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Zukunft des Philosophierens

 

 

Aphoristisches Philosophieren?

 

 

Hippokrates verschrieb Medizin in aphorismoi.

 

Heraklit philosophierte gnomologisch

in vorsokratischen Fragmenten.

 

Demokrits Atomoi

waren physische Aphorismen.

 

Platonische Ideen sind Sentenzen

gegen Ideologien, Idole und Idiotien.

 

Aristoteles sah Ideen nur in Individuen und

individuelle Qualität als causa formalis.

 

Seneca schärfte das aphoristische Stilideal

der Philosophie („Gnome“ : Erkenntnis).

 

Diogenes : schlagender Witz der Natur

gegen die Gesellschaft.

 

Francis Bacon : Forschungsaphorismen

gegen systematische Summenscholastik.

 

Pascals „Pensées“ als gnomische Fragmente.

 

Descartes sah geistige Qualität

über materieller Quantität

und veränderte lieber sich als die Welt,

aber stellte alles in Frage statt sich selbst.

 

Die Logiker Leibniz und Wittgenstein philosophierten

in unsystematisierbaren Fragmenten.

Monaden sind metaphysische Aphorismen.

 

Lichtenberg : Philosoph..-literar. „Sudelbücher“

 

Rationale Integration empirischer Differentiale.

Kant sah Witz als Medizin für Gemütskräfte.

Moral : Gesetzmäßigkeit praktischer Maximen.

 

F-ich-te dachte in Antithesen ohne Synthesen.

 

Schelling : Kunst als Organon der Philosophie.

„Aphorismen zur Naturphilosophie“.

 

Hegels geistreiches Geistessystem war ein

„Universalwitz von Witzen“ (Herm. Schmitz).

 

Marx wollte jedes Buch ohne Gehaltsverlust

auf drei Sätze reduzieren.

Seine politökonomischen Aphorismen

sprengen „Das Kapital“.

 

Schopenhauer schrieb systematisch sentenziös

und „Aphorismen zur Lebensweisheit“.

 

Nietzsche : Frühromantiker als geistreichster Aphoristiker

der Euro-Philosophiegeschichte.  

 

Humorloser Wittgenstein schuf fragmentierte

Philosophie, die auch aus Witz bestehen wollte.

 

Adorno sah aphoristische Paradoxe

als höchste philosophische Form.

 

Marquard : Einheit von Weisheit und Witz.

 

Chesterton : paradoxer Witz als Einheit von Kunst,

Philosophie und Religion.

 

Silbenfuss : Philosophiesystem

in Systemspreng-Sätzen.

 

 

 

 

Philosophen zwischen Idyllen und Satiren:

 

 

Heraklit : Krieg und Fortschritt

sind Väter voneinander.

 

Atomist Demokrit pulvetisiert die Welt.

 

Stille platonische Ideen als Satiren

auf Idole und Ideologien.

 

Aristoteles : Vita contemplativa des bíos theoretikós

über der vita activa der Pragmatisten.

 

Epikurs Gartenidylle : “Lebe im Verborgenen!“

 

Seneca : Unerschütterlicher Sentenzenschleifer.

 

Diogenes : Naturidylliker als Sozialsatiriker.

 

Augustinus : Requiescat in Deo!

 

Thomas : Gelehrtenidylle als Schöpfungsschau.

 

Cusanus : Docta ignorantia als quietistische

coincidentia oppositorum.

 

Pascal : jansenistisches Ordensidyll

gegen praktische Fortschrittswissenschaften.

 

„Provisorische Moral“ des Descartes:

Lieber sich selbst als die Welt verändern!

 

Spinoza : pantheistischer Refuse.

 

Leibniz : Logischer Quietismus : Monaden

als fromme Grenzen der Weltatomisierung.

 

Kants theoretische Vernunft war Naturbeherrschungsgeist, seine praktische Moralvernunft eine kritische Satire auf alles Unwillkürliche.

 

Tathändler Fichte als nationaler Naturmörder.

 

Schellings mythisch-romantische Naturidyllik.

 

Bürgerlicher Fortschrittsoptimist Hegel mit

protestantischem Arbeitsethos gegen Nomadenpastorale

und Agrarfeudalismus zugleich.

 

Aktivistischer Industriefanatiker Marx

gegen proletarischen Naturquietismus.

 

Schopenhauers buddhistischer Quietismus

der Kunstkontemplation.

 

Nietzsches theozider Machtvitalismus war

durchaus zeit(geist)gemäß neuheidnisch.

 

Adorno : „Denker der Kontemplation“ (Martin Seel)

und großbürgerlicher Kunstrevolutionen.

 

H. Marcuse : Kultur- statt Sozialrevolution.

 

Heidegger : existenzielle „Entschlossenheit“

gegen techn. „Gestell“ und Theorie-Idyllen.

 

Sartre : Politaktivist der Terrorbrüderlichkeit

träumte von mönchischer Schreibzelle.

 

 

Coverbild : Adam mit Arbor philosophica 

(15. Janrnundert)

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.01.2025

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