, dass sie irgendwie lebendig waren, dass sie sich gegenseitig ihre Geschichten erzählten und von dem Tag träumten, an dem sie ein Mensch wieder aus dem Regal nehmen und lesen würde. Aber das war Vergangenheit. Es kam keiner mehr.

 

*

 

Douglas Trumbull hatte sich gedanklich schon lange auf den Tag vorbereitet, der kommen würde, auch wenn er es kaum wahrhaben wollte. Es war nicht die Furcht davor, entlassen zu werden, wegrationalisiert und durch einen schlecht bezahlten Wachmann ersetzt, sondern etwas viel Furchtbareres.

Schon die Nachrichten, die ständig über die Bildschirme in der Kantine liefen, hatten erste Hinweise ergeben. Doch als die nächste Monatsbesprechung immer näher rückte, spürte Trumbull, dass es endlich soweit war. Und letzte Gewissheit hatte er, als er in die Gesichter der Vorstandsmitglieder blickte, die vorne auf dem Podium saßen.

 

"Meine Damen und Herren", begann der Vorsitzende und blickte von einem Abteilungsleiter zum anderen. "Ich darf Ihnen offiziell bestätigen, was Sie durch die News sicherlich schon geahnt haben."

Er machte eine bedeutungsvolle Pause, erhob sich und rief dann mit Pathos in der Stimme: "Meine Damen und Herren, der furchtbare Krieg ist endlich beendet. Wir haben jetzt eine Weltregierung, alle Grenzen sind unwiderruflich beseitigt, ab jetzt gibt es keine Nationen und keine Völker mehr, ab jetzt gibt es endlich nur noch – die Menschheit!"

Alle standen auf und applaudierten enthusiastisch.

 

Nachdem sich der Freudentaumel gelegt hatte, fuhr er fort:

"Fünf Jahre des Grauens, des Entsetzens, der Zerstörung sind vorbei – für immer. Ab jetzt heißt es, unsere Heimaterde wieder aufzubauen, lebens- und liebenswert zu machen.

Und wir hier können nach endlosen Jahren des Exils wieder zurück in unsere Heimat, zurück zur Erde!"

Erneuter Jubel brach aus.

"Aber …", dämpfte der Vorsitzende die euphorische Stimmung, "… aber der Krieg hat lange gedauert, länger, als wir je gedacht haben. Wir haben nur noch wenige Reserven, weshalb die Rückkehr gefährlich wird."

Und jetzt wurde er konkret, so konkret, wie es Douglas Trumbull schon lange geahnt hatte.

"Unser Treibstoffvorrat ist am Ende. Das heißt, wenn wir unversehrt zur Erde zurückkehren wollen, müssen wir uns von allen nicht unbedingt notwendigen Modulen trennen. Die Lagerröhren – ganz klar. Unsere Plantagendome brauchen wir auch nicht mehr. Die Forschungsabteilung überträgt alle Ergebnisse auf den Zentralrechne und stößt die Laboratorien ab."

Und so ging er Abteilung für Abteilung durch und landete schließlich bei der Bibliothek. Er machte eine leichte Verbeugung Richtung des Bibliothekars und sagte dann:

"Dank der verdienstvollen Arbeit von Dr. Trumbull können wir uns von den alten Büchern trennen. Alles Wissen der Menschheit befindet sich mittlerweile in unseren Datenbanken, mit denen wir natürlich zurückkehren werden. Aber die gewaltige Masse, die die Bücher darstellen, wird uns einen letzten Dienst erweisen."

Douglas Trumbull wurde es eiskalt. Er wusste, was kommen würde.

 

"Ab jetzt, Null minus 4.12.18", erklärte der Vorsitzende, "werden wir die gewaltige träge Masse, die das Bibliotheksmodul darstellt, absprengen und in der Atmosphäre verglühen lassen. Dadurch bekommen wir den notwendigen Drall, der unseren Kurs gezielt ändert. Wir werden es schaffen, so die Götter es wollen."

"So die Götter es wollen!", riefen alle Anwesenden.

Alle, außer dem Leiter des Bibliothekmoduls.

 

*

 

Dr. Trumbull hatte die Daten im Kopf, überprüfte sie aber noch einmal über seinen geheimen Zugang zum Zentralrechner. Dann schleuste er ein getarntes Steuerprogramm ein und hielt noch einmal inne. Er fürchtete sich und wurde unsicher. Wollte er es wirklich? Aber was hatte er schon noch mit der Welt da unten zu tun? Was mit seinen Artgenossen, deren Träume, Gedanken und Wünsche er nicht teilte. Er war hier oben ein Einzelgänger gewesen und würde es da unten noch mehr sein. Einsam und verloren ohne seine wirklichen Freunde, die Bücher. Er atmete tief durch und startete das Programm.

 

 

*

 

Exakt 16 Sekunden vor Null minus 4.12.18 zündeten die Absprengladungen und trennten das Modul mit dem Bibliothekar und seinen träumenden Büchern an Bord von der Zentrale.

Die Hauptstation würde mit leichten Kurskorrekturen durch den Steuercomputer trotz der verfrühten Zündung kontrolliert in die Atmosphäre eintreten können.

 

Wie Trumbull berechnet hatte, prallte das Bibliotheksmodul wenige Augenblicke später an der dichter werdenden Atmosphäre wie ein schräg geschleuderter Stein an der Oberfläche eines Sees ab und  driftete im schrägen Winkel hinaus in die endlosen Weiten des Weltalls.

 

*

 

Trotz der verfrühten Absprengung des Bibliotheksmoduls reichte der dadurch ausgelöste Richtungsimpuls aus, die Zentraleinheit im richtigen Winkel in die Atmosphäre eintreten zu lassen. Sie landete sicher in der Wüste von Utah.

Da sich Dr. Douglas Trumbull immer unauffällig verhalten und keine Freunde gehabt hatte, war keinem aufgefallen, dass er nicht auf seinem Platz in der Zentraleinheit gesessen hatte. Schnell wurde aber klar, wo er abgeblieben war.

Der Vorsitzende fühlte sich im Rahmen einer Vollversammlung, die Stunden nach der Landung einberufenen worden war, bemüßigt, sich ein paar Worte der Anteilnahme am Verlust des Bibliothekars abzuringen.  Zum Schluss meinte er noch lakonisch:

"Jetzt hat er sich halt mit  seinen Büchern, die er immer so geliebt hat,  selbst annulliert. Mir unverständlich, aber, na ja. Zum Glück haben wir in den letzten fünf Jahren alles in unsere Datenbank übernommen. Dafür gebührt Dr. Douglas Trumbull unser aller Dank!"

Leichter Applaus erklang, und der Vorsitzende fuhr fort:

"Aber auch die gesamten Forschungsergebnisse, die wir in den Jahren in unserem Versuchslaboratorien gewonnen haben, während auf der Erde alles vernichtet wurde, sind gesichert. Wir haben die Baupläne aller Waffensysteme, die Kriegsstrategien der ganzen Welt von den Spartanern über Sunzi bis zu Clausewitz gespeichert und können jederzeit darauf zurückgreifen. Wissen ist Macht, haben schon die alten Griechen gesagt, oder Hitler, oder wer auch immer, hahaha."

Der Vorsitzende schien vor Vergnügen zu platzen.

"Wissen Sie, was das bedeutet, meine Damen und Herren?" Er deutete zu der Sichtkuppel der Steuerungseinheit. "Da draußen, in der Wüste, stand einmal der größte Datenspeicher der Welt, der Spionagerechner der NSA. Aber er ist Geschichte! So wie alle Rechenzentren, Bibliotheken und Faktensammlungen dieses Erdballs. Der Krieg hat alles zerstört. Durch direkte Waffeneinwirkung, Feuer oder gewaltige elektromagnetische Impulse. Egal, wodurch. Tatsache ist, Leute, dass WIR den größten und einzigen Datenspeicher der Welt besitzen! Und damit haben wir das Monopol über das gesamte Wissen der Menschheit. Und deshalb, meine Herrschaften, haben wir auch die Macht!"

Jetzt jubelten alle noch lauter, als bei der Nachricht, dass der Krieg beendet war.

"Und mit dieser Macht", fuhr der Vorsitzende fort, während er seine Zuhörer mit zu Schlitzen verengten Augen musterte, " mit dieser Macht werden wir die Spielregeln ändern. Wir werden diese seltsame Weltregierung dorthin jagen, wo wir gerade noch sind: in die Wüste! WIR werden die neue Weltregierung sein!"

 

Der Jubel, der jetzt aufbrandete, war unbeschreiblich. Nur einer jubelte nicht: ein Adjutant der Rechnereinheit. Er versuchte die Aufmerksamkeit des Vorsitzenden zu gewinnen, und als der unwillig den Kopf drehte, reichte er ihm einen Computerausdruck und nahm wieder Haltung an.

Der Vorsitzende las, wurde abwechselnd blass und rot und brüllte dann:

"Was, in drei Teufels Namen, soll das heißen? Der Datenspeicher ist gelöscht?"

"Exakt, Sir. Leider mussten wir nach der Landung feststellen, dass ein extrem bösartiger Virus zum Zeitpunkt Null minus 4.12.18 praktisch alle Speicherinhalte unwiederbringlich zerstört hat. Und, Sir, wenn das von Belang ist, Sir, der Virus trägt die Handschrift von Dr. Douglas Trumbull."

In der Zentraleinheit herrschte schlagartig gespenstische Totenstille.

 

"Die-se-ver-damm-te-Dreck-sau!", brüllte der Vorsitzende schließlich, zerknüllte den Ausdruck und warf ihn dem Adjutanten an den Kopf. "Aber woher wisst ihr, dass er das war, und was soll eigentlich heißen, dass praktisch alles gelöscht ist?"

 

"Nun ja, Sir, die praktisch einzige Information, die noch im Speicher ist, ist eine Videonachricht von Douglas Trumbull."

Der Adjutant drückte auf den Knopf einer Fernbedienung, und auf allen Monitoren erschien das Gesicht des Bibliothekars.

Er blickte starr in die Kamera und sagte dann:

"Alles war aufgeschrieben, alles, was die Menschheit je bewegt hat. Alle Träume, alle Wünsche, alle Gefühle, jedes Glück, alle Bosheit und jede Niederlage. Aber was haben wir daraus gelernt, um bessere, glücklichere Menschen zu werden? Nichts in all den tausenden von Jahren. Ihr werdet wieder genau dieselben Fehler, dieselben Verbrechen begehen wie seit Urzeiten.  Immer und immer wieder.

Den schönen Büchern, den Balladen, Gedichten, Romanen, den wunderbaren, berührenden Dingen, die in den Büchern beschrieben wurden über alle Generationen hinweg, haben Typen wie Sie, Herr Vorsitzender, nie etwas Positives abgewinnen können, nur das Negative. Und deshalb werden Sie zukünftig auf alles verzichten müssen. Auch auf die Informationen, die Ihresgleichen brauchen, um die Menschheit beherrschen zu können. Jetzt könnt ihr wieder von vorn anfangen. Aber …", jetzt grinste Dr. Trumbull breit in die Kamera, "… aber ein kleines Geschenk habe ich für Sie noch im Speicher gelassen, Herr Vorsitzender. Vielleicht können Sie es brauchen. Es ist von Niccolò Machiavelli: Il Principe. Viel Spaß damit"

 

 Epilog

 

Die Erde war nur noch ein stecknadelkleines, blaues Pünktchen. Dr. Douglas Trumbull winkte ein letztes Mal, während das Modul lautlos im Weltraum verschwand.  Er ging durch den Lagerraum, in dem er Vorräte für den Rest seines Lebens gebunkert hatte und betrat durch eine Schleuse die Stadt der träumenden Bücher. Er hatte noch sehr viel zu lesen …

 

 

 

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Impressum

Texte: Bert Rieser
Bildmaterialien: Bert Rieser
Tag der Veröffentlichung: 29.06.2014

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