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BOMBENSTIMMUNG

 

 

Die Uhr in der Führerkabine zeigte exakt 13.30 Uhr. Ende der Mittagspause.

Will Schwaiger spülte den letzten Bissen des Mettbrötchens mit Cola hinunter und startete den Bagger. Schwaiger wirkte zwar nicht gerade helle, was aber nur an einem gewissen sprachlichen Handicap lag; und etwas konnte er richtig gut: Baggerfahren. Er freute sich schon auf die Rente, die in wenigen Wochen begann, aber jetzt war er noch voll bei der Sache.

 

Die Schaufel am 12 Meter langen Ausleger des Mecalac 714 MCE schwenkte weit über die Baugrube und biss sich in 4 Metern Tiefe in den feuchten Trümmerschutt von Berlin – Treptow, während ein leerer LKW rückwärts an den Rand der Baugrube kroch.

Die Grundstückspreise waren in den letzten Jahren gewaltig gestiegen, große Baulücken wie diese extrem selten und dementsprechend teuer. Deshalb wurde möglichst hoch gebaut, und aus statischen Gründen bedeutete hoch auch gleichzeitig tief.

Will Schwaiger verließ sich beim Baggern mehr auf sein Gefühl, als aufs Sehen. Er spürte am Ruckeln des Fahrwerks, in welchen Untergrund sich seine Schaufel gerade fraß. Und jetzt, beim ersten Einsatz nach der Mittagspause, war etwas ungewöhnlich Widerborstiges im Weg. Ein Fels? In Berlin? Oder eine besonders große Betontraverse der im Krieg zerstörten Gebäude, durch deren Trümmer sich der Bagger schon seit Tagen fraß?

Der Baggerführer bewegte die Joysticks der Schaufelsteuerung leicht hin und her und versuchte dann, den Ausleger nochmals heranzuziehen. Nichts. Schwaiger war nicht nur korrekt, sondern auch vorsichtig. Er stellte die Getriebesteuerung auf Leerlauf, nahm sein Fernglas aus der Werkzeugkiste und kletterte aus dem Bagger.

"Was'n los?", rief der LKW-Fahrer aus dem Fenster.

"Keeneahnungmussmakieken", nuschelte Schwaiger, ging zum Grubenrand und setzte das Glas an die Augen. Und dann wurde er blass.

"Scheiße, Scheiße, Scheiße", murmelte er, ging zum Bagger zurück, stellte den Motor ab und sagte zum LKW-Fahrer: "Kannswiederabfahren."

"Was?"

"Schluss mit Baggern", brüllte Schwaiger, "hier geht nix mehr!"

 

*

 

"Mensch Will", sagte der Bauleiter genervt, "jetzt nuschel doch nicht immer so, was ist los?"

"Eine Bombe, inner Grube liegt eine Fliegerbombe."

"Scheiße."

"Dettabischooch, äh, das hab' ik ooch jesagt, Kalle. Aber so'n Kaventsmann hab ik noch nie jesehen. Jewaltig."

"Scheiße. Aber hilft nix. Ich ruf den Chef an, der soll den Sprengmittelräumdienst holen. Und dann machen wir die Baustelle hier erst mal dicht."

 

*

 

Nach nur einem Tag war die Baustelle wirklich dicht. So dicht, wie noch nie eine Baustelle in der Geschichte der Bundesrepublik gewesen war, was natürlich für besonderes Aufsehen sorgte.

Die Radio-, Fernseh- und Zeitungsmeldungen überschlugen sich.

'Sensationeller Fund, eine Bombe, viel größer als die 250-Kilo-Bombe von München gefährdet Berlins Zentrum, mehrere tausend Einwohner müssen evakuiert werden…'

Nur einen Tag später wurde die Schutzzone um die Baugrube von 1000 auf 5000 Meter ausgeweitet. Chaotische Szenen spielten sich bei der Evakuierung ab, die Börse reagierte unschlüssig, die Aktien der großen Bauunternehmen dagegen stiegen.

 

*

 

In einer Villa in Wannsee, völlig abgeschirmt von der Öffentlichkeit und in aller Heimlichkeit traf sich zur selben Zeit eine kleine, aber hochkarätige Gesellschaft.

Die Kanzlerin der Bundesrepublik, ihr halbes Kabinett, die Vorsitzenden der Bundestagsparteien und die Chefs von BND und MAD waren vertreten. Und der Polizeipräsident von Berlin in Begleitung von Regierungsdirektorin Amelie Höger, der Chefin des Dezernats 22, Unterabteilung Kampfmittelbeseitigung.

Die Stimmung war sehr gereizt.

"Herrschaftzeiten, wenn's nur um eine Bombe geht, warum dieses konspirative Treffen?", rief der Gesundheitsminister. "Ich hatte wirklich Probleme, mich unerkannt aus dem Amt zu schleichen."

"Und ich erst", grummelte die Verteidigungsministerin. "Ich habe die NATO-Tagung verlassen und bin praktisch hierher geflohen. Glauben Sie nicht, dass das gut ankommt bei den Kollegen!"

"Und überhaupt", schrie ein anderer, "was geht uns das an? Das ist doch Ländersache! Warum wird der Bund damit belästigt?"

"Meine Damen und Herren", ergriff die Kanzlerin das Wort, "ich bitte um Ruhe, die Lage ist ernst genug. Das Problem ist nicht mit den Bombenfunden zu vergleichen, die wir praktisch jede zweite Woche in Berlin oder im Ruhrgebiet oder an der Ostsee haben. Und wenn Sie Frau Regierungsdirektorin Höger vom Sprengmittelräumdienst angehört haben, werden Sie begreifen, warum. Bitte, Frau Höger."

 

Die kleine, hagere Beamtin in grauem Kostüm trat ans Pult, blickte in die Runde und sagte mit knochentrockener Stimmme:

"Ich komme gleich ohne Umschweife auf den Punkt: Es handelt sich um eine Atombombe."

 

Eine fürchterliche Stille legte sich wie Watte über den Raum, hielt mehrere Sekunden an, um dann einem Lärmbrei aus angstvollem, wütendem, entsetztem Geschrei zu weichen.

"… unmöglich, um Himmels Willen, das ist doch nicht wahr, völliger Quatsch, oh Gott, oh Gott …"

"Ruhe bitte!", kreischte die Kanzlerin. "Sofort Ruhe! Wir haben keine Zeit für Panik. Fahren Sie fort, Frau Höger."

"Ja, Sie haben richtig gehört. Ich habe zwei Experten der Bundeswehr mit an den Fundort genommen, und sie haben meinen Verdacht bestätigt.

Das Kampfmittel ähnelt der Nagasaki-Bombe Fat Man, ist aber etwas größer, schätzungsweise fünf bis sechs Tonnen schwer, plutoniumbasiert, Luftdruck- und Radarzünder. Wir haben unter strengster Geheimhaltung die vom Bagger freigelegten Teile mit Blei-Styrodur-Flocken abgedeckt und Fundstücke des umliegenden Trümmerschutts unter einem Vorwand durch das archäologische Institut untersuchen lassen. Ergebnis: Das Kampfmittel wurde unmittelbar vor der Kapitulation Hitler-Deutschlands 1945 abgeworfen. Aber sie hat glücklicherweise versagt."

 

Die Fassungslosigkeit der Zuhörer war mit Händen zu greifen.

"Die Amis haben die erste Atombombe nicht auf Japan geworfen, sondern auf uns, auf Berlin?", fragte die Vorsitzende der Grünen. "Wieviel … wie viele Tote hätte das bedeutet, Frau Höger?"

"Minimum eineinhalb Millionen."

"Oh mein Gott! Und dann spielen sie unsere besten Freunde, schicken Care-Pakete, der Marshallplan, und Kennedy sagt noch 'Ik bin aain Bearliner' – es ist der Wahnsinn!" Sie schluckte kurz und fragte dann an die Kanzlerin gewandt: "Und was sagen unsere Freunde jetzt dazu?"

"Nichts", antwortete diese. "Wir haben sie natürlich nicht informiert, und wir werden das auch nicht tun. Niemals. Deshalb die strenge Geheimhaltung, verstehen Sie?"

"Nein, das verstehe ich ü-ber-haupt-nicht! Warum …"

Der Vizekanzler ergriff das Wort: "Überlegen Sie doch, Frau Kollegin. Was würde passieren? Sie würden uns drohen, mit allem, was sie an Potential zur Verfügung haben. Und gleichzeitig würden sie alles abstreiten. Denn ein Sturm der Entrüstung würde um die Welt gehen, nicht nur bei denen, mit denen sie eh im Streit liegen. Die Gegner hätten jetzt den Beweis für die behauptete Skrupellosigkeit, für die Heuchelei dieser Nation; jetzt würde den Amerikanern überhaupt niemand mehr über den Weg trauen – der Horror des Nazi-Regimes, den sie beendet haben, würde da nicht mehr ins Gewicht fallen!"

"Klar", fuhr der Innenminister fort, "und bei uns wären wir völlig machtlos gegen das Chaos, das ausbrechen würde, wenn das an die Öffentlichkeit käme. Jeder Berliner und Millionen im Umkreis würde panikartig die Flucht ergreifen, wenn sie erführen, dass sie auf einer Atombombe sitzen. Wir müssten vor der Entschärfung ganz Berlin evakuieren, stellen Sie sich das einmal vor! Absolut unmöglich, die Panik würde unzählige Menschenleben kosten!"

Und dann wiederholte er unwissentlich die Worte des Baggerfahrers Will Schwaiger: "Scheiße, Scheiße, Scheiße!"

"Den Euro könnten wir begraben, die Aktien, die Investoren, die Wirtschaft …"

"Sie verdammter Kapitalistenknecht!", raunzte die Vorsitzende der Linken den Wirtschaftsminister an. "Mehr fällt Ihnen dazu nicht ein? Meine Fresse!"

"Und Ihnen?" Die Linke dachte kurz nach und sagte dann leiser:

"Dass der Ruf der Amerikaner bei Arabern, Afrikanern, Südamerikanern und anderen, die unter der Habgier der Kapitalisten leiden, noch weiter sinken würde, wenn das überhaupt geht, ist klar. Aber haben Sie auch an die andere Großmacht gedacht, an die, die unsere Teilung beendet hat, die Feindschaft begraben,  mit der wir jetzt in Frieden leben, nach unserer entsetzlichen Geschichte?"

"Ach, Ihre russischen Freunde würden sich natürlich die Hände reiben."

"Nein. Es würde in Russland einen traumatischen, katastrophalen Schock auslösen."

"Warum das denn?"

 

"Warum? Frau Höger, Sie haben gesagt, dass die Bombe unmittelbar vor der Kapitulation, also knapp vor dem 6. oder 7. Mai 1945 abgeworfen wurde. Wie sicher ist das?"

"Zu 98 Prozent", antwortete die Beamtin ohne zu zögern.

"Und die eineinhalb Millionen Toten, die sie berechnet haben – wen haben Sie dabei gemeint?"

"Die Einwohner, die allen Hochrechnungen zufolge noch in der Stadt waren und die Soldaten von Wehrmacht und Waffen-SS."

"Ah ja. Und die Russen?"

"Die Russen?"

"Ja, die zweieinhalb Millionen  Soldaten der Roten Armee, Russen, Ukrainer, Moldawier und andere Sowjets, die um Berlin zum letzten Sturm zusammengezogen waren. Ich verwette meinen … ich bin sicher, dass beim Abwurfzeitpunkt darauf geachtet wurde, dass Westwind herrschte. Was glauben Sie, meine werten Kollegen, was die Bevölkerung der ehemaligen Sowjetunion sagen wird, wenn sie erfährt, dass der Waffenbruder Amerika ohne mit der Wimper zu zucken den Tod von Millionen ihrer Väter, Söhne, Enkel in Kauf genommen hat? Und das wahrscheinlich sogar geplant hat, um mit Hitler gleichzeitig auch den nächsten Feind aus dem Weg zu räumen?"

 

Betretenes Schweigen breitete sich aus. Eigentlich war jedem die Konsequenz klar.

"Amargeddon. Das wird der 3. Weltkrieg", sprach die Verteidigungsministerin schließlich aus, was alle dachten. "Und niemand wird das verhindern."

"Doch, Frau Kollegin", sagte der Vizekanzler. "Wir. Aber das kann nur gelingen, wenn bis über unser aller Tod hinaus nie jemand erfährt, was wir jetzt wissen. Und Sie, meine Herren von BND und MAD sorgen dafür. Wir geben Ihnen jede Vollmacht dafür, Ich betone: jede Freiheit und im Angesicht dieser Katastrophe auch alle Befugnisse, die unter anderen Umständen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht tragen würde. Haben wir uns verstanden?" Die Chefs der Geheimdienste nickten und murmelten:

"Jawoll! Zu Befehl!" Zumindest klang es so.

 

"Also, wir sind uns offenbar einig", sagte die Kanzlerin. "Wir lassen die Bombe unter den üblichen Vorkehrungen für 'normale' Bomben bergen, und entsorgen sie geräuschlos in alle Ewigkeit. Ist besser so für uns und für die ganze Menschheit."

Ein allgemeines zustimmendes Gemurmel und Kopfnicken folgte.

Nur Regierungsdirektorin Höger murmelte und nickte nicht. Frau Höger sagte laut und deutlich:

"Nein!"

"Wie, nein?"

"Es geht nicht. Präzise gesagt: Wir können das Kampfmittel nicht entschärfen und nicht bergen. Es handelt sich um einen Prototyp, dessen Zünder  offenbar versagte. Deshalb wurde Little Boy entwickelt, eine kleinere Bombe mit einfacherem Zündmechanismus, der sogenannten Kanonenmethode. Gleichzeitig haben sie den Fat-Man-Typ, also 'unsere' Bombe, umkonstruiert. Und weil Deutschland noch vor der Fertigstellung kapitulierte, musste halt Japan dran glauben. Arme Japaner."

"Oh mein Gott!", schluchzte die Vorsitzende der Grünen und schlug die Hände vors Gesicht.

"Wir haben deshalb keinerlei Erkenntnisse, ja nicht einmal eine Vorstellung", fuhr die Beamtin scheinbar ungerührt fort, " wie dieses Kampfmittel konstruiert ist. Es gibt keine Pläne, keinerlei Unterlagen bei uns, und die amerikanischen Behörden können wir offensichtlich nicht fragen. Die Gefahr, dass der chemische Treibsatz, der die Kettenreaktion in Gang setzt, noch zündfähig ist, liegt bei 80 Prozent. Unter diesen Bedingungen würde ich von einem Entschärfungsversuch dringend abraten."

Und dann hielt es Frau Höger in ihrem steifen Beamtenkorsett nicht mehr aus:

"Verdammt noch mal, Herrschaften, weder ich noch irgendein Kollege auf dieser Welt würde riskieren, dass dieses Scheißding ihm und dreieinhalb Millionen Berlinern um die Ohren fliegt!"

Sie riss die Kostümjacke herunter, feuerte sie in eine Ecke und setzte sich mit gesenktem Kopf auf die Stufen des Podiums. Niemand sollte sehen, dass ihre Augen nass wurden.

 

Wieder herrschte Schweigen, das von Wut, Trauer, Ratlosigkeit und vor allem von Angst geprägt war.

"Haben Sie …", fragte die Kanzlerin schließlich stockend, "… Haben Sie, Frau Höger, vielleicht so etwas wie einen Lösungsvorschlag, bitte?"

Die Regierungsdirektorin hob langsam den Kopf und antwortete dann bestimmt und mit fester Stimme:

"Es gibt nur eine Lösung." Und dann erklärte sie präzise und kompromisslos ihren Vorschlag.

 

"Und die Strahlung? Ist das Ding denn dicht?"

Nun meldete sich der Gesundheitsminister zu Wort:

"Jetzt verstehe ich die Anfrage von gestern – nein, unserem Ministerium ist nichts von ungewöhnlicher Strahlung bekannt, auch keinerlei Auffälligkeiten bei den Krebsraten in der Gegend, soviel ich weiß"

"Ja, das glaube ich schon. Die Hülle ist wahrscheinlich extrem dick – das erhöht die Wirkung der Explosion. Aber wir haben sowieso keine andere Wahl."

"Also gut." Die Kanzlerin stand auf, sah ihren Stellvertreter an, der leicht nickte und beschloss dann: "Dann machen wir das so. Herr Innenminister, Sie sorgen für absolute Geheimhaltung, die Verteidigungsministerin weiß auch, was ihre Pioniertruppe zu tun hat, das Justizressort ebenso. Und wir müssen eine gezielte Ablenkung für die Presse schaffen – Herr Außenminister, können wir die Kirgisienkrise etwas anheizen, oder die Ölgeschichte im Kongo, ja? Und dann hoffen wir, dass alles gut geht. An die Arbeit!"

 

*

 

Will Schwaiger genoss seinen Ruhestand. Fast täglich traf er sich mit ein paar alten Kumpels in dem neuen, winzigen Park. Er war wirklich schön angelegt worden, auch wenn er zwischen den Bürohochhäusern irgendwie wie eine Zahnlücke wirkte. Und der Kiosk war klasse. Ein, zwei Bier, die beste Currywurst der Viertels. Prima eigentlich, wenn Will Schwaiger nicht immer wieder mit der gleichen Leier gekommen wäre.

"Da,daunneiswat, ik sachs euch."

"Ja, ja, Williboy, antworteten seine Freund, die sein Genuschel schon auswendig kannten. "Da liegt was da unten, eine Atombombe. Und deswegen seid ihr damals alle von der Baustelle gejagt worden. Ja, ja, und jetzt trink dein Bier."

"Ignir.. Ignorannen. Die Skandälchen, damals, wo jeden Tag n' anderer zurückgetreten und aus Berlin verduftet ist, da hätten die früher nich mal den Arsch gerunzelt, hätten die. Alles gefaked, sach ich euch.Denen geht der Arsch auf Grundeis, sach ik mal. Und dann auch noch die Kanzleroma, ab nach Malle mit ihrem Professorchen. Iksacheuchdehammdaeenfachndeggeldruff …"

"Was?"

"Die ham einfach nen Sarggdeckel druffjepackt wie in Tschernobyl, dann 'nen schönen Park drüber, und fertig. Aber so richtig wohl war ihnen selbst nich dabei, wie man jesehen hat. Und is euch noch nie uffjefallen, dat die Pflanzen hier so komisch wachsen?"

"Und wenn du das alles so genau weißt, warum hockst du dann mit deinem Hintern auf der Bombe und wartest, dass sie explodiert?"

"Ik hab uffjegeben, irgendjemand was zu erklären. Hört mir eh keener zu. Und jetzt bin ikke schon so alt, hab det Ding jefunden, und wenn det hochgeht, dann herrscht Bombenstimmung. Is doch 'n toller Abgang für nen ollen Baggerfahrer, wa?"

 

"Aber wenn das alles stimmen würde, hätten sie dich schon längst aus dem Verkehr gezogen. Doch dein Glück ist, dass dein Genuschel keiner außer uns versteht, nix für ungut, Williboy, hahaha."

Und der Schwabe in der Runde setzte wie immer noch seinen Spruch drauf:

"Bei ons in Grundremmingen hot mer bei jedem Scheiß g'sagt: Des kommt elles vom Atom.

Aber jetzt trink mer drauf, Proschd!"

"Prösterchen", sagte Will Schwaiger. "Aber vergesst nicht, dass ihr alle Mitwisser seid!"

 

*

 

Die grauen Kastenwägen, die gerade auf der anderen Seite des Parks hielten, konnten sie nicht sehen.

Und die kleine Zeitungsnotiz vier Tage später, interessierte kaum jemanden.

 

 

 

         VIER BERLINER RENTNER SPURLOS VERSCHWUNDEN

 

Wen interessieren schon Rentner?

 

 

 

                                                                           

 

 

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Impressum

Texte: Bert Rieser
Bildmaterialien: Bert Rieser
Tag der Veröffentlichung: 14.06.2014

Alle Rechte vorbehalten

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