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Impressum

Impressum:

 

 

Rainer Kahni / Monsieur Rainer: DEMOKRATIE JETZT! April 2016

 

 

Alle Rechte am Werk liegen beim Autor:

 

Rainer Kahni

31 Chemin des Soullières

F – 06410 Biot

 

www.monsieurrainer.com

 

 

Ich danke allen Co – Produzenten, die dieses Buch ermöglichten:

 

Ingrid Steinmetz

Falk Atmanspacher

Fred Gläser

Maike Kühl

Herbert Lange

Günter Theodor Witzmann

Nicole Simmen

Monika Köhler

Christoph Köble

Dieter Rupp

Dirk Paasche

Caroline Brandes

Michael Schäfer

RA Helmut Krause

Harald Morgenstern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorwort

 

 

So gerne würde ich noch einmal in meine alte Heimat Deutschland kommen.
So gerne würde ich den Deutschen erklären, an was es ihnen eigentlich mangelt.
So gerne würde ich ihre diffusen Ängste analysieren und ihnen erklären, dass all ihre Befürchtungen zu Recht bestehen. So gerne würde ich mit den deutschen Bürgern darüber sprechen, dass man möglicherweise all ihre Sorgen, Nöte und ihre Wut durch intelligente Reparaturen am System der Demokratie lindern könnte. Ich könnte ihnen erklären, dass die parlamentarische Demokratie gescheitert ist. Ich könnte ihnen erklären, dass es höchste Zeit ist für eine Demokratie der Bürger, die sich selbst eine Verfassung geben, die ihre Abgeordneten ausschliesslich direkt und auf Zeit wählen, dass sie in Deutschland dringend eine Zerschlagung der Medienkartelle brauchen, dass sie unbedingt endlich einen säkularen und laizistischen Staat brauchen, dass die Justiz endlich frei von politischen Einflüssen sein muss, um überhaupt den Anspruch auf einen demokratischen Rechtsstaat erheben zu können. Ich könnte den Bürgern erklären, dass sie ihre Arbeitskraft teurer verkaufen müssen, um nicht ewig vom Staat abhängig zu sein. All das geht nicht, weil ich mich weder von links, noch von rechts, weder von oben, noch von unten und von keiner politischen Strömung oder gar einer Partei vereinnahmen lassen werde. Ich befürchte, dass meine Einlassungen von interessierter Seite missbraucht oder gar gestört werden. Ihr Bürger von Deutschland, erkennt eure Probleme, eure Demokratie - Defizite, erkennt, was eine wahre Demokratie ausmacht, dann werdet ihr auch ohne Hilfe auskommen. Legt euren Hass ab, geht mit Andersdenkenden so um, wie ihr auch behandelt werden möchtet. Werdet endlich erwachsene und selbstbewusste Demokraten !

 

DER AUTOR

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zitate

 

"Jeder Deutsche hat die Freiheit, Gesetzen zu gehorchen, denen er niemals zugestimmt hat; er darf die Erhabenheit des Grundgesetzes bewundern, dessen Geltung er nie legitimiert hat; er ist frei, Politikern zu huldigen, die kein Bürger je gewählt hat, und sie üppig zu versorgen – mit seinen Steuergeldern, über deren Verwendung er niemals befragt wurde. Insgesamt sind Staat und Politik in einem Zustand, von dem nur noch Berufsoptimisten oder Heuchler behaupten können, er sei aus dem Willen der Bürger hervorgegangen." (ZITAT: Prof. Dr. Hans – Herbert von Arnim, Verfassungsrechtler)

 

 

„Es kann nicht alles ganz richtig sein auf der Welt, wenn die Menschen noch mit Betrügereien regiert werden müssen!“ (ZITAT: Georg Christoph Lichtenberg)

 

“Zynismus ist die Art Dinge zu betrachten, wie sie wirklich sind, und nicht, wie sie sein sollten”. (ZITAT: Oscar Wilde)

 

 

“Keine Literatur kann in punkto Zynismus das wirkliche Leben übertreffen”. (ZITAT: Anton Tschechov)

 

„Wenn ihr eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet ihr sie brauchen, um zu weinen!“ (ZITAT: Jean – Paul Sartre)

 

„Es ist gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat.“ (ZITAT: Voltaire)

 

„Verfluchtes Volk! Kaum bist du frei, so brichst du dich in dir selbst entzwei. War nicht der Not, des Glücks genug? Deutsch oder Teutsch, du wirst nicht klug!“ (ZITAT: Johann Wolfgang von Goethe)

 

"Geschichte ist die Lüge, auf die sich die Historiker geeinigt haben!"(ZITAT:Voltaire)

 

„Deutschland ist eine Scheindemokratie und erfüllt nicht einmal die Mindestanforderungen an einen säkularen, demokratischen Rechtsstaat. Ein Staat voller demokratischer Zwerge wird von politischen Scheinriesen nach feudalistischer Gutsherrenart regiert und der deutsche Michel tut absolut nichts dagegen! Deutschland ist keine Demokratie und kein Rechtsstaat, sondern ein vasallenähnlicher Überwachungsstaat, der zur Parteiendiktatur verkommen ist. Eine vom Volk selbst bestimmte Verfassung wird dem Bürger aus durchsichtigen Gründen seit der Wiedervereinigung verweigert! Die Deutschen waten in einem Meer voller Lügen!“ (ZITAT: Rainer Kahni)

 

Verdumpft, verengt, verpennt, blockiert

Verdumpft, verengt, verpennt, blockiert,

So geht das seit zehn Jahren

Wie sind die Deutschen dezimiert

Die einst von Goethe waren

 

 

So oder ähnlich hätte sich Kurt Tucholsky geäußert, wenn er heute noch leben würde und das alltägliche politische Geschehen in dieser Bundesrepublik Deutschland verfolgen müsste. Mir geht es nicht anders, ich kann und will mich aber gar nicht so literarisch ausdrücken. Ich will meinen Gedanken freien Lauf lassen, Tabus brechen, provozieren und von allen vorgestanzten Floskeln Abstand nehmen, die man gemeinhin in politisch gefärbten Büchern zu lesen bekommt. Wohltuend unterscheiden will ich mich von diesen Ritualen, die wir alle gründlich satt haben. Ich bin weder Politiker, noch war ich jemals in einer politischen Partei. Das macht mich unabhängig.

 

Ich unterwerfe mich schon gar nicht dem Diktat des Mainstreams! Ich will mein Buch so schreiben, dass es jeder, der des Lesens mächtig ist, verstehen kann. Schön, wenn man auf niemanden Rücksichten zu nehmen braucht. Schön, wenn man sich einer Sprache bedienen kann, die in der Bevölkerung auch verstanden wird. Damit steigen die Chancen, dass interessierte Menschen dieses Landes meine Gedanken lesen und zumindest einmal über sie nachdenken. Mein Buch ist eine Art politisches Tagebuch zur Lage und zum Zustand unseres Landes. Es ist die Geschichte des Scheiterns einer politischen Kaste! Aber es soll auch Hoffnung geben, denn der Zustand des Landes ist heilbar. Doch zunächst muss eine schonungslose Analyse her, dazu muss man mit einigen Märchen aufräumen, denn

 

Deutschland watet in einem Meer voller Lügen!

 

Was mich besonders ärgert: Deutschland hat gar keine Verfassung, obwohl die Politiker immer von ihrer Verfassung faseln! Dazu schrieb ich in meinem Buch WEHRT EUCH: ZITAT:

 

“Alle Welt spricht vom Grundgesetz wie von einer heiligen Kuh, als wäre es die Bibel zur Staatsreligion Deutschlands. Jeder Politiker trägt die ‘freiheitlich demokratische Grundordnung’ wie eine Monstranz vor sich her und beruft sich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

Sogar ihr Amtseide leisten die Politiker auf diese Bibel aller Deutschen. Freilich ist das keine besondere Kunst, denn dieser Eid ist nicht strafbewehrt. Man kann also jeden Meineid auf dieses Grundgesetz schwören, ohne dafür jemals juristisch belangt werden zu können. Vergisst jedoch ein armer Schlucker, bei der Ableistung des Offenbarungseides seine Hauskatze anzugeben, dann kann er sicher sein, dass ihm die Kavallerie der Justiz, die Staatsanwaltschaft, bis ins Essfach nachgeht.

 

Wie kam dieses Grundgesetz überhaupt zustande?

 

Nach der fürchterlichen Katastrophe des Zweiten Weltkrieges setzten sich auf die Weisung der Siegermächte hin wohlmeinende und meist anständig gebliebene Männer und Frauen auf der kleinen Herreninsel im bayerischen Chiemsee zusammen und überlegten, welche Lehren aus diesem Desaster zu ziehen waren.

 

Natürlich waren die meisten Mitglieder dieses ersten Konvents noch im neunzehnten Jahrhundert geboren und geprägt durch die Erfahrungen des Kaiserreiches, der Weimarer Republik und des Dritten Reiches. All ihre traumatischen Erlebnisse brachten sie in diesen Konvent mit ein. Was dabei heraus kam, war bewundernswert.

 

Die Väter und Mütter des Grundgetzes der neu zu gründenden Bundesrepublik Deutschland brachten ein Grundgesetz zustande, das es so auf deutschem Boden noch nicht gegeben hatte. Es war gleichzeitig in alten Werten verhaftet und doch in vielen Punkten avantgardistisch. Dieses Grundgesetz hat mit allen ihren Veränderungen und Ergänzungen der Bevölkerung der neuen Republik über einen Zeitraum von sechzig Jahren ein Leben in Frieden und Freiheit beschert.

 

Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Initiatoren dieses Konvents, die Siegermächte, die Paten dieses Grundgesetz waren. Es kam also nicht auf Wunsch des deutschen Volkes, sondern auf Anordnung der Siegermächte zustande. Das deutsche Volk wurde weder gefragt, ob es ein solches Grundgesetz haben wollte, noch mussten die Deutschen jemals für eine Demokratie kämpfen. Das Grundgesetz kam einfach über sie, die Bürger Deutschlands hatten gar keine andere Wahl.

 

Allen Mitgliedern des Parlamentarischen Rates war daher klar, dass dieses Grundgesetz nur ein vorläufiges Provisorium darstellte und nichts anderes war als ein ordnungsrechtliches Instrumentarium der Siegermächte des zweiten Weltkrieges. Prof. Dr. Carlo Schmidt sprach daher im Sinne des parlamentarischen Rates, als er im Jahre 1948 die Bundesrepublik Deutschland als “Staatsfragment” und das Grundgesetz ausdrücklich als Provisorium und nicht als Verfassung bezeichnete.

 

Dies ist auch der Grund, warum die Väter des vorläufigen Grundgesetzes den Artikel 146 in dieses Provisorium einfügten, der da lautet:

 

Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

 

Der Artikel 146 betont also den provisorischen Charakter des Grundgesetzes und beschränkt dessen Geltung bis zur Einheit und Freiheit aller Deutschen in einem wiedervereinigten Deutschland. Die Wiedervereinigung erfolgte im Jahre 1989. Haben die Deutschen nun eine Verfassung wie es der Artikel 146 GG vorschreibt? Nein!

 

Spricht ein Politiker jemals von diesem Artikel 146 des Grundgesetzes auf das er seinen Amtseid geleistet hat? Nein ! Er wird sich hüten, weil eine vom Volk beschlossenen Verfassung nämlich die Gefahr in sich birgt, dass die Ungleichgewichte, die sich im Laufe der letzten sechzig Jahre eingeschlichen haben, jäh beendet sein könnten.

 

Dass Schluss ist mit der sogenannten repräsentativen Demokratie, dass plötzlich plebiszitäre Elemente in die Verfassung Einzug halten. Dass die heutige Parteiendiktatur, die Diktatur des Kapitals, der Lobbyisten, der Medienzaren, der Finanzindustrie und der Wirtschaftskapitäne ein Ende haben wird oder zumindest an Einfluss verliert. Das Volk könnte sich auf seine Bürgerrechte besinnen und seinen Anteil am Kapital fordern. Es könnte verlangen, dass über Fragen der Daseinsvorsorge in Volksabstimmungen entschieden wird. Es könnte fordern, dass über die Abgabe von Souveränität an die europäische Union das Volk zu entscheiden hat. Dass bei der Aufnahme von weiteren Mitgliedern in die EU die deutschen Bürger gefragt werden müssen.

 

Das alles ist Gift in den Augen der Politiker. Die Bundesregierung vertritt daher die Rechtsauffassung, dass eine Anwendung des Artikel 146 GG zwar möglich, aber nicht notwendig sei. Kenner des Grundgesetzes halten diese Aussage der amtierenden Politiker für einen Skandal! Das Grundgesetz sei, so die Kenner, ‘unstrittig nach besatzungsrechtlichen Vorgaben und nicht in freier Entscheidung des deutschen Volkes beschlossen worden’. Das Grundgesetz ist ohne Zweifel zustandegekommen ohne die Mitwirkung der Deutschen, die in der damaligen sovjetisch besetzten Zone (SBZ) lebten und denen eine Mitwirkung am Grundgesetz versagt war. Sechzehn Millionen Menschen hatten also gar keinen Einfluss auf das Grundgesetz.

 

Der Artikel 146 GG sagt nichts darüber aus, in welcher Form die neue Verfassung zustande kommen muss. Am nächsten käme man dem Wortlaut des Artikel 146 GG, wenn ein verfassungsgebender Konvent einberufen würde, der die neue Verfassung ausarbeitet und sie dann dem ganzen deutschen Volk zur Abstimmung vorlegen würde. Also ein Volksentscheid.

 

Verschiedentlich wurde schon versucht, den Artikel 146 GG beim Bundesverfassungsgericht einzuklagen. Das musste kläglich scheitern. Die Richter nahmen die Klage nicht einmal zur Entscheidung an. ‘Der Artikel 146 GG habe rein deklaratorischen Charakter’, so die höchsten deutschen Richter. Wenn man weiss, wie diese Verfassungsrichter in ihr Amt kommen, dann versteht man auch, wessen Interessen sie vertreten. Sie werden von einem Richterwahlausschuss des deutschen Bundestages, je nach Parteienproporz in ihre Ämter gehievt. Von Wahl also keine Spur, sie werden in einem kleinen, weitgehend unbekannten Kreis, von Politikern benannt. Das zufällig bestandene zweite juristische Staatsexamen, den Professor bei der Promotion etwas verwirrt, in die richtige Partei eingetreten und dann kaufen sie sich eine rote Robe und glauben allen ernstes, sie seien die Stellvertreter Christi auf Erden.

 

Die Politiker leisten ihren Teil, um dem Artikel 146 GG jede Geltung zu verweigern. Sie fürchten diesen Teil des Grundgesetzes wie der Teufel das Weihwasser. Ständig schmettern sie Petitionen nach Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung und einem Volksentscheid über eine Verfassung mit immer neuen semantischen Verrenkungen ab.

 

Das Volk könnte ja plötzlich von seinen demokratischen Grundrechten Gebrauch machen, wie sie in den römischen Verträgen von 1950 und in der dazu gehörenden Menschenrechtserklärung vom Jahre 1953 für die gesamte europäische Union festgeschrieben wurden. Die politische Kaste und das sie tragende Kartell aus Kapital und Medien hat panische Angst vor dem Volk. Sie fürchten, dass sich der ganze Frust über die offensichtlichen Demokratie – Defizite und die ungerechte Verteilung des Kapitals in einem grossen Volkszorn entladen könnte und die Besitzer des Kapitals und der Macht genauso hinweggefegt würden wie es die mutigen Bürger der DDR mit der Vertreibung ihres Staatsapparates im Jahre 1989 vorgemacht haben.

 

Wie mit dem Grundgesetz von den amtierenden und schon abgetretenen Politikern umgegangen wird, das sie immer wie eine Monstranz vor sich hertragen und auf den sie jeden juristisch folgenlosen Eid schwören, wollen wir untersuchen. Artikel 146 Grundgesetz und die Frage nach der deutschen Verfassung ist eine Frage, die viele Bürger und Verfassungsrechtler seit geraumer Zeit beschäftigen. Das Grundgesetz ist ja inzwischen nicht gerade unproblematisch, denken wir an die europäische Integration. Fragen, die man lebhaft und konstruktiv diskutieren kann, zu denen man bessere Gesetze oder reformierte Gesetze in eine neue Verfassung schreiben könnte, um nach der Einheit der Deutschen auch einen neuen Konsens herzustellen. Dass man das darf, als geeintes Volk, versichert Artikel 146 des Grundgesetzes und war auch so gemeint von den Schöpfern des Grundgesetzes als sie in die Präambel, sozusagen dem Vorwort mit juristischer Relevanz, schrieben: „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, seine nationale und staatliche Einheit zu wahren und als gleichwertiges Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat das Deutsche Volk in den Ländern Baden, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern, um dem staatlichen Leben für eine Übergangszeit eine neue Ordnung zu geben, kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland beschlossen. Es hat auch für jene Deutschen gehandelt, denen mitzuwirken versagt war.

 

Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden.

 

So stand es klar in der alten Fassung der Präambel: „um dem staatlichen Leben für eine Übergangszeit eine neue Ordnung zu geben“, „für eine Übergangszeit“! Jetzt ist die Übergangszeit vorbei, die deutsche Einheit hergestellt, alles hat sich einigermaßen eingespielt, das Grundgesetz ist nicht schlecht, aber auch nicht vollständig gut zu nennen, da logischerweise seine Schöpfer nicht voraussehen konnten, welche politischen Problemstellungen über sechzig Jahre später besonderen Regelungsbedarf entwickelt haben würden.

 

Übernehmen wir, was gut aus dem GG ist und fügen es in eine neue Verfassung. Diskutieren wir gründlich, was problematisch ist, fassen es in eine neue Verfassung und lassen anschließend das geeinte Volk darüber abstimmen. Eine wunderbare Idee, die einen richtigen Ruck auslösen könnte, einen erneuerten Grundkonsens aller Deutschen zu schaffen, Ausländern nicht mehr mühselig erklären zu müssen, warum wir statt einer Verfassung nur ein Grundgesetz haben. Und jetzt kommt  Frau Dr. Merkel ins Spiel, über die es in einem SPIEGEL - Beitrag zu jener turbulenten Zeit des demokratischen Aufbruchs heisst:  „Und dann war da noch eine junge Frau in der Partei, sie wurde stellvertretende Regierungssprecherin.  Inzwischen hat Sie an Macht und Einfluss dazugewonnen und schreibt auch über Artikel 146 GG: „Durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland ist das Grundgesetz definitive und abschließende gesamtdeutsche Verfassung geworden, denn durch Beitritt und Einigungsvertrag ist über das Grundgesetz entschieden worden, die deutsche Einheit bedingt keine neue Verfassung.“

 

Im Einheitsvertrag steht, dass die DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes beitritt und zwar zur Fassung des Grundgesetzes aus dem Jahre 1983, einer Zeit, als in der Präambel bestimmt, dass das Grundgesetz für eine Übergangszeit gelte. Außerdem trat die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes bei, nicht dem einer künftigen deutschen Verfassung. Die sogenannte „einigungsbedingte Änderung“ der Präambel lautet aktuell:  „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben. Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.“

 

So wurde es mit dem Einigungsvertrag beschlossen, als einigungsbedingte Änderung. Artikel 146 gilt noch, in dem es heisst, eine Verfassung löst das Grundgesetz ab! Der Anhang EV (EV=Einigungsvertrag des Grundgesetzes) beruhigt, wie wir ihn ja noch bis auf den heutigen Tag dem Grundgesetztext angehängt finden:

 

„Die Regierungen der beiden Vertragsparteien empfehlen den gesetzgebenden Körperschaften des vereinten Deutschlands, sich innerhalb von zwei Jahren mit den im Zusammenhang mit der deutschen Einigung aufgeworfenen Fragen zur Änderung oder Ergänzung des Grundgesetzes zu befassen, insbesondere mit den Überlegungen zur Aufnahme von Staatszielbestimmungen in das Grundgesetz sowie mit der Frage der Anwendung des Artikels 146 des Grundgesetzes und in deren Rahmen einer Volksabstimmung.“

 

Artikel 146 und damit zusammenhängend die Frage einer Volksabstimmung sollten allerdings auch in die Tat umgesetzt werden, immerhin sind seit der Einigung inzwischen dreissig Jahre vergangen, das Vielfache der empfohlenen zwei Jahre!

 

Dazu sagt Frau Dr. Merkel: "Einzelheiten hierzu ist den Begründungen zum Einigungsvertrag zu entnehmen. Bundestagsdrucksache 11/7760 insb. S. 358, 359 Satz 3 der Neufassung der Präambel  stellt die Beendigung des in Satz 1, Satzteil 5 der bisherigen Präambel angesprochenen transitorischen Charakters des Grundgesetzes klar. Damit wurde das Grundgesetz zur geltenden Verfassung, dem Grundgesetz wurde beigetreten und es wandelte sich in die Verfassung Deutschlands, es heisst Grundgesetz, ist aber die Verfassung, die solange gilt, bis das Volk das Grundgesetz ablöst durch eine Verfassung, die in freier Entscheidung beschlossen und in Kraft getreten, was aber nicht nötig ist, da das deutsche Volk schon eine Verfassung hat, die Grundgesetz heisst.“

 

Conclusio : Nach Meinung der Physikerin Frau Dr. Merkel ist also der Artikel 146 GG hinfällig, weil Deutschland ja nun qua Einigungsvertrag eine Verfassung habe. Auf so eine absurde Begründung wäre nicht einmal der schlimmste Winkeladvokat gekommen. So wird das deutsche Grundgesetz von den Politikern ausgehebelt!“

 

Hat man da noch Worte.

 

Wenn man allerdings die heutigen gewählten Volksvertreter mit den Vätern und Müttern des Grundgesetzes vergleicht, so wundert einen gar nichts mehr. Wer sitzt denn in den Parlamenten und wie kommen diese Leute überhaupt in solche Positionen?

 

Zunächst einmal sind die Parlamente mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer. Also voll von Menschen, die von der Wiege bis zur Bahre versorgt sein und möglichst nie ein eigenes wirtschaftliches Risiko eingehen wollen, immer alles besser wissen und mit oberlehrerhaft erhobenem Zeigefinger den kleinen dummen Schülern, sprich Wählern, zu befehlen gewohnt sind, wie es zu laufen hat und was man zu tun und zu lassen hat.

 

Dabei hätten diese verbeamteten Besserwisser außer in den Parlamenten niemals in ihren Berufen Positionen erreicht, die auch nur annährend so hoch dotiert worden wären. Verliert so einer, was ja selten genug vorkommt, seinen Parlamentssitz, dann bleibt ihm nur die Wahl, in den Schuldienst zurückzukehren, wozu er keine Lust mehr hat, sich frühpensionieren zu lassen oder dem Arbeitsamt auf der Tasche zu liegen. Sein tägliches Brot durch irgendeine berufliche Tätigkeit zu verdienen, dazu ist so ein Ex - Parlamentarier in der Regel nicht bereit und auch nicht imstande. Manchmal versucht er auch, ein Buch zu schreiben, das dann aber kein Mensch lesen will.

 

Die zweite Spezies der Volksvertreter besteht aus Juristen, dagegen sind die Lehrer noch harmlos. Es packt einen das schiere Grauen, wenn man tagtäglich das Juristengeseich hören muss, das diese Parlamentarier absondern. Dazu muss man wissen, Juristen sind prinzipiell zu allem fähig und zu nichts in der Lage. Juristen wissen alles, sind in jeder Position verwendbar und haben meistens keinen blassen Schimmer von dem, was sie reden. Das aber kann der geneigte Zuhörer oft nicht erkennen, denn Juristen bringen in der Regel auch Ungereimtes mit ihren antrainierten rhetorischen Tricks derart geschickt unter die Leute, dass es richtig gescheit klingt. Was dabei allerdings herauskommt, sind Gesetze, die handwerklich so schlecht sind, dass sie, kaum haben sie das Licht der Praxis erblickt, entweder kein Mensch versteht, sie in sich widersprüchlich oder schlicht rechtswidrig sind.

 

Dies ist auch der Grund für die ungeheure Gesetzesflut, die sich über die Steuerberater, die Richter und über die Verwaltung dieser Republik ergießt. In der täglichen juristischen Praxis sind solche Juristen-Parlamentarier in der Regel nicht zu gebrauchen. Sie stehen zwar irgendwo auf dem Briefkopf einer Anwaltskanzlei, weil man sich dort viel von einem bekannten Namen verspricht. Die Anwaltskollegen sind jedoch froh, wenn sie von Besuchen dieser Parlaments-Juristen verschont bleiben. Die Karriereleiter eines Juristen sieht so aus: Ist einer fleißig und gescheit, geht er in eine internationale Anwaltskanzlei. Scheut er den Arbeitsaufwand und das finanzielle Risiko, das eine solche selbstständige Existenz mit sich bringt, wird er Richter. Hat er dort versagt, wird er Staatsanwalt, ist er auch dort nicht zu gebrauchen, wird er Gefängnisdirektor. Hat er als Knastchef eine zu hohe Fluchtquote, so wird er Kriminaldirektor und wenn alles nichts hilft, geht er in eine Partei und kommt in ein Parlament. Alles klar?

 

Kurt Tucholsky hat das, allerdings auf die politischen Verhältnisse der Weimarer Republik gemünzt, in einem Gedicht viel schöner beschrieben:

 

Im Hakenkreuz erzogen,

Was damals Mode war,

Vom Rektor angelogen,

So wurd’st du Referendar,

Du warst im tiefen Flandern,

Etappenkommandant,

Wo sich dir Rechte beugen,

Da ist dein Vaterland!

 

Höre ich schon die ersten Aufschreie Getroffener? Gemach, es kommt jeder dran, dieses Buch soll ausgewogen sein in seinem Schrecken. Niemand wird verschont, Schluss mit Harmoniesucht und Konsensgesäusel! Ich verabscheue die political correctness, die sich wie ein nässender eitriger Ausschlag über den ganzen Volkskörper legt und alles lähmt.

 

Wir haben also Lehrer und Juristen in den Parlamenten. Damit man aber auch versteht, warum diese Bundesrepublik Deutschland so gründlich an die Wand gefahren wurde, muss man die brisante Melange aus Inkompetenz und Dummheit in ihrem ganzen Ausmaß darstellen. Nicht vergessen werden darf eine dritte Spezies von Politikern, die in den Parlamenten herumsitzen und jeden vernünftigen politischen Ansatz im Keim ersticken:

 

Es sind die Gewerkschaftsbonzen, die auf dem dritten Bildungsweg in ihren gewerkschaftseigenen Schulen zu regelrechten Kadern herangezüchtet und dann über die eigene gewerkschaftsinterne Karriereleiter in die Parlamente geschickt werden. Diese Gewerkschaftsbonzen sind angetreten, um ihre zahlenden Mitglieder zu vertreten. Arbeitslose gehören dabei nicht zu ihrer Klientel, sondern Arbeitsplatzbesitzer. Also entlarvt sich doch das hohle Geschwätz von „sozialer Gerechtigkeit“ von selbst. Arbeitslose sind nur dazu geeignet, um den gewerkschaftseigenen Speckgürtel um die Bundesanstalt für Arbeit mit Milliarden von Steuergeldern zu schmieren. Dabei entblöden sich die Veranstalter sogenannter Fortbildungsmaßnahmen nicht, den Arbeitslosen auch noch den größten Unsinn als Fortbildung zu verkaufen, als handele es sich bei jedem Arbeitslosen per se um einen Analphabeten. Die Gewerkschaften haben sich zu viel Macht angeeignet, die ihnen überhaupt nicht zusteht. Sie vertreten nämlich lediglich 25 Prozent der arbeitenden Bevölkerung. Sie gehen zum Tee ins Kanzleramt und haben ihre Arbeiter vergessen! Sie nehmen Billiglöhner und Zeitarbeiter in Kauf, ihre Mitglieder haben seit 1992 etwa 20,3 % an Einkommen eingebüsst, das alles zum Wohle der Reichen und der florierenden Exportwirtschaft, die die schwachen Länder ruiniert. Wo ist die sozialistische Internationale?

 

Und diese Gewerkschaftsbonzen, die selbst nicht einmal dazu imstande wären, eine Currywurstbude auch nur eine Woche ohne Pleite zu führen, maßen sich an, etwas von Volkswirtschaft zu verstehen und Regierungen, also Verfassungsorganen zu drohen. Wenn ein Gewerkschaftsbonze ein Unternehmen leitet, weiß man, wo das hinführt. Tolle Beispiele volks - und betriebswirtschaftlicher Kompetenz haben sie bei der Neuen Heimat, der BfG und der Coop abgeliefert. Schauen Sie sich einmal die Arbeitswelt in den gewerkschaftseigenen Betrieben an. Wenn ein mittelständischer Unternehmer so mit seinen Mitarbeitern umgehen würde, würde er zu Recht als Kapitalistenschwein und Ausbeuter bezeichnet werden.

 

Der Rest der Parlamentsmitglieder sind Beamte. Nicht zu vergessen sind auch noch ein paar Pfaffen und sonstige Interessenvertreter von Verbänden. Dass überhaupt Beamte in den Parlamenten sitzen, ist meines Erachtens an sich schon verfassungswidrig. Seit wann hat die Exekutive die Legislative zu unterwandern? Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Legislative hat die Exekutive zu kontrollieren. Dies kann aber nicht funktionieren, wenn Mitglieder der ausführenden Organe bereits in den gesetzgebenden Versammlungen sitzen.

 

Am allermeisten gehen mir jedoch die „Gutmenschen“ in den Parlamenten auf den Wecker. Sie würden am liebsten jedem verbrecherischen Diktator mit Nelken begegnen und sind ihrem pazifistischen Weltbild so verhaftet, dass sie keiner Realpolitik zugänglich sind. Mit naiver, schon an Infantilität grenzender Haltung begegnen sie der ach so schönen und heilen Welt. Dabei haben sie völlig verdrängt, dass Politik, und speziell die Außenpolitik ein dreckiges Geschäft ist.

 

Gerade jetzt haben wir ein besonders eklatantes Beispiel für diese These. Jeder weiß, dass die Saudis brutale Diktatoren und menschenverachtende Schlächter sind. So weit, so schlecht. Kein Mensch hätte das im geringsten gestört, solange diese goldbetressten Wüstensöhne den Amerikanern nützlich waren. Sie sitzen auf der größten Öllache der Welt und die amerikanische Ölindustrie und der militärisch – industrielle Rüstungskomplex haben sich eine Clique in die Regierung gesponsert, die die Interessen eben dieser mächtigen Lobby durchzusetzen hat. Also werden die sonst so unbeachteten Menschenrechte aus der moralischen Mottenkiste geholt. Und dann reisen diese „Gutmenschen“ durch die Welt und betteln um den Frieden. Gleichzeitig beschließen diese Gutmenschen jedoch in den dafür zuständigen Ausschüssen der Parlamente Waffenexporte in alle Herren Länder. Weil das Arbeitsplätze in ihren Wahlkreisen schafft. Diese deutschen Waffenexporte gehen nicht etwa nach Schweden oder Dänemark, sondern an die miesesten Unrechtssysteme dieser Welt. Soviel zu der grenzenlosen Naivität unserer Gutmenschen. Aber wehe, jemand klaut einem dieser Gutmenschen sein Fahrrad, dann kreischt er hysterisch nach der Prügelstrafe.

 

Der größte Witz ist dabei, wie diese „Volksvertreter“ überhaupt in die Parlamente kommen. Nicht etwa durch die freie und geheime Wahl der Bürger, wie es das Grundgesetz vorschreibt, aber nein, die meisten Parlamentarier werden in nicht demokratisch legitimierten parteiinternen Kungeleien auf sogenannte Landeslisten gesetzt, um dann dem Stimmvieh vorgekaut serviert zu werden. Und dann glaubt Klein Erna doch tatsächlich in ihrer Einfalt, sie hätte die Wahl. All dies, meine ich, ist von vorneherein rechtswidrig! Dazu schrieb ich in meinem Buch WEHRT EUCH:

 

ZITAT:

 

„Deutschland hat keine Demokratie! Deutschland ist eine Parteiendiktatur. Stellen Sie sich doch alle einmal die Frage, was Sie als Wähler überhaupt entscheiden dürfen? Haben Sie das Recht, Ihre Abgeordneten direkt zu wählen oder sind nicht zweidrittel aller Landes- und Bundestagsabgeordneten auf Parteienlisten abgesichert und kommen auch ohne ihre Stimme ins Parlament?

 

Wählen Sie irgendeinen Minister, einen Ministerpräsidenten, einen Bundeskanzler, einen Bundespräsidenten, einen Generalbundesanwalt, einen Generalstaatsanwalt direkt? Haben Sie irgendeinen Einfluss auf die Wahl der Richter des Bundesverfassungsgerichtes? Gibt es Volksentscheide zu den existenziellen Fragen der Politik, wie den Auslandseinsätzen der Bundeswehr, oder zum Freihandelsabkommen TTIP mit den USA? Wenn Sie alle diese Fragen mit NEIN beantworten müssen, dann werden Sie alle feststellen, dass Sie gar nicht in einer Demokratie leben! Bevor noch irgendjemand in Deutschland gewählt wird, müssen diese Defizite der Demokratie beseitigt werden!

 

Das heutige Problem ist das vollständige und gewollte Fehlen einer von den Bürgern Deutschlands in freiem Volksentscheid bestätigten Verfassung. In der täglichen Praxis ist das alte Grundgesetz von Parteien, von Politikern, von Verbänden und deren Lobbyisten, von den Medienzaren und ihren Hofberichterstattern, dem Kapital, der Finanzwirtschaft, den Industriekapitänen und allen möglichen Interessensgruppen in den Würgegriff genommen und bis zur Unkenntlichkeit vergewaltigt worden. Diese Republik wird nicht mehr von gewählten Volksvertretern regiert, sondern von Lobbyisten aller möglichen Lager. Sie halten sich die Politiker wie die Spielleiter der Augsburger Puppenkiste ihre Figuren und lassen sie auf der Bühne des Bundestages tanzen.

 

Schon heute sprechen Politiker verschämt von einer „repräsentativen“ Demokratie, wohl wissend, dass dies ein Etikettenschwindel ist. Das bedeutet nämlich nichts anderes, als dass der „Souverän“ einmal in vier Jahren zu einer sogenannten Wahl aufgerufen wird, dort sein Kreuzchen für irgendeine Partei macht und damit für weitere vier Jahre seine bürgerlichen Rechte an einen Abgeordneten offen abtritt. Was der dann mit der Stimme des Urnenpöbels anfängt, darauf hat der Wähler überhaupt keinen Einfluss. Das ist keine gute Demokratie, das ist keine schlechte Demokratie, das ist überhaupt keine Demokratie!

 

Alle Entscheidungen der derzeitigen Kanzlerin sind nur dem schieren Machterhalt untergeordnet und daher für das Land verheerend. Frau Dr. Merkel steht für nichts ausser für ihren Machtanspruch. Prinzipien, Überzeugungen und genau Vostellungen von dem, was sie mit der ihr geliehenen Macht anfangen soll, hat sie nicht. Sie regiert nach Umfrageergebnissen und ist ängstlich darauf bedacht, keine Wahlen zu verlieren. Sie wartet ab, wie sich die Meinungsbildung im Volk und in den Medien entwickelt, ermittelt, wo die Ströhmung der Mehrheit hinwill, überholt dann diese Prozession und setzt sich an deren Spitze. Die Kanzlerin ruft dann den Besitzern der Meinungsmehrheit zu, „folgt mir!“ Das ist keine gute Politik, das ist keine schlechte Politik, das ist überhaupt keine Politik

 

Flankiert wird diese unsägliche Kanzlerin von einem Volksschullehrer, der von Volkswirtschaft soviel Ahnug hat, wie eine Kuh vom Flamenco. Die Liste der unsinnigsten Subventionen, für die dieser Wirtschaftsminister verantwortlich ist, lässt sich bis auf eine Summe von bis zu 150 Milliarden Euro jährlich beziffern! Dazu kommen noch Milliarden von verschwendeten Steuergeldern, wie man jedes Jahr in den Berichten des Bundesrechnungshofes nachlesen kann. Für einen Grossteil dieses unglaublichen Skandals trägt der Wirtschaftsminister die Verantwortung. Hier geht es nicht mehr um Marktwirtschaft, hier werden nur noch unsinnige Steuergeschenke an plärrende Interessengruppen verteilt, die volkswirtschaftlich absoluter Wahnsinn sind. Die Agrarmafia wird mit Milliardensummen subventioniert, mit Handelssperren schotten wir unsere Märkte von den Produkten der sogenannten Entwicklungsländer ab. Auch die Erlassung ihrer « Schulden » wäre eine grosse Hilfe für diese Länder. Sie haben ihre Schulden bei uns schon hunderte Male getilgt, was unsere Banken hier abschöpfen, sind die Zinsen der Zinsen der Zinsen für früher gewährte Kredite. Ein durchschnittlich intelligenter Mensch und Realist würde es im Amt des Wirtschaftsministers auf Dauer nicht aushalten. Alleine in Afghanistan sind 17 Milliarden US-Dollar versickert. Man sollte einmal die Genfer Konten des ehemaligen Präsidenten Karsai und seinen Komplizen genauer überprüfen.

 

Und so sieht sie dann auch aus, diese Wirtschaftspolitik. Künstlich werden die Arbeitslosenzahlen niedrig gehalten, immer ängstlich nach den Wahlen und Umfragen schielend. Es ist eine Chimäre, dass Deutschland nur drei Millionen Arbeitslose hat. Alleine sechs Millionen Menschen können gar nicht von ihrer Arbeit leben und arbeiten im Niedriglohnsektor. Das heisst, dass nicht der Unternehmer lebenswerte Löhne zahlen muss, sondern der Steuerzahler die Löhne der Untenehmer finanziert. Das ist pervers. Was hat das noch mit sozialer Marktwirtschaft zu tun?

 

Da gibt es noch einen Justizminister, der durch irgendwelche orginellen Einfälle noch nicht aufgefallen ist. Er verbreitet sich zwar über die Bewahrung der unabhängigen Justiz, es ist ihr aber offensichtlich noch gar nicht aufgefallen, dass es so etwas in Deutschland noch gar nie gab. Dabei ist die deutsche Rechtsprechung auf den Hund gekommen und moralisch bankrott. Die tägliche Rechtspraxis zeigt die Verluderung der Justiz, die natürlich auch ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. Es herrscht ein Abgrund an moralischer Verkommenheit in einer Justiz und Gesellschaft, wenn materieller Schaden schärfer geahndet werden als der mangelnde Respekt vor der Unversehrtheit der Seele und des Körpers eines Menschen. Die Beschädigung eines Polizeifahrzeuges wird schwerer bestraft als die Verletzung eines Polizisten. Das ist pervers! Das geht noch auf Bismarcks Zeiten zurück. Wenn ein besoffener, arroganter Junker eine Magd vergewaltigte, so war das ein Kavaliersdelikt. Aber wehe, eine halb verhungerte Magd stahl dem Gutsherrn ein paar Kreuzer, dann war ihr das Zuchthaus sicher. Das Bürgerliche Gesetzbuch und deren wahrhaft empörende und weitgehend immer noch geltende, den Schaden an Sachwerten höher als den an Menschenleben wertende Rechtsprechung ist darüber hinaus ein Produkt der Gründerzeit nach 1871. Das Besitzbügertum drängte auf extrem harte Strafen bei Eigentumsdelikten. Das ist bis heute so geblieben, denn das Kapital regiert und nicht das Volk!

 

Das Finanzministerium gleicht einem Panoptikum. Es verwaltet das komplizierteste und ungerechteste Steuersystem der westlichen Welt. Nicht umsonst hat sich der Finanzminister im ehemaligen Reichsluftfahrtministerium von Herman Göring eingerichet. Das architektonische Monstrum aus dem III. Reich produzierte schon damals nur heisse Luft und bleibt ein in Beton gegossenes Zeichen des Grössenwahns. Siebzigtausend Gesetze, Einzelvorschriften und Ausnahmetatbestände machen den untauglichen Versuch, eine Steuergerechtigkeit herzustellen. Die Steuern in Deutschland sind nicht sozial gerecht! Sie können es gar nicht sein, denn immer wieder kräht der Sprecher des statistischen Bundesamtes, dass jeder Deutsche im Durchschnitt 40.000 Euro besitze. Das ist so eine Sache mit Statistiken. Wenn wir einen Fuss im Eisfach und den anderen Fuss auf der heissen Herdplatte haben, dann haben wir statistisch in der Mitte ein angenehmes Gefühl. Dieses angenehme Gefühl will sich aber bei den Bürgern gar nicht einstellen, denn nur 10% der Deutschen besitzen 90% des Kapitals. Für die Ärmsten der Armen, also all denjenigen, den man auch keinen staatlich subventionierten Niedriglohnjob mehr beschaffen konnte, haben die Politiker den offenen Strafvollzug in Käfighaltung erfunden. Diese Einrichtung ist sinnigerweise nach einem der schlimmsten Arbeiterverräter und Puffgänger der neueren deutschen Unternehmensgeschichte benannt: Peter Hartz. Inzwischen stehen wir schon bei Hartz IV, also offener Strafvollzug für die Menschen, die durch den Rost dieser sogenannten Marktwirtschaft gefallen sind.

 

Fünfzig Milliarden Euro werden den Unternehmern jährlich in den Rachen geworfen, damit ihre Gewinne in die Höhe schnellen, damit wir den Wahn der Exportnation aufrechterhalten können. Sechs Millionen Arbeiter kommen in den Genuss dieses staatlichen Geldregens. Das ist die Verschmelzung von Kapitalismus mit Kommunismus, aber mit Sicherheit nicht das, was Ludwig Erhard mit der sozialen Marktwirtschaft gemeint hat.

 

Unternehmen verdienen sich mit diesem staatlich subventionierten Lohndumping eine goldene Nase, entlassen ihre Arbeiter, um sie dann wieder zu den neuen Konditionen einzustellen. Man ist fassungslos über so eine Politik. Die Unternehmer alleine tragen die Lohnkosten und haben damit am Markt zu bestehen oder eben auch nicht.

 

Exportweltmeister mit Lohndumping zu werden ist unfairer Wettbewerb und schadet der Binnenkonjunktur! Der deutsche Arbeiter nimmt an den Erfolgen der Unternehmen nicht mehr teil, er ist abgekoppelt, ausgebootet und seinem Elend überlassen. Schafft er es nicht, seine Familie mit seinem Einkommen zu ernähren, springt der Staat ein und subventioniert den Rest. Dieses System ist pervers, zutiefst unökonomisch, asozial und gemeingefährlich. Dieser Staat hat seinen eigenen Bankrott vor der Habgier der Industrie erklärt. Er wurde zum Zuschussbetrieb für die überbordenden Unternehmergewinne degradiert. Der Staat verschuldet sich damit in ungeahnte Höhen, während die Wirtschaft floriert.

 

Und was tun die deutschen Gewerkschaften gegen diese Sklavenarbeit? Gibt es sie überhaupt noch, oder haben sie bereits mit dem Bundesverband der deutschen Industrie fusioniert? Die Bonzen sind fett geworden. Sie lassen sich in ihren schwarzen Limousinen zum Tee ins Kanzleramt chauffieren, ansonsten wohnen sie den Sitzungen der Aufsichtsräte deutscher Grossunternehmen bei. Sie sind quasi die Beischläfer der Unternehmer geworden. So manch ein Gewerkschafter, der für seine Ideale von Bismarck's Säbeln niedergestreckt oder im KZ jämmerlich vernichtet wurde, würde sich aus dem Grab erheben und den heutigen Bonzen zurufen: „Genosse, schämst du dich nicht?“

 

Als Grüss-August der Republik musste jemand her, der sich gerne als Widerstandskämpfer gegen das DDR Unrechtsregime feiern lässt. Der Bundespräsident läuft nicht einmal schamrot an, wenn er den Geschwister – Scholl – Preis verliehen bekommt. Dabei ist er nie in der DDR als Bürgerrechtler aufgefallen, sondern kam in den Genuss aller Privilegien des SED - Regimes. Gauck ist ein opportunistischer Wendehals und sonst nichts! Es ist beschämend, wie dieses einst so angesehene Amt durch Intrigen, Kungeleien und Vetternwirtschaft heruntergewirtschaftet wurde. Das Amt des Bundespräsidenten an sich gibt machtpolitisch nichts her, wenn dann auch noch so ein larmoyanter Pfaffen aus dem Osten mit dem Amt versorgt werden muss, dann ist das Ansehen dieses Amtes an seinem Tiefpunkt angekommen.

 

Ausser Spesen nichts gewesen! Ich möchte wetten, dass zwei Drittel der Deutschen gar nicht wissen, wer der Mann mit dem Ordensbändchen am Revers ist, der am Tag der deutschen Einheit die hohlen Phrasen im Fernsehen drischt und sich als Wanderprediger auf Kirchentagen versucht. Man sieht ihn auch manchmal mit betroffener Miene auf Beerdigungen herumstehen und Kränze abwerfen. Fazit: wenn keine Männer und Frauen mehr gefunden werden, die bei Begräbnissen, zu Weihnachten und bei sonstigen passenden und unpassenden Gelegenheiten mehr als nur leere Worthülsen verbreiten können, dann schafft das Bundespräsidentenamt ab.

 

Es muss erlaubt sein, über die zahlreichen Defizite der deutschen Demokratie nachzudenken. Denn bis heute gilt nur eines: Arrogante, oft auch korrupte Politiker, die jeden Kontakt zum Bürger verloren haben, die unverschämtesten Lobbyisten, die jakobinischen Verfechter der political-correctness und grosse Teile der Medien, die als Hofschranzen der herrschenden Kaste Meinung machen, anstatt Fakten zu berichten und oft eine permanente Zensur des Rechtes auf freie Meinungsäusserung ausüben, haften auf dem deutschen Staat wie ein chronischer Ausschlag!“

 

Da die heutigen Politiker durch ihre Ausbildung und ihre Abhängigkeiten gar nicht mehr in der Lage sind, ihrem verfassungsmäßigen Auftrag, nämlich dem Regieren des Landes, nachzukommen, sondern nur noch ihre Interessen verteidigen, werden Beschlüsse heute nicht mehr in den vom Gesetz vorgeschriebenen Organen beraten und gefällt, sondern in zahlreichen eingesetzten Zirkeln und Kommissionen ausgekungelt. Diese Zirkel und Kommissionen sind durch nichts und durch niemanden demokratisch legitimiert. Sie sind nur noch der Ausdruck der totalen Hilflosigkeit der Verfassungsorgane. Ergebnis dieses jämmerlichen Zustandes der Parlamente sind die daraus hervorgegangenen Regierungen.

 

An deren Spitze steht zum Beispiel eine Kanzlerin, ihres Zeichens Physikerin, die charakterlich ungeeignet ist, ein Land zu führen. Daraus ergibt sich eine bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Politik, die keine klare Linie mehr erkennen lässt. Geradezu dramatisch war das unprofessionelle, nur auf kurzfristigen Stimmenfang ausgerichtete Gehabe in der Flüchtlings - Krise. Es hat uns in eine Situation gebracht, die zu einer katastrophalen Isolierung Deutschlands in der Welt geführt hat. Talleyrand oder Bismarck würden sich im Grabe herumdrehen ob diesem Dilettantismus.

 

Alle Entscheidungen dieser Kanzlerin sind nur dem schieren Machterhalt untergeordnet und daher für das Land verheerend. Langsam kommt sie selbst auf den Trichter, was sie damit angerichtet hat. Der Lack ist ab! Wie dringend würden wir gerade jetzt die kühle Brillanz eines Helmut Schmidt und die Raffinesse eines Konrad Adenauers brauchen. Stattdessen:

 

…..Hannover Süd und Franken Nord

der Horizont wird kleiner,

von Hause kommen wenige fort

und in die Welt fast keiner……

 

Das spießige Mittelmaß und ihre unglückliche Figur werden auch nicht durch ihre doofen Jäckchen übertüncht. Man riecht in den Klamotten trotzdem die Kohlsuppe und den Linoleum – Boden ihrer Kinderstube. Um diesen Mief loszuwerden, wird jede noch so lächerlich wirkende Maskerade veranstaltet. Es hilft nichts, was bleibt, ist eine drittklassige Provinzschauspielerin, eine Mutti für Arme! Sie will auf der Weltbühne eine Rolle spielen, aber die Parrertochter aus der Uckermarck kann nicht mithalten mit ihrer undurchsichtigen Weltsicht. Man nehme sich ein Beispiel an Frankreich, das längst erkannt hat, dass das schmutzige Geschäft der Außenpolitik nicht mit guten Absichten betrieben werden kann, sondern durch hinterhältiges Taktieren bei Wahrung der eigenen Interessen. Dazu gehören ein Stück Verlogenheit, Heuchelei, Zynismus und vor allem Realismus. So ist die Welt, sie ist schlecht, verlogen und unmenschlich. Wollen wir darin bestehen, so brauchen wir Außenpolitiker von großer Raffinesse und keine blauäugigen und überambitionierten Amateure.

 

Wie sehnt man sich nach den Visionen eines Willy Brandt, der Fröhlichkeit und Klarheit eines Walter Scheel, der Loyalität und Klasse eines Heinrich von Brentano und vor allen Dingen nach der Gerissenheit eines Hans Dietrich Genscher. Gerade ihm wären solche handwerklichen Fehler in der Flüchtlingspolitik nicht unterlaufen.

 

Die Verteidigungsministerin wurde aus dem Kabinett rekrutiert, nachdem die Peinlichkeiten ihres Vorgängers, der sich der Öffentlichkeit vor allem als eitler Gockel präsentierte, selbst in seiner eigenen Partei auffiel, was schon etwas heißen will. Die Neue hat zwar noch nie eine Kaserne von innen gesehen, spricht wie die Blinde von der Farbe, wenn sie das Wort Militär hört, und fällt auch sonst nicht durch besondere Kompetenz auf. Man sieht, auch mit Gefühlskälte kann man in dieser Republik durchaus eine veritable Karriere machen. Wie vermisse ich Männer wie Georg Leber, die ein Herz für ihre Soldaten hatten.

 

Ich habe zum Beispiel selten in meiner aktiven Soldatenzeit so eine trostlose und würdelose Veranstaltung, wie beim Empfang der im Ausland geffallenen Soldaten gesehen. Hier wäre ausnahmsweise einmal wirklich das Wachbataillon der Bundeswehr angebracht gewesen. Bei jedem Staatsbesuch eines noch so miesen Politclowns wird diese Operettentruppe aufgeboten, bei unseren gefallenen Soldaten scheint das zu viel Aufwand zu sein.

 

Wichtiger als jede erbärmliche Entwicklungshilfe wäre die Unterstützung der WTO, die verzweifelt versucht, den „armen“ Ländern Weltmarktpreise für deren Produkte und Rohstoffe zu garantieren. Diese Länder sind nämlich gar nicht arm. Sie sind reich an Rohstoffen, die wir für ein Trinkgeld ausbeuten. Mit unsinnigen Subventionen unserer Agrarwirtschaft in Milliardenhöhe und Handelssperren schotten wir unsere Märkte von den Produkten der sogenannten Entwicklungsländer ab. Auch die Erlassung ihrer „Schulden“ wäre eine große Hilfe für diese Länder. Sie haben ihre Schulden bei uns schon hunderte Male getilgt, was unsere Banken hier abschöpfen, sind die Zinsen der Zinsen der Zinsen für früher gewährte Kredite. Der leider ermordete ehemalige Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, hat dies schon gefordert und ist dafür heftig von seinen Kollegen angegriffen worden.

 

Wenn ich noch jemanden vergessen habe in dieser Gurkentruppe, dann sollte derjenige dies bitte nicht als Kompliment nehmen, er ist so unbedeutend, dass er gar keiner Erwähnung bedarf. Das Amt des Bundestagspräsidenten muss ja wohl sein, irgendein Mensch, der lesen und schreiben kann, sollte diese „Versammlung von Alkoholikern“, wie der frühere Oppositionspolitiker Joschka Fischer den Bundestag einmal bezeichnete, ja zusammenhalten.

 

Als Krönung der Schöpfung sitzt in der ersten Reihe des Parlamentes und durchaus mindestens so mächtig wie jeder Minister, ein intellektueller Tiefflieger (Jurist, was sonst), der uns mit seinen maßlos dummen Parolen aus der Mottenkiste de Opportunismus nur noch langweilt. Gekleidet und frisiert wie ein Handelsvertreter in den Siebzigern, der beim Tanztee alte Weiber beglückt, mimt er den Fraktionsvorsitzenden einer CDU, die auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Eintänzer im Café Keese, Donnerstag ist Damenwahl, Mensch, das wär’s doch! Ist ihnen schon einmal aufgefallen, dass man in Deutschland nur als Landespolitiker versagen muss, um sich automatisch für ein hohes Bundesamt zu qualifizieren?

 

Und wen haben wir heute als Marketingstrategen der Bundesregierung? Welcher gute Journalist ist überhaupt bereit, die trostlose Vorstellung dieser Bundesregierung zu verkaufen? Da bleibt auch nichts anderes übrig als zweite Wahl. Ein blasser Sprecher, der nichts weiß, von allen Informationen abgeschnitten zu sein scheint und ansonsten durch Abwesenheit glänzt. Einfach nur blass reicht aber nicht.

 

 

Das ganze Personal hat keinen Stil und keine Klasse!

 

 

 

Da der große Teil des Kabinetts schlicht überfordert ist, werden immer mehr Kommissionen gebildet. Die Minister haben aber den Wählerauftrag, zu regieren und nicht, Kommissionen zu bilden. Kommt man dann in diesen Zirkeln auf den niedrigsten gemeinsamen Nenner, auf den sich alle vertretenen Interessengruppen geeinigt haben, so wird das Ergebnis in ein Gesetz gegossen und von den Parlamenten verabschiedet.

 

Doch halt, bevor das Gesetz Realität wird, muss es ein weiteres Organ passieren, das von den Gründervätern unseres Grundgesetzes eben nicht als zweite Kammer und gesetzgebende Versammlung vorgesehen war. Im Bundesrat, einer reinen föderalistischen Einrichtung der Länder, wird je nach Mehrheit in den Bundesländern blockiert, verändert, vermittelt und verabschiedet. Was dann zum Schluss noch von einem Gesetz übrigbleibt, hat genau zu den jetzigen Zuständen in Deutschland geführt. Doch jedes Volk hat die Parlamentarier und die Regierung, die es verdient. Es war ja fünfzig Jahre alles so bequem. Von der Wiege bis zur Bahre hat der Staat alles geregelt und jeden versorgt, der irgendwie durch einen dieser Interessenvertreter in den Parlamenten repräsentiert war.

 

Herausgekommen ist eine verzogene und verwöhnte Generation, die unglaublich wehleidig geworden ist und dazu noch schlechte Manieren hat. Ein paar hinter die Löffel hätte den Kindern der Achtundsechzigergeneration besser getan, als jedes Wehwehchen mit ihnen stundenlang auszudiskutieren nach dem Motto: Es hat zwar nichts genützt, aber Hauptsache, wir haben darüber gesprochen. An der verluderten deutschen Sprache kann man diese Generation schon erkennen: Geil! Super! Total! Megageil! sind die ärmlichen Reste einer deutschen Sprache, die einmal von Goethe, Fontane, Schopenhauer und Lichtenberg geprägt wurde.

 

Das musste auch so kommen. Während die von uns so herablassend behandelten Länder ihre absolute Top-Elite nach Brüssel geschickt haben, nutzten wir die Bürokratie der EU, um unsere abgehalfterten, verbrauchten Politiker und Verbandsvertreter mit neuen Posten zu versorgen, bzw. sie zu entsorgen nach dem Motto: Haste einen Opa, schick ihn nach Europa. Auch aus diesem Grunde haben wir trotz unseres Nettozahler-Status in Brüssel nichts zu melden. Wundert man sich da noch, wenn uns in Brüssel heute Häme, Verachtung und manchmal schon der blanke Hass entgegenschlägt?

 

Unsere sich im derzeitigen Angebot befindlichen politischen und personellen Alternativen sind trostlos. Die Geschichte zeigt, dass viele große Staatsmänner Lügner, Betrüger, Heuchler, Zyniker und unmoralische Charaktere waren. Gleichwohl oder gerade deshalb haben eben diese Staatsmänner auch Großes für ihr Land geleistet.

 

Nennen wir einige solcher historischen Persönlichkeiten beim Namen:

 

Sir Winston Churchill, ein ständig betrunkener Zyniker, aber der wahre Retter Englands vor dem Faschismus und der beste Kriegspremier, den England bekommen konnte.

 

François Mitterand, ein völlig undurchschaubarer Charakter mit zahlreichen Facetten, aber unglaublich gerissen im politischen Intrigenspiel (in Frankreich wird er heute noch als „malin“ bezeichnet, was durchaus als Kompliment gemeint ist). Zunächst Beamter in der Vichy-Regierung von Marschall Petain, dann angeblich Widerstandskämpfer in der Résistance, später Innenminister unter de Gaulle, dann Präsident der Sozialisten und während seiner Präsidentschaft in jeden dreckigen Skandal von Elf-Aquitaine bis Thomson irgendwie involviert. Die politischen und justiziablen Beben aus dieser Epoche wirken heute noch nach und erschüttern Frankreich.

 

Richard Nixon, ein vulgärer Lügner und Betrüger unglaublichen Ausmaßes, korrupt bis auf die Knochen, aber vernünftig und visionär genug, um den Vietnamkrieg zu beenden und ein epochales Kapitel in den Beziehungen zu China zu eröffnen.

 

Franklin Delano Roosevelt, ein notorischer Weiberheld (Clinton war im Vergleich dazu ein Klosterschüler), aber seine Entscheidung zum Kriegseintritt hat den Zweiten Weltkrieg schließlich beendet und uns von Hitler befreit.

 

Und nicht zuletzt Konrad Adenauer, der manchmal ein recht legeres Verhältnis zur Wahrheit hatte, aber mit unglaublicher Raffinesse und Intelligenz gesegnet war, und dessen Politik uns die freie Bundesrepublik Deutschland unter dem Schutz Amerikas bescherte. Nicht zuletzt haben tausende von Kriegsgefangenen ihm ihre Freilassung aus russischen Lagern zu verdanken.

 

Tragische Beispiele für das politische Scheitern grundanständiger Menschen lehrt uns ebenfalls die Geschichte:

 

Jimmy Carter, ein wahrer Menschenfreund und hochverdienter Friedensnobelpreisträger, aber als Präsident ein Romantiker.

 

Ludwig Erhard, ein Genie als Wirtschaftswissenschaftler, aber völlig unbedarft in den Ränkespielen der Politik.

 

Und Willy Brandt, ein Visionär mit großen Verdiensten um die Aussöhnung mit dem Osten, aber schwach und hilflos in Stresssituationen.

 

Noch ein Ammenmärchen, mit dem ich aufräumen will. Die Politiker faseln bei jeder passenden Gelegenheit von ihrem Rechtsstaat. Dabei ist Deutschland gar kein Rechtsstaat! Dazu habe ich in meinem Buch WEHRT EUCH geschrieben, ich zitiere:

„Die Politiker führen das Wort vom "freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat" bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit im Mund und tragen den sogenannten RECHTSSTAAT wie eine Monstranz vor sich her. Dabei gab es auf deutschen Boden noch nie einen Rechtsstaat! In der Kaiserzeit hatte Deutschland eine Klassenjustiz. In der Weimarer Republik war es eine diese Republik zutiefst verachtende Justiz, im III. Reich hatte Deutschland eine Verbrecherjustiz, in der Nachkriegszeit eine Wendehalsjustiz und heute eine von den Politikern gegängelte Beamten - Justiz.

 

Der Generalbundesanwalt ist ein weisungsabhängiger politischer Beamter, der vom Bundesjustizministerium vorgeschlagen und vom Bundespräsidenten ernannt wird. Spurt er nicht im Sinne der jeweiligen politischen Machthaber, dann kann er jederzeit wieder abberufen und in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden. Die Generalstaatsanwälte der Länder sind ebenfalls weisungsgebundene politische Beamte der Länder und können jederzeit wieder abberufen werden, wenn sie den Weisungen ihres Dienstherren, also dem Justizminister, nicht Folge leisten.

 

Deutschland hat keine politisch unabhängige Justiz! Das Grundgesetz Deutschlands schreibt die Trennung von Exekutive und Judikative vor.  Die Praxis sieht anders aus.  Diese gesetzlich vorgeschriebene Gewaltenteilung existiert nicht. Zu diesem Thema hat der Kriminologe und bekannte Strafrechtsprofessor Prof. Dr. Peter - Alexis Albrecht folgendes ausgeführt:

 

 ZITAT:

 "Warum geht das nicht im gesamten Justizsystem? Gerade hier wäre Autonomie das Gebot der Stunde. Der Ruf der Richterverbände belegt das eindrucksvoll. Im Kern geht es um die Verlagerung der Personalhoheit weg von den Landesjustizministern (der Exekutive) hin zu den Richterwahlgremien und unabhängigen Justizverwaltungsräten (der Judikative). Demokratisch legitimierte Richterwahlen gibt es in 24 EU-Ländern. Nur in Deutschland, Österreich und Tschechien werden die justiziellen Kontrolleure noch von der zu kontrollierenden Exekutive bestellt:

 

Das ist ein rechtsstaatliches Ding der Unmöglichkeit.

Dies wäre allerdings nur ein erster Schritt. Darüber hinaus ist eine umfassende Reform im Justizsystem notwendig, wie es Richterverbände fordern. Wahre Unabhängigkeit ist erst möglich, wenn Auswahl und Ersternennung anhand nachvollziehbarer Kriterien geschähen. Beförderungen sollten durch Funktionszuweisungen auf Zeit ersetzt werden. Befähigungsbeurteilungen durch Vorgesetzte (im selben Spruchkörper!) würden damit obsolet. Wenn Bürger wüssten, dass Beisitzer ihre Rechtsprechung vom Wohlwollen des Vorsitzenden abhängig sehen, wäre der Ansehensverlust der Gerichte wohl noch größer. In der Befreiung der Dritten Gewalt von Karriereabhängigkeiten liegt der Hauptgedanke einer umfassenden Autonomie. Das sind insbesondere psychologische Effekte, die der Berufsrolle von Richter und Staatsanwalt den erforderlichen Rahmen böten. Furchtlosigkeit vor den Einflüssen Dritter, insbesondere vor Machteinflüssen, sind erst das Produkt realer Unabhängigkeitsgewähr. Das gilt für Richter und Staatsanwälte gleichermaßen, auch wenn das Grundgesetz derzeit nur den Richtern die Unabhängigkeit formal sichert.

 

Die Finanzkrise sollte jedem deutlich machen, wie wichtig diese Forderung ist. Die Spekulation Privater ist von allen Regierungskräften im Schulterschluss mit der Finanzwirtschaft entfesselt worden. Die Schäden im Bank- und Finanzsektor sind daher systemisch von der Politik mit verursacht worden. Das alles gehörte in die öffentliche Aufklärung eines Justizsystems, das unerschrocken gegen jedermann – also auch gegen Politiker – ermitteln müsste, wenn hinreichende Anhaltspunkte vorliegen, was eindeutig der Fall ist: Es geht um den Straftatsbestand der Untreue. Warum geschieht das nicht?

 

Die Aufsicht über Finanzspekulationen in Landesbanken üben zahlreiche hohe politische Funktionsträger aus. Sie bestellen und führen durch Weisungen jene, die die Verantwortlichkeiten der politischen Aufsichtsräte in Ermittlungsverfahren strafrechtlich prüfen müssten. Wie kann aber ein Staatsanwalt gegen seinen Dienstherrn unabhängig ermitteln, wenn dieser sein Herr und Gebieter ist? Der Jäger muss jagen, der Richter wägt ab. Unabhängigkeit für beide heißt nicht Komplizenschaft in der Durchsetzung des öffentlichen Strafanspruchs. Unterschiedliche Berufsrollen innerhalb des Justizsystems brauchen auch unterschiedliche Organisationsformen – in jeweiliger Unabhängigkeit. Entlässt man Staatsanwälte und Richter aus der Kontrolle der Exekutive, haben sie auch mehr Macht, das heißt auch mehr Selbstverantwortung. Sie müssten ihre Machtgrenzen – zum Beispiel durch eine Stärkung der Richterdienstgerichtsbarkeit, welche die Richter richten kann – deutlicher machen. Dazu gehört auch, dass dem Bürger ausreichender Rechtsschutz bei unabhängigen Gerichten eingeräumt wird, gerade während des Ermittlungsverfahrens.

 

Daran hapert es heute wie gestern.

 

Neue Prämissen einer gerechteren Sozialordnung, die den Einsatz einer von der Leine politischer Opportunität abgekoppelten Justiz eigentlich erst wirksam legitimieren, müssen indes andere einlösen. Die Überlebenschance einer sozial gerechten Gesellschaft liegt primär im Gelingen dieser demokratischen Herkulesaufgabe."

ZITATENDE

 

Es gibt ein Beispiel für einen solchen Politskandal: Die französische Kriminalpolizei, die heutige Europa – Abgeordnete und damalige französische Untersuchungsrichterin am Pariser Justizpalast, Madame Eva Joly, sowie der Genfer Generalstaatsanwalt haben umfangreiche Ermittlungen zum Komplex  ELF - AQUITAINE angestellt und zu einer einzigen Anklage gegen hohe deutsche und französische Politiker, Industrielle und Geheimdienstlern zusammengefasst. Ergebnis: In Frankreich wurden Politiker, Industrielle und Mitglieder des französischen Geheimdienstes angeklagt und zu Freiheitsstrafen verurteilt. Und in Deutschland?

 

Der Genfer Generalstaatsanwalt hat die gesamten Ermittlungsakten an den deutschen Generalbundesanwalt zur Anklageerhebung übermittelt. Die Akten wurden einmal geöffnet und gesichtet und anschliessend versiegelt und in den Archiven der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe versenkt! Keine Anklagen, keine Verurteilungen, kaum Presse!

 

Zu diesem Thema gibt es zahlreiche Beispiele, wie die Politik die Justiz beeinflusst und beherrscht. Ganze Heerscharen von ausgeschiedenen Richtern und Staatsanwälten könnten schaurige Dinge über ihre Amtszeit berichten. Wie Justizminister ihre Staatsanwälte zitieren und ihnen Anweisungen erteilen, wie dies oder jenes Verfahren zu behandeln sei. Ob eingestellt oder angeklagt wird. Das geht sogar soweit, dass den Staatsanwälten schon vorgeschrieben wurde, welches Strafmass zu beantragen sei. Die Justizminister scheuen sich auch nicht, ganze Strafakten anzufordern und die Ermittlungsergebnisse einzusehen. Wo die dann landen, bleibt der Phantasie des Lesers überlassen.

 

Doch wehe ein Staatsanwalt spurt nicht im Sinne des politischen Justizministers. Im besten Fall wird er bei Beförderungen übergangen oder Familienrichter in Hintertupfingen, im schlechtesten Fall wird er aus dem Amt gemobbt. Polizei Justiz gerade aus Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg könnten von den ‚Heldentaten‘ ihres Justizministeriums berichten. Ein Kriminalhauptkommissar aus Sachsen wurde sogar aus dem Amt getrieben, weil er es gewagt hatte, gegen merkwürdige Verbindungen zwischen Politik und dubiosen Gestalten zu ermitteln.

 

Deutschland hatte noch nie eine Gerichtsbarkeit für Richter, Staatsanwälte und Polizeibeamte. Nur so ist es auch erklärbar, warum nach dem Zusammenbruch des dritten Reiches kein einziger Richter oder Staatsanwalt für sein verbrecherisches Verhalten in der NS – Blutjustiz zur Verantwortung gezogen wurde. Sogar der Beisitzer von Roland Freisler beim Volksgerichtshof wurde nach dem Zusammenbruch des III. Reiches wieder zum Landgerichtspräsident in Ravensburg bestellt. (Reese Urteil des BGH). Absurde Szenen spielten sich in fast allen deutschen Gerichtssälen ab. Beispiel: Dieselben Richter des Oberverwaltungsgerichtes Schleswig, die die Enteignung von jüdischem Vermögen angeordnet hatten, entschieden später über die Entschädigung der entrechteten Juden. Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer war ein mutiger Mann. Er verfolgte die Verbrechen der Nazis gnadenlos. Doch er stand allein auf weiter Flur. Wenn er telephonieren wollte, um einen alten Nazi zu ergreifen, dann suchte er sich eine Telephonzelle, denn es kam nicht selten vor, dass er im eigenen Amt abgehört und die Verhaftung durch seine Kollegen vereitelt wurde. So entging ihm zum Beispiel der KZ – Arzt Dr. Mengele um Haaresbreite.

 

Von einer Gerichtsbarkeit für politische Verbrechen, wie sie zum Beispiel in Frankreich existiert, wollen wir hier schweigen. Natürlich existiert ein solcher Gerichtshof nicht in Deutschland.“ Damit meine Leser bei all dem Elend auch etwas zum schmunzeln haben, hier meine Sicht der Deutschen im Geamtbild:

 

Heute gehört uns Deutschland, morgen die ganze Welt!“

 

 

Irgendein vollkommen unwichtiger und offensichtlich durchgeknallter Staatssekretär in der Chaotentruppe von Italiens Chefconférencier meinte wohl, seinem Boss gefallen zu können, wenn er den Teutonen mal richtig auf die Schnauze haut. Er meinte erwähnen zu müssen, dass es sich bei den deutschen Touristen um „gleichförmige, blonde und supernationalistische Deutschen, die im Sommer lärmend über die italienischen Strände herfallen“, handeln würde. Dabei ist er selbst auf dem Münchner Oktoberfest als großer Säufer bekannt.

 

Viel genützt hat es ihm nicht, denn er wurde nicht befördert, sondern ausgemustert.

 

Wenn einer über uns einen blöden Witz reißt, nimmt halb Deutschland übel. Natürlich lässt sich die deutsche Bundeskanzlerin die Gelegenheit nicht entgehen, ein bisschen von ihren tatsächlichen Problemen abzulenken und sagt pathetisch beleidigt ihren Italienurlaub ab. Bilaterale Konflikte brechen auf. Diplomaten werden aufgescheucht. Eine deutsch-italienische Staatskrise bahnt sich an. Vielleicht gibt es bald wieder Krieg am Brenner? Alles erinnert an die Dramatik der Emser Depeche.

 

Schluss mit der Flüchlingskrise, Griechenland adieu, Brüssel vollkommen uninteressant, Syrien unwichtig, der Urlaub der Kanzlerin ist Thema Nummer eins in Deutschland!

 

Das ganze Land schleimt sich bei ihr ein und übertrifft sich in Urlaubsangeboten. Urlaub in der schönen Rhön, tönt es aus Hessen, da tanzt der Bär, dabei ist das eine der trostlosesten Gegenden Deutschlands. Aber nein, das letzte Kaff in der Eifel ist das Paradies, ruft es aus der Pfalz! Alles Müll! In die Sächsische Schweiz muss sie hin, damit sie sehen kann, wo ihre Milliarden verbuddelt wurden. Komm nach Bayern, schallt es aus München, hier gibt es den schönsten Filz Deutschlands zu bestaunen, dabei kennt die schwarze CDU-Darstellerin dieses Material schon aus dem CDU-Unterbezirk Köln.

 

Dieses Geschleime ist einfach nur peinlich. Es ist so egal, wo die Kanzlerin Urlaub macht, als würde in Rimini ein Eimer Spaghetti herunterfallen. Soll sie doch in ihrem spießigen Reihenendhaus in der noch piefigeren Uckermarck bleiben. Wen juckt das? Haben die Deutschen keine anderen Sorgen?

 

Bei dieser Gelegenheit sollte man aber trotzdem einmal darüber nachdenken, ob an den blödsinnigen Äußerungen dieses verrückten Italieners über deutsche Touristen im Ausland nicht doch etwas dran ist.

 

Streng wissenschaftlich unterscheiden wir die deutschen Touristen in den Teutonicus vulgaris, den Schicki-Germanicus, den ängstlichen Spießer und den gemeinen Proll.

 

  1. Der Teutonicus vulgaris, auch gemeiner Deutscher genannt, kommt hauptsächlich an der italienischen Adria in den Städtchen Caorle, Jesolo, Bibione, Rimini, Milano Marittima bis hinunter nach Pescara vor. Speziell in Caorle wird die deutsch-österreichische Freundschaft gepflegt, da dieser kleine Ort außer von Millionen Schnaken auch jährlich von vielen Wienern Hausmeistern und Friseuren heimgesucht wird. Es gibt alles, was das deutsche Herz begehrt: Dreckige Strände, verseuchtes Wasser, Wiener Schnitzel, auch Elefantenohren genannt, man spricht nur deutsch, manchmal mit ordinärem Wiener Luden-Akzent, aber immerhin noch als deutscher Dialekt identifizierbar. Den obligatorischen Luna-Park darf man nicht vergessen, wo man sich für teures Geld einen warmen Asti Spumante schießen kann. Und natürlich Discos zum Feiern und abtanzen bis der Arzt kommt. Wer ein besonderer Anhänger deutschen Brauchtums ist, lässt sich im NSU-Camping in Jesolo nieder. Dort gibt es alles, was den Deutschen Freude macht. Sogar für den Blockwart ist gesorgt, damit alles seine Ordnung hat und niemand an die Pinien pinkelt.

 

Auch in Mallorca, dort vor allen Dingen in Cala Minor, fühlt er sich heimisch. Dort muss er sich keine Sorgen um eine schöne deutsche Curry-Wurst machen, die gepflegte deutsche Sprache hat dieses komische einheimische Kauderwelsch praktisch verdrängt. Dabei fühlt man sich doch etwas pikiert, wenn man immer wieder auf die Spezies gemeiner Proll in El Arenal stößt. Dies ist dann doch zu peinlich. Der Teutonicus vulgaris möchte sich etwas abheben vom billigen Sauftourismus, man hat ja genug Sorgen beim täglichen Kampf ums Handtuch am Pool mit diesen ungezogenen Engländern. Wenn es dann zu bunt wird, gibt es noch große Teile der spanischen Küste, wo man deutschen Service in den zahlreichen Bettenburgen erwarten darf. Dabei meidet er seine Artgenossen aus der Spezies gemeiner Proll, die sich hauptsächlich in Lloret de Mar die Hucke vollsaufen. Ebenfalls suspekt sind ihm die vielen Rolex tragenden Kapitalanlagebetrüger, die sich in der Region Marbella vor der deutschen Polizei verstecken und streng wissenschaftlich zu der Familie der Schicki-Germanici gezählt werden.

 

Gelegentlich wurde der Teutonicus vulgaris auch schon an der französischen Riviera, hauptsächlich in den Küstenstädtchen Sainte Maxime, Saint Raphaël und Grimaud gesichtet. Dort scheint er sich auch recht wohl zu fühlen, denn es gibt dort viele holländische Käsköpfe und belgische Pralinenfresser. Er wähnt sich an der mondänen Côte d’Azur, dabei endet die in Cannes. Diese Bretterbuden im Departement Var sind beliebig mit Rimini und El Arenal austauschbar. Das Ambiente ist vergleichbar. Alles, was der Deutsche so liebt, Bockwurst, Bier, Sauerkraut, billige Absteigen, jede Menge Schnaken, findet man, ohne lange suchen zu müssen. Viele belebte Strände liegen verkehrsgünstig direkt an der Hauptstraße und sind proche de tous, wie der Eingeborene zu sagen pflegt. Aber hier kann man schon Postkarten vom nahen Saint Tropez an die zu Hause Gebliebenen versenden, um die Verwandtschaft in Gelsenkirchen und Bottrop zu ärgern. Dabei meidet unsere hier beschriebene Spezies Saint Tropez in der Regel, da es a) für ihn viel zu teuer ist, b) nur nach stundenlangem Stop-and-Go an der Küstenstraße erreichbar ist und er einen Kolbenfresser an seinem Ford Mondeo riskiert und er c) Minderwertigkeitskomplexe bekommt, wenn er die vielen russischen Zuhälter mit ihren aufgetakelten Nutten, die pädophilen Engländer auf ihren gemieteten Yachten

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 05.04.2016
ISBN: 978-3-7396-4695-4

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