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Das Ende ist ein Anfang


Als er das Taxi wegfahren sah, trat ein Lächeln auf sein Gesicht.
„Endlich ist es vorbei“, dachte er bei sich und wandte sich von der Straße ab. Er hob seinen Kopf und sah nach oben, wo seine geliebte Frau am Fenster stand und ihn beobachtete.
Jetzt galten seine Gedanken ihr – ob sie wohl auch so erleichtert war wie er selber, weil sie endlich wieder allein waren. Oder wird Anna ihrer Schwester nachtrauern?
Ralf ging langsam nach oben, um in der Zeit die er für die Treppe brauchte seine Gedanken baumeln zu lassen. Die letzten 6 Monate waren nicht leicht für ihn und für Anna, denn was als Besuch von Kati gedacht war, endete mit Dauerwohnplatz bis heute. Und was noch dazu kam in den letzte 3-4 Wochen war Katis Egoismus. Aber jetzt wird es wieder besser werden den Anna und Ralf hatten die Wohnung wieder für sich, und immerhin hat Anna ja auch unter den Launen ihrer Schwester zu leiden gehabt.

Als Ralf oben war, stand Anna schon in der Tür- sie sah ihn an und man konnte die Erleichterung in ihrem Gesicht sehen. Anna sagte: „ ich liebe meine Schwester aber jetzt war es Zeit für sie zu gehen.“ Die Beiden sahen sich an und Ralf schob Anna sanft in die Wohnung. Es ist vorbei, endlich ist es vorbei und Kati ist weg. Beide waren erleichtert und sehnten sich nach vertrauter Zweisamkeit, welche ja schon ewig lange her war.
Der Abend soll nur uns gehören, sagte Ralf zu seiner Frau, lass uns was zu essen holen, und uns dann ganz viel und lange kuscheln. Anna seufzte oh ja bitte ich vermiss dich so.
Ralf ging zum Chinesen und Anna bereitete in der Zwischenzeit ein Bad vor, mit romantischen Kerzen, einer Flasche Sekt, Gläsern und Duft Öl. Oh wie lange haben wir das schon nicht mehr gemacht, dachte sie und spürte die Sehnsucht tief in ihrem Innern.
Versunken in ihren Gedanken hörte sie Ralf nicht kommen, als er die Tür zum Bad aufmachte und Anna mit ihrem verträumten Blick da auf dem Rand der Wanne sitzen sah, ging er schnell zu ihr und küsste sie lange und anhaltend.
Auch während des Essens konnte er den Blick kaum von ihr abwenden. Er spürte die Sehnsucht tief in sich drin. Die Sehnsucht nach Anna, die Sehnsucht danach, sie zu berühren, sie zu küssen und das Verlangen mit seiner Hand auf ihrem Körper spazieren zu gehen. Es war seine Sehnsucht nach Liebe, welche seinen ganzen Körper kribbeln lies. Dieses innere Brodeln hatte es lange nicht mehr gegeben, keiner von Beiden konnte sich so richtig endspannen und gehen lassen, als Kati noch da war- aber heute werden sie sich lieben und verwöhnen und einfach nur gehen lassen. Sie werden wieder Spaß haben und Schwung in ihr Liebesleben bringen. Es wird gut sein und sie brauchen keine Rücksicht auf jemanden nehmen, schon allein das ist schön und macht auch locker.
Anna ist als erste im Bad und will sich gerade ausziehen als Ralf sie von hinten sanft an sich zieht und ihr ins Ohr haucht, komm ich mach das und schon ist seine Hand unter ihrem T-Shirt und öffnet den Verschluss von ihrem BH, dann fassen seine Hände nach Vorne und streicheln zärtlich ihre Brüste. Anna seufzt lustvoll. Sie dreht sich zu Ralf um ihn von seinen Kleidern zu befreien.
Als Beide splitternackt sind hebt Ralf seine Frau in die Badewanne und lässt sie sanft ins Wasser gleiten, dann Folgt er ihr ins Wasser und küsst sie sehr leidenschaftlich. Ganz endspannt schmiegen sich ihre Körper an einander und sie genießen den Sekt und vor allem genießen sie ihre Zweisamkeit.
Auch die hereinbrechende Nacht war erfüllt von Zärtlichkeit, Sex und Erotik und trug somit zur Auffrischung verloren geglaubter Gefühle bei. Anna und Ralf schliefen glücklich und zufrieden ein. Jeder für sich in einer vollkommen eigenen Traumwelt angekommen wurde durch ein dumpfes Geräusch geweckt. Beide schreckten aus dem Schlaf und doch da war es wieder- poch, poch, poch.
Eine Männerstimme vor der Tür sagte: POLIZEI;- auf machen - bitte öffnen sie die Tür.
Trunken vor schlaf taumelte Ralf zur Tür und wieder klopfte es- poch, poch, poch. Ralf sagte: ja, ja ich komm schon und öffnete die Tür. Vor ihm stand ein Polizeibeamter der sagte, ich dachte schon es wäre keiner da. Sind sie Ralf und Anna Meyer? Ja! Wieso?
Der Beamte schaute hinter Ralf wo Anna stand die sich schnell was übergezogen hat und gerade zu den beiden kam.
Sind sie verwandt oder verschwägert mit Kati Hermann, ja sagten beide und Anna fügte hinzu sie ist meine Schwester. Ok, sagte der Beamte und fragte darf ich reinkommen? Natürlich sagte Ralf und Anna wies mit einer Geste auf die Küche hin.
Sie sollten sich beide setzen, ich habe ihnen was zu sagen.
Anna fragte gleich ist Kati was passiert? Ja und nein sagte der Beamte... Wie? Ralf war jetzt auch recht aufgeregt, ja und nein, das geht doch nicht. Es gibt nur ein ja oder ein nein.
Irritiert sahen Anna und Ralf sich an- sagten aber zunächst nichts, um ihn nicht zu unterbrechen.
Der Beamte räusperte sich, holte tief Luft und begann sein eindringen zu erklären.
Er sagte, mein Name ist Heiko Schulke ich bin Beamter im Staatsdienst und habe ihre Schwester vor ein paar Monaten kennengelernt, damals war sie gerade bei ihnen hier angekommen. Und durch Zufall wurde Kati Zeuge eines Verbrechens. Sie meldete das Verbrechen, wie es jeder gemacht hätte und der Fall landete in meiner Abteilung. Bis da ist das nichts Besonderes, bei näherem Betrachten von Katis Aussage fiel mir auf das ich was ähnliches schon mal vor nicht als zu langer Zeit auf meinem Tisch hatte. Ein anderer Fall in einer anderen Stadt, die gleiche Vorgehensweise und ähnliche Tatorte und auch in dem anderen Fall war jemand zu Schaden gekommen. Da auf der Anzeige eine Handynummer als Kontaktadresse stand rief ich an und lernte Kati kennen, als wir uns kurze Zeit später in der Stadt trafen.
Anna sagte, ich verstehe immer noch nicht was ist mit Kati? Geht es ihr gut? Ist sie krank oder hatte sie einen Unfall und ist womöglich gar verletzt? Reden sie! Sagen sie mir was los ist. Was ist mit meiner Schwester?
Anna lassen sie mich kurz weiter erzählen, sie werden gleich alles erfahren und was noch wichtiger ist sie werden auch alles verstehen.
Ihre Schwester war in der Lage, gemeinsam mit einem Polizeizeichner ein Phantombild zu erstellen und ich muss sagen das es wirklich viele Fragen beantwortet, denn was wir bis dato nicht wussten war, dass der Mann auf dem Bild eigentlich Tod ist. Jedenfalls sollte er es laut unseren Unterlagen sein.
Wir hatten in beiden Fällen DNA Spuren aber wie gesagt, wenn es um Tote geht die werden nach Bekanntwerden ihres Ablebens zwar nicht entfernt sondern nur gekennzeichnet, aber der Täter in diesem Fall hatte nie eine DNA-Probe abgeben müssen. Und da er in unseren Akten offiziell als verstorben geführt wird, war es nicht möglich eine zu besorgen, denn nach unseren Unterlagen ist der Mann damals nach einem Selbstmord verbrannt worden. Sie sehen wir haben Garnichts tun können.
Svet Rusch so ist der Name des Mannes den Kati uns beschrieben hat, war ein Einzel Kind.
Jetzt haben wir versucht seine Familie zu finden, aber die Unterlagen waren versiegelt.
Mittwochmorgen bekam ich die Kopie einer Geburtsurkunde Anonym zugesandt, darin ist ersichtlich das dieser Svet Rusch ein Zwilling ist und jetzt musste ich diesen Bruder finden, um zu klären ob es der Bruder oder eben jener Svet Rusch ist. Also quasi wer, wer ist und wer den Mord begangen hat. Kati hat mich am Wochenende angerufen, sie ist in einer Disco mit dem Namen "LATTLIFE" in der Innerstadt und sie hat diesen Mann dort gesehen. Als wir aber dort ankamen war er weg. Ich hatte den Verdacht das er uns vielleicht bemerkt hat abgehauen ist. Später am dem Abend oder besser gegen Morgen rief mich Kati an und erzählte mir sie fühlte sich verfolgt. Ich Ried ihr mehrmals das Taxi zu wechseln und zu mir in die Wohnung zu kommen. Aber Kati hat das abgelehnt und mich erst angerufen als sie wieder hier bei ihnen war.
Ralf sah seine Frau an und sagte, kein Wunder das sie so schräg drauf war - was hat sie allen durchmachen müssen, aber warum hat sie uns nicht ein Wort gesagt?
Der Beamte meinte, dass es seine Schuld ist, er hat Kati geraten niemandem was zu erzählen, zu ihrem eigenen Schutz.
In den nächsten Tagen rief sie täglich bei mir an, sie fühlte sich beobachtet, verfolgt und war fast hysterisch, dazu kam das sie ihnen nichts sagen konnte und die Spannung hier sich zu spitzte. Alles in allem eine schwere Situation für sie und vor allem für Kati.
Als sie sie heute Nachmittag ins Taxi gesetzt haben rief sie mich an sie wollte mich in meinem Büro treffen und sich verabschieden. Ich riet ihr unter zu tauchen bis zum Prozess und sich regelmäßig bei mir zu melden. Als ich sie wieder ins Taxi begleitete erschrak sie plötzlich und ich hörte ein kaum wahrnehmbares Geräusch und nur im Bruchteil einer Sekunde sackte Kati zusammen.
Anna erschrak und sofort kam die Frage, ist Kati tot? Ralf nahm seine Frau in den Arm und sah den Beamten fragend an. Sie wäre es gewesen hätte sie nicht eine Schutzweste getragen die ich ihr letztens gegeben habe. Sie ist jetzt im Krankenhaus und offiziell ihren Verletzungen erlegen. Deshalb mein später Besuch Morgen wird sich jemand vom Revier bei ihnen melden ganz offiziell und er wird sie vom Tot ihrer Schwester in Kenntnis setzen sie müssen da Glaubhaft mitspielen, als würde es dieses Gespräch hier und jetzt nicht geben. Versprechen sie mir das und wenn sie jemand fragt nach ihrer Schwester egal weshalb sagen sie, Kati ist gestorben. Das ist sehr wichtig davon hängt das Leben ihrer Schwester ab.
Ralf fragte gleich und was wird jetzt mit Kati? Ja solange wir den Täter und wir wissen ja wer es war... nicht haben, wird Kati nicht sicher sein.
Wie lange wird es dauern bis der Svet Rusch festgenommen ist, frage Anna und sieht den Beamten fragend an. Ich hoffe dass wir ihn in den nächsten Stunden kriegen. Woher sollte der Täter denn von Katis Heimreise gewusst haben, wollte Ralf wissen.
Ich denke, dass er von nichts was wusste sagte Heiko Schulke, ich denke ehr das er sich auf die Lauer gelegt hat das ich ihn zu Kati führe, weil wir uns ja regelmäßig getroffen haben.
Gibt es denn eigentlich nicht ein Zeugenschutz für solche Fälle?
Ja klar aber der muss ja auch erst mal organisiert werden und dann vergessen sie nicht das die Person dann für alle die sie kennt verschwindet. Ja gut aber in unserem Fall, sagte Anna, ist es doch leicht, meine Schwester und ich wir haben doch niemanden und sie soll doch sicher sein und leben. von mir aus soll sie das ruhig durchziehen mit dem Programm.
Da holt der Beamte tief Luft und sagt ganz ruhig dann sind sie einverstanden, wenn ich da was ankurbele. Anna sieht zu Ralf und der zwinkert ihr zu, er nimmt ihre Hand und drückt sie gerade so als würde er ihr zustimmen und Anna nickte.
Sichtlich erleichtert sagte der Beamte, ok dann werde ich mich kümmern und wenn ich alles organisiert habe, werde ich sie zur Verabschiedung zu ihrer Schwester an einem geheimen Ort bringen. Es ist nämlich nicht klar wie weit Ruschs Verbindungen reichen und ob er ein Einzelgänger ist, das sind alles Sachen die sich erst klären lassen, wenn wir Svet Rusch verhaften.
Einer unserer Undercover Kollegen informierte mich, dass es weite Kreise ziehen wird, wenn der Herr Rusch verhaftet wird. Der Staatsanwalt und ich sind echt der Meinung dass das Zeugenschutzprogramm für Kati die beste Lösung ist. Unsere Sorge galt ihnen, ob sie das verstehen und einsichtig sind und ihre Schwester hatte Angst sie würden sie nicht gehen lassen.
Nein sagte Anna ich weiß ja dass es nötig ist um Kati zu schützen.
Ok meinte der Beamte ich geh jetzt und nicht vergessen ich war nie da und Kati ist tot. Ja antwortete Anna mit Tränen in den Augen und einem zittern in ihrer Stimme.
In 1 bis 2 Tagen hol ich sie ab und bring sie zu ihrer Schwester bis, dann Anna und keine sorge ich passe gut auf Kati auf.
Auf Wiedersehen sagte Ralf und brachte Heiko Schulke zur Tür.


Die nächsten 2 Tage vergingen wie im Flug und dann kam Heiko Schulke es war bereits nach 19.00 Uhr als er Anna und Ralf abholte, um sie ins versteck zu Kati zu bringen. Er erklärte das sie nicht so viel Zeit hätten wie er geplant hatte , um sich zu verabschieden, denn es gab Schwierigkeiten und Kati sollte bald gebracht werden weil, er glaubt sie sei nicht mehr sicher, aber da wo es hingeht gibt es keine Möglichkeiten mehr für die Schwestern sich zu verabschieden.
Anna war ganz durch einander, weil sie sich freute gleich ihre Schwester zu sehen, aber gleich zeitig war sie traurig, weil sie wusste das dies ein Abschied für immer sein würde, oder zumindest für lange Zeit.
Anna fragte den Beamten für wie lange dieses Programm im Fall von Kati jetzt laufen würde und er sagte ihr es könnte schon über Jahre gehen sie soll damit rechnen ihre Schwestereventuell auch nie wieder zu sehen, das kann passieren Anna. Sie sah ihren Mann an und ihr Gesicht wurde ganz weiß.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht sagt der Beamte, man hat mir heute Abend mitgeteilt, dass man den Täter Svet Rusch noch heute Nacht festnehmen will. Und dann wird sich alles klären und mit etwas Glück ist bald der Prozess und die Sache ist Ausgestanden. Hoffentlich sagte Anna und griff nach der Hand ihres Mannes.
Endlich – wir sind da sagte der Beamte und stellte das Auto ab. Wir gehen jetzt ein stück die Straße rauf und warten auf ein Zeichen meines Partners.
Anna und Ralf kam das alles sehr übertrieben vor, aber was soll es schließlich geht es um Katis Sicherheit und dafür nahmen sie das alles gern in Kauf.
Kati stand mitten im Zimmer und alle Vorhänge waren geschlossen. Die Schwestern fielen sich in die Arme und weinten. Es tut mir leid dass ich euch nichts gesagt habe und wie ich drauf war und so.
Ralf umarmte seine Schwägerin und machte scchhhh. Ist ja gut. Wir lieben dich und wir sind eine Familie. – ein Telefon klingelt.
Alle schauen auf Heiko Schulke, was- aha, gut werde ich und danke.
Im Raum war es still und Keiner bewegte sich alle sahen immer noch auf Schulke.
Ja sagte der zu den Anderen, es tut mir leid Anna wir müssen hier weg sofort. Rusch ist ermordet worden und dabei wollte er sich stellen. Kati alles einpacken und los.
Anna machen sie es kurz wir müssen weg.
Anna umarmte ihre Schwester und sagte, auf Wiedersehen meine Süße und melde die mal per Mail, wenn es geht aus einem Internetcafé´ oder so, wenn du kannst. Bestimmt sagte Kati, das mache ich ganz sicher und in meiner Mailadresse wird Mamas Spitzname sein. Es kann aber etwas dauern meinte sie und lächelte gequält.
Sie werden sich nie wieder sehen das wussten Beide. Ralf sagte dann zum Abschied zu Kati
, Das Ende kann ein Anfang sein“. Kati umarmte ihn und ging zum Auto. Heiko Schulke verabschiedete sich und sagte zu den Beiden, mein Partner bringt sie nach Hause, ich selbst begleite Kati zum Zielort. Es war schön sie kennen gelernt zu haben, er drehte sich um und ging zum Auto.
Anna und Ralf hielten sich an den Händen und Anna winkte solange dem Auto nach bis es verschwand.
Das wichtigste war Kati ist am Leben und soll es bleiben.
Etwa 8 Monate danach, bekam Anna eine E-Mail in der stand, Ich bin gut angekommen. Habe neue Freunde und einen super Job. Ab und zu treffe ich einen Beamten und wir reden alles Gute
Karla“
Anna sah auf die Mailadresse rese.anna@....- Kati fiel ihr sofort ein, weil ihre Mutter Rese gerufen wurde.
Anna war froh dass nur alles seinen Gang ging.

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Tag der Veröffentlichung: 17.11.2011

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