Neulich
fiel mir ein alter Zeitungsartikel in die Hand, in dem stand, dass kurz nach dem Krieg einige Schrebergärtner in Hamburg wegen Stromdiebstahls verurteilt wurden. Sie hatten mit Langdrahtantennen die Sendeenergie einer nahe gelegenen Rundfunkstation aufgefangen und damit ihre Lauben beleuchtet. Was gab's denn damals für Sender? Eine Handvoll Mittelwellenquetschen vielleicht, von denen Radio Tirana noch der stärkste in Europa war.
Und heute?
Leute, heutzutage müssten wir mit dem Funksalat, mit dem wir bestrahlt werden, doch ganze Wohnblocks beleuchten können! Radio, HDTV, WLAN, Satellitenfernsehen, GPS, Internet Hot-Spots, Mobilfunkmasten, Mikrowellenherde, Funkfernbedienungen jeder Art vom Garagentoröffner bis zum Spielzeughubschrauber, Bluetoothnetze, schnurlose Telefone, und dann auch noch Radarstrahlung im Straßenverkehr.
Gut, die Polizei…
Aber muss ich mich jetzt auch noch von dicht auffahrenden Nobelkarossen nicht nur durch Lichthupen, sondern auch noch durch radargesteuerte Abstandswarner von hinten und vorn bestrahlen lassen, wenn ich es wage, einen Audi A 8, ausgestattet mit ´lane and side assist´
zu überholen, weil Audi anscheinend glaubt, dass ihre Kunden zu dicke Hälse haben, um vor dem Überholen nach hinten schauen zu können?
Strahlung hier und Strahlung da...
Leute, ich will euch nicht dazu auffordern, über Stromdiebstahl nachzudenken, sondern über etwas ganz anderes…
Tag der Veröffentlichung: 12.10.2008
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Widmung:
noch 'ne Glosse (Nr.6)