Sportsgeist oder Geistessport?
Sport und Kunst ist Wettkampf,
um Unerreichbarkeit zu erreichen.
Sex und Yoga, TV und Sport, Reisen und Basteln —
wie viele Wege es doch gibt, an Künsten und
Wissenschaften glücklich vorbeizukommen!
Du willst gut und besser werden.
In welcher moralischen Sportart denn?
Ein Philosoph ist ein Mensch, der andere lieber
im Denksport schlägt als im Affekt.
Das Leben ist viel zu kurz, um es mit Pop und PC,
Sex und Sport, Reisen und Basteln zu verspielen.
Sport treiben nur Leute, die dafür weder zu krank
noch zu gesund sind.
Kunst, Philosophie und Religion spotten sinnlicher Lust
wie verständlichem Sinn, dem Spiel und Sport,
dem Schmuck und der Hygiene.
Geistloser Kampfgeist der Sportskanonen:
Weltkrieger ohne Kanonen.
Sportskanonen wagen keinen Vergleich
mit ihren Sportwagen.
Wer einem Kant die asketische Moral vorwirft,
überwältigende Affekte abzuwehren,
um Herr über sich zu bleiben,
ist meist noch stolzer auf den mutigen Extremsport,
sich diesen Affekten auszusetzen.
Dass sie auf manches verzichten,
wird bei Hochleistungssportlern verstanden,
nicht bei Priestern und Mönchen.
Schwarze Löcher im Kopf
der Bleistiftspitzensportler.
Pop(anz). Wer allen nach dem Munde reden will,
verteidigt Fraß und Suff, Sex und Sport
gegen die „Heuchelei des geistigen Lebens“.
Komisch nur, dass es so viele Geisteskrankheiten
in sportlichen Körpern wie gesunden Menschenverstand
von Genies in kränklichen Leibern gibt.
Entweder schlägst du mich im Zorn
oder im Sport oder in beidem zugleich.
Leibesertüchtigung war immer die leichteste Art,
an Denksport hochgerühmt vorbeizukommen.
Wer eine Sozialrevolution statt nur Kulturrevolution will,
muss uns nur PKW oder Fußball verbieten.
Tag der Veröffentlichung: 09.03.2025
Alle Rechte vorbehalten