Cover


Der kleine Willy sah aus dem Fenster hinaus in den kleinen Garten. Die Sonne war schon erwacht und strahlte mit ganzer Kraft auf die vielen bunten Blumen. Doch das war es heute nicht was Willy interessierte. Es war Ostersonntag und vielleicht, naja vielleicht hatte der Osterhase etwas für ihn dagelassen. Eilig zog er sich an und lief hinaus in den Garten. Wo fange ich nur an zu suchen überlegte er. Da, hinter dem großen Apfelbaum lugte etwas hervor. Nein, Willy seufzte ein bisschen enttäuscht, dort hatte sich nur ein Blümchen aus Muttis Beet verirrt. Na Willy, hast Du schon was gefunden, rief seine Mutter. Nein, brummelte Willy, vielleicht hat er mich ja dieses Jahr vergessen. Aber er ließ sich nicht entmutigen und suchte weiter hinter jedem Busch, hinter den Hecken, ja sogar in Opas Garage. Es musste doch was.... Ah! Willy überlegte kurz, dann stieg er eine kleine Leiter hinauf zum Dachboden, der über Opas Garage thronte. Er tastete sich vorsichtig durch das Stroh, suchte in einer alten Holzkiste aber alles blieb erfolglos. Traurig wie er war wollte er die Leiter wieder herabsteigen, da entdeckte er das der alte Eichenschrank offen war. Nanu, der war doch immer zu, dachte Willy. Neugierig sah er in den Schrank hinein, und jubelte über das was er da fand. Ein Weidenkörbchen, ausgelegt mit grünem Gras, gefüllt mit Naschereien, und vielen bunten Eiern. 1 rotes, 2 gelbe, 3 blaue, 2 grüne und.... Moment mal, da war doch noch ein weißes. Willy dachte nach, nein früher hatte er doch nur bunte Eier bekommen. Hatte der Osterhase so viel zu tun, und eines der Eier vergessen zu bemalen? Das tat Willy leid und so beschloss er, den Osterhasen zu suchen. Er kletterte mit dem Körbchen in der Hand die Sprossen der Leiter wieder herab, und lief ins Haus. Mutti, ich gehe nur kurz zu meinem Freund Tommy, rief er ihr zu, verstaute das weiße Ei in seinem Rucksack und machte sich auf die Suche nach dem Osterhasen.

Doch wo sollte er suchen? Ich gehe am besten durch den Wald, vorbei an der alten Eiche, vorüber am kleinen Badeteich.

Es dauerte nicht lange, und Willy war im Wald angekommen. Er sang und pfiff ein fröhliches Lied, doch plötzlich hielt er inne. Über ihm, in der Krone des alten Eichenbaumes wimmerte es kläglich. Willy sah erschrocken nach oben, und erblickte ein Vögelchen, was verängstigt über den Nestrand sah. Was hast Du, kleiner Vogel fragte Willy. Weißt Du antwortete der Vogel, mein kleines Vogelkind Pieperella ist aus dem Nest gefallen und jetzt kann ich sie nirgends finden, Sie muss ins dichte Waldgestrüpp gefallen sein. Hilfst Du mir Willy, sie zu finden? Sie ist doch noch so klein, jammerte das Vögelchen. Willy vergaß für einige Zeit, dass er ja den Osterhasen suchte. Natürlich half er Pieperella zu finden. Er bog die stacheligen Büsche auseinander und entdeckte das Vogelmädchen hinter einem Stein. Frierend und ängstlich blickte sie Willy an, der nahm sie und brachte sie ganz vorsichtig ins Nest der Mutter zurück. Du bist ein lieber und hilfsbereiter Junge, bedankte sich die Vogelmama. Kann ich irgendwas für Dich tun? Ja, entgegenete Willy, ich suche den Osterhasen. Ich bringe ihm ein Ei zurück, das er vergessen hat zu bemalen. Weißt Du den Weg zur Hasenfarm? Hm, überlegte die Vogelmama, ich habe ihn letztens mit seinen Arbeitern auf der kleinen Lichtung gesehen. Sie wies Willy in diese Richtung.

. Der verabschiedete sich und wanderte weiter. Auf der Lichtung angekommen, legte er eine Verschnaufpause ein. Hier sollte der Osterhase also gewesen sein? Willy setzte sich auf einen Baumstumpf und sah sich um, nur hier war niemand. Oder doch? Er vernahm ein Scharren und ein leises Wehklagen. Wo kam das her? Willy musste nicht lange suchen, da erblickte er zwischen 2 Büschen ein kleines Rehkitz, das offenbar am kleinen Teich saufen wollte, und sich zwischen den Zweigen verfangen hatte. Guten Tag Rehlein, was ist Dir denn passiert fragte Willy. Weißt Du, ich wollte im Teich etwas Wasser saufen, und bin auf dem Weg durch die Büsche an den Ästen hängengeblieben jammerte das Kitz betrübt. Kannst Du mir vielleicht helfen? Willy überlegte wieder nicht lange. Er pirschte sich vorsichtig an das kleine Rehkitz heran, bog mit seinen kleinen Händen die starren Äste auseinander und half dem Rehlein schließlich aus seiner verdrießlichen Lage heraus. Vielen Dank, kleiner starker Junge bedankte es sich. Das Kitz schüttelte sich die vielen kleinen Blätter herunter, die ihm im Gebüsch auf seinen Körper gefallen waren. Nun kann ich endlich etwas saufen. Aber sag mal, sprach es: Was machst Du hier im Wald und wo willst Du denn hin? Willy erzählte ihm von dem weißen Ei und seiner Suche nach dem Osterhasen. Ja da kann ich Dir helfen sagte das Reh erfreut. Du musst nur noch bis zum Ende des Weges gehen, bis Du 3 riesige Buchen siehst, dort kreuzen sich 2 Wege. Einer geht geradeaus und der andere führt hinauf zur Osterhasenfarm. Ich wünsche Dir viel Glück, Junge.

Er kam, ein wenig außer Atem bei den 3 Buchen an, und wählte den Weg bergauf, wie ihm das Rehlein geraten hatte. Ein riesiges knallgelbes Osterei mit bunter Schrift leuchtete ihm schon von weitem entgegen. Willy buchstabierte: Osterhasenfarm. Endlich, ich Habs geschafft frohlockte er. Mit Freude schritt er die letzten Meter bis zum Eingang der Farm. Dort läutete er an einem kleinen Osterglöckchen.

Hallo, wer ist denn da, wurde er gefragt. Willy erzählte ihm vom weißen Ei und seiner Suche nach dem Osterhasen. In diesem Moment ging die kleine Pforte auf, und vor ihm stand ein Häschen, bekleidet mit einer bunten Malschürze.

Bist Du der Osterhase der die Eier bringt, fragt Willy. Nein lachte das Häslein, ich bin nur ein Malergehilfe aus der Eiermalerei. Komm mit, ich zeige Dir alles. Das Häschen führte Willy durch riesige Malwerkstätten wo viele kleine Hasengesellen eifrig mit Pinsel und Farbe beschäftigt waren. Willy war beeindruckt, doch wo war nun der Osterhase? Dann kamen sie an einem eiförmig, großes, buntes Haus. Dort wohnt der Osterhase, sprach das Häslein. Nun muss ich aber wieder an die Arbeit, sonst schaffen wir die Ostereier nicht.

Es verabschiedete sich und hoppelte davon. Willy klopfte zaghaft an die Tür des Eierhäuschens. Herein, tönte es hinter der Tür. Willy betrat das Haus, und sah inmitten von tausenden Osterkörbchen einen großen braunen Hasen sitzen. Aber Du bist der Osterhase fragte Willy ein bisschen schüchtern. Ja, der bin ich erwiderte er. Und Du bist der hilfsbereite Junge Willy, stimmts? Willy stutzte, woher kann er das nur wissen? Setz dich Willy, forderte der Osterhase den kleinen Willy auf. Du möchtest bestimmt wissen woher ich das alles Weiß. Die Tiere im Wald sind meine Freunde, sie haben mir erzählt dass Du mich suchst. Du hast das kleine Vogelmädchen Pieperella gerettet und wieder zu seiner Mutter gebracht, und Du hast ein Rehkitz aus den stacheligen Ästen befreit. Willy nickte stolz. Ich Weiß auch, dass ich ein Ei vergessen habe bemalen zu lassen, sagte der Osterhase ein wenig beschämend. Aber weißt Du bei den vielen Bestellungen an Ostern kann das schon mal passieren. Willy schüttelte den Kopf, aber das ist doch nicht so schlimm. Ich habe das Ei ja mitgebrachter kramte in seinem blauen Rucksack und reichte es dem Osterhasen. So Willy, sprach er jetzt fast feierlich, weil Du so ein hilfsbereiter und tapferer Junge bist, den Tieren im Wald geholfen hast, bekommst Du von mir eine Belohnung. Du darfst Dein weißes Ei in der Malerwerkstatt selbst bemalen und obendrein werden Dir meine Gehilfen den Rucksack prall mit Süßigkeiten füllen, bevor Du wieder nach Hause gehst. Willy war nun glücklich und bemalte das Ei mit Begeisterung in allen Farben. So langsam brach der Abend an auf der Osterhasenfarm und der Osterhase ermahnte ihn, sich langsam wieder auf den Heimweg zu machen. Willy wollte gerne noch länger bleiben, doch er dachte jetzt auch an seine Familie die sich bestimmt Sorgen machen würden wenn er nicht nach Hause käme. Er verabschiedete sich artig von allen Bewohnern der Osterhasenfarm und dem Osterhasen. Vergiss Deinen Rucksack nicht Willy, er ist nun ein bisschen schwerer als vorher! Der Osterhase lachte verwegen und Willy äugte in seinen Rucksack hinein. Der war bis an den Rand mit Süßigkeiten gefüllt, und auch viele bunte Eier konnte er darin finden. Und grüß mir die Tiere im Wald rief ihm der Osterhase noch zu, bevor Willy sich auf den langen Rückweg machte. Mit dem prall gefülltem Rucksack ging er den Berg wieder hinab, durch den Wald wo er alle Tiere vom Osterhasen grüßte, vorüber an der alten Eiche wo ihm Vogelkind Pieperella fröhlich zu zwitscherte, vorbei am kleinen See wo das Rehkitz ihm dankbar zuzwinkerte. Dann kam er endlich glücklich zu Hause an, wo ihn seine Eltern schon erwarteten. Wo warst so lange, Willy fragte seine Mutter? Und Willy erzählte von seiner Wanderung zur Osterhasenfarm, auch von Tieren im Wald denen er geholfen hat. Die ganze Familie lauschte seinen Abenteuern die er erlebt hatte. Stolz und sehr, sehr müde schlief Willy schnell in seinem Bettchen ein und träumte von der bunten Osterhasenfarm.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.02.2013

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /