Vorsichtig blinzelte die rosa Maus aus ihrem Versteck hervor. Leni zog die frische Abendluft genießerisch durch ihr kleines Näschen und streckte sich dann in alle Richtungen. Ein letzter Sonnenstrahl fiel auf das Fell der Maus und ließ es in einem kräftigen Rosa aufleuchten. Sie seufzte leise und dachte daran, dass sie die einzige rosa Maus in der ganzen Umgebung war. Niemand wusste, woher diese seltsame Färbung kam.
Ihre Mutter war eine weiße Maus mit einem seidenweichen Fell. Täglich saß sie vor einer Glasscherbe, die ihr als Spiegel diente und pflegte sich ausgiebig. Nie sah man sie schmutzig, immer war sie wie aus dem Ei gepellt. Das nahm natürlich viel Zeit in Anspruch und manchmal erinnerte sie erst der Hunger daran, dass es auch noch wichtigere Dinge im Leben gab.
Lenis Vater hatte ein dunkles braungraues Fell, das ein wenig struppig aussah. Auch wenn er sich noch so oft frisierte, wirkte er borstig und zerzaust. Das war ihm aber einerlei. Ihm war wichtiger, dass er immer genug zum Fressen hatte. Oft schlich er schon am helllichten Tag auf das nahe Feld oder in den Wald und
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Gabriele Jarosch
Bildmaterialien: Gabriele Jarosch
Tag der Veröffentlichung: 11.09.2014
ISBN: 978-3-7368-3848-2
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