Der Ritter war ein christliches Ideal des europäischen Mittelalters, ein jederzeit einsatzbereiter Kämpfer für seinen Herrscher, ritterlicher Beschützer der Witwen und Waisen und der angebe(t)teten Burgfräuleins in ihren keuschen Kemenaten. Der für Verdienste vom König zum Ritter Geschlagene gab sich nicht geschlagen, hatte auch seither einen Schlag seitwärts, aber bei hochmögenden Damen, war kein Knappe mehr, doch immer noch Diener, ritt hoch zu Ross sein (weibliches) Steckenpferd, dem er gleichzeitig zu Füßen lag. Am Ende degenerierte er zum marodierenden Raubritter, der sich so durchschlug, bis seine klobige Eisenrüstung den neuen Schusswaffen erlag und er zum Chevalier galant entartet war.
Tag der Veröffentlichung: 15.11.2024
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