Band 2
Oliver Koch ▪ Jörg Schellhase
Strategieorientiertes
IS-Portfoliomanagement
Business-IT-Alignment und Optimierung des Wertbeitrags der IT durch strategische Bewertung von Anwendungslandschaften
1. Auflage 2015
CTI CONSULTING RESEARCH PAPER
herausgegeben von:
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Vorstand der CTI CONSULTING AG
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PD Dr. habil. Jörg Schellhase joerg.schellhase@cti-consulting.de
CTI CONSULTING AG
Project Manager
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34117 Kassel
Strategieorientiertes IS-Portfoliomanagement – Business-IT-Alignment und Optimierung des Wertbeitrags der IT durch strategische Bewertung von Anwendungslandschaften.
© WITEC Verlag, Kassel 2015
1. Auflage 2015
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Vorwort
Immer kürzer werdende Innovations- und Produktlebenszyklen, die zunehmende Dynamisierung und Globalisierung der Märkte als auch tiefgreifende Veränderungen in den Geschäftsmodellen stellen große Herausforderungen für Unternehmen dar, die i.d.R. umfassende Veränderungen in den prozessunterstützenden Informationssystemen nach sich ziehen. Die optimale Unterstützung der Geschäftsprozesse durch Informationstechnologie stellt dabei einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. Ein effektives Business-IT-Alignment trägt dazu bei, den Wertbeitrag der IT zum Unternehmenserfolg zu maximieren und ist somit von besonderer strategischer Bedeutung. Essentiell für die strategiekonforme Steuerung und Entwicklung der Anwendungslandschaft ist ein System zur Bewertung von Anwendungssystemen, dass der Unternehmensstrategie Rechnung trägt.
Das vorliegende CTI CONSULTING RESEARCH PAPER zeigt den innovativen Ansatz eines strategieorientierten IS-Portfoliomanagements auf. Im Rahmen dieses Konzeptes werden Aspekte der Strategierelevanz, der Kritikalität, der Total Cost of Ownership, der Standardisierung sowie der Flexibilität von Anwendungssystemen detailliert betrachtet und analysiert. Die Auswirkungen von Veränderungen im Unternehmensumfeld auf die prozessunterstützenden Anwendungssysteme werden im Rahmen eines kontinuierlichen strategischen IS-Portfoliomanagements frühzeitig erkannt und in Form von IT-Projekten in der Weiterentwicklung der Anwendungslandschaft berücksichtigt.
Mit der Weiterentwicklung der vorhandenen strategierelevanten zu strategischen Informationssystemen ergeben sich zudem Chancen zur Generierung, respektive zum Ausbau von Wettbewerbsvorteilen. Aufgrund der Ausrichtung der IT an den geschäftlichen Anforderungen kann das Business-IT-Alignment verbessert und die Leistungsfähigkeit des Gesamtunternehmens gesteigert werden.
Diese Veröffentlichung ist der erste Band der Reihe der CTI CONSULTING RESEARCH PAPER, die sich an Entscheider, Berater und Projektmitarbeiter sowie an Dozenten und Studenten der Wirtschaftsinformatik wendet und Einblicke in aktuelle Forschungs- und Beratungsthemen im Bereich des IT Managements liefert.
Vor dem Hintergrund der wesentlichen Synergiepotenziale des wechselseitigen Austausches zwischen Wissenschaft und Beratung, integriert die CTI CONSULTING AG aktiv beide Themenfelder. Ein breites Engagement in Forschung und akademischer Lehre sowie Kooperationen mit verschiedenen deutschen Hochschulen bieten neben langjähriger Projekterfahrung die ideale Voraussetzung für ein hohes Nutzenpotential für Kunden und Partner.
Kassel, im September 2009
Prof. Dr. Oliver Koch
Dipl.-Oec. Guido W. Stass
Vorstand CTI CONSULTING AG
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 IS-Portfoliomanagement
2.1 Grundlagen
2.2 Bekannte Portfolio-Ansätze im IT-Bereich
3 Strategieorientiertes IS-Portfoliomanagement
3.1 Schritt 1: Bewertung der Anwendungssysteme hinsichtlich Strategierelevanz und Kritikalität
3.1.1 Schritt 1a: Strategierelevanz
3.1.2 Schritt 1b: Kritikalität
3.1.3 Schritt 1c: Zusammenführung der Ergebnisse
3.2 Schritt 2: Bewertung der Anwendungssysteme hinsichtlich Ausfallsicherheit, Kritikalität und TCO
3.2.1 Schritt 2a: Ausfallsicherheit
3.2.2 Schritt 2b: Kritikalität
3.2.3 Schritt 2c: Total Cost of Ownership (TCO)
3.2.4 Schritt 2d: Zusammenführung der Ergebnisse
3.3 Schritt 3: Bewertung der Anwendungssysteme hinsichtlich Standardisierungsgrad, TCO und Anwenderzahl
3.3.1 Schritt 3a: Standardisierungsgrad
3.3.2 Schritt 3b: Total Cost of Ownership
3.3.3 Schritt 3c: Anwenderzahl
3.3.4 Schritt 3d: Zusammenführung der Ergebnisse
3.4 Schritt 4: Bewertung der Anwendungssysteme hinsichtlich Flexibilität, Stabilität der Geschäftsanforderungen und TCO
3.4.1 Schritt 4a: Flexibilität
3.4.2 Schritt 4b: Stabilität der geschäftlichen Anforderungen
3.4.3 Schritt 4c: Total Cost of Ownership
3.4.4 Schritt 4d: Zusammenführung der Ergebnisse
3.5 Durchführung übergreifender Portfolioanalysen
4 Resümee
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Der IS-Portfoliomanagement-Prozess
Abbildung 2: IS-Portfolio als Grundlage des IT-Projektportfolios
Abbildung 3: Portfolio-Ansatz von Ward & Peppard
Abbildung 4: Unterstützungsmatrix für KEF
Abbildung 5: Portfolio-Ansatz nach Andersen/Gronau
Abbildung 6: Vorgehensweise im strategieorientierten IS-Portfoliomanagement
Abbildung 7: Skala zur Bewertung der Unterstützung der KEF
Abbildung 8: Skala zur Gewichtung der KEF
Abbildung 9: KEF-Unterstützungsgrad der Geschäftsprozesse
Abbildung 10: Bewertung der Anwendungssysteme hinsichtlich Strategierelevanz
Abbildung 11: Bestimmung der Kritikalität von Geschäftsprozessen
Abbildung 12: Skala für die Bewertung der Kritikalität von Prozessen
Abbildung 13: Kritikalitätsbewertung von Anwendungssystemen
Abbildung 14: Portfolio Schritt 1 - Strategierelevanz und Kritikalität
Abbildung 15: Beziehung von Kosten zu Verfügbarkeit
Abbildung 16: Wirtschaftlich optimaler Verfügbarkeitsgrad
Abbildung 17: TCO-Bewertungsschema für Anwendungssysteme
Abbildung 18: Portfolio Schritt 2 - Ausfallsicherheit und Kritikalität
Abbildung 19: Standardisierungsfelder
Abbildung 20: Bewertung der Standardisierung von Anwendungssystemen
Abbildung 21: Portfolio Schritt 3 - Standardisierungsgrad und TCO
Abbildung 22: Flexibilitätsbewertung von Anwendungssystemen
Abbildung 23: Beziehungen zwischen Prozess und Anwendungssystemen
Abbildung 24: Portfolio Schritt 4 - Flexibilität und Stabilität der geschäftlichen Anforderungen
Abbildung 25: Übergreifende Portfolioanalyse für AS8
Abbildung 26: Übergreifende Portfolioanalyse für AS1, AS2 und AS4
1 Einleitung
Das Marktumfeld von Unternehmen hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Wo einst stabile Verkäufermärkte zu finden waren, auf denen Unternehmen mit Standardprodukten und über die Zeit stabilen Geschäftsprozessen erfolgreich sein konnten, existieren heute hoch dynamische Käufermärkte, auf denen die Erfüllung von individuellen Kundenanforderungen ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Unternehmen müssen daher stets in der Lage sein, auf sich verändernde Kundenwünsche reagieren zu können, was vergleichsweise flexible und dynamische Geschäftsprozesse erfordert.
Daneben wirken weitere Faktoren wie z.B. immer kürzer werdende Produkt- und Technologielebenszyklen oder gesetzliche Anforderungen (Stichwort „compliance“) auf die Unternehmen ein. Diese und viele weitere Einflussfaktoren wirken sich sowohl direkt als auch indirekt auf die im Unternehmen ablaufenden Geschäftsprozesse aus. Bei der Durchführung ihrer Geschäftsprozesse sind die meisten Unternehmen in hohem Maße auf eine IT-seitige Unterstützung angewiesen. Jede Veränderung in den Geschäftsprozessen impliziert somit auch die Notwendigkeit von Anpassungen in den prozessunterstützenden Informationssystemen.
In den meisten Unternehmen kommen heute historisch gewachsene Anwendungslandschaften zum Einsatz, um die ablaufenden Geschäftsprozesse umfassend zu unterstützen. Insbesondere große Unternehmen besitzen oftmals hunderte von einzelnen, hochgradig miteinander vernetzten Anwendungssystemen. Engels et al. definieren den Begriff der Anwendungslandschaft wie folgt: „Als Anwendungslandschaft […] bezeichnen wir die Gesamtheit der Anwendungssysteme, die ein Unternehmen zur Organisation und Abwicklung seines Geschäfts betreibt. Die Anwendungssysteme stehen dabei meistens nicht für sich alleine, sondern sind über gemeinsame Datenbanken oder Schnittstellen miteinander vernetzt“. (Vgl. Engels et al. (2008), S. 65.) Anwendungslandschaften sind jedoch keine statischen Konstrukte, sondern sie unterliegen einem kontinuierlichen Wandel. Bereits existierende Anwendungssysteme werden entsprechend den gestiegenen bzw. veränderten Geschäftsanforderungen kontinuierlich erweitert oder gegebenenfalls auch vollständig durch neue Systeme ersetzt. Dabei dürfen einzelne Systeme nicht isoliert betrachtet werden, da jedes dieser Systeme in der Regel eine Vielzahl von Schnittstellen zu anderen Systemen aufweist.
Jede Erweiterung bzw. Neueinführung eines Systems wirkt sich somit auch auf andere Komponenten der Anwendungslandschaft aus. (Vgl. Rüter et al. (2006), S. 72.) Die andauernden Veränderungen in den geschäftlichen Anforderungen an die prozessunterstützende IT führen daher zu einem ebenso permanenten Wandel in eingesetzten Anwendungssystemen. Über die Zeit entstehen somit äußerst komplexe und immer weniger beherrschbare Anwendungslandschaften. Aufgrund der umfassenden Vernetzung der einzelnen Anwendungssysteme können Veränderungen an einem einzelnen System nicht mehr durchgeführt werden, ohne vorher die Auswirkungen dieser Änderung auf die übrigen Systeme detailliert zu untersuchen. (Vgl. Hafner et al.(2004), S. 56.)
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 25.06.2015
ISBN: 978-3-7396-0184-7
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