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Real

 

 

 

Ich stand wie jeden Morgen auf. Musste mich aus meinem Bett zwingen und stieg unter meine Dusche. Es war wie immer angenehm unter dem warmen, sanften Wasserstrahl zu stehen. Ich schaute auf die Uhr. Mist. Ich war wie immer viel zu spät dran. Also sprang ich aus der Dusche, trocknete mich ab, schminkte mich schnell und zog mir meine neue Jeans an. Ich holte ein schwarzes Top aus meinem Kleiderschrank, schaute mich im Spiegel an und zog es wieder aus. Nein das war es nicht was ich anziehen wollte. Also nächstes Oberteil.. Nach fünf Minuten hatte ich ein graues Bauchfreies T-Shirt und eine Strickjacke an. Ja so konnte es gehen. Wieder schaute ich auf die Uhr. Ich musste wohl oder übel mit nassen Haaren gehen. Schnell packte ich alle meine Schulsachen in meine Tasche und rannte die Treppe runter, stellte eine Tasse unter die Kaffemaschine, drückte auf Start und zog mir schnell meine Schuhe an. Ich klopfte noch schnell bei meiner Mum an um ihr zu sagen, dass ich los ginge. Doch sie schlief noch, also schrieb ich auf einen Zettel, dass ich sie lieb habe, nahm mir meinen Kaffe, schraubte den Deckel zu und rannte los. Ich schaffte es gerade noch so auf den Bus und setzte mich nach ganz Hinten. Als ich meine Kopfhörer hervorgekramt hatte war ich glücklich. Ich schaltete mein Lieblingslied ein und entspannte mich. Bald schlief ich auch schon ein und erwachte erst als mir mein bester Freund unsanft auf mein Bein schlug. Er kassierte einen bösen Blick doch dann überwältigte mich meine Müdigkeit auch schon wieder.

Ich wachte erst wieder auf als der Bus an meiner Schule hielt. Ich machte die Musik aus und stopfte mein Handy in meine Tasche. Das einzige an Schule war doch auch nur, dass man seine Freunde wieder sah, die einen von allem scheiß ablenkten… Mein bester Freund und ich teilten uns noch meinen Kaffe bevor ihn jemand anderes trinken konnte und gingen dann in unseren Klassenraum. Meine Lehrerin begrüßte uns freundlich doch wir ignorierten sie da wir sie über alles hassten. Schnell ging ich zu meiner besten Freundin und küsste sie auf den Mund. Das taten wir immer so. Dann nahm ich sie an der Hand und zog sie nach draußen. Ich musste ihr noch viel erzählen bevor der Unterricht anfing. Sie lachte wie immer und hatte gute Laune. Ihre gute Laune steckte mich wie immer an ich erzählte ihr von dem Jungen den ich kennengelernt hatte. Auch sie hatte jemanden kennengelernt und so schwärmten wir uns beide von den zwei vor. Als es läutete erschraken wir, da wir gerade in unser Gespräch vertieft waren. Wir seufzten, standen dann aber auf und gingen rein.

Nachdem die ersten zwei Stunden geschafft waren hatten wir Pause. Schnell rannten wir zum Verkaufsstand, da wir nicht anstehen wollten und bekamen so die ersten Brezeln. Wir setzten uns in die Sonne und redeten mal wieder über alles und jeden. Den nächsten Unterricht hatten wir nicht zusammen. Also verabschiedeten wir uns wieder mit einem Kuss und gingen los. Die Stunden ohne sie kamen mir immer viel länger vor. Doch irgendwann waren auch die vier Stunden rum und ich ging sie suchen. Ich wollte ihr noch tschüss sagen bevor mein Bus kam. Ich fand sie sogar relativ schnell, da ich immer wusste wo sie war. Als sie mich sah ließen wir beide unsere Taschen fallen und rannten auf einander zu. Wir lachten und umarmten uns. Dann gingen wir beide auf unsere Busse. Morgen war der letzte Schultag vor den langen Sommerferien und ich merkte wie ich sie jetzt schon vermisste. Vor allem würde ich nach den Sommerferien nicht mehr auf diese Schule gehen, da ich mich auf einer anderen angemeldet hatte. Ja ich frage mich auch wieso ich das gemacht habe aber es wird besser so sein. Ich komme hier auf der Schule nicht mehr mit den Lehrern klar und muss dringend weg. Einerseits freute ich mich auf die neue Schule, anderseits wollte ich gerne alles rückgängig machen, doch das ging jetzt nicht mehr. Ich hatte mich so entschieden.

Als ich zuhause war überlegte ich mir was ich morgen sagen könnte und was ich meiner Klasse als Abschied mitbringen könnte. Ich entschied mich für Gummibärchen, das ging immer. Dann suchte ich mir ein schönes Outfit raus und setzte mich auf mein Bett. Ich überlegte lange, doch dann viel mir ein, dass ich es egal was ich auch wollte nicht mehr ändern konnte.

Der nächste morgen lief ab wie sonst auch immer. Ich hatte noch Zeit meine Haare zu glätten doch auch dann musste ich wieder zum Bus rennen. Ich schlief im Bus nicht, da ich viel zu nervös war. Als dann die Zeugnisausgabe kam war ich kurz davor einfach zu heulen, doch ich zwang mich dazu es nicht zu tun. Bald hatte ich mich von allen Verabschiedet. Auch von meiner besten Freundin, sowie von meinem Engel der immer für mich da war. Wir versprachen uns in den Ferien etwas zu machen. Dann gingen wir.

Es klappte sogar. Wir gingen campen. Zu fünft, drei Tage, ohne Eltern. Es war einfach nur perfekt. Wir hatten so krass viel Spaß. Wir, meine beste Freundin, mein Engel und meine zwei Prinzessinnen, wir bauten jeden Tag scheiße. Waren jeden Tag betrunken und lachten bis wir Bauchschmerzen hatten. Doch auch diese Zeit sollte zu Ende gehen. Wir fuhren alle nach Hause und sahen uns viel zu lange nicht mehr. Nur noch vereinzelt trafen wir uns in den Ferien einmal aber mehr nicht.

Und dann ging die Schule wieder los. Die neue Schule. Ich hatte Angst. Sehr. Ich wollte nicht, ich wollte zurück zu meiner alten Schule, zurück zu meinen Freunden, zurück zu meiner Klasse die wie eine Familie war. Ich vermisste sie schon jetzt unendlich. Doch ich konnte es nicht mehr ändern. Anfangs schrieb ich noch viel mit meiner besten Freundin und wir sahen uns auch noch. Doch schnell, viel zu schnell wurde das immer weniger. Auch wenn ich es nicht merkte. Sie merkte es wohl. Auch wenn es nicht absichtlich war, so traf ich mich doch öfters mit meinem kleinen Engel. Einfach weil es mir gut tat. Ich redete irgendwann mehr mit ihr als mit meiner besten Freundin. Und dann kam es wie es kommen musste. Sie schrieb mir ich solle mich einfach verpissen. Es war hart. Viel härter als ich jemals zugeben werde. Ich zerbrach daran und wollte es klären. Also fuhr ich an ihre Schule, meine alte Schule um mit ihr zu reden. Doch sie drehte sich nur weg und sagte die ganze Zeit das es all das nicht mehr bringt und das ich gehen soll. Es zerriss mich. Es ließ mich innerlich sterben aber ich versuchte es weiter. Ich entschuldigte mich bei ihr und schrieb ihr, dass ich sie liebe und vermisse, doch sie ging nicht drauf ein.

Einige Zeit war da nichts mehr. Nichts. Wir schrieben nicht, redeten nicht, einfach nichts. Also beschloss ich erneut zu ihr an die Schule zu fahren. Ich verbrachte den ganzen Tag dort aber jedes Mal wenn ich dachte es wäre eine gute Gelegenheit mit ihr zu reden verlor ich den Mut. Auch wenn es sich echt dumm anhört, aber ich traute mich nicht und so musste ich mit den Folgen klar kommen. Als ich ihr schrieb, dass ich sie vermisste kam nur ein ok zurück. Mehr nicht. Das War jedoch nur die nächste Nachricht. Jede weitere Nachricht von ihr zerstörte mich immer weiter. Irgendwann wollte ich nicht mehr. Ich sagte ihr sie solle sich entscheiden was sie wolle. Ob sie überhaupt noch etwas mit mir zu tun haben wollte. Und dann ging sie. Als ich diese Nachricht bekam war ich gerade mit meiner Schwester joggen. Ich legte mich auf den Boden. Er war kalt und nass, doch das störte mich nicht. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich konnte nicht mehr. Ich liebte dieses Mädchen mehr als mich selber und nun hatte ich sie verloren. Einfach so. Es hatte noch nicht mal einen richtigen Grund, dass es ab da zwischen uns so war wie es jetzt ist. Es gab keinen Grund und genau das zerstörte mich nur noch mehr. Ich schnitt mich und bereute es gleich danach wieder doch konnte diese Schrift auf meinem Arm nicht mehr rückgängig machen.

Am nächsten Tag kamen wieder Hoffnungen auf. Sie fragte mich, ob wir vielleicht nochmal vernünftig mit einander reden könnten. Erst wollte ich nicht doch ich sagte trotzdem ja, da ich hoffte alles könnte wieder gut werden. Doch meine Hoffnungen sollten nicht lange anhalten. Schon zwei Tage später sagte sie, dass sie nicht konnte. Ich dachte mir okay vielleicht ja ein andermal doch sie konnte wohl. Sie hatte nur keine Lust. Tja und da war ich nun völlig am Arsch. Als wir dann auch noch mit einander schrieben und alles ganz eskalierte sagte sie mir ich soll mich doch einfach ritzen gehen. Herzlichen Glückwunsch ich war also ganz unten angekommen. Die einzigen die mich jetzt noch hier hielten waren mein Freund, meine Schwester, mein Engel und meine zwei Prinzessinnen. Doch das war es auch schon wieder. Wenn mich jetzt jemand frägt wie ich mit der ganzen Sache klar komme. So lache ich und sage, dass es nun mal so ist wie es ist und ich es nicht mehr ändern kann.

In Wirklichkeit habe ich keine Kraft mehr. Keine Kraft mehr um ihr hinterher zu rennen, keine Kraft mehr um zu essen. Ich rauche, trinke und verliere mich lieber im nichts. All das erscheint mir leichter auch wenn ich anderen damit weh tu. Ich kann es doch nicht ändern, da ich anders nicht mehr klar komme. Denn irgendwann hilft drüber reden dann auch nicht mehr sondern macht es nur noch schlimmer, da einem dann die Fakten noch einmal schön mit allen Details vorgespielt werden.

Danke das ihr mich trotz allem noch aushaltet. Ich weiß ich benehme mich unmöglich, doch ich habe nicht vor zu sterben. Ich habe vor diesen Kampf in mir zu überleben und dazu brauche ich euch. Ich schaff das nicht alleine auch wenn ich sage, dass ich das hinbekomme. Ich liebe euch!

 

All das geht an: Meine beste Freundin, meinen Engel, meine Schwester, meine zwei Prinzessinnen und meinen Freund.

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Tag der Veröffentlichung: 28.01.2016

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