Cover

Malerei,Fotografie und Poesie




Ich schaute oft und bang,

so wie mein Vater schon,

das Bild dort an der Wand

mit Klatschmohn in der Vase an,

bis ich den Sinn verstand,

warum, was sonst so schnell verweht,

noch immer in der Vase steht:

kurz ist der Lebensweg,

die Kunst währt lang.


Kunst und Wissenschaft sind einander komplementär wie Seiten einer Ganzheit, wie Träumen und Wachsein. Kunst ist ebenso Luxus wie mittlerweile gutes Benehmen. Kunst kommt nicht ohne mythische Sicht aus. Sie hatte ur-
sprünglich ja auch religiöse, kultische, rituelle Funktion. Wegen ihrer Vergänglichkeit stimmt Schönheit irgendwie wehmütig, ausgenommen Schönheit, die im Kunstwerk verewigt ist. Für den Künstler ist - im Unterschied zum Wissenschaftler - die Wirklichkeit in ihrem Sichwandeln wichtig. Er fängt den flüchtigen Augenblick ein und verleiht ihm im Kunstwerk Dauer. Nicht die scheinbar unwandelbaren Naturgesetze will er erfassen, sondern die sich ständig wandelnden Wesenheiten der Wirklichkeit.

Text Conrad Cortin




Abendstimmung @ Klärchen

Gedanken – verloren



Wie oft verharren wir in Untätigkeit, weil so gedankenverloren. Wo mögen sie denn sein, die verlorenen Gedanken? Sie scheinen sich verselbständigt zu haben, sind davongeflogen.
Sie nehmen sich eine Auszeit.

Es sitzt im Unterbewusstsein jemand am Steuer, der sie lenkt. Unsere Augen schauen ins Leere, sie nehmen die Umwelt nicht wahr.
Im Inneren herrscht seltsame Stille…die Gedanken sind verschwunden.
Sie nehmen sich eine Auszeit.


Aber sie kehren heim, keiner belegt sie mit Vorwürfen. Sie sind wieder da. Alles ist in Ordnung, denn es sind unsere Gedanken und wir vertrauen ihnen. Die Gedankenwelt ist nicht verloren.
Sie nahm sich nur eine Auszeit

(c) Helga



(c) Am Abend von Helga

Jeder Baum,
egal wie alt und knorrig,
hoch und schlank,
klein und krüppelig,
wie er so stolz in den Himmel schaut,
weit über uns kleinen Menschen hinweg
manchmal sogar ein wenig verwegen ...
übt er eine faszinierende Anziehungskraft aus
wir bewundern seine Stärke,
seine Anmut, sein Alter
er ist ein Stück dessen,
was wir uns selbst ... manchmal wünschten zu sein
er macht uns und der Natur alle Ehre



Text @ Angelface
Bild(c) Katja Cortin


Wir verbinden als naturnahe Menschen viele Träume mit dem Bild eines Baumes. Für viele im Traum der Wunsch, sie möchten unter ihm begraben liegen in aller Stille, Ruhe und Abgeschiedenheit. Dort ruhen und träumen ohne den Lärm der Motorenwelt , der lauten Stimmen, der Unruhe und Hektik. Kleine Vögel zwitschern in seinen Zweigen, wie ein alter Mann steht er da. Beschützend breitet er seine Arme aus, der Baum, mal allein mal zu zwein. Er zieht seinen Hut, neigt sein Haupt in Ehrfurcht vor der Landschaft um ihn herum. Wedelt freundlich mit seinen Ästen, grüßt die Wanderer, die unter ihm rasten, die Stille suchen

Text @ Angelface
Foto(c) Klärchen>



Das Fühlen mit der Natur,

das Atmen, den Sinn suchen und finden

in Zeit und Raum

ich stehe mit beiden Beinen im Leben

und lehne mich an einen Baum




(c) Text Klärchen

(c) Drei Bäume Katja Cortin






Landschaft von Katja


ostpreußische Landschaft von Klärchen



Weites Feld



Blicke überfliegen weites Feld,
zartgrüne Halme wiegt der Wind.
Sanft verschmelzen die Horizonte
mit traumblauem Himmel.

Zarte Stimmungen fließen zu.
Gefühle umfangen die Seelen.
Blauer Himmel der Träume,
sein weites Feld ist in uns.

Text (c) Helga


Baum - Licht – Sonne – Stille


zwei Birken von Katja Cortin



(c) Wald von Helga


Wald

 


Möglichkeit in Abgeschiedenheit,
zu entrinnen rasanter Schnelligkeit.
Rasten auf einsamen Lichtungen.
Durchatmen in grünen Lungen,
ruhige Oasen der Zivilisation,
Vögel begleiten Gedankenweiten.
Kein Wind Dickichte durchdringt.
Sonnenstrahl der Wärme bringt.
Unterbewusstseins Stimme spricht
Ich kann sie hören, sonst nicht.
Erholsam Waldes Vielfalt sehen.
Leis auf weichem Boden gehen.
Schonungen, der Fichten Nicken,
schützen vor zudringlich Blicken.
Nichts stört hier die innere Welt



(c) Helga

Wir sind dem Wandel der Zeiten unterworfen

daran können wir nichts ändern

wir sind dem Wandel des Lebens unterworfen

daran können wir etwas ändern

(c) Text Klärchen






Wald von Klärchen

Durch das tiefste Dunkel

scheint manchmal doch ein strahlendes Licht

und zeigt dir den Weg den du gehen mußt



c) Text Klärchen



Wasserfall



Ein kleines Rinnsal

wird zu einer Naturgewalt

donnernd, kraftvoll ,

fließend verbindend,

unendlich im ewigen Meer endend.



(c) Text Klärchen
(c) Bild Wasserfall Helga
(c) FotoWasserfall Klärchen



(C) Katjas rote Segel



(c) See Klärchen



(c) Katja Cortin See mit Birke





Wenn Stille Alltag wird

folgt Einsamkeit

die uns frieren lässt

wenn Stille zur Besinnung führt

überströmt uns

Wärme und Geborgenheit




(c) Text Klärchen
(c) Helga Bild Villa Borghese
(c)Katja Cortin Bild Toskana
(c) Klärchen Foto Kanaren



(c) Klärchen Foto


Wiese


Mit Macht entfaltet sich die Natur, als müsse sie nun alles nachholen, was zu lange währende Kälte verhinderte. Nichts ist mehr wie früher, selbst der Frühling tritt, zwar sehnsüchtig erwartet, aber ganz ohne Ankündigung, ganz plötzlich in unser Leben, übergangslos, unvermittelt.

Meine Blicke ruhen auf leuchtend gelben Löwenzahn-
blüten in der Wiese und die Gedanken wandern weit zurück in die Kinderzeit. Es wurden Kränze geflochten aus gelben Butterblumen und so mancher Strauß gepflückt, leider zu rasch verwelken die satten Blüten. Aber es entstehen immer wieder neue bis daraus die von der erwachsenen Welt so gefürchteten Pusteblumen werden. Schön ist’s, wenn die Wiese noch wachsen darf, zarte hellgrüne Grashalme der warme Wind bewegt. Die Zeit der kleinen Tiere ist angebrochen. Insekten aller Art tummeln sich und scheinen das beglückende Gefühl in Mitten einer Früh- lingswiese zu sein, zu genießen. So wie wir Menschen, die wir unendliche Zeiten vor Bildschirmen kleben und dann merkwürdig befreit an einem immer wiederkehrenden Wunder teilhaben dürfen.

(c)Text Helga



(c)Katja Cortin - Stadel

Umarmen möchte ich dich

du saftiges Grün

mich wälzen in deinen Blüten

die Farben trinken

und nie mehr aufstehen




(c) Text Klärchen



(c) Foto Angel

Ich höre das Wispern der Blüten

das Flüstern der Gräser

ein Rauschen und Atmen

synchron mit meinem Herzschlag

Sommerwiesen

(c) Text Klärchen





(c) Helga Getreide und Mohn



(c) Katja Cortin

Mohnzeit

Ich fand sie so anmutig schön

das flatternde Kleid im leichten Wind

die Farben leuchtend rot

sie tänzelten auf dünnen Beinen

erzählten sich Geschichten eines Sommers

bis ermattend sich die Köpfchen senkten

das Leben aushauchend

war über nacht ihre Mohnzeit gekommen.


(c) Text Klärchen




Foto (c) Klärchen


(c) Foto Klärchen



(c) Bild Katja Cortin


Lavendelfelder



Nie zuvor sah ich sie, die Lavendelfelder.

Ihr Duft ist unbeschreiblich, ihre Farben unvergleichlich. Nie zuvor war ich euphorisch in Lavendelfeldern. Sie leuchten in der Ferne. Ich saß vor ihnen so gerne, vor den Lavendelfeldern. Meine Augen sahen das blaue Bild. Meine Ohren lauschten dem Summen. Meine Nase atmete betörendes Aroma. Alle Sinne tauchten ein in die Lavendelfelder. Ich nahm sie mit, behalte für immer das Bild der Lavendelfelder.

(c) Text Helga




Durchflutende Wärme

im Schatten des Baumes

ein Summen und Rauschen

Thymianduft , Lavendelblau

Natur in mir und Frieden

c) Text Klärchen



(c) Bild Helga



(c) Foto Klärchen

Der Schnee fällt leise und sacht
hüllt Bäume und Sträucher ein
Frieden umhüllt unsere Seele




(c) Text Klärchen



(c) Katja Cortin

Beobachtungen (1)


Schnee fällt vom Dach, nass und schwer.
Er saust ziemlich schnell auf den Boden,
als hätte er einen Schubs bekommen.
Kaum eine Chance sich festzuklammern,
um dort oben noch länger zu verharren.
Er hat nichts gewagt, war nicht unvorsichtig.
Die Umstände lassen ihn zu Boden rutschen.

So kann das Leben sein.

(c) Text Helga



(c) Katja Cortin


Beobachtungen (2)


Nun ist er unten, ein Teil wird verdunsten.
Doch jetzt dringt er tief in die Erde ein, entdeckt Samen, mit dem er emporwachsen wird. Vielleicht als Blume, die man gerne pflückt und deren Früchte mit dem Wind durch die Lüfte fliegen


Das ist Leben.

Erkenntnisse


Wenn die Zeit gekommen, werden Ebenen verlassen, zuweilen furchtbar schnell und unfreiwillig, manchmal tröpfchenweise. Ein harter Boden empfängt uns und wir vermeinen, alles wäre beendet. Plötzlich entdecken wir winzige Öffnungen, durch die es zu schlüpfen gilt.
Intuitiv zwängen wir uns hindurch, ohne zu wissen, was uns erwartet. Und siehe da ein völlig neues Leben.



Unser Leben.



(c) Text Helga


In diesem Buch stellen die hier genannten Künstler und Autoren, Malerei, Fotografie und Texte, themenbezogen, zu einem Gesamtkunstwerk zusammen.
Es werden noch weitere Werke folgen.

Impressum

Texte: Ein Gemeinschaftsprojekt von Angel,Text und Fotografie Concortin, TextHelgas, Text und MalereiKatja Cortin, MalereiKlärchen, Text und FotografieAlle Rechte an Bildern, Fotos, Textenbei den jeweiligen Autoren und Künstlern
Tag der Veröffentlichung: 01.04.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Unseren Freunden und liebhabern der Kunst

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