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"Prolog/Charaktervorstellung"


Prolog:

Eine gigantische Armee unter der Führung des Fürsten der neun Ringgeister belagert die Hauptstadt Gondors, Minas Tirith. Ein gewaltiges Heer aus Orkmassen, Katapulten, Belagerungstürmen und Kriegselefanten, massiv in der Überzahl. Die Aussicht auf einen Sieg war kaum denkbar. Aragorn schmiedete einen Plan, im Verbund mit den Reitern von Rohan (Rohirrim), um sich einen taktischen Vorteil mit Hilfe eines riskanten, jedoch klugen und tückischen Schachzuges zu verschaffen und so seinen Nachteil, durch die feindliche zahlenmäßige Überlegenheit der Streitkraft des Nazgûl, ein Stück weit auszumerzen. Vorkehrungen wurden getroffen, Strippenzieher informiert. Aragorn steht mit seinen knapp 100 Reitern in der Sturmausgangsstellung, gedeckt durch einen dichten Nadelwald, welcher das einzige Hindernis, neben den 300m Entferung, zwischen Ihm und der gegnerischen Armee, darstellt. Der Angriff beginnt, die Pferde scharren mit den Hufen und schneiden durch das Dickicht des Waldes, nur das Warmblut des Königs, welches ebenfalls losgaloppiert, verlässt den Wald ohne Ihn, lediglich Aragorns Sattel ist auf dem Vierbeiner aufgeschnallt.

Charaktervorstellung:
Aragorn oder auch "Estel"  (Sindarin/Quenya: Hoffnung) genannt, wurde in Eriador geboren. Der Waldläufer hat schon einiges an militärische Erfahrung gewinnen können, was an seinen Verbindungen zu Königen, die er kannte und welchen er gedient hat, lag. Er ist ein begnadeter Schwertkämpfer, auch sein Talent, beziehungsweise der Umgang mit Pfeil und Bogen ist beachtlich. Der Stammangehörige der Dúnedain (Spezies:Mensch), ist ein ruhiger, lustiger und sehr treuer Charakter und für sein Alter von 31 Jahren sehr weise und erfahren. Durch seine Dienste, Kriegserfahrung, sowohl als normales Fußvolk, als auch in führender Funktion und den damit einhergehenden Triumphen, ist er sehr beliebt und angesehen, beim hohen, wie beim gemeinen Volk. Wenn nicht er eines Königs würdig ist, wer dann?

 

"Die neue Welt" Kapitel 1



Geweckt von einem Sonnenstrahl, welcher durch meine geschlossenen Augenlieder dringt, wache ich auf. Angelehnt sitzend am Baum, neben mir mein Schwert, fausttief im Boden versenkt, sodass das Griffstück, nach oben hin sichtbar ist.
"Meine Männer - wo sind sie?" ging mir fragend durch den Kopf. Da sitze ich nun, mit einem dröhnendem Kopf, ahnungslos, alleine, in einem mir plötzlich unbekanntem Wald. Bei genauerem Horchen fallen mir Stimmen, welche jenseits des Waldes ins Innere eindringen, auf.
"Sucht nach dem Licht, es muss hier irgendwo sein".
"Ich versuche mich an der Lichtung von welcher der Knall und Lichtbogen her kam".
Eine Geräuschkulisse von klirrendem aufeinanderschlagendem Eisen kommt mir immer näher.
"Vermutlich der Nebeneffekt einer schweren Rüstung?".
Ich kauere mich in die kleine Mulde an der Eiche hinter mir. Ziehe mein Schwert leise aus dem Waldboden und halte es verteidigend vor mich.
Plötzlich, wie aus dem Nichts steht eine Garnison mit gold beschlagenem Harnisch vor mir.
"Hauptmann! Wir haben Jemanden!".
Kaum ausgesprochen, schlägt mir einer der Soldaten meine Waffe aus der Hand, zwei Wachen packen mich kurz darauf und schleifen meinen Körper vor die Waldgrenze.
"Was wollt ihr? Ihr legt Hand an den König Gondors! Lasst ab von mir!". schreie ich, während sie mich gewaltsam aus dem Unterholz zehren.
Am Waldrand angekommen tut sich ein Bild wunderschöner Landschaft auf. Ein Feld voller Weizenanbau, dahinter in etwas weiterer Entfernung eine gigantische Burg, gebaut auf einem noch größeren Felsen. Einen Anblick, den Aragorn nicht lange genießen kann, denn ein älterer, ebenfalls in goldem Brustpanzer gekleideter Mann steht auf einmal vor dem Waldläufer, mit Blick auf die Krone des Dúnedain.
"Ihr seit also dieser König aus, Gandor, ja?".
"Ja, König Aragorn II. von Gondor, alter Mann". erwidert Aragorn in einer sichtlich genervten und abwertenden Form.
"Na dann, mein König, dann werde ich euch, ihn Ihr Gemach begleiten. Bei Wein und Essen könnt Ihr uns von eurer Geschichte erzählen, wie ihr hier gelandet seid
".
Dem "König" werden Arme und Beine zusammengebunden, sein Schwert unter den Sattel des Pferdes geschoben. Hinter einer Wache, auf das Pferd geworfen, reitet die Garnison weiter, in Richtung der Burg. Nach einer Weile angekommen, werde ich vom Pferd geschmissen und durch ein großes, steinernes Tor, ausgeschmückt mit zwei Wappenbannern, einem Löwen, auf rotem Hintergrund und einem Hirschen, auf goldenem Hintergrund. Postiert an der Pforte, sind jeweils vier Wachsoldaten auf jeder Seite.
"Das sieht mir nicht nach eines Königs würdigen Behandlung aus. Ob ich vorher noch zu Trinken und zu Essen bekomme, bevor sie mich vermutlich in den Kerker werfen?".
Vieles geht mir durch den Kopf. "Wer sind diese Leute? Die Wappen am Toreingang?. Diese Adelsfamilien sind mir nicht bekannt. Auch die Umgebung, völlig fremd. Wo bin ich hier nur gelandet?".
Mit einem Satz werfen die zwei Goldröcke, wie ich sie jetzt nenne, mich in das Verließ. Ein kleiner Ort, gepflastert mit moosbedeckten Steinen. In einer Ecke liegt ein Haufen Stroh, was mir warscheinlich als Schlafplatz dienen soll. Die schwere meterdicke Holztür knallt zu. Das einzige was zu hören ist, ist der Mechanismus, welcher den Eingang verriegelt.
"Viel Spaß, macht es euch gemütlich, eure Hoheit", außer diesem Spruch und ein darauf folgendes Lachen, bekomme ich nichts mehr zu hören.
"Jetzt sitze ich hier, in diesem Drecksloch fest, während meine Männer gegen die größte mir jemals vorgekommene Armee kämpfen. Ich wäre tausendmal lieber bei Gimli, meinem kleinen nervigen Zwergendfreund, als bei diesen Prunksoldaten".

 

 

"Neue Bekanntschaft" Kapitel 2



Während etwas Zeit verstreicht, schwelge ich erneut in Gedanken, über das seltsame Vorkommnis, welches mich ereilt hatte.
"War es Zauberei? Ist der Fürst der Ringgeister mir auf die Schliche gekommen? So viele Fragen, aber doch so wenige Antworten".
Abgelenkt, mit dem Kopf voller Fragen, merkt Aragorn nicht einmal, das rechts neben ihm, ein Jemand, mehrmals versucht, den Kontakt zu ihm aufzunehmen.
Erst beim dritten Anlauf, dringt es durch, eine sanfte, wohlklingende, fromme Stimme, welche durch die Mauer zwischen Beiden, etwas abgedämpft wird.
"Gegrüßt seit ihr, den, den sie König nennen".
"Seid gegrüßt. Ihr seid die vermeintlich, erste nette Seele, die ich hier zu hören bekomme. Mein Name ist Aragorn II. aus Eriador, aber ihr könnt mich Aragorn nennen".
"Aragorn, was für ein merkwürdiger Name. Ich bin Eddard, aus dem Hause Stark, aber nennt mich ruhig Ned Stark. Was macht ihr in diesem Kerker und vorallem, was macht ihr in Königsmund?".
Beide unterhalten sich recht ruhig und scheinen zu sympathisieren.
Als der Waldläufer von seinem kürzlich eingetretenem Schicksal und seiner Vergangenheit erzählt, erfährt er, während dem Gespräch mehr über sein Gegenüber und die Welt in welcher er lebt. Einem Mann, welcher heute noch hingerichtet werden soll, durch die Hand der Häuser, Lennister und Baratheon, die in Königsmund regieren. Dieser jedoch, scheint nicht sehr besorgt über seine momentane Situation, obwohl er Mutter und Kinder Zuhause und viel zu verlieren hat, so erzählt er. 
"Waldläufer, hört zu. Wir sitzen beide in einem Verließ, aus dem kein Mann lebendig rauskommen wird. Wie du jetzt weißt, wurde ich des Hochverrats und der Ketzerei beschuldigt, da ich die "Krone" in Frage gestellt habe. Wenn meine Sinne mich nicht täuschen, wird es dir nicht unbedingt besser ergehen, da du mit deiner Krone und als vermeintlicher König, in Königsmund aufgekreuzt bist. Denk an deine Familie und schließe inneren Frieden mit dir selbst, denn auch du wirst heute, voraussichtlich zusammen mit mir hingerichtet werden, sofern mein Plan nicht aufgeht".
Ich kann und will das nicht glauben.
An einem Tag "kämpfe" ich gegen die mir größte bekannte Armee Saurons und am anderen Tag, lande ich in einer völlig fremden Welt und soll hingerichtet werden?
"Ned Stark, also gibt es Hoffnung darauf, das wir befreit werden? Können wir etwas tun, außer auf das Ende unser beiden Leben zu warten?".
"Eine gibt es tatsächlich, ja. Ein alter Freund, "Varys" ist gerade dabei für mich zu verhandeln. Und auch wenn die Verhandlungen scheitern, wird er alles in seiner Macht stehende tun, um meine Urteilsvollstreckung zu verhindern".
"Auch, obwohl ich euch kaum kenne, vertraue ich euch. Ihr seid ein empathischer Mann, wisst ihr das? Und das ist höchst warscheinlich eure größte Stärke, aber auch euer größter Nachteil, da ihr dadurch, Unmut bei euren Feinden schürt, welche weniger beliebt zu sein scheinen. "
"Abwarten, mein Freund." Etwas Zeit verstreicht, als keine Wache zugegen ist, huscht eine mit Mantel gekleidete Gestallt an der Zelle der neuen Bekanntschaft vorbei, nur aus dem Augenwinkel konnte man erkennen, was er bei sich hatte. Eine Art Pergament, eine kleine Schriftrolle. "Ein Bote seines Freundes, Varys?"
"Es ist alles im Gange, wie fahren weiter fort wie geplant, mein Freund. Wir harren aus. Ich lasse die Nachricht überbringen, dass an dem heutigen Tage, zwei Menschen dem Tod entkommen werden".

"Die Liquidation" Kapitel 3

 


"Es ist soweit, ich höre erneut diese Geräusche der Brustpanzer. Das Schlagen der Metallstücke, einzelner Rüstungsteile aufeinander. Eine aufregende Geräuschkulisse, in Form von tobenden Menschenmassen, außerhalb der Burg, ist selbst hier, in diesem Loch zu hören.
"Wieder, dieser alte Hauptmann. Er steht direkt vor mir, vor meiner Zelle. So nah, dass ich ihm an die Gurgel gehen könnte, wenn diese eisernen Gitterstäbe nicht im Weg wären".
Er zeigt auf uns und auf vier seiner Goldröcke.
"Nemmt die Ketzer und schleift sie raus."
Jeweils zwei postierte Wachsoldaten packen Aragorn und Ned Stark, am linken und rechten Arm und schleifen beide raus, in Richtung der immer lauter, vor Aufregung jubelnden Ansammlung an Schaulustigen, vor einem Holzblock, mit einer halbmondförmigen Aussparung. In Mitten der Leute, steht ein massiver Hackstock aus Holz, welcher bereits rot gefärbt, durch das Blut der Hingerichteten zu sein scheint. Direkt in zehn Metern Entfernung, daneben, eine rothaarige junge Frau, vermutlich die Tochter von Eddard Stark, Hände haltend mit einem blonden, spätpupertierenden jungen Mann, mit einer Krone auf dem Kopf. Hinter dem vermeintlichen Pärchen, stehen eine ebenso goldhaarfarbene Frau und ein Mann, mit braunem langen Haar, Bart und Wohlstandsbäuchlein. Edel gekleidet und eine goldene, mit Steinen und Hirschgeweih besetzten Krone auf dem Kopf.
"Seht an, der Dicke mit der Krone ist dann also der König, Robert Baratheon, mit seiner Frau, Cercei Lennister. Und davor, ihr Sohn, Joffrey Baratheon, Hand in Hand mit seiner Versprochenen, Sansa Stark. Wenigstens sterbe ich neben einem berühmten Mann, vor hohem Puplikum und nicht als geistig verwirrter, selbsternannter König, vor ein paar Bauern."
Aus der Menge der angesammelten Masse, tut sich ein Mann hervor, mit einer schwarzen Robe gekleidet, das Gesicht verschleiert, groß wie ein Pferd, mit einem fast identisch großem Zweihänder, in beiden Händen und schlendert mit dem Schwert hinter sich schleifend, in Richtung der verurteilten Ketzer.
König Baratheon, welcher sich nicht die Show stehlen lässt, tritt hervor und hebt die linke Hand. Plötzlich - gähnende Stille.
"Volk von Königsmund, meine Untertanen. Ich bin ein fairer und gerechter König. Doch wenn mir etwas entsagt - dann ist es das Infrage stellen meines Anspruchs auf die Krone. Diese beiden Männer, darunter mein einst bester Freund, sind des Hochverrats schuldig! Sich als König auszugeben oder Solchen Infrage zu stellen, ist das höchste Maß an Verbrechen, in meinen Augen. Das beleidigt nicht nur mich, sondern das Recht auf den Thron und die damit einhergehenden Prinzipien. Aus diesem Grunde, verurteile ich - Eddard aus dem Hause Stark und Aragorn II. "König von Gondor", wo auch immer dieses Land sein soll, zum Tode. Beide werden durch das Schwert gerichtet. Beginnt mit dem "selbsternannten Herrscher".
Aragorn richtet seinen Blick auf den König, kniend, vor dem am Boden befestigten hölzernen Quader.
"Eine schöne Rede, wohl war. Aber merkt euch eins, König. Ich, Aragorn, Waldläufer der Dúnedain, werde nicht ruhen, bis alle Köpfe, der hier Schuldigen rollen. Merkt euch meinen Namen".
Es entsteht eine kurze Pause, ein Moment von Stille und Ungewissheit.
"Ich liebe dich Arwen - steh mir bei."
Der Henker holt mit einem schwungvollen Hieb nach Hinten aus. Ned selbst, legt die Haare von Aragorn bei Seite und macht den Nacken frei.
Der Henker spricht mit einer rauen, leisen Stimme, bevor er zum ausführenden Hieb ansetzt.
"Ihr seit zur falschen Zeit, an den falschen Ort gelangt, Hochkönig".

 

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Tag der Veröffentlichung: 08.01.2022

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