Ein demütiger Schritt. Dann eine flehende Geste. Es reicht um die Fahrt in der Achterbahn zu beginnen. Schwindelanfall. Nicht gehorchende Sinne und ein Lachen. Tabus die gebrochen werden sollten, aber es nicht werden und schon sitzen wir. Ein grausamer Abhang, der alles was ihm zu nahe kommt in die Tiefe zieht, liegt zwischen uns. Doch es gibt eine Brücke. Eine alte, kaputte, marode Brücke zwar, aber ich wage es. Ich will zu dir. Mein Herz setzt aus, als ich sie betrete, doch du reichst mir am Ende die Hand und ziehst mich wohlbehalten auf rettenden Boden.
Herzrasen. Glitzernde See. Verschwommene Sinne und Verlegenheit. Offene Worte stärken die Brücke. Ich bleibe vorsichtig. Erklärungen und Informationsaustausch. Ein kurzer Blick. Ungläubiges Kopfschütteln. Erneuter Schwindel. Wut, Eifersucht, Trauer, Demut und Gleichgültigkeit. Wahrheit oder Trug? Alkohol. Fadenlose Gesprächsfetzten. Ein Bild. Ein Spruch. Ich vermisse dich. Verstanden oder nicht? Unwichtig. Peinlich berührt. Schaue auf den Boden. Will mehr sagen. Will mehr von dir hören. Will dich einfach nur ansehen.
Vertrautheit und Wohlgefühl. Bleibende Angespanntheit, Hoffnung auf, auf nichts. Leben den Moment. Vergessen die Vergangenheit. Verschließen die Zukunft. Sehen die Veränderung. Es ist gut. Blaues Meer. Seichte Wellen. Und ein lockiges Meer der Schönheit. Es ist vorbei und doch bin ich hier.
Blauer Topas. Schwarze Linien und sinnliche Dünen. Erneute Verlegenheit. Bin gebrochen. Unklarheit über weiteren Verlauf. Blicke Hilfe suchend um mich. Verständnisvolle, mitleidige Blicke, als wüssten sie es. Zyanen-blau. Ein Herzsprung und ein Lächeln. Hoffnungslosigkeit. Verzweiflung. Ein verzweifelter Schrei, der heraus will. Ich sehe dich an. Wolkenloser Himmel. Keine Trauer. Leichte Freude. Und doch die Gewissheit, dass es dieser Moment bleibt. Wenn die Welt hier enden würde.
Immer noch eine Kluft. Die Brücke nicht länger eine baufällige Gestalt. Nun ist sie in Stein gehüllt. Vertrauenserweckend. Dem Baumeister ist nicht zu trauen. Ungewiss, ob sie am nächsten Morgen noch steht. Blicke in deine Augen. Lächle. Wie eine Kornblume. Eine Verwirrte. Ein zierliches Etwas, dem ich gerne halt geben würde. Es gibt nur diesen Moment. Nichts darf schief gehen. Morgen früh wird es zu Ende sein. Will Gewissheit. Frage nicht.
Blicke dich an. Stirnrunzeln. Du bist zu weit entfernt. Kann dich nicht halten. Dieser eine Moment. Eine Bitte. Ein Wunsch. Eine Umarmung. Es ist nichts magisches, dennoch bedeutet es mir alles. Jetzt bin ich glücklich. Jetzt wird die Welt zu Ende gehen.
Unsere.
Aber wenn du jemals aufwachst und dich wunderst wo ich auf dich warte. An der nächsten Ecke der Straße, an der wir saßen. Ich erinnere mich. Ein hallendes Lachen. Schmerzende Füße. Warme Sonnenstrahlen. Dein duftendes Haar. Ein Treckerfahrer und einen Kuss. Es bleibt die Erinnerung. Genau wie in diesem Moment. Wir werden unsere Wege gehen. Doch getrennt. Ich sehe dich an und gehe, wohl wissend, dass es diesmal für immer sein wird. In Gedanken ruf ich noch einmal: Ich liebe dich!
Texte: Sebastian F. Klos
Bildmaterialien: Sebastian F. Klos
Tag der Veröffentlichung: 05.07.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für sie.