Es war ein kleines Burgtheater.
Nein, nicht das Burgtheater, sondern irgendeines. Genau gesagt das Theater der Barburg.
Die Barburg ist eine mittelalterliche Festungsanlage hoch über dem gleichnamigen Provinzkaff, irgendwo in Bayern. In den alten, ruhmreichen Zeiten hatte sie den Hohenzollern als 'ottonische Landesburg' gedient, wurde dann von den Habsburgern übernommen, schließlich einem niederen Fürstengeschlecht zu Lehen überlassen.
Nach den napoleonischen Kriegen sank sie zur Bedeutungslosigkeit herab und hatte begonnen, an bröckelnder Gesteinsdemenz zu leiden.
Die Unterhaltskosten waren umgekehrt proportional zu ihrem Wert gestiegen und Fürst Alberich, Seine Durchlaucht von und zu Ettingen und Wallenstein, dessen Haupteinnahmequelle das 'Fürstliche Brauhaus' war, hatte begonnen, die Existenzberechtigung der Burg auf den betriebswirtschaftlichen Prüfstand zu stellen.
Schließlich beschloss er, die Burg zum Verkauf anzubieten. Er besaß ja noch andere. Zwar hatte er, bzw. seine Vorfahren das Gemäuer nur zu Lehen erhalten, aber wen juckt das heutzutage noch.
Michael Jackson zeigte Interesse. Ja. Der Michael Jackson.
Dass der Handel nicht zustande kam lag nicht am sofort aufkommenden Protest der Barburger Einwohner, sondern an Jacksons Anwälten.
Was nun mit dem alten, kostspieligen Gemäuer?
Fürst Alberich stellte einen Marketing-Berater ein, und in Folge dessen Tätigkeit erlebte die Barburg eine erstaunliche Renaissance. Mittelaltermärkte, Burgfeste, Filmfestivals im Burghof – der Mann war ideenreich und rührig.
Sein neuester Coup war, das alte Burgtheater wieder zu neuem Leben zu erwecken. Nicht für den Plebs, klar. Gut zahlende Gäste, exklusives Ambiente, exquisite Küche von einem, irgendwie bekannten Koch nach diversen Klassikeraufführungen - Shakespeare, Schiller, versteht sich, unter der Regie eines irgendwie bekannten Regisseurs. Das war der Plan, der erstaunlicherweise aufging. Das uninspirierte Adabei-Publikum
klatscht ja bekanntermaßen zu jedem Mist.
Für die Nach-Aschermittwochs-Event-Fastenzeit war ein Stück ins Programm aufgenommen worden, das eine Rückbesinnung auf altbayerische Oberammergautradition versprach, die Kurie befriedigen würde und ein Zeichen gegen die schleichende Säkularisierung, respektive Islamisierung der Heimat setzen sollte.
Ein Mysterienspiel. Leben, Wirken, Tod und Auferstehung des Heilandes Jesus Christus. So richtig bayerisch, rechtgläubig katholisch. Sogar der neue Ministerpräsident Seehauser hatte sich angekündigt. Hallelujah! Das war der Hammer!
Den Christus spielte der Barburger Bürgermeister, die Rolle des römischen Legionärs Longinius, der mit seinem Speer die Seite des Herrn durchbohrt, hatte sich Fürst Alberich selbst erbeten.
Es würde eine Sensation sein. Ein kulturelles Ereignis ersten Ranges. Die Creme de la Creme des Publikums - zumindest hielt es sich selbst dafür - hatte sich im Gefolge Seehausers angekündigt. Ganz Barburg hörte die Kasse klingeln.
Doch dann endete die Premiere in einer Katastrophe.
Als Kriminalhauptkommissar Rudolf Reichert das Theater betrat, kam er sich vor wie in einem Hühnerstall, in den der Fuchs eingedrungen war. Die Beamten der vier Streifenwagen, die unmittelbar nach der Tat eingetroffen waren, wären kaum in der Lage gewesen, die Zuschauer und Schauspieler am Ort des Geschehens zu halten, wenn sie nicht durch die Bodyguards des Ministerpräsidenten und seiner Entourage unterstützt worden wären.
Nur mühsam konnte sich Reichert einen Überblick verschaffen.
Der MP hatte sich inzwischen in einen Raum hinter der Bühne verzogen, aber im Theater selbst herrschte noch das blanke Chaos, während die Polizisten versuchten, die Zuschauer in die Vorhalle zu drängen.
Reichert ließ sich die Beleuchterkabine freimachen und begann mit seinen Vernehmungen. Geschickterweise gleich mit dem Beleuchter.
"Ja, ich habe es genau gesehen. Der Fürst, also Longinus, hat gerade seinen Speer erhoben, um dem Alois, also dem Bürgermeister, ich meine dem Christus in die Brust zu stechen, als da der Kerl auf die Bühne springt und auf den Fürsten schießt. Der ist umgefallen wie ein Brett. Der Kerl hat ihm dann den Speer aus der Hand gerissen und wieder ab durch den Vorhang. Weg war er. Die Leibwächter haben sich vor den Ministerpräsidenten geschmissen, aber keiner ist dem Mörder nach. Die Panik können Sie sich vorstellen, Herr Kommissar."
Ja. Das konnte sich Reichert lebhaft vorstellen.
Als Nächster kam der Regisseur zur Befragung, ein arroganter, blasierter Typ mit grauem Zopf, welcher ihm eine wohl beabsichtigte Ähnlichkeit mit Karl Lagerfeld verlieh. Dies wurde durch die riesige Brille noch unterstrichen.
Ja klar, er hätte alles gesehen und was die Polizei wohl glaube, was ein Regisseur während der Premiere täte, und überhaupt sei das ein Anschlag auf seine künstlerische Reputation. Der Fürst sei sowieso eine Fehlbesetzung gewesen, aber als Hausherr und Chef des Unternehmens…
"Und der Speer?", unterbrach Reichert die Tirade.
"Welcher Speer?"
"Na welcher Speer wohl?"
"Ach der Speer."
Der Regiekünstler holte Luft.
"Also das ist auch so eine Sache. Die ganze Zeit haben wir mit einer goldenen Theaterhellebarde geprobt, aber jetzt bei der Premiere kommt er mit so einem alten, geflickten Spieß an, sagt, es sei ein Familienerbstück und besteht darauf, damit aufzutreten."
"Das war doch sicher gefährlich, mit so einer echten Waffe?"
"Logisch. Saugefährlich, aber was sollte ich machen? Wer zahlt schafft an."
"Aber warum wollte er unbedingt seinen eigenen Speer benutzen?"
Der Regisseur schnaubte wütend.
"Da fragen Sie besser sein Faktotum, den Gregor. Er und seine Familie sind schon seit der Steinzeit in den Diensten der jeweiligen Herrschaften."
Gregor Sebald war wirklich ein Fossil. Steingrau, wässrige, stets tränende Augen, gebeugt vom unbestimmten Alter weit über die Achtzig. Aber noch gesegnet mit einem klaren Verstand.
"Seine fürstliche Durchlaucht hatte da eigene Vorstellungen", antwortete er auf Reicherts Fragen. "Der Speer war seine Obsession. Er wollte ihn schon immer mal dafür einsetzen, wofür er vor zweitausend Jahren schon einmal benutzt worden war."
"Was?", schrie Reichert und riss Augen und Ohren so weit auf, dass der Wind hätte durch seinen Kopf pfeifen können.
"Zwei-Tausend-Jahre? Dann ist das Teil ja sicher ein Vermögen wert. Und was haben Sie da von dem Zweck gesagt, für den er schon einmal benutzt worden war?"
Sofort merkte Reichert, dass Sebald sich verplappert hatte. Der Diener wand sich wie ein Wurm am Haken, dem er schon wegen seiner gekrümmten Haltung ähnlich sah.
"Ach nichts. Ein alter Speer halt."
"Sie sagen mir jetzt sofort, was es mit dieser Waffe auf sich hat, oder ich lasse Sie umgehend ins Untersuchungsgefängnis schaffen."
So klar Sebalds Verstand auch arbeitete, so wenig erkannte er, dass das nur eine leere Drohung war. Verhaftung? Weg von seiner Burg, von daheim? Er war hier geboren, hatte hier geheiratet, sein Enkel war schon dabei, seine Nachfolge anzutreten. Von hier weg? Er war schon ewig lange nicht mehr aus der Burg gewesen. Das durfte nicht sein!
"Bitte, Herr Kommissar, ich sage alles, was Sie wissen wollen, aber verhaften Sie mich nicht. Ich hab doch nichts getan!"
"Was ist mit dem Speer?"
"Na ja, das ist eine uralte Geschichte und eine Katastrophe."
"Dass der Fürst tot ist?"
"Ja, ja, das auch. Aber dass der Speer weg ist wiegt weit schwerer. Sie müssen wissen, dass derjenige, der ihn besitzt, ungeheuere Macht verliehen bekommt. Nicht auszudenken!"
Hauptkommissar Reichert sah den alten Diener nur an, kommentierte die Aussage aber nicht, so dass Sebald sich genötigt fühlte, fortzufahren.
"Ich muss da ganz weit in die Vergangenheit zurück. Als unser Herr Jesus am Kreuz gestorben war, stach ihn der römische Legionär Gaius Cassius Longinus in die Brust, um seinen Tod festzustellen, wie es damals üblich war. Dadurch ging, wie viele Menschen glauben, ungeheuere Macht auf die Lanze über. Man muss nicht gläubig sein, aber es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde…
Jedenfalls haben zahllose Abenteurer, Herrscher und Tyrannen im Laufe der Jahrhunderte geglaubt, dass demjenigen, der den Speer besitzt, ungeheuere Macht gegeben wird. Verliert er den Speer, verliert er die Macht. Konstantin der Große zum Beispiel baute mit seiner Hilfe das neue Rom auf, Karl der Große hatte sie bei seinen Schlachten dabei, Otto der Große, Kaiser Barbarossa, Friedrich II und die folgenden Könige und Kaiser besaßen ihn und auch Napoleon wollte ihn unbedingt haben.
Irgendwann landete er im Museum der Wiener Hofburg, wo ein junger, erfolgloser Kunstmaler von ihm und seiner Geschichte fasziniert wurde. Adolf Hitler. Und eine seiner ersten Taten nach der Machtergreifung war, die Heilige Lanze in seinen Besitz zu bringen und in die Kaiserburg von Nürnberg zu verschleppen. Er war besessen von ihr."
Reichert schüttelte den Kopf. Adolf Hitler sollte den Speer besessen haben, der jetzt, hier in diesem Provinztheater wieder zu einer Bluttat geführt hatte? Eine kaum zu glaubende Geschichte. Doch der Kommissar wusste, dass die ganzen Nazigrößen von einer unheiligen Idee besessen waren, vom Schwarzen Reich, von einer verquasten, irren Esoterik – angefangen vom GröFaZ Adolf selbst, über Rosenberg, Göring, Streicher bis natürlich zum Reichsführer SS, Heinrich Himmler.
"Ich sehe schon, Sie zweifeln", fuhr der alte Diener fort. "Aber warum waren die gesamten Geheimdienste der Alliierten hinter dem Speer her? Weil ihre Auftraggeber an seine Macht glaubten."
"So groß kann diese Macht nicht gewesen sein, sonst hätte Hitler den Krieg wohl nicht verloren!", antwortete Reichert und wollte wieder aus der Märchenecke zurück zum konkreten Fall.
"Hitlers Kriegsglück wendete sich, als er die Heilige Lanze verlor, Herr Kommissar."
"Ach!"
"Ja. Ein treuer Anhänger der Habsburger Monarchie tauschte sie heimlich gegen eine Kopie aus. Und als die Waffe aus Hitlers Machtbereich war, geschah Stalingrad."
"Sie wollen also ernsthaft sagen, dass Hitler den Krieg verloren hat, weil er den Speer nicht mehr besaß?"
"Glauben Sie's oder nicht. Jedenfalls wurde wie verrückt nach der Lanze gesucht – das allein ist eine spannende Geschichte – und an Wien zurückgegeben. Aber ich bin überzeugt, dass das Ding in Wien wieder eine Kopie ist, also eine Kopie der Kopie. Und die echte Kopie hatte sich Churchill oder Stalin oder wer auch immer unter den Nagel gerissen, was ihm aber nichts genutzt hat, weil es eben nur eine Kopie war."
"Moment, Moment, mir schwirrt der Kopf. Echte Kopie, falsche Kopie. Woher wollen Sie das alles wissen?"
"Das können Sie überall nachlesen, Herr Kommissar, da gibt’s Bücher. Trevor Ravenscroft, Alec Maclellan und so weiter."
Reichert beugte sich vor und starrte den Alten an. Dann sagte er:
"Wenn ich Sie richtig verstehe, hatte der Fürst die echte Waffe. Warum wurde dann er nicht zum Weltherrscher, zum Tyrannen? Oder wollte er gerade damit beginnen? Ja genau, jetzt dämmert es mir! Er war von diesem hanebüchenen Schwachsinn so besessen – das haben Sie gerade selbst gesagt -, dass er das Ritual erneuern wollte, den Christus ermorden und die Lanze wieder mit Macht aufladen."
"Nein, nein, nein, um Himmels Willen! Seine Durchlaucht war ein äußerst friedliebender Mensch. Er und seine Familie sind ja nur die Wächter der Heiligen Lanze. Er wollte das Drama nur einmal spielen!"
"Und Sie, mein lieber Sebald, haben seinen Plan durchschaut", fuhr der Hauptkommissar ungerührt fort. "Sie wollten ihn an seinem verbrecherischen Tun hindern und haben ihn erschossen. Dadurch haben Sie dem Bürgermeister das Leben gerettet. Notwehr. Somit wären Sie aus dem Schneider."
Der alte Diener war bei Reicherts Worten noch grauer geworden und noch weiter in sich gesackt. Doch dann richtete er sich wieder auf.
"Falsch, Herr Kommissar. Viele Menschen haben mich gesehen. Ich saß ja im Zuschauerraum, als dieses Schlitzauge geschossen hat."
Jetzt wurde Reichert richtig grantig.
"Mein lieber Herr Sebald", sagte er gefährlich leise. "Ich glaube, Sie wollen mich verarschen. Ich werde Sie jetzt sofort festnehmen, wenn Sie mir nicht augenblicklich die volle Wahrheit sagen. Warum Schlitzauge?" Dann brüllte er: "Reden Sie endlich!"
Der Alte zuckte zusammen und zitterte noch heftiger, besann sich dann und rückte nach und nach mit der ganzen Geschichte heraus.
"Herr Kommissar", begann er förmlich, "ich kenne den Mörder. Es ist Cho Men, ein Nordkoreaner. Er ist wahrscheinlich vom Geheimdienst und schon lange Zeit auf der Suche nach der Heiligen Lanze. Wie er auf Seine Durchlaucht, dessen Familie ja der Hüter des Speers ist, gekommen ist, weiß ich nicht. Jedenfalls ist er hier aufgetaucht und wollte im Auftrag seines Präsidenten den Speer kaufen. Er bot eine überirdische Summe, aber Seine Durchlaucht hat abgestritten, etwas von einem Speer zu wissen und hat ihn abgewiesen. Aber ich habe sofort gespürt, dass der Kerl wiederkommen würde. Aber so? Das hatte ich nicht erwartet. Und wissen Sie, was das bedeutet? Jetzt ist der Heilige Speer, der riesige Macht verleiht, in dem Händen des verrückten Diktators von Nordkorea, Kim Jong il."
Reichert blickte nachdenklich ins Theater hinunter, wo sie endlich die Leiche weggeschafft hatten. Nur einige KTU-Leute wuselten in ihren weißen Ganzkörperkondomen noch herum und das dumpfe Gemurmel aus der Vorhalle zeugte davon, dass seine Kollegen die Theaterbesucher noch warten ließen.
Er öffnete die Beleuchterkammertür und rief einen Streifenbeamten herein.
"Geben Sie sofort eine Fahndung heraus, der Herr hier wird Ihnen die Beschreibung geben. Und lassen Sie vor allem die kleinen Flugplätze überwachen."
Es war Reichert klar, dass das nutzlos war. Der nordkoreanische Geheimdienst ist einer der effektivsten der Welt. Er seufzte. Die Heilige Lanze wieder einmal in der Hand eines Irren. Von wegen heilig. Eher die Lanze des Teufels! Wenn an der Legende, die der Alte ihm erzählt hatte, auch nur ein Funke Wahrheit wäre… Nicht auszudenken!
Der uniformierte Polizist bat den alten Diener zum Streifenwagen mitzukommen, um die Fahndung abzusetzen und Reichert folgte den beiden. Sie stiegen die enge Treppe zur Vorhalle hinunter und öffneten die stählerne Feuerschutztür. Lärm schlug ihnen entgegen. Herrje, die Theaterbesucher waren noch immer da.
"Lassen Sie die Leute gehen", wies Reichert einen Beamten an. "Und natürlich auch den Ministerpräsidenten."
"Der ist mit seiner ganzen Begleitung schon längst abgerauscht. War stinksauer und wollte nicht mehr warten."
"Na gut, warten wir hier etwas, bis die Menge weg ist, sonst zertreten die uns noch."
Die Halle hatte sich fast geleert, als plötzlich Miranda Bellini, die Gerichtmedizinerin, auf das Trio zu rannte.
"Hi, Doc", rief Reichert, "wohin so eilig? Was ist los?"
"Ich hab dich schon überall gesucht, Rudi. Es gibt noch eine Leiche."
"Was? Wie? Aber…"
"Ja, sie liegt am Fuß der Burgmauer. Da hängt eine Strickleiter aus einem Fenster, von dort ist der Mann offensichtlich abgestürzt. Aber wie das passiert ist, könnte ich nur raten. Vielleicht hat da jemand nachgeholfen. Das war schließlich ein sportlicher Typ, etwa vierzig Jahre alt, ca. einsfünfundsechzig, schlank. Genickbruch. Soviel kann ich schon sagen. Ach ja. Dem Aussehen nach vermutlich ein Asiate. Und er hatte eine Pistole bei sich. Die Ballistik wird sicher zeigen, dass das die Mordwaffe ist."
"Sicher", sagte Reichert versonnen. Dann drehte er sich um, weil er ein Räuspern vernahm. Ach der Alte. Den hatte er ganz vergessen.
"Darf ich fragen, äh, ob man was gefunden hat, ich meine einen länglichen Gegenstand oder so?"
"Ja, den Theaterspeer", präzisierte Reichert die Frage.
"Nein, nichts dergleichen." Miranda Bellini schüttelte den Kopf.
"Verdammter Mist. Lass die Kollegen noch mal genau suchen, Doc."
Während er seiner hübschen Kollegin nachblickte, bemerkte Reichert aus den Augenwinkeln, wie der alte Diener einen Daumen hob und in eine bestimmte Richtung lächelte. Er folgte seinem Blick und sah, wie ein Mann hinter einer Säule verschwand. Er war etwa fünfundvierzig Jahre alt, trug den gleichen grauen livreeähnlichen Anzug wie Gregor Sebald, und auch sein Profil ähnelte ihm verblüffend. Wer das wohl war? Sebalds Sohn oder eher Enkel? Egal...
Reichert stellte sich auf eine lange, unbefriedigende Nacht ein.
Garlin 14309
Tag der Veröffentlichung: 14.03.2009
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