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Bibelbücher
Evangelium nach Markus.
Buchübersicht
Kapitel 1
1 Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes; 2 wie geschrieben steht in Jesaias, dem Propheten: „Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg bereiten wird.“ 3 „Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Steige.“[1]
4 Johannes kam und taufte in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. 5 Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle die von Jerusalem und wurden von ihm getauft in dem Jordan-Flusse, ihre Sünden bekennend. 6 Johannes aber war bekleidet mit Kameelhaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lenden; und er aß Heuschrecken und wilden Honig. 7 Und er predigte und sagte: Der stärker ist als ich, kommt nach mir, dem ich nicht genugsam bin, mich zu bücken, um ihm den Riemen seiner Sandalen aufzulösen. 8 Ich habe euch mit[2] Wasser getauft, er aber wird euch mit[3] dem Heiligen Geiste taufen.
9 Und es geschah in jenen Tagen, da kam Jesus von Nazareth in Galiläa und wurde von Johannes getauft in dem[4] Jordan. 10 Und alsbald, da er von dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den Geist wie[5] eine Taube auf ihn herniederfahren. 11 Und eine Stimme geschah aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an[6] dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
12 Und alsbald treibt der Geist ihn hinaus in die Wüste. 13 Und er ward in der Wüste vierzig Tage versucht von dem Satan und war unter den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.
14 Nachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches Gottes 15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Thuet Buße und glaubet dem[7] Evangelium.
16 Als er aber am See von Galiläa wandelte, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, die ein Netz hin- und herwarfen in dem See, denn sie waren Fischer. 17 Und Jesus sprach zu ihnen: Kommet mir nach, und ich will machen, daß ihr Menschenfischer werdet; 18 und alsbald verließen sie ihre Netze und folgten ihm. 19 Und von dannen ein wenig weitergehend, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, und dieselben im Schiffe, wie sie die Netze ausbesserten, 20 und alsbald rief er sie; und sie ließen ihren Vater Zebedäus in dem Schiffe mit den Tagelöhnern und gingen weg ihm nach.
21 Und sie gehen in Kapernaum hinein. Und alsbald an dem Sabbath ging er in die Synagoge und lehrte. 22 Und sie erstaunten sehr über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. 23 Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch mit[8] einem unreinen Geiste, und der schrie auf 24 und sprach: Laß ab![9] was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes. 25 Und Jesus bedrohte ihn, indem er sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! 26 Und es zerrte ihn der unreine Geist und rief mit starker Stimme und fuhr aus von ihm. 27 Und sie entsetzten sich alle, so daß sie sich unter einander befragten und sprachen: Was ist dies? was ist dies für eine neue Lehre? denn mit Gewalt gebietet er selbst den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm. 28 Und alsbald ging das Gerücht von ihm aus in die ganze Umgegend von Galiläa.
29 Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus Simons und Andreas’, mit Jakobus und Johannes. 30 Die Schwiegermutter Simons aber lag am Fieber darnieder; und alsbald sagen sie ihm von ihr. 31 Und er trat hinzu und richtete sie auf, indem er sie bei der Hand ergriff; und das Fieber verließ sie alsbald, und sie diente ihnen. 32 Als es aber Abend geworden, als die Sonne unterging, brachten sie zu ihm alle Sieche und Besessene, 33 und die ganze Stadt war an der Thüre versammelt. 34 Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten siech waren; und er trieb viele Teufel[10] aus und erlaubte den Teufeln[11] nicht, zu reden, weil sie ihn kannten.
35 Und frühmorgens, als es noch sehr Nacht war, stand er auf und ging hinaus und ging hin an einen wüsten Ort und betete daselbst. 36 Und Simon, und die mit ihm waren, folgten ihm; 37 und als sie ihn gefunden, sagen sie zu ihm: Alle suchen dich. 38 Und er spricht zu ihnen: Lasset uns anderswohin in die nächsten Flecken gehen, auf daß ich auch daselbst predige, denn dazu bin ich ausgegangen. 39 Und er predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Teufel[12] aus.
40 Und es kommt zu ihm ein Aussätziger, bittet ihn und kniet vor ihm nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. 41 Jesus aber, innerlich bewegt, streckte die Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will, sei gereinigt. 42 Und [während er redete,] ging alsbald der Aussatz von ihm, und er war gereinigt. 43 Und er bedrohte ihn und schickte ihn alsbald fort 44 und spricht zu ihm: Siehe zu, daß du niemandem etwas sagst; gehe aber hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Moses geboten hat, ihnen zu einem Zeugnis. 45 Er aber ging weg und fing an, es viel kund zu machen und die Sache auszubreiten, so daß er nicht mehr öffentlich in die Stadt hineingehen konnte, sondern er war draußen in wüsten Oertern; und sie kamen zu ihm von allen Seiten.
Kapitel 2
1 Und nach etlichen Tagen ging er wieder in Kapernaum hinein, und es ward ruchtbar, daß er im Hause sei. 2 Und alsbald versammelten sich viele, so daß selbst an der Thüre nicht mehr Raum war; und er redete zu ihnen das Wort. 3 Und sie kommen zu ihm und bringen einen Gichtbrüchigen, von vieren getragen. 4 Und da sie nicht nahe zu ihm kommen konnten wegen der Volksmenge, deckten sie das Dach ab, wo er war; und als sie es aufgebrochen, ließen sie das Ruhebett hinab, worauf der Gichtbrüchige lag. 5 Als Jesus aber ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gichtbrüchigen: Kind, deine Sünden sind vergeben. 6 Etliche aber von den Schriftgelehrten saßen daselbst und überlegten in ihren Herzen: 7 Was redet dieser also? er lästert. Wer kann Sünden vergeben, als nur einer, Gott? 8 Und alsbald erkannte Jesus in seinem Geiste, daß sie also bei sich überlegten, und sprach zu ihnen: Was überleget ihr dies in euern Herzen? 9 Was ist leichter, zu dem Gichtbrüchigen zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Stehe auf, nimm dein Bett und wandle? 10 Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben . . . spricht er zu dem Gichtbrüchigen: 11 Ich sage dir: stehe auf, nimm dein Ruhebett und gehe nach deinem Hause. 12 Und alsbald stand er auf, nahm das Ruhebett und ging hinaus vor allen, so daß sie alle außer sich gerieten und Gott verherrlichten und sagten: Niemals haben wir es also gesehen!
13 Und er ging wiederum hinaus an den See, und die ganze Volksmenge kam zu ihm, und er lehrte sie. 14 Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zollhause sitzen und spricht zu ihm: Folge mir nach; und er stand auf und folgte ihm nach. 15 Und es geschah, als er in seinem Hause zu Tische lag, daß viele Zöllner und Sünder zu Tische lagen mit Jesu und seinen Jüngern, denn es waren ihrer viele, und sie folgten ihm nach. 16 Und als die Schriftgelehrten und die Pharisäer ihn essen sahen mit den Zöllnern und Sündern, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern? 17 Und als Jesus es hörte, spricht er zu ihnen: Die Starken bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken.[1] Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
18 Und die Jünger Johannes’ und die Pharisäer fasteten; und sie kommen und sagen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes’ und die der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? 19 Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Söhne des Brautgemachs fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? So lange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. 20 Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann an jenem Tage werden sie fasten. 21 Niemand näht einen Flicken von neuem[2] Tuch auf ein altes Kleid; sonst reißt das neue Eingesetzte[3] vom alten ab, und der Riß wird ärger. 22 Auch thut niemand neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern neuen Wein muß man in neue Schläuche thun.
23 Und es geschah, daß er am Sabbath durch die Saaten ging, und seine Jünger fingen an, im Gehen die Aehren abzupflücken. 24 Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe, was thun sie am Sabbath, das nicht erlaubt ist? 25 Und er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David that, als er Not hatte und ihn, und die bei ihm waren, hungerte? 26 wie er hineinging in das Haus Gottes unter[4] Abjathar, dem Hohenpriester, und die Schaubrote aß, (welche nicht erlaubt sind zu essen, außer den Priestern) und auch denen gab, die bei ihm waren? 27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbath ward um des Menschen willen, nicht der Mensch um des Sabbaths willen; 28 also ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbaths.
Kapitel 3
1 Und er ging wieder in die Synagoge; und es war daselbst ein Mensch, dessen Hand verdorrt war. 2 Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn am Sabbath heilen würde, auf daß sie ihn anklagen möchten. 3 Und er spricht zu dem Menschen, der die dürre Hand hatte: Tritt hervor in die Mitte. 4 Und er spricht zu ihnen: Ist es erlaubt, an den Sabbathen Gutes zu thun oder Böses zu thun, das Leben zu retten oder zu töten? Sie aber schwiegen. 5 Und er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verstockung ihres Herzens, und spricht zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und seine Hand war wieder hergestellt. 6 Und die Pharisäer gingen alsbald hinaus und hielten mit den Herodianern Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten.
7 Und Jesus entwich mit seinen Jüngern nach dem See; und eine große Menge von Galiläa folgte [ihm] und von Judäa 8 und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseit des Jordans und die um Tyrus und Sidon, eine große Menge, als sie gehört hatte alles, was er that, kam zu ihm. 9 Und er sagte seinen Jüngern, daß ein Schifflein für ihn in Bereitschaft bleiben sollte wegen der Volksmenge, auf daß sie ihn nicht drängten. 10 Denn er heilte viele, so daß sie ihn überfielen, auf daß sie ihn anrührten, alle, welche Plagen hatten. 11 Und wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und riefen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. 12 Und er bedrohte sie sehr, daß sie ihn nicht offenbar machten.
13 Und er steigt auf den Berg und ruft herzu, welche er selbst wollte. Und sie kamen zu ihm, 14 und er bestellte zwölfe, auf daß sie bei ihm seien, und auf daß er sie aussende, zu predigen 15 und Gewalt zu haben, die Krankheiten zu heilen und die Teufel[1] auszutreiben. 16 Und er gab dem Simon den Beinamen Petrus; 17 und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und er gab ihnen den Beinamen Boanerges, das ist: Söhne des Donners; 18 und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus und Simon, den Kananiter,[2] 19 und Judas, den Iskariot, der ihn auch überlieferte.
20 Und sie kommen nach Hause.[3] Und wiederum kommt eine Volksmenge zusammen, so daß sie selbst nicht das Brot essen konnten. 21 Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie hinaus, um ihn zu ergreifen, denn sie sprachen: Er ist außer sich. 22 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und durch[4] den Obersten der Teufel[5] treibt er die Teufel[6] aus. 23 Und er rief sie herzu und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? 24 Und wenn ein Reich wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Reich nicht bestehen. 25 Und wenn ein Haus wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Haus nicht bestehen. 26 Und wenn der Satan wider sich selbst aufsteht und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern hat ein Ende. 27 Niemand aber kann in das Haus eines Starken eingehen und den Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, und alsdann wird er sein Haus berauben. 28 Wahrlich, ich sage euch: alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden, und alle Lästerungen, womit immer sie lästern mögen; 29 wer aber irgend wider den Heiligen Geist lästert, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig; – 30 weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.
31 Und es kommen seine Brüder und seine Mutter; und draußen stehend sandten sie zu ihm und riefen ihn. 32 Und eine Volksmenge saß um ihn; sie sagten aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draußen suchen dich. 33 Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder meine Brüder? 34 Und im Kreise umherblickend auf die um ihn Sitzenden, spricht er: Siehe, meine Mutter und meine Brüder; 35 denn wer irgend den Willen Gottes thun wird, derselbe ist mein Bruder und meine Schwester und Mutter.
Kapitel 4
1 Und wiederum fing er an zu lehren am See. Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, so daß er in ein Schiff stieg und auf dem See saß; und die ganze Volksmenge war am See auf dem Lande. 2 Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen, und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: 3 Höret: Siehe, der Säemann ging aus zu säen. 4 Und es geschah, indem er säete, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. 5 Und anderes fiel auf das Steinichte, wo es nicht viel Erde hatte, und alsbald ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte; 6 als aber die Sonne aufging, ward es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7 Und anderes fiel unter die Dornen, und die Dornen schossen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. 8 Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, die aufschoß und wuchs;[1] und eins trug dreißig- und eins sechzig- und eins hundertfältig. 9 Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre.
10 Und als er allein war, fragten ihn, die um ihn waren, mit den Zwölfen um das Gleichnis. 11 Und er sprach zu ihnen: Euch ist gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes [zu wissen]; jenen aber, die draußen sind, geschieht alles in Gleichnissen, 12 „auf daß sie sehend sehen und nicht wahrnehmen, und hörend hören und nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen die Sünden vergeben werden.“[2] 13 Und er spricht zu ihnen: Fasset[3] ihr dieses Gleichnis nicht? und wie werdet ihr alle die Gleichnisse verstehen? 14 Der Säemann säet das Wort. 15 Diese aber sind die an dem Wege, wo das Wort gesäet wird, und wenn sie es hören, alsbald der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in ihre Herzen gesäet war. 16 Und diese sind’s gleicherweise, die auf das Steinichte gesäet werden, welche, wenn sie das Wort hören, es alsbald mit Freuden aufnehmen, 17 und sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind nur für eine Zeit; dann, wenn Drangsal oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, ärgern sie sich alsbald. 18 Und andere sind’s, die unter die Dornen gesäet werden: diese sind’s, die das Wort hören, 19 und die Sorgen des Lebens[4] und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach den übrigen Dingen kommen hinein und ersticken das Wort, und es bringt keine Frucht.[5] 20 Und diese sind’s, die auf die gute Erde gesäet werden, die das Wort hören und aufnehmen und bringen Frucht; eins dreißig- und eins sechzig- und eins hundertfältig.
21 Und er sprach zu ihnen: Kommt etwa die Lampe, auf daß sie unter den Scheffel oder unter das Bett gesetzt werde? nicht, daß sie auf das Lampengestell gesetzt werde? 22 Denn es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werden wird, und es geschieht nichts heimliches, sondern damit es ans Licht komme. 23 Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! 24 Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, was ihr höret; mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden; und es wird euch hinzugefügt werden. 25 Denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden.
26 Und er sprach: Also ist das Reich Gottes, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft 27 und schläft und steht auf, Nacht und Tag, und der Same sprießt hervor und wächst, er weiß nicht, wie. 28 Die Erde bringt von selbst Frucht hervor, zuerst das Gras, dann die Aehre, dann den vollen Weizen in der Aehre. 29 Wenn aber die Frucht sich darbietet, so schickt er alsbald die Sichel, denn die Ernte ist da.
30 Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen? oder in welchem Gleichnis sollen wir es darstellen? 31 Gleichwie ein Senfkorn, welches, wenn es auf die Erde gesäet wird, kleiner ist als alle Samen auf der Erde, 32 und, wenn es gesäet ist, aufschießt und größer wird als alle Kräuter[6] und große Zweige treibt, so daß unter seinem Schatten die Vögel des Himmels sich niederlassen können. 33 Und in vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, je nachdem sie es zu hören vermochten. 34 Ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen; aber seinen Jüngern erklärte er alles besonders.
35 Und an jenem Tage, als es Abend geworden, spricht er zu ihnen: Lasset uns an das jenseitige Ufer fahren. 36 Und als er die Volksmenge entlassen hatte, nehmen sie ihn, wie er war, in dem Schiffe mit. Aber auch andere Schiffe waren mit ihm. 37 Und es erhebt sich ein heftiger Sturmwind, und die Wellen schlugen in[7] das Schiff, so daß es schon voll war. 38 Und er war im Hinterteil des Schiffes auf einem Kopfkissen eingeschlafen; und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Lehrer, liegt dir nichts daran, daß wir umkommen? 39 Und er wachte auf, bedrohte den Wind und sprach zu dem See: Schweige, verstumme! Und der Wind legte sich, und es ward eine große Stille. 40 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr [so] furchtsam? wie, habt ihr keinen Glauben? 41 Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen unter einander: Wer ist denn dieser, daß auch der Wind und der See ihm gehorchen?
Kapitel 5
1 Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in die Gegend der Gadarener. 2 Und als er aus dem Schiff gestiegen, begegnete ihm alsbald aus den Grüften ein Mensch mit[1] einem unreinen Geiste, 3 der seine Wohnung in den Grabstätten hatte; und selbst mit Ketten vermochte keiner ihn zu binden. 4 Denn oft war er mit Fußfesseln und mit Ketten gebunden gewesen, und es waren die Ketten von ihm in Stücke gerissen und die Fesseln zerrieben worden; und niemand vermochte ihn zu bändigen. 5 Und allezeit, Nacht und Tag, war er in den Grabstätten und auf den Bergen und schrie und zerschlug sich mit Steinen. 6 Als er aber Jesum von ferne sah, lief er und huldigte ihm, 7 und er rief mit starker Stimme und sagt: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, daß du mich nicht quälst. 8 Denn er hatte ihm gesagt: Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Menschen. 9 Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er spricht zu ihm: Legion ist mein Name, denn unser sind viele. 10 Und er bat ihn sehr, daß er sie nicht fortschicken möchte aus der Gegend. 11 Es war aber daselbst neben dem Berge eine große Herde Schweine, welche weidete. 12 Und sie baten ihn und sprachen: Schicke uns in die Schweine, daß wir in sie fahren. 13 Und Jesus erlaubte es ihnen alsbald. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See, (es waren aber bei zweitausend) und sie ersoffen im See. 14 Und die Hüter flohen und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande, und sie gingen hinaus, um zu sehen, was geschehen war. 15 Und sie kommen zu Jesu und sehen den Besessenen sitzen, bekleidet und vernünftig, den, der die Legion gehabt hatte; und sie fürchteten sich. 16 Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie dem Besessenen geschehen war, und das von den Schweinen. 17 Und sie fingen an, ihm zuzureden, von ihren Grenzen wegzugehen. 18 Und als er in das Schiff stieg, bat ihn der Besessene, daß er bei ihm sein dürfe. 19 Und er ließ es ihm nicht zu, sondern spricht zu ihm: Gehe hin nach deinem Hause zu den Deinigen und verkünde ihnen, wie vieles der Herr an dir gethan und sich deiner erbarmt hat. 20 Und er ging hin und fing an, in Dekapolis auszurufen, wie vieles Jesus an ihm gethan hatte; und alle verwunderten sich.
21 Und als Jesus in dem Schiffe wieder übergefahren war an das jenseitige Ufer, versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm; und er war am See. 22 Und [siehe,] es kommt einer der Synagogenvorsteher, mit Namen Jairus, und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füßen; 23 und er bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; ich bitte, daß du kommst und ihr die Hände auflegst, auf daß sie gerettet werde und lebe. 24 Und er ging mit ihm, und eine große Volksmenge folgte ihm und drängte ihn.
25 Und ein [gewisses] Weib, das zwölf Jahre einen Blutfluß gehabt 26 und viel erlitten hatte von vielen Aerzten und alle ihre Habe verwendet und keinen Nutzen davon gehabt hatte, sondern vielmehr schlimmer geworden war, 27 kam, als sie von Jesu hörte, in der Volksmenge von hinten und rührte sein Kleid an; 28 denn sie sprach: Wenn ich nur seine Kleider anrühre, so werde ich geheilt[2] werden. 29 Und alsbald vertrocknete der Quell ihres Blutes, und sie erkannte am Leibe, daß sie von der Plage geheilt war. 30 Und alsbald erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Volksmenge und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? 31 Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, wie die Volksmenge dich drängt, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? 32 Und er blickte um sich her, um sie zu sehen, die dies gethan hatte. 33 Das Weib aber, voll Furcht und Zittern, wissend, was ihr geschehen war, kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. 34 Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich geheilt;[3] gehe hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage.
35 Als er noch redete, kommen sie von dem Synagogenvorsteher und sagen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühest du den Lehrer noch? 36 Als aber Jesus das Wort reden hörte, spricht er alsbald zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur. 37 Und er erlaubte niemandem, ihn zu begleiten, außer Petrus und Jakobus und Johannes, dem Bruder des Jakobus. 38 Und sie kommen in das Haus des Synagogenvorstehers, und er sieht ein Getümmel und Weinende und laut Heulende. 39 Und als er hineingetreten, spricht er zu ihnen: Was lärmet und weinet ihr? das Kind ist nicht gestorben, sondern schläft. 40 Und sie verlachten ihn. Als er aber alle hinausgetrieben, nimmt er den Vater und die Mutter des Kindes und die bei ihm waren mit sich und geht hinein, wo das Kind lag. 41 Und das Kind bei der Hand ergreifend, spricht er zu ihm: Talitha kumi, das ist verdolmetscht: Mägdlein (ich sage dir) stehe auf. 42 Und alsbald stand das Mägdlein auf und wandelte, denn es war zwölf Jahre alt. Und sie erstaunten mit großem Erstaunen. 43 Und er gebot ihnen dringend, daß niemand dies erführe, und hieß ihr zu essen geben.
Kapitel 6
1 Und er ging hinweg von dannen und kam in sein Vaterland, und seine Jünger folgen ihm nach. 2 Und als es Sabbath geworden, fing er an, in der Synagoge zu lehren, und viele, die zuhörten, erstaunten und sprachen: Woher diesem solches? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, und solche Wunderwerke geschehen durch seine Hände? 3 Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. 4 Und Jesus sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seinem Vaterlande und unter seinen Verwandten und in seinem Hause. 5 Und er konnte daselbst kein Wunderwerk thun, außer daß er einigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte. 6 Und er verwunderte sich über ihren Unglauben. Und er ging durch die Dörfer ringsum und lehrte.
7 Und er ruft die Zwölfe herzu und fing an, sie je zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Gewalt über die unreinen Geister; 8 und er gebot ihnen, daß sie nichts mit auf den Weg nähmen, als nur einen Stab, keine Tasche, kein Brot, keine Münze in den Gürtel, 9 sondern Sandalen untergebunden; und ziehet nicht zwei Röcke[1] an. 10 Und er sprach zu ihnen: Wenn ihr irgendwo in ein Haus hineingehet, so bleibet daselbst, bis ihr von dannen weggehet. 11 Und so viele euch nicht aufnehmen, noch euch hören werden, von dannen gehet heraus und schüttelt den Staub ab, der unter euern Füßen ist, ihnen zum Zeugnis. 12 Und sie gingen aus und predigten, daß sie Buße thun sollten, 13 und trieben viele Teufel[2] aus und salbten viele Schwache mit Oel und heilten sie.
14 Und der König Herodes hörte von ihm (denn sein Name war offenbar geworden) und sagte: Johannes der Täufer ist aus den Toten auferstanden, und darum werden die Wunderwerke von ihm gewirkt.[3] 15 Andere aber sagten: Er ist Elias; und andere sagten: Er ist ein Prophet, wie einer der Propheten. 16 Herodes aber hörte es und sagte: Es ist Johannes, den ich enthauptet habe; dieser ist aus den Toten auferstanden. 17 Denn Herodes selbst hatte hingesandt und den Johannes gegriffen und ihn im Gefängnis gebunden, um der Herodias willen, des Weibes seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte. 18 Denn Johannes hatte dem Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, das Weib deines Bruders zu haben. 19 Die Herodias aber trug es ihm nach und wollte ihn töten und konnte nicht; 20 denn Herodes fürchtete den Johannes, da er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war, und achtete auf ihn;[4] und wenn er ihn hörte, so that er vieles und hörte ihn gern. 21 Und als ein geeigneter Tag kam, machte Herodes an seinem Geburtstage seinen Großen und den Obersten[5] und den Vornehmsten von Galiläa ein Abendmahl; 22 und die Tochter dieser Herodias kam herein und tanzte und gefiel dem Herodes und denen, die mit zu Tische lagen. Und der König sprach zu dem Mägdlein: Bitte von mir, was irgend du willst, und ich werde es dir geben. 23 Und er schwur ihr: Was irgend du von mir bitten wirst, werde ich dir geben bis zur Hälfte meines Reiches. 24 Sie aber ging hinaus und sagte ihrer Mutter: Was soll ich bitten? Diese aber sprach: Das Haupt Johannes’ des Täufers. 25 Und sie ging alsbald mit Eile zu dem Könige hinein und bat und sagte: Ich will, daß du mir sofort auf einer Schüssel das Haupt Johannes’ des Täufers gebest. 26 Und der König ward sehr betrübt, doch um der Eide und derer willen, die mit zu Tische lagen, wollte er sie nicht zurückweisen. 27 Und alsbald schickte der König einen Trabanten und befahl, sein Haupt zu bringen. 28 Der aber ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis und brachte sein Haupt auf einer Schüssel und gab es dem Mägdlein, und das Mägdlein gab es ihrer Mutter. 29 Und als seine Jünger es hörten, kamen sie, nahmen seinen Leichnam und legten ihn in eine Gruft.
30 Und es versammeln sich die Apostel zu Jesu, und sie erzählten ihm alles, was sie gethan und was sie gelehrt hatten. 31 Und er sprach zu ihnen: Kommet ihr selbst her an einen wüsten Ort besonders und ruhet ein wenig aus. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie fanden nicht einmal Zeit zu essen. 32 Und sie gingen hin in einem Schiffe an einen wüsten Ort besonders; 33 und viele sahen sie wegfahren und erkannten sie und liefen zu Fuß von allen Städten zusammen dorthin und kamen ihnen zuvor. 34 Und als Jesus aus dem Schiffe trat, sah er eine große Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren. 35 Und als es schon spät am Tage war, traten seine Jünger zu ihm und sagen: Der Ort ist wüste, und es ist schon spät am Tage; 36 entlasse sie, auf daß sie hingehen auf’s Land und in die Dörfer ringsum und sich Brot kaufen, denn sie haben nichts zu essen. 37 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen. Und sie sagen zu ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brot kaufen und ihnen zu essen geben? 38 Er aber spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? gehet hin [und] sehet. Und als sie es wußten, sagen sie: Fünf, und zwei Fische. 39 Und er befahl ihnen, daß sie alle sich lagern ließen, eine Gruppe neben der andern, auf das grüne Gras. 40 Und sie lagerten sich in Abteilungen von je hundert und je fünfzig. 41 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel, segnete[6] und brach die Brote und gab sie seinen Jüngern, auf daß sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische verteilte er unter alle. 42 Und sie aßen alle und wurden gesättigt. 43 Und sie hoben auf an Brocken zwölf Handkörbe voll, und von den Fischen. 44 Und die von den Broten gegessen hatten, waren fünftausend Männer.
45 Und alsbald nötigte er seine Jünger, in das Schiff zu steigen und an das jenseitige Ufer vorauszufahren nach Bethsaida, während er die Volksmenge entläßt. 46 Und als er sie verabschiedet hatte, ging er auf den Berg, um zu beten. 47 Und als es Abend geworden, war das Schiff mitten auf dem See, und er allein auf dem Lande. 48 Und als er sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen, um die vierte Nachtwache, kommt er zu ihnen, wandelnd auf dem See, und er wollte an ihnen vorübergehen. 49 Sie aber, als sie ihn auf dem See wandeln sahen, meinten, es sei ein Gespenst, und schrieen auf; 50 denn sie sahen ihn alle und wurden bestürzt. Und alsbald redete er mit ihnen und spricht zu ihnen: Seid gutes Mutes, ich bin’s; fürchtet euch nicht. 51 Und er stieg zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich. Und sie erstaunten sehr über die Maßen bei sich selbst und verwunderten sich; 52 denn sie waren durch[7] die Brote nicht verständig geworden, denn ihr Herz war verhärtet.
53 Und als sie hinübergefahren, kamen sie in das Land Genezareth und legten an. 54 Und als sie aus dem Schiffe gestiegen, erkannten sie ihn alsbald 55 und liefen in jener ganzen Umgegend umher und fingen an, die Siechen auf den Betten umher zu tragen, wo sie hörten, daß er daselbst sei. 56 Und wo irgend er eintrat in Dörfer oder Städte oder auf’s Land, legten sie die Kranken auf den Marktplätzen hin und baten ihn, daß sie nur den Zipfel[8] seines Kleides anrühren dürften; und so viele irgend ihn anrührten, wurden geheilt.[9]
Kapitel 7
1 Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und etliche der Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren; 2 und als sie etliche seiner Jünger mit unreinen, das ist ungewaschenen Händen, Brot essen sahen, 3 (denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, es sei denn, daß sie sich sorgfältig[1] die Hände waschen, weil sie die Ueberlieferung der Aeltesten halten; 4 und vom Markte kommend, essen sie nicht, es sei denn, daß sie sich waschen; und vieles andere ist, das sie zu halten überkommen haben: Waschungen der Becher und Krüge und ehernen Gefäße und der Tischlager;) 5 [sodann] fragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Ueberlieferung der Aeltesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen? 6 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wohl hat Jesaias von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben steht: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. 7 Vergeblich aber verehren sie mich, lehrend als Lehren Menschengebote.“[2] 8 [Denn] das Gebot Gottes lassend, haltet ihr die Ueberlieferung der Menschen: Waschungen der Krüge und Becher, und vieles andere dergleichen ähnliche thuet ihr. 9 Und er sprach zu ihnen: Wohl hebet ihr das Gebot Gottes auf, auf daß ihr eure Ueberlieferung haltet. 10 Denn Moses hat gesagt: „Ehre deinen Vater und deine Mutter“ und: „Wer Vater oder Mutter flucht,[3] soll des Todes sterben.“ 11 Ihr aber sagt: Wenn jemand zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban (das ist Gabe) sei das, wodurch du irgend von mir Nutzen haben könntest; 12 und ihr lasset ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter thun 13 und machet das Wort Gottes ungültig durch eure Ueberlieferung, die ihr überliefert habt; und vieles dergleichen ähnliche thuet ihr. 14 Und als er die Volksmenge wieder herzugerufen hatte, sprach er zu ihnen: Höret mich alle und verstehet! 15 Da ist nichts, was von außerhalb des Menschen in denselben eingeht, das ihn verunreinigen kann, sondern was von ihm herausgeht, dies ist’s, das den Menschen verunreinigt. 16 Wenn jemand Ohre hat zu hören, der höre!
17 Und als er nach Hause[4] kam von der Volksmenge, fragten ihn seine Jünger um das Gleichnis. 18 Und er spricht zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreifet ihr nicht, daß alles, was von außerhalb in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann? 19 Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort, reinigend alle Speisen. 20 Er sagte aber: Was aus dem Menschen herausgeht, das verunreinigt den Menschen. 21 Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen heraus die schlechten Gedanken,[5] Ehebruch, Hurerei, Mord, 22 Dieberei, Habsucht,[6] Bosheit,[7] List, Ausschweifung, Schalksauge, Lästerung, Hochmut, Thorheit; 23 alle diese bösen Dinge gehen von innen heraus und verunreinigen den Menschen.
24 Und er stand auf von dannen und ging hin in die Grenzen von Tyrus und Sidon; und als er in ein Haus trat, wollte er, daß es niemand wisse, und er konnte nicht verborgen sein. 25 Denn als ein Weib von ihm gehört, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte, kam sie und fiel nieder zu seinen Füßen, 26 (das Weib aber war eine Griechin, eine Syro-Phönicierin von Geburt) und bat ihn, daß er den Teufel[8] austreibe von ihrer Tochter. 27 Jesus aber sprach zu ihr: Laß zuerst die Kinder gesättigt werden; denn es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hündlein hinzuwerfen. 28 Sie aber antwortete und spricht zu ihm: Ja, Herr; denn es essen ja auch die Hündlein unter dem Tische von den Brosamen der Kinder. 29 Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen gehe hin; der Teufel[9] ist ausgefahren von deiner Tochter. 30 Und sie ging hin nach ihrem Hause und fand den Teufel[10] ausgefahren und die Tochter auf dem Bette liegen.
31 Und als er aus den Grenzen von Tyrus und Sidon wieder weggegangen war, kam er an den Galiläischen See mitten durch die Grenzen von Dekapolis. 32 Und sie bringen zu ihm einen Tauben, der schwer redete, und bitten ihn, daß er ihm die Hand auflege. 33 Und er nahm ihn von der Volksmenge hinweg besonders, legte seine Finger in seine Ohren und spützte
Texte: Gemeinfrei seit 2003-01-01.
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Tag der Veröffentlichung: 21.11.2013
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