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A Nightmare

 

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 Ich höre die tiefe knurrige Stimme in meinem Kopf: „ Alexis....Alex..is....“Das Zischen wird zu einem lauten Dröhnen und hallt in meinem Kopf wieder, bis ich glaube mir platzt gleich mein Schädel und das wenige Hirn, dass ich besitze, und nehmens sie mir nicht übel, gern behalten möchte, die Steinwände der stinkenden Gasse mit noch einer Schicht Zeug besprenkelt. Hirnmasse, Kotze und Urin: was für ein appetittanregender Gedanke. Nicht das es mich interessieren würde, ich weiß, dass ich träume und wie es meinem Traum – Ich so ergeht, ist mir herzlichst egal. Auch dass das Mädchen in schwarz sich mühsam auf die Knie kämpft, rührt mich wenig. Mit leeren Augen beobachte ich mein anderes Ich, wie es sich vor Schmerzen gebeugt keuchend aufrichtet und das Blut vom Gesicht wischt, dass aus dem tiefen Schnitt auf ihrer Stirn quillt. Eine Folge von dem schweren Kampf mit dem Erddämon. Der Dämon hatte sie hart gegen die Steinmauer geschleudert und gekichert als das laut Knacken einer ihrer brechenden Rippen und ihr schmerzerflülltes Stöhnen durch die schmale Gasse gehallt waren. Ebendieser trat aus den Schatten hervor und schritt auf sie zu. „Alexis..., kleine, freche Hexe, versuchtst mich zu töten, wo wir doch so einen Spaß miteinader haben könnten“ Ein dreckiges Grinsen erschien auf den braunen aufgerissenen Lippen, aus jedem Riss triefte eine zähflüssig, eitrig gelbe Flüssigkeit, wenn er den Mund verzog. Mein zerschundenes Ich lachte keuchend. „Eddi, du Dreckspatz, warum machst du es mir denn so schwer? Wir wissen beide, dass ich dich am Ende töten werde, du hast nur die Wahl ob es schnell gehen soll oder langsam“ sie unterbrach ihren zuckersüßen Singsang, um vorsichtig Luft zu holen. „...Wenn du aber so weiter machst und meine Nerven überstrapazierst, habe ich keine Lust mehr zu spielen und dann endet die Geschichte für dich umso qualvoller.“ Das dreckige Grinsen, wich einem verstimmten Gesichtsausdruck mit zusammengepressten Lippen. „Ohhh Süße, wenn du so weiter redest verdirbst du den ganzen Spaß und du würdest es bereuen, glaub mir, Schätzchen!“ Ich verdrehte die Augen. Dass Dämonen immer nur an das Eine denken können. Mann muss nur ihrem Lieblingsstück auf die Pelle rücken, dann konnten sie schon so manches Mal sensibel reagieren. „Eddi, der letzte Dämon der das zu mir gesagt hat, sang von diesem Tag an Sopran!“ Ich schickte mein verführerischstes Lächeln hinterher, um ihm zu zeigen wie ernst es mir war. Ein witziger Anblick: Seine Augen verengen sich zu Schlitzen und aus dem zusammengepressten Mund tropft, gott sei Dank, kein ekliges Zeug mehr. Man sollte doch annehmen, dass einen das stört, nicht nur, dass es absolut hässlich und für Frauen total abstoßend ist, sondern müsste ihm nicht jedes mal das grässliche Maul zusammenkleben, wenn die Pampe trocknet, während er so einen verkniffenen Ausdruck im Gesicht hat?! Am liebsten würde ich ihm das ins Gesicht sagen nur um sein blödes Gesicht zu sehen, nur leider spielt meine Rippe da nicht mit, die aufs Stichwort wieder anfängt höllisch zu brennen. Ich versuche so vorsichtig wie möglich einzuatmen, damit der Schmerzpegel im Bereich des erträglichen bleibt, aber wenn ich nicht bald dem großen Koloss ein Ende bereite, habe ich ein Problem. Ein zweimetergroßes, sehr hässliches Problem zwar, aber eins dass mich das Leben kosten könnte. Ich höre und fühle ganz genau was die andere Alexis fühlt, sie ist ich und ich bin sie, deshalb liegt es in meinem Sinne zu hoffen, dass sie sich abmurksen lässt! „Mach mich nicht wütend, Hexe!“, knurrt er. „Wir machen's einfach so: Du ergibst dich, dann sehe ich mich in der Lage dein hübsches Gesichtchen nicht bis zur Unkenntlichkeit zu zermatschen. Du bist gute Ware, Frischfleisch: jung, hübsch, übernatürlich. Ich und die anderen Dämonen werden unseren Spaß mit dir haben und danach können sich noch andere an dir laben, jeder der den gewünschten Preis zu zahlen vermag. Mal sehen was du aufmüpfiges Ding wert bist!“ Der Dämon schreitet auf mein Spiegelbild zu, dass ungerührt dasteht und seinen Angriff erwartet: „Schade dass du nicht mehr lange genug leben wirst, um es herauszufinden, Warzenfresse!“ Gut so Lexi! Bring ihn dazu dich anzugreifen, damit du ihn endlich aufspießen kannst! Wutschnaubend stürzt der Koloss sich auf mein Ebenbild, dass dem vorausgesehenen Angriff geschickt ausweicht. „Komm schon Dicker, hol's Fresschen!“ Die Faust des Riesen schoss auf ihr Gesicht zu, dass für ihren Geschmack an diesem Abend schon zu oft maltretiert worden war. Sie tänzelte nach links, duckte sich unter der Faust hindurch und grinste den zornigen Dämon an. „Man sagt, die Fertigkeit beim Kämpfen, sagt viel über die Männlichkeit des Betroffenen aus. Mach dir nichts drauß, wenn beides ein bisschen zu kurz geraten ist. Dafür hast du immer noch dein schönes Gesicht!“ Ihr gegenüber wurde ganz ruhig, gefährlich ruhig. Sie machte sich auf seinen nächsten Angriff bereit, als plötzlich die Erde unter ihr explodierte . Sie flog fünf Meter durch die Luft und wurde abermals and die Wand geschleudert. Diesmal konnte sie auch Blut in ihrem Mund schmecken, während die Platzwunde am Kopf heftiger als zuvor zu bluten begann. Durch den Aufprall wurde ihr die Luft aus den Lungen gepresst und der brennende Schmerz an ihrer Hüfte brachte sie einer Ohnmacht nahe. Nicht wegtreten Lex! Steh auf! Kämpf! Oder stirb! Der Dämon ragte über ihr auf, während sie sich keuchend nach Luft ringend am Boden windete. Woher hat er diese Kraft, er ist doch nur ein einfacher Legionsdämon. Ich habe schon Kommadanten und sogar MEISTER besiegt! Wie konnte MICH dieser niedrige Erddämon überwältigen. Ich versuche das ganze zu verstehen, während die andere benommen am Boden kauert und versucht wieder zu atem zu kommen. Der Dämon über ihr grinst dämlich: „Hast mich wohl unterschätzt, Hexchen, wie so vielen zuvor wird das zu deinem Verhängnis!“ Er kichert selbstzufrieden und hebt dabei seine klauenartige Pranke um mir die Kehle rauszureißen.

 

Rühr sie an, und ich schwöre ich kastriere dich eigenhändig und häute dich danach, während du zusiehst!“, die tiefe Stimme ihres Freundes schallte durch die Gasse. Ich versuche ihm zuzurufen er solle verschwinden: „Hau ab, lass mich sterben, geh, verpiss dich!“ Natürlich kann er mich nicht verstehen. Er hat nur Augen für mein am Boden liegendes Ebenbild, das ihn flehentlich ansieht. „Perry!?“, krächzt sie „...hilf mir!“ Diese elendige Verräterin, warum tut sie uns dass an!? „Verschwinde doch Perry, lass sie liegen, sie ist es nicht wert gerettet zu werden! Lauf weg!“ Er sieht die am Boden liegende Alex ängstlich an. „Lexi, Süße, warum bist du abgehauen!? Ich bin dein Partner, nein, Dein FREUND, verdammt! Ich war halb krank vor Sorge, willst du dich umbringen, eyy!!“

Sofort fixiert er den Dämon der sich weit über mich gebeugt hatte um mir den Garaus zu machen. „Nimm deine dreckigen Klauen von ihr oder ich hacke sie dir einzeln ab! Capisce?“ Der Erddämon richtet sich zu voller Größe auf und lacht hönisch. „Du willst mich aufhalten, Bürschchen? Na dann, komm und zeig mir was du kannst!“ Und sofort sind die beiden in einen tödlichen Tanz aus stählernen Schwertern und fliegenden Fäusten verwickelt. Ich beobachte die ganze Szene aus sicherer Entfernung, fühle mich so hilflos, ich kann ihm nicht helfen, ihn nicht warnen, nur zusehen wie er in sein Verderben rennt. Schweigend stehe ich da, heiße Tränen kullern über meine Wangen, unfähig wegzusehen, in dem Wissen was passieren wird und das alles meine Schuld ist. Die Schuld der schwachen Alex, die am Boden liegend versucht auf ihre Schwert zuzukriechen, unwissend, dass es zu spät sein wird. Die beiden tänzeln in einem scheinbar ebenbürtigen Kampf über die Pflastersteine. Perry ist eine Klasse für sich im Umgang mit Stichwaffen, ein wahrer Meister, was ihm aber wenig nützt, denn Eddi macht seinen technischen Nachteil mit gewaltiger Kraft wet. Die beiden machen so weiter, einmal führt der eine dann der andere.

Einer greift an, der andere pariert. Doch unter der unbarmherzigen Wucht von Eddis Schlägen, verliert Perry's Schwertführung zusehends an der führ ihn typischen Raffinesse. Ich weiß er hält dem Druck nicht mehr lange stand, die dünne Schweißschicht auf seiner Haut und der verlorene Ausdruck in seinen Augen bestätigen was ich schon längst weiß und nun auch Perry: Er ist derjenige der diesen Kampf nicht überleben wird, und doch gibt er nicht auf, kämpft bis zum bitteren Ende, denn er weiß, wenn er den Riesen lange genug ablenkt und ihn schwächt, was ihm auch gelingt, ist es wenigstens einem von uns möglich zu überleben. Genau als es scheint Perry hätte die Deckung des Dämons durchbrochen, pariert dieser und schlägt ihm gewaltsam das Schwert aus der Hand. Perry sieht der am Boden kauernden Alex tief in die Augen und formt lautlos mit den Lippen „Ich liebe dich“, als jener Schwung holt und Perry den Kopf abtrennt. Beide Alexis stoßen einen markerschütternden, animalischen Schrei aus. Während ich wie eine Marrionette mit durchgetrennten Fäden zu Boden sinke und lauthals zu schluchzen beginne, packt die andere Alexis mit roher Wut in den Gliedmaßen ihr Schwert und stürzt sich mordlustig auf den triumphierenden Dämon, der ihr den Rücken zugekehrt hatte und Perry's Kopf an den Haaren gepackt festhielt. Er konnte gar nicht entsetzter dreinblicken, als Alexis in eiskalt in zwei Hälften hackte, obwohl ihr die Tränen, die ihr in Strömen übers Gesicht liefen und sich mit Dreck und Blut vermischten, die Sicht versperrten. „Tja dann wird dein letztes Tänzchen wohl mit mir stattfinden, ich hoffe du stehst auf Schmerzen, Eddi!“, gröllte sie und wachte schreiend auf.

 

Ich saß mit schweißgebadetem Nachthemd aufrecht im Bett. Die Tränen liefen heiß über meine Wangen und tropften schließlich auf die bunte Baumwollbettwäsche. Mit einem Pyjamaärmel wischte ich die Tränen und die Rotze grob von meinem Gesicht, bemüht mein galoppierendes Herz daran zu hindern aus meiner Brust zu springen. Das Bild von Perry's abgetrennten Kopf versuchte sich in meine Gedanken zu schleichen, nicht das es sich nicht beim ersten Mal in meine Hirnwindungen gebrannt hätte. Meine Hände verkrampften sich in die Bettdecke als ich bemüht war an schöne Dinge zu denken. Diese Methode hat mir meine Mutter immer geraten anzuwenden, wenn ich als kleines Kind aus einem schlimmen Alptraum aufgewacht war. Jetzt ist mir nichts mehr geblieben als diese und manch andere Erinnerungen an die Frau, die mich auf die Welt gebracht hat, seit sie mich als kleines Mädchen verlassen hat. Der Verlust schmerzte noch heute, aber war nichts im Vergleich zu den Höllenqualen, die ich litt, sobald ich an Perry dachte. Er durfte doch nicht sterben, sein Tod bringt meine Welt zum Zerbersten. Ich hab doch nicht vieles außer Perry und nun ist auch er gegangen, gewaltsam von meiner Seite gerissen von diesen Ausgeburten der Hölle. Außerdem hätte ich ihn retten müssen, er war MEIN FREUND und hat für mich sein Leben geopfert. Was habe ich getan, am Boden gelegen, zu schwach, zu unfähig, etwas zu unternehmen. Ich hab ihn einfach sterben lassen! Ich kralle gewaltsam meine Nägel tief ins feuchte Fleisch meiner Wangen, um von dem Schmerz abzulenken, der tief in mir wütet, wie ein wildes Tier und um die Schuldgefühle zu verdrängen die meine Seele peinigen. Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, habe ich die Szene von Perry's Tod vor meinen Augen. Als würde jemand einen Replay – Button in meinem Hirn betätigen, der mir von neuem die schlimmsten Augenblicke meines Lebens vorspielt. Um die Tränen niederzukämpfen, denke ich an unsere erste Begegnung: Ich war gerade fünfzehn und ging mit meinen beiden Freundinnen feiern in einen zwielichtigen Club in einen Stadtteil in dem ich nichts zu suchen hatte, meine Großeltern hätten einen Herzinfarkt gekriegt, hätten sie auch nur geahnt, wo sich ihr rebellischer Schützling herumtrieb. In der Bar waren hauptsächlich schmierige Typen, die meine Freundinnen und mich gierig anglotzten. Unbekümmert traten wir auf die Tanzfläche, wo ein blonder Riese auf mich zutrat und mir ein unmoralisches Angebot machte und als ich dankend ablehente, versuchte er aggressiver, dass zu bekommen was ihm „zustand“. Plötzlich drängte sich ein total süßer Junge in meinem Alter, vielleicht ein Jahr älter, zwischen mich und den Grobling und war sprichwörtlich mein Ritter in schimmernder Rüstung. Er fragte, wo mein Freund sei, der mich doch beschützen sollte, da gestand ich ihm, dass ich keinen hätte und er versprach mich und meine Freundinnen sicher nach Hause zu geleiten. Dort angekommen, brachte er mich zur Haustür. Als er den Namen meiner Großeltern auf dem Klingelschild gelesen hatte, wusste er natürlich, dass ich ebenfalls eine Jägerin war. Ihm war auch sofort klar, dass meine Freundinnen und ich den blonden Riesen locker alleine geschafft hätten. Als er so peinlich berührt vor dem Haus meiner Großeltern rot anzulaufen begann und eine stotternde Entschuldigung vorzubringen versuchte, dass er ja nicht gewusst habe, dass ich die Enkelin der Clanoberhäupter war, denn sonst wäre ihm nie in den Sinn gekommen mich so respektlos zu behandeln, war es um mich geschehen. Es war so süß, wie er dastand und um Worte rang, ohne zu wissen wie er die Situation wieder unter Kontrolle bringen konnte. Ich preschte voraus und drückte ihm einen Kuss auf die Wangen, flüsterte wir würden uns sicherlich in der Akademie sehen und flitzte an ihm vorbei ins Haus, während er völlig perplex dastand und in die Luft starrte. Die süße Erinnerung zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Gut so Lexi, jetzt nicht aufhören!, beschwörte ich mich selbst. Denk an Schönes! Ich versank tief in alte Erinnerungen:

Unser erstes Wiedersehen! Die Aufregung rumorte in meinem Bauch, heute würde ich ihn hoffentlich wiedersehen...Oh Mist was ist wenn er doch nicht auf die selbe Akademie geht, Mist, wenn er hier nur einen Ausgansauftrag für seinen Mentor ausführte und schon längst wieder verschwunden war. Oh, Gott vielleicht hat er ja eine Freundin. Ich dumme Nuss habe ihm einfach einen Kuss aufgedrückt, was hast du dir dabei gedacht Lex! Hast du gehofft er würde zu deinen Füßen seine Liebe gestehen?! Halt die Klappe, fuhr ich wütend mein Unterbewusstsein an, dass immer schlauer sein musste als ich. Aber sei mal ehrlich wie wahrschleinlich ist es, dass er hier ausgebildet wird und sich auch noch an dich erinnern kann. Oder vielleicht hat ihn die Vorstellung, dass du die Kronprinzessin des ganzen Schuppen bist so abgeschreckt, dass er Angst hat sich die Finger an dir zu verbrennen! Ich verzog grimmig den Mund als der Gedanke in meinem Hirn Form annahm. „Verdammter Mist, ist das! Ich muss doch irgendwas tun können!“ Mrs. Todd, meine Geschichtslehrerin musterte mich überrascht: „Sie haben natürlich Recht und ich weiß ihr Interesse und ihr Engagement für meinem Unterricht sehr zu schätzen, aber sie allein können das Hungern von Tausenden nicht verhindern, also lassen sie mich bitte mit dem Unterricht fortfahren !“ Redet die mit mir.... was hat die denn jetzt schon wieder für ein Problem mit mir?! Sie tut so als hätte ich gesagt :„Ihr unterricht interessiert mich nicht die Bohne, Sie alte Schreckschraube!“ Das empörte Schnauben meiner Lehrerin holt mich aus meinen Gedanken. Verwirrt hebe ich den Blick: alle sehen mich an und lachen bis zum Umfallen. Was....? Da dämmert es mir! Genervt verdrehe ich die Augen...shit..shit..shit..... kannst du nicht einmal leise denken, du doofe Kuh, schimpfe ich mich selbst. „Sie gehen jetzt sofort zum Direktor, ERST nachdem sie sich aber bei mir entschuldigt haben!“ Ich stehe genervt auf , werfe meine Bücher in meinen Rucksack und mach mich auf den Weg. Den letzen Teil ignoriere ich geflissentlich, nicht dass statt meiner Entschuldigung, aus meinem Mund strömt, was ich wirklich denke. Dann bekäme die alte Schreckschraube nämlich noch einen Tobsuchtsanfall und außerdem können meine Großeltern nicht noch mehr Probleme gebrauchen. Manchmal ist Schweigen wirklich Gold. Ich höre zwar nicht oft darauf. Meiner Meinung nach ist man entweder zu feige um seine Meinung zu sagen oder zu blöde eine eigene zu besitzen! ABER es gibt Situationen in denen es besser ist das eigene vorlaute Mundwerk zu stopfen, wobei es mir öfters unnötig als nötig vorkommt. Ebenso wie dieser Unterricht. Warum soll ich zur Schule gehen? Mein Beruf ist es diese Ausgeburten der Hölle niederzuschlachten! Soll ich währenddessen die Winkel ausmessen in die das Blut spritzt oder wie?!? Alles was ich später brauche, lerne ich in der Akademie und von meinen Großeltern, wozu dieses Theater an der High Shool veranstalten?! Zeitverschwendung! Wichtige Zeit die mir abgeht, bei meiner Ausbildung zur Meisterin! Wütend stampfe ich durch den Gang, sodass mich die wenigen Schüler, die sich auf den Gängen herumtreiben, misstrauisch beäugen. Ich maschiere wie eine bewaffnete Kavallerie ins Sekräteriat, doch die zwei Blondinen sind solche Auftritte schon gewöhnt und heben nur mühsig die Augenbrauen. Als die gut gekleidete Blondine mich erkennt, schleicht sich ein Lächeln auf ihre Züge. „Alexis, meine Liebe, dein monatlicher Besuch steht schon wieder an? Nach dir könnte man die Uhr stellen, Schätzchen!“ Auf ihre herzerwärmendes Lachen muss ich einfach mit einem Grinsen antworten: „Tja, mir war langweilig, also dachte ich mir, warum besuchst du nicht wieder mal die liebe Elli und siehe da, mit etwas Untertstützung von der Alten Schreckschraube , bin ich hier gelandet, pünktlich wie eh und je.“ Elli brach in schallendes Gelächter aus und wäre fast von ihrem Drehstuhl gekippt. Sie klopfte sich auf die Schenkel, sprang dann auf und kam auf mich zustolziert, in zehnzentimeter Schnürboots möge man anmerken, und umamrmte mich herzlich. „Ach Alexis, ich hab dich wirklich vermisst.“ - „Ich muss gestehen, dass geht nicht vielen so!“ Elena, war eine zierliche, hübsche Blondine, die immer top gestylt war und immer herrlich nach Apfel-Zimt roch. Sie war zwar fünf Jahre älter als ich, was man ihr aber nicht ansah, sie wurde oft für eine gleichaltrige Schülerin gehalten. Was vielleicht auch damit zu tun hatte, dass sie so fröhlich war und vor Lebensenergie strotzte. Für mich war sie der Höhepunkt in diesem Saftladen, naja neben Zoey eben. Sie ist eine wirklich gute Freundin und wir verbringen oft Zeit außerhalb dieses Gefängnisses. „Wie läufts mit deinem Studium?“ Elli versucht Schulpsychologin zu werden, sie liebt den Schuppen hier, ebenso wie die Schüler, sie ist der herzlichst Mensch den ich kenne und wenn man ihr sein Herz nicht ausschütten wollte, war sowieso alles für die Katz. Für sie ist Kindern zu helfen ebenso eine Berufung, wie für mich diesen Ratten der Hölle den Garaus zu machen. Deshalb studiert sie eifrig, um hier endlich die Schüler unterstützen zu dürfen, die meiner Meinung nach dringend ihre helfenden Hände nötig hätten. „Oh Lex, es läuft prima, nicht mehr lange und diese Schule hat die beste Psychologin im ganzen Land!“ Sie grinste wie ein Honigkuchenpferd, als sie von ihrer baldigen Beendigung ihres Studiums sprach. „Aber nicht so wichtig, ich muss dir unbedingt was erzählen!“ Vor Begeisterung sprang sie fast an die Decke. Fast hätte ich's vergessen, noch wichtiger als ihr Interresse an gestörten Pubertierenden, war ihr Hang zum Klatsch, besonders wenn es um Männer ging oder eben deren neuesten Eroberungen. „Hast du schon den Neuen begutachtet, der der gerade aus dem Büro des Direktors geschlendert kam. Oh Lex, seufz, der ist so was von sexy!“ Sie blickte verträumt durch mich hindurch, während ich verwirrt die Augenbrauen hochzog. Ein Neuer an der Schule? Tja, der tut mir jetzt schon leid...Naja, falls Elli recht haben sollte, wäre er nicht lange besonder einsam! „Hey Elli, pass auf dass du deine High Heels nicht vollsabberst!“ - „Hmmmm...Beim Anblick dieses Knackarschs wird ein Hebel in meinem Hirn umgelegt, der dafür sorgt, dass mir völlig Schnuppe ist, was auf meine Schuhe tropft!“ Amüsiert schüttle ich den Kopf: „Was soll ich nur mit dir machen?!“ - „Hey du hast ihn nicht gesehn, also maße dir nicht so ein rücksichtsloses Verhalten an!“ Ich konnte einfach nicht anders, ich musste losprusten. Doch das Kichern blieb mir im Hals stecken, als ich sah wer durch die Tür in den Raum geeilt kam: Der junge aus der Bar! Mir stockte der Atem. Die blonden Haarsträhnen fielen ihm locker in die Stirn und in den grünen Augen blitzte Wiedererkennen auf, als er bemerkte wie ich ihn anstarrte. Er trug blaue Jeans und einen grünen Pullover der seine Armmuskulatur perfekt umschmeichelte und dafür sorgte, dass auch in meinem Hirn die Sicherung rausflog. Er kam immer näher und näher und griff dann plötzlich an mir vorbei und zog einen Zettel von der Theke hinter mir. Er stand so nah bei mir, dass ich sein Aftershave riechen konnte und noch etwas, dass ich nicht so ganz zuordnen konnte. Er blickte verlegen zu Boden und flüsterte: „Ich hab' meinen Stundenplan vergessen!“ Hör auf ihn so anzustarren, du dumme Nuss, er muss sich ja vorkommen, wie ein Insekt auf dem Siziertisch. Sag jetzt etwas ganz cleveres: „Oh.“ Ganz toll, jetzt hat sein Anblick auch noch das letzte bisschen Hirn das du besitzt in Pudding verwandelt. Eigentlich sollte er dafür eingesperrt werden, so verboten gut auszusehen. Ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht: „Ahhh, nun ist sie es, der die Spucke weg bleibt...Hey du kannst dich sicher noch an mich erinnern, darf ich mich vorstellen, der stumme Trottel der auf deiner Türschwelle rot wurde und stotterte wie ein Kleinkind, man nennt mich Perry!“ Breit grinsend streckte er mir die Hand hin, damit ich sie schüttelte. Sofort stieg ich in das Spiel ein: „Sehr erfreut ihre Bekanntschaft zu machen, Perry Stotterer, ich darf sie doch so nennen, oder?! - „Natürlich besitzen Sie das Privileg mich Mr. Stotterer zu nennen, Mrs....?“ Ich konnte nicht anders, ein wirklich dämliches Grinsen breitete sich über mein ganzes Gesicht aus. „Und Ihnen gebührt das Recht mich Alex Große -Klappe zu nennen!“ Er lachte leise und hielt meine Hand länger in der seinen als nötig. Ich entzog meine Hand schließlich der seinen, denn der intensive Blick mit dem er mich bedachte, machte mich nervös. „Alex...wie Alexandra..?!“ - „Nein, wie Alexis und der Nachname gehört seit Generationen zu unserer Familie!“ Er erbleicht leicht, als er bemerkte, dass ich ja die allseits verehrte Gründerfamilie durch den Kakao zog, deren stolzes Mitglied ich war. Er hatte wahrscheinlich gerade realisiert mit wem er seine Späßchen trieb und das mein Großvater allseits  bekannt war als der Schlächter. Plötzlich hatte er es sehr eilig von mir wegzukommen und flüchtete fast aus dem kleinen Raum. Zornig verfluchte ich im Geiste meine Berühmtheit unter den Jägern, die nicht darauf gründete, dass ich so viele Monster erlegt hatte, sondern, dass ich das ganze von meinen Großeltern gegründete Imperium einmal erben würde. Immer schön mit dem zukünftigen Chef gutstellen, was?! Ich drehte mich auf dem Absatz um und blickte in Elenas vor Überraschung weit aufgerissene Augen: „Was zur Hölle war das gerade?“ Über ihre treffende Wortwahl musste ich schmunzeln: „Wir kennen uns schon länger.....“ Eine glatte Lüge. „...Er ist ein Kollege.“ Die Wahrheit. „Was für ein Kollege?! Wenn ich mich recht entsinne, hast du keinen Job und wohltätige Arbeit liegt dir nicht.“ Hey, also wenn mein Engagement zur Ausrottung abscheulicher menschenfressender Kreaturen nicht unter wohltätige Arbeit fällt, was denn dann bitte?! „Ähh, wir betreiben denselben Sport...!“ - „Was für 'ne Sportart is' das bitte?? Dann geh ich nämlich auch unter die Athleten, wo kann ich mich einschreiben?!“ Wenn sie wüsste, dass sie zur Aufnahme in unseren geselligen Verein, den frisch abgetrennten Kopf eines höllischen Abschaums mitbringen müsste, würde sie mir sicher fünf StundenTherapie die Woche bei ihr anordnen, ganz zu schweigen von der Zwangsjacke, die mein neues Trendaccessoire werden würde. Eine in jeder Farbe, passend zu meinen Schuhen und meiner Handtasche. Ich seufzte: „Ellie, lass es einfach gut sein..“

Du denkst ich könnte das nicht, aber ich kann locker mit dir mithalten!“ Das bezweifelte ich stark. Elena und ein Schwert? Ein pinke Ausführung vielleicht? Flüssigkeiten, die auf ihre geliebten Designerklamotten spritzen? Sicher nicht! Natürlich kenne ich keine Person, die selbstloser und mit solcher Überzeugung für das Leben anderer eintreten würde wie Elena, aber sie könnte niemals einem Lebewesen etwas zuleide tun, egal aus welchem tiefen Loch es gekrochen käme. „Ich bin mir sicher du kannst alles schaffen, was du dir vornimmst, aber der Sport widerspricht völlig deinen Interessen, außerdem würde es dich viel Hingabe kosten, die dir dann beim Lernen für dein Studium verloren ginge!“ Elena kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn: „Ich weiß ganz genau was du da versuchst....aber der Psychoquatsch funktioniert bei mir nich'!“ - „Nein..?“- Sie versuchte mich mit ihrem Psychologenblick einzuschätzen und gab dann auf, sie hat jedesmal Schwierigkeiten mich zu durchschauen. „Doch, verdammter Mist, du wirst nie wieder mit mir für die Prüfungen lernen!“ Trotzdem umarmte sie mich liebevoll und ich sagte: „Nun, jetzt erfährst du wenigstens am eigenen Leib, wie es ist von einem Psycho unter die Lupe genommen zu werden.!“ - „Du sollst unseren Beruf nicht immer mit Psycho abkürzen, du ungezogene Rotzgöre!“ Mit Ellie zu schekern heitert mich jedesmal auf. Grinsend schlenderte ich ins Büro des Direktors, nicht einmal der Alte Sack Huber, konnte den Tag noch versauen. 

 

.........zweites Kapitel folgt demnächst........

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 20.06.2013

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