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Der Februar hat den Winter noch nicht abgestreift.

Er ist feucht und kalt.

Oft setzt die Schneeschmelze ein und die Flüsse

treten über ihre Ufer. Es ist die Zeit, in denen die

Menschen diesem wechselhaften Wetter entfliehen.

Ja - sie fliegen, irgendwo hin, der Sonne und Wärme

entgegen. Die Sehnsucht nach Wärme ist im Februar

besonders groß, obwohl die Winter ja nicht mehr so

lang und kalt sind, Dank des Klimawandels.

Heute kann man leicht wenn man das nötige

Kleingeld hat, dem Februar entfliegen, nach Malorca

zur Mandelblüte oder nach Ägypten zu den Pyramiden.

Jedem so wie es gefällt und nach Herzenslust!


Februar

Jeder von uns empfindet und betrachtet die Monate des Jahres anders - unterschiedlich.
Ein Glück, dass dies so ist, sonst würden wir ja nichts zum schreiben haben und alle Wortempfindungen darüber sähen gleich aus.

Februar:

Wenn ich frühmorgens aus dem Fenster schau, ist noch nichts so richtig blau.
Noch ist es blass, manchmal nur manchmal - leise hellblau.
Noch gibt es viel Grau und Weiß um uns herum.
Es ist der zweite, recht kurze Monat des Jahres. Die Tage werden kürzer, heller, schon liegt in manchen Regionen in der Luft – Frühlingsduft.

Doch noch karg ist der Boden, kaum Sonne erwacht. An manch Tagen da freut man sich, wenn sie dann doch mal lacht.
Der eine sieht diesen Monat kühl und mit Abstand, streift die Wetterlage mit bedächtigen Worten und Blicken, sieht ihn in erster Linie gerne mit künstlerisch fotografischem Auge, sucht Motive im Freien und geht viel spazieren, oder doch schon in die Ferne auf Frühlingsreisen.

Der andere betrachtet ihn emotional mit Gefühl.
Für mich ist er eher emotional angehaucht.
Vielleicht, weil ich in diesem Monat ein Jahr älter werde?
Jedes Jahr anders ist?
Überhaupt ist er ein Monat der kommenden Geburtstage.
Ich denke dabei oft an meine Tochter, die am 2. Tag dieses Monats geboren wurde und an die unmittelbare Zeit davor, die ich nie vergessen werde.
Genau 20 Jahre liegen zwischen uns, und Bilder der Vergangenheit tauchen auf, mischen sich mit den heutigen Zuständen und Begebenheiten und wie ich die Welt im Gegensatz zu früher sehe und empfinde.
Leise und melancholisch ist er für mich manchmal.
Liegt es daran, dass um diese Zeit bei uns noch so viel Schnee oder Eis liegt, es noch kalt ist und noch kein Glöckchen behutsam und leise neugierig, schnuppernd aus dem Boden gekrochen kommt?
Liegt es daran, weil um diese Zeit so viele Menschen etwas depressiv angehaucht durch den Monat gehen?
Viele kaufen sich deshalb eine Lichtdusche, vor der sie einige Stunden am Tage sitzen, wenn sie zu wenig ans Tageslicht kommen und die Sonne vermissen, die einen Monat später schon sonnig durchs Fenster dringt.

Ein Monat, so kurz und damit so schnell vorbei, schon locken Gedanken an Frühling und Primeln, an erstes Grün, auch schon mit ersten Gedanken an den Garten, an langsam auf uns zukommende Wetteränderungen und viel frische Luft im Freien, zumindest bei mir, obwohl ich alles andere als sportlich bin.
Oft nachdenkliche Gedanken, sie fliehen davon…
doch wo gehen sie hin?

noch ist es Februar
noch ist es kalt
Gedanken wehen in meinem Kopf...



Bild und Text Angel


Der Februar



Ich lese also in meinen Tagebüchern, was im Februar so geschah, wie ich in diesen Wintertagen einst fühlte. Meist denke ich in diesem Monat sehr gemischt, bin furchtbar traurig aber es gibt auch Schönes. Ich lese also:
Papa geht es sehr, sehr schlecht. Er ist im Krankenhaus und kaum noch ansprechbar. Man kann nun nichts mehr mit ihm machen. Er hat Bauchspeichel-
drüsenkrebs und derzeit noch eine schlimme Bronchitis. Papa wiegt nur noch 46 Kilo, bekommt Morphium. Es geht zu Ende. Die Ärzte wissen aber nicht wie lange die Qual noch dauern wird. Aber vielleicht leidet er auch nicht. Die Medikamente dürften das verhindern. Vermutlich werde ich ihn nicht mehr lebend sehen und behalte ihn noch in einer besseren Verfassung in Erinnerung. Ich bin furchtbar traurig. Was mag in ihm vor sich gehen? Weiß er, dass er nun sterben muss? Keiner kann mit ihm ein vernünftiges Wort reden. Warum ist das Sterben so schlimm? Ob meine Schwester auch Mutti unterrichtete? Sie haben so ein schlechtes Verhältnis zu einander. Mit Nora hatte sie auch ein schlechtes Gespräch. Die zwei kommen auch nicht miteinander klar. Ich kann nur mühsam vermitteln. Eigentlich bewirkt mein Bemühen nicht viel. Ich glaube sie mögen sich nicht. Oder sie sind sich gleichgültig geworden. Ich kann nichts ändern.
Ich möchte den Rest meines Lebens so schön wie es nur geht verbringen dürfen. Es ist ja nur noch ein Drittel. Die anderen beiden sind futsch und leider auch größtenteils vergeudet. Das passiert nun nicht mehr. Ich lebe jetzt wirklich, denn wie schnell vergehen die Jahre. Für mich scheint aber noch die Sonne. Für Papa ist sie bereits untergegangen.
Mein armer Papa. Er hatte sein Leben und ich weiß so wenig davon. Ich habe einen dicken Kloß im Hals.
Warum sprechen sich nahe stehende Menschen so wenig miteinander? Warum fällt ihnen dieser Fehler erst immer ein, wenn es viel zu spät ist? Ist es Desinteresse oder der Respekt vor dem Privaten, vor dem Inneren des Anderen. Jeder trägt sein Herz nicht auf der Zunge und will vielleicht gefragt werden. Nur, es fragt meist keiner. Ich habe mich nicht getraut, meinen Vater nach der Beziehung zu meiner Mutter zu fragen. Somit kenne ich nur in Bruchstücken die Varianten von Mutti. Es ist schwer, sich so ein objektives Bild zu machen, falls dies überhaupt möglich ist. Ich hätte alle Chancen gehabt, rechtzeitig das Gespräch zu suchen. Ich nutzte sie nicht, hatte unverständliche Scheu brisante Themen anzupacken. Wie dumm....
Meine Mondgenies entwickeln sich. Es wird ein nettes Büchlein. Ich arbeite jeden Tag sehr eifrig und nach wie vor mit Riesenspaß daran. Schade, dass unser Vater sie nicht mehr kennen lernen kann. Er kannte die Mondgenies von früher und konnte über sie lachen. Ich arbeite an ihnen, obwohl mir so traurig zu Mute ist. Ach, wenn ich sie ihm doch zeigen könnte. Papa hat meine schöpferische Phase nicht mehr miterleben können. Er hat meine Entwicklung nicht mehr wahrnehmen dürfen.

Text und Bild Helga




Februar-Momente
Im Februar werden die Tage länger, es wird auch etwas heller. Trotzdem ist er für mich ein langweiliger Monat. Oft stürmt es wie im November, es setzt überall Tauwetter ein. Die Wege im Wald sind matschig und überall sind Pfützen auf den Wegen.
Ich laufe mit Regenstiefeln durch die Gegend, wenn es nicht ausnahmsweise noch winterlich ist. Meine Hunde sind von unten bis oben dreckig, aber ihnen macht der nasse Februar nichts aus. Sie laufen und spielen bei jedem Wetter. Ich kann dem Monat Februar beileibe nichts Schönes abgewinnen.
Man kann es sich aber ja im Haus schön machen.
Ich beginne aufzuräumen in meinen Schränken und Schubladen. Wenn ich in meinen Kleiderschrank schaue - bekomme ich Lust die Winterklamotten einzumotten, aber dafür ist es noch zu kalt.
Ich schaue aber schon mal in die Modezeitschriften, nach den Frühlingsfarben. Schlechte Stimmungen lasse ich nicht aufkommen oder mich beherrschen.
Doch an manchen Tagen im Februar muss ich an einen Menschen denken, der so jung an Krebs gestorben ist, dann denke ich, vielleicht hätte man ihm heute helfen können.
Das sind Momentaufnahmen im Februar, die mich innehalten lassen und dankbar machen für mein Leben.
Dann lasse ich den Februar so sein, wie er ist.


(C)Text und Bild Klärchen, Taube Ingrid



Im Februar kommen manchmal Herbstgedanken

gut, dass er der kürzeste Monat ist

die Herbstgedanken man schnell vergißt

und Hoffnung am Horizont auf längere Tage

das Grau entschwindet ganz langsam

und macht der Hoffnung Platz

auf Tage, die den Himmel öffnen

und der Sonne einen Strahl entlocken

unsere Gedanken befreien von Winterlast.

(c)Text Klärchen


Im Februar
Welcher Tag ist heut?
ich schreibe dir - und sage dir - und frage dich
welcher Tag heute ist..
heut ist mir so grau
und morgen werde ich an einem Tag
um ein Jahr - älter
Nur anhand des Fernsehprogramms
meines Tageskalenders
wenn ich denn etwas hineinschreibe
wozu ich mich manchmal zwingen muss
merke ich, welcher Tag heute ist.
So gehen die Tage relativ ereignislos vorüber
So genieße ich die freie Zeit des
Vor - Rentnerlebens,
das so arbeitsintensiv ist,
bis die Zeit mit dem Frühling und der Tag wieder kommt
an dem ich mich wieder nach außen orientiere
und mein Leben lebe
wie ich es liebe.
In der Freiheit der Natur
Ereignislos ?
Das sieht nur so aus, und gilt
nur für mich, denn
Jeden Tag wird ein Kind geboren
Jeden Tag stirbt nicht nur ein Kind im Krieg
Jeden Tag fallen Bomben
Jeden Tag ist da draußen Krieg



Bild und Text © Angelface




Was denkst du…



Dein Augenpaar schaut durch den Raum
Du hörst gesprochene Worte kaum
Sanfte Berührungen spürst du nicht
Sehen deine Augen fernes Licht?
Oder tauchen sie ein in die Dunkelheit
Nie wieder kehrender Vergangenheit?

Was denkst du…
Wo bist du…
Wer hält dich gefangen…



Was kann ich machen,
wenn Gedanken verlangen
Was mir verborgen
Sie sind frei in dir
Aber vielleicht morgen
Begehren sie Einlass
Bei mir.


Gedicht und Bild Helga

Dämon
Meine Seele wird verfolgt. Ein Dämon will sie töten. Warum? Sie weiß es nicht. Sie ahnt nur, es ist eine Schuld, eine schreckliche Schuld, die der Dämon ihr vorwirft. Aber sie kennt weder den Namen des Dämons noch den der Schuld. Meine Seele war mit zwei verwandten Seelen zusammen, als der Dämon sie überfiel. Er hat die beiden getötet. Nun ist meine Seele auf der Flucht und allein auf sich gestellt und meidet die Nähe der Menschen. Man würde sie verraten, wenn sie sich ihnen zeigte. Nur unter Wasser fühlt sie sich vor ihrem Verfolger sicher, schwimmt die Flüsse hinab wie ein Fisch. Und auch vor Abwässerkanälen scheut sie nicht zurück, atmet Schmutzwasser, nur um nicht an Land zu müssen. Aber manchmal ist sie dazu gezwungen, wenn sie sich im Labyrinth einer Großstadtkanalisation verirrt hat. Dann entweicht sie durch einen Kanaldeckel und eilt zum nächsten Gewässer. Besonders im Winter, wenn die Seen und Teiche zufrieren, muss sie sich sputen. Die Kälte macht ihr nichts aus, sie spürt sie nicht einmal, sie fühlt sich wohl unter dem Eis. Vorhin sprang sie gerade noch rechtzeitig in einen Weiher, durchbrach die dünne Eisschicht, um in der Tiefe zu überwintern. Irgendwann aber, und der Tag ist nicht mehr fern, wird sie weit hinausschwimmen ins Meer und nichts mehr zu fürchten haben.

© Concortin




Wenn Winteratem um die Häuser zieht
Ganz früh am Tag
noch bevor sich der Sandmann
den Schlaf aus seinen Augen reibt
schließe ich noch einmalganz sacht die meinen,ich hab an dich gedacht
die Meisen zwitschern von den Dächern
über Nacht hat's schon wieder geschneit



die Gitter und Gatter der Hofeinfahrtstore
sind wie mit Eischnee puderzuckerweiß
kristallen überzogen
eisig streift Winteratem quer übers Land
benetzt Wiesen und Boden
wie mit kalter Geisterhand

mein Bild vor dem Fenster
wie im Märchen so schön
doch hinaus geh' n, es fühlen
ich will's weniger als sehen
denn unwirtlich ist' s noch
die Luft, ach, so kalt
die Schneefee hat nicht geschlafen im Wald
wie Frau Holle schüttet sie
Nacht um Nacht
ganz leise ganz sacht
Feder um Feder aus
baut sich ihr Schneehaus
wie im Märchenland aus

kleine Hügel entstehen
geboren wie von Geisterhand
der Wind ist im Flug erstarrt
Schneeflocken verwehen ihn zum
zartweißen Wunderwald
bis zum ersten Frühlingshauch
das gelbe Glöckchen aus der Erde schallt
© Angelface Bild Katja Cortin


Foto Klärchen


Erwartungen



Hoffnungsvolle Menschen sind erfüllt von Erwartungen. Jeder neue Tag bringt Erkenntnisse, die ganz unter-
schiedlich unsere Erwartungen tangieren und ich erfahre, dass auch die Bitterkeit einer Enttäuschung die Geburt neuer Erwartungen nicht verhindern kann.

Vielleicht sollte ich mir weniger wünschen, nicht zuviel erwarten, und dankbar das wenige annehmen, was zuweilen im Füllhorn der Gaben des Lebens für mich vorhanden ist.

Vielleicht würde ich aber auch mangels fehlender Wartefähigkeit ein so begrenztes Glück erfahren, dass es wieder in eine Enttäuschung mündet.
Ich glaube, hohe Erwartungen und die Kraft auszuhalten bis sie sich erfüllen, auch auf die Gefahr hin, letztlich leer auszugehen, sind nötig, wichtig und unverzichtbar als Ausgangspunkt aller Geschehnisse.
Meine Erwartungen erfüllen sich, nur der Zeitpunkt ist nicht gewiss.
Ich werde warten.
Text und Bild Helga





Der März kommt, der dritte Monat im Jahr.

Ob er unsere Erwartungen erfüllt?
Warten wir es ab.


In jeden Fall folgt unser Monatsbuch der März.
Da wird man es sehen.

Impressum

Texte: Alle Rechte Autorengruppe GalerieMitwirkende: Klärchen, AngelConrad CortinKatja KortinHelga
Tag der Veröffentlichung: 12.02.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Allen Liebhabern der Kunst und Poesie

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