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1. Kapitel

Der kleine Kater Morli putzte sich gerade ausgiebig sein Fell, als er vorsichtig hochgehoben wurde. Das kleine Mädchen strahlte über das ganze Gesicht und rief:

„So ein liebes Kätzchen, das will ich mit nach Hause nehmen!“

Seine Mutter lächelte und antwortete:

„Ja, du darfst dir eines von den vier Kätzchen aussuchen.“

Morli blinzelte ängstlich zu dem Mädchen mit den lachenden Augen. Warum wollte sie ihn mitnehmen? Er hatte es doch schön hier bei seiner Mutter und den drei Geschwistern.

Das Mädchen ließ ihn nicht mehr los und drückte ihn immer wieder fest an sich. Morli fühlte sich wohl bei ihr, aber er wollte doch lieber hier auf dem Bauernhof bleiben.

„Nun, Lisa, wie hast du dich entschieden?“, fragte die Mutter nach einer Weile.

„Ich möchte dieses süße schwarze Kätzchen mit den grünen Augen“, erwiderte das Mädchen. Es streichelte immer wieder vorsichtig über das seidige Fell und sprach dabei beruhigende Worte.

„Er heißt Morli und ist ein richtiger Schmeichelkater“, meinte nun der Bauer. Er freute sich sichtlich, dass der Kater anscheinend in gute Hände kam. Der Mann ging ins Haus und kam mit einer großen Schachtel zurück.

Lisa versuchte Morli hineinzusetzen, aber dieser wollte das nicht und begann böse zu pfauchen. Sein Fell sträubte sich dabei und er fuhr seine Krallen aus. Lisa ließ sich davon nicht beeindrucken und hielt ihn ganz fest. Dann setzte sie ihn mit Schwung in die Schachtel hinein und legte geschwind den Deckel darauf.

Morli zitterte vor Angst und verkroch sich in einer der mit Stoff ausgelegten Ecken. Was wollten die Leute eigentlich von ihm? Sie konnten ihn doch nicht einfach mitnehmen. Ganz in der Ferne hörte er das Miauen seines Bruders. Er wollte antworten, aber in seiner Verzweiflung brachte er keinen Ton heraus.

Kurze Zeit später spürte er am Schaukeln, dass er mit der Schachtel getragen wurde. Anscheinend von Lisa, deren Stimme sehr freudig und aufgeregt klang. Dann hörte er eine Autotür zuschlagen und gleich darauf das Brummen des fahrenden Autos. Wo fuhren sie mit ihm hin? Warum durfte er nicht bei seiner Familie bleiben?

Es dauerte nicht  sehr lange bis das Auto wieder anhielt. Morli horchte ängstlich auf jedes Geräusch und wartete aufgeregt, was nun passieren

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Gabriele Jarosch
Bildmaterialien: Gabriele Jarosch
Tag der Veröffentlichung: 12.03.2014
ISBN: 978-3-7368-0491-3

Alle Rechte vorbehalten

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