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Die geflügelte Grotte Kapitel X

Unausweichliche Begegnungen

Das was Jonathan Maidira sah, war das konsequenteste aber auch schrecklichste was er je gesehen hatte. Niemals hätte er gedacht das so etwas furchtbares möglich wäre. Doch was er gesehen hatte war eine schemenhafte Gestalt die plötzlich und völlig unerwartet am Eingang des Iglus aufgetaucht war. Die Person hatte sich blitzschnell gebückt, etwas funkelndes aufgehoben und es mit voller Wucht herunter schnellen lassen. Auch wenn er es nicht recht glauben konnte und er sich überlegte ob es sich um eine Sinnestäuschung gehandelt hatte; musste er sich eingestehen dass es genau so war wie er es befürchtet hatte. Bei der Schemenhaften Gestalt handelte es sich um Fuchs der sich herangeschlichen hatte, sich in Windeseile gebückt hatte, die kleine Campingaxt mit der funkelnden Schneide aufgehoben hatte und sie mit unbändiger Kraft in den Schädel seiner Enkeltochter getrieben hatte. Das splitternde Geräusch welches Maidira vernommen hatte, musste also unweigerlich das zerplatzen des Kopfes der kleinen Lissy gewesen sein. Nur verschleiert hatte er mitbekommen wie sich die Axt wie durch Butter durch den winzigen Kinderkopf bewegte.
Ein bestialischer Gestank machte sich breit und ein fürchterliches Gewimmer erhellte den Raum.
Ein Gewimmer welches nur von Fuchs stammen konnte der soeben seiner eigenen Enkeltochter den Schädel zertrümmer hatte. Was musste in diesem Menschen vorgehen? Wie grausam kann ein Schicksal sein und wie unmenschlich zeigte sich das Leben. Wie ein Kegel fiel der kleine noch immer in der Hocke befindliche Körper der kleinen Lissy die sich in ein Ungetüm verwandelt hatte zu Boden. Fuchs fiel direkt neben dem leblosen kindlichen Körper auf die Knie und drückte die Reste der Enkelin an seine Brust. Er wiegte den zermarterten Körper wie beim Einschlafen hin und her und schluchzte das es einem Angst und Bange wurde. In Lethargie begann Fuchs ein Schlaflied zu singen. Trotz dessen das Maidira am Tor der Hölle stand, empfand er Mitleid und fühlte den Schmerz den diese unrühmliche Tat für Fuchs bedeutete. Niemals hätte er diese Tat ausführen können, dessen war sich Jonathan Maidira bewusst. Dann entschwand er für immer aus dieser grausamen Welt und entfloh den Schmerzen, der Pein und der Scham für alle Ewigkeit.
Fuchs hingegen entnahm dem Rucksack von Jonathan Maidira die letzten Streichhölzer, Jonathan Brieftasche zum Beweis seiner Existenz, warf beide leblosen Körper in die Mitte des Iglus, verabschiedete sich ein letztes mal von seiner kleinen Lissy und nickte dem toten Köper Jonathan zu bevor er mit dem Rest an Streichhölzern das Iglu aus Ästen, Blättern und Gestrüpp entzündete. Den Rest an Backofenreiniger warf Fuchs ins Feuer, welches riesige Stichflammen hervorrief . Auch die Baby Born Puppe die sich noch im Rucksack befand wurde den Flammen übergeben die das einzige beherbergten was Fuchs je geliebt hatte.
Dichter Qualm entstieg einer todbringenden Insel, die ein kleines Mädchen und ein Mann den er nicht kannte nie wieder lebendig verlassen sollten. Selbst wenn man ihn finden sollte und Fuchs diesem Grauen entkam, so stand doch eines fest:
Diese Insel würde er nie wieder aus seinen Träumen verbannen können.

Diese Insel und die geflügelten Grotte!

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen beim Autoren Falk Peter Scholz!
Tag der Veröffentlichung: 07.04.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Jürgen Wulf!

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