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Langsam erwachte ich wieder aus den graugelben Schleier der mich umgab .Mein Kopf schmerzte höllisch, und ich sah das ein dünnes Rinnsal Blut auf meinen Arm tropfte. Was war nur geschehen? Ich war doch eben noch auf der Bank um mir ein paar Euro zu ziehen. Da war doch dieser Mann…! Mein Gedächtnis verließ mich wieder. Wo war ich? Der Boden auf dem ich lag, war eisig kalt, und ein dünner Lichtstrahl der durch ein halbrundes Fenster schien, offenbarte mir den ersten Eindruck. Ich schaute mich um, sah die kahlen Wände und riesige Rohre. Vielleicht war ich ja gestürzt? Hilfe, ich bin hier, wollte ich rufen, aber außer einem kläglichen Quietschen bekam ich nichts heraus. Meinen Körper abtastend suchte ich nach einem Taschentuch um die Blutung an meinem Kopf zu stillen. Nein, in den Hosentaschen war nichts zu finden, ach ja in der Jacke konnte noch eins sein. Vorsichtig ließ ich meine Hände über meinen Körper gleiten, doch dann….Ich ertastete etwas langes, kastenförmiges das eng und korsettartig an meinem Bauch lag. War ich durch den Sturz vielleicht eingeklemmt? Mein Verstand der offensichtlich jetzt wieder einsetzte, sagte mir, dass ich mich von dem unförmigen Ding befreien musste. Ich richtete mich so gut es ging ein wenig auf, zog daran und in diesem Moment bemerkte ich, dass diese Enge meinen ganzen Leib umschloss. Was war das? Meine Augen suchten den kleinen Lichtstrahl des Raumes. In diese Richtung wälzte ich mich ein Stück um zu sehen was mich da so einschnürte. Oh mein Gott, das kannte ich doch nur aus Filmen! Mein Herz spürte ich bis in die Zungenspitze schlagen. Ich fing an zu weinen, als ich begriff, dass an mir eine Bombe befestigt war. Wer tat mir das bloß an? Angst schnürte meine Kehle zu. Tick, Tick, Tick unbarmherzig teilte mir das Display mit, das in 1:58 Stunden etwas Furchtbares passieren würde. Ruhig bleiben, nur nicht in Panik geraten redete ich mir ein. Sachte drehte ich mich auf den Rücken zurück. Wieder rannen mir die Tränen übers Gesicht. Was sollte ich nur tun? Ich dachte schluchzend über meine Aussichtslosigkeit nach, machte mir Gedanken ob mich die Welt wohl lebend und gesund wieder sieht. So vieles hatte ich doch noch vor, und jetzt sollte es so schnell vorbei sein? Angstvoll sah ich von weitem auf die Zahlen.1:40 Stunden, bitte holt mich doch endlich raus! Das Geräusch eines klappernden Schlüssels ließ mich plötzlich innehalten .Die Tür wurde unsanft aufgestoßen und ich erblickte den Schatten eines kräftigen und scheinbar sehr alten Mannes, der die 80 Jahre wohl schon überschritten hatte. Was wollen Sie von mir, hauchte ich verängstigt. Dieser Blick von ihm, das faltenumrandete Gesicht, irgendwie kannte ich es. Du siehst in welcher Lage Du Dich befindest, wenn Du mitspielst wird Dir nichts passieren, sprach er mit Greisenstimme. Ich möchte weg, weit weg, dazu brauche ich Geld. Das habe ich nun, und Dich brauche ich als Geisel um die Bank zu verlassen. Jetzt wurde mir klar was passiert war. Die Erinnerung kam bruchstückhaft wieder, er war der freundliche alte Herr dem ich auch noch die Tür zur Bank aufhielt. Ich hatte gerade meinen Pin am Automaten eingegeben, als plötzlich die Leute anfingen zu schreien und panikartig die Bank verließen. Dann wurde es schlagartig dunkel um mich herum, und fand mich nun hier wieder .Ja, er musste es gewesen sein, der mir meine Verletzungen zugefügt hat. Wir haben noch eine Stunde fügte er hinzu, und zeigte auf die roten leuchtenden Zahlen, wenn die Polizei nicht abrückt werden wir beide in die Luft fliegen. Sie wissen, dass Du bei mir bist. Also schön brav sein, warnte er mich. Mit schlürfenden Schritten ging er zur Tür und schloss mich wieder ein. Nein das konnte doch alles nicht wahr sein, ich ein Opfer eines Banküberfalls. Das Ticken der Bombe verhöhnte mich, grinste mir bösartig mit 47 Minuten ins Gesicht. Oben hörte ich die Stimme meines Geiselnehmers. Was tut er, überlegt er sich es doch noch anders? Sicher spricht er mit der Polizei oder? Tick, tick, tick 35 Minuten in leuchtend rot. Warum ist es jetzt so still? Was hat er vor? Die wahnsinnige Angst, die Panik und die seltsame Ruhe nahmen mir das Bewusstsein. Ich weiß nicht wie lange es anhielt, aber irgendwie hörte ich in meinem Zustand leise freundliche Stimmen, die mich riefen und aufforderten die Augen zu öffnen. Immer und immer wieder! Ich spürte die hellen Lichtblitze die in meinen Augen zuckten. Sehr langsam und noch angstvoll hob ich die Lider und schaute mich um. Die Bombe, wo ist die Bombe schrie ich die Person, die in sterilen Weiß gekleidet war an. Ungläubig beobachtete ich die vielen Menschen die um mich herumstanden .Es ist alles in Ordnung wurde mir gesagt. Wo ist der alte Mann, wollte ich wissen .Ein netter Polizist klärte mich schließlich auf: Wissen Sie, mitten in der Verhandlung mit ihrem Geiselnehmer, ist der Kontakt ruckartig abgebrochen und wir haben die Chance genutzt und die Bank gestürmt. Wir fanden ihn am Boden liegend, er war tot. Mit einem riesigen Koffer voller Geld in Hand, ist er an Altersschwäche gestorben. Ja und Sie hatten besonderes Glück, wir haben die Bombe kurz vor der Detonation entschärft. Sie hatten nur noch 30 Sekunden....



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Tag der Veröffentlichung: 24.01.2013

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