Cover

Vorwort

Wenn Schnee und Eis

die Welt beziehen,

dann wird das Herz

vor Kälte fliehen.

Trigger-Warnung

Seid willkommen, ihr, die ihr euch traut mein Reich zu betreten. Seid ihr zum ersten Mal hier oder habt ihr schon früher meinen Gedanken gelauscht? Im Grunde genommen macht es keinen Unterschied. Ich muss euch so oder so vor dem warnen, was vor euch liegt. Denn wer die Pforten meiner Welt durchschreitet, landet im schwarzen Strudel menschlicher Emotionen.

 

Nein, ich schreibe nicht nur Herz-Schmerz-Kuschel-Poesie. Meine Geschichten sollen alle Facetten des Lebens widerspiegeln. Sie sind traurig, machen wütend und tun weh. Sie erzählen Geschichten übers Mobbing, Suizid & Tod und über einen Weg, der immer tiefer in die Depression führt.

 

Nein, ich bin keiner dieser verträumten Poeten und meine Worte sind mit Sicherheit nicht für jedermann geeignet. Seid euch dessen bewusst, bevor ihr mein Reich betretet. Denn wenn ihr es wagt, dann lasse ich euch leiden.

 

Dark Xperience

Winter

Winter

 

Dem Ende neigt sich zu das Jahr,

schon vor der Tür der Winter steht,

die Atmosphäre kalt und klar,

wie schnell doch uns're Zeit vergeht.

 

Nun ist es wirklich bald vergangen,

so ist er halt, der Lauf der Zeit

und ungestillt bleibt das Verlangen,

dass dieses Jahr noch länger bleibt.

 

Doch unaufhaltsam ist die Zeit

und Lebewohl gehört dazu,

wenn sich das Jahr dem End' zuneigt,

dann finden Seelen ihre Ruh'.

 

So wie der Frühling einst begann

und neues Leben mit sich brächte,

verstirbt so mancher Herzensklang

im Dunkeln stiller Winternächte.

 

Doch warum sollt' man drüber klagen,

wenn man es doch nicht ändern kann?

Denn auch an kalten Wintertagen,

das Leben schreitet stets voran.

 

Das Rad der Zeit verstummt wohl nie,

es dreht sich ewiglich im Kreis,

trotz Kümmernis und Nostalgie,

trotz Winterkälte, Schnee und Eis.

 

Und schläft das Leben unterm Eis,

wenn uns're Erde sanft gefriert,

genieß' ich diese Welt in weiß,

bis sich der Frühling präsentiert.

Väterchen Frost

Väterchen Frost

 

Frühling und Sommer und Herbst,

Kinder von Mutter Natur,

stehen zusammen und öffnen

Mutter die irdische Tür.

 

Mutter ist müde vom Leben,

das sie so emsig erweckt.

Väterchen sollte nun zeigen,

welche Gewalt in ihm steckt.

 

„Väterchen!“, ruft sie ganz laut:

„Habe genügend getan.

Will jetzt nur eins und zwar schlafen.

Väterchen, du bist nun dran!“

 

Schnell kommt der Vater gefahren,

von wo die Schneestürme toben,

fahrend im glänzenden Schlitten,

Zepter und Haupt stolz erhoben.

 

Bringt mit sich Kälte und Frost,

Schnee für die Felder und Flur,

und auf den Lippen ein Lächeln

für die geliebte Natur.

 

„Ist denn die Zeit schon vergangen?

Dreht sich so zügig die Uhr?

Scheint mir, als wär' es erst gestern.“,

grüßt er die Mutter Natur.

 

„Scherzbold wie immer und je.“,

lächelt sie freundlich zurück:

„Aber ich bin echt geschafft.

Zeit für den Winterauftritt.“

 

Abschied, ein Kuss auf den Lippen,

legt sich die Mutter zur Ruh'.

Väterchen hat nun das Sagen,

deckt die Geliebte fest zu.

Der erste Schnee

Der erste Schnee

 

Schleichend über Nacht

kehrt der Frost zurück,

bringt die Winterkälte,

langsam, Stück für Stück.

 

Erste weiße Flocken

fall'n vom Himmelszelt,

legen einen zarten

Flaum auf uns're Welt.

 

Tage werden kürzer,

Nächte endlos lang,

deshalb wird's im Winter

manchen Angst und Bang.

 

Viele dunkle Tage

werden vor uns liegen,

Sonne macht sich rar,

will nicht zu uns fliegen.

 

Doch verzweifle nicht,

Mensch, in diesen Stunden,

wenn die kalten Tränen

dein Gesicht erkunden.

 

Selbst wenn sie gefrieren,

weiß wie frischer Schnee,

schäm' dich nicht, mein Freund.

Tränen sind okay.

 

Ist die Welt auch dunkel,

finster und gemein,

ich versprech' dir, ich

lass' dich nie allein.

 

Darum halte inne,

schweig, genieße still,

wenn der erste Schnee

zart die Welt verhüllt.

Flora & Fauna 4 (Winter)

Flora & Fauna 4 (Winter)

 

Das Spiel der Farben eingestellt

im Eis und Schnee der Winterwelt.

 

Wie weit ich blicke übers Land,

die Farbe Weiß ist dominant.

 

Gefroren liegen Fluss und See,

sind überdeckt mit weißem Schnee.

 

Das Leben hat sich gut versteckt

und blüht dort trotzdem unentdeckt.

 

Wie Winterjasmin, Winterblüten

mit ihren weißen Winterhüten.

 

Wie Sternhyazinthe und Glöckchen

ganz elegant im weißen Röckchen.

 

Wie eisig' Blumen, christlich' Rosen

bekleidet mit den weißen Hosen.

 

Wie Schneekirschbaum und Winterheide

ganz stolz im weißen Blütenkleide.

 

Auch Tann' und Fichten sind nicht scheu

und blüh'n so grün wie Waldefeu.

 

Das Amur-Röschen, Winterlinge

ein Stück der Sonne zu uns bringe.

 

Und als violetter Kontrast

sind Zwergen-Iris, Seidelbast.

 

Als Grundton, quasi guter Schluss,

gedeiht die braune Haselnuss.

 

Das Leben wird es überstehen,

vielleicht nicht bunt, doch trotzdem schön.

Schnee (Freude & Leid)

Schnee (Freude & Leid)

 

Wir erfreuten uns als Kinder,

endlich ist er da, der Winter!

Holt den Schlitten aus dem Keller,

frisch gewachst, da fährt er schneller!

Handschuh, Mütze, warme Schuhe

und die Jacke aus der Truhe,

das Gesicht vom Schal bedeckt,

alles ist geschützt, perfekt.

Kinder sitzen auf dem Schlitten:

„Papa zieh!“ „Ich darf doch bitten.“

Jubeln, Jauchzen, sich was trauen,

da erstrahlen Kinderaugen.

Große fahren schon allein,

Schanzenhügel, groß und klein,

öfters hört man einen Schrei:

„Aus der Bahn, Kartoffelbrei!"


Eine kalte Schneeballschlacht

wurde eben frisch entfacht und

drüben auf der Schlittschuhbahn

zieh'n die Teenies Schlittschuh an.

Manche sind geschickt auf Eis,

fahr'n umher, dreh'n sich im Kreis,

and're haben's nicht so leicht,

unsanft knallt der Po aufs Eis.

Wird gespielt, gelacht, getobt,

Mutter ruft zum Abendbrot,

geht es heim mit kalten Lippen,

Schnodder-Nasen, blauen Rippen.

Dann, als man zur Schule stapfte,

durch den Schnee, der schmatzend matschte,

gab es an so manchen Tagen

kalte Füße, Unbehagen.

Doch man hatte einen Grund,

zu viel Frost ist ungesund!

Dank des kalten Wintertreibens

konnte man zu Hause bleiben.

Ja, dann war die Freude groß,

blieb die Frage: „Mach ich bloß?"

Hat man warm sich eingepackt

für die nächste Schneeballschlacht.

Wie sieht's als Erwachs'ner aus?

Bleibt man lieber gleich zuhaus'?

Doch den Schnee, den muss man schieben

und sein täglich Brot verdienen.

 

Wartet täglich das Geschäft,

kommst zu spät, das wäre schlecht.

Hör' sie schreien, toben, schimpfen

und Frau Holle gar verwünschen.

Frage mich, was ist passiert,

man den Kopf im Schnee verliert?

Ist es schlimm, sich Zeit zu lassen

bei den ganzen Schneematschmassen?

Denkt mal dran, wie einst wir waren,

damals in den Kindertagen.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Dark Xperience
Bildmaterialien: Dark Xperience
Lektorat: Dark Xperience
Tag der Veröffentlichung: 21.12.2016
ISBN: 978-3-7396-8963-0

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