Cover

Ankunft


Als unser Jeep aus der Abbiegung des Hofes heraus fuhr lehnte ich mich in meinen Sitz zurück. Ich fühlte mich müde wie so oft in den letzen Wochen. Es hatte aber nichts mit Schlafmangel zutun es war mehr eine bleibende Müdigkeit die sich so anfühlte als wenn ich nie wieder zu aktiver Arbeit in der Lage wäre.
Ich blickte noch einmal zurück, den Hof würde ich sicherlich vermissen, wir waren hier eingezogen als ich zwölf war, das ist jetzt fünf Jahre her. Klar war ich davor schon geritten aber nachdem mein Vater den Hof aus einer Insolvenz gekauft, und wir umgezogen waren veränderte sich einiges, ich bekam mein erstes eigenes Pferd, eine Quarter Horse Stute namens Magic sie war damals gerade ein Jahr geworden und ich ritt sie, als sie dreieinhalb Jahre war, zusammen mit meinem Cousin ein. Er war nämlich Pferdetrainer und gewann letztes Jahr sogar die Europameisterschaften in der Jungpferde Reining. Letztes Jahr im Sommer bekam ich dann Starlight, ebenfalls eine Quarter horse Stute mit vier Jahren als zweites Turnierpferd.

Ich schrak auf als mein Vater plötzlich bremste und es mich mit einem reisen Ruck nach vorne schleuderte. „Kannst du nicht aufpassen? Falls du dich daran erinnerst wir haben Pferd hinten im Hänger!“ „Amy, was kann ich dafür wenn der Motorradfahrer da vorn über die rote Ampel fährt, soll ich etwa in ihn hinein fahren?“ Bei dem Wort Motorradfahrer schluckte ich und schaute nun doch nach vorn. Tatsächlich ein schwarzes Motorrad wie Josh es zu fahren pflegte. Bei dem Gedanken an Josh kamen bei mir alte Erinnerungen wieder hoch. Mir wurde plötzlich ziemlich schlecht und ich schob sie gleich wieder zur Seite. In den acht Wochen Jugendcamp werde ich es schon schaffen diesen Idioten zu vergessen.
Ich ließ mich wieder in meinen Sitz zurück fallen und meine Gedanken begannen erneut zu schweifen. Die Fahrt würde einige Stunden dauern. Die Entscheidung ins Jugendcamp zu fahren war ganz kurzfristig gefallen. Meine Eltern sagten nicht viel als ich meine Entscheidung bekannt gab. Ich gab keine großen Erklärungen nach dem wieso oder warum, dass war nicht meine Art. Aber abweisendes und unfreundliches Verhalten konnte man mir eigentlich nie vorwerfen. Ich traf lediglich meine Entscheidungen selbst und ließ mir selten von anderen hineinreden. Und wenn ich mir etwas in den Kopf setzte dann zog ich es bis jetzt immer bis zur letzten Minute durch, meine Eltern akzeptierten das inzwischen, zum Glück, früher war das immer ein Streitpunkt bei uns gewesen. Und deshalb gab es im Angesicht an meine Reisepläne nicht mehr als leichte Verwunderung, außerdem hatte meine Mutter die Meinung dass es mir nur gut tun könne, ein paar Wochen wo anders zu verbringen und in der neuen Umgebung richtig gefordert und abgelenkt zu werden.
Als das Auto an einer Ampel hielt schreckte ich erneut aus meinen Gedanken auf, drehte mich ein wenig und machte das Fenster auf. Frische, kühle Luft strömte ins Auto, Suchend blickte ich mich nach einem Namen um. >Kreuth

Amy vs. Nick


Als wir in die Halle kamen ritt ein Junge auf einem Fuchs und setzte gerade zu einem Sliding Stop an. Der Stop war der Hammer, er hatte eine gerade Spur von min. 11 Metern und mir und Marie blieb der Mund offen stehen. In dem Moment als er absteigen wollte ließ Jonas die hintere Tür zum Eingang der Reithalle zuknallen und das Pferd raste mit einem Riesen Satz nach vorne los. Keine Ahnung wie der Junge es schaffte aber er schwang sie während des Satzes wieder aufs Pferd und konnte ihn schon nach wenigen Metern wieder beruhigen. „Sag mal bist du jetzt total bescheuert, kannst du nicht aufpassen? Sogar du solltest so viel Ahnung von Pferden haben dass du weißt, dass man so was nicht macht, schon gar nicht wenn ich mit Jungpferden in der Halle bin.“ schrie der Junge Jonas an. „Nick, beruhig dich mal es ist doch gar nichts passiert“. Nick stieg von seinem Pferd ab und führte es aus der Halle als er an mir vorbei ging starrte er mit einem finsteren Blick auf Jonas. Als er draußen war führten ich und Marie unsere Pferde in die Halle ich hatte Magic für heute genommen weil sie der Transport nicht ganz so stark aufgeregt hatte. „Darf ich vorstellen dass war die Nettigkeit in Person, mein großer Bruder Nick“ meinte Jonas ironisch, „Ist der immer so schlecht drauf?“ fragte Marie ihn, „Machst du Witze? der hat heute einen guten Tag“. Magic war in einer neuen Umgebung immer sehr nervös und tänzelte mit aufgewölbtem Hals und aufgestelltem Schweif an meiner Hand als ich sie die erste Runde führte. Jonas schaute mich mit skeptischem Blick an, Dennis hatte ihm zuvor verklickert dass Magic das Pferd meines Vaters sei. „Bist du sicher dass du am Anfang nicht doch eines der Schulpferde willst, wir haben da einige ruhige, brave Stuten du erinnerst dich bestimmt noch an Daisy die ich dir vorher gezeigt habe, die würde perfekt zu dir passen.“ ja ich erinnerte mich an Daisy, Daisy war nämlich ein schätzungsweise 28 Jahre altes Pony und stand schon in auf der Koppel wie schein Tod im Schatten eines Baumes. „Nein, ich bin mir sicher, die Farbe von ihr gefällt mir nämlich nicht“. Ich warf vorsichtig einen Blick zu Marie die stark damit beschäftigt war nicht lautstark loszulachen, dann warf ich noch einen Blick auf die Tribüne zu Dennis dem man die Vorfreude schon ansehen konnte und der bei dem Wort Farbe ein Grinsen vom Rechten bis zum Linken Ohr aufgelegt hatte. Plötzlich blieb Magic stehen, reckte ihren Kopf in die Höhe und stieß ein Angstprusten aus. Ich schaute nach oben und tatsächlich Kerstin und die anderen Teilnehmer kamen zu Dennis auf die Tribüne um zuzuschauen.
Ich tätschelte Magic am Hals und redet ihr gut zu und sie beruhigte sich wieder einwenig. „Soll ich dir beim Aufsteigen helfen“ fragte Jonas mit einer immer noch skeptischen Miene. „Nein danke es geht so“, Ich lächelte ihn an setzte einen Fuß in den Steigbügel und schwang mich mit Leichtigkeit aufs Pferd und ich spürte wie sie jeden Muskel angespannt hatte, und jede Sekunde zur Flucht bereit wäre. Ich beschloss sie am Anfang zweihändig zu reiten und versammelte sie erst einmal und holte ihren Kopf herunter. Sie reagierte gehorsam und ging vorwärts als ich sie unmerklich antrieb. Ich lenkte Magic auf den Hufschlag und sah aus den Augenwinkeln wie verdattert und erstarrt Jonas dastand. Im selben Moment fing Marie an zu Lachen uns auch Dennis prustete los.
Im selben Moment als Amy sich auf Pferd schwang wurde Jonas Bewusst das Amy sicherlich vieles war aber mit Sicherheit keine Anfängerin Im ersten Moment Ärgerte er sich, doch dann überwog sein Humor, er musste sich schließlich eingestehen dass er sich diese Chance auch nicht entgehen gelassen hätte sie auf den Arm zu nehmen. Zum Teufel noch mal, er musste unwillkürlich grinsen, dass war schon ein Ding.
Ich trabte Magic ein Paar Runden und hielt sie dann vor Jonas an. „So, du suchst dir also deine Pferde immer nach der Farbe aus was?“ Ich lächelte ihn an „Bist du mir Böse?“, er tätschelte Magic „Ach quatsch nein ich bin ja selbst Schuld wenn ich dir so eine Vorlage liefere, aber ich muss zugeben so, bin ich schon lange nicht mehr hinters Licht geführt worden“ Jonas schaute zu Tribüne auf, „Dennis ich denke du kannst jetzt übernehmen“ dieser Nickte nur und kam in die Halle. Das Reiten klappte sonst eigentlich ganz gut Magic zeigte sich von ihrer besten Seite und Dennis, Kerstin und Jonas waren beeindruckt.
Nachdem ich Magic abgesattelt hatte und sie trocken war ging ich auf den Hof hinaus, es hatte es inzwischen aufgehört zu Regnen und vereinzelt waren ein paar Pfützen zu sehen. Sonst war aber niemand zu sehen und ich beschloss ins Reiterstübchen zu gehen, auf dem Weg dorthin sah ich Smoker und entschloss mich zu Ihm zu gehen.
Jetzt von Nahem war ich vom Anblick des Pferdes getroffen, wie er in der hintersten Ecken der Koppel still Stand. Er sah schon gepflegt aus und war auch gut ihm Futter aber irgendetwas war komisch mit diesem Pferd. Als ich näher kam legte Smoker die Ohren an den Hals, blähte die Nüstern und Rollte gefährlich mit den Augen.
Die Körperhaltung des Pferdes drückte Pure Abwehr aus als ob er sagen wollte Lass mich in Frieden. Aus irgendeinem Grund empfand ich eine Tiefeverbundenheit mit diesem Pferd und begann mit ihm zu reden, ich wusste er würde mich nicht verstehen aber der Tonfall ist entscheidend. Er bewegte seine Ohren nicht und ich war mir nicht einmal sicher ob er mich überhaupt Hören konnte. Vielleicht war er ja taub. Ich gab es trotzdem nicht auf und redete weiter mit ihm, ich vergaß alles um mich herum und so bemerkte ich auch nicht dass ein blauer Pick up mit einem großen silbernen Hänger auf den Hof einbog. und auch nicht das Geräusch der Hufe als die Pferde aus dem Hänger stiegen.
Ich merkte erst etwas als Smoker den Kopf nach oben stieß und verzweifelt versuchte sich noch stärker in die Ecke zu drängen. Ich drehte mich erschrocken um und sah einen jungen Mann mit braunen Haaren die bis ins Gesicht reichten auf mich zukommen, seine dunkel brauen Augen strahlten bedrohlich, er war groß und machte einen sehr starken Eindruck. Es war Nick der zwei Pferde in die Benachbarte Koppel führte und diese dort frei ließ. Nach dem Auftritt in der Halle hoffte ich dass es jetzt keinen Ärger geben würde.
Er schloss das Gatter sorgfältig und kam er zu mir herüber. Mir stockte der Atem von nahem sah er wirklich gut aus, und mit wirklich meine ich wirklich. „Hat es irgendeinen bestimmten Grund warum du hier bei meinem Pferd bist?“ Mir war das Hallo im Mund stecken geblieben, und ich brauchte einige Sekunden um mich zufassen, ich hatte ja erwartet dass er nicht gerade einen Freudentanz aufführen würde aber mich zu rüde anzumachen war echt mehr als nur unfreundlich. Ich schlug einen betont höflichen Ton an „Nein, ich bin eigentlich nur zufällig Vorbei gekommen“. Er baute sich jetzt in voller Größe vor mir auf, ich ging ihm wenn es hoch kam gerade mal bis zu Brust. Ich kam mir wie ein Kätzchen neben einem Gepard vor. „Dann, tu mir den gefallen und geh auch zufällig wieder“. Ich stockte und versuchte mich nicht einschüchtern zu lassen „Warum bist du so unfreundlich? Ich habe doch nichts getan außer mit dem Pferd gesprochen.“ Aus seinen Augen ließ sich der Spott ablesen „Ganz einfach erstens haben Gäste hier nichts verloren, dass sind nämlich unsere Privatpferde, zweitens interessiert sich das Pferd hier nicht die Bohne für eine Unterhaltung mit dir“. Nun wurde ich doch langsam sauer, ich versuchte aber mich zu beherrschen „Bist du dir da sicher?“ antwortete ich in einem scharfen Ton. „Kleine, dass geht dich absolut gar nichts an also wenn ich jetzt bitten darf“. Er machte eine einladende Hand Bewegung in Richtung Stall. In mir kochte es und wenn Blicke töten könnten, hätte ich Nick mit meinen sicherlich aufgestochen, dass war ein glatter Rausschmiss. Ich drehte mich um und lief stink sauer in Richtung Reiterstübchen. So etwas war mir im Leben noch nie passiert und vor Wut lief ich direkt in Jonas Arme. „Hoppla“, meinte der und hielt mich fest, „Entschuldigung“ sagte ich nur ohne es wirklich so zu meinen ich schüttelte seine Hände mit schnellen heftigen Bewegungen ab. „Was ist den los?“ fragte mich Jonas etwas erstaunt. „Och nichts, man hat mich nur gerade davongejagt, aber sonst ist alles okay“ sagte ich in einem ironischen Tonfall und in meinen Augen war der Zorn immer noch deutlich zu sehen. Jonas blickte in die Richtung aus der ich gekommen bin, dann nickte „Ich verstehe, nimm es nicht persönlich“. Ich schaute ihn geschockt an „Das ist ja wohl nicht dein Ernst oder?“ er nickte „Ich weiß nicht was in letzter Zeit mit ihm los ist, aber eigentlich ist er ein guter Kerl, und wenn ich damit meine du sollst dass nicht persönlich nehmen dann sage ich das weil du dich in zahlreicher Gesellschaft befindest“. Ich schaute ebenfalls in Richtung Smoker „Hat er eigentlich eine Freundin?“, klar sah er gut aus aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass es eine Frau gab die es freiwillig mit ihm länger als fünf Minuten aushielt. Jonas grinste mich breit an „Nein wieso hast du Interesse?“. Ich musste lachen. „Ja klar, ich stehe auf unfreundliche Typen die mich am liebsten auf den Mond schießen würden“. Sagte ich und versuchte möglichst Ernsthaft rüber zukommen, Jonas lachte. „Ich weiß ja nicht, kann ja sein, dass es bei dir wie bei den Wildpferden ist, da treiben die Hengste die Stuten auch weg, um sich interessant zu machen. Aber es ist natürlich besser wenn dein Herz noch zu vergeben ist“. Er setzte einen viel sagenden Gesichtsausdruck auf. Ich ignorierte seine Bemerkung. Er grinste mich an „Er war nicht immer so, ich erinnere mich sogar an eine Zeit in der er auch das ein oder andere Mädchen mit nach Hause gebracht hat.“ Ich schaute ihn erstaunt an.
„Und für was ist er auf dem Hof zuständig? Geste vergraulen was?“ Jonas lachte. „Ja so in etwa, wir setzen ihn speziell auf die nervigen Geste wie Jenny an“. Er lachte und ich konnte mir ein Grinsen auch nicht verkneifen. „Wieso nervt dich Jenny?“, fragte ich ein wenig erstaunt. „Naja sie geistert die ganze Zeit um mich herum wie so ein paarungs- reifes Eichhörnchen“. Ich konnte mein Lachen nicht mehr unterdrücken die Ernsthaftigkeit mit der er das gesagt hatte war einfach zu komisch. „Woher weißt du eigentlich wie sich ein paarungs- reifes Eichhörnchen verhält?“, fragte ich mit Lachtränen in den Augen. „Naja ich hab da so meine Quellen“, nickte er nachdrücklich. Er wurde wieder ernster „Klar man kann es ihr nicht verdenken, dass sie auf so einen gut aussehenden, charmanten Typen wie mich steht, aber sie ist nun mal nicht mein Typ“, ich grinste ihn an „Einbildung hast du ja keine“, er grinste ebenfalls. „Nein eigentlich nicht, aber ich muss dich ja überzeugen mein Charme hat dich bisher ja noch nicht überzeugt.“ Ich schaute ihn frech von der Seite an „Da musst du wohl noch ein bisschen üben.“ Er erwiderte meinen Blick „Das werde ich, darauf kannst du dich verlassen ich hab ja jetzt acht Wochen Zeit“. „Ach hier bist du“, Marie kam zu uns herüber, Es gibt gleich essen wir müssen ins Reiterstübchen“. Ich nickte und wir gingen zusammen rein. Auf dem Weg zum Reiterstübchen erzählte ich ihr was passiert war.

Im Reiterstübchenwaren schon einige beim Essen auch Nick war schon da. Es gab Pellkartoffeln mit Soße und Fisch, weil ich Vegetarier bin stopfte ich mir den Teller mit Soße und Pellkartoffeln voll. Ich lief voraus an einen der hinteren Tische der noch frei war, Marie direkt hinter mir und Jonas am Schluss. Jenny die weiter vorne saß zupfte Jonas an seinem Pullover und er drehte darauf hin zu ihr, dabei schupste er Marie mit seinem Tablett, die geriet ins Wanken und schubste mich mit meinen vollgeladenen Teller und einem Berg von Pellkartoffeln. Durch dass Schubsen verlor ich das Gleichgewicht und die Kontrolle über mein Tablett. Die Kartoffeln kamen ins rollen, rutschten mitsamt der Soße über den Tellerrand und schwappten schließlich über das Tablett direkt in den Nacken des dort sitzenden Jungen, Nick. Ich hielt krampfhaft die Luft an und starrte auf Nick´s Nacken. Am liebsten wäre ich in einem Kleinen Loch verschwunden. „Argh…Was zum Teufel“, er sprang auf und fasste sich in den Nacken. Er zog die mit Soße und Kartoffel beschmierte Hand wieder zurück und starrte sie an als würde sie ihm jemand anders gehören. „Wer war das?“ schrie er mit einem zornigen, schneidenden Ton während er sich im Zeitlupentempo umdrehte. „Ich ähm,… also… das eh… war eigentlich keine Absicht… mehr so… Kettenreaktion“. Ich schob mich schützend vor Marie, die Nick düster fixierte, weil sie ein puderrotes Gesicht vor Lachen hatte und schon keine Luft mehr bekam. „Du schon wieder“, er schaute mich mit zorn- und hasserfüllten Augen an sodass mir ein Schauer über den Rücken lief. Er sagte jedoch nichts zog sein T-Shirt aus und stürmte aus dem Raum. Ich war gar nicht zu einer Reaktion im Stande, weil in dem Augenblick als er sein T-Shirt auszog mir die Kinnlappe herunter klappte, sein Körperbau ließ ja erahnen dass er muskulös war, aber mit einem prallen Sixpack und einer starken glatten Brust hätte ich trotzdem nie gerechnet. Ich so von seinen Muskeln beeindruckt war dass ich gar nicht mehr aus dem Staunen herauskam.
Durch das geöffnete Fenster konnte man beobachten wie Jenny Nick hinterher lief. Sie rannte ihm fast schon hinterher, als sie ihn erreichte hielt sie ihn fest. „Ist alles okay? Diese blöde Göre hat dass bestimmt mit Absicht gemacht“, er war offenbar immer noch stink sauer und fuhr sie an „Lass mich bloß in Frieden, so eine verzogene Göre, die nicht dazu im Stande ist Ihr Pferd alleine zu Satteln weil ihr ja ein Fingernagel abbrechen könnte, kann ich gar nicht brauchen, lass mich ein für allemal in Frieden. Hast du mich verstanden“. Er schrie sie dermaßen an, dass sie mir in dieser Sekunde wirklich Leid tat. Geknickt wie ein Häufchen elend kam sie zurück und saß sich wieder an ihren Platz während dessen war die Sauerei die sie zu verantworten hatte weggewischt und wir saßen am Tisch und aßen. Jonas grinste mich an „Schau sie dir an, ich sagte dir ja unsere Geheimwaffe zieht immer, noch einmal abfeuern und sie ist weg.“ Aus irgendeinem Grund tat sie mir Leid und ich konnte nicht über ihn lachen. Jonas war ein bisschen enttäuscht darüber dass ich nicht lachte und Dennis stupste ihn mit dem Ellenbogen an und meinte „Mach dir nichts daraus sie hat das Problem, dass sie für jeden und alles Mitleid haben muss, das ist typisch.“ Er schaute mich mit treuen Augen an. „Hast du den kein Mitleid mit mir und gehst morgen mit mir essen?“.
Nun musste ich doch lachen, „Nein, ich hab Mitleid mit Marie die sonst alleine Essen müsste“, „Genau“ unterstütze sie mich grinsend.
Am nächsten Tag stand mein Entschluss fest, ich würde versuchen Smoker so weit wie möglich zu meiden und seinen Besitzer ebenso. Es hatte keinen Sinn mich weiter mit Nick zu streiten. Als ich jedoch diesen morgen in den Stall zu meinen Pferden ging um ihnen Hallo zu sagen hörte ich Pferdeschreie. Es hörte sich fast Menschlich an, ich folgte den Geräuschen und ging in die Halle, ich versucht möglichst unbemerkt auf die Tribüne in den Teil der nicht beleuchtet war zu gelangen. Und was ich da sah war ein einziges Trauerspiel. Nick saß auf Smoker der Stieg und mit allen Kräften versuchte seinen Reiter los zu werden, Nick dagegen versuchte mit einer Riesigen, scharfen Kandaren und Sporen mit kleinen, spitzen Rädchen ihn unter Kontrolle zu bringen. Nach einigen Sekunden Blickte ich krampfhaft in eine andere Richtung um nicht sehen und hören zu müssen wie die beiden miteinander kämpften. Ich verstand Nick nicht mit dem anderen Pferd war er doch auch gut klar gekommen, ging es denn nicht in seinen Kopf, dass das Ganze hier die Situation nicht verbessert sonder eher noch verschlimmert?
Es hat keinen Sinn versuchtet ich mir mit geballten Fäusten einzureden, was geht mich das an wenn Nick Smoker endgültig verdarb? Nick war ein Monster! Lord Voldemort und er waren sicher gute Freunde… Dracula ja so werde ich ihn ab jetzt nennen.
Dennis trat von hinten an mich heran „Lass ihn“ sagte er leise. „Es hat keinen Sinn mit ihn darüber zureden er hat sich darin verbissen, es tut mir Leid aber es ist so, ich habe schon alles probiert“. „Und das Pferd“, ich stockte in mir flackerte Unwillen. „Warum muss dass Pferd leiden nur weil sein Besitzer sich falsch verhält. Dennis erwiderte nichts darauf und zog mich mit sich auf den Hof zurück. An dem restlichen Tag geschah nichts interessantes mehr, nur Jenny war komisch sie war ruhig und in sich gekehrt, die Abfuhr von Dracula muss sie ziemlich stark getroffen haben, beim Abendessen verkündete Kerstin noch die Gruppeneinteilung ich war die Einigste die allein Reitunterricht bekommen sollte, Dennis meinte er könne mir eh nicht mehr so viel sagen und hätte er gleich jemand der ihm auch ein bisschen mit den Jungpferden helfen könne. Außerdem wurden noch die Koppeln eingeteilt Magic und Starlight werden ab jetzt jeden Tag von acht bis fünfzehn Uhr zusammen auf der Koppel stehen. An diesem Abend konnte ich dennoch nicht widerstehen und ging zu der Koppel von Smoker setzte mich in seine Nähe und dachte über alles nach.


Am nächsten Tag war Marie schon früh in der Reitstunde und ich konnte nicht mehr schlafen, von weitem sah ich Dracula der den Pick up packte und anscheinend mit dem Hänger weg wollte. Ich beschloss doch zu Smoker zu gehen, irgendetwas an diesem Pferd zog mich magisch an, ich konnte einfach nicht zusehen wie er diese Pferd versaute ich musste ihm einfach helfen. So weit ich es erkennen konnte waren Sydney und Trigger im Hänger daraus schloss ich, dass er nach Kreuth zum trainieren fuhr. Ich hatte also genug Zeit. Als ich um die Ecke bog sah ich ihn schon von weitem, er stand wie immer in seiner Ecke, er graste aber nicht sondern ließ seinen Kopf hängen. Als er mich bemerkte schreckte er mit dem Kopf hoch, legte seine Ohren an und man konnte wieder das Weiße des Augapfels sehen. Ich ging näher und lehnte mich an den Zaun, ich wollte, dass er erst einmal meine Anwesenheit in Ruhe wahrnahm. Wie beim erste Mal blieben seine Ohren zurückgelegt. Als ich ihn genauer ansah, sah ich die Wunden an seinen Lefzen sie mussten von Draculas Kandare kommen: In mir stieg Zorn auf. Wie gerne wäre ich zu ihm gegangen und hätte ihm eine heilende Salbe darauf geschmiert. In mir pulsierte Mitleid und ich wurde immer wütender, in diesem Moment wäre ich sogar froh gewesen Dracula zu begegnen und ihm einmal richtig die Meinung zu sagen. Aber ich bündelte meine Gefühle und setzte mir ein festes Ziel: Ich würde alles dafür tun damit es Smoker besser geht.
Und eins ist klar wenn ich mir einmal etwas im meinen Kopfgesetzt hab dann ziehe ich das auch auf Teufel komm raus durch.
Ich begann leise mit Smoker zu reden. Als er allerdings nach mehr als einer halben Stunde immer noch keine Reaktion zeigte wollte ich wissen ob er mich überhaupt wahrnimmt. Ich trat vorsichtig und langsam um ihn nicht erneut in Panik zu versetzen zwei Schritte nach rechts. Zu meiner Erleichterung stellte ich fest, dass er mich mit seinen großen braunen Augen verfolgte. Also redete ich weiter mit ihm und nach etwa einer weiteren halben Stunde stellte sich ein erster Erfolg ein. Sein Ohr begann zu zittern, für einen Moment hielt ich die Luft an und dann redete ich weiter mit ihm und tatsächlich, er entspannte sein Ohr und richtete es nun auf mich um mich noch besser hören zu können, mir wurde es warm ums Herz. Ich wusste zwar das, dass noch nichts zu bedeuten hatte, aber es war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Nach etwa zehn weiter Minuten hörte ich auf, ich wollte das Pferd nicht überstrapazieren. „Ich komme bald wieder“ ich löste mich langsam vom Gatter. Und ging als ich noch einmal zurückblicke stand er immer noch da und er schaute mir hinter her.

Als ich auf den Hof kam sah ich Jonas und Marie. „Amy wo warst du denn?“, ich lief zu ihnen und schaute die beiden heraus fordernd an „Ich war bei dem Hengst“ sagte ich trotzig. „Du meinst Smoker?“, fragte Marie, ich nickte. „Jonas, wieso misshandelt Nick dieses Pferd?“, er seufzte „Dass er es misshandelt glaube ich ja nicht einmal“. „Er hat Wunden an den Lefzen“, er legte eine Hand in seinen Nacken, „Ach was die können sonst woher kommen, ich habe ihn jedenfalls noch nie gesehen wie er ein Pferd schlägt“. Ich schaute zu ihm auf „das er die anderen Pferde schlägt hab ich ja gar nicht behauptet ich weiß ja selbst, dass er mit den anderen gut zurecht kommt, ich versteh einfach nur nicht warum er mit Smoker nicht klar kommt.“ „Das Pferd ist eben schwierig, bei Pferden wundert mich gar nichts mehr“. „Aber er war doch bestimmt nicht von Anfang an schwierig“ konterte ich, er machte ein unwissendes Gesicht, das Thema war ihm unangenehm, dass konnte ich auch verstehen. Immerhin stand er zwischen den Stühlen einerseits hatte ich Recht andererseits musste er seinem Bruder gegenüber Loyal bleiben. „Ich weiß es nicht, ich hab nichts mit dem Pferd zutun und darüber bin ich auch ganz froh, ich wundere dass Nick sich noch in seine Nähe wagt, der Hengst ist echt gefährlich und du solltest dich auch nicht in seiner Nähe aufhalten.“ Den letzten Satz sagte er mit besonderem Nachdruck. „Das werde ich aber, und ich bin mir sicher dass der Hengst nicht von Anfang an so war immerhin ist er doch davor schon ziemlich erfolgreich Turniere gelaufen, außerdem hat Nick ihn doch bestimmt Probe geritten oder?“, Jonas nickte leicht. Ich sprach weiter „Und wenn der Hengst damals schon so schwierig gewesen wäre hätte er ihn bestimmt nicht für so viel Geld gekauft oder?“ Jonas nickte wieder. „Du hast ja Recht aber was bringt das? Komm Amy reg dich doch nicht so wegen dieses Pferdes auf“ sagte er beschwichtigend. „Es ist zwar Jammer Schade um das Tier aber was können wir dagegen schon machen?“. Ich schaute ihn trotzig an „Du könntest zum Beispiel mal mit Nick reden.“ Er schaut mich fassungslos an, „Ich mit ihm reden? Sehe ich aus als wenn ich gerne Sterben würde? Der frisst mich mit Haut, Haaren und Knochen.“ Ich schaute ihn durch dringlich an „ Jonas Schmer du bist ein kleiner Angsthase“, er schaute mich empört an. „Ich bin kein Angsthase aber ich will mich nicht mit meinem Bruder Streiten schon gar nicht wenn ich den Sinn des Ganzen nicht verstehe.“ Arschloch! Ich gab es auf, dann würde ich eben allein versuchen ihm zu helfen. Ich drehte mich zum gehen um doch dann blieb ich doch stehen und drehte mich noch einmal zu Jonas um „Wie denkst du würde er reagieren wenn ich ihn fragen würde ob ich dem Hengst helfen darf?“ Jonas schaute mich etwas belustigt an „Wie willst du denn dem Hengst helfen“, ich strich mir eine Strähne meiner langen braunen Haare zurück. „Ist doch egal was meinst du?“, er zuckte mit den Schultern „Probiere es aus aber wundere dich nicht wenn er seine gute Kinderstube vergessen sollte.“ Ich grinste ihn an „Wow, ich wusste gar nicht, dass er eine hat. Naja eigentlich ist es ja auch egal, ich hoffe nur das es nicht zu spät ist und ich dem Pferd noch helfen kann.“ Jonas schaute sie prüfend an, dann begann er zu Lächeln „Du bist mir schon ein Mädel, so klein und so viel Dampf dahinter. Ich bin gespannt wie das ausgeht“, „Ich auch, ich geh dann mal zu meinen kleinen, bis später“.

Als ich fertig mit reiten war und meinen Sattel in die Sattelkammer brachte, fand ich dort Dracula vor der auf einem Stuhl saß und seine Trense fettete. Ich überlegte kurz und beschloss dann aber mit ihm zu reden. Ich drehte mich zu ihm um und atmete einmal tief durch, ob das gut ausgehen würde? „Nick hast du kurz Zeit?“ fragte ich nach kurzem Zögern. Er blickte zu mir auf und sah mich niederschmetternd an, „Willst du dich entschuldigen?“. Ich stockte und wurde rot und zwar vor Wut, dem Typen war echt nicht mehr zu helfen, wenn einer sich entschuldigen müsste dann ja wohl er. „Wieso sollte ich?“ gab ich schnippisch zurück. Er stand auf, anscheinend konnte er es nicht ertragen wenn man von oben auf ihn hinunter schauen konnte. Er baute sich in voller Größe vor mich auf und mir wurde mal wieder bewusst wie klein ich mit meinen 1,60 doch war. Unbewusst trat ich einen Schritt nach hinten. Er fing an hinterhältig zu grinsen und seine Augen funkelten mich an. Er hatte wirklich wunderschöne Augen… Oh mein Gott hatte ich das gerade wirklich Gedacht? Ich machte wahrscheinlich einen ziemlich erschrockenen Eindruck und er kam noch näher. Ich ging weiter zurück bis ich schließlich an die Wand gedrückt da stand und seine Muskeln unter seinem T-Shirt deutlich spüren konnte. Mir wurde heiß, ich bekam doch tatsächlich Hitzewallungen wegen Dracula! Er war mir jeden Schritt den ich von ihm gewichen war gefolgt und beugte sich jetzt zu mir hinunter. Zwischen unsere Körper hätte nicht einmal ein Blatt gepasst. Ich sah zu ihm hoch und sein Gesicht kam meinem immer näher und näher. Ich fragte mich wie es wohl wäre wenn er mich jetzt küssen würde… er kam näher und näher und direkt vor meinen Lippen machte er halt. Mein Atem ging inzwischen nur noch stoßweise und mein Herz raste wild. Er hätte es eigentlich spüren müssen. Er hauchte mir leicht auf mein Lippen ging aber an ihnen vorbei zu meinem Ohr. Er flüsterte, wobei es eher ein Hauch war. „Das ist meine allerletzte Warnung, halte dich aus meinen Angelegenheiten oder ich werde Dinge mit dir Anstellen dass du dir wünschen wirst nie gelebt zu haben.“ Mir lief ein Schauer über den Rücken und meine Knie wurden weich ob es an seiner Ansage lag oder an der Tatsache dass er mir so Nahe war wusste ich nicht so genau. Ich hatte meine Augen geschossen und lehnte mich an die Wand. Ich konnte mir ein eher hysterisches Lachen nicht verkneifen „Darf ich das als Versprechen auffassen?“ fragte ich zynisch. Aber als ich die Augen öffnete bekam ich Angst panische Angst. Seine Augen waren direkt vor meinen und hatten einen bitter bösen, beängstigenden Ausdruck angenommen. Er meinte seine Drohung also tatsächlich ernst. Eigentlich wollte ich entgegnen dass ich mir nicht drohen lasse und dass ich doch nur seinem Pferde helfen will aber ich traute mich nicht. Als er sich endlich von mir löste war ich einerseits erleichtert andererseits vermisste ich seine Nähe. Je genau richtig gelesen ich vermisste seine Nähe ich wusste nicht warum es so war aber es war so. Er ließ mich ziemlich verwirrt und eingeschüchtert im Stall zurück.
Ich schwor mir das es das erste und das letzt mal sein würde, dass ich mich von ihm so einschüchtern lasse.
Was mich allerdings wunderte war, dass in der nächsten Woche Dracula so gut wie nie auf dem Hof war. Ich verbrachte trotz seiner Drohung jeden Tag so lange es ging bei Smoker, und er machte schon Fortschritte wir waren schon so weit dass ich mich genau neben ihn setzen durfte um ihm beim Fressen zuzuschauen. Ich hatte meine Gefühle wieder gebündelt und war zu dem Entschluss gekommen dass mich seine Nähe nur so verwirrte, weil sie mich an Josh erinnerte und ich jedes dieser Art von Gefühlen unterdrücken würde. Außerdem würde ich mich nie, und wenn ich nie sagte dann meine ich nie, wieder so manipulieren lassen.


In dieser Nacht wurde ich von Busters Gebell geweckt, ich stand auf und trat ans Fenster es war zwei Uhr um diese Uhrzeit sollte normalerweise niemand auf dem Hof sein. Draußen schien der Mond und es war recht hell, ich schaute mich etwas um, Smoker stand auf seiner Koppel, er lag nicht er stand in einer äußerst aggressiven Stellung in der vordersten Ecke „Also doch“ murmelte ich und blickte mich weiter nach Buster um er hatte sich zwar wieder in seine Hütte verkrochen aber ein richtiger Wachhund war er ja auch noch nie gewesen. Aber Smoker stand seit meiner Ankunft nie im vorderen Bereich seiner Koppel also musste da irgendwas nicht stimmen. Ich zog mir meine schwarze Jacke über und schlüpfte in meine Turnschuhe. So leise wie nur irgendwie möglich huschte ich aus dem Haus, um mich dann vorsichtig im Schatten der Bungalows in Richtung Smoker zu bewegen. Nun wurde mir doch ein wenig mulmig, aber ich riss mich zusammen und ging weiter vor Smoker´s Koppel war eine kleine Böschung hinter der ich mich gut verstecken konnte. In dem Moment als der Mond hinter einer Wolkengruppe verschwand schlich ich mich hinter die Böschung in der Graben und stieß die Luft aus erst jetzt bemerkte ich dass ich sie angehalten hatte, ich atmete noch einmal tief durch und blickte mich vorsichtig um Smoker stand immer noch in seiner Ecke er hatte mein kommen wohl nicht bemerkt, seine Ohren waren bis zum Hals angelegt und er schaute drohend in seine Ecke in der er sonst immer war. Der Wind legte sich und ich hörte etwas knistern, saß da nicht jemand unter dem großen Apfelbaum, ich kniff die Augen zusammen konnte aber nichts erkennen weil der Mond wieder hinter Wolken verschwunden war. Ich schlich mich vorsichtig näher heran und ging in Deckung als das Licht des Mondes wieder zurückkam. Ja da saß tatsächlich jemand, ein Mann an den Baum gelehnt die Knie an den Bauch gezogen und den Kopf auf die Knie gelegt, er hatte etwas in der Hand ein Stück zusammen geknülltes Papier. Eins war sicher ein Einbrecher oder Verrückter der hier jemand auf dem Hof etwas Böses wollte war er definitiv nicht. Ich ging noch näher heran. Und mir blieb für einen Moment die Luft weg und ein Schauer lief mir über den Rücken, als er den Kopf für einen Moment hab, es war Dracula der da saß und er hatte eine blutende Wunde an der Stirn, mir gingen tausend Gedanken durch den Kopf und ich trat völlig unüberlegt aus meine Versteck heraus. „Ist alles Okay?“, er zuckte zusammen und sprang wie von etwas gestochen auf, waren das Tränen auf seiner Wange? „Was machst den du hier?“ im ersten Moment meinte ich etwas hilfloses in seine Augen erkennen zu können aber dieser Moment ging so schnell vorbei dass ich mir sicher war mir dass nur eingebildet zu haben. „Ich…“ ich setzte zu einer Erklärung an und er baute sich in voller Größe vor mir auf und ich wusste jetzt würde es gleich ein Donnerwetter geben. In mir flackerte Unwillen, ich war ihm bei genauem Bedenken eigentlich gar keine Rechenschaft schuldig, eher müsste er sich bei mir entschuldigen weil er mich aufgeweckt hatte. „Ich glaube das geht dich rein gar nichts an, vor allem könnte dir genau die selbe Frage stellen?“, ich sah wie sich seine Muskeln anspannten und das Blatt in seiner Rechten Hand zerknüllt wurde „Ersten wohne ich hier Kleine“, ich hasste es wenn man mich so nannte „und zweitens“ fragte ich in einem Schnippischen Ton „Und zweitens, geht es mich sehr wohl was an wenn sich unsere Ferienkinder nachts um diese Uhrzeit hier draußen herumtreiben.“ Ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen nicht auszurasten aber bei dem Wort Ferienkinder platze mir endgültig der Kragen „Ach ja Dracula wohnt hier im Baum oder was?“ er unterbrach mich du lautes Gelächter, ich ließ mich aber nicht abhalten und schrie ihn an: „Und was ist das Überhaupt für eine Wunde an deinem Schädel hat dich Smoker endlich wieder einmal richtig in den Graben fliegen lassen oder ist das das Trinkgeld der letzten Ferienkinder“. Ich hatte geschafft was ich erreichen wollte, er sprühte vor Zorn dass war nicht schwer zu erkennen. Erst in diesem Moment realisierte ich, dass es vielleicht doch nicht so schlau ist einen mir fast fremden Mann so zu provozieren dass er mir ohne, dass man es ihm verdenken könnte am liebsten an die Gurgel springen möchte, vor allem nach der Drohung in der Sattelkammer. Ich war völlig geistesgestört mich noch einmal mit ihm anzulegen aber ich konnte mich nicht beherrschen, Er kam noch näher und nun bekam ich wirklich Angst er setzte zum Gegenschlag an, nein Amy keine Angst zeigen sagte ich mir. „Kleine…“ seine gefährlich leiser Tonklang jagte mir erneut ein Schauer über den Rücken, nicht einschüchtern lassen, keine Angst zeigen Amy. Er wurde Gott sei dank unterbrochen „Amy, Nick was macht ihr hier habt ich eine Ahnung wie spät es ist?“. Wir waren beide so in den Streit verwickelt dass wir das kommen von Kerstin gar nicht bemerkten. „Ich geh mal nicht davon aus dass ihr hier romantisches Liebesglück feiert, und streiten könnt ihr auch in circa sechs, sieben Stunden auch noch“ keiner weder Dracula noch ich sagten etwas. Kerstin leuchtete uns mit ihrer Taschenlampe an und nun sah nun auch seine Verletzung. „Mein Gott Junge, was hast du den jetzt schon wieder angestellt?“, sie trat an ihn heran legte die Hand mit der Taschenlampe auf seine Schulter auf und drehte mit der anderen seinen Kopf so zu sich dass sie die Wund begutachten konnte. „Lass mich“ sagte er ich einem rüden Ton schüttelte sie ab um dann mit großen Schritten in Richtung Wohnhaus zu verschwinden. „Okay, dann geht’s jetzt auch für dich ab ins Bett“ ich nickte und wandte mich zum gehen um „Amy? Weißt du was da passiert ist?“ ich wusste sofort was sie meinte, ich schüttelte den Kopf „Nein tut mir Leid“ „Okay dann gute Nacht“ auf dem Weg zurück zu meinem Zimmer dachte ich nach, und kam überraschenderweise zu dem Schluss dass ich den Streit mir Dracula richtig genossen hatte und ich fühlte mich so lebendig wie schon seit langem nicht mehr.

Harte Schale, weicher Kern?


Am nächsten morgen war ich mir nicht mehr ganz sicher ob dass alles wirklich passiert ist oder ob ich mal wieder geträumt hatte, deshalb behielt ich die ganze Sache lieber für mich. Nachdem ich und Marie unsere Pferde versorgt hatten gingen wir zum Frühstück und da saß Dracula höchst persönlich mit einem großen Pflaster dort wo gestern oder heute Morgen wie auch immer, die Wunde war. Aber auch bis nach dem Frühstück sprachen mich weder er noch Kerstin auf die Begegnung an. Als alle fertig gegessen hatten stand Jonas auf, er war schon den ganzen morgen komisch ruhig gewesen. „Heute bekommen wir alle mal frei, wir fahren zum See hier in der Nähe in einer halben Stunde ist Abfahrt und nehmt euer Badezeug mit.“ Die Mädchen und Jungen sprangen auf und in Windeseile war der Raum leer. „Jonas? Was wird hier gespielt?“, er drehte sich zu mir um und versuchte ein unbekümmertes Gesicht zu machen „Wir machen einen kleinen Ausflug dass ist los“ Ich nahm ihm dass zwar nicht ab aber es hatte keinen Sinn ihn weiter danach zu fragen er wollte ja ganz offensichtlich nicht damit rausrücken. Also gingen auch ich und Marie zu unserem Zimmer um unsere Sachen zu holen. „Da stinkt ja bis zu Himmel“ ich stimmte Marie zu, „Ja dass stimmt, aber wir haben ja nachher noch genug Zeit ihn auszuquetschen“. Sie grinste mich spitzbübisch an „Und du kennst ihn ja er wird wohl schlecht, zwei hübschen Mädchen in Bikini etwas ausschlagen können“.
Wir kamen genau wie abgemacht pünktlich zum Rover. „Na, habt ihrs auch schon geschafft?“ In der Rover war mal abgesehen vom Beifahrer sitz voll, und am Steuer saß kein anderer als Dracula, die Brut der Hölle, ich und Marie blickten uns etwas verwirrt nach Jonas um. Dracula sah dass natürlich sofort und grinste zynisch „Dein Casanova ist schon zugefahren“. Ich warf ihm einen abfälligen Blick zu „Und wir sollen uns da drin jetzt wohl stapeln oder was?“ sein Grinsen wurde breiter. „Richtig erkannt Kleine, und jetzt kommt oder braucht ihr noch ne schriftliche Einladung?“ ich wollte etwas kontern aber es hatte wohl keinen Sinn sich weiter mit ihm zu streiten Tatsachen war, dass wir zum See mussten und dass unser einzige Möglichkeit war dahin zu kommen. „Okay, ich nehme dich auf den Schoß“ Marie nickte und stieg ein. Zum Glück verlief der Rest der Auto fahrt schweigend, und noch viel besser war dass Marie mir den Blick auf Dracula verwehrte. Als wir ankamen, waren Jonas, Jenny und ein paar andere Mädchen schon im Wasser. Jenny saß gerade auf Jonas Schultern und er stützte sich mit ihr ins Wasser. „Ach so sieht dass aus wenn ihn ein Mädchen unendlich nervt“, flüsterte mir Marie ins Ohr und sie hatte recht, die beiden schienen sich prächtig zu amüsieren. Verräter dachte ich mir. Dracula sah natürlich wieder sofort dass es mir nicht ganz passte „Hey Kleine, pass auf dass du nicht für immer so grün bleibst, grün steht dir nicht“ ich schluckte es herunter, ignorierte ihn und ging zusammen mit Marie runter zum See. Die anderen zogen ihre Klamotten ebenfalls aus, und sprangen in den See. Marie schaute mich fragend an „Was ist? Du hast doch deinen Bikini auch schon darunter an, oder?“ Ich nickte und schaute auf das Wasser. „Dass schon aber ich habe ehrlich gesagt keine Lust mich von dem da“ ich nickte zu Dracula, der sich selbst zum Bademeister ernannt hatte, auf einem Stuhl am Rand saß und die anderen Beobachtete „mustern zu lassen“ beendete ich den Satz. Naja zum Teil stimmte diese Geschichte zwar, ich hatte wirklich keine Lust mich von Dracula mustern zu lassen auch wenn mir der Gedanke an seinem Blick auf meinem Körper ein wohligen Schauer bereitete. Zum anderen wollte ich nicht dass die anderen meine Narben, die quer über den ganzen Bauch reichten, sehen, aber das konnte ich Marie schlecht sagen. Sie schaute mich verständnisvoll an. „Okay, dann gehen wir eben nach da, da sieht er uns nicht, “ sie zeigte auf die Stelle in der ein Fluss in den See mündete, die Stelle war voller Blumen und geschützt durch einen großen Baum. Als wir dort waren zogen ich mein Kleid aus, Marie war im ersten Moment etwas geschockt als sie die Narbe sah, aber sie stellte keine Fragen, und ich war ihr dankbar dafür. Das Wasser war kühl und ziemlich tief ich konnte schon nach circa drei Schritten nicht mehr stehen. Wir schwammen in Richtung Flussmündung und Marie drehte sich zu mir um „Hörst du das?“ ich schaute sie etwas verwirrt an, doch dann hörte ich es auch, „Das ist eine Kuh die da Schreit“, sie nickte mir zu. Wir schwammen ans Ufer und liefen den Fluss entlang, nach ein paar Metern sahen wir ein Kälbchen im Fluss, sein Bein war in Ästen gefangen und dass Wasser um ihn herum verfärbte sich schon rot. „Wir müssen ihm helfen“ schrie ich Marie fast schon an. „Jonas, Nick Hilfe“, schrie ich so laut ich nur konnte, Marie stimmte auch ein. Nach weniger als einer Minute standen Dracula und Jonas vor uns, Jonas mit einem Gewehr und Dracula mit einem, erste Hilfekasten. Nun schaute ich mir Dracula genauer an, er hatte nur eine blau kartierte Badehose an die seine Muskeln gute Betonte, er sah wirklich aus wie ein Gott. Scheiße Amy Hirn einschalten dachte ich mir. „Wir müssen ihm helfen“, schluchzte Marie. Dracula machte den Kasten auf holte ein Messer herauf und stieg in den Fluss zu dem Kälbchen, er schnitt die Äste durch und trug das Kälbchen aus dem Wasser. „Es ist vielleicht gerade einmal 2 Tage alt“ sagte er in einem komischen Tonfall. Jonas nickte und lud die Waffe. „Was wird dass ihr wollt es doch nicht erschießen“, ich blickte von einem Bruder zum anderen „Doch es muss sein, bei dem Alter kostet es mehr es gesund zu pflegen , als es in seinem ganzen Leben verdienen kann, jeder Bauer würde es genauso machen.“ Ich warf Marie einen hilflosen Blick zu „Ich werde es Pflegen“ schrie sie und warf sich schützend vor das Kälbchen. „Hast du überhaupt eine Ahnung wie viel das kosten wird“ meinte Dracula mit unverzogener Miene. „Man wenn es euch allen nur ums Geld geht dann wird ich eben die Kosten übernehmen“ kam ich Marie zur Hilfe. „Das hat doch keinen Sinn“ meinte Jonas, dieser kleine Verräter, erst lügt er uns dreist im Reiterstübchen an, will mir nicht dabei helfen Dracula zu besiegen. Dann amüsiert er sich mit Jenny und jetzt das! Dass bedeutete Rache!!! Dieser, dieser Brutus. Nun hatte er die Waffe fertig geladen hatte und sie nun auf das Tier richtete. Doch überraschenderweise griff Dracula nach der Waffe und zog sie ihm aus der Hand „Lass mal gut sein, die Kleine fühlt sich mal wieder unausgelastet“ er sagte es zwar in gewohntem Tonfall Aber war er mir nicht gerade zur Hilfe gekommen? Irgendwas war hier faul Jonas wurde zum Verräter und Dracula zum Retter in der Not… Nein dass war wahrscheinlich nur weil er sich so nicht mehr darum kümmern brauchte. „Na gut, wenn du meinst, ihr könnt es ja in Schuppen bei Smoker´s Koppel unterbringen.“ willigte nun auch Jonas ein. Er legte den Arm um mich, zog mich an sich heran und flüsterte mir als wenn nichts gewesen wäre in Ohr „Hast du mal wieder deinen Dickkopf durch gesetzt“. Ich machte mich ohne ein Wort zusagen bestimmt von ihm Los und begann mir die Wunde des Kälbchens anzusehen. Jonas zuckte nur mit den Schultern und schnappte sich Marie die er nun vom Kälbchen weg zog. Ich begutachtete den Erstehilfekasten, und Nahm mir Desinfektionsmittel, einen Verband, Kompressen, Klebeband und eine Schere heraus. Die Wunde war nur Oberflächlich, musste also später vom Arzt nicht genäht werden, also konnte ich sie getrost desinfizieren und so gut es ging Verbinden bis wir zum Tierarzt gingen. Ich hatte in den Ferien davor ein Praktikum beim Tierarzt gemacht und deshalb sah der Verband am Schluss ganz ordentlich aus. Nick blieb als wenn es selbstverständlich wäre die ganze Zeit bei mir und schaute dass das Kälbchen sich nicht im Unpassenden Moment bewegte, auch wenn ich es nur ungern zugab wir waren ein sehr gutes Team und ich fragte mich wie jemand der so ein Händchen für Tiere hat, so bei Smoker versagen konnte. Als der Verband saß versuchte ich das Kälbchen hoch zunehmen, naja es klappte nicht ganz weil es für mich trotz seines Alters schon viel zu groß zum tragen war. Nick grinste mich nur an, und ich machte mich schon auf eine Abfällige Bemerkung bereit aber er sagte nichts nahm mir das Kälbchen ab und stand auf. Und als ich aufstand wurde mir bewusst was eigentlich gerade passiert war, das war alles wie in einem schlechten Farmerfilm wo sie ein Tier finden und es dann erschießen. Unsicher schaute ich zu Nick, ähhh Dracula auf der mich mit einem undefinierbaren Blick Musterte. Ich brauchte einen Moment bis mir klar wurde dass ich gerade im Bikini vor ihm stand und er freien Blick auf meine Narbe hatte. Jetzt war mir völlig klar warum er so schaute, aber er ließ auch diese Gelegenheit mich zu ärgern verstreichen und ging an mir vorbei in Richtung der anderen. Auf dem Rückweg sammelte ich mein Kleid auf und zog es mir über bevor noch mehr meine Narbe zu sehen bekamen. Wir fuhren auf dem Rückweg geradewegs zum Tierarzt, der uns Milchpulver mitgab und Marie erklärte was sie genau tun muss. Das Geld dafür zu besorgen war kein Problem, es brauchte nur einen kleinen Anruf bei meinem Vater und schon war das Geld überwiesen.

Auf dem Hof zurück benahm sich Dracula wieder wie immer. Wir brachten das Kälbchen Emma, Marie fand den Namen so toll, in Den Schuppen und richteten Ihr dort ein Plätzchen ein. Auf dem Rückweg kam ich an Smoker´s Koppel vorbei, Dracula war bei ihm und er versuchte ihn einzufangen. Smoker hatte die Nüstern und die Augen weit aufgerissen und Galoppierte wie vom Teufel gejagt von durch die Koppel, Dracula rannte ihm fluchend hinterher. Marie konnte sich bei dem Anblick das Lachen nicht verkneifen, mir dagegen war gar nicht nach Lachen zu mute. Mir tat Smoker schrecklich Leid und ich rannte völlig unüberlegt in die Koppel und warf mich mit dem Kampfschrei „DRAAAACULAAAA!!!!“ auf ihn. Dieser ging nur kurz zu Boden und zog mich dann unsanft aus der Koppel. „Bis du jetzt total bekloppt?“ schrie er mich an. Er hielt meine Arme immer noch und ich unterdrückte einen Scherz laut, dass würde bestimmt blau flecken geben. Aber ich hasste nichts mehr als angeschrieen zu werden „Ob ich bekloppt bin? Du bist ja wohl der jenige von uns der nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Das Pferd hat ohnehin schon eine Heiden Angst vor dir und dann quälst du es weiter“. Sein Druck an meinen Armen wurde noch fester „Das geht dich überhaupt gar nichts an“, er schaute mich mit einem Tötenden Blick an, aber ich hatte keine Angst vor ihm und hielt seinem Blick stand „Oh doch dass geht jeden etwas an der das hier mit anschaut, dass ist Tierquälerei“ sagte ich in einem Gefährlich leisen Ton. Er ließ mich nun endlich los und setzte ein höhnisches Grinsen aus „Kleine du bist wohl nicht ganz ausgelastet, du solltest mal mit Jonas reden, der würde sich sicher dazu bereit erklären dir auch noch ein paar Reitstunden im Heu zu geben“ Ich schnappte nach Luft, hatte er dass gerade wirklich gesagt „Das…“ schrie ich ihn an doch er unterbrach mich „Ich sagte JONAS, allerdings wenn du mit ihm nicht zufrieden bist würde sich auch sicher mal mit mir reden lassen“. Das war wirklich zuviel für mich „Du bist einfach…“ ich schluckte meine Ausdrücke und Schimpfwörter die mir gerade auf der Zunge lagen herunter. „Ich bin was?“ grinste er mich an. Ich sagte nichts, dass war mir einfach zuviel ich drehte mich um und ging. Aber noch in dem Moment als ich ging wurde mir klar dass er dass nur gesagt hatte um mich möglichst schnell los zu werden, und dass er genau dass soeben erreicht hatte. Ich stampfte wütend an Marie und Jonas vorbei, die vor Lachen schon gar keine Luft mehr bekamen.

Jetzt musste ich erstmal dampf ablassen. Ich ging in den Stall und putze erst Magic und dann Starlight. Ich liebte Magic´s Schweif der war Schokobraun mit rötlichem Ansatz nach unten hin wellte er sich und er reichte ihr bis über die Fesselgelenke. Dank des Mähnensprays dass ich zu Weinachten bekommen hatte war er butterleicht durchzukämmen.
Als ich fertig mit Putzen war sattelte ich Magic und stattete Starlight mit einem Führstrick aus. Zuhause war ich schön öfter so mit den zweien im Gelände gewesen, also machte ich mir keine Gedanken und ritt los. Ich ging in Schritt Richtung Wald bis ich zu einer Gabelung kam, der Weg nach Rechts führte zum See, dass wusste ich, ich überlegte kurz und entschied mich dann für den anderen Weg um nicht an den Kühen vorbei zu müssen. Magic hatte nämlich von klein an einen Kuh tick, sie hasste Kühe, warum konnte mir aber schon damals niemand genau sagen.
Nach einer halben Stunde im Wald kam ich auf eine riesige offene Lichtung, das Gras war Abgemäht und schon zu großen Runden Strohballen gequetscht. Links entdeckte ich ein Schild mit einem Reiter darauf. Darunter stand Reitweg. Ich schaute mit den Weg noch mal an, er war aus weichem lockern Sand und lud zu einem Galopp ein. Magic begann schon zu tänzeln, sie hasste nichts mehr als warten. Ich dachte nach: sollte ich es wirklich riskieren? Ich hatte kein Handy dabei außerdem war die Wahrscheinlichkeit dass sie durch gehen sehr
weiter kam ich nicht, denn Starlight machte einen Satz nach vorne und raste los, Magic ließ sich nicht lange bitten und rannte vielleicht eine viertel Sekunde später los. Ich hörte auf zu denken und setzte mich in leichten Sitz und gab Magic die Zügel. Nun war es eh schon zu spät. Ich genoss den schnellen Galopp. Magic und Starlight begannen ein Wettrennen wobei Magic obwohl die kürzere Füße hatte, klar den Kopf vorne behielt. Der Weg machte einige Kurven und ich hatte schon Angst dass sie vielleicht ausrutschen. Hinter der Kurve sah man eine weitere Kurve die durch einen Wall Geschütz war. Ich wollte Magic vorsichtig zurück nehmen, schließlich konnte ich nicht sehen wie der Weg weiter geht, doch sie sträubte sich gegen meine Hand, in Ihr war nun das Rennpferd geweckt, und sie wollte auf keinen Fall verlieren. Nun begann ich auf an Starlight´s Strick zu zerren, doch bei ihr hatte ich ebenfalls keine Chance, nun waren wir schon mitten drin, die Kurve war sehr scharf, aber sie dachten nicht einmal daran langsam zu machen. Plötzlich ging alles sehr schnell, es machte einen Ruck und mich schleuderte es nach vorne, das Horn des Sattels bohrte sich in meinen Bauch und ich stöhnte laut. Als der Druck wieder nachließ öffnete ich die Augen wieder. Magic uns Starlight standen mit ihren Köpfen vielleicht einen halben Meter von einem Erdwall entfernt der den Wegversperrte. Ich stöhnte noch mal laut, das war gerade noch einmal gut gegangen. Und bei dem Gedanken was dabei alles hätte passieren können drehte sich mein Magen um. Ich drehte die beiden immer noch leicht benommen um und ritt im Schritt zurück.
Die Sonnen ging schon langsam unter und ich bekam ein schlechtes Gewissen, hoffentlich machten sich die anderen keine Sorgen, ich bin ja schließlich ohne irgendjemand bescheid zu geben ausgeritten und erreichbar war ich ja auch nicht. Ich warf einen Blick auf meine Uhr „Oh Schitt“ rutschte mir heraus die anderen saßen schon beim Abendessen und bis ich die zwei versorgt hatte, würden die anderen sicherlich schon fertig sein.
So kam es dann auch, als ich mit den Pferden fertig war ging ich mit einem etwas mulmigen Gefühl zum Haus hinüber, mein Magen knurrte schon, aber ich hatte einwenig Angst vor dem Donnerwetter dass mir sicher gleich blühen sollte. Als ich die Tür aufmachte saßen Dennis, Brutus, Dracula und Kerstin um den großen Tisch herum und beratschlagten alles, als ich hereinkam verstummten sie jedoch. „Ach, ist das Fräulein auch schon dann“ meine Dracula abfällig und grinste schief. Kerstin lächelte mich nur an und meinte „Dein essen steht da drüben es müsste noch warm sein, aber“, sie senkte die Stimme etwas „dass mir so etwas nicht noch einmal zu Ohren kommt“ ich nickte nur, holte mir mein essen und setzte mich neben Dennis an den Tisch. „Also was machen wir nun, jemand muss schließlich dableiben und sich um die Pferde kümmern, Jonas was ist mit dir du startest doch gar nicht“, er schaute seine Mutter beleidigt an „Aber die anderen brauchen mich als Seelische und Moralische Unterstützung, Nicht war?“ ich konzentrierte mich eher auf meine essen und merkte daher gar nicht dass die Frage an mich gerichtet war. Dennis stieß mir leicht seinen Ellenbogen in die Seite und vor Schreck fielen die ganzen Spagetti die ich mir aufgeladen hatte wieder auf meinen Teller. Die Soße im Teller spritzte mir ins ‚Gesicht. Nick konnte sich natürlich sein abfälliges Lachen nicht verkneifen, und ich schaute etwas unbeholfen drein „Was? Wovon redet ihr den überhaupt“. Dennis erklärte mir worum es ging, morgen sollten alle Feriengäste für 2 Tage nach Kreuth zu einen kleinen Turnier fahren um dort ihre Turnierqualitäten auf die Probe zustellen. Nun ging es darum wer auf dem Hof bleiben musste um die anderen Pferde zu versorgen. Als er fertig war mit erklären meinte ich spontan „Ich bleibe“ alle schauten mich etwas verdutzt an „Warum den nicht? Ich habe ehrlich gesagt keine große Lust mitzugehen außerdem weiß ich wo der Futterplan hängt wo das Futter ist, wie ihr die Boxen ausmistet und welche Pferde zusammen auf die Koppel kommen“ meinte ich mit fester und überzeugender Stimme. „Gut okay, aber noch jemand muss hier bleiben, alleine schaffst du die ganze Arbeit nicht“. Ich wollte schon etwas kontern doch da sagte jemand „Gut ich bleibe auch“ ich traute meinen Ohren nicht, kam dass tatsächlich aus Draculas Mund? Ich schaute ihn forschend an, was hatte er nur vor? Da musste doch etwas faul sein oder? „Okay von mir aus“ meinte Kerstin etwas skeptisch. „Dann ziehst du aber am besten für die zwei Tag ins Gästezimmer okay?“ ich nickte. „Aber dass ihr euch gegenseitig nicht an die Gurgel geht“ meinte sie nachdrücklich. Mir lief ein kleiner Schauer über den Rücken wenn ich an neulich Nacht dachte, da wären wir uns wahrscheinlich wirklich an die Gurgel gesprungen wäre Kerstin nicht gekommen. War das wirklich so eine gute Idee? Naja aber einen Rückzieher konnte ich jetzt auch nicht mehr machen schließlich hatte ich schon zugesagt deshalb meinte ich nur „Wir sind ja keine Kannibalen“ „Genau“ stimmte Dracula mir überraschender Weise zu. Ich musterte ihn durch dringlich aber es brachte nichts, seine Miene war undurchsichtig, aber eins wusste ich irgendetwas maß gebendes würde in diesen Tagen passieren und ich wusste dass er es auch wusste. Mit dieser Erkenntnis stand ich auf brachte meinen Teller weg und ging erst zu Smoker und dann in mein Zimmer. Marie war etwas traurig als ich ihr erzählte dass ich nicht mit fahren würde, aber sie war schrecklich aufgeregt darüber dass sie morgen zum ersten Mal in Kreuth reiten würde und so quasselte sie bis spät in die Nacht. Um 4 Uhr klingelte der Wecker, ich drehte mich um, Marie lag nicht mehr im Bett dass konnte ich auch im halb schlaf durch meine Halbgeöffneten Augen sehen ich schlug auf den Wecker drehte mich um und schlief sofort wieder tief und fest, als ich gewaltsam wachgerüttelt wurde. „Hallo aufstehen, Pferde fertig machen helfen“ ich drehte mich aus dem Griff auf die andere Seite und schlief weiter. „Mann, ich bin doch nicht dein persönlicher Weckdienst“, rief nun jemand empört und riss mir Decke und Kissen weg, und ich landete unsanft auf dem Boden neben meinem Bett. Durch den Schlag war ich hell wach geworden und rappelte mich auf „sag mal spinnst du“ schrie ich nun stinkig ehe ich aufblickte. Vor mir stand nicht wie erwartet Marie sondern Dracula der vor Wut schon einen hochroten Kopf hatte. Nun war mir die ganze Situation doch ziemlich peinlich, denn er hatte Recht ich hatte verschlafen und nun musste er extra kommen um mich zu wecken, ich Blickte zu Boden und merkte das ich mein dünnes Nachthemd anhatte dass mir bis kurz über den Hinter reichte, ich wurde leicht rot und meinte nur „Ist gut ich komm gleich“, „ Gut, ich soll dein Zeug mit nach drüben nehmen“. Ich nickte, zum Glück hatte ich alles schon gestern zusammengepackt was ich in den zwei Tagen brauchen würde, ich gab ihm meine Tasche in die Hand und schob ihn aus dem Zimmer.
In windes Eile suchte ich meine Klamotten zusammen zog mich an und Band mir meine langen Haare mit einem Haargummi zu einem Zopf, dass musste reichen, ich spurtete los zum Stall, aber als ich dort waren die andern schon los gefahren. So ein Mist dachte ich mir. Als ich in den Stall lief sah ich dass alle Boxen schon gemistet waren und die Pferde ihr Futter schon genüsslich zwischen den Zähnen zermalten. Dracula kam gerade aus der Sattelkammer, als er mich sah verdunkelte sich seine Miene „Weißt du Kleine, du hättest nicht hier bleiben müssen wenn du eh nichts tust, die Pferde brachen morgens ihr Futter und die Boxen misten sich auch nicht von alleine“ er machte eine kurze Pause und meinte dann in einem herablassenden Tonfall „Aber ich versteh schon, das Fräulein hat ja Ferien“. Mir platzte der Kragen ich ballte meine Hände zu Fäusten und schrie ich wütend „Weißt du was? Du bist ein blödes, arrogantes Arschloch und gehst mit deinen Launen allen hier mächtig auf den Wecker. Such dir gefälligst jemand anderes dem du auf die Nerven gehen kannst“. Damit drehte ich mich um ging aus dem Stall, als ich stehen blieb hörte ich Totenstille die Pferde hatten vor Schreck aufgehört zu kauen und auch Nick musste ich Beeindruckt haben ich hörte nämlich keine Schritte. Zu gerne hätte ich mich umgedreht um seine Miene zu sehen, aber ich Widerstand um meinen Abgang nicht zu zerstören. Ärgerlicherweise musste ich feststellen dass ich ja eigentlich reiten wollte und dazu wieder in den Stall musste. Ich schaute kurz um die Ecke Nick war nicht mehr da, dann schlich ich mich zu den Boxen meiner Pferd, zu meinem erstaunen waren sie nicht mehr da. Dracula musste sie wohl auf die Koppel gestellt haben. Leider gehörten zum Hof angrenzende 10 ha Land die als Koppel Genutzt werden konnten und da ich keine Lust hatte sie überall zu suchen ging ich zu ihm in die Sattelkammer, als ich hereinkam saß er gerade auf einem Stuhl und fettete seine Stiefel. „Was?“ fragte er genervt ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. „Wo sind meine Pferde?“ fragte ich ihn in einem betont neutralen Ton. „Ich nehme an auf der Koppel“ meinte er Seelen ruhig, „Echt jetzt? Das hätte ich nicht Gedacht“ ich machte eine Pause, ruhig bleiben Amy dachte ich mir nur „Auf welcher Koppel?“ nun blickte er mich doch, in seinen Augen lag ein bestimmter Blick und ich wusste dass ich bestimmt keine gute Auskunft bekam. „Ich weiß nicht, such sie doch“ meinte er und wendete sich wieder seiner Trense zu. „Boar, du, man“ ich drehte mich um riss die Tür auf und stürmte raus. Er schaffte es doch immer wieder mich so zu reizen dass mir der Kragen platzte, es half nichts ich musste sie wohl oder übel suchen. Draußen war es schwül die Sonne brannte und Bremsen und Mücken waren Unterwegs, als ich die zwei nach ungefähr zwei Stunden und 80 Stichen gefunden hatte, war ich von einem Schwarm Ungeziefer verfolgt und von dem ganzen Laufen nass Geschwitzt. Zum reiten hatte ich jetzt auch keine Lust mehr deshalb sprühte ich sie nur noch mal gegen die Bremsen ein und brachte ihnen neues Wasser. Mein Magen knurrte schon deshalb ging ich wieder zurück zum Haus um mir etwas zum essen zu machen.
Anscheinend war ich nicht die einzige die Hunger hatte den in der Küche stand Dracula „Na, schon fertig mit reiten?“ fragte er mich. Ich ignorierte ihn nahm mit zwei Äpfel und ein Toastbrot und ging zu Smoker´ s Koppel ich setzte mich neben ihn und erstaunlicherweise sah er mich von weitem kommen und legte die Ohren nach vorne, vielleicht hatte es doch etwas gebracht dass ich gestern noch solange bei ihm war dachte ich mir. Ich aß genüsslich mein Toastbrot und nachdem ich fertig war bis ich in meinen Apfel, er war süß und es machte ein lautes Knack als ich abbiss. Ich blickte auf und zum erstaunen sah ich das Smoker den Kopf über den Zaun streckte und seinen Hals lang macht um näher bei mir zu sein. „Soso, du magst also Äpfel“ sprach ich leise zu ihm, ich stand vorsichtig und langsam auf und machte einen Schritt auf ihn zu, dass war ihm dann allerdings doch nicht so geheuer und er trat zwei Schritte zurück die Ohren allerdings immer noch zu mir Gestellt. Ich machte meinen Arm mit dem Apfel in der Hand lang sodass sie bis in die Koppel reichte, an seinen Augen konnte ich sehen dass er überlegte, er wollte diesen Apfel das wusste ich. Dann nach einer schier ewigen Zeit machte er einen Schritt auf mich zu und streckte seinen Hals so weit er konnte um an den Apfel zu gelangen, nun berührte er ihn war aber noch zu weit weg um hinein zu beißen also machte er noch einen kleinen Schritt und biss vorsichtig in den Apfel, er zermalmte alles genüsslich im Maul. Dann schaute er mich immer noch einwenig skeptisch an Trat dann aber als wäre es selbstverständlich neben mich heran und ließ sich auch den Rest des Apfels schmecken. Als er fertig war schaute er mich auffordernd an und stupste sogar gegen meine Hand. Als ich ihm auch den zweiten Apfel reichen wollte kam Dracula plötzlich wie vom Teufel gejagt aus dem Haus auf mich zu gerannt ich dachte schon er wollte mir Stress machen weil ich wieder bei Smoker war, aber als ich seine Miene sah wusste ich dass irgendetwas passiert sein musste. „Schnell“, schrie er von weitem, „keine Zeit für Erklärungen, bring Smoker in die Halle und hol dann die Zuchtstuten, und die Pferde auf den Südkoppeln, ein Sturm kommt“. Ich stellte keine fragen jetzt war Geschick gefragt und es musste schnell gehen ich reichte Smoker den Apfel und griff ihm ins Halfter, er erschrak beruhigte sich aber gleich wieder „Komm mein Dicker ich brauch jetzt deine Hilfe“. Ich stieg durch den Zaun und führte ihm mit lockendem Apfel in der Hand Richtung Gatter und wie durch ein Wunder folgte er mir, vielleicht verstand er ja dass er ernst war. Ich öffnete dass Gatter und führte ihn in die Halle dort gab ich ihm den Apfel und so Leid es mir tat musste ich gehen. Ich rannte wie um mein Leben zu dem Südkoppeln der Weg war weit und ich bekam Seitenstechen. Als ich an der letzten Koppel ankam wo Magic und Starlight waren bekam ich fast keine Luft mehr. Sie standen zum Glück schon am Gatter, sie waren wahrscheinlich froh dass sie in den kühlen Stall durften ich ging zu Magic packte sie an der Mähne und führte sie ans Gatter, von dort aus sprang ich auf ihren Blanken Rücken. „Bitte, meine Süße hilf mir jetzt“. Ich öffnete dass Gatter und war froh das Ich magic mit Beinhilfen lenken konnte, ich hatte nur einen Strick und den würde ich wo anders noch brauchen. Starlight folgte Magic auf Schritt und Tritt und Ich galoppierte die beiden zu den Koppel der Schulpferde zum Glück waren fast alle mit auf dem Turnier und so standen dort nur zwei brave Wallache, es lief zum Glück alles wie am Schnürchen ich öffnete das Gatter und sie folgten, auch als ich Galoppierte. Mir fiel auf dass auf der Wald Koppel auch noch zwei Pferde Standen also nahm ich sie auch mit. Langsam kühlte die Luft ab und ein Wind kam auf, er würde sicherlich nicht mehr lang dauern dachte ich mir und deswegen ging es im vollen Galopp zur Zuchtstuten Koppel. Als ich anhalten wollte machten Magic und Starlight zwar langsam aber die anderen zwei Pferde die noch nie zuvor gesehen hatte galoppierten weiter gefolgt von den Schulpferde, es brachte nichts ich musste sie rennen lassen, sie würden bestimmt Richtung Stall rennen, dass sie über einen Zaun springen war unrealistisch. ich sprang von Magic ab zum Glück hatte ich ihr letztes Jahr beigebracht wann sie stehen soll. Die Zuchtstuten schienen das Gewitter auch schon zu spüren, es hatte nämlich schon richtig abgekühlt und standen am Zaun sie waren unruhig ich schnappte mir die Leitstute und legte ihr den Strick an. Dann öffnete ich das Gatter die Stute, Albatros hieß die wollte losstürmen ich hatte meine Mühe sie zu halten und keine Ahnung wie schaffte ich es auf Magic zu steigen und galoppierte dann zum Stall kurz vor dem Stall rief ich mehrmals mit beruhigender Stimme „Woah, laaaaannngsaaaam“ und tatsächlich funktionierte es. Ich sprang ab und brachte Albatros in ihre Box. Im Stall herrschte ein riesiges Chaos Dracula hatte anscheinend gerade die Stutenherde mit die kleinen Fohlen geholt.
Zum Glück gingen einige von selbst in ihre Boxen, andere gingen in Falsche Boxen und andere sorgten für ein Chaos in der Stallgasse. Ich fing hektisch an die Pferde richtig einzusortieren, als ich mit den ersten Stallteil fertig war entdeckte ich Dracula weiter hinten im Getümmel er war damit beschäftigt dass ein sich stark sträubendes Fohlen in die Box geht, er zog es am Hals hinein und das Fohlen stemmte sich mit aller Kraft dagegen, eigentlich war es eine Szene zum Lachen dazu war allerdings keine Zeit. Mir fielen die zwei Pferde ins Auge die ich nicht kannte und wusste nicht wohin mit ihnen also stellte ich sie in zwei der Boxen von den Pferden die ohnehin auf dem Turnier waren. Nach etwa 3 der hektisch- und schlimmsten Minuten in meinem ganzen Leben waren alle Pferde sortiert, der Wind wurde stärker und zog durch den Stall. „Du machst den Stall dicht und ich hol die Jährlinge und Zuchthengste“ schrie Nick ich nickte und wir rannten los. Ich verriegelte alle Fenster und Türen bis auf den Hintereingang zudem die Hengste gleich kommen würden. ich öffnete alle Boxentüren dass würde später Zeitsparen, da hörte ich ein lautes Wiehern. Die Jährlinge kamen in wilden Galopp auf den Stall zugerast und ich war mir sicher dass gleich alles zertrampeln würden, vor ihnen hatte ich einen Heiden Respekt denn sie waren ungestüm und kräftig. Ich schloss die Tür die zum Stutenstall führte und ging aus dem Weg, als sie kamen schrie ich wieder mit ruhiger aber fester Stimme „Woah“. Und es klappte im Gegensatz zu den anderen Pferden waren sie es nämlich gewöhnt so in den Stall geholt zu werden, jedes Pferd ging von selbst in seine Box, jetzt merkte ich was für eine Unglaubliche Zeitersparnis das war. In windes eile schloss ich die Boxen und gerade als die letzte verriegelt war kamen Nick mit den 3 Hengsten angaloppiert. Kurz vor dem Stall bremste er ab und sprang vom Pferd. Ich nahm ihm Buster, den großen schwarzen Hengst ab der schon heftig versuchte nach den anderen zu treten. Ich sperrte ihn in seine Box und als ich sie verriegeln wollte biss er mir herzhaft in meine Schulter. „Au“ quietschte ich und sprang nach vorn. Dracula fing darauf hin an zu Lachen, es war aber nicht das fiese Lachen sondern ein ganz normales Lachen, oder vielleicht bildete ich mir dass in der ganzen Hetzerei auch nur ein. „Haben wir alle?“ fragte er mich „Was ist mit dem Kälbchen?“ er nickte „Das ist mit dabei aufm Turniere“, „Und die alten Pferde?“ er schaute mich entsetzt an. „Holen wir sie“ schrie ich und rannte aus dem Stall vor der Tür hatte es mich fast umgehauen der Wind war schon sehr stark, es regnete in Strömen und ich konnte mich nicht bewegen. Dracula kam und packte mich an der Hand, seine Hand war riesig im Gegensatz zu meiner aber sie war stark und warm und bot mir halt. Zusammen zogen wir uns zu den Pferden, sie standen zum Glück direkt hinterm Stall aber der Weg dorthin kam mir ewig vor. Es gab 3 alte Pferde ein Großen und zwei Ponys, sie standen dicht aneinandergedrängt am Gatter nahm Dracula die Ponys und ich den Großen. In seinem Windschatten zu laufen ging deutlich besser, Dracula tat mir ein wenig Leid weil er stark zu kämpfen hatte vorwärts zu kommen. Im Stall schlossen wir die Tür wir brachten die Alten in die Boxen der Pferde die auf dem Turnier waren. Die Pferde waren anscheinend unbeeindruckt von dem was draußen passiert und stampften schon gegen ihre Boxen. „Füttern wir“ meinte er, ich nickte obwohl es von ihm wohl eher eine Feststellung war als eine Frage war. Ich ging in die Sattelkammer und Holte einen Riesen Behälter in den 60 Liter Wasser passten und schloss den Schlau an, ich zog das andere Ende mit mir in Richtung Halle. Als ich die Tür auf machte kam Smoker panisch auf mich zu galoppiert. Er war schon Schweiß verklebt und ich hatte Angst dass er mich um rennen Würde, doch er hielt direkt vor mir. Ich konnte ihn unmöglich hier drin behalten er hatte panische Angst vor den Geräuschen die der Wind machte und er war ganz allein. Also packte ich ihn beherzt am Halfter und führte ihn in den Stall plötzlich erschreckte er sich vor irgendwas und stieg ich konnte ihn gerade noch rechtzeitig loslassen. Als er mit den Füßen auf den Boden kam krallte ich mit das Halfter und zog ihn weiter es hatte keinen Sinn er musste in eine Box. Ich brachte ihn bis ihn die letzte Box, sie war ziemlich groß schon eingestreut und dort hatte er als einzigen Boxennachbar den Großen Alten Wallach gegen den er bestimmt nicht al zuviel einzuwenden hatte, schließlich waren sie ja auch Koppel Nachbarn. Als er in der Box war sprang er panisch in die hintere Ecke. Das konnte ich auch verstehen als das Vertrauen dass wir bisher aufgebaut hatten war jetzt wahrscheinlich wieder zerstört. Nach dem ich die Tür geschlossen hatte beschnupperte er und der Wallach sich. Ich wartete gespannt was passierte, er prustete zweimal und dann entspannte sich Smoker plötzlich, ich war mehr als nur erstaunt als er plötzlich die Ohren nach vorne Stellte und begann die Box zu erkunden. Ich trennte mich von dem Anblick und räumte den Schlauch und den Eimer weg, den ich vorher einfach liegen lassen hatte. Dracula kam gerade mit einem Schubkarren voll Heu „Hilfst du mir?“ ich nickte. Wir waren eigentlich ein echt gutes Team er schob und ich gab den Pferden das Heu und in ruck zuck waren wir beim letzten Pferd angelangt, Smoker, er stampfte schon erwartungsvoll mit den Fuß. Dracula blieb stehen als er ihn sah. Er hatte einen geschockten Gesichtsausdruck also begann ich zu erklären. „Er hatte panische Angst allein in der Halle, also dachte ich, ich hoffe es ist okay, er kennt ja auch seinen Boxennachbarn“ ich redete einen ziemlichen Schuss zusammen, aber anscheinend fiel es ihm gar nicht auf. Er schob den Wagen, ich öffnete die Box und gab Smoker das Heu, er fiel sofort über sein Futter her und es interessierte ihn nicht einmal, dass ich daneben stand. Nach dem Heu bekamen die Pferde noch kurz ihr Kraftfutter und nachdem wir alles kontrolliert hatten, standen wir etwas unschlüssig herum. „Gehen wir?“ fragte ich leise. Er nickte an der Tür löschten wir das Licht ich öffnete die Verriegelung und drückte, nichts geschah, ich drückte mit Schwung mein Ganzes Gewicht gegen die Tür und sie öffnete sich nur einen Minispalt und fiel gleich wieder zu. Beim Drücken Schmerzte meine Schulter in die Buster zuvor hinein gebissen hatte. „Versuchen wir es zusammen, der Wind drückt dagegen“ meinte Dracula. Wir zählten bis drei und warfen uns dann mit ganzer Kraft gegen die Tür sie öffnete sich und wir schlupften schnell hindurch, draußen konnte man die Hand vor Augen nicht sehen, eine Starke Windböe kam und zog mir die Füße unterm Boden weg, ich flog ein kleines Stück, und ich krallte mich an Draculas Arm fest der schloss die Tür ab und nahm dann meinen Arm, legte ihn um seine Hüfte und zog mich dann an sich heran um mir seinen Arm über die Schulter zu legen. Zugegeben bei Jonas wäre dass mir etwas unangenehm gewesen, aber jetzt war es okay und ich war in diesem Moment unglaublich froh dass er da war, generell wäre ich alleine gewesen hätte ich nicht einmal mitbekommen das der Sturm kommt geschweige den hätte ich alle Pferde rechtzeitig holen können. Wir kämpften uns Stück für Stück voran zweimal Zog uns der Wind die Beine weg und wir flogen hin, jedes Mal quälten wir und weiter zu laufen. Als wir endlich die Treppen erreichten hatten, waren wir ein wenig im Windschatten der Veranda sonst wären wir wahrscheinlich gar nicht hoch gekommen. Als wir endlich im Haus waren sank ich vor Erschöpfung zu Boden, meine Klamotten klebte vor nässe und Schlamm an mir und mir wahr schrecklich kalt. „Ich denke wir sollten erst einmal duschen“ meinte Dracula nur und ich nickte, ich rappelte mich noch einmal auf die Beine ging die Treppen hoch, gefolgt von Dracula. Oben stand ich etwas unschlüssig herum, ich wusste weder wo sich mein Zimmer noch wo sich das Bad befand, Dracula lächelte mich müde an „Dein Zimmer ist gleich hier links deine Tasche liegt auf dem Bett und das Bad ist die Tür neben deinem Zimmer, dusch du zu erst.“ Ich nickte ging in mein Zimmer holte mir Unterwäsche, Waschbeutel, meine Boxershorts und mein schon stark ausgebeulten fiel zu großen I love Roma Pulli den ich mir auf der Abschlussfahrt ihn Rom schon extra viel zu große gekauft hatte, er reichte mir fast bis zu den Knien. Dann ging ich ins Bad und gönnte mir eine heiße Dusche, hinterher ging es mir deutlich besser ich fror nicht mehr und die trockenen Klamotten taten gut. Als ich mich im Spiegel begutachtete bekam ich einen Schreck an der stelle als ich das Horn den Brauch gerannt bekommen hatte war inzwischen dunkel blau dick angeschwollen und auch der Biss war inzwischen dick angeschwollen ich ging Treppen hinunter in die Küche, dort saß schon Dracula frisch geduscht auf einem Stuhl ich schaute etwas verwirrt, er lächelte mich wieder mit diesem müden freundlichen Lächeln an und meinte „wir haben mehre Duschen“ ich nickte nur und trat in die Küche dabei sah ich das er sein Bein komisch hochgelegt hatte. „Was hast du da“ meinte ich doch er drehte sich direkt weg, „nichts tragisches“ ich schaute ihn skeptisch an „Dann kann ich es ja auch sehen“. Er drehte sich etwas unschlüssig zu mir und zeigte mir sein Knie, es war dreckig er hatte wohl vermieden es mit zu waschen, in den Dreck klebte Blut, und ich ahnte schon was unter der Schlammschicht steckte. „Wo ist euer Medizinschrank?“ fragte ich ihn, er zeigte auf einen Schrank ich holte eine Wanne das Desinfektionsmittel, warmes Wasser, Tücher, Kompressen, Tape, einen Verband und das Kühlegel heraus. „Bist du gegen Tetanus geimpft?“ fragte ich ihn. „Ja Frau Doktor“ meinte er Grinsend, ich stellte seinen Fuß in die Wanne und desinfizierte meine Hände und gab auch ein wenig Desinfektionsmittel in das Wasser. Dann tunkte ich eines der Tücher in das Wasser, nahm das Tuch und drückte es vorsichtig auf sein Knie, er stöhnte leicht, ich wusste dass er jetzt unheimliche Schmerzen haben müsste. Ich wiederholte das ganze solange alles sauber war, er schaute mich während der ganzen Prozedur an, und mich hätte interessiert was ihm durch den Kopf ging, wahrscheinlich gar nichts bei den Schmerzen die er haben musste, dann nahm ich ein frisches Tuch übergoss es mit Desinfektionsmittel und säuberte die Wunde damit noch einmal, als ich fertig war schmierte ich das ganze noch mit einer dicken Schicht Zinksalbe ein und Verband das Ganze. „Fertig“ er nickte und nahm seinen Fuß aus der Wanne und ich trocknete ihn ab. „Und wo zu brauchst du dass?“ er hatte das Kühlgel in der Hand, ich grinste leicht, eigentlich wollte ich dass er das nicht mitbekommt, aber jetzt war es eh schon zu spät, außerdem wäre ich ohnehin nicht and die Stelle des Bisses hingekommen dachte ich mir. Also zog ich meinen Pulli aus, schließlich hatte er mich ja auch schon in Biki gesehen da macht der BH auch keinen Unterschied mehr außerdem achtet er bestimmt nicht auf meine Narbe da lenkt der riesige blaue Fleck davon ab. Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm “Kannst du mir dass vielleicht einschmieren?“ er fing an zu lachen als er den Biss Abdruck sah. „Er heißt nicht umsonst Buster“ ich verdrehte die Augen „hättest du mir das nicht schon vor ungefähr eineinhalb Stunden sagen können?“ er lachte wieder „Doch“. Als er fertig war mit eincremen drehte ich mich zu ihm um. „Was ist damit? Hast du da von jemand den du genervt hast Prügel bezogen?“, ich wurde leicht rot eigentlich wollte ich ihm das nicht unbedingt auf die Nase binden, ach verflixt warum musste ich mich nur umdrehen dachte ich mir. „Kennst du den Reitweg der über eine große Lichtung führt?“ Er nickte „Naja ich hatte Starlight am Strick dabei und hab ein wenig die Kontrolle verloren“. Beim dem Wort Kontrolle brach er bereits in lautes Gelächter aus, irgendwie war das ganze ja auch komisch so im nach hinein und ich musste selbst ein wenig Lachen, nach den er sich wieder beruhigt hatte wischte er sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. „Lass mich raten du hast Bekanntschaft mit dem Erdwall gemacht“ Ich nickte und er grinste mich an „Die hatte ich auch schon“ meinte er dann lachend. „Echt?“ meinte ich leicht erstaunt und er nickte. Ich rieb auch meine Wunde am Bauch ein, Nick verschwand nach oben auf sein Zimmer und warf einen Blick auf die Uhr es war gerade einmal 5 aber nach dem ganzen Hin und Her war ich hungrig und erschöpft, also blickte ich mich etwas in der Küche um. Nach etwas mehr als einer Stunde hatte ich das essen fertig es gab Salat, Reis mit einer Spargel-, Kartoffel-, Bohnen-, Rahmsoße, naja ich musste mir eingestehen dass ich keine Ahnung davon hatte ob das alles in dieser Kombination genießbar war aber naja Notfalls könnten wir ja auch nur Kuchen und Salat essen. Ich hatte nämlich zum Nachtisch meinen Schokokirschkuchen gebacken. Kochen das gab ich offen und ehrlich zu war eher eine Glückssache aber Kuchenbacken das hatte ich drauf. Ich deckte den Tisch und ging die Treppen hinauf zu der Tür in der ich Dracula vorher verschwinden sah und klopfte. „Herein“ kam die Antwort. Ich öffnete die Tür und Blickte in ein Moderneingerichtetes Zimmer Rechts war ein großer Schrank, dahinter das Bett Links war ein großes Regal mit Stereoanlage und am Fenster stand ein Schreibtisch, an dem Dracula saß überall hingen Urkunden Schleifen und Pferdebilder, und ich grinste leicht in mich hinein, so ähnlich sah es bei mir zuhause auch aus. „Hast du Hunger? Ich hab ein bisschen was gekocht. Allerdings ist probieren auf eigene Gefahr“, er lächelte mich freundlich an nickte und kam mit runter, komisch es war auf einmal als wäre er ein anderer Mensch, das lag aber wahrscheinlich dran, dass er viel zu müde war um zu streiten und um schlecht gelaunt zu sein. Das Essen verlief schweigend, allerdings überraschte es mich das die Soße tatsächlich richtig gut schmeckte, als er fertig war stand er auf um seinen Teller wegzubringen, dann wollte er die Treppen hoch „warte“ schrie ich ihm fast hinterher, er drehte sich fragend wieder zu mir um. „Willst du keinen Nachtisch?“ er schaute mich geschockt an, dann fing er an zu grinsen. „Du willst mich mästen gib es zu“ nun musste ich auch grinsen. Er setzte sich wieder an den Tisch und ich holte für uns beide ein Stück noch warmen Kuchen. Als er sein erstes Stück ihm Mund hatte schaute ich gespannt abwartend zu. „Aha“ sagte er „ich hab dich durchschaut du brauchst mich nur als Versuchs Kaninchen“, nur musste ich richtig anfangen zu lachen und er stimmte ein. „Erwischt“ meinte ich lachend. „Und was ist nun?“ er schaute mich an und lächelte „Es schmeckt ausgezeichnet“ und musste ich lächeln ich hatte schon öfters gesagt bekommen das mein Kuchen gut schmeckt aber bei Dracula konnte ich mir hundert Prozent sicher sein dass wenn er es sagte dass es auch stimmte. Als wir fertig waren wollte er wieder gehen. „Warte“ er drehte sich genau wie vorher um. „Was noch ein Nachtisch?“ ich grinste ihn an. „Nein aber hast du schon mal etwas von geteiltem Arbeiten gehört?“ er schaute mich etwas fragend an, ich lächelte zufrieden. „Ich hab gekocht, und du machst den Abwasch“. Er machte ein trauriges Gesicht drein, und ich lachte, beim vorbei gehen legte ich ihm die Hand auf die Schulter. „Ich weiß, Gleichberechtigung ist was ganz, ganz fieses“. Mit diesen Worten verschwand ich auf mein Zimmer, nach dem ich die Zähne geputzt hatte legte ich mich in mein Bett und lauschte den Gewitter, wie viel doch heute passiert war, Nick war auf einmal ganz anders und ich war gespannt ob es morgen auch noch so ist, wir hatten uns eben richtig gut verstanden, zugegeben er war nicht gerade Gesprächig aber das Herum blödeln hat Spaß gemacht. Und ich war froh dass er da war und mir geholfen hat.
Mit diesen Gedanken schlief ich in dieser Stürmischen Nacht ein.

Als ich am nächsten morgen aufwachte, regnete es immer noch wie aus Strömen. Ich blickte auf mein Handy, 4:50, und na ganz toll 396 Anrufe in Abwesenheit und 147 neue Sms. Was Lust zu schauen wer alles etwas von mir wissen wollte hatte ich nicht und schlafen konnte ich jetzt sicherlich eh nicht mehr also warf ich einen Blick auf den Wetterbericht, zum Glück hatte ich zu Ostern ein neues Handy mit Internet Flatrate bekommen. Sie brachten starke Nachstürme die, so schrieben sie, Hurrikan artig waren, und sogar stärker als das Gewitter von gestern werden konnten. Bei dem Gedanken daran grauste es mich.
Ich beschloss aufzustehen und als Entschädigung das ich gestern nichts gemacht hatte, heute die Arbeit zu übernehmen. Aus irgendeinem Grund wollte ich nicht das Dracula dachte ich sei mir zu schade um früh aufzustehen. Als ich fisch angezogen in den Stall kam, waren die Pferde schon hell wach und warteten auf ihr Futter, also fütterte ich und mistete die Boxen. Dabei musste ich mir eingestehen das der Schob ziemlich anstrengend war, normalerweise musste ich nur meine zwei Pferde misten. Ich erkannte schon recht schnell das das Gewitter an den Pferde nicht spurlos vorbei gezogen ist, einige waren jetzt noch hibbelig und die Boxen sahen katastrophal aus, Pferdeäpfel nasse Sägespäne und Heu waren quer in der ganzen Box verteilt. Deshalb war ich nach zwei Stunden zwar mit den Nerven am Ende, hatte aber noch einige Boxen im Stall in dem die Fohlen standen vor mir. Ich beschloss bei einer lieb aussehenden schwarzen Stute anzufangen und führte sie samt Fohlen heraus und band sie an. Als ich fertig war führte ich sie wieder hinein und machte sie los. Das Fohlen stand im Stall und schaute mich frech an. „Na du?“ plötzlich machte es bei mir klick, ich kannte das Fohlen, es war das, das Nick gestern schon Schwierigkeiten bereitet hatte, bei dem Gedanken an die Szene musste ich lachen und das Fohlen begann heftig mit dem Kopf zu schütteln. Ich ging aus der Box und packte es beherzt an der Mähne um es in die Box zu bringen, doch ich hatte meine Rechung ohne das Fohlen gemacht dieses dachte nämlich nicht einmal daran zu seiner Mutter in die Box zu gehen sondern machte einen Satz nach hinten drehte sich und galoppierte geradewegs ans andere Ende des Stalls. Ich landete unvorbereitet darauf, hart auf dem Boden und jemand fing laut stark an zu Lachen, es war Dracula. „Du sammelst wohl blaue Flecken was?“ gluckste er, ich dagegen fand das ganze nicht so lustig und rappelte mich auf um das Fohlen zu fangen, Dracula kam mir zum Glück zu Hilfe und wir misteten den Rest des Stalls zusammen aus. Draußen hatte der Sturm wieder zugelegt und war aber nicht so stark wie gestern. „Was machen wir nun mit den Pferden? Wir können sie schlecht den ganzen Tag in die Boxen sperren, und auf sie auf die Koppel zu stellen ist zu gefährlich“, Nick kratzte sich am hinter Kopf, „Keine Ahnung“. Plötzlich kam mir eine Idee, sag mal habt ihr nicht einen aufstellbaren Round Pen?“, „Doch klar, im Nebenraum der Halle, wieso?“, „Lass mich mal machen“. Als wir die Einzelteile in die Halle getragen hatten, verstand er ganz von selbst was ich gemeint hatte. Die riesige Reithalle mit ihren 50 auf 100 Metern konnte man mit Hilfe der Teile problemlos in vier Teile unterteilen. Wir stellten einen Plan auf von wann bis wann welche Pferde in welches Abteil konnten, zugegeben es war kein Ersatz für den Auslauf auf der Koppel aber so konnten sich die Pferde wenigstens 3 Stunden am Tag die Beine austreten, außerdem war es ja eh nur eine Notlösung. Nachdem wir die ersten Pferde auf ihren Abteil gestellt hatten gingen wir wieder ins Haus etwas essen. Dracula meinte er würde die Pferde alleine umstellen und so setzte ich mich aufs Sofa und widmete mich meinem Handy. Von den ganzen Anrufen, man glaubt es kaum, waren zwei von meiner Mutter, drei von meinem Vater, fünf von meiner besten Freundin Lena und die anderen waren alle samt von Josh, bei den Sms war es genau so zwei von Lena eine von meiner Mutter, >ich hoffe du bist gut angekommen< und der Rest von Josh. Ich las mir die Sms von Lena durch die wissen wollte wie es mir geht und die mir unbedingt, was super doll Wichtiges erzählen musste, wobei es sich sicher um irgendeinen Kerl handeln musste. Dann überlegte ich kurz und klickte auf alle löschen. Falls jemand mich später danach fragen würde könnte ich ja Notfalls immer noch sagen dass ich in einem Funkloch war.
Als ich fertig war schaute ich mir im Internet noch die neusten Ereignisse im Turniersport an und schaute dann auf die Uhr. Es war schon 14.00 Uhr und ich hatte eigentlich gesagt ich würde um 13.00 Uhr kommen. Ich zog meiner Regenjacke an, zog mir die Kapuze tief ins Gesicht und kämpfte mich zum Stall vor. Die Regenjacke brachte allerdings relativ wenig weil es draußen wieder so Gewitterte, das ich bis auf die Haut klatsch nass war. Als ich in den Stall kam begann Dracula schon die zweite Runde zu misten und zu füttern. Ich entschloss mich mit der zweiten Schubkarre die Pferdeäpfel in der Halle weg zumachen. Wie heute Morgen schon hatte ich das Maßlos unterschätzt und war ungefähr zur selben Zeit wie Dracula fertig. Als wir fertig waren wechselten wir wieder die Pferde die in die Halle durften und wollten gehen. Doch wir hatten die Rechnung ohne Albatros gemacht. Ich ging in die Sattelkammer um meine Jacke zuholen und als ich zurückkam fand ich Dracula heftig fluchend vor ihrer Box wieder, sie hatte sich hingelegt, „Was ist den?“ fragte ich vorsichtig. „Sie fohlt“ ich schaute ihn etwas verwirrt an „Was ist daran so schlimm?“, ich bereute sofort diese Frage gestellt zu haben als ich seine Augen sah „Was daran so schlimm ist“ schrie er mich an „sie bekommt Zwillinge“ nun verstand ich seinen Ärger Zwillinge bei Pferden waren immer Risikogeburten nur in den seltensten Fällen überlebten beide, er bräuchte sicherlich einen Tierarzt hier. Aber wir waren hier allein, draußen tobte der Sturm und die Wahrscheinlichkeit dass ein Tierarzt sich bei dem Wetter auch nur vor die Tür wagte war gleich null. Ich machte mich los von Dracula der jetzt wieder heftig Fluchte und ging in die Sattelkammer um heißes Wasser und Saubere Handtücher zu besorgen bis jetzt war ich bei einer Geburt dabei gewesen aber dort Lag das Fohlen richtig und alles verlief schnell und gut deshalb musste niemand helfen. Ich versuchte mich daran zu erinnern was in meinem Pferdebuch über Geburten stand aber es brachte nichts, mir fiel nichts mehr ein und ich trug das Zeug zu Albatros´ s Box. Dracula hatte sich inzwischen ins Stroh gesetzt und streichelte ihren Hals vorsichtig. Ich dachte zu erst er hätte mein kommen gar nicht bemerkt doch dann meine er in vorsichtigem Ton „Komm rein“. ich klemmte mir den Tücher unter den Arm machte die Box auf und setzte, ich neben ihn. „Was machen wir jetzt?“ er zuckte mit den Schultern „Wir müssen abwarten und Daumen drücken“ ich nickte, es vergingen Stunde um Stunde und es passierte so gut wie nichts. „Sie scheint sich Zeit zulassen, ich Wechsel die Pferde in der Halle, Okay?“ er nickte und ich stand auf und nahm auch das inzwischen kalte Wasser mit. Als ich die Pferde gewechselt hatte kam ich mit heißem Wasser zurück, und in der Box erwartete mich eine Überraschung, Albatros war bereits wieder auf den Beinen und leckte ein kleines Schneeweißes Fohlen ab, Dracula kniete neben ihr mit einem strahlenden Gesicht und rieb ein anderes weißes Fohlen mit Heu ab. Die Szene war einfach nur rührend und ich versuchte das Bild was ich vor Augen hatte zu verinnerlichen. „Du kommst 10 Minuten zu spät, es sind zwei Hengstfohlen“ strahlte er mich an. Seine Augen leuchteten vor Glück und nun sah man auch deutlich die Ähnlichkeit zu seiner Mutter, ich musste Grinsen. Er kam als das Fohlen sauber war wieder aus der Box und wir schoben zwei Heuballen vor die Box, dass wir uns Bequem darauf setzten und alles beobachten konnten. Ich weiß nicht wie lange wir da saßen aber als die Pferde anfingen nach dem Futter zu stampfen trennten wir uns schweren Herzens von diesem Anblick. ich mistete die Ställe nochmals während, Dracula die Pferde aus der Halle holte und Fütterte. Ich hatte also doch recht behalten mit meiner Vermutung dass irgendetwas passieren würde, allerdings hätte ich nie an so was Gedacht. Dracula war auf einmal wie ein komplett anderer Mensch, er Lachte war fröhlich und kümmerte sich liebevoll und die kleinen Fohlen, nichts von dem Reiter von Smoker war mehr in ihm zu erkennen. Und mir gefiel so wie er sich jetzt gab so nett offen und ehrlich und ich musste zugeben das er so wie seine Augen gerade leuchteten und wie er überglücklich Lächelte durchaus Gerzen zum schmelzen bringen konnte… ich beschloss ihn wieder Nick zu nennen den zurzeit konnte man ihn nicht mir Dracula vergleichen.
Ich war so in Gedanken dass ich im Nu alle Boxen fertig gemistet hatte. Wir schauten noch einmal nach den Fohlen, sie standen zwar noch etwas unbeholfen und wackelig, aber sie standen und tranken bei ihrer Mutter. „Sie sind soo süß“ sagte ich unbewusst laut. Nick schaute mir mit einem Blick, den ich noch nie zu vor bei ihm gesehen hatte, direkten in die Augen und die Spannung war deutlich zu Spüren, mir wurde heiß und kalt, und waren das nicht Schmetterlinge in meinem Bauch? Ich drehte mich ruckartig wieder zu den Fohlen, das war doch alles total verrückt. Ich stand hier mitten im jahrhundert Sturm bei zwei süßen frisch Geborenen Fohlen und entwickelte Gefühle zu meinem Erzfeind? Die Fohlen, daran lag es wahrscheinlich sie verbreiteten so eine Stimmung dass man sich am liebsten um den Halsfallen würde, da war ich mir jetzt sicher. „Gehen wir?“ fragte er mich und ich nickte. Es war alles genau identisch zu gestern wie löschten das Licht und ich warf mich gegen die Türe, die natürlich wieder nicht aufging. Als wir endlich draußen waren. Zog der Wind mir die Beine weg, der Sturm war viel schlimmer als gestern, ich hielt mich an Nick fest der verzweifelt versuchte die Tür wieder zu öffnen. Plötzlich traf mich etwas hartes Schweres am Kopf und alles war schwarz. Als ich die Augen wieder öffnete lag ich in einer Box in Stroh gebettet und Nick kam gerade mit zwei Decken herein. Meine Kleider waren kalt, durchnässt und klebten an mir wie eine zweite Haut. „Hatschi“ machte ich. Bei der Kopfbewegung tat mein Kopf furchtbar weh. Er pulsierte regelrecht und ich hatte das Gefühl jemand würde mir immer und immer wieder mit dem Hammer auf den Kopf hauen. „Gott sei dank du bist wach“ meinte Nick und setze sich vorsichtig neben mich „der Blumenkübel hat dich am Kopf getroffen und wie es aussieht hast du Fieber“, ich wollte nicken doch es tat weh. „Du musst unbedingt aus den nassen Klamotten“ stellte er fest und ging als er wieder kam hatte er einen Pulli und Shorts dabei. Hier zieh das an, er verschwand wieder kam ebenfalls umgezogen mit zwei dampfenden Bechern wieder. „Hier“ ich saß inzwischen an die Wand gelehnt, und er drückte mir den Becher in die Hand. „Ich garantier dir es schmeckt scheußlich, es ist ein Fiebersenkendes Mittel drin“, ich nahm einen Schluck und spuckte es sofort wieder aus „Bäh“ ich verzog mein Gesicht und blickte ich an „gib es zu das ist die Rache dafür dass du gestern Abspülen musstest“ er lachte, „Wenn es dir so gut geht dass du sogar schlechte Scherze machen kannst, scheint es ja nicht so tragisch zu sein“. ich blickte ihm in die Augen irgendwas war anders an ihm, ich wusste nur noch nicht was. Ich fror trotz der Klamotten immer noch und begann allmählich heftig zu zittern. Nick kam zu mir und legte mir behutsam die Decken um. „Sie müffeln ein bisschen, aber sie sind warm“ ich musste grinsen, er hatte wohl heute seine fürsorgliche Ader entdeckt erst die Fohlen und jetzt ich. Ich legte mich wieder ins Stroh und er verteilte die Decke über mir. „Kommen wir heute noch mal ins Haus?“ fragte ich ihn, er schüttete den Kopf, „ich denke nicht, wir sollten uns darauf einrichten hier zu schlafen. Er machte ein entschuldigendes Gesicht, als ob er ein schlechtes Gewissen hätte, ich musste grinsen, „Ach, das hat doch was, eine Nacht im Stroh bei den Pferden“, er grinste mich an und schaute mich wieder mit diesem Blick an „du hast echt einen Schaden weißt du das?“, ich musste nun auch lächeln „Ja“. Ich sah dass Nick ebenfalls das Zittern begann und ob unüberlegt, einladen die Decke hoch. „Du frierst“ er schaute mich mit einem skeptischen Blick an. „Bist du sicher das das okay für dich ist, ich werd es auch sicherlich so überleben“. Ich musste noch mehr lächeln, er war echt süß, sorgte sich darum ob es okay für mich ist. „Ja klar komm“, ich nickte nachdrücklich und er legte sich etwas zögerlich zu mir.
Es war zwar ziemlich eng aber immerhin war es so schön warm unter der Decke. Plötzlich machte es einen lauten Knall und das Licht ging aus, ich zuckte zusammen und bekam Angst es war wie in einem schlechten Horrorfilm, an der Stelle an der gleich jemand sterben würde. Ich drehte mich um und taste nach Nick. Er war noch da und legte seine Hand auf meine. „Das war bestimmt der Sicherungskasten, ich werd mal danach schauen“, meinte er mit beruhigender Stimme. Er nahm meine Hand und legte sie wieder neben sich ins Stroh, und richtete sich zum gehen auf. Doch ich hielt ihn fest „Bleib da“. Er legte sich wieder neben mich, ich hatte meinen Kopf inzwischen zu ihm gedreht und er legte seinen direkt neben meinen. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich sah, dass Nick mich weich anlächelte. „Hast du etwa Angst?“ flüsterte er mir mit leicht belustigter Stimme zu. Nun wurde ich rot, und ich hoffte das er es in der Dunkelheit nicht sehen konnte, er hatte recht ich benahm mich hier wie ein kleines Kind das Angst vor der Dunkelheit hatte. Also ließ ich seinen Arm beschämt los und senkte den Blick. Er lachte leise, anscheinend fand er das ganze schrecklich lustig. Trotzdem machte er dennoch keine Anstalten zu gehen und blieb da als ein weiter Schlag zu hören war, Plötzlich wurde etwas Schweres heftig gegen das Dach geschlagen und die Tür zur Sattelkammer sprang plötzlich auf. Es war alles identisch zu der Nacht als der Unfall passierte, nur das ich da in meinem Bett lag und die Badezimmertür plötzlich aufsprang. Auf einmal waren alle Bilder wieder vor mir, wie ich ins Bad ging und wie ich niedergeschlagen wurde, die Schmerzen die ich hatte als mir jemand den Bauch aufschlitzte, alles war wieder da und ich begann zu zittern. Nick war nun doch aufgestanden und lief aus der Box in Richtung Sattelkammer. Mir fehlte seine nähe und plötzlich hatte ich panische Angst dass so etwas noch einmal passierte sprang auf und ging ihm hinterher. Er verschwand in der Sattelkammer und plötzlich hörte ich einen dumpfen Schlag, und die Tür sprang wieder zu. Ich rannte zur Sattelkammer und riss die Tür auf niemand war da und mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Plötzlich fasste jemand mich von hinten an die Schultern und ich begann zu Schreien „Buh“ tönte es dicht neben meinem Ohr und Nick fing an zu lachen. Das war alles zu viel für mich, ich war schrecklich gekränkt und hatte zu gleich wieder alles vor Augen, mir liefen bereits die Tränen hinunter und ich riss mich ruckartig von ihm los, ich wollte weg nur noch weg, doch es ging nicht. Ich konnte nicht aus dem Stall und deshalb rannte ich zu Magic´s Box und setzte mich zu ihr. Magic kam zu mir und prustete mir ins Gesicht als ob sie fragen wollte was los war. Ich konnte nicht mehr anders die Tränen liefen mir nun in Strömen hinunter und ich begann leise zu schluchzen, den Unfall, wie die Ärzte es nannten hatte ich nie richtig verarbeitet und jetzt war alles wieder da. Nick kam nun in die Box, er sah dass ich weinte, setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. „Es tut mir Leid, dass war blöd von mir“ flüsterte er mir leise ins Ohr und zog mich noch näher an sich. Doch das beruhigte mich nicht sondern verschlimmerte die ganze Sache nur noch, wie hätte ich mir damals gewünscht Josh hätte mich in den Arm genommen, aber er tat das nicht, er hatte mich damals nicht einmal im Krankenhaus besucht. Nach dem Anschlag musste ich mehre Operationen über mich ergehen lassen, nie war er da gewesen. Ich ließ meinen Tränen nun freien Lauf und Nick drückte mich etwas hilflos an sich. Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte begann ich leise zu erzählen. „Es was damals, genau das gleiche“ ich machte eine Pause, ich hatte das noch niemandem erzählt und mir fiel es schwer darüber zu reden. „Ich ging ins Bad, jemand kam von hinten und schlug mich nieder“, ich setze wieder an „Als ich wieder bei bewusst sein war, war ich gefesselt und jemand zog einen Schnitt von meinem rechten Hüftknochen hoch über die Rippen, der nächste verlief genau gleich auf der anderen Seite, ich schrie vor Schmerz, niemand hat mich gehört und niemand mir geholfen. Beim dritten Schnitt verlor ich das Bewusstsein. Als ich wieder aufwacht, war ich im Krankenhaus, man hatte mich erst den Tag danach gefunden, mit insgesamt 7 Schnitten quer über meinen Bauch, ich wäre bei nahe verblutet“ erzählte ich langsam mir mehreren Pausen. „Es tut mir leid, das wusste ich nicht“, ich nickte leicht „Ist schon Okay“. Er zögerte, „Sind bleibende Schäden zurück geblieben?“, ich schüttelte den Kopf, „Blinddarm, und Gebärmutter, konnten sie nicht mehr retten, aber dafür alles andere, ich hatte viel Glück“. „Was hat die Polizei gesagt?“ fragte er vorsichtig, ich fing an bitter zu lachen „die Polizei, die Polizei sagte ich wäre in diesem Moment unzurechnungsfähig gewesen. Es blieb dann bei einer Anzeige gegen Unbekannt“. Ich presste mein Gesicht gegen seine Brust im Moment wollte ich einfach nichts mehr sehen, es war schön dass er da war und das er mich hielt. Er ließ mich erst wieder los als ich mich von ihm löste. Ich schaute ihm in die Augen „Danke“ er lächelte mich zart an, „Du bist einfach unglaublich weißt du das?“, flüsterte er sanft. Ich konnte mich nicht rühren. Mir war als stände ich unter Drogen. Er war wieder so nah und ich spürte jeden seiner Atemzüge in meinem Gesicht. Er schien sogar immer näher zu kommen. Ich hielt die Luft an und versuchte ruhig zu bleiben. Er nahm seine Finger und strich mir damit über die Wangen. Es war fast unerträglich. Seine Finger brannten auf meiner Wange und ich verspürte einen plötzlichen Drang. Ich wusste nicht was tun. Ich hielt ganz still als seine Lippen meine berührten und ich ertappte mich dabei wie ich den Kuss erwiderte. Ich spürte eine unglaubliche Verbundenheit zu ihm, ich begann fast zu schweben. Plötzlich zog er seinen Kopf zurück und ich landete unsanft auf dem Boden der Tatsachen, das war doch alles total verrückt, vor ein paar Tagen währen wir uns am liebsten noch an die Gurgel gesprungen, vor allem würde das nie funktionieren, wir waren einfach zu verschieden. Wir schauten uns etwas verlegen an dann stand er auf und zog mich aus der Box. „Schauen wir nach den Fohlen?“ fragte er mit einem kleinen Blitzen in den Augen, ich nickte und war froh dass er so einfach über die Situation hinweg ging. Albatros lag zufrieden in ihrer Box, die zwei Fohlen hatten sie dicht neben sie gelegt, und schlief tief und fest. Ich schaute sie mit sehen süchtigem Blick an, „ich wünschte ich konnte mit ihr Tauschen.“ Ich blickte zu Nick er hatte seine Augen fest auf mich gerichtet und schaute mich wieder mit diesem Blick an er legte den Arm um mich und küsste mich. Dieses Mal blieb er da, und ich legte meine Hände in seinen Nacken und zog in zu mir hinunter, sein Kuss war fordernd und sein Atem ging Stoßweise, ich drängte mich immer näher an ihn. Ich bekam wieder Hitzewallungen als sich unsere Zungen berührten, und mein Herz raste als ich seine kühlen Hände unter meinem Pulli spürte, er unterbrachen den Kuss, „willst du das Wirklich?“ fragte er mich an meine Lippen, ich nickte nur und zog ihn wieder zu mir runter. Er hob mich hoch und trug mich zu unserem Schlafplatz. Der Mond schien durch das Fenster, der Sturm hatte sich gelegt und der Stall erstrahlte in blauem Licht. Er war sanfter als alles was ich bisher kannte…
Als es vorbei war lagen wir wieder in unserem Nachlager, ich hatte den Kopf auf seine Brust gelegt und er hatte seine Arme fest um mich gelegt. „Bist du jetzt sauer auf mich?“ fragte er, die Augen fest auf mich gerichtet, ich drehte den Kopf so das ich ihn sehen konnte und schaute ihn fragend an „Naja, du kannst jetzt mit Recht sagen dass ich die Situation, schamlos ausgenützt habe“, ich musste Lächeln beugte mich zu ihm hoch und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, und schaute ihn mit spitzbübischem Grinsen an „Glaub mir wenn ich gewollt hätte, hätte ich mich schon wehren können“, nun musste er auch lächeln. „Bei deinem Temperament, meine kleine Cat, könntest du dich bestimmt auch gegen eine ganze Horde von Männern währen“. Ich musste lachen, „Cat?“, er lächelte mich an „Du bist klein, hast wunderschöne blaue Augen und lange Haare wie eine Katze und wenn du die Krallen ausfährst muss man sich vor dir in Acht nehmen“. Ich musste lächeln er war wirklich ein Traum von einem Mann „Naja jetzt nach den zusätzlichen Reitstunden werde ich wieder ausgelasteter sein“ witzelte ich. Er lachte allerdings nicht darüber, sonder schaute mich stattdessen ernst an „Ich weiß ich hab noch vor ein paar Tagen dir Dinge an den Kopf geworfen, wo ich nun selbst nicht mehr verstehe, dabei wusste ich ja von Anfang an dass du es nur gut gemeint hast“. Das war alles wie in einem Traum und ich wünschte mir nie aufzuwachen mit diesem Gedanken legte ich meinen Kopf wieder auf seine Brust und schlief ein.

Am nächsten Morgen ging alles viel zu schnell. Ich wurde wach als Nick mich unsanft von sich schob. Er reichte mir meine Klamotten und zog sich an. Ich tat es ihm gleich und er verschwand aus der Box. Von draußen hörte man Kindergeschrei und Türen schlagen. Die anderen waren wohl gerade gekommen. Ich wollte es nicht zugeben aber ich war unglaublich Gekränkt und Gefrustet über sein Verhalten. Natürlich hatte ich nicht erwartet dass die anderen wieder kommen und wir einen auf verliebtes Pärchen machen, aber ein bisschen mehr hatte ich mir doch erhofft. Als ich mich fertig angezogen hatte und unser Nachtlager weggeräumt war, sprang auch schon die Stalltür auf, und auf einmal war der noch eben so Stille Stall voller Leben. Alle wuselten holten die Pferde aus dem Anhänger und räumten ihr Sattelzeug wieder an die richtige Stelle. Für mich war dieser Tag heute schon gelaufen, ich hatte schlechte Laune und wollte eigentlich meine Ruhe haben. Ich ging zu Smoker´s Box um ihn wieder auf die Koppel zu bringen, in diesem Moment kam Jenny mit ihrem Pferd in den Stall, das normalerweise, in dieser Box stand. „Was macht dieses Vieh in meiner Box“. Sie kam mir gerade gelegen um meine Wut an ihr ab zulassen, „Er ist kein Vieh, und er frisst“ schrie ich sie unbeherrscht an. Dennis der gerade aus dem Stall lief und Marie und Jonas die gerade in den Stall kamen blieben geschockt stehen und sahen mich verwirrt an, auch Jenny machte ein eingeschüchtertes Gesicht und fragte dann klein Laut, „Und wo soll jetzt mein Pferd hin?“ ich schaute sie trotzig an ließ von meiner Idee ihn raus zuholen ab, ging aus der Box nahm den vollen Mistkarren und ging los um ihn zulehren. Die anderen standen immer noch verdutzt da und schauten mir nach. Jenny die inzwischen die Sprache wieder gefunden hat hörte ich sagen „Da hat wohl die schlechte Laune abgefärbt“ und beim rausgehen hörte ich noch wie Marie fragte „Was ist den mit der los“ ich sah gerade noch wie Dennis mit den Schultern zuckte als ich von jemand unsanft am Handgelenk gepackt wurde und hinter den Stall gezogen wurde. Ich hatte noch nicht einmal realisiert was gerade passiert war da lagen, schon weiche Lippen auf meinen. Und genau so schnell wie er gekommen war, war der Kuss auch wieder vorbei. Ich blickte verwirrt in Nick´s Gesicht der mich an die Wand gedrückt fest hielt. „Es tut mir Leid, so hätte der Tag eigentlich beginnen Müssen“, flüsterte er mir ins Ohr. Das war dann doch alles ein wenig zuviel für mich, die Nacht hatte ihm also doch etwas bedeutet und in mir stieg ein Glücks Gefühl auf. „Wie hast du geschlafen?“ fragte er mich einem weichen Lächeln auf den Lippen und strich mir mit seiner Hand über die Wange. Ich musste Lächeln „Es war so, wie du es gestern mit der Decke gesagt hast.“ er schaute mich fragend an und ich musste grinsen, „es hat ein bisschen gemüffelt aber es war warm“ Nun grinste er mich mit einem spitzbübischen Lächeln an „Ach, so ist das ich müffle also?“ er begann mich zu kitzeln so dass ich schon nach wenigen Sekunden, vor Lachen außer Atem meinte „Okay, okay ich hab nichts gesagt“ er hörte auf und Lächelte mich zufrieden an. Er küsste mich noch einmal bevor er mich los ließ und begann meine Schubkarre zu leeren, dann kam er wieder drückte mir sie mit einer kleinen Vorbeugung in die Hand „Stets zu Diensten, Mylady“. Ich musste wieder Lachen und ging mit einem breiten Grinsen wieder in den Stall, und fing an die Boxen zu misten, dabei Pfiff ich fröhlich vor mich hin. Jonas, Dennis Jenny und Marie kamen gerade mit ihren Sättel wieder herein, sahen es und waren nun völlig baff. „Was ist den mit der los?“ fragte Jenny nochmals, „Wahrscheinlich alters spezifische Stimmungsschwankungen“ witzelte Jonas, ich ignorierte seine Bemerkung. Ich ging, zu einer anderen Box um sie zu misten, da kam Dennis wieder auf mich zu packte mich am Arm und zog mich ein Stück bei Seite. „Diesen Blick kenn ich doch“ meinte er durch dringlich, er kannte mich inzwischen gut und wusste sofort was los war. Ich zuckte glücklich mit den Schultern und lächelte ihn an. Er schüttelte nur grinsend den Kopf „du hast Anscheinend ein Händchen für Problemfälle“ ich wollte etwas kontern wurde aber von einem quietschen unterbrochen. „Och sind die süß“ Der Schrei kam von Jenny die gerade die Fohlen entdeckt hatte und im nu stand, eine ganze Schar voller kreischender Mädchen um Albatros´ s Box. Nick stellte sich schützend vor die Box und auch in mir wurde das Bedürfnis geweckte ´meine´ Fohlen zu beschützen. Die Mädchen hagelten mit tausenden fragen auf ihn ein er meinte aber nur ruhig „Sie brauchen jetzt ruhe, der Fohlen Stall ist jetzt gesperrte Zone verstanden?“ Die Mädchen nickten niedergeschlagen. „Und ach ja, sie heißen Stormy“ er machte eine kleine Pause und schaute mich an „und Dream“. Mein Herz machte einen Sprung, Stormy wegen dem Sturm, das war allen klar. Und Dream war uns gewittmet da war ich mir ganz sicher. Die Mädchen verließen den Stall und wir waren wieder allein, er trat näher und schaute mir fest in die Augen, „Das sind unsere Fohlen“ er griff nach meinen Händen und zog mich an sich, ich lächelte „Ich weiß“ und er legte seine Lippen wieder auf meine. In diesem Moment kam Dennis in den Stall, Wir hoben die Köpfe etwas verlegen und Nick ließ mich los, Dennis grinste nur „Ich versteh schon ich störe, ich wollt euch nur Bescheid geben das ihr frei habt, ich und Jonas machen heute den Stall, aber Amy du müsstest noch Smoker auf die Koppel stellen“. Ich nickte und wollte mit Dennis zu ihm gehen, als Nick mir hinterher rief. „Wie wäre es mit einem Ausritt? In einer halben Stunde am Tor?“ Ich nickte, und lief aus dem Stall. Nachdem Smoker versorgt, und Magic geputzt und gesattelt war, wartete ich am Tor auf Nick.

Er lies mich zum Glück nicht lange warten und kam auf einem edlen Rappen angeritten. Er zwinkerte mir zur und wir ritten los.
„Und wohin reiten wir?“ fragte ich neugierig. Er schaute mich verschwörerisch an und beugte sich zu mir „Das wird ne Überraschung“, ich machte meinen Hundeblick „Aber mir kannst du´s doch verraten und außerdem mag ich keine Überraschungen“, er zuckte nur mit den Schultern und grinste zufrieden mit sich „Pech gehabt“. Ich stieß empört die Luft aus und wir ritten ein Stück weiter. Die Stille war angenehm und ich genoss den leichten Wind der wehte. Nach einer Weile kamen sie auf einen Weg der am Waldrand entlang führte. „Sag mal wie lang arbeitest du eigentlich schon bei euch auf dem Hof?“ fragte ich ihn aus purer Neugier. Er legte die Stirn kurz in Falten und machte ein nachdenkliches Gesicht. „Eigentlich schon seit ich denken kann, also schon eine Ewigkeit“. „Stimmt jetzt nach dieser Ewigkeit bist du ja auch schon ein alter Mann, soll ich dir vielleicht einen Krückstock besorgen?“ witzelte ich und grinste ihn frech an. Er schaute mich drohend an „Wie hast du mich gerade genannt?“ ich lächelte provozierend und sagten dann übertrieben „Alter- Mann-, habe- ich- gesagt- muss- ich- jetzt- auch- noch- ganz- laut- reden- dass- du- mich- ohne- Hörgerät- verstehst?“, er schaute mich böse an „Na warte, das gibt Rache“ Er kam zu mir geritten und wollte mich durchkitzeln. „Dann musst du mich aber erst einmal Fangen alter Mann“ rief ich ihm über die Schulter hinweg zu und raste den Waldweg entlang. Nick lies sich nicht lange bitten und bald schon rasten wir nebeneinander her und schnitten dabei möglichst verbissene Grimassen. Ich kniff die Augen zu schlitzen und formte meinen Mund zu einem schmalen Strich und machte dabei übertriebene Armbewegungen nach vorne und hinten wie so ein verbissener Jockey, während Nick mit beiden Augen auf seine Nase schielte und sich ebenso verbissen mit den Armen bewegte. Als der Weg in den Wald mündete machten wir langsam und fielen dabei vor Lachen fast von Pferd. Das war das erste Mal das ich Nick so ungehemmt lachen gehört habe und ja es hört sich vielleicht blöd an aber ich war stolz auf mich weil ich ja einen gewissen Teil dazu beigetragen habe.
Als er sich wieder beruhigt hatte lächelte er mich an „Du bist unglaublich Amy weißt du das?“ ich tat geschockt. „So was aus deinem Mund?“ er seufzte uns strich sich durch die Haare „Ich weiß ich hab Sachen zu dir gesagt, wo ich es jetzt selber kaum fassen kann, dass ich das wirklich gesagt habe, obwohl ich ja von Anfang an wusste, dass du es nur gut meinst. Das tut mir echt Leid, verzeihst du mir das noch mal?“. Ich nickte nur „Vergeben und vergessen“. Wir ritten weiter und etwa eine halbe Stunde später kamen wir an einer Lichtung mit einem See an. Die Sonne spiegelte sich darin. „Wow“ was anders kam nicht über meine Lippen. Wir banden die Pferde an zwei Bäumen an und er zog mich ein Stück weiter zu einer Felswand. Die Felswand entpuppte sich als Höhle und Durchgang. Er zog mich weiter und das was ich auf der anderen Seite sah raubte mir den Atem. Ein wunderschöner Wasserfall floss an uns vorbei uns mündete in einen See eines kleinen Tals. Die Sonne die gerade unterging Spiegelte sich im See und das Farbenspiel glänzte im Wasser. Am See stand eine kleine Rehfamilie. Es sah aus wie ein gemaltes Bild. Nick zog mich in seine Arme. „Es ist wunderschön, genau wie du“. Ich sah ihn zweifelnd an und ehe ich mich versah waren seine Lippen auf meinen und wir küssten uns bis die Sonne untergegangen war. Es war perfekt.

Impressum

Texte: Alles Rechte, liegen bei mir.
Tag der Veröffentlichung: 23.12.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /