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Als Filmrezensent ist man es nicht gewohnt, dass ein Streifen zweimal unterbrochen wird, aber bei der Fülle der Eindrücke, die 66 & More vermittelt, ist das vielleicht angebracht.
Es geht weiter mit der Szene, in der die Protagonisten nach der Gluthitze der Mojavewüste den Moloch Las Vegas erreichen...





Offroad

ist nicht die Domäne der Dampfhämmer aus Milwaukee, aber Zentimeter um Zentimeter den Strip entlang schleichen ist die Hölle für sie. Gefühlte 45 Grad lassen die Schädeldecke der Harleytreiber kochen, aber noch mehr die Zylinderköpfe, die mit unwilligem Schütteln, Klopfen und Aussetzern ihren alsbaldigen Hitzetod ankündigen. Dann aber endlich Ruhe im Parkhaus (Parkhaus? Parkstadt!) des Imperial Palace. Und hier lässt der Regisseur wieder seine surrealistische Ader spielen. M.C. Escher hat anscheinend Pate gestanden für ineinander verflochtene Rolltreppen, Spielhallen, tote Aufzüge und ins Nirgends führende Wegweiser. Ein Gewirr von Gängen, Ebenen, Gebäudekomplexen, gegen die die Gewölbe des Minotaurus wie die Nürnberger U-Bahn erscheinen.

Aber erst Las Vegas selbst! Jedem gesitteten, kultivierten Mitteleuropäer sollten sich die Haare aufstellen. Man muss keine der unzähligen Shows besuchen – Las Vegas ist die Show selbst. Die Kamera zoomt unerbittlich in die treibende Menge. Girlie-Horden aus New York, tätowierte, wasserdichte Jungs aus Kalifornien, Mexikanerfamilien aus San Diego, Touristen aus Good Old Europe, unglaublich hübsche Asiatinnen, Transvestiten und Models auf abenteuerlichen High-Heels vermischen sich mit armen Lationoschluckern, die Werbezettel für Nachtclubs verteilen.

Und alle haben ein eigenartiges Leuchten in den Augen, den Traum vom tollen Leben, dem schnellen Dollar, dem ultimativen Event.

Gerade dieser Ausdruck ist es, den die Kamera immer wieder mit hard-shots auf die sattsam bekannten Themenhotels wie Venetian, Cesar's Palace, Luxor und Treasure Island mischt. Dadurch bewirkt sie beim Zuschauer eine leichte Ahnung von Armageddon. Zu weit hergeholt? Vielleicht. Aber wenn Las Vegas nicht die fleischgewordene Hure Babylon ist, das heutige Sodom oder Gomorrha, welcher Ort dann? Und man braucht nicht die Bibel zu bemühen, um die Strafe der Götter fürchten zu müssen. Allein die Energie, die dafür verwendet wird, hier in der Wüste das für Amerikaner so überlebenswichtige Eis zu produzieren, könnte wahrscheinlich ganz Bangladesch ins Industriezeitalter katapultieren.


Der Tanz auf dem Vulkan. Endzeitvisionen aus Hollywood und Bilder aus Neros dekadentem Rom drängen sich auf…
Doch das mögen nur persönliche Eindrücke des Rezensenten sein. Die Bilder zeigen Lebensfreude, High Life, la dolce vita, Oktoberfest und fun, fun, fun. Alles zusammen. Schön.



Aber in den Gesichtern der ältlichen Damen, die schon um sieben Uhr morgens an den slot machines sitzen, spiegelt sich etwas anderes. Las Vegas. Symbol für was?


FÜNFZEHN. In ihrer bizarren, lebensfeindlichen Schönheit stellt die Wüste das unmittelbare, unbezwingbare Gegenstück zum tobenden Las Vegas dar. Und doch scheint sie gegen ihn zu verlieren. Endlose, schachbrettartig angelegte Straßen zersiedeln die Mojave, endlose, gesichtslose Vororte, endlose Drives, Roads, Avenues. Erst als unsere Protagonisten aus dem heillosen, immer gleich aussehenden Labyrinth auf den Highway 95 finden und die Harleys fliegen lassen können, gewinnt die Weite wieder. Wie lange noch reicht wohl das Wasser für Las Vegas? Was, wenn der Colorado leergesaugt ist? Dann wird das übrig bleiben, was die Kamera jetzt zeigt: Dürre, Ödnis, Staub und Sand. Gerade noch gut genug für Indianer, die man kurzerhand aus ihrem Stammesgebiet, z.B. dem Yosemite Nationalpark entfernt hat. Alles streng nach Gesetz, versteht sich. Man gibt ihnen einen Ersatz, der nicht einmal für einen Parkplatz taugen würde, nennt das Ganze etwa Shoeshone Indian Reservation oder Indian Spring – wie nett – und zieht den Mantel des Vergessens darüber. Doch die Bilder der Kamera zeigen eindringlich: Die Wüste ist die Rächerin der Indianer. Sie wird siegen.
Meile um Meile zieht der Highway seine Bahn und die Harleys hämmern ihren eintönigen Sound dazu. Doch wo sollen – in Teufels Namen – die Flutwellen herkommen, die Dean Koontz in einem seiner bekanntesten Romane beschreibt? Aber da: Es scheint realistisch zu sein! Immer wieder zoomt die Kamera auf Warnschilder am Straßenrand: Flashflood, blitzartige Überschwemmungen, die den Helden in Koontz' Roman mit seinem Auto bis an den Rand eines Canyons spülen. Kaum vorstellbar in dieser verdorrten Mondlandschaft. Verdorrt, versengt, glühend, ja. Und doch haben diese Bilder ihren unbeschreiblichen Reiz.
Und dann kommt noch die Steigerung: Bei Beatty biegen die Harleys ab zum Tal des Todes. Folgt jetzt der final countdown? Ultralanghuber mit hintereinander angeordneten Zylindern, der eine sozusagen der Vorheizer des zweiten im Death Valley? Eine Panne bei 50oC im Schatten auf einer schmalen Piste ohne Wasser (das die Protagonisten ja nur zum Waschen verwenden, und wer will sich im Death Valley schon waschen?), bedeutet Lebensgefahr. Wirklich. Doch tapfer hämmern sich die Stahlrösser hindurch, das Spiel der Kolben erreicht zwar die Schmerzgrenze, doch mit ganz piano Gas und Fingerspitzengefühl erreichen die Reiter den Generalstore in Stovepipe Wells, wo sie sich und ihren mechanischen Gefährten Rast gönnen.

Die Hitze erscheint sogar auf der Leinwand mörderisch, als Badewasser viel zu heiß.
Weiter geht es durch die Fönstürme, die das Tal verdorren lassen. Und es sieht skurril aus, wenn der Softtailreiter im Fahren Helmvisier und Jacke dicht schließt und die Handschuhstulpen hochzieht, doch auch die Tuaregs rennen in ihrer Wüste aus gutem Grund nicht wie blöde Touristen in Shorts und Badeschlappen herum.
Und wieder überrascht und erstaunt die Zähigkeit der Natur. Sogar hier, am tödlichsten, heißesten Punkt Amerikas bestehen einige Pflanzen trotzig auf ihre Existenz. Wie die Menschen.
Als die Harleys den glühenden Talgrund durchquert und die gegenüber liegenden Berge erklommen haben, taucht plötzlich wie eine unheimliche Barriere die Bergkette der Sierra Nevada auf. Was müssen die frühen Siedler auf ihrem endlosen Treck nach Westen wohl empfunden haben, als sie nach der mörderischen Durchquerung des Death Valleys plötzlich vor der unüberwindlich erscheinenden Wand standen? War das der Punkt, an dem sie verzweifelten und das Handtuch warfen oder den Strick nahmen?
Nein. Irgendwie ging es immer weiter. Immer weiter. Die Leidensfähigkeit der Menschheit scheint keine Grenzen zu kennen.
Die Straße wird kurviger, es geht die Sierra Nevada hoch. Kaltgetränke sind jetzt nicht mehr angesagt, dafür Durchhalteparolen, denn die Zeit wird auch für die Zuschauer lang. B. behilft sich mit dem lautstarken Absingen von schottischen Battlesongs, die über die Soundanlage der großen Kinos gut rüberkommen, und die Landschaft passt auch perfekt: die Highlands.
Die Straße schraubt sich höher und höher, und an der immer dicker werdenden Bekleidungsschicht der Fahrer sieht man, dass es kalt wird. Von Meereshöhe auf 2000 Meter am June Lake - die Kamera schafft das in wenigen Minuten, und dort oben, in einem Holzhüttenkonglomerat älpischen Stils, endet bei zwei auf seltsame Art zubereiteten Steaks, gefolgt von mehreren Bieren und original Glenlivet Single Malt, eine ereignisreiche Filmsequenz.


SECHZEHN. Immer weiter geht es hoch. Die Diskrepanz der Bilder von Wüste und Hochgebirge ist kaum zu verarbeiten. Bei 3000 Höhenmetern überqueren die Harleytreiber den Tioga Pass und rollen hinunter zum Yosemite Nationalpark.

Es liegt noch Schnee an den Straßenrändern, doch das Erstaunliche ist, dass in dieser Höhe noch Vegetation existiert – was heißt Vegetation? Dichte Pinienwälder, rauschende Bäche, taumelnde Schmetterlinge, kichernde Eichelhäher – ein Paradies. Eigentlich erwartet man hinter jedem Baum Yogi Bear und BooBoo auf der Suche nach etwas Fressbaren. Und die Kamera fliegt fast ein wenig schwülstig über die Abgründe, die Bäche, Wiesen, Schluchten, Wasserfälle und Felswände. Natürlich wird uns auch El Capitane nicht geschenkt, der angesagteste Spielplatz der Hardcorefraktion der Kletterer.


Von Null auf 3000 Meter – das schafft die Kamera gut, doch sie verweilt nicht, zieht uns immer weiter, zurück on the Road again, wo in Sonora endlich die Sonne hinter den Bergen versinkt. Die Richtung ist angedeutet: Es geht weiter nach Westen, dem Pacific zu. San Francisco ruft.
>IF YOU'R GOING TO SAN FRANCISCO
BE SURE TO WEAR SOME FLOWERS
IN YOUR HAIR…Forty-Niner hat nichts Romantisches mehr an sich. Obwohl wir wenigstens Bilden von Downtown erwarten, wo die Goldgräber des Rausches von 1849 ihre gerade ausgebuddelten Nuggets versoffen, verhurt und verspielt und den Rest einfach verschwendet hatten, zeigt die Kamera nur vollgestopfte sechsspurige Freeways, auf denen die Harleys verloren herumschwimmen und vom Sog des noch fernen San Francisco erfasst werden. Wieder wird es lausig kalt und die Highwaymeilen ziehen sich – eine Spezialität des Regisseurs, wie wir schon wissen.


Und dann taucht sie endlich vor den schlotternden Protagonisten auf: die Golden Gate Bridge. Wie im Kino. (Wie sonst?) Nebelschwaden über den Vorbergen, fette, tiefhängende Wolken, der Wind pfeift scheußlich, doch der Pacific zeigt sich von seiner freundlicheren Seite: es regnet wenigstens nicht.
Und wie hat schon Mark Twain genörgelt? "Der kälteste Winter in meinem Leben war der Sommer in San Francisco."

ACHTZEHN. Mit der nächsten Einstellung bricht wieder die belehrende Seite des Regisseurs durch.

Als Chautauqua-Lehrer zeigt er uns San Francisco aus der Touristenperspektive: Alcatraz, Fisherman's Wharf, Pier 39, wo sich irgendwann Seelöwen ihren Platz erobert haben und seitdem verteidigen und den Golden Gate Park, der aber durch harte Zooms auf zombieähnliche Freaks verfremdet wird, die diverse leere Büchsen und Flaschen sammeln und zu Geld machen, welches sie wiederum in volle Büchsen und Flaschen verwandeln, leertrinken, usw. – toller Kreislauf. Die Wirkung der Inhalte schlafen sie zwischendurch in irgendwelchen Parks aus.

Trotzdem: Eine putzige, malerische, pittoreske Stadt mit ihren Cable Cars, den ratternden Wahrzeichen der Stadt, mit ihren in aller Welt zusammengekauften alten Straßenbahnen, die teilweise auch unterirdisch verkehren, mit der berühmtesten Brücke der Welt, und wir erfahren die rührende Story von dem Fabrikanten, dem die armen Pferde , die oft von ihren Lasten, die sie über die mörderisch steilen Hügel ziehen mussten zu Tode geschleift wurden, leid taten, weshalb er aus purem Mitleid die Drahtseilbahnen, genannt Cable Cars erfand. Praktischerweise produzierte seine Fabrik – Drahtseile. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Schöne Stadt, nette Holzhäuschen, freundliche Menschen, aber wenn das Attribut Windy City

auf Chicago gemünzt ist, was trifft dann auf San Francisco zu?
Und windig wird es aber auch bei den unsäglichen Schlagern, die einem plötzlich aus gelöscht geglaubten Gehirnspeichern wieder einfallen, z.B.:
San Francisco, du bist die Stadt für mich,
die etwas hat für mich,
die mir gefällt…
Hiiiilfe! Ab nach Alcatraz mit den Songschreibern!


NEUNZEHN. Windig und kalt wird auch die Weiterfahrt den Highway 1 entlang nach Süden. Sonnenstaat? It never rains in California? Die Stimmung schlägt aufs Gemüt und von den ganzen Hippiemusikern aus den Sechzigern wie Steppenwolf, Joplin, Safka, Dylan, Cocker und Harrison erklingen als Begleitmusik ausgerechnet die Doors:
>THIS IS THE END, BEAUTIFUL FRIEND.
THIS IS THE END, MY ONLY FRIEND,
THE END OF OUR ELABORATE PLANS,
THE END OF EVERYTHING THAT STANDS,
THE END potatoe-potatoe

 

-Klang durch die Serpentinen. Als es dämmert erreichen sie ein schnuckeliges Hotel, das mit allerlei Krimskram aus Walfängerzeiten protzt. Es gibt nur zwei Einzelzimmer, keinen Fernseher, keinen Icecrusher (sic!), aber dafür gasbetriebene offene Kamine und Badewannen mit Whirlpooleffekt, in denen sich unsere Protagonisten die verdammte kalifornische Kälte aus den Gliedern treiben. Die Zimmer sind urgemütlich, der Blick von der Veranda über den Pazifik ist atemberaubend. Allerdings auch die Preise.


ZWANZIG. Die nächste Tageseinstellung bringt wieder die herrlichen Landschaftsbilder, für die der Regisseur so bekannt ist. Sie würden für unseren Geschmack allerdings besser wirken, wenn er, wie damals die Hollywoodgründer, auf besseres Wetter gewartet hätte. Es geht nämlich die Mär, dass sich irgendwann in den Kindertagen das Films, ein vom Wetter entnervtes Team auf den Weg gemacht hat mit dem festen Vorsatz, erst dort anzuhalten, wo die Sonne scheint. Dieser Ort soll Hollywood gewesen sein. Doch schlechtes Wetter scheint eine Obsession unseres Regisseurs zu sein. Er vermittelt den Eindruck, dass Amerika einen glühend heißen Kern hat (Death Valley) und zu den Rändern hin sehr rasch erkaltet.
Unserem Film tut das wenig Abbruch, denn die Küstenstraße bietet auch so phantastische Ausblicke.


Lange verharrt die Kamera an schroffen Klippen, einsamen Sandstränden und besonders lang bei der Seelöwenkolonie direkt unterhalb des Highways. Man kann kaum glauben, dass diese wabbelnden, röhrenden, stinkenden überdimensionalen Presswürste im Wasser so behände und elegante Jäger sein sollen. Was waren sie eigentlich, bevor sie ins Wasser gingen? Eine aufgeblasene Kreuzung aus Fuchur, Maulwurf und Silberfischchen?


Einen erfreulicheren Anblick bieten die allgegenwärtigen, frech um Futter bettelnden Hörnchen.
Dann fliegt die Kamera wieder über landschaftszersiedelnde Städte wie San Louis Obispo, Santa Maria und Vandenberg, nachdem sie Hearst Castle demonstrativ missachtet hat. Dieses scheußlich-schöne, mit wahllos zusammengerafften Kunstschätzen aus Europa und dem Rest der Welt vollgestopfte Alptraumgebilde des Zeitungstycoons Hearst wird nur durch das Teleobjektiv des Fotoapparates unserer Darsteller als demonstrativ kleiner, unscharfer Klecks gezeigt – das dazugehörige Visitor Center mit seinem gigantischen Kitschsupermarkt dagegen in plakativer Deutlichkeit.
Nach endlos langem Ritt finden die Stahlrösser aus Milwaukee endlich ihren Stall im Best Western Motel am Strand von Santa Barbara, einer bekanntermaßen Top-Beach-Surf-Holiday-Californian-Dream-City, die aber aus der Kameraperspektive wieder seltsam leblos, kalt, menschenleer, hohl und langweilig erscheint, trotz Palmen, Sandstrand, Pier und Tausenden von Segelyachten, die ihre abgetakelten Masten wie Zahnstocher in den Himmel strecken. Warum, zum Teufel, sind die nicht draußen auf dem Meer, jetzt, wo endlich die Sonne scheint? Müssen die Eigner alle arbeiten, um sich die teuren Liegeplätze leisten zu können?



Der Rezensent vermag den Gedanken der Regie nicht so recht zu folgen. Aber der Kamerablick scheint die Wirklichkeit abzubilden. Die letzte Tageseinstellung lässt das Objektiv demonstrativ über eine Uhr schwenken: 9.45 p.m.- eine Zeit, zu der Griechen, Italiener und Spanier erst langsam aus ihren Löchern kriechen. Und hier? Tote Hose. Dunkel, menschenleer, fast gespenstig.
Seltsam.


EINUNDZWANZIG. Auch in den letzten Einstellungen des Films quält uns das Drehbuch mit seiner Abneigung gegen Sonne. Die Harleys folgen dem Highway 101, in den der 1er kommentarlos mündet, dem Vietnam Veterans Memorial Highway, dem Camino Real, dem Pacific Coast Highway, oder welche Namen die Küstenstraße auch immer hat, doch die goldene Küste des Sonnenstaates, der mit Sun, Sand and Sea wirbt, wird in Bildern gezeigt, die ebenso gut aus Norwegen, Alaska oder Kamtschatka stammen könnten. Dunkler Himmel, tiefst hängende Wolken und graue Schatten lassen die Stelzenhäuser der Reichen von Malibu und Santa Monica reichlich schäbig erscheinen.
Und erst das von Eisenbahnbaronen (sic!) geplante Los Angelos! Die düstere Stimmung lässt nicht ahnen, dass es – nach Kairo – die zweitgrößte Wüstenstadt der Welt ist. Begründet auf noch heute herrschendem Wasserraub, der sogar den scheinbar endlos entfernten Mono Lake verschwinden lässt, wuchert der Moloch über die Wüste, größer als das ganze Ruhrgebiet. Und jedes der Myriaden von Holzhäuschen ist mit Myriaden Kilometern von in angelsächsischer Manier verlegten Wasserleitungen versorgt, wo man sich fragen muss, ob man das, was hinten heraus tröpfelt, in Prozent oder Promille zu messen hat. Aber das passt zu der Infrastruktur. Das Auto ist der König. Das große, mächtige, gigantische Auto. Der Panzerspähwagen, der private Reisebus, der Lkw für das Diet Coke aus dem Supermarkt.

Öffentlich fahren eh nur die Underdogs. Gibt es sonst noch irgendwo auf dieser Welt einen Flughafen, durch den ein sechsspuriger Freeway führt?
Nein, Leute, das machen wir noch mal! Weg mit dem Moloch und ganz von vorn anfangen. Und das abgewrackte Hollywood können wir dann gleich mit entsorgen. Nicht schade drum.
Obwohl – genau hier, in diesem Moloch, schließt sich der Kreis. Die Kamera zoomt langsam auf die 15 Meter hohen Buchstaben , denen auch dieser Film seine Existenz verdankt: Hollywood.







Und hier, im Gewirr der Straßen von Santa Monica endet auch die Straße, nach der dieser Film benannt ist, die Route 66.

 




Und dann, zu guter Letzt, die alles bewegende Frage einer Rezension: Lohnt es, sich diesen Film anzusehen?
Wir meinen: ja. Unbedingt ja!
Wobei – alles ist natürlich Illusion. Viel besser wäre es natürlich, sich in Chicago selbst in den Sattel einer Harley zu schwingen und dann los im potatoe-potatoe-Takt auf nach Westen, life und in 3-D.

That's it!




ENDE

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.10.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Teil 3 Las Vegas - Los Angeles

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