Mein Januar
Mit dem Januar beginnt das neue Jahr und alle guten Vorsätze werden ausgesprochen.
Spätestens Mitte des Monats hat sich schon vieles in der Kälte des Januars einfach in Luft aufgelöst.
Normalerweise ist er der kälteste Monat im Jahr, aber auch das trifft nicht mehr so zu, wie vor 20 Jahren oder noch länger.
Mir kommt der Januar sehr trist und kalt vor, auf dem flachen Lande hat er nicht so seine Reize wie in den schneebedeckten Bergen draußen.
Am Kamin aber ist der Januar kaum zu überbieten, da könnte er höchstens mit dem November mithalten, wenn die Stürme ums Haus brausen.
Für mich ist er der Monat zum Entspannen, Lesen, Innehalten, Schreiben und Diskutieren.
Es fallen mir Geschichten über den Sommer ein, Urlaube, Zurückerinnern an warme Zeiten.
Dann gibt es noch die vielen Geburtstage, ich weiß nicht warum, aber der März –April scheint die Menschen zu beflügeln im Bett das Leben zu genießen oder sie machen schon mal Urlaub im Süden, bevor es hier richtig heiß wird. Der Januar war mal geburtenstark, jedenfalls ich feiere einen Geburtstag nach dem anderen.
Ja…, kaum hat der Januar angefangen ist er auch schon wieder vorbei, obwohl er 31 Tage hat, man muss sich zu beschäftigen wissen.
Meine guten Vorsätze, wo sind sie hin?
Ich lebe immer mit einem guten Vorsatz, schaffe ich es nicht im Januar, gibt es noch den Februar.
Ich plane nicht mehr soweit voraus. Im Heute leben ist meine Devise, nicht nur im Januar.
© Klärchen
Der Januar
Viele Jahre schon schreibe ich mehr oder weniger regelmäßig meine Gedanken in ein Tagebuch, genau ist dies die letzten zehn Jahre geschehen. Ein Zeichen, dass ich dafür auch Zeit hatte und habe. Früher war ich immer mächtig gewaltig mit meinem Alltag beschäftigt und hatte für derlei „Kram“ leider gar keine Zeit.
Da wir hier über den Januar nachdenken wollen, habe ich also in meinen Tagebüchern diesen Monat über die Jahre noch einmal durchgelesen. Irgendwie war das Nachlesen für mich recht vergnüglich und interessant. Natürlich wiederholten sich gewisse Gedanken mit permanenter Boshaftigkeit. Man ahnt es, die Weihnachtszeit liegt im Januar hinter uns. Das gute Essen hat unliebsame Spuren hinterlassen. Nein, ich habe nicht gekleckert, sondern schlicht hemmungslos zugeschlagen. Strafe muss sein. Zu meiner Beruhigung lese ich auch vom verstärkten Training im Fitness-Center und von der Anschaffung neuer Fahrräder. Aber ein Stöhnen über die überflüssigen Pfunde bleibt.
Der Januar ist für mich in den letzten Jahren oft mit dem Schreiben von Reisebeschreibungen sehr ausgefüllt, denn häufig sind wir auch über Weihnachten bis zum Jahreswechsel in der Welt und im Inland unterwegs gewesen. Wenn ich an La Gomera oder Madeira denke, dann beginnen meine Augen zu leuchten.
Viele Gedanken in diesem Wintermonat lassen mich von der wärmeren Jahreszeit träumen, denn eigentlich bin ich ein Sommersonnenmensch und ein furchtbarer Frostköttel. Dunkle, kurze und kalte Tage sind nicht unbedingt meine Favoriten. Falls es einmal schneit, verfalle ich auch nicht in die sehr verbreitete Euphorie, denn ich bin weiß Gott kein Wintersportler. Der Winter macht mich immer ein wenig melancholisch. Entsprechende Gedichte entweichen zäh meinem Gehirn. Wenn es zuviel wird, dann spiele ich ein wenig auf dem armen Klavier und muss feststellen, dass ich wieder viel zu wenig geübt habe, was meine Laune nicht gerade hebt. Aber ich habe einen wirklich munteren Mann, der mir miese Stimmung schnell austreibt. Wir unternehmen etwas, gehen durch Ausstellungen und Galerien, auch ins Kabarett. So kann auch ein Januar attraktiv sein. Nein, langweilig ist es mir im Januar nie. Der Januar ist der Anfang und der war für mich zumindest in den letzten Jahren immer wundervoll. Aber das hat wohl mit dem Monat weniger zu tun, eher mit der Lebenssituation und die war früher gänzlich anders.Jeder Monat kann schön sein, wenn die Umstände es zulassen und wenn man dafür lebt.
Text und Bild Helga
Im Winter
Träumen
Wünschen
Suchen
Finden
Prüfen
Verwerfen
Beenden
Warten
Gedulden
Hoffen
Gedicht Helga
Wintermonate – Wendepunkte
Jetzt kommen die Schneemonate denke ich mir immer wenn Weihnachten vorbei ist und der Jahresbeginn naht.
Ein neues Jahr, ein anderes Datum, daran muss man sich im Januar neu umgewöhnen.
Oft schreibe ich noch versehentlich die alte Jahreszahl wenn ich meine Papiere auf dem Schreibtisch ordne. Da ist viel zu tun, ich arbeite auf.
Auch ich habe mit den Winterpfunden ein wenig zu kämpfen, muss also doch zwischendrin raus und mich ein wenig bewegen, fühle mich aber nicht so wohl, wenn ich mich in 3-Lagen wickle und dick einpacke sobald ich aus dem Haus gehe.
Boots, so genannte Schneeschuhe sind bei uns Pflicht.
Bei uns ist der Januar immer tief verschneit, das war letztes Jahr so, vorletztes und in diesem Jahr wieder.
Manche Tage sind trüb, andere wunderbar klar und haben wunderschöne, nein, geradezu herrlich zu nennende - wie im Sommer anmutende Morgenlichtaufgänge. Rosarot breiten sich Wolkengebilde am Himmel und über den Bäumen auf.
Aber, - brrr…was für eine Eiseskälte! Hauben von Schnee überall, der Hof ist vereist und man könnte Schlittschuh auf den gefrorenen Pfützen fahren. Am Gatter kleben die Finger fest wenn man es ohne Handschuhe anfasst.
Auf meiner Terrasse liegt der Schnee mindestens 50 Zentimeter hoch.
Der Briefträger jammert: er kommt den Berg nicht hoch und die Schneefräse kommt nur alle 2 Tage, Dorf ist wichtiger sagt er, und die Straßen darin.
Mein Auto steht dickt eingemummt im Hof und starrt mich vorwurfsvoll frierend unter seiner Plane an.
Ob es wohl anspringen würde, wenn ich es starte?
Ich werde mich hüten dies zu tun.
Die arme Batterie! Ich schenk ihr eine warme Decke indem ich sie über sie breite.
Bei diesem eisigen Wind, den starken Schneeverwehungen bei mir in der Höh`, den zugefrorenen Straßen bis hinunter ins Dorf werde ich den Teufel tun und viel wandern, sondern mich eher den halben Januar über in meiner Höhle und unter warmen Decken verkriechen, nur zum Einkaufen ins Dorf mit den Schneeschuhen und Rucksack geh`n.
Schwimmen fällt oft aus wenn man nicht fahren kann. Ja, der Winter ist hart hier, er erinnert mich immer an meine Jungendtage in Bayern.
Die Luft ist gut, richtig gesund wahrscheinlich, aber eisig kalt.
Januar – er bedeutet für mich: Sonne, Kälte, eisiger Schnee, Spaziergänge in den Wald und in die angrenzenden Felder mit den Katzen gehen.
M e r l i n, mein Jüngster, er liebt den Schnee, er läuft immer Nase voraus und in den Schnee gesteckt, dabei juchzt er richtig dabei, dazu macht er Hoppelschritte und setzt die Pfoten fein säuberlich nur in meine Spur. Lustig sieht das aus.
Januar heißt aber auch: morgendliches Schippen im Hof, Autos abdecken, gefrorene Abfalleimer mit dem Hammer aufhau’n, dann, wenn die Kälte über mehrere Wochen anhält und das Außenthermometer Minusgrade von zwischen 15 – 21° = Grad anzeigt.
Sind wir in Canada? Das frage ich mich oft wenn ich aus dem Fenster sehe.
Weite Schneeflächen breiten sich vor meinen Augen aus.
Nachts husten die Rehe und die Füchse schleichen ums Haus.
Andere fahren in die Sonne und machen mir den Mund wässrig, na, das liebe ich Frierkatze.
Ich wäre auch lieber in der Sonne.
Sonne ist zwar da, aber sie wärmt nicht, keine Spur, was hat sich der liebe Herrgott da wohl nur dabei gedacht?
Ach ja, die Natur braucht die Januarkälte, sonst kommt der Frühling und der Sommer nicht zum Tragen.
Es dämmert, schon wird es früher hell, das beginnt ja schon ab 21. Dezember.
Also können wir uns fast schon auf den Februar freuen, der ja datenmäßig noch kürzer ist.
Was wird er uns für eine Wetterlage und was sonst noch so bringen?
Weniger Schnee? Nein, auf jeden Fall werde ich im Februar wieder ein Jahr älter.
@ Angelface
Januar 2010
Heute haben wir den 10.Januar und seit 11 Tagen liegt der Schnee hier im Norden.
Seit 1978 hat es hier nicht mehr so viel geschneit, vor allen Dingen, der Schnee blieb allerhöchstens 4 Tage liegen. Die Kinder hatten jetzt nach den Weihnachtsferien noch schulfrei. Für sie ist das etwas Besonderes, Schlittenfahren gibt es sonst nur im Urlaub im Harz, oder noch weiter im Süden Deutschlands. Viele Kinder haben noch nie Schnee gesehen.
Sogar meine Hunde wälzen sich im Schnee und können nicht genug davon bekommen.
Heute Morgen war ich mit meiner Kamera unterwegs und habe versucht, schöne Fotomotive im Wald und bei uns in der Marsch, einzufangen.
Es war eine wunderbare Stille, der Schnee unter meinen Füssen knirschte, manchmal in den Zweigen ein leises Piepen der Vögel, sie leiden jetzt besonders. Spuren von Rehen, die Schutz suchen auf den Wegen. Ein Hase versucht sich zu verstecken, ich bin nicht schnell genug mit meiner Kamera. Die alte Aller, ein kleiner Nebenfluss der großen Aller fließt ruhig dahin, kleine Eisschollen haben sich gebildet und Wildenten suchen nach Fressbarem. Noch ist kaum ein Spaziergänger unterwegs, der den Schnee genießen will.
Ich freue mich über diese Stille, das Gedämpfte im Wald, aber auch im Dorf. Kaum einer wagt es heute am Sonntag mit dem Auto zu fahren. Die Nachbarn sind alle draußen und fegen die Fußwege frei, so wird auch gleich Kontakt aufgenommen und ein Schwätzchen über die Wetterverhältnisse gehalten. Alle fragen sich, wie es wohl morgen aussieht, denn es schneit noch immer, Tief Daisy hat uns gut im Griff.
Ein Januar, so wie er in meiner Kindheit fast normal war.
(c) Text Klärchen
Januarvorsätze
Der Januar kommt mir immer vor, als sei er das erste Tor am Jahresanfang zu einem Monatsreigen. Ein Bote für das ganze Jahr, man merkt sich wie das Wetter war. Genau den Jahreswechsel hat man in Erinnerung.
Es war kalt, es gab Schnee und war Vollmond, wie dieses Jahr!
Ein frohes , gesundes, neues Jahr wünscht man sich.
Viele Menschen haben alle möglichen guten Vorsätze, das Rauchen aufzugeben, ein paar Pfunde los zu werden Sport zu treiben.
Ich habe mir vorgenommen mich mehr um meine Freunde zu kümmern, mich öfter zu melden, mal zu fragen wie es geht. Im letzten Jahr ist das alles zu kurz gekommen, dabei hatte ich es mir im letzten Jahr auch schon vorgenommen.
So ist das Leben, die Zeit eilt uns voraus und wir vergessen schnell. Im Januar denke ich noch dran, aber im Februar gibt es schon soviel Neues, auf dass ich mich konzentriere. Der Schnee bleibt nicht liegen und es setzt Tauwetter ein, neue Herausforderungen warten.
Der Schnee von gestern fließt den Bach hinunter.
© Klärchen
(c)Katja Kortin
Er steht so fest verwurzelt
schau mich an, so kahl und starr im Schnee
fast macht es mich traurig, es tut weh
ich weiß, er wird wieder Blätter tragen
und Schatten spenden
auch wenn es nicht so scheint
ich habe das Gefühl ein Baum im Winter
auch vor Kälte weint
(c)Text Klärchen,
Du vergrubst dich in dir selbst, verscharrtest deine Erinnerungen für den Winter. Nun findest du die Stelle nicht mehr und irrst umher.
Räumt Franzi Schnee, erzählt sie dem Schnee Geschichten über Schnee, dann tut es dem Schnee, glaubt Franzi, nicht so weh, wenn sie ihn räumt.
Und dann gingen wir nach Norden. Es wurde gebirgig, die Hänge waren schneebedeckt. Es fing an zu schneien, der Schnee fiel immer dichter, streichelte Gesicht und Hände. Er fühlte sich an wie Seide, wie viele schöne Worte, die einen einhüllten, einen umschmeichelten, ein Gestöber aus schönen Worten
Im Sommer besitzt der Schnee vom vergangenen Winter Seltenheitswert.
Wenn die Sonne vergeblich Feuer entzündet in den Bächen schmelzen meine Schneegedanken dahin und ich bin nichts sonst unter der Sonne als ein Stück Natur.
© Concortin
Wir sind mitten drin im Januar,
schauen wir was der Februar uns bringt.
Die Nächste Monats-Anthologie folgt im Februar
Klärchen
Texte: Autorengruppe Galerie alle Rechte an Bildern, Texten und FotografieAngel, Conrad CortinKatja KortinHelgaKlärchen
Tag der Veröffentlichung: 13.01.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Unsere Jahreszeiten-Anthologie 2009 ist uns gut gelungen. Wir machen weiter mit einer Monats-Anthologie und hoffen vielen Freunden der Kunst und Poesie eine Freude zu machen.