Cover

Kapitel 1

 

"Musst du nicht arbeiten?" frage ich ihn leise,damit uns Niemand hört.Zwar bezweifele ich das Jemand vor dem Lagerraum steht und sein Ohr auf die Tür gepresst hat um zu laschen,aber ich will nur auf Nummer sicher gehen.
Er schüttelt den Kopf.
"Mach dir keine Gedanken" sagt er ohne darauf zu achten leiser zu sprechen.
Er hat  mich auf die kahle Wand gepresst und steht direkt vor mir,ganz nah sodass ich sein Eu de Cologne riechen kann.Das Parfüm hab ich ihm geschenkt zu seinem 20 Geburtstag. Das war letztes Jahr gewesen und er hat es bis jetzt nicht wirklich verwendet. Zumindestens nicht wie die Jungs auf meinem College es tun.Sie sprühen  sich 10 Tonnen von dem Duft auf ihre Körper und denken das würde die Mädchen aufgeilen. Aber so ist das nicht.
"Ich liebe es wie du riechst" flüstere ich leise.
Er lächelt halb."muss an deinem Parfüm liegen" schmunzelt er.
Ich lächele  zurück.Der Lagerraum,vom Café ist nicht wirklich romantisch. Überall hängen SpinnenNetze und wer weiß ob es hier auch Ratten gibt.Aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht,das wir uns sehen. Den er muss ständig arbeiten,und sein Chef ist ein Arsch. Enzo arbeitet sowieso Jeden Tag und versucht so gut es geht seinem Chef alles recht zu machen. Aber Er ist kein Zauberer und wenn es mal scheiße im Café läuft,gibt der Chef Enzo die Schuld. Manchmal will ich Enzo dabei helfen einen anderen Job zu suchen.Einen,wo er nicht ständig den Hampel Mann spielen muss. Einen Neuen und besseren Job für ihn zu finden,wäre sehr einfach für mich. Den Dad hat jede Menge Firmen und würde schon helfen wenn ich Enzo als einen Kumpel vorstelle.Als NUR einen Kumpel. Denn wenn meine Eltern wüssten das ich mit Enzo zusammen war,dann würden sie mich wahrscheinlich umbringen. Ich hab zwar nie mit Enzo darüber gesprochen was meine Familie zu unserer Beziehung sagen würde, aber ich weiß auch das er es sich schon denken kann und es besser weis  als ich. Ich kann mir schon vorstellen was Dad sagen würde. "Er ist nichts für dich!" Ich verdränge diesen Gedanken und lächele in Enzos wunderschönes Gesicht.
Er hat dunkles Haar,Grüne Augen und ein schönes lächeln. Er ist sehr süß,wie die Cupcakes die er hier jeden Morgen verkauft. Sein Körper strotzt von Männlichkeit,weil er jeden Tag um 6 in der Früh am Sportplatz Trainiert.
Dazu ist er einen Ganzen Kopf größer als ich,was mich immer schwach werden lässt.
Ich liebe es kleiner als er zu sein. Das gibt mir ein weibliches Gefühl.
Ich lege meine rot lackierten Finger auf seine Oberarme und schaue zu ihm hoch.
"ich liebe dich,Nancy" das sagt er nicht oft,aber wenn er das sagt dann durchströmt mich ein wunderbares Kribbeln am ganzen Körper.
Ich lehne mich an ihn und sauge Scharf seinen Duft ein. "Mein Cupcake" flüstere  ich. Er streicht mir durch das Haar."dein Cupcake also" grinst er.
Ich schaue ihn wieder an."genau!" meine ich.
"Und was ist dein Spitzname,Freundin von Cupcake?" fragt er noch immer grinsend."das musst du dir schon selbst überlegen" erkläre ich augenzwinkernd."hmmm" überlegt er."wie wärs mit..Das einzige Mädchen das mich in weniger als einer Minute in einer Stinkigen Lager halle scharf machen kann?" fragt er.Ich muss laut lachen als er das sagt und hallte dann inne weil ich angst habe das mich jemand hört.
"Also mache ich dich scharf?" frage ich verführerisch.
"Und ob du das tust" er legt seinen Finger auf meine Lippe."und diese wunderschönen Lippen.Einfach zum beisen" erklärt er.
"Diese Lippen brauche ich noch" meine ich lächelnd.
"Aber diese Lippen gehören nur mir" sagt er und drückt mich erneut auf die Wand.Er presst seinen Körper leicht auf meinen und kommt mit dem Kopf näher. Ich weiß das er mich küssen wird und Vorfreude durchzuckt mich. Auch wenn wir schon seit 2 Jahren zusammen sind,das Verliebtheits Gefühl hielt dem Anschein  nach noch an.
Er legt seine Lippen auf meine,küsst mich zuerst langsam und wird immer leidenschaftlicher.
Ich schlinge meine Arme um seinen Körper und genieße das Gefühl der Geborgenheit. Liebe ist so schön,denke ich und seufze.
"Müde?" fragt er.
"Nein" ich lächle."ich liebe dich nur" flüstere ich.
Er drückt mich fester an sich."ich weiß mein Engel"
"Lorenzo!" ruft plötzlich eine scharfe Stimme.
"Das ist mein Boss" stellt Enzo fest. Er seufzt und mir fällt auf wie Müde er aussieht.
"Ich sollte gehen" sage ich.
"Lorenzo! Wo steckst du? Schwing deinen Arsch hierher! Wofür bezahle ich dich eigentlich?" schreit sein Boss,den ich allmählich richtig hasse.
"Ich komme!" ruft Enzo genervt zurück.
Er küsst mich langsam auf die Stirn."hör zu,Nancy. Morgen Abend findet ein fest bei uns Zuhause statt" sagte er und streicht mit dabei eine Strähne hinter mein Ohr.
"Eine Party? Was für eine?" frage ich.
"Es ist ein Familienfest" er lächelt leicht.
"Tradition?"frage ich neugierig.
"So in etwa. Es kommen alle meine Freunde und bekannte. Und..ich will das du meine Mutter kennenlernst" er beobachtet meine Reaktion,als er das langsam sagt. Ich seufze leise. Oh Gott. Das ist so süß,das ich glatt heulen könnte.
"Deine..du willst das ich deine Mutter kennenlerne?"
frage ich und versuche nicht vor Freude in die Luft zu springen.
Er nickt. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und drücke ihm tausende Küsse auf seine Halsbeuge.
"Lorenzo! Verdammt!" hören wir seinen Boss grunzen.
"Ich glaube du solltest arbeiten" sage ich an seinem Hals.
"Wenn du mir noch einen Kuss gibst" sagt er.
Ich richte mich auf und schaue ihn zufrieden an.
"Wie könnte ich dich nicht küssen?" frage ich und lege meine Lippen auf seine.
Sein Boss ruft noch einmal seinen Namen und wir lösen uns voneinander. Der Kuss ist mir viel zu kurz und ich will mehr aber er soll ja nicht wegen mir gefeuert werden. Also trete ich einen Schritt zurück von ihm und lasse ihn frei.
Er nimmt meine Hand und haucht einen Kuss darauf."wir sehen uns Morgen Abend" sagt er und verlässt den Abstellraum.


Ich stehe in der SchulToilette und hole meinen roten Lippenstift aus meiner Tasche.Ich betrachte meinen Schmollmund,den alle meine Freundinnen so süß finden. Ich habe zwar einen Dicken Mund aber er ist auch klein und nicht so übertrieben schmollig. Ich mag meinen Mund und würde ihn niemals eintauschen. Vor allem weil Enzo meinen Mund vergöttert. Ich lächle in mich hinein und beuge mich über das Spülbecken. Der Spiegel ist alt und hässlich. Langsam schmiere ich mir den Lippenstift auf den Mund. Die Farbe ist sehr stark und sexy aber passt perfekt zu meinen Schwarzen Locken die mir bis zum Hintern reichen.
Als ich fertig aufgetragen habe klimpere ich einpaar mal mit meinen Wimpern und werfe den Lippenstift in die Tasche. "Ohne Lippenstift siehst du trotzdem gut aus" höre ich Jemanden sagen.
Ich drehe mich um und entdecke Kim. Sie ist eine meiner besten Freundinnen und ein hübsches Mädchen. Ihr Haar ist Aschblond und ihre Augen strahlend blau. Ich liebe ihre unverfängliche art.
"Wo hast du gesteckt?" fragt sie,stellt sich neben mich und schnappt sich meinen roten Lippenstift aus der Tasche.
"Nirgendwo besonderes" erkläre ich leise.
"Ach ja?" sie hebt eine Augenbraue.
"Ja" bestätige ich und nehme den Lippenstift aus ihrer Hand."die Farbe passt nicht zu deiner Bluse" erkläre ich und hoffe damit das sie nicht mehr weiter wissen will,wo ich war.
Aber so dumm ist sie nicht."du hast die ersten Stunden geschwänzt" erklärt sie,als ob ich das nicht wissen würde.
"Ich habe nicht geschwänzt" verteidige ich mich und überlege was ich sagen soll.
"Hör zu,Nancy. Du schuldest mir keine Erklärung,aber als deine beste will ich nur wissen wo du warst" erklärt sie langsam. Ich hole tief Luft. Ich will nicht das sie von Enzo weiß,falls sie noch nicht darauf gekommen ist. Denn das würde sie Vielleicht nicht verstehen. Vielleicht würde sie wie mein Vater denken. Das Enzo nicht zu mir passt,ein anderes Leben führt als meines. Alle meine Freunde sind wie ich. All ihre Familien sind Reich und sind ganz das Gegenteil von Enzos Leben. Kim ist ein verwöhntes Mädchen und deswegen bezweifele ich das sie mich versteht.
"Heyyyyy!" ruft eine Stimme in diesem Moment und wir erschrecken uns beide. Es ist Melissa,meine andere beste. Melissa ist auch ein hübsches Mädchen aber ihr Style ist zu elegant. Eher so,als wäre sie die Frau eines Millionärs. Langer Rock,aber extrem eng. Ziemlich Sexy aber nicht für ihr alter. Sie ist erst 19 aber zieht sich wie meine Mutter an.Zwar sind ihre Klamotten sau teuer aber sie könnte besser aussehen.
"Was soll der Mist,Melissa?" faucht Kim.
Melissa lächelt."soory Mädels" meint sie und trete in den Raum.
"Ich hab fast ein Herzanfall bekommen" meint Kim.
"Ach was. Ich muss euch was sagen" sagt Melissa und stellt sich neben uns. Wir spitzen die Ohren.
"Es gibt einen Hammer Club aber er wurde erst vor einer Woche aufgemacht! Ich will das wir da hin gehen. Lily und Aiden wollen auch mit. Das wird bestimmt Hammermässig" erzählt Melissa.
Ich nicke."wieso nicht?" frage ich und zucke mit den Achseln."gibt's ein Motto?" fragt Kim.
Melissa schüttelt den Kopf."mann muss nur heiß sein" lacht sie."und wann ist das?" frage ich kichernd.
"Am Samstag" erklärt sie.
"Cool!" freut sich Kim.
"Aber ich muss euch noch was sagen" meint Melissa zwinkernd.
"Rück schon raus damit" sagt Kim.
"Das ist was ganz heißes" erklärt Melissa.
"Na komm schon. Raus damit" sage ich und schüttele lächelnd den Kopf.
"Es kommt Jemand neues auf unser College" gibt sie preis.
"Es kommen ständig neue" meint Kim und gähnt.
"Nein" sagt Melissa"nicht solche" erklärt sie.
"Was soll das heißen?" fragt Kim und prüft ihre Brüste im Spiegel. Ich muss kichern.
"Es ist ein Junge" enthüllt Melissa.
"Toll" meint Kim seufzend."sollen wir uns etwa für einen blöden Reichen Streber freuen ,der auf unsere Schule kommt?" lacht Kim.
"Er ist zwar Reich..aber definitiv kein Streber" sagt Melissa und zwinkert mir zu.
"Und wer ist das?" fragt Kim ,noch immer nicht überzeugt.
"Er heißt Hugo" sagt Melissa. Ich muss schlucken,als sie diesen Namen sagt.
"Hugo?" frage ich leise und versuche normal zu klingen.
"Genau.Hugo" bestätigt Melissa nickend.
"Hmm,noch nie was gehört von dem" meint Kim.
"Er heiß Hugo Sanchez" sagt Melissa.
"Und woher kennst du ihn?" fragt Kim.
"Meine Eltern kennen seine Familie von einer Wohltätigkeitsfeier. Und ich war dabei. Die Feier war letztes Jahr in der River Road und er ist mit seinen Eltern da gewesen" erzählte sie.
"Und wieso bist du so aus dem Häuschen" murmelt Kim und dreht sich um,damit sie ihren hintern begutachten kann.
"Glaub mir,wenn du ihn gesehen hättest würdest du auch aus dem Häuschen sein. Meine Mutter hat mir gestern erzählt das sie hier eine Villa gekauft haben,oben bei Melsbook" erklärt Melissa.
"Hmm,ich liebe Melsbook" träumt Kim und dreht sich langsam Interessiert zu Melissa.
Melsbook ist eine der Schicksten Gegenden in der Stadt. Ein riesiger Platz voller Villen die neben dem Meer gebaut sind.Aber mein Kopf ist nicht gerade bei Melsbook,sonder bei Hugo Sanchez.Mein Herz beschleunigt sich,als mir klar wird,das es vielleicht der gleiche Hugo sein könnte,den ich seit meiner Kindheit kannte.
"Leute ich glaub ich muss los" sage ich.
"Wohin so schnell? Ich dachte wir essen alle zu Mittag" meint Kim.
"Ich hab keinen Hunger und muss noch für Chemie lernen" lüge ich.
"Du kannst ja beim essen lernen" schmollt Melissa.
Ich schüttele entschieden den Kopf."nein. Ich muss wirklich mit Lily lernen" murmele ich.
Die beiden glauben meiner Lüge und ich seufze als ich endlich aus der Toilette trete.


Hugo kommt her. Das ist das erste was mir durch den Kopf geht,als ich in meinen Wagen steige. Und das zweite ,was mir durch den Kopf geht ist,das ich ihn vor 2 Jahren geliebt habe. Ich meine so richtig geliebt. Ich war quasi verrückt nach ihm.Aber Was will er hier? Wieso bleibt seine Familie nicht in Miami? Ich versuche meinen Atem zu beruhigen und starte den Wagen. Er sollte nicht her kommen,denke ich verwirrt.Mein Handy klingelt und ich zucke vor schreck zusammen."hallo" sage ich leise und drücke auf die laut sprech taste.
"Babe?" fragt Enzo.
"Enzo" seufze ich.
"Was hast du?" fragt er sofort halb besorgt.
"Nichts" ich schüttele den Kopf.
"Ich merke das was los ist" meint er.
Und er hat auch recht.
Er hat immer schon dieses Talent zu wissen,ob mit mir was stimmt oder nicht.
"Ich bin nur Müde" erkläre ich.
"Wenn du Zuhause bist,leg dich hin" sagt er.
"Okay"
Er seufzt."Hat das College was gesagt weil du die Stunde verpasst hast?" fragt er.
"Nein.Nur Kim hat gefragt,aber nur weil ich in der ersten Stunde mit ihr Bio hab und genau da war ich weg" erkläre ich und biege in unsere Einfahrt.
"es ist scheiße das du schwänzt wegen mir. Ich will das du das ab jetzt lässt" meint er.
"Enzo-" fange ich an aber er stoppt mich."nein" sagt er."du solltest nicht wegen mir die Stunden verpassen Babe. Es ist okay. Wir sehen uns einfach Abends" meint er.
"Okay" sage ich und seufze.
"Ist alles okay mit dir?" fragt er erneut nach um ja sicher zu gehen das es mir wirklich gut geht.
"Ich liebe dich,Enzo" sage ich anstatt zu antworten und wir legen auf.
Zuhause riecht es nach frischen Rosen als ich eintrete.
"Nancy?" höre ich meine Mutter sagen. Sie kommt in den riesigen Flur. Meine Mutter trägt einen Langen Bleistift Rock und eine weiße Bluse mit einem Blazer dazu.
"Hallo Mom" begrüße ich sie.
"Du siehst erschöpft aus" stellt sie fest.
"Ja" stimme ich zu und will in mein Zimmer gehen als sie mich am Arm festhält.
"Wir müssen reden" meint sie.
"Worüber?" frage ich leise und muss schlucken,weil ich Angst habe das sie was von Enzo weiß.
"Über das College" erklärt sie.
"Ein anders mal" sage ich und versuche die Erleichterung in meiner stimme zu verstecken.
Sie sagt"Nein" das Wort trifft mich mitten ins Herz,weil es zu scharf klingt.
"Du bleibst jetzt hier" ihre Stimme ist fest und entschieden.
"Mom. Ich bin wirklich müde" versuche ich es nochmal.
"Was ist los mit dir?" fragt sie.
"Nichts,ich bin nur erschöpft von-" sie schaut mich böse an.
"Nein. Ich meine,was ist los mit dir? Was ist los mit dir in letzter Zeit"
Ich seufze.
"Deine Noten Nancy" erinnert sie mich schroff.
"Ich bin eben schlechter geworden" erkläre ich.
"Nein. Das bist du nicht. Du hast nur aufgehört regelmässig den Unterricht zu besuchen"
Mir stockt der Atem als sie das sagt. Aber was hatte ich den erwartet? Mom spendet soviel Geld für dieses blöde College und meine Lehrer kenne sie alle super gut. War ja klar.
"Mom ich-" beginne ich aber halte dann doch die klappe.
Sie weiß das sie recht hat.
"Ich war eben mit den Mädels und habe paar mal geschwänzt" lüge ich. Den eigentlich war ich nie mit den Mädchen.
"Hör zu Nancy. Dieses College kostest ein vermögen und ich und dein Vater wollen das du dort dein Wissen verbreitest und nicht draußen mit deinen Freunden das College schwänzt"
Wenn es ein Normales College wäre und nicht so eins für Reiche verwöhnte Jugendliche,dann würden meine Eltern auch nie wissen können was ich dort treibe. Aber das war nun mal eine Privat Schule und ich musste mich endlich zusammen raffen bevor das alle mit Enzo rauskam.
"Okay Mom. Es tut mir leid. Ich werde aufhören das zu tun" erkläre ich.
"Na schön. In 2 stunden gibt es Essen" somit verschwindet sie wieder und lässt mich alleine.

Kapitel 2

 

Ich laufe schnell in mein Zimmer,weil ich nicht zu spät auf Enzos Familienfeier kommen will. Auf dem College wurde ich von meinen Freunden aufgehalten die sich über die Party am Samstag unterhielten. Sie redeten von Bierfässern und Wein aber ich hörte gar nicht zu. Ich wollte bloß etwas hübsches für die Feier finden und einen guten Eindruck bei Enzos Famile machen.
Seine Mutter würde sicher nicht gut über mich denken wenn ich zu spät käme ,also beeile ich mich mit dem ausziehen meiner Sachen und werfe mich in die Duschkabine.
Ich wasche meine Haare,steige aus der Kabine und föhne sie leicht und schnell. In weniger als einer stunde würden sie in Natur locken auf meine Schultern fallen.
Ich trage eine Creme auf,Wimperntusche und ein wenig rosa Lippenstift. Ich finde ein weißes Sommerkleid aus meinem Kleiderschrank was nicht zu protzig wirkt und ziehe es über.
"Wo willst du hin?" meine Schwester steht ihm Türrahmen mit fragendem Blick. Sie ist eine Schönheit,was viele sagen. Die meisten meinen wir wären beide unglaublich gut aussende Schwestern,was ziemlich lächerlich klingt,aber so ist das.
Camila ist 16 aber führt sich immer wie 20 auf.
"Was geht dich das an Camila?" frage ich zurück und betrachte mich im spiegel.
"Ich will mit" meint sie.
"Kannst du aber nicht" fauche ich.
"Wieso?" sie zieht ihre Augenbraune zusammen. Camila hat genau wie ich schwarzes Haar,nur das sie sehr glatt sind und nicht wie meine Lockig.
"Weil ich es sage" schnauze ich.
"Bitte. Lass mich mitkommen" fleht sie.
"Ich gehe mit Melissa und Kim. Und da hat keine 16 Jährige was verloren"
Sie seufzt."Wieso kannst du mich nicht mitnehmen einfach?"
Ich schnappe mir meine Tasche."weil ich mit meinen Freundinnen raus will. Und nicht mit meiner Schwester" sage ich ruhig.
Sie kuckt mich böse an und stampft dann aus dem Zimmer.

Ich parke mit meinem Benz vor seinem Haus. Ich war zwar noch nie drinnen aber ich weiß wo er wohnt.
Es ist ein altes Backsteinhaus und sieht ganz Gemütlich aus.So Familiär und nicht wie unsere kalte Villa.
Ich hole tief Luft und steige aus dem Auto.
Ich habe einpaar Blumen besorgt für seine Mutter und hoffe das sie Rosen mag.
Langsam gehe ich auf die Haustüre zu.Klopfe.Warte.
"Ich komme" höre ich eine Kinderstimme. Wahrscheinlich sein kleiner Bruder,von dem er ständig erzählt.
Er kennt mich zwar nicht aber hoffentlich weiß er ungefähr wer ich bin.
Die Tür wird geöffnet und ein braunhaariger Junge im alter von 6 steht vor mir. Er hüpft ständig auf und ab und lächelt.
"Hallo" sage ich freundlich.
"Wer bist den du?" fragt er und hüpft weiter.
"Ich bin Enzos Freundin" erkläre ich zufrieden.
Er kichert."Enzooooo!!" ruft er lauthals.
Ich muss lachen."ich komme gleich" höre ich Enzo sagen und spüre wie mein Herz anfängt schneller zu schlagen. Meine Liebe.
Ich will mich in seine Arme werfen und ihn küssen. Keine Ahnung wieso aber das überkommt mich manchmal einfach und ich werde überwältigt von meinen Gefühlen.
Ich warte ungeduldig und als er auftaucht wird mir ganz schwindelig weil er so gut angezogen ist.
Er trägt Schwarze Jeans mit einem Weißen Hemd,die Ärmel nach oben gekrempelt.
Er stellt sich vor die Tür und schiebt seinen Bruder weg."zur Seite,Sportsfreund"sagt er zu seinem Bruder und lässt mich dabei nicht eine Sekunde aus den Augen.
"Ich willllll mich vorstellllen" singt sein Bruder.
"Das kannst du später machen" meint Enzo abwesend und nimmt meine Hand. Er zieht mich zu sich und ich knalle auf seine Brust.
Er riecht frisch geduscht und am liebsten würde ich ihn abschlecken.
"Babe" sagt er und vergräbt sein Gesicht in meinem Haar. Wir umarmen uns lange und intensiv und irgendwann lässt er mich los.
"Gehen wir rein. Meine Mutter erwartet dich" sagt er. Mein Puls rast und ich atme plötzlich ganz schnell.
Das Haus ist ganz nett und Häuslich eingerichtet. Sehr Warmherzig.
Im ganzen Haus ist es laut aber die eigentliche Party ist im Garten ,hinter dem Haus. Ich sehe viele Leute die rein und raus gehen,lachen trinken,Witze reisen und spaß haben. Ich fühle mich wie in einer echten Familie. Wir treten in das Wohnzimmer und Enzos Bruder kommt auf mich zugerannt und umarmt mich plötzlich. Hinter ihm sind noch einpaar kleine Kids die mich bewundernd mustern.
"Wer ist das Lorenzo?" fragt ein Mädchen die kaum älter als 9 ist.
"Das ist meine Freundin" das Mädchen macht große Augen."werdet ihr heiraten?"fragt sie mit strahlendem Gesicht.
"Wer weiß" sagt Enzo und schaut mich dabei intensiv an. Ich kenne diesen Blick. Er besagt das Enzo sicher in einer Sache ist.Ich lächele.
"Ich binnnnn Ricardo!" höre ich Enzos Bruder verkünden. Wir lachen alle.
Der Garten ist groß und wunderschön denke ich,als wir aus dem Haus gehen.Es gibt kaum platz zu gehen weil so viele Leute da sind.
Enzo weicht kurz zur Seite und stellt sich dann wieder neben mich.
Er hat eine weiße Blume in der Hand die er mir in die Haare steckt."danke" flüstere ich.
"Das passt zu deinem Kleid" sagt er und nimmt meine Hand. Wir steuern den Weg zu seiner Mutter an und mir wird ganz Flau im Magen.Ich bin total aufgeregt.
"Beruhige dich. Sie wird dich nicht aufessen" lacht Enzo neben mir. Ich schlage ihm auf die Schulter.
Und dann sehe ich seine Mutter.
Sie ist klein,aber eine sehr schöne Frau. Langes Haar, Shorts und eine hübsche Bluse. Sie lacht mit einpaar Leuten und sie stoßen an.
"Mamá" höre ich Enzo mit seinem Mexikanischem Akzent sagen.
"Lorenzó" die Frau kommt auf uns zu.
Als sie mich bemerkt stellt sie sich vor mich.
"Also das ist sie" sagt sie glücklich. Im nächsten Moment umarmt sie mich.
"Mamá,das ist Nancy." sagt Enzo.
"Wunderschön wie du gesagt hast" freut sich seine Mutter.
"Ich weiß" meint Enzo lächelnd in meine Richtung.
Seine Mutter löst sich von mir und lächelt uns an.
"Ich bin Luci. Aber nenn mich Mamá" sagt seine Mutter.
"Ich freue mich sie kennen zu lernen" stammele ich. Sie ist eine wunderbare Frau,wird mir klar.
"Anton! Komm her,sieh dir Nancy an!" ruft Luci zu einem Mann der ein bisschen abseits von uns steht.
Der Mann kommt mit ausgebreiteten Armen auf uns zu. Das muss sein Vater sein,stelle ich fest.
"Willkommen bei uns" sagt der Mann und schließt mich ebenfalls in eine herzliche Umarmung.
Ich freue mich so aufgenommen zu werden.
"Papá,lass sie los. Du zerquetscht sie noch" lacht Enzo.
"Ach komm mein Junge. Sie ist bestimmt ein harter brocken wie deine Mutter,was?" lacht der Mann.
Seine Frau stupst ihn lächelnd auf die Schulter.
"Also findest du das ich wie ein Brocken aussehe?" fragt sie.Wir lachen alle.
Er nimmt seine Frau in die Arme."ach mein Engel. Du siehst sicher nicht wie ein Brocken aus. Aber eines bist du sicher" meint er lächelnd.
"Probier das Essen,Nancy" sagt Luci.
"Klar" ich nicke. Enzo und ich steuern auf das Essen zu,das ebenfalls im Garten platziert wurde.
Die Kinder spielen fangen um uns herum.
Ich schnappe mir einen selbstgemachte Cupcake und  schaue dabei auf Enzo.
Als ich sehe das er mich auch anschaut,beiße ich verführerisch hinein.
Er lacht auf.
"Dieser Cupcake ist köstlich" murmele ich mit vollem Mund. Einpaar Krümel fallen auf den Boden oder bleiben mir auf den Mundwinkeln hängen. Enzo wischt sie weg und zieht an meiner Lippe.
"Lecker?" fragt er und zwinkert mir zu.
"Und wie" sage ich und küsse seine Hand.
Wir schauen uns lange an bis einpaar neue Leute in den Garten eintrudeln und unser schöner Moment dahin ist.
"Yoooo! Alter!" ruft eine Stimme.
Enzo dreht sich langsam um und dann wird er von einpaar Jugendlichen mit Umarmungen überhäuft.
Ein Mädchen und drei Jungs,gehören zu der Gruppe.
Ich erkenne zwei Jungs von der Clique. Sie sind Enzos beste Freunde und die andere kenne ich nur vom sehen.
"Das ist Alischa.Alischa,das ist Nancy" stellt er mich mit dem Mädchen vor."hallo,freut mich" sage ich."Die anderen zwei Trottel kennst du ja" sagt Enzo auf seine Kumpels deutend. Einer von den Jungs,der Michael heißt, schlägt ihm auf die Schulter.
Sein anderer Kumpel,den ich als Marco kenne ,boxt ihn spielerisch in den Bauch.
"Ach komm schon Marco,mehr hast du nicht drauf" lacht Enzo.
"Und ich bin Nilson." stellt sich der dritte Junge vor.
Er sieht wie ein Typisch Amerikaner aus und lächelt schüchtern.
"Freut mich" sage ich.
"Anscheinend hat da Jemand vergessen dich vorzustellen" lacht Marco,Nilson aus.
"Ach was. Unseren Nilson kennt doch jeder" lacht Enzo und zwinkert Marco zu,der in schallendes Gelächter ausbricht.
"Wieso seid ihr so gemein?" frage ich halb lächelnd halb ernst.
"Das ist immer bei uns so" antwortet Alischa mit scharfer Stimme. Schon jetzt,mag ich sie nicht.
Ich weiß das ich in ihren Augen nicht Willkommen bin.
Aber scheiß auf sie.
"Wir sind eben wie Tiere" erklärt Marco.
Michael nickt und Enzo schüttelt lächelnd den Kopf.
"Also Mädels. Wie wärs mit einbischen Cha Cha Cha" meint Marco im nächsten Moment.
"Ich passe" meldet sich Nilson.
"Wie wärs Alischa?" fragt er Alischa und nimmt ihre Hand. Sie zuckt mit den Achseln und sie verschwinden zu der Tanzfläche. Es wird Latino Musik eingeschaltet und die Leute gehen auf die Tanzfläche.Jeder mit einem Partner.
Jung ,alt,ganz egal.Alle sind glücklich und tanzen.
"Und du?" fragt Enzo und zieht mich zu sich.
Ich schlinge meine Arme um ihn und lächle in mich hinein,als ich den Schroffen Blick von Alischa im Rücken spüre.
"Was ist eigentlich mit ihr?" frage ich Enzo.
"Mit wem?" er küsst mich auf die Stirn und vergräbt sein Gesicht in meinem Haar.
"Mit Alischa"
Er lächelt."sie ist eifersüchtig" sagt er.
"Woher weiß du das?" ich bin überrascht das er das gemerkt hat.
"Ich kenne sie eben. Schon mein ganzes Leben" erklärt er ruhig.
"Wart ihr zusammen?" frage ich leise. Eigentlich bin ich mir sicher das sie das waren und Alischa liebt ihn immer noch.
"Ja" er nickt langsam.
Ich sage nichts und drücke einen Kuss auf seinen Hals.
"Tanzen?" fragt er als eine andere Musik einstimmt. Ich nicke und wir schlendern zu den anderen auf der Tanzfläche.
Es läuft ununterbrochen Latino Musik was mir sehr Gäfelt. Seit ich mit Enzo bin,höre ich viel öfter Latino Musik und finde es wunderbar.
Enzo zieht mich näher zu sich und erklärt mir wie ich mich hinstellen soll.
"Ist das dieser Tanz wo Mann und Frau so eng umschlungen tanzen?" frage ich neugierig als ich sein Knie zwischen meinen Beinen spüre.
Er nickt."das ist Bachata" erklärt er.
"Aber das kann ich nicht" sage ich weil ich noch niemals Bachata getanzt habe. Zwar kann ich tanzen und Mom hat mich immer zur Tanzschule und Ballet geschleppt aber trotzdem habe ich diese Art von tanz nie gelernt.
Er lächelt leicht."wenn du etwas willst,dann kannst du alles" sagt er und wir tanzen los. Es ist unglaublich wie er tanzt. So sinnlich und sexy. Ich habe so ein Gefühl als würden wir uns gegenseitig anmachen.
So als würden wir zusammen schlafen ohne es wirklich zu tun. Nur das wir noch nicht miteinander geschlafen haben. Aber das will ich nicht überstürzen.
"Babe" sagt er und ich schaue ihn an. Unsere Blicke treffen sich und er wirbelt mich dann herum. Ich muss lachen."du machst das sehr gut" lobt er mich mit heiserer Stimme. Ich weiß was er momentan spürt. Und so geht es mir genauso. Dieser Tanz macht einen Heiß und mann will sofort übereinander herfallen. Aber da das auf dieser Tanzfläche nicht möglich ist tanzen wir weiter.
Ich spüre wie ich ihn küssen will. Aber nicht nur küssen. Sondern so richtig.
Ich spüre seine Lippen auf meiner Wange und er geht immer mehr hinunter und haltet über meinen Lippen inne.
"Küss mich" sage ich leise.
Wir verlangsamen unsere Schritte und ich warte ungeduldig und mit klopfendem Herzen bis er seine Lippen auf meinen Mund senkt.
Das tut er dann auch endlich und ich lege meine Hände um seinen Kopf und fahre dann mit den Fingern in sein Haar.
Ich ziehe an seiner Unterlippe und er drückt mich fest An sich.
Plötzlich klatschen alle durcheinander und johlen glücklich.
"Küssen!küssen!küssen!" schreien alle und feuern uns ans. Ich lache in unseren Kuss hinein.
"Okay! Okay!" ruft Enzo lächelnd in die Menge und legt seine Hand hinter meinen Kopf,zieht mich zu sich und küsst mich leidenschaftlich ,so das noch lauter gejubelt wird.

Kapitel 3

 "Mädels, ihr solltet wirklich nichts überstürzen. Vielleicht ist er Schwul" Lily hebt ihre Augenbrauen hoch und runter. Das finde ich zum totlachen aber leider kann ich gar nicht wirklich lachen. Meine Stimmung ist im Eimer seit die Mädchen wieder einmal über den Neuen diskutieren ,als wäre er ein Superstar oder so. Aber er ist bloß ein Junge,Gott!
Wieso reden sie ständig von ihm?
"Wenn er Schwul ist,fresse ich einen Besen" lacht Melissa und zupft an ihrer Hemdbluse.
Kim fummelt an ihrem Kaugummi herum,was ziemlich ecklich  aussieht und lehnt sich ständig zurück und wieder nach vorn auf ihrem Stuhl.
"Bleib mal in einer Position,Kim. Der Stuhl kippt gleich" sage ich. Ich sitze neben Kim und verdrehe die Augen. 
Melissa sitzt auf ihrem Tisch und Lily auf ihrem Platz,vor mir.Die Klasse ist halb voll aber unsere Lehrerin verspätet sich zum Glück.
"Ich bin sicher das er auf Männer steht" lacht Lily.
"Wie kommst du eigentlich drauf?" fragt Kim.
"Tja, weil er eben gut aussieht" erklärt Lily sicher.
"Du meinst alle Jungs die gut aussehen sind Schwul?" Melissa hebt eine Augenbraue.
Lily schüttelt den Kopf."nicht alle. Zum Beispiel Aiden. Er sieht ja zum anbeißen aus. Aber nicht schwul"
Wir lachen.
"Nur weil Aiden dein Freund ist" meint Kim.
Wir lachen.
"Aber mal im ernst, ich hoffe er steht auf Mädchen. Ich will ihn mir krallen" erklärt Melissa.
"Und was ist wenn er eine Freundin hat?"
fragt Kim.
"Naja,gegen mich hat niemand eine Chance" strotzt Melissa.
Ich seufze und lehne mich in meinem Stuhl zurück. In diesem Moment höre ich ein Ping' von meinem Handy. Ich fische mir mein Handy aus der Tasche und schaue auf den Display.
(Wo bist du Babe?) schreibt Enzo. Ein lächeln huscht mir über die Lippen.
"Was gibts?" mischt sich Melissa ein.
"Nichts" ich versuche möglichst desinteressiert auszuschauen.
(Schule,Ms.P verspätet sich) schreibe ich zurück.
"Wisst ihr was geil wäre?" höre ich Melissa sagen.
"Wenn der Unterricht ausfällt" meint Kim.
"Genau" sagt Melissa und nickt.
"Tja,viel spaß beim träumen" lacht Lily und im nächsten Moment zuckt sie zusammen,als Aiden ihr die Arme von hinten um sie schlingt.
"Schatz" sagt er und hebt sie hoch.
Er setzt sich auf ihren Platz und lässt sie auf seinen Schoß runter.
"Wie gehts euch Mädels?" fragt er in die Runde. Aiden ist ein cooler Typ. Seit ich ihn kenne liebt er nur Lily. Seit der Highschool sind sie ein Paar aber nie haben sie wirklich streit oder so. Sie sind ein Traumpaar.
Er ist Groß und sieht eigentlich ziemlich gut aus.
"Ich dachte du wolltest mit Tayler schwänzen wegen Football?" fragt Lily.
"Ich hab dich vermisst und dachte scheiß drauf" erklärt er.
Sie umarmt ihn."guter Witz sSchatz. Aber ich weiß das das spiel nur ausgefallen ist" sagt sie und wir lachen alle.
"Ach komm schon,dachte das du endlich mal drauf rein fällst" schmollt Aiden. Sie küsst ihn am Ohr."du bist eben leicht zu erraten" erklärt sie.
"Alle auf die Plätze bitte!" ertönt eine Stimme die ich sofort erkenne. Es ist Ms.P mit ihrem viel zu langen Rock.
Sie hat sich vor die Klasse gestellt und die Hände auf die Hüften gestemmt.
"Ich musste mit einem Schüler ein ernstes Gespräch führen. Also entschuldigt für die Verspätung" erklärt sie schroff.
Jeder geht murrend auf seinen Platz.
"Also wie ihr ja alle wisst bekommen wir einen Neuen Studenten" erklärt sie und deutet auf die Tür.
"Mr.Sanchez,kommen sie herein" sagt Ms.P.
Mein Handy macht wieder ein Geräusch und ich checke die Mail.
(Ich hab dich vermisst Babe) schreibt Enzo.
Und im nächsten Moment hört man sichere Schritte in die Klasse kommen.
(Wir reden später,kann jetzt nicht) tippe ich schnell,werfe das Handy in meine Tasche und hebe den Kopf Richtung Tür.

Kapitel 4

 

Ich war 16 als ich Hugo begegnete.Und ich weiß noch wie ich mich gefreut hatte ,das er schon 18 war und somit älter als ich. In diesem Alter dachte ich ,es wäre irgendwie cool einen Freund zu haben der schon 18 ist. Aber in diesem alter wusste ich auch nicht ,das es egal war ,wie alt dein Freund ist und das es viel wichtiger ist was für ein Mensch er war.
Ich schaute nur auf das Äußere.
Sein aussehen hatte mich immer schon fasziniert. Immer wenn wir zusammen spazierten warf ich ihm heimlich einen Seitenblick zu und bewunderte sein schönes Profil.
Wir lernten uns durch die Letzten zwei Highschool Jahre kennen. Ich war damals neu weil ich die Schule gewechselt hatte. Meine Mom meinte das es falsch wäre in eine Öffentliche Highschool zu wechseln aber ich wollte es so.
Und dann tat ich das auch und lernte Hugo kennen. Wir verstanden uns nicht wirklich zuerst. Er war ein Typ ,mit dem Jeder was zutun haben wollte. Aber mich nervte das total und ich wollte nicht das meine Freunde ihn auch vergötterten wie der Rest der Highschool das getan hatte. Hugo nervte mich oft und wir spielten auch gegenseitig Streiche bis wir uns ineinander verliebten. Zumindestens meinte er das er mich liebte. Aber dann bewies er das Gegenteil.
Ich starre jetzt mit weit aufgerissenen Augen auf die neue Gestalt im Raum. Hugo.
Ich habe so ein Gefühl als ob ich gleich umkippen werde. Keine Ahnung warum. Irgendwie ist es doch nicht so leicht der ersten Liebe meines Lebens gegenüber zu sitzen. Ich hole tief Luft und versuche nicht aufzufallen,was blöd ist weil ich direkt vorne sitze. Oh Mann.
Wieso nimmt mich diese Sache so mit? Ich habe nie gedacht das ich wieder was von ihm hören würde. Aber so ist es nunmal und ich muss jetzt aufhören so viel zu denken.
Aber so leicht ist es nicht. Wegen seinem Aussehen hat Melissa nicht übertrieben. Aber auch ohne ihr sagen wusste ich wie er aussieht. Nur älter. Und Männlicher. Jetzt mit 20  hat er sich verändert aber sieht noch besser aus als früher,stelle ich mit einem schlucken fest. Er ist Groß,muskulös und unrasiert. Ich weiß das ihm Gäfellt wenn er einen Dreitage Bart hat. Das hat er früher auch gemocht.
Seine Jeans sitzt perfekt um seine Hüften und sein Schwarzes T-Shirt mit Lederjacke sieht richtig gut aus. Sein Haar ist schwarz und seine Augen ebenfalls. Ich habe noch nie so dunkle Augen gesehen. Sind sie dunkler geworden?
"Mr.Sanchez. Setzten sie sich drüben Links" meint unsere Lehrerin und deutet auf einen Leeren platz.
Hugo wirft einen gelangweilten Blick in die Menge und als er mich dann sieht ,werden seine Augen einen Augenblick lang groß und seine Mundwinkel zucken belustigt.
Ich starre ihn an,merke ich und wende den Blick ab. Ich schaue auf meine Hände und versuche meinen Atem zu beruhigen. Wie schon früher,spüre ich einen Adrenalin Kick als er an mir vorbei zu seinem Tisch geht.
Arschloch. Der gleiche Arschloch.
Er hat sich anscheinend nicht verändert und ist der gleiche weiberheld geblieben.


Ich zwänge mich durch die Menge und setze mich auf einen Lehren Platz ganz hinten. Zwar kann ich von hier nicht die Football Spieler auf dem Feld erkennen aber das ist mir egal.Ich krame in meiner Tasche und schnappe mir meine Sonnenbrille.
"Wieso bist du so schnell gegangen?" Kim kommt mit einem Milchshake in der Hand auf meinen Platz zu.Hinter ihr sind Lily und Melissa die sich mühevoll durch die Menge zwängen.
"Hier gibts keinen Platz" nörgelt Melissa.
"Keine Sorge. Ich werde Jimmy sagen das er seine Freunde und ihn irgendwo anders platzieren soll" sagt Kim und stellt sich vor mich.
Neben mir sitzt Jimmy mit seinen zwei Streber Freunden.
"Hallo Jimmy" begrüßt ihn Kim mit einem falsche lächeln.
Jimmy sieht so aus als hätte er sich verschluckt.
"Ha..ha..hallo" stottert er.
"Hat er einen Sprachfehler?" fragt Lily.Melissa unterdrückt ein Kichern.
"Nein. Jimmy ist manchmal schüchtern" erklärt Kim gelassen und lässt sich unvermittelt auf Jimmys Schoß fallen.
Ich muss kichern.
"Also Jim Jim. Wie wärs wenn du und deine Freunde euch einen anderen Platz sucht?" fragte sie und drückt ihm einen Kuss auf die Pickelige Wange.
"K..klar" stottert Jimmy. Kim hüpft von ihm weg und er steht schüchtern von seinem Platz auf.
Seine Freunde folgen ihm.
"War das wirklich nötig?" frage ich als Jimmys Clique verschwunden ist und die Mädels sich neben mich setzen.
"Ach was. Er überlebt das schon" meint Melissa.
Ich verdrehe die Augen.
"Leute,da ist Aiden!" jubelt Lily auf einmal und deutet auf das Spielfeld wo sich langsam die Footballspieler von unserer Schule versammeln.
"Bleib mal locker Lil. Ist nur ein Spiel" meint Melissa.
"Ich freu mich das er endlich aufgenommen wurde! Dieser verdammte Coach wollte ihn nicht dabei haben wegen seiner Beinverletzung letztes Jahr" erklärt Lily.
"Oh Mann. Das war letztes Jahr! Jetzt ist er doch vollkommen gesund" sagt Kim und nippt an ihrem Milchshake.
"Er spielt auch besser als alle anderen" lobt Lily.
"Ja ja" lächelt Kim.
"Ehrlich" schmollt Lily.
"Du bist sowas von verliebt" meint Melissa und schnappt sich Kims Milchshake.
"Mädels!" kreischt Kim plötzlich.
"Was?was hast du?" fragen Melissa und ich gleichzeitig.
"Schaut!" mit ihrem Finger deutet sie auf das Feld.
Es ist alles unverändert außer das Jemand dazu gekommen ist. Wenn ich genau schaue weiß ich wer dieser Jemand ist.
"Was macht Hugo dort?" fragt Melissa verwundert.
"Wahrscheinlich hat er sich längst fürs Football Team angemeldet" meint Lily.
"Ja. Das ist möglich. Er sieht auch ziemlich durchtrainiert aus,er spielt sicher" sagt Kim.
Ich bin sicher das Hugo einmal Probe mitspielen muss. Das macht der Coach immer mit neuen die für Football taugen.
Im nächsten Moment zieht sich Hugo sein T-Shirt über den Kopf und wirft es zu Boden.
"Oh.Mein.Gott" flüstert Melissa begeistert von Hugos Körper.
"Hör schon auf" meint Lily lächelnd.
"Mal im ernst. Habt ihr sowas schon gesehen? Ich glaub ich bekomm gleich einen Anfall" meint Melissa.
"Ja ja. Aber echt,er sieht zum anbeißen aus" stimmt Kim zu.
"Klar tut er das. Sieh in dir doch mal an" Melissa wedelt ihr gespielt mit ihrer Hand Luft zu.
Meine Augen sind starr auf Hugo gerichtet. Ob er mich erkannt hat? Klar. Sonst hätte er mich nicht selbstgefällig angelächelt. Er weiß noch wer ich bin und was wir früher mal waren.
Ich weiß nicht was mir lieber wäre. Vielleicht das er mich einfach nicht erkannte und wir uns einfach wie Fremde über den weg laufen würden. Aber das war unmöglich. Ich hatte viel zu viel mit ihm erlebt um es einfach vergessen zu können.
"Glaubt ihr,er kommt auf auf die Party?" fragt Kim.
"Ich hoffe es. Oder ich lade ihn einfach dazu ein" Melissa ist völlig übergeschnappt.
"Spinnst du? Verkauf dich nicht unter deinem Wert" sage ich und versuche cool zu bleiben. Aber das bin ich nicht. Wieder einmal hat Hugo es geschafft alle um sich herum zu verzaubern. Am liebsten würde ich ihn umbringen. Dieser Miese Kerl.
"Wieso sollte ich das nicht tun?" fragt mich Melissa.
"Naja..naja..weil er eben..weil er sich dann Cool fühlen wird" erkläre ich stotternd. Sie sollten nicht wissen das ich ihn kenne oder überhaupt das ich mit ihm mal zusammen war. Das ich ihn geküsst habe,ihn den Armen gehalten habe,geliebt habe.
"Soll er doch. Das wäre nicht so schlimm. Aber er würde mir ja niemals etwas ausschlagen" meint Melissa protzig.
Oh Mann. Sie kennt Hugo nicht. Sie weiß nicht wie er wirklich ist.
"Mir Gäfelt er nicht. Du solltest dich fern halten" meine ich.
"Sei nicht so über besorgt,Nancy. Ist bloß ein Junge" das spiel beginnt und Hugo spielt wie ein Weltmeister. War ja klar.
Er ist top in Form und gibt alles. Ich glaube das er sicher aufgenommen wird.
"Er ist gut" meint Lily.
Er spielt wirklich gut,ganz anders als die anderen.
Er hat seine eigene Taktik.
Als das spiel vorbei ist gehen wir alle runter auf das Feld um Aiden und einpaar Leute zu begrüßen.
Alle Jungs stehen schwitzend und gutgelaunt auf dem Feld.
Wir drängen uns durch die Menge bis wir vor Aiden stehen. Lily lauft ohne Vorwarnung auf Aiden zu.
Sie wirft sich ihm an den Hals und drückt ihm tausend küsse auf die Augen,Wangen und anschließend auf seinen Mund. Kim lacht."du erstickst ihn noch" meint sie.
"So stark ist sie nicht" meint Aiden und küsst sie auf den Kopf.
"Also ich werde ihn jetzt fragen" sagt Melissa.
"Wem?" frage ich.
"Hugo" als sie das sagt will ich ihr eine Ohrfeige verpassen.
"Was willst du sagen?" frage ich.
"Wirst du sehen" sagt die und schlendert auf Hugo zu. Er steht hinten mit einer Mädchen Gruppe und sie reden und lachen gemeinsam. War ja klar gewesen das er alle Mädchen in seinem Bann ziehen würde.
Ich stelle mich so hin das ich hören kann was Hugo sagt.
Sie reden über das Playoff spiel in zwei Wochen.
"Hugo?" höre ich Melissa sagen. Sie hat sich vor ihm gestellt.
Oh Gott.
"Kenne ich dich?" fragt Hugo ein bisschen gelangweilt.
"Ich heiße Melissa. Ich wollte dich einladen" erklärt sie.
"Wohin?" fragt er.
Ich beobachte aus dem Augenwinkel wie Irgendein Mädchen aus dem Chearleader Team sich an Hugos Schulter lehnt und er sie kaum eines Blickes würdigt.
"Also,es gibt eine Party. Ein neuer Club und so. Würdest du kommen?" fragt sie.
Mein Herz schlägt plötzlich schneller,so als ob ich ihm die Frage gestellt hätte.
Mein Herz schlägt schneller weil ich wütend bin auf Melissa das sie sich so unter ihrem Wert verkauft. Dumme Gans.
Hugo lässt sich zeit mit seiner Antwort."Nein" sagt er dann.
Melissa lacht."nein?" fragt sie.
"Nein" sagt Hugo.
"Und wieso nicht?" bohrt Melissa nach.
"Weil ich nicht will?" sagt Hugo und lässt es wie eine frage klingen. Seine Stimme klingt belustigt.
Ich werde immer wütender. So ein Mistkerl.
"Und? Was hat er gesagt?" fragt Kim,als Melissa wieder neben uns steht.
"Nichts" murrt sie.
"Also hat er Nein gesagt?" fragt Kim.
"Jap. tja, Bin doch nicht so cool wie ich gedacht habe" lacht sie. Ich weiß das sie verletzt ist. Aber sie will es mit lachen verstecken.
"Er ist eben ein Blödman." sage ich.
Und als wir dann vom Feld gehen wollen merke ich wie Hugo mich anstarrt. Ich drehe mich um und starre zurück. Ein selbstgefälliges grinsen erschein auf seinen Lippen. Ich drehe mich wieder um und versuche sein Gesicht aus meinem Kopf zu verbannen.

Kapitel 5

 

Ich lackiere mir gerade die Nägel als meine Mom meinen Namen ruft.
"Was gibts?!" rufe ich zurück.
"Lily ist hier!" verkündet sie von unten.
"Sie soll rauf kommen!"
Zwei Minuten später tretet Lily in mein Zimmer.
Es ist Freitagabend und ich habe mir eine dunkel Rote Farbe für meine Nägel ausgesucht ,für die Party am Samstag. Ich schwanke noch zwischen einem Schwarzen und Rotem Kleid.
"Wieso brauchst du so lange?" frage ich sie.
"Deine Mom hat mich über meine Mom ausgefragt,wie es ihr geht und so" erklärt sie und schlendert auf mein Bett zu. Sie setzt sich im Schneidersitz vor mich und beugt meine Frisch lackieren Nägel.
"Hübsche Farbe" sagt sie.
"Danke. Aber keine Ahnung ob ich Schwarz oder Rot anziehen soll"
Sie überlegt."wie wärs mit weiß?" fragt sie.
"Klingt nicht schlecht" kommentiere ich.
"Ist eigentlich alles klar bei dir?" fragt sie plötzlich.
"Ja" ich nicke"was sollte den sein?"
Sie antwortet nicht gleich."naja. Ich weiß nicht. Wir haben so lang nicht mehr zusammen geredet" meint sie.
"Ja da hast du recht" stimme ich ihr zu. Wir hatten in letzter Zeit viel zu viel um die Ohren. Ich musste ständig ausreden finden um zu Enzo zu fahren und habe meine Freundinnen vernachlässigt.
"Was läuft so in deinem Leben?" frage ich.
"Naja. Ich und Aiden wir.." sie muss lächeln.
"Was ihr?" bohre ich ebenfalls lächelnd nach.
Sie zuckt mit den Achseln."naja ,du weißt schon Nancy.Wir haben zusammen geschlafen"
das ist erstmal eine Überraschung.
"Wow" staune ich.
"Ja" sie nickt.
"Ich dachte nur,ihr wolltet warten?"
Sie zuckt wieder mit den Achseln."weißt du Nancy,ich Liebe ihn wirklich. Und ich spüre auch wie er mich liebt. Wenn ich das nicht spüren würde..naja dann hätte ich es nicht gemacht" sie überlegt kurz."es ist nur so..schwierig. Wenn mann Jemanden liebt.." sie lächelt wider.
"Ich weiß" nicke ich. Und ich weiß es wirklich.
Ich habe in den letzten Monaten immer stark sein müssen um ja nicht mit Enzo ins Bett zu gehen. Das war sehr hart und es ist immer noch hart aber ich will trotzdem warten.
"Ich weiß das war nicht richtig,was ich gemacht habe aber...es ist passiert. Mom und Dad..naja..wenn Mom und Dad das erführen dann wäre ich Tod. Sie würden zuerst mich umbringen und danach Aiden" erklärt sie.
"Aber deine Eltern kennen Aiden doch schon seit 4 Jahren. Und sie waren seit eure Beziehung angefangen hat dafür.Ich weiß wie sie sich immer freuen wenn du mit Aiden auf irgendeiner Feier auftauchst weil sie ihn als Schwiegersohn wollen"
"Ja,ich weiß. Aber sie sind konservativ" erklärt sie.
"Du musst es deinen Eltern ja nicht sagen" werfe ich ein.
Sie nickt.
"Weiß du,ich will Aiden heiraten" lächelt sie.
"Aiden ist der einzige auf dieser Welt der mir am meisten bedeutet"
Ich nicke verständnisvoll.
"Und..wie..wie war er so im Bett?" frage ich und Lache.
Sie überlegt kichernd."naja. Eigentlich hat es wehgetan" erklärt sie.
"Was? Wehgetan?" so habe ich mir mein erstes mal aber nicht vorgestellt.
"Ich meine,er hat das ja auch schon öfter getan" sagt sie.
"Und war es gar nicht schön?" frage ich.
"Er war zu wild. Aber ich hab dann weinen müssen" lacht sie.
Ich mache große Augen."was? Warum?"
Sie kichert."Er war für einen Augenblick gar nicht mehr da als er in mir war. Ganz in seiner eigenen Welt und da hab ich geschrien das es weh tut und er hat irgendwie weiter gemacht und dann hab ich geheult und er ist aus mir raus und hat mich getröstet,tausende Entschuldigungen"
Ich lächele."oh mann. Aiden kann so süß sein" sage ich.
"Ja das ist er wirklich" schwärmt sie.
Und in diesem Augenblick spüre ich,wie ich gerne mal mit Jemanden über Enzo reden würde. Über meine Gefühle und wünsche. Niemand weiß von Enzo und ich weiß noch immer nicht wem ich vertrauen sollte. Aber Lily hat mir ja auch vertraut.
"Ist alles okay mit dir?" fragt sie als sie merkt das ich nachdenklich werde.
"Nein" sage ich seufzend. Ich muss mit Jemanden reden.
"Hab ich mir gedacht. Irgendwas ist sowieso los seid wir in diesem colleg sind" sagt sie.
"Ja ,es gibt da etwas" murmele ich.
Sie nimmt meine Hand und sieht mich mitfühlend an. Wie eine echte Freundin. Vielleicht wäre es nicht schlimm irgendjemandem von Enzo zu erzählen.
Ich meine, sonst würde ich noch ersticken in meinen eigenen Gedanken.
"Ich liebe Jemanden,Lil" fange ich an. Sie kuckt nun Interessiert und ein lächeln spielt um ihre Mundwinkel.
"Ehrlich gesagt,habe ich mir sowas in der Richtung gedacht" meint sie.
"Ach ja?" Ich heb eine Augenbraue.
"Klar. Irgendwie merk ich ja wenn du anders wirst" erklärt sie.
"Anders?"
Sie zuckt mit den Achseln."verliebt" sagt sie.
"Ja,ich denke das bin ich" und das stimmt. Ich liebe Enzo und seit einem Jahr ist mir das auch glasklar geworden. Zuerst waren meine Gefühle für ihn kalt. Ich habe ihn nur süß gefunden als ich immer wieder in das Café trat und ihn dort sah. Aber dann als er vorschlug mehr zeit miteinander zu verbringen verliebte ich mich immer mehr in ihn.
"Wieso hast du nichts gesagt?" fragt sie.
Ich überlege kurz wie ich anfangen soll.
"Naja..dieser Junge den ich Liebe...er..er ist nicht wie wir" murmele ich.
"Was meinst du damit? Nicht wie wir?" sie kuckt mich fragend an.
"Er ist nicht Reich,Lil" sage ich.
"Und was ist er dann?" fragt sie.
Ich muss lachen."naja,nicht alle sind Reich" sage ich.
"Ich weiß,Nancy. Aber ich meine damit,was willst du sagen er ist nicht Reich?"
Ich atme tief ein und aus."er ist eben Arm. Also..nicht wie wir,kein bisschen. Und...deshalb habe ich auch nichts gesagt.
Was hätte ich den sagen sollen? Leute ich bin schon seit 2 Jahren mit Jemanden zusammen?" frage ich.
"Seit 2 Jahren?!" staunt sie.
"Psssssstt!!" zische ich.
"Vielleicht hört dich meine Mom!" sage ich.
"Keine Sorge. Wird sie nicht. Aber 2 Jahre Nancy! Ist das dein ernst?"
Ich seufze."ja. Also nicht direkt 2 Jahre. Also im ersten Jahr haben wir uns sozusagen kennengelernt und da hab ich ihn auch nicht wirklich geliebt. Nur zusammen Zeit verbracht. Aber dann..da hab ich ihn geliebt" erzähle ich.
"Und wie konnte das passieren?" fragt sie.
"Wie konnte was passieren?" frage ich zurück.
"Wie konntest du das solange geheim halten?"
Um ehrlich zu sein,weiß ich selbst nicht die Antwort.Irgendwie schafft man eben sowas.
"Ich weiß nicht. Es ist nicht leicht.Und irgendwie sehen wir uns nicht oft..er muss arbeiten und ich hab das College"
Sie hört mir aufmerksam zu."und wer ist das? Wie heißt er überhaupt?"
Ich stehe von meinem Bett auf und öffne meinen Kleiderschrank."Lorenzo. Er heißt Lorenzo. Aber ich nenne ihn Enzo" sage ich.
Ich hole mir ein weißes Kleid aus dem Schrank und begutachte es."was sagst du dazu?" frage ich an Lily Gewand. Das Kleid ist extrem kurz aber sehr schön.
"Klasse" kommentiert sie."du musst aufpassen wegen das mit Enzo" höre ich sie sagen als ich mich wieder zum Schrank drehe.
Ich seufze laut. Genau das wollte ich nicht hören. Ich wusste das das jeder aus meinem Kreis sagen würde. Vielleicht hatte ich es auch deswegen bis jetzt geheim gehalten.
"Du weißt doch..das mit deiner Familie...." fängt sie an.
"Ich weiß das" fahre ich sie an.
"Hör zu. Wir sind Freunde. Ich will das du gut aufpasst..ich meine..wen..wen das Jemand erfährt..deine Mom oder dein Dad..naja du weißt doch wie das bei uns ist" sagt sie.
Ich drehe mich wieder zu ihr um."Ich weiß.Ich weiß das meine Eltern strikt dagegen wären"
Sie sieht mich mitfühlend an. Aber ich bezweifele das sie mich versteht. Ihre Eltern sind zwar auch so wie meine,Reich,Konservativ und strikt dagegen einen Jungen aus unterem Rang als Freund zu haben aber trotzdem hat sie nicht das gleiche Problem.Aiden ist sehr Reich und einfach ein perfekter Schwiegersohn für ihre Eltern. Er passt einfach zu ihrer Familie.
"Was wirst du tun?" fragt sie und stellt sich neben mich.
"Ich weiß nicht. Aber das Mom oder Dad davon erfahren kommt nicht in frage"


"Und was meint deine Mutter Lily? Will sie die Operation machen?" fragt meine Mutter als wir alle zu Abend essen. Meine Mom hat Lily gebeten noch bis zum Abendessen zu bleiben und nicht mit Leerem Magen heim zu fahren.
"Ich weiß nicht so recht. Aber ich denke,das sie es in Betracht zieht" erklärt Lily.
"Also ich denke eine Schönheitsoperation schadet nie" jubelt meine Mutter.
Oh Mann. Was für banale Themen.
"Wo geht ihr eigentlich Morgen hin?" fragt meine Mutter.
"Also,es gibt da so einen Club" sagt Lily.
"Woher weißt du davon?" frage ich Mom.
"Deine Schwester redet ständig davon" meint Mom unbeeindruckt.
"Woher weißt du von dem Club,Camila?" fahre ich sie an.
"Ich hab ein Telefonat mitgehört" lügt Camila. Aber im Grunde hat sie gelauscht.
"Also dieses 'mitgehört' soll wohl 'lauschen' heißen" fauche ich.
"Komm schon Nancy. Ich hab nur so mitgehört"
Ich verdrehe die Augen.
"Darf ich mit?" fragt sie im nächsten Moment.
"Sicher nicht!" sage ich.
"Bitte.Bitte" fleht sie.
"Nein" ich schüttele den Kopf.
"Ach komm schon Nancy,lass sie mitkommen" meint Lil.
"Das kannst du knicken" ich beiße in mein Brot.
"Mom! Sag was" Camila wendet sich zu Mom.
"Was wäre den so schlimm daran? Sie ist schon 17" meint meine Mom.
"Na und?" fauche ich.
"Bitte Nancy. Ich will so gerne mit! Außerdem gehen einpaar Leute aus meiner Schule hin" erklärt Camila.
"Meinst du irgendwelche Drogenjunkys?" frage ich lachend.
"Nein. Diese Leute die da hin gehen sind meine Freunde" sagt sie.
"Nein. Dieser Ort ist nichts für dich. Ich weiß nicht was dort so los sein wird"
Sie schaut mich böse an."und dieser Ort ist was für dich oder was?!" brüllt sie.
"Beruhige dich Schatz" mischt sich meine Mutter ein.
"Ganz genau. Ich bin bald 20 also vergleich mich nicht mit dir" sage ich und verdrehe die Augen.
"Na super! Wundervoll!" brüllt sie und steht auf. Sie rast die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
"Wer will noch Salat?" frage ich amüsiert und beiße in mein Brot.


Das Kleid ,was ich angezogen habe ist sehr sexy! Ein weißes eng anliegendes Stretch Kleid mit roten Higheels und dunkel rotem Lippenstift.
Sehr verführerisch. Meine schwarzen Haare sind heute Lockig und gepusht. Ich bin froh,das sie mir bis zum hintern reichen sodass ich wie eine Exotische Schönheit wirke. Ich wünschte Enzo würde mich heute so sehen können. Aber er kann nicht. Wenn er mitkommen würde,dann gebe es zu viele Fragen von meinen Freunden. Sie würden wissen wollen wer Enzo ist und woher wir uns kennen und all das. Ich hab keine Lust auf Erklärungen. Und Enzo hat mal wieder Schicht.Wir sehen uns für Ganze Tage gar nicht. Ich hasse das. Ich vermisse ihn. Ich will endlich in die Öffentlichkeit mit ihm! Alle denken ich sei Single und fragen sich wieso ich alle Typen ablehne die was von mir wollen. Aber nun weiß es Lily wenigstens. Auch wenn das nicht wirklich ein erfolg war.
Ich konnte mich trotzdem nirgendwo mit Enzo blicken lassen.
Ich gehe aus dem Haus auf mein Auto zu. Mein Benz ist startklar und ich setze mich hinein,starte den Wagen.
Fahre los. Die Straßen sind voll weil Samstag ist und vor allem Samstagabend. Ich liebe diesen Tag. Samstag ist mein Lieblingstag,den da ist in der Stadt viel los und ich liebe es wenn alle Menschen draußen sind.Alles wirkt so lebendig und schön. Die Menschen,die Lichter.
Ich drehe das Radio an.
Es läuft gerade ein Lied ,das ich schon oft gehört habe aber noch immer nicht weiß wer es singt.
Ich singe mit."....and you're not here,
The future that we hold is so unclear.."
Ich halte an einer Ampel und warte bis die Leute vorbei gehen. Mein Blick fällt auf ein Paar das Händchen haltend über die Straße geht.
Sie lachen gemeinsam und wirken so frei und glücklich. All das,was ich nicht machen kann. Zumindestens nicht so frei.
Sie wirken so,als würden sie der ganzen Welt ihre Liebe zeigen wollen. Ob ich jäh meine Liebe der Welt zeigen könnte? Niemals. Meine Eltern würden mich auf ein Internat schicken. Sie sind verrückt.
Verrückt nach der Meinung der Gesellschaft. Ich hasse unsere Nachbarn,Freunde und bekannten von meiner Familie.Alle sind gleich. Schauen nur auf das,was der Mensch besitzt. Aber Enzo hat mir gezeigt das ,das nicht alles ist.
Und er hat recht.

Als ich ankomme, brauche ich lange um einen freien Parkplatz zu bekommen.
Es regnet leicht,als ich aus dem Auto steige und auf den Club zugehe. Laute Musik dröhnt vom Club aus.
Ohren betäubend. 
Eine Menschenmenge hat sich um den Club Eingang versammelt. Alle rauchen und sind halbbetrunken.
Ich will vorbei gehen und in den Club hinein als sich ein Junge vor mich stellt.
"Hallo" sagt er.
"Hi"
Er lächelt leicht."kenne ich dich?" fragt er.
"Keine Ahnung.Hast mich ja angesprochen" sage ich.
"Kennst du Kim?" fragt er.
"Klar" sage ich.
"Ich will sie mal flachlegen. Wie wärs wenn du mal einpaar Wörtchen für mich einlegst" blubbert er mit einem schelmischen grinsen.
Ohne weiter nachzudenken, hebe ich meine Hand und verpasse ihm eine ordentliche Ohrfeige.
Nachdem er sich die Hand auf die Wange gelegt hat,bricht er in schallendes Gelächter aus.
"Fick dich. Arschloch" sage ich und stoße die Tür zum Club auf.
Ich höre noch sein blödes lachen hinter mir.
Der Club ist randvoll als ich eintrete.
Viel nackte haut,fällt mir auf. Die Mädels haben sich richtig rausgeputzt und ihre kürzestes Sachen rausgesucht.
Als ich durch die Leute gehe merke ich wie mich viele anstarren.
Einpaar Pfeifen und rufen mir Kommentare zu.
Ich halte Ausschau nach meinen Mädels und entdecke sie dann auf einem Ledersofa sitzend.
Ich gehe auf sie zu.
Als sie mich bemerken winken sie.
"Und habe ich zu viel versprochen?" fragt Melissa.
Sie sitzt bequem auf dem Sofa.
"Die Party ist geil" sage ich. Auf der Kante sitzt Lily und hat einen Cocktail in der Hand. Neben Melissa sitzt Kim und winkt mich zu sich.
Ich lasse mich neben sie auf das Sofa fallen.
"Vor uns ist ein kleiner abstell Tisch und zwei Stühle.
"Da wollte so ein Blödman was von dir" sage ich zu Kim.
"Wer?" fragt sie.
"So ein Typ. Blaue Augen" sage ich.
"Hmmmm,mich wollen viele mit Blauen Augen" lacht sie.
"Von dem hättest du sicher nichts gewollt" sage ich.
"Wo steckt Aiden?" fragt Melissa.
"Keine Ahnung. Er meinte er ist noch mit seinen Jungs auf dem Footballfeld. Die wollten bisschen spielen bevor sie herfahren" sagt Kim.
"Es ist 9 Uhr Abends!" meint Melissa.
"Tja, du weißt doch wie Jungs sind"
Ich schaue auf die Menschenmenge und mein Blick bleibt auf verschiedene Leute hängen. Die Mädels geben richtig alles beim tanzen. Schmieren sich an die Jungs wie schlangen.
Eigentlich bin ich nie der Typ gewesen der mit Jungs
einfach so rummacht oder einen One Night Stand hinlegt. Erstens würden meine Eltern das niemals dulden und zweitens hatte ich auch nie das Bedürfnis so ein Mädchen zu sein. Ich wollte immer einfach eine Beziehung die Fürimmer ist und ich mir sicher gehen kann das mich derjenige wirklich liebt. Und das habe ich gefunden. Aber leider ist Enzo der falsche,zumindestens was meine Eltern angeht. Egal wo ich hingehe,der Gedanke das Enzo nicht mit mir mitkommen kann ist so erdrückend. Er ist mein Freund! Verdammt.
"...Boom Boom,everynight Baby...!.." singt Jemand im nächsten Augenblick,lauthals.
"Wer ist das?" lacht Kim und schaut sich um.
"Na wer wohl?" fragt Melissa.
Aiden trudelt mit einpaar Jungs hinter ihm,auf unser Sofa zu.
Lily springt auf und rennt auf ihn zu. Er öffnet seine Arme und lässt sie wie gewohnt hinein sinken.
Sie umarmen sich lange und zärtlich. Oh Mann.
Ich will das nicht sehen Jetzt.
"Okay,Okay,es reicht" sagt Melissa und lacht.
"Ja Mann" stimmt ein Freund von ihm zu.
Ich kenne ihn,er heißt Skip und gehört zum Football Team.
Aiden hebt Lily auf seine Arme und schlendert auf das Sofa zu.
"Rutsch mal rüber" sagt er zu Melissa.Sie macht ihm Platz und er lässt sich auf das Sofa fallen.
"Was geht?" fragt Skip und setzt sich auf den Stuhl gegenüber mir.
"Hi,alles gut.Bei dir?" frage ich.
"Könnte nicht besser sein" sagt er und zwinkert mir zu.
Ein anderer Freund von Aiden bringt ein Tablett mit Fünf Bier darauf.
"Endlich!" jubelt Aiden und schnappt sich ein Großes Bier Glas.
"Schatz,du solltest nicht zu viel trinken.Du musst dann noch fahren" meint Lily in seinen Armen liegend. Sie hat ihre dünnen Arme um seinen Hals geschlungen und schaut ihm beim Bier trinken zu.
"Keine Sorge Schatz. Ich werd nicht mal betrunken von dem Scheiß. Da braucht es was stärkeres" er grinst sie an und sie drückt ihm einen dicken Kuss mitten auf den Mund.
"Was soll das Mann! Will keiner tanzen?" fragt Skip.
"Nein. Mit dir nicht" meint Kim und lacht los.
"Halts Maul,Kimy. Dich fragt keiner" gibt Skip zurück.
"Ja,ja. Du träumst doch davon mit mir zu tanzen Skipy" sie grinst.
"Ha.Ha. Den Namen hab ich schon lang nicht mehr gehört" murmelt er.
"Ich tanz mit dir" sage ich auf einmal. Was solls. Es ist nur Skip.Ich kenne ihn schon zu lange und das ist sicher okay für Enzo. Er versteht das schon.
Ich stehe von meinem Platz auf und er nimmt meine Hand. Wir schlendern auf die Tanzfläche.
Es läuft gerade was von Rihanna und als wir zu tanzen beginnen singt Skip mit. Ich muss lachen.
"Bitch better habe my Money!"
Ich lache noch lauter."lass das singen lieber" sage ich und hebe meine Arme in die Luft.
Er hüpft wie ein Irrer auf und ab und tanzt um sein Leben.
"Was soll das werden?" frage ich grinsend meine Hüften bewegend.
"Ich tanze! Im Gegensatz zu dir!" meint er.
"Ach komm. Ich tanze doch" sage ich.
"Sieht für mich nach Ballet oder so aus"
Ich verdrehe die Augen."ach ja?. Dann pass mal auf" sage ich und beginne wilder zu tanzen. Ich schwinge meinen Kopf hin und her,in dem Wissen das meine Haare schön aussehen müssen wenn ich damit so herumfuchtele.
"Jetzt wird's langsam Heißer" lacht Skip.
Ich tanze so gut ich kann. Und da ich einmal einen Tanzkurs besucht habe und sowieso mich gut bewegen kann muss es gut sein.
"Und was meinst du?" frage ich.
"Was ich meine? Ich meine das du ne Bombe bist!" jubelt er.
"Vielen Dank,Skipy" er dreht mich im Kreis und ich muss lachen.
Zwei Mädels kommen auf uns zu und tanzen mit uns. Die Mädels sind sehr freizügig angezogen. Unglaublich knappe Hotpants mit bauchfreiem Top.
Eine hat sogar einen Pircing am Bauchnabel.
"Hübscher Ohrring" sagt Skip zu ihr.
"Danke!" das Mädchen grinst ihn an und tanzt sich näher an ihn ran. Er haltet sie an den Hüften und sie bewegt ihren Hinter aufreizend hin und her.
Ich fange Skips Blick auf und wir grinsen uns an.
"Ich bin übrigens Aileen" stellt sich das Mädchen mit dem Pircing vor.
"Ich bin Skip. Das ist Nancy"
Aileen lächelt mich an und wirft dann ihren Kopf nach hinten so das er auf Skips Schulter landet.
Das andere Mädchen ist nicht so übertrieben Wild wie Aileen.
Sie tanzt mit mir und wir bewegen lachend unsere Körper zum Takt.
"Bitch Better have My Money!" johlen Skip und Aileen gemeinsam. Ich muss lachen.
Dann spüre ich etwas. Einen Blick,der auf mir ruht. Der meinen ganzen Körper mit Augen abcheckt.
Ich drehe mich um. Auf unserem Sofa sitzen alle wie vorher,nur das Jemand dazu gekommen ist.
Hugo sitzt in der Mitte,zwischen Melissa und Kim. Und seine Augen sind auf mich gerichtet. Ich höre abrupt auf mich zu bewegen und bin stocksteif.
"Was hast du?" fragt Skip und ist schon dabei Aileens Schultern zu küssen.
"Ich..nichts. Alles okay." murmele ich.
"Wirklich?" hakt er nach.
"Seit wann kennt ihr Hugo Sanchez?" frage ich.
"Wir sind seit dem Training letzte Woche Kumpels geworden alle" erzählt er.
"Alle?" frage ich.
"Alle im Team....Er ist ein Klasse Spieler" sagt er abgelenkt.
Die Lust nach dem Tanzen ist mir vergangen und ich gehe auf unser Sofa zu.
Ich sehe wie Aiden mit Hugo lauthals Witze reist.
Ich lasse mich neben Kim auf die Kante nieder.
"Ich dachte er wollte nicht kommen?" frage ich sie leise.
"Aiden hat ihn hergebracht" sagt Kim.
"Wie war das tanzen mit Skipy?" fragt Aiden gutgelaunt.
"Gut" sage ich nur.
"Nancy, du kennst doch Hugo?" fragt er.
Ich nicke.
"Hugo,das ist unsere Nancy" sagt er an Hugo Gewand. Hugo schaut mich lange an mit einem intensiven Blick,der sich in meine Augen bohrt. Er trägt ein dunkelblaues fast schwarz wirkendes T-Shirt,schwarze Jeans und seine Lederjacke. Aber diesmal ist es eine andere Lederjacke als die vom letzten mal. Er sieht sehr gut aus.
Wie immer.
"Also und wie war das nochmal mit Chase?" fragt Aiden zu Hugo.
Hugo trinkt gelassen sein Bier."ich hab ihn geschlagen. Damals war ich,sagen wir mal,ein bisschen böse?" er lacht und entblößt eine wunderschöne weiße Zahnreihe,die mich fast umhaut. Ich spüre wie alle Mädels auf dem Sofa an seinen Lippen hängen.
"Hab gehört ,das du ,als du noch hier gelebt hast ,mit Chase dicke warst?" fragt Aiden.
"Er war mein Freund" sagt Hugo.
"Und was ist passiert?" fragt Kim.
Ich kenne Chase. Ich kenne ihn von früher,als ich noch mit Hugo zusammen war. Chase war ein cooler Typ und sehr berühmt auf unserer Highschool damals. Keine Ahnung woher Aiden ihn kennt aber ich kenne Chase sicher. Er war der beste Freund von Hugo. Sie waren Footbalstars bis zum geht nicht mehr. Aber dann passierte was und ihre Freundschaft ging in die Brüche.
"Er wollte meine Freundin bumsen" sagt Hugo schlicht und ich halte die Luft an. Genau so war es. Damals wollte Chase was von mir.Und das konnte Hugo nicht dulden.
Er prügelte wie ein Verrückter auf ihn ein bis er ins Krankenhaus geliefert wurde.
"Dachte Chase wäre korrekt" wirft Aiden ein.
"War er nicht" sagt Hugo gelassen,trinkt sein Glas Leer und stellt es auf den Tisch.
Ich stehe von meinem Platz auf.
"Wohin?" fragt Lily.
"Ich muss mal" sage ich und steure den Weg auf das Klo zu.
Es stehen paar Mädchen davor und warten. Na toll.
Ich stelle mich in eine Ecke und warte.
Ich weiß nicht wieso ich überhaupt aufgestanden bin den eigentlich wollte ich nicht aufs Klo. Aber noch länger hätte ich es dort nicht ausgehalten.
"Was geht ab?" fragt mich ein Mädchen das ich nicht sofort erkenne.
"Aileen? Bist du betrunken?" frage ich.
"Japp" lallt sie.
"Musst du aufs Klo?" frage ich.
"Genau! Aber eigentlich wollte ich meine Freundin finden! Sie braucht paar Kondome,du weißt schon" sie grinst mich an.
Ich grinse nicht zurück."okay. So kannst du sie niemals finden. Du bist richtig weg" sage ich.
"Kann schon seit" sie gluckst.
"Wer ist deine Freundin? Wie heißt sie? Vielleicht kann ich sie ja finden" sage ich.
Aileen lehnt sich an die Wand und fällt dann auf den Boden. Sie lacht laut los und bleibt dort sitzen. Sie macht sich nicht die Mühe wieder aufzustehen.
"Camila" höre ich sie glucksen.
Ich beuge mich zu ihr runter.
"Was?" frage ich.
"Sie heißt Ca..Camila!" murmelt sie.
"Camila? Bist du dir sicher?!" meine Stimme ist laut geworden.
"Reg dich ab. Camila ist schließlich nicht alleine hier" meint sie.
"Wer ist bei ihr?" frage ich laut.
"Erik! Er passt schon auf sie auf! Aber bring die Kondome zu ihr" lacht sie.
Am liebsten würde ich sie erwürgen!
Kein Wunder das dieses Mädchen Hotpants trägt anstatt ein Kleid wie alle anderen Mädels aus dem College.
Ich rase die Metall Treppe rauf. Oben befinden sich kleine Zimmer für diejenigen sie zeit zu zweit verbringen wollen.
Ich verdrehe genervt die Augen als ich neben mir irgendwelche stöhn Geräusche wahrnehme. Eckelhaft.
In irgendeinem Zimmer muss sie sein. Diese Blöde Kuh! Wie ist sie hergekommen? Ich habe ihr Nein gesagt und sie ist einfach hier.
Ich checke alle Zimmer ab wie eine verrückte. Ich will nicht das sie einen Fehler begeht.Dann würde ich es mir niemals verzeihen!
Ich reise die vorletzte Türe auf und erstarre.
Camila liegt auf einen Junger der ihr irgendwelche schmutzigen dinge ins Ohr flüstert.
"Runter!" schreie ich.! Zum Glück haben sie noch nicht richtig angefangen.
"Runter! Sofort!" schreie ich alarmiert.
Camila springt vom Bett.
"Was willst du hier?!" fragt sie. Sie wirkt betrunken.
Und sie riecht.
"Hast du gekifft!" schreie ich sie an.
Sie hat einen ultra kurzen Rock an und wenn sie sich beugt kann mann alles sehen.
"Nein. Habe ich nicht" ihre Stimme klingt schwammig.
"Wer ist das! Verdammte Scheiße! Was machst du hier überhaupt!" frage ich laut.
"Wer ist die kleine?" höre ich den Jungen fragen der mit Camila im Bett gelegen hat.Das er bekifft ist merkt man ihn sofort an.
"Wer bist du verdammt!" ich gehe auf ihn zu.
"Ich bin ihr Freund" stellt er sich mit einem schelmischen Grinsen vor.
Am liebsten hätte ich ihn umgebracht. Aber Camila war schuld an alldem.
"Wir gehen jetzt sofort" ich nehme sie an den Arm und will sie aus dem Zimmer zerren. Sie wehrt sich."lass mich hier. Ich will mit Brian bleiben" fleht sie.
"Du wirst jetzt heim fahren. Mit mir! Und dann sehen wir was Mutter dazu sagt" ich schreie laut hals.
"Bitte Nancy" ich hasse wenn sie Bitte sagt. Das sagt sie immer wenn sie was will.
"Nein.! Auf keinen Fall! Wolltest du mit dem Kerl schlaffen??" schreie ich.
"Ich..nein. Wir haben nur-" versucht sie zu erklären.
"Halt den Mund" fahre ich sie an. "Wir gehen jetzt!" Ich zerre so fest ich kann an ihrem Arm und wir steigen die Metall Treppe hinunter.
"Wohin gehst du?!" höre ich Kim rufen.Sie klingt beschwipst und lacht mit Hugo genauso wie Melissa.
Ich antworte nicht und gehe einfach weiter. Ich muss hier raus.Sofort.

Kapitel 6

 Meine Eltern reden schon seit einpaar Tagen davon Camila ins Internat zu schicken.
Nicht nur weil sie fast mit diesem Brian geschlafen hätte,sondern weil sie schon seit Monaten mit ihm eine Beziehung führte. Brian ist ein Junge aus der Gosse. Kein Job,keine Arbeit. Er lebt bei seinen Freunden und wird regelmässig von ihnen raus geworfen sodass er sich bei seinen anderen Freunden unterbringt.Meine Eltern sind geschockt. Aber nicht nur deswegen. Nicht nur ,weil sie schon seit Monaten keine Ahnung davon haben was ihre Tochter so treibt. Sondern am meisten weil ihre Tochter schon seit Monaten mit Brian schläft. Das war zuerst ein Schock für mich.
Ich hätte nicht gedacht,das Camila sich von so einem Arsch entjungfern lassen würde.
Nach der 2 Stunde gehe ich auf meinen Spind zu.
Ich stopfe meine Bücher hinein und nehme die Bücher für die dritte Stunde hinaus.
In diesem Moment höre ich laute Geräusche die vol Gang herwehen.Im nächsten Moment kommen einpaar Jungs an den Spinden vorbei.
Einer davon ist Hugo. Er geht in der Mitte zwischen all den Jungs.Neben ihm gehen Skip und Aiden.
Skip hält eine kleine Music Box in seiner Hand von der aus laute Rap Musik dringt.
"Yooooo!" begrüßt mich Skip und schlägt mir spielerisch auf die Schulter. Die Jungs haben sich alle um meinen Spind versammelt.
"Hallo" murmele ich.
"Wie gehts ,Wie stehts?" fragt Aiden und legt mir seinen Arm um die Schulter.
"Alle okay. Bei dir?" frage ich gepresst und versuche gelassen zu bleiben. Das ist nicht so leicht wenn Hugo hier ist. Er durchbohrt mich mit Blicken und seine Mundwinkel zucken.
Lacht er mich aus?
"Wie du siehst könnte es uns nicht besser gehen! Kommst du zum Play off?" fragt Aiden. Er ist gutgelaunt.
"Ich schau mal" sage ich.
"Solltest du nicht verpassen. Vor allem will Skipy dir so zeigen was er drauf hat" er zwinkert mir zu.
Die Jungs lachen."ich meine,er will dir zeigen was er auf dem Feld drauf hat,nicht falsch verstehen" grinst Aiden.
Ich verdrehe die Augen.
"Ich muss los" sage ich und befreie mich aus der Gruppe.
"Hei! Das sollte ein Witz sein!" ruft mir Aiden zu.
"Hab mich tot gelacht" sage ich und gehe auf die Mädchentoaliete. Ich hole mir meinen Lippenstift heraus und trage Auf.Ich schminke mir erneut die Augen und trage noch Parfüm auf.
Dann trete ich in den Flur und schaue ob die Luft rein ist. Anstatt in die Dritte stunde zu gehen schlage ich den Weg nach draußen ein.
Ich gehe mit schnellen Schritten auf die Tür zu und schlage sie auf. Ich renne auf mein Auto zu und setze mich hinein.
Starte den Wagen und fahre los.
Im Café ist viel Betrieb und randvoll.
Als ich eintrete entdecke ich Enzos Freunde die an einem Tisch sitzen.
Michael,Marco und Aischa.
Als mich Aischa bemerkt verdreht sie die Augen.
Michael und Marco winken.
Ich winke zurück und gehe auf den Tresen zu.
Ich lass mich auf einen Hocker nieder und warte bis Enzo auftaucht.
Als er kommt lächele ich.
"Wer ist den da?" fragt er zuckersüß. Ich muss grinsen.
"Wie gehts dir Babe?" er beugt sich schnell über den Tressen und nimmt meine Hand. Er drückt mir einen Kuss drauf.
"Alles okay. Wie gehts dir?" frage ich.
"Auch. Ich hab dich vermisst Babe"
Ich will ihn Küssen aber weiß das sein Chef hier irgendwo sein muss.
"Wo ist dein Chef?" frage ich.
"Er hat gleich Pause. Dann verschwindet er" sagt er.
"Okay"
Einpaar Minuten später geht sein Boss aus dem Café.
Enzo nimmt meine Hand und bringt mich in den Abstellraum.
Langsam hasse ich diesen Ort aber ich will Enzo nichts sagen.
Ich weiß das es nicht seine Schuld ist das er nicht immer frei hat und ständig arbeiten muss.
Er schließt die Tür hinter uns und tretet näher an mich ran.
"Ich will dich küssen" höre ich ihn sagen.
Ich muss lachen. Und plötzlich ohne Vorwarnung drückt er mich auf die Wand und küsst mich leidenschaftlich.
Ich stöhne leicht auf und beiße ihn in die Lippe.
Er hebt mich hoch und ich schlinge automatisch die Beine um ihn.
Er küsst mich auf den Hals ,auf die Augen und wieder auf den Mund.
"Wieos brauchtest du so lang" sagt er zwischen zwei küssen.
"Meine Lehrerin ist bescheuert" murmele ich und küsse ihn noch stärker.
Ich zerre an meiner Bluse und Will das er mich berührt.
"Warte,Warte" sagt er und hält inne.
Ich schaue ihn abwartend an
"Was hast du?" frage ich.
"Nicht hier" sagt er nur.
"Ich wollte bloß.." fange ich an und halte dein meinen Mund. Was wollte ich eigentlich?
"Ich muss gleich wieder arbeiten" erklärt er.
"Super" ich seufze und er lässt mich hinunter.
"Es tut mir leid,Nancy. Aber ich muss"
Ich nicke."ich weiß" und dann verlasse ich das Café.
Ich gehe mit schnellen Schritten auf den Parkplatz zu.Ich bin schon fast bei meinem Wagen als ich höre wie er meinen Namen ruft.
"Nancy! Warte!" ich gehe stur geradeaus auf meinen Wagen zu.
Ich höre wie er rennt und dann wie er seine Schritte verlangsamt als er schon hinter mir ankommt.
"Nancy" sagt er leise. Ich bin stehen geblieben. Aber ich will mich nicht umdrehen. Ich will nicht das wir über das reden. Über das,was ich schon seit Monaten versuche zu verdrängen. Über das,das es immer schwieriger wird,diese Beziehung so weiter zu führen.Ich weiß nie wann wir uns sehen. Es ist so schrecklich. Und das schrecklichste und schlimmste ist,das wir vielleicht gar keine Zukunft haben.
Das ist es was mir eigentlich zu schaffen macht.
Ich atme aus und seufze.
Er ist noch einen Schritt näher getreten und wartet.
Er steht eine Fingerlänge hinter mir. Ich spüre seine Körperwärme.
"Du solltest hinein gehen. Dein Chef kommt jeden Augenblick" sage ich leise und ausdruckslos.
Er seufzt."Nancy. Bitte" er weiß offensichtlich nicht was er sagen soll.
Ich drehe mich langsam zu ihm um. Wir stehen ganz nah gegenüber dem anderen.
"Was bitte?" frage ich."was willst du das ich mache Enzo?"
Er atmet hörbar aus."ich weiß,das es schwer ist. Hör zu,es tut mir leid. Alles. Aber bitte,bitte versteh mich"
Ich seufze."ich verstehe dich. Ich weiß,das du diese Arbeit brauchst wegen dem College und für deine Familie.Das du nicht wie ich,ständig alles tun und lassen kannst was und wann du willst. Aber du hast trotzdem eine Wahl,Enzo!"
Er schaut mich lange an und antwortet nichts.
"Enzo" ich lege meine Hand auf seine Brust."bitte. Nimm das Angebot an. Es würde dir helfen. Du würdest mehr verdienen. Du könntest dann gleich in diesem Jahr noch auf das College gehen" flehe ich.
Er schüttelt langsam den Kopf.
"Wir haben schon lange nicht mehr darüber geredet. Aber meine Meinung hat sich nicht verändert. Kein stück" sagt er Stur wie immer. Mein Dad würde Enzo bei seiner Kanzlei aufnehmen und ihm helfen als Praktikant zu lernen. Ich wollte Enzo als einen guten Freund vorstellen,aber Enzo lehnte dieses Angebot schon seit Monaten ab. Wenn er dieses Angebot annehmen würde, dann würden wir uns sehen können und er würde gut verdienen und auf sein gewünschtes College gehen.Anstatt jeden Tag,von früh bis Spät zu kellnern und an der Kasse Gebäck zu verkaufen. Es kann so leicht sein.Er würde nicht mehr nach der Pfeife seines Chefs Tanzen,wie er das jeden Tag tut.
"Wieso ? Wieso bist du so Stur!" fauche ich.
"Ich will nicht" sagt er.
"Aber wieso? Sag mir,warum?" frage ich verzweifelt.
"Ich bin nicht der Typ,der bei dem Reichen Vater seiner Freundin arbeitet. Das ist nicht meins. Ich..das wirst du nicht verstehen aber ich will es selber schaffen!"
Er seufzt erneut.
"Also,geht es hier nur um deinen Stolz?" fauche ich.
Er nickt.
"Na super!" ich lache bitter.
"Ich muss wieder rein" sagt er. Ich bin wütend auf ihn.
Wieso ist er nur so Stur?
"Viel spaß" sage ich genervt,öffne die Tür meines Wagens,steige ein,und fahre los.

Kapitel 7

 

Ich sitze ganz hinten heute weil ich überhaupt nicht in der Stimmung bin,dran genommen zu werden.
Mein Kopf liegt auf dem Tisch und ich habe Kopfhörer in den Ohren.
Unsere Dozentin steht zwar vor der Klasse und redet über irgendwas aber trotzdem bemerkt sie mich nicht.
Es sind sowieso viel zu viele Schüler in diesem Kurs.
Ich seufze. Es sind schon zwei Tage vergangen seit ich mit Enzo am Parkplatz gestanden bin.
Ich habe ihm nichts geschrieben. Habe mich seit dem nicht mehr bei ihm gemeldet.
Und er auch nicht. Als wäre ich schuld am streit!
Er ist doch der jenige der so Stur ist.
Es konnte alles so einfach sein. Wenn er bloß diesen verdammten Praktikums platz bei meinem Dad in der Kanzlei annehmen würde,dann könnte er dort arbeiten,Geld verdienen und das wichtigste, Pluspunkte bei meinen Dad sammeln. Er könnte sich dann auch ein College leisten und einen Abschluss machen.
Wenn er all das machen würde,dann hätten wir vielleicht eine Chance bei meinen Eltern als Paar.
Aber Enzo will nicht,das mann ihn will wegen dem was er hat.Sondern wegen dem,was er ist.
Jemand pikst mich in die Schulter. Ich schaue auf.
Es ist Lily. Sie hat sich neben mich gesetzt.
Ich nehme einen Ohrstöpsel raus.
"Was hörst du?" fragt sie.
"Stay" antworte ich.
"Was ist los?"
Ich seufze.
"Nichts. Bin müde"
Sie schnappt sich den anderen Kopfhörer und steckt ihn in ihr Ohr. Ich drücke auf play und Stay geht von vorne los.
Lily lehnt sich mit ihren Kopf auf meine Schulter und sagt."wenn du müde bist. Dann bin ich mit dir müde" und wir lächeln zusammen.

Nach der Schule fühle ich mich wirklich müde und mein Kopf tut weh.
Ich verabschiede mich von den Mädels und fahre heim.
Zuhause angekommen gehe ich in mein Zimmer rauf .
Ich will Duschen und mich hinlegen,als meine Mom in mein Zimmer kommt.
"Hallo Nancy" begrüßt sie mich.
"Hi" Mom lässt sich auf mein Bett sinken.
"Wie wars in der Schule?" fragt sie. Offensichtlich weiß sie nicht was sie reden soll.
"Ganz okay"
Sie seufzt."das mit deiner Schwester..ich wollte Danke sagen"
Ich nicke nur.
"Ich hätte sie aufhalten können. Aber ich dachte mir,du bist Erwachsen und weil du dort bist könnte ihr nichts zustoßen." erklärt sie.
"Hast dich wohl geirrt" sage ich.
"Du warst eine Heldin. Wenn du nicht gewesen wärst..dann .." sie schaut mich traurig an.
"Keine Sorge Mom. Es ist ja alles okay" sage ich.
"Wir werden sie wegschicken" erklärt sie.
"Wann?" ich hole tief Luft.
"Anfang September. Das Internat ist wirklich empfehlenswert" säuselt sie.
"Muss das wirklich sein?" frage ich.
"Ja, sonst würde sie weiterhin solche dinge tun. Sie ist noch Jung und versteht offensichtlich nicht den Ausmaß von ihren Fehlern" sagt sie.
"Aber Mom! Was soll sie den dort tun? Camila will da bestimmt nicht hin" verteidige ich meine Schwester. Obwohl ich weiß das es dumm von ihr war mit diesem Kerl zu schlafen.
"Sie hätte schwanger sein können" sagt Mom und ich bleibe ganz Still.Ihre Stimme zittert als sie das sagt.
"Habt ihr sie..untersuchen lassen?" frage ich zögerlich.
"Ja. Sie ist es nicht. Gott sei dank. Aber sie hätte...und das wäre eine Katastrophe."
Ich nicke."ich weiß" flüstere ich.
Meine Familie wollte nur so weit wie möglich von Katastrophen entfernt sein. Meine Eltern würden einen Fehler von ihren Gut erzogenen Töchtern niemals dulden.
"Kannst du mich alleine lassen? Ich will Duschen" sage ich ausdruckslos und fühle mich plötzlich Hundeelend.
"Natürlich. Aber du solltest dich beeilen" sagt sie aufstehend.
"Wieso?" frage ich und schnappe mir frische Unterwäsche von meinem Regal.
"Wir bekommen heute besuch. Ein Mann mit seiner Familie. Dieser Mann ist ein neuer Geschäfts Partner von deinem Dad" erklärt Mom,schon fast bei der Tür.
"Ich will schlafen. Ich bin Müde" sage ich.
"Schatz. Du willst doch nicht das wir einen schlechten Eindruck hinterlassen,bei dieser Familie"
Ich verdrehe unmerklich die Augen. Eigentlich ist es mir momentan ganz egal,was für einen Eindruck diese Leute von mir haben. Ich bin Müde,fühle mich wie ein stück scheiße und habe mit meinem Freund gestritten ,mit dem ich wahrscheinlich keine Zukunft haben darf.
"Okay" sage ich und gehe ins Bad.
Ich lege meine Unterwäsche auf einen Korb und betrachte meinen Körper im Spiegel. Langsam ziehe ich mir mein Top aus und noch die Jeans. Ich trage einen weißen Bh und Slip. Mein Haar ist ganz in Locken und irgendwie sehe ich wie ein Unterwäsche Model aus. Tja, liegt wahrscheinlich an den superteueren Bh unf Slip den ich gekauft habe.
Wenigstens hab ich etwas vorüber ich froh sein kann.
Ich seufze genervt und steige in die Dusche.
Das heiße Wasser ist angenehm auf meiner Haut und ich könnte die ganze Zeit hier drinnen bleiben.
Als ich fertig bin föhne ich mir meine Haare und glätte sie dann anschließend.
Ich ziehe eine extrem dünne skinny Jeans an und ein weißes Shirt mit rundem Ausschnitt. Als ich hinaus gehen will ,trage ich noch Rouge und Wimpern tusche auf und gehe dann aus dem Zimmer.
In der Küche brutzelt essen auf dem Herd im Offen steckt ein Huhn.
"Hilf mir mal mit den Tellern,Nancy" sagt Mom.
Ich nehme ihr einpaar Teller aus der Hand und gehe in das Esszimmer wo ich alles langsam auf den Tisch stelle. Genau in diesem Moment Klingelt es an der Tür.
Camila schlendert zu Tür.
"Dad! Mom!" ruft sie laut,als sie die Tür öffnet. Ich bleibe im Esszimmer und verteile die Teller zu ende.
"Wir freuen uns sehr das ihr gekommen seid!" höre ich meinen Vater einpaar Sekunden später sagen.
Ich kann zwar nicht sehen wer diese Leute vor unserer Türe sind aber ich bin mir sicher das es irgendwelche Reichen Snobs sind.
"Habt ihr leicht hergefunden?" fragt Vater. Ich höre wie Schuhe ausgezogen werden und gelacht wird.
"Nancy! Kommst du bitte" höre ich Dad rufen.
Ich gehe in den Flur wo alle versammelt sind.
Und dann als ich sehe wer da ist,wird mir schlecht.
"Schatz! Komm her und begrüß unsere Gäste" sagt Dad feuchtfröhlich.
Ich zwinge mich zu lächeln aber ich kann nicht,weil ich viel zu überrascht bin.
Meine Mom steht neben meinem Dad und Camila ein stück abseits.
Unsere Gäste bestehen aus einem Vater,einer Mutter und ihren zwei Kindern. Ein Junge und ein Mädchen.
Die Frau trägt einen ultra schicken Anzug. Sie sieht gar nicht wie eine Mutter aus sonder wie ein Topmodell aus einem Magazin. Der Vater der Familie erinnert mich an meinen eigenen. Er ist groß und gutaussehend für sein Alter.
Das Mädchen ist wahrscheinlich so alt wie ich. Sie ist groß und dünn. Ihre Haare sind Schwarz wie meine aber extrem kurz. Eine Bobfrisur. Sie ist leicht geschminkt aber ihre Lippen sind Rot.
Sie trägt ein Enges Kleid aus schlangen Leder. Ihre Schuhe sind Hoch und sie ist eigentlich sehr hübsch.
Sie lächelt nicht und sieht gelangweilt aus.
Ihr Bruder wirkt genauso. Nur das seine Schwarzen Augen intensiv auf mich gerichtet sind. Hugo.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.08.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An meine Freunde

Nächste Seite
Seite 1 /