Cover



Das Bild zeigt den gesamten Reiseverlauf
Vorbemerkung


Wir beiden Kreuzfahrer sind Jahrgang 1949 und haben schon einige Kreuzfahrten mitgemacht. Diese Reise war dennoch für uns ein großes Abenteuer: Halten wir es diese lange Zeit durch? Wird es uns nicht zu eintönig? Kommen wir mit den anderen zurecht?
Die generelle Antwort gleich vorweg: Es war kein Alptraum, es war ein Traum! Wir freuen uns, dass wir die Reise gemacht haben und wollen vielen Mut machen, es auch einmal zu probieren!

Wenn Sie sich für bestimmte Städte interessieren – Sie finden diese jeweils als Überschrift und es wird ganz kurz beschrieben, was wir da gemacht haben.
Ansonsten finden sich diverse Überschriften zu speziellen Kreuzfahrtthemen.
Blättern Sie das Büchlein durch und lesen Sie, was Sie davon interessiert.
Dieses Buch entstand aus Notizen, die ich für mich zur Erinnerung gemacht habe. Dann kam ich auf die Idee, diese Notizen als Buch zur Verfügung zu stellen. Ich habe die Texte nur grob überarbeitet. Ich bitte deshalb, mir Stil- und Rechtschreibfehler zu verzeihen. Auch das Layout ist nicht optimal, da bookrix es automatisch erstellt. Manchmal sind z. B. die Bilder schlecht positioniert.
Mit allen Mitreisenden, die wir kennengelernt haben, verstanden wir uns gut. Aus Diskretionsgründen habe ich sie hier nicht benannt.
Wenn Sie einen Kommentar haben oder Verbesserungsvorschläge - zögern Sie nicht, mir eine Email zu schreiben. Ich kann den Text schnell und ohne großen Aufwand ändern.
Ihr Fred Anton, fred.anton@t-online.de


Der Start


Am 8. Januar brachen wir in Hamburg auf. Tochter Susanne fuhr uns mit dem voll beladenen Kombi zum Hafen und es wurden uns dort unsere ca 15 Gepäckstücke mit rund 120kg Gewicht abgenommen.
Unsere Innenkabine 5012 erwies sich als recht geräumig und gut geschnitten. Das gesamte Gepäck fand tatsächlich seinen Platz und die beiden über Ebay erstandenen Falträder vom Brompton passten unter die Betten.

Zum Abschied winkten viele am Ufer. Es war dunkel geworden und einige zündeten aufbewahrtes Silvesterfeuerwerk.
Das Abendessen fand an einem Achtertisch statt. Wir hatten uns die zweite Sitzung ab 20.30 Uhr reservieren lassen. Der Grund: Meist läuft das Schiff gegen 18.00 Uhr aus, das kann man miterleben, wenn man die späte Essenszeit hat.
Mit am Tisch saß ein sehr gesprächiges Ehepaar, drei alleinreisende Herren und eine Dame.
Das Gespräch war angenehm, das Essen prima.

Southampton


Die Überfahrt nach Southampton war stürmisch, dort begrüßte uns heiter bis wolkiges, mildes Wetter. Die Räder bestanden ihre Generalprobe und die Grasflächen waren grün, es blühten die Primeln.

Die Überfahrt nach New York war weiterhin stürmisch. Eine Windstärke von 8 bis 10 und 7 m hohe Wellen ließen das Schiff erzittern. Wir hatten eine Kabine vorn im Schiff gewählt - weil es dort ruhig ist, kein Maschinenlärm und keine Erschütterung durch die Antriebe. Aber der Bug hebt sich bei Seegang besonders und es war wie auf dem Hamburger Dom. Gisela überstand alles prima, ich half mir mit Tabletten und musste nur einmal beim Abendessen ausfallen.

Sturm

Die Seetage vergingen schnell. Morgens um 8 ging es zur Gymnastik, nach dem Frühstück gab es interessante Vorträge. Danach rief der Tanzkurs. Nach dem Mittagessen entweder mit Bedienung im Restaurant oder am Buffet waren Ausruhen und Lesen angesagt. Zum High Tea galt es, nicht zu viele Kalorien zu sich zu nehmen.
Ab 18 Uhr ging es zum Fitness und ab 20.30 dann zum Abendessen und danach ins Theater.

New York



New York empfing uns mit Regen, aber der hatte nach der langen Immigrationsprozedur aufgehört und wir gingen zu Fuß zum Times Square und erkundeten die City.
Am nächsten Morgen begrüßte uns sonniges Wetter bei 1 Grad Celsius. Wir machten mit den Fahrrädern einen ausführlichen Ausflug auf neuen Fahrradwegen an der Küste am Hudson River und East River, durch Greenwich und China Town, das Bankenviertel und wieder zur City und durch den Central Park. Erschöpft kamen wir um 16 Uhr zurück, das Buffet war geöffnet.
Ab 18 Uhr wurde es dunkel und wir liefen dann mit einem phantastischen Blick auf das beleuchtete Manhattan aus. Wir hatten im Commodore Club am Bug über der Brücke einen prima Platz gefunden.

Fort Lauderdale



Nach zwei Seetagen erreichten wir das sonnige Fort Lauderdale und radelten am Strand entlang, dann durch Einzelhausgebiete zurück.
Jedes Haus lag am Wasser und hatte einen eigenen Bootsanleger. Wir besuchten die City und radelten dann am Fluss zurück. Bei Starbucks gingen wir dann noch ins Internet, das hatte auch in New York prima geklappt.

Vor uns liefen mehrere andere riesen Kreuzfahrtschiffe aus, danach wir an der Küste Floridas entlang, dann an Kuba vorbei und einem weiteren Seetag bis Grand Cayman.

Gran Cayman



Toller Strand
Dort schwangen wir uns wieder auf die Fahrräder und erkundeten den 7 mile beach, der eigentlich nur 5 Meilen lang ist. Es war heiß und schwül und wir schnorchelten zweimal. Aber es gab nicht viele Fische zu sehen und die Korallen waren alle abgestorben (el Nino). Der Ort selbst war enttäuschend, angebliche billige Läden mit Luxuswaren zu sehr hohen Preisen.

Cartagena


Weiter ging es nach Cartagena de las Indias in Kolumbien. Denn das eigentliche Ziel Acapulco musste ausfallen wegen dortiger Unruhen.
Unsere Fahrräder mussten die unebenen Strassen verkraften und wir schwitzten schon alles durch bis wir nach ca. 4 Kilometern in der Altstadt mit alten Kolonionalhäusern (Weltkulturerbe) angekommen waren. Ansonsten gab es nur Hochhäuser in dieser Millionenstadt.

Der Kanal

Weiter ging es durch den Panamakanal, an dessen neuen Schleusen mit Hochdruck gearbeitet wird. Es war brütend heiß und schwül, die klimatisierten Räume eine Erholung.

Punta Arenas


Der nächste Stopp war Punta Arenas in Costa Rica. Das Wetter super warm, um die 30 Grad. Der Ort an sich aber enttäuschend ärmlich. Es war Wochenende und die Einheimischen bevölkerten den Strand. Wir fuhren mit dem Fahrrad einmal rund um den Ort am Ende einer Landzunge. Das Leben spielte sich in den Vorgärten ab. Für einen Cafe konnte man dann im Fremdenverkehrsbüro zeitlich unbegrenzt im Internet surfen.

Capo San Lucas


Am Nachmittag ging es dann weiter nach Mexiko, nach Capo San Lucas am Ende der 1000 km langen Landzunge vor dem Golf von Kalifornien. Die Seetage waren bei prima Wetter sehr entspannend. Es wurde wieder viel Paddletennis gespielt und gelesen.
Der Ort war sehr amerikanisch geprägt, mit einem super großen Hafen und tollen Jachten, vielen Booten zum Hochseeangeln. Großzügige Hotelanlagen mit viel Luxus an den Stränden, aber zwei Straßen weiter in Richtung Stadt alles wieder recht bescheiden. Zig kleine Motorboote brachten die Besucher zu kleinen Stränden an einem Kap. Dort gab es wunderschöne Sandsteinformationen und Felsenspringer in der Bucht.
Man konnte dort auch zum Strand Richtung Pazifik durchgehen, wo tlw. starke Brandung herrscht. Bei strahlender Sonne und kaum Wind war das Wasser jedoch recht ruhig.
Wir schwammen getrennt (auf unsere Sachen musste immer von einem aufgepasst werden, außerdem hatte ich Dussel die Schlüssel für die Schlösser für die Fahrräder vergessen) am Strand entlang und kamen so ohne Bootszubringer an die "einsamen" Strände, die aber von Touristen übervölkert waren. Denn außer uns lag noch ein Carnival Schiff mit 3000 Gästen auf Reede.

Das Schnorcheln war eher enttäuschend. Es gab zwar viele Fische, aber das Wasser war aufgewühlt, man konnte wenig sehen. Außerdem bewegten sich rund um mich herum andere Schnorchler und ihre Touristenboote.
Abends ging es dann weiter Richtung San Franzisko. Und bei der Ausfahrt konnten wir mehrfach Wale beobachten. Man erkennt sie immer an der Wasserfontäne, dann tauchen sie tlw. aus dem Wasser auf. Schon am ersten Tag auf See wurde es erheblich kühler, am zweiten trotz Sonne noch kälter.

Die Seetage


Die Seetage verlaufen immer ähnlich. Morgens um 8.00 Uhr Stretch und Relax, davor etwas Gymnastik. Danach Frühstück. Um 10.00 Uhr einen Vortrag. danach etwas lesen und um 12.15 Uhr Tanzkurs. Mittagessen und lesen. Gisela spielt dann ab 14 oder 16 Uhr Paddletennis, ich lese. Man kann in der Bibliothek lesen. Da gibt es auch richtige Schreibtische, um mit dem ipad etwas zu arbeiten. Oder auch im Lido-Restaurant, das den ganzen Tag geöffnet ist, und wo es immer etwas zu trinken gibt oder Obst etc.
Um 18 Uhr geht es dann zur Fitness. Manchmal mit Sauna und anschließend Schwimmen im Pool. Danach Abendessen, Theater und manchmal etwas Tanz in der Disco.

San Francisco



Nach den zwei Seetagen wachten wir morgens um 4.30 auf und im BordTV konnte man die Golden Gate Bridge sehen. Wir standen also in Rekordtempo auf und stürmten aufs Deck 10. Kurz darauf fuhren wir unter der Brücke durch, es waren noch rund 5 m Platz in der Höhe. Anschließend liefen wir langsam in den Hafen ein und hatten einen tollen Blick auf die leuchtende Skyline der Stadt. Die Seehunde an Pier 39 begrüßten uns, als wir anlegten.
Wir gingen noch einmal ins Bett, standen spät auf und frühstückten in Ruhe. Denn der Immigrationsprozess dauerte bis 11.30.
Es war ein Samstag mit strahlender Sonne und rund 16 Grad warm und wir radelten zur Golden Gate Bridge. Die Parks und Promenaden waren schon voll von Menschen. Auf der Brücke gab es nur auf der rechten Seite für Fahrrad und Fußgänger eine gemeinsame Spur und man musste bei großem Verkehr sehr vorsichtig sein.
In der Stadt herrschte eine tolle Atmosphäre. Sportler liefen. Im Hafen waren Dauerschwimmer zu sehen. Bei der GGbridge Surfer in einer Brandung, die vom Meer hereinkam.. In den Parks wurde in T-Shirt und kurzem Rock gepicknickt.
Gegen 15 Uhr kamen wir zum Schiff zurück und aßen etwas, danach ging es nach kurzer Pause weiter zur Market Street. Wir kauften etwas ein, ich versuchte etwas zu bekommen, um einen tiefsitzenden Splitter herauszubekommen. Es wurde dunkel und wir fuhren durch Chinatown zurück zum touristischen Fishermans Wharf. Das Auslaufen startete um 21 Uhr. Wir entschieden uns aber, zum Abendessen zu gehen.

Die Seetage nach Hawaii verliefen recht unruhig. Windstärke 7 bis 8, Brecher, die das Schiff erzittern ließen, die Spucktüten wurden ausgehängt. Wir nahmen vorsorgliche eine Tablette gegen Seekrankheit. So konnten wir das schöne Abendessen genießen. Das Rindfleisch ist immer perfekt zart und genau medium.
Ein neuer Sprecher kam in San Franzisko an Bord. Er informiert über die nächsten Landgänge und gibt wirklich informative Tipps. Auch darüber, was man auf eigene Faust machen kann. Z. B. kann man in Honolulu alles zu Fuß erreichen oder das gut funktionierende Bussystem nutzen.

Hawaii



Honolulu begrüßte uns mit strahlendem Wetter. Wir waren schon früh aufgestanden und verfolgten das Einlaufen in den Hafen. Nach dem Frühstück starteten wir mit dem Fahrrad die Küstenlinie entlang in Richtung Waikiki. Es war noch nicht heiß- Überall Pfützen von einem Regen vom gestrigen Tag.
Beim Hilton Hotel war Schluss, man konnte nicht mehr am Strand entlangfahren.
Wir fuhren also etwas parallel zum Strand, hier befanden sich die Flagshipstores der renommierten Markenartikler. Beim Applestore gab es Wlan und ich rief Susi und Sohn Thomas an, bei ihnen war es schon nachts um 22.30 Uhr.
Dann besuchten wir das Hotel, in welchem wir bei unserem letzten Aufenthalt in Hawaii gewohnt hatten.
Gisela kaufte sich Badeschuhe und ich eine Schwimmbrille, weil ich meine Schnorchelausrüstung vergessen hatte.
Beim nächsten Strand ging ich ins recht frische Wasser. Aber die Korallen befanden sich nicht an einem Riff sondern erstreckten sich großflächig nur 40cm unter der Wasseroberfläche. Bei leichter Dünung bestand stets die Gefahr, sich an ihnen zu verletzen. So war ich schnell wieder bei Gisela.
Weiter ging es am Strand entlang bis zum Diamondhead. Und von dort an einem Kanal zurück bis zum Hilton Hotel. Dort hatten wir gesehen, dass geschnorchelt wurde. Das Wasser war jedoch recht aufgewühlt und am Rand des Riffs gab es nur wenige Fische. Über dem Riff war wieder nur wenig Platz, so dass Schnorcheln keine große Freude war.
Und schon war es wieder soweit, dass wir zum Schiff zurückkehren mussten.

Beim Abendessen berichteten alle über ihre Erlebnisse des Tages.

Nun folgten vier Seetage auf dem Weg nach Samoa. Wir machten etwas Fortschritte beim Tanzkurs. Manches war nun schon Wiederholung, und auch am Abend wurde ab und zu von uns "Feldtraining“ auf der richtigen Tanzfläche veranstaltet. Glücklicherweise gab es außer uns noch einige weitere Paare, die üben mussten und wie wir etwas holperig Tanz-Scooter fuhren.

Gisela besuchte regelmäßig Linedancing, das ihr viel Spaß bereitete. Ich las einen Roman und Kurzgeschichten von TC Boyle. Außerdem spielte Gisela wieder regelmäßig Paddletennis.

Äquatortaufe
Am dritten Seetag gab es die Äquatortaufe, an der geschätzt 300 Gäste teilnahmen. Es würden in Kostümen (Neptun und Frau) Reden in Versform gehalten. Die zu Taufenden mussten einen Fisch küssen und wurden mit Essenresten und roter Farbe beschmiert. Was zu einer großen Schweinerei im Pool führte. Der wurde dann abgelassen und stundenlang gereinigt.

Pago Pago


In Pago Pago, Amerikanisch Samoa angekommen, informierte uns der Stand des Fremdenverkehrsbüros, dass man mit Bussen jeweils nach rechts und links gesehen von der Hauptstadt die Insel erkunden könne und zeigte und, wo ein Schnorchelstrand sei.
Wir marschierten dann in die Stadt zum Busbahnhof. Wir setzten uns in einen bereitstehenden Bus. Als der Fahrer kam, fragte er uns, was wir Touristen denn in seinem Bus wollten, der sei nur für locals. wir sollten in den Touristenbus gehen und uns für 20 Dollar statt 2 Dollar pro Strecke herumfahren lassen.
Unseren Einwand, das hätte uns das Touristenbüro aber anders gesagt, konterte er damit, dass die Busse privat seien und er sei der Eigentümer und er habe das Sagen.

Uns blieb dann nichts anderes übrig, als einen anderen Bus zu nehmen. Und Rainer hatte schon einen gefunden, der uns für 5 statt 2 Dollar pro Strecke transportieren wollte. Wir fuhren dann mit, und alles war sehr enttäuschend. Das Niveau der Straßen, Gebäude, Läden entsprach zurückgebliebenem Karibikstandard. Es war aber auch heiß und schwül. Morgens war ein großer Schauer heruntergegangen und jetzt brannte die Sonne.
Wir fuhren durch früheres Regenwaldgebiet, welches tlw. gerodet war und jeder baute in bisschen an, Bananen und Gemüse. Die Häuser waren alle in einem desolaten Zustand. Allerdings gab es 2009 einen Tsunami, der viel zerstört hatte.
Ein Drittel der Bevölkerung arbeitet in einer Thunfischkonservenfabrik. Jedes bessere Haus war eine Kirche, und auch viele Schulen waren konfessionell.
Der Strand war in der Nähe des Hafens und machte keinen sauberen Eindruck. Wir zogen es daher vor, zum Schiff zurückzukehren.
Es war dann spektakulär, wie der Kapitän das Schiff aus der schmalen Bucht (ein ehemaliger Krater) hinausmanövrierte.

Fidschi



Weiter ging es nach Fidschi. Die zwei Seetage waren schnell vorbei und wir liefen in den Port Denerau ein. Bzw. wir mussten draußen ankern, da der Hafen nur 10m tief war und rundherum Korallenriffe.

So tenderten wir; mit unseren Fahrrädern erkundeten wir das Gebiet um den Hafen, eine touristisch entwickelte Halbinsel mit Millionärsvillen und Hotels von Hilton, Westin, Sofitel bis Sheraton an den Stränden. Alle Villen mit Wasseranschluss und eigenem Liegeplatz, in der Mitte von allem ein 18 Loch Golfplatz.
Auf breiten Bürgersteigen konnten wir prima mit dem Fahrrad fahren und erkundeten die Hotels. Es war brennend heiß, das Wasser sehr warm und der Strand leider grau, das Wasser trübe und es schwamm diverses in ihm herum, vielleicht von den naheliegenden Mangrovensümpfen.
Der Standard war überall sehr gut.
Nach der Rundfahrt tenderten wir zurück zum Schiff zum Lunch und besichtigten so die große Gesamtinsel vom Wasser her.

Danach radelten wir in den rund 6 Kilometer entfernten Hauptort mit Einkaufsstraße. Und da stellten wir schnell fest, dass der Port eine Luxusenklave ist, alles andere auf niedrigem Standard, ob Häuser oder Geschäfte.
Die indonesischen Menschen hatten gute Laune, vielen riefen uns Hula" zu, das dortige Hallo.

Auckland



Weiter ging es nach Neuseeland. Der Pazifik blieb ruhig, war tlw. spiegelglatt. Auckland begrüßte uns mit tollem Sonnenwetter. Wir radelten einmal die Hauptstraße rauf und runter, es wurde tlw. sehr hügelig. Danach erkundeten wir die Küstenlinie für ca. 13 km. Leider führt sie an einer befahrenen Hauptstraße entlang. Am Ende gab es jedoch den einen oder anderen schönen Strand, an dem sogar gebadet wurde und um den die Hauptstraße herumgeführt wurde.

Auf der Rückfahrt ging es noch auf einen Abstecher in einen Stadtteil, der von alten viktorianischen, mit Holz verschindelten Häusern geprägt ist und auch eine kleine Ladenstraße mit Galerien, Cafes aufwies.
Nach der Mittagpause ging es dann zur anderen Wasserseite mit ausgeprägten Neubaugebieten a la Hafencity. Riesen Jachten lagen dort und viele Restaurants waren bei dem schönen Sonnenwetter stark besucht. Es gab auch viele Jachthäfen mit kleineren Jachten.
Bei der Ausfahrt ging es noch einmal an allen Stränden entlang.

Wellington


begrüßte uns leider mit Regenwetter. Ein Shuttle brachte uns in die City, die wir relativ schneller erkundeten. Viele Gebäude stammen noch aus der Jahrhundertwende, aber es sind auch mehrere Hochhäuser entstanden.
Da es anfing zu regnen, sind wir in das kostenlose, tolle Papa-Museum gegangen und haben uns noch mal das Haus mit der Erdbebensimulation angesehen und die erdbebensicheren Fundamente.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Straßen rund um Cuba-Street, in der sich eine studentische Laden- und Kneipenszene etabliert hat, etwas anders als die üblichen Ketten.

Dessertfiguren-Wettbewerb

Dunedin


Auch im nächsten Ort Dunedin regnete es. Wir verzichteten auch hier auf die Fahrräder und nutzen den Shuttle in die rund 10km entfernte Stadt.
Keine Hochhäuser, verschlafen. Touristenattraktion ist ein alter viktorianischer Bahnhof, von dem auch zweimal täglich ein touristischer Zug startet, der durch die bergige Landschaft brummt.
Wir sahen uns beim strömenden Regen dann lieber die öffentliche Kunsthalle an (kostenlos) und gingen dann in das Cadbury-Haus zu einer Führung. Lohnte sich jedoch nicht, eine alte verwinkelte Fabrik, die mitten in der Stadt mehrere Blocks umfasst.
Das Auslaufen war Meterarbeit, da der Hafen sehr eng ist. Dann schippert man noch mehrere Kilometer durch einen hübschen Fjord, an dessen Ufern die Bewohner winkten.

Zwei Seetage brauchten wir nun nach Australien. Der erste davon war wieder sehr rauh mit 6 m Wellen und es rummste und schwanke. Gisela und ich mussten Tabletten gegen die Seekrankheit einnehmen.

Bootsrennen "Float Your Boat"



Tolle Bootskonstruktionen
Am zweiten Tag fand das große Rennen mit selbstkonstruierten Booten statt. Unsere drei Ingenieure hatten sich eine tolle Konstruktion ausgedacht. Schwimmend auf leeren Plastikflaschen und anfänglich durch einen untüchtigen Gummimotor angetrieben. Ersetzt wurde der dann durch eine Zugkonstruktion über ein Kunststoffseil, an dem als Gewicht volle Wasserflaschen befestigt waren. Alle anderen Boote hatten nicht funktionierende Konstruktionen. Gummimotor, ein Antrieb mit Gasluftballons, die aber bei 60km Windgeschwindigkeit sofort abrissen. Segel, mit denen nicht in die gewünschte Richtung gesegelt werden konnte. So wurden alle anderen Boote durch im Wasser planschende und Wellen erzeugende Mitstreiter voranbewegt. Die See hatte sich beruhigt und dazu strahlte ein schöner Sonnenschein.

Am zweiten Tag gab es dann auch schon Tango3 mit einer wirklich schwierigen Figur. Gisela und ich tanzen oft abends zwei, drei Tänze vor dem Abendessen und üben die uns schon bekannten Figuren. Langsam machen wir Fortschritte und werden auch von den anderen gelobt.
Ich habe den dritten Roman ausgelesen und komme jetzt auch mit dem Internet an Bord ganz gut zurecht. Heute habe ich sogar einen empfangenen Text ausdrucken und per Fax absenden können.

Die Mitreisenden



Mit den anderen Gästen verstehen wir uns prima. An Seetagen gehen wir gerne auch morgens und mittags ins Restaurant und fragen dann immer nach einem german speaking table. Oft sitzen wir dann mit denselben zusammen. Und abends freuen wir uns dann auf den Achtertisch, an dem wir uns immer gut unterhalten können.
Leider schlafe ich bei den Shows oft schon ein, was Gisela sehr peinlich ist. Und danach habe ich oft wenig Lust darauf, noch zu tanzen.


Melbourne



empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und wir kauften ein vergünstigtes Sonntagsticket, um mit der Straßenbahn direkt von der Mole in die Stadt zu fahren. Die Fahrräder hatten wir mitgenommen. Beim Aussteigen hatte man uns gleich gesagt, dass für Radfahrer Helmpflicht bestehen würde, aber es gäbe an jedem 7/11 Shop Helme für 5 Dollar. Das stimmte auch und so kauften wir uns erst einmal Helme.
Die gesamte Altstadt wird von einer kostenlosen alten Straßenbahn umfahren und wir machten uns auf eine rund 2stündige Rundfahrt. Anschließend fuhren wir mit den Fahrrädern einen Teil der Rundfahrt nach und verirrten uns in einen Stadtteil mit viktorianischen alten Häusern. Dann ging es am Ufer des Flusses entlang, an dem zig neue Restaurants eröffnet worden waren. Und es gab weitere riesige Neubaugebiete auch mit vielen Wohnhäusern und Ladenlokalen, die noch auf Nutzer warten. Ausgepowert von der Hitze ging es dann mit der Straßenbahn zurück zum Schiff.

Sydney



mussten wir im Dunkeln vor dem großen Fährbetrieb erreichen und liefen um 7 Uhr am Anleger direkt bei der Oper ein. Ein sonniger Tag begrüßte uns und nach dem Frühstück schwangen wir uns auf die Fahrräder und auf ging es Richtung Darling Harbour.
Dabei machten wir einen Abstecher und fuhren bis zur Mitte der berühmten Harbour Bridge, die man auch besteigen kann. Extra für Fahrräder gab es auf der einen Seite, für die Fußgänger auf der anderen Seite eine Spur.
Sydney ist recht hügelig und über einige Umwege kamen wir dann vorbei am Aquarium zum touristischen Darling Harbour mit vielen Restaurants und einem Maritime Museum.
Man konnte am Ufer weiter entlangfahren bis zur nächsten großen Brücke. Überall waren neue Wohnhäuser gebaut worden. Dann ging es zum Fischereihafen, der inzwischen von Asiaten dominiert ist. Viele Arten von Fisch, Hummer, Muscheln etc. waren zu bestaunen und viele aßen an den Schnellrestaurants.
Wir fuhren dann zurück Richtung Innenstadt, auch hier gab es gut erschlossene Fahrradwege. Nur mitten in der Stadt wurde es dann etwas schwierig.
Zum Mittagessen ging es dann aufs Schiff und am Nachmittag Richtung Oper durch den Botanischen Garten auf die andere Seite der Stadt und durch die Innenstadt zurück.
Abends waren wir in der altehrwürdigen Townhall zum Essen eingeladen. Nach Ansprachen des CEO von Cunard und des Kapitäns gab es dann ein Menü mit Rinderfilet und ein Orchester spielte zum Tanz auf, aufgelockert von Solosängern. Es gab freien Wein und da es mit dem Servieren des Essens dauerte, wurde die Gesellschaft ziemlich heiter.
Der nächste Tag war ziemlich vernieselt. Wir fuhren mit der Fähre nach Manley und entdeckten dort an der Hafenstation einen Aldi-Markt. Mit dem Fahrrad ging es dann am Strand entlang durch einen Park und wieder zurück. Ich badete in den tlw. hohem Brandungswellen.
Nach dem Essen machte jeder von uns getrennt noch einen Ausflug in die Stadt zu Geschäftsbesichtigungen. Gegen Mitternacht legten wir dann Richtung Brisbain ab.

Brisbane



war brennend heiß und schwül. Ein Shuttle brachte uns mitten in die Stadt, wir konnten unsere Fahrräder mitnehmen. Wir erkundigten uns nach dem Fremdenverkehrsbüro und erfuhren dort, wie wir zum Koala-Sanctuary kommen konnten. Hin und zurück ging es dann mit einem normalen Bus auf einer je 3/4stündigen Fahrt. Es gab Erklärungen zu den Koalas, eine Vogelflugschau und eine Schau, bei der Schafe getrieben und geschoren wurden.
Nach der Rückfahrt schwangen wir uns auf die Fahrräder und besahen uns die wenigen alten sehenswerten Gebäude und fuhren über nagelneue super Fahrrad/Fußgängerbrücken auf die andere Flussseite mit einem Neubaugebiet. Hier gab es auch einen künstlichen Strand mit Palmen. Die Fahrräder durften auch auf der Uferpromenade gefahren werden. Wir erreichten dann pünktlich den Shuttle, der uns wieder zurückbrachte.

Great Barrier Reef



Mit dem Trimaran zum Riff
Nächstes Ziel war Port Douglas und wir unternahmen dort einen ganztägigen Ausflug zum Great Barrier Reef. Kosten 180$ pro Person. Aber es lohnte sich. Der Trimaran konnte bis zu 35 Knoten fahren und sauste in 1 1/2 Stunden zum Außenriff.
Dort gab es eine Rieseninsel aus Aluminium, an der angelegt wurde und die Umkleideräume, Restaurant und Ausrüstungsverleih beherbergte und ein Dock für zwei Semi-Submarines, mit denen man das umliegende Riff erkunden konnte.
Wir liehen uns zwei Lycraanzüge mit Handschuhen und Kapuze, da aktuell Jellyfish Saison war und wir keine Lust auf Quallenverbrennungen hatten. Dann schnorchelten wir beide 11/2 Stunden und sahen viele Fische und Korallen, anschließend fuhren wir noch mit dem Uboot, so gab es "Fische satt". Nach kurzem Imbiss ging es dann wieder zurück und mit dem Tender auf die QE.

Die Seetage, unser Tisch


Nun standen uns 5 aufeinanderfolgende Seetage bevor. Aber die Zeit vergeht (leider) im Flug. Jetzt (8. März, zweiter der 5 Seetage) ist schon die Hälfte unsrer Reise um, wir befinden uns also auf der "Rückreise".
Oftmals gewinnen wir noch eine Stunde über Nacht und können gut ausschlafen, dafür haben wir ja den 29. Februar verloren.
Morgens geht es ins Restaurant zum Frühstück, und eigentlich sind dort immer freundliche Mitreisende, die wir schon kennen und mit denen wir uns unterhalten. Danach erklärt der Touroffice Repräsentant in einer 3/4-Stunde den nächsten Hafen und die Unternehmungen, die man dort in Angriff nehmen kann. Dabei spricht er super verständlich, gibt wirklich gute Tipps, auch für Unternehmungen auf eigene Faust. Es ist also keine Verkaufsveranstaltung für die Ausflüge.
Danach gibt es immer einen interessanten Vortrag, heute z. B. über die Fische des Great Barrier Reef. Referent ist ein emeritierter Professor für Ozeanologie, ein Biologe.
Heute stand um 10 Uhr eine Brückenführung auf dem Programm für nur 8 ausgewählte deutsche Gäste. Die Brücke liegt über 30m hoch und ist mit allen technischen Finessen ausgestattet. Das Schiff wird computergesteuert. Man gibt über einen Joystick z. B. den Radius einer Kurve ein, der Computer steuert.
Vorangetrieben wird das Schiff bei nur 8m Tiefgang von zwei riesigen Pods mit 30 Tonnen Gewicht und der Größe eines Londoner Doppeldeckerbusses. Den Strom erzeugen vier Dieselgeneratoren und noch zwei weitere Generatoren stehen für den weiteren Strombedarf bereit.
Um 12.15 laden dann Serge und Anastasia zum Tanzkurs ein, heute gab es Samba. Ich habe nun schon 9 Tänze auf Karteikarten festgehalten.
Anschließend geht es zu einem kleinen Mittagsessen ins Restaurant, wieder mit andern uns schon bekannten, deutschen Gästen und damit interessanten Gesprächen.
Viele der Mitreisenden sind schon oft gereist und haben viel zu erzählen. Oder sie hatten einen interessanten Beruf. G heute hat z. B. für einen Flugzeughersteller Verkaufsgespräche auf der ganzen Welt geführt. H heute morgen war Ingenieur einer großen Tiefbaufirma.
Am Nachmittag gibt es eine kurze Pause. Gisela geht dann von 16 bis 18 Uhr zum Paddletennis, ich lese einen der vielen Romane aus der bordeigenen Bibliothek. Aktuell jedoch von Precht noch mal "Wer bin ich und wenn ja, wie viele?".

Um 18 Uhr wird es dann Zeit für das Checken der Emails, da Deutschland dann wach ist. Und danach geht es zum Fitness, in die Sauna und zum Schwimmen.
Um 19.45 Uhr geht es dann zum Gesellschaftstanz, um die Schritte zu üben und um 20.30 Uhr startet das Abendessen an unserem interessanten Achtertisch.

R hat mit einem Segelschiff schon mehrfach den Atlantik überquert. Sie hat bei der Bank gearbeitet, er hat ein Ingenieurbüro. H hat für eine Chemiefirma Großanlagen in aller Welt gebaut, R war Marketingexperte und hat später ein Unternehmen geleitet mit 3000 Mitarbeitern, war auf der ganzen Welt in der Businesclass unterwegs und kennt die schönsten Hotels.

Und nach dem Essen geht es meist zur Show und danach noch etwas tanzen, um dann gegen 24 Uhr ins Bett zu gehen. Die Kabine sehen wir nur zum Umziehen und Schlafen, vermissen also weder Fenster noch Balkon. Dort wäre es sowieso viel zu heiß oder zu windig.
(Anmerkung: Wir sind Anhänger eines sehr, sehr guten Preis- Leistungsverhältnisses - es grenzt oftmals schon an Geiz. Es gibt dagegen Menschen, die andere Schwerpunkte setzen und gerne den Aufpreis für die Balkonkabinen bezahlen.)
Im Lido-Restaurant ist zwischen den Mahlzeiten auch immer eine Vielzahl von Tischen frei, an denen man sitzen und lesen oder schreiben kann. Oder man legt sich auf Deck 3 auf einen Liegestuhl mit Auflage oder auf Deck 9 oder 10 auf einen der dortigen Liegestühle.

Das nächste Ziel ist Borneo und danach Hongkong. Auf fünf Seetagen konnten wir uns bei interessanten Vorträgen erholen. Besonders lustig sprache ein Ozeanologie- Professor aus Hawaii über die tropischen Fische und ihre Besonderheiten im Great Barrier Reef. Der Steinfisch wartet und der kleine Fisch kommt tralitrala und schwupps - weg ist er…

In Koto Kinabalu, Borneo



Borneo - Kopfjäger gab es früher
hatten wir einen Ausflug gebucht. Es ging zunächst in den Zoo. Dort konnten wir Orang Utans bewundern, die teilweise ausgewildert werden sowie eine besonders kleine Elefantenart. Anschließend ging es in ein Museum mit Museumsdorf. Die Häuser sind meist auf Stelzen gebaut wegen der Überschwemmungen, des Ungeziefers und der frischeren Luft.
Der Ort selbst war im zweiten Weltkrieg bis auf drei Gebäude von den Japanern zerstört. Man bemüht sich jetzt, Tourismus aufzubauen, hat dafür einen neuen Flughafen errichtet.
Es kann geschnorchelt werden und es können Touren im Urwald mit Tierbeobachtung gemacht werden. Der Reiseleiter, ein Deutscher, lobte das Land Malaysia in den höchsten Tönen: Gute medizinische Versorgung, Schulen, im Alter bekommt jeder einen Betrag X ausgezahlt und muss den bis zum Lebensende einteilen.
Das Klima war schwül und sehr heiß. In einem modernen Einkaufszentrum mit den gängigen Prestigeläden gab es einen Friseur ohne Wartezeit und Gisela und ich nutzten die restliche freie Zeit zum Haareschneiden. Nachdem Gisela mit voller Wucht gegen eine Glaswand gelaufen war, die sie nicht erkannt hatte.

Zwei weiter Seetage dienten der Erholung.

Hongkong



Der Anleger ist mitten in der Stadt
begrüßte uns mit leichtem Nebel. So lohnte es sich nicht, mit dem Bus auf den Peak zu fahren (die Bahn wurde gerade überholt). Also ging es erst einmal zum Octopus-Ticket kaufen, entsprechend den Empfehlungen von Neffe Arne. Er hatte uns oer Email ausführlich gebrieft.
Das Ticket gab es an der U-Bahnstation nahe dem Anleger. Damit konnten wir alle Verkehrsmittel nutzen, der Betrag wird der elektronischen Karte belastet. Mit 10Euro aufgeladen und später 5 Euro nachladen kamen wir überallhin.
Dann mit der Fähre rüber nach Hongkong (island) und mit dem Bus auf die andere Seite der Insel nach Stanley. Auf dem kleinen Stanley Market trafen wir dann viele Bekannte vom Schiff wieder, die ebenfalls den Touristenmarkt besichtigten. Gisela verliebte sich in ein besticktes dreiteiliges Abendkleid. Aber ich konnte sie überreden, es sich noch mal zu überlegen, und wir machten einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Promenade und einem schönen Park.
Nach der Rückkehr wurde noch mal probiert, aber es passte nicht so richtig und so reisten wir dann mit dem Bus nach Aberdeen zu den Dschunken und Floating Restaurants. Waren aber etwas enttäuscht, da war wenig los. Also zurück und Pause auf dem Schiff.
Am Abend ging es dann zur Laser- und Lightshow an die Hafenpromenade. Viele Skyscraper machten mit und veranstalteten eine Lightshow mit Musik. Wir konnten von Kowloon an der Promenade auf die andere Seite blicken und alles super sehen.
Anschließend ging es noch einmal in die Stadt mit den immer wiederkehrenden Läden mit Luxusartikeln vorbei.
Der nächste Tag wurde früh gestartet mit einem Ausflug per Schnellfähre nach Lantau. Angekommen wartete dort schon der Bus, der uns zum Tempel mit dem größten Buddha der Welt brachte. Er steht oben auf einem hohen Berg und wir konnten viele Stufen hinauflaufen. Zum Eintrittsgeld von 2,50$ gab es noch einen Nudelsnack mit Frühlingsrolle, Dessert und ein Getränk.
Die Rückfahrt mit einem anderen Bus führte über die ganze Insel, die schwach besiedelt ist und viele Strände hat und Wanderwege.
Außerdem konnten wir auf den neuen Flughafen hinabblicken und dann mit der schnellen U-Bahn wieder in die Stadt fahren.
Im Stadtteil Mong Kog besichtigten wir dann den Ladiesmarket, den Blumen und Fischmarkt und fuhren dann zu einer Pause zum Schiff. Danach ging es noch mal mit der Fähre über nach Hongkong und mit der alten Tram eine Stunde durch die quirlige Stadt am Abend. Zum Abschluss ging es wieder hinüber nach Mong Kog zum Nachtmarkt und danach lief das Schiff aus. Um ½ 1 ging es ins Bett.

Das nächste Ziel sollte Chan Mai in Vietnam sein. Aber dicker Nebel hinderte uns daran, den Hafen anzulaufen. So tuckerten wir dann ganz langsam weiter Richtung Saigon.

Saigon, Ho Tchi Min City



Mopeds überall, auch fürs Nickerchen
Da die Stadt zwei Autobusstunden (70 km) vom Hafen entfernt liegt, buchten wir einen Ausflug „Saigon on Your Own“. Durch dichten Verkehr erreichten wir dann gegen 10.30 Uhr die Stadt, die Museen schließen jedoch um 11.00 Uhr bis 13 Uhr. So blieb uns nur übrig, durch die Stadt zu laufen und die Sehenswürdigkeiten aus der Kolonialzeit zu bestaunen. Eine ziemlich normale „Kathedrale“ und ein victorianischer Bahnhof. Außerdem sind noch viele Kolonialvillen in der Stadt zu sehen. Aktuell wird alles abgerissen, was nicht unter Denkmalsschutz steht und durch Hochhäuser ersetzt. Zum Schluss ging ich noch durch das Citymuseum, um 15 Uhr fuhr dann der Bus los, damit er um 17.00 Uhr rechtszeitig das Schiff erreichen konnte.

Bangkok



Neues Wasserfahrzeug in Pattaya
Wir konnten uns danach an einem Seetag erholen, um dann das turbulente Bangkok zu erreichen. Aber auch da landet das Schiff knapp zwei Stunden entfernt von der City, und wir hatten keine Lust auf vier bis 5 Stunden Busfahrt. So nutzten wir den kostenlosen Shuttlebus, der uns in das ca ½ Stunde entfernte Pattaya brachte.
Wir waren ja vor vielen Jahren dort, aber es hat sich zu einem sehr turbulenten Ort entwickelt mit sehr vielen Bars und Restaurants, nur wenigen guten Hotels. Einige, wie z. B. das Hilton wurden in der letzten Zeit neu erbaut. Die Sonne brannte unerbittlich und wir liefen ca 6 km zu Fuß an der sschönen, mit Bäumen bestandenen Promenade entlang. Das Wasser erschien leider schmutzig trüb, so dass ich gar nicht ins Wasser ging.
Der Ort lebt hauptsächlich von seinem Nightlife mit vielen leichten Mädchen. Am Tag gibt es einen stark genutzten Ausflug mit einem Schnellboot auf eine noch ursprüngliche Insel, dafür blieb uns jedoch zu wenig Zeit. Nach rund fünf Stunden traten wir den Rückweg an.

Koh Samui


Gleich am nächsten Tag landeten wir in Koh Samui in Thailand. Direkt am Schiff forderten die Taxifahrer 160 Dollar pro Wagen für eine Inselrundfahrt. 200m entfernt vor dem Bootssteg war dann ein Parkplatz mit Sammelbussen, und wir charterten zu acht einen Bus für 80 Dollar, der uns den ganzen Tag zur Verfügung stand.
Wir fuhren dann zu dem beliebtesten Strand Chaweng auf der anderen Seite der Insel, badeten ausgiebig und machten einen Strandspaziergang.
Was man auf allen schönen Fotos nicht sieht: Im Wasser gab es zig winzig kleine Quallen, die einen wie Mückenstiche piekten. Glücklicherweise verschwand der Juckreiz nach wenigen Minuten wieder.
Danach ging es dann rund um die Insel mit einer Besichtigung diverser Tempel. Für die Kokosnuss pflückenden Affen sollten wir pro Person 5 Dollar zahlen, um ihnen beim Klettern zuzusehen.
Ansonsten sind die Straßen in Ordnung, die Menschen haben ein gutes Auskommen. Die Hotels sind ganz in OK, tlw. modern, es gibt keine Hochhäuser, alles sehr beschaulich. Die Insel hat einen eigenen Flughafen.

Singapur



Nach einem Seetag Erholung landeten wir dann in Singapur, einem Höhepunkt der Reise. Wir hatten nichts gebucht, da man mit dem Shuttle zum Cruiseterminal gebracht wird und dort für rund 10 Dollar ein Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel kaufen kann.
Das gelang uns dann auch und wir fuhren mit der U-Bahn zunächst in das historische Viertel und besichtigten alle aus der Kolonialzeit stammenden Häuser, darunter auch das Fullerton und das historische Raffles Hotel. Letzteres mit schattigen Innenhöfen. Anschließend ging es zu Fuß weiter zur Marina Bay, einem schönen Innensee, um den ein ca. 6km langer Weg führt und wo jeden Abend Lichtspiele veranstaltet werden ähnlich wie in Hongkong.
Die ganze Stadt macht einen westlichen Eindruck, pieksauber, keinerlei Schmierereien. Und alle leben tolerant nebeneinander, Inder mit ihrem Kastenpunkt an der Stirn neben Kopftuch- oder Burkaträgerinnen. So fahren sie zusammen in der supermodernen U-Bahn mit einem Ticket ähnlich unserem Skipasssystem.

Parkanlage im 57. OG

Dann leisteten wir uns die rund 13 Euro und fuhren mit dem Fahrstuhl in den 57. Stock auf die Terrasse eines dreiteiligen Hochhauses. Die Terrasse ist rund 250m lang und verbindet die Dächer der drei Hochhäuser. Außer Restaurant und Aussichtsplattform gibt es einen riesen Swimmingpool mit Palmengarten, alles supermodern. Und im EG und UG natürlich wieder ein riesen Einkaufszentrum mit den Flagshipstores aller namhaften Luxusartikelproduzenten von Prada bis Montblanc.
Auch eine U-Bahnstation befindet sich im UG und so ging es weiter zunächst nach Little India. Dort reiht sich ein Schmuckgeschäft und indisches Restaurant aneinander, entsprechend simpel und unordentlich.
Den Kontrast dazu bot die Orchardroad, die Mönckebergstraße von Singapur. Hier tobte das Leben, und auch hier wieder alle Prestigeläden neben Zara und H&M.

Den Abschluss bildete dann noch ein Kurzbesuch in Chinatown mit zig Straßenständen mit Ramsch.

Kuala Lumpur



Wir konnten kaum durchatmen, denn am nächsten Tag folgte schon der Besuch von Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias. Wir hatten nichts gebucht, denn es sollte angeblich ein öffentlicher Bus vom Cruiseterminal und Port Kelang nach KL fahren. Aber der Shuttlebus in die Stadt Port Kelang fuhr erst um 9.30 und wir mussten um 17 Uhr wieder am Boot sein, die Fahrt nach KL sollte rund 2 Stunden dauern. Da entschieden wir dann schon am Vorabend, dass wir zu sechst uns ein Taxi nehmen wollten.
Es kostete 160 Dollar für den ganzen Tag und war ein klimatisierter Kombi.
Der Fahrer sprach etwas Englisch und zeigte uns die ganze Stadt. Zunächst ging es zum erst vor drei Monaten eröffneten Präsidentenpalast, danach dann zu den Petrotowers, die für kurze Zeit das höchste Haus der Welt waren. Im EG eine Einkaufsmall ähnlich Singapur.
Die ganze Stadt ist weitgehend mit Büro- und Wohnhochhäusern neu erbaut und mit vielen neuen Straßen und Monorail errichtet.
Aber die Leute fahren gerne mit ihrem Auto und normalerweise ist alles verstopft. Wir waren am Sonntag da, da ging es. So fuhren wir weiter zum Fernsehturm und besichtigten die Stadt von oben. Sie ist mitten in den Urwald hineingebaut und überall gibt es große Grünflächen. Dazu zählt auch der große Botanische Garten mit Orchideengarten und Vogelfreigelände.
Es gab noch einige alte Bauten aus der Kolonialzeit zu besichtigen und zum Schluss wieder Chinatown mit seinen vielen Straßenständen ähnlich Singapur.
Danach ging es zurück zum Schiff.

Penang


Am nächsten Tag besuchten wir Penang in Malaysia. Es ist keine kleine Insel mit Stränden sondern wir landeten im turbulenten Georgetown mit vielen Reihenhäusern im Kolonialstil. Wir schwangen uns auf unsere Fahrräder und fuhren kreuz und quer durch die Altstadt, in der einige der alten Reihenhäuser jetzt aufwändig renoviert werden.
Nachmittags wollten wir dann an der Strandpromenade entlangfahren. Aber der Autoverkehr stoppte uns nach ca. vier Kilometern. An Fußgänger oder Radfahrer hat man nur in der Altstadt gedacht, die neue Stadt wird vom Autoverkehr beherrscht. Und die alten Villen am Ufer werden durch 40stöckige Hochhäuser auf Luxusniveau ersetzt und wohl auch erfolgreich verkauft. Keine Armut, aber viel Dreck und wohl kein funktionierendes Abwassersystem.

Langkawi statt Phuket



Danach sollen wir eigentlich in Phuket landen. Aber angeblich sollten alle Männlein und Weiblein auf dem Schiff von 3 Beamten persönlich mit ihrem Ausweis abgeglichen werden, eine ca. 5-stündige Prozedur. Cunard hatte alles versucht und auch die Botschaft eingeschaltet, aber die Behörden ließen sich nicht erweichen.
So entschloss man sich kurzerhand, Phuket zu canceln und stattdessen Langkawi in Malaysia anzulaufen, nur rund 100 Meilen entfernt.

Wir nahmen den ersten Tender zum Hafen und hatten uns mit zwei anderen deutschen verabredet. Der Kleinbus für acht Personen sollte 150 Dollar kosten, die Taxe 120. Wir suchten deshalb nach vier weiteren Mitfahrern und wurden in vier Reisenden eines auch auf Reede liegenden Costa-Schiffes fündig, die ebenfalls nach einer Taxe suchten.
Los ging’s zunächst zur Seilbahn mit einer Fahrt auf rund 800m Höhe über dem Regenwald und mit beeindruckendem Fernblick. Eine moderne Doppelmayerkabinenbahn (6er) - sogar mit Wartezeit.
Danach badeten wir kurz an einem einsamen Strand neben einem 6 Sterne Hotel von Four Seasons und es ging quer durch die Insel weiter in ein Duty und Tax free Einkaufszentrum, dessen Preise absolut normal und westlich und dessen Angebot lächerlich war.
So ließen wir uns zur Underwaterworld bringen, das gleichzeitig Shuttlebusstation war und wo man auch an den Strand gehen konnte. Wir badeten kurz und danach ging es wieder zum Shuttlebus, dem Tender zurück aufs Schiff.

Nun stehen zwei Seetage bevor mit Tanzstunde, Vorträgen, Paddletennis, Lesen (ich lese gerade „King of Torts“ auf Englisch von Grisham), Fitness und viel Essen und Unterhaltung.

Essen und Zunehmen


Apropos essen. Wir sind inzwischen sehr diszipliniert. Zum Frühstück nur etwas Obst und ein Brötchen und oder Bagel.
Mittags nur eine kleine Suppe und die überschaubare Hauptspeise.
Nachmittags ein bis zwei Scones und zwischendurch oder zum Nachtisch immer Obst.
Abends gibt es dann zwei Vorspeisen und eine Hauptspeise, die meist reichlich ist. Danach Obst und evtl. ein Petit Four. So nahmen wir zwar nicht ab, aber auch nicht zu.
Außerdem gehen wir während der Seetage regelmäßig alle zwei Tage für rund eine Stunde ins Fitnessstudio mit Gymnastik, Gerätetraining, Ausdauer am Crosstrainer.
Zu den Mahlzeiten und auch zwischendurch trinken wir nur Wasser, Tee oder Säfte/Schorlen (alles kostenlos). So werden wir nur eine sehr niedrige Getränkerechnung haben. Zu meinem Geburtstag übermorgen werde ich natürlich unseren Abendtisch in die sehr gemütliche Bar einladen.

Piraten


Heute, am 19.3. startete um 10.30 Uhr ein „Piratentraining“. Alle Gäste müssen ihre Fenster und Türen schließen und sich im Gang neben ihrer Kabinentür aufhalten. Wir in der Innenkabine dürfen dort bleiben. Der Hintergrund: Es könnte auf das Schiff geschossen werden. Im nächsten Hafen kommen bewaffnete Soldaten an Bord, um mögliche Piratenangriffe abzuwehren. Auch darf sich nach Sonnenuntergang niemand auf Deck aufhalten und die Außenbeleuchtung des Schiffes wird auf ein Minimum reduziert, die Kabinen sind zu verdunkeln (Vorhänge vorziehen). Das alles gilt bis zum Verlassen des Roten Meeres.

Colombo



Hilfe für Fischer am Strand
In Colombo legten wir mitten im weitläufigen Hafen an einem Containerkai an. Glücklicherweise hatten wir einen Ausflug gebucht, denn vom Schiff gab es keinen Shuttle in die Stadt.
Der Bus wühlte sich durch den immensen Verkehr. Die Straßen waren vollgestopft mit Bussen, PKW, Tucktucks und Motorrädern. Es gab dann zwar noch das eine oder andere Gebäude aus der Kolonialzeit zu sehen. Aber der zentrale Eindruck wurde durch halbfertige, primitive mit Reklameschildern versehenen Neubauten geprägt. Im Erdgeschoss befand sich meist ein Laden, eine Werkstatt, darüber wohl Wohnungen.
Wir machten einen überflüssigen Stopp in einem Hotel am Strand, zu dem wir uns durch den Verkehr per Stopp and Go hinausgearbeitet hatten. Dort tranken wir eine im Preis enthaltene Erfrischung und fuhren danach den Weg wieder zurück. Zum Schluss wurde das in einem ehemaligen Gouverneurspalast installierte Museum besucht.
Dort hatten wir nur eine halbe Stunde, um dann das Schiff mit nur halbstündiger Verspätung wieder zu erreichen.
Ich fuhr nach dem Lunch noch mal an zig Containerlastern vorbei mit dem Fahrrad durch den Hafen und lief ein paar Ladenstraßen zu Fuß ab, kam dann völlig vom Schweiß durchtränkt wieder zurück.

Abends wurde zum Anlass meines Geburtstages zu einem Aperitif eingeladen und mit den anderen sechs Tischgenossen die Neuigkeiten ausgetauscht.

Die Gerüchteküche


Das „Pressezentrum“ des Schiffes befindet sich in den Laundryräumen in jeder Etage des Schiffes. In dieser Gerüchteküche sitzen schon um 8.30 Uhr morgens Frauen und stricken, Männer bügeln ihre Taschentücher und Neuigkeiten werden ausgetauscht, während die Maschinen brummen.
Zwei Frauen sollen sich so in die Haare geraten sein, dass sie mit Bügeleisen aufeinander losgingen. Angeblich wurden sie von Bord verwiesen.
Ein Unbekannter übte mit einem Stück Schokoladenbetthupferl einen Anschlag auf einen Mitreisenden aus. Er warf die Schokolade in den mit Wäsche gefüllten Trockner.
Aber überwiegend verhalten sich alle Gäste freundlich untereinander. Viele der Deutschen kennen sich inzwischen (es sind rund 180) und man duzt sich überwiegend. Mit vielen wurde ja schon irgendein Sport getrieben, bei dem man sich sowieso duzt, und dann ist es ein kurzer Weg dahin, dass man auch die anderen duzt.

Die Ausflüge, Selbstorganisiertes


Ab und zu finden sich bei den Landtagen auch Fahrgemeinschaften. Aber sehr viele stützen sich doch auf die organisierten Ausflüge, zumal so wie in Colombo kaum eine Alternative angeboten wurde.
Die Taxis hauen einen gnadenlos übers Ohr. In Colombo sprachen sich alle ab und verlangten für eine Taxe nur aus dem Hafen hinaus 20 Dollar, etwa das Zehnfache des normalen Preises. Es gab aber einen Shuttlebus – nur startet der oft erst spät, wenn alle Ausflüge weg sind.
In Langkavi gab es einen Shuttelbus zu einem Einkaufszentrum. Außerdem gab es Taxen direkt bei der Anlegestelle. Wie sich später herausstellte, waren das nur so wenige, da sie am Hafeneingang (500m entfernt) zurückgehalten wurden und dort 35 Dollar „Abgabe" zu leisten hatten. Deshalb waren sie entsprechend überteuert, ein Bus kostete 150 (8 Personen), eine normale Taxe 125 Dollar. Es lohnt sich also manchmal, die Taxe erst einige hundert Meter vom Schiff entfernt zu nehmen.

Immigrationsprozeduren


In den USA hatten wir es ja schon bei der Ankunft erlebt, dass es mehrere Stunden dauerte bis alle kontrolliert worden waren. Inzwischen wurde aus dem „halben Tag“ nur noch ein Abend- Landaufenthalt. Manche Länder schicken Zollbeamte mit (England z. B.), so dass die Prozeduren für das an Land gehen sehr kurz sind.
In Phuket (Thailand) drohten die Grenzkontrollen mit einem Dienst nach Vorschrift. Man wollte mit drei Beamten alle Passagiere und alle Mitarbeiter des Schiffes kontrollieren bevor jemand an Land gehen dürfe. Das hätte rund 5 Stunden gedauert, und so entschloss sich der Kapitän, auf Phuket zu verzichten und Lankawi (Malaysia) anzulaufen

Cochin, Indien



In Cochin dauerte die „Passbesichtigung“ Stunden und aus dem ganzen Tag Aufenthalt wurde nur noch ein halber. Viele kamen erst um 13.30 an Land, um 18.00 Uhr mussten alle wieder an Bord sein.

Wir hatten in Cochin, Indien keinen Ausflug gebucht. Am Tours-Office hatten wir auf Nachfrage erfahren, dass die Fahrt vom Hafen in die Stadt länger als 10km sei, mit dem Fahrrad also nicht zu schaffen.
Auf der Karte, die wir jedoch immer erst am Vorabend des Landtages erhalten, war jedoch der Landepunkt nahe zu allen Attraktionen eingezeichnet, man musste nur mit einer hoffentlich vorhandenen Fähre fahren.
Nun erfuhren wir beim Geld umtauschen an Bord, dass es eine solche Fähre gibt, die nur 2 Rupien kostet (50 Rupien sind ein Dollar). Wir schwangen uns also aufs Fahrrad und fanden die Fähre, rund 2 km vom Schiff entfernt.

Sie brachte uns in das frühere Kolonialgebiet mit vielen verrottenden Kolonialbauten. In einem „Dutch Palace“ war ein kleines Museum untergebracht, eher enttäuschend. Das ganze Gebäude war – obwohl restauriert – in einem traurigen Zustand.
Highlight waren touristische Geschäfte entlang einer vor dem Palast liegenden Straße mit Antiquitäten und Kleidung sowie Souvenirs.
Gisela kaufte zwei Seidentücher als Geschenke.
Nach einer Rundfahrt von rund 8km kehrten wir dann mit der Fähre zu unserem Schiff zurück.

Mumbai



Nach einem Seetag Erholung erreichten wir Mumbai. Neben uns hatte schon die "Europa" festgemacht.
Unser gebuchter Ausflug startete schon um 7.30 Uhr, da die Geschäfte erst um 10 öffnen und vorher weniger Verkehr in der Stadt ist.
Die Anlegestelle liegt direkt vor dem kolonialen Bankenviertel, das noch verhältnismäßig gut erhalten ist. Der Touribus fuhr uns zum Hafen mit Touristenbooten und dem "Gate of India" und dann weiter durch die Stadt mit Stopps im ehemaligen Wohnhaus von Ghandi, einem Tempel und zum Schluss einem Museumsbesuch in einer renovierten Halle aus der Gründerzeit.
Von dort ging es im inzwischen sich aufbauenden Stopp and Go-Verkehr wieder zurück zum Schiff.
Nach dem Mittag machten wir uns noch einmal gemeinsam auf, um die Umgebung zu erkunden und kämpften uns durch das Gewimmel bis zum Victoria-Bahnhof durch. Slums sind so in der City kaum zu sehen, aber die Häuser sind in einem traurigen Zustand und auf der Straße zeigen sich zu 95% nur Männer. Wer nicht zu Fuß geht, fährt im Bus, per Moped oder Taxe/Auto, aber keiner mehr per Fahrrad. Da die öffentlichen Verkehrsmittel überfüllt sind und der Fahrplan nicht zu durchschauen, die Entfernungen zu Fuß zu weit sind, war es richtig, den Ausflug gebucht zu haben.
Erschöpft und durchschwitzt ging es zum Schiff zurück mit Abfahrt Richtung Dubai.

Piraten die 2.


Am ersten Seetag berichtete ein Offizier der Royal Navy über die aktuelle Situation bzgl. der Piraten. Es werden nahezu ausschließlich Schiffe überfallen, die tagsüber unterwegs sind, langsam sind und leicht zu entern und wenig Vorsorge getroffen haben. Es geht immer um die Erpressung von Lösegeld, derzeit werden bis zu 12 Mio. per Schiff bezahlt.
Unser Schiff, das auch nachts fährt, über 20 Knoten schnell ist und mit einer 10m hohen Bordwand schwer zu entern ist, wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht angegriffen.
Außerdem wissen die Piraten, dass hier Wache gegangen wird und dass bewaffnete Kräfte an Bord sind, die das Recht haben, auf Eindringlinge tödliche Schüsse abzugeben. Das Publikum des nahezu voll besetzten Theaters war sehr beruhigt und ging entspannt zum Lunch.

Dubai



begrüßte uns mit einer ziemlich klaren Sicht. Wir hatten einen Ausflug gebucht und zunächst ging es an der Küste entlang zum Burj Arab, dem berühmten Hotel in Segelform.
Anschließend weiter auf die künstliche Insel „The Palm“. Leider kann man von der Straße aus, die den Stamm der Palme bildet, nicht auf die „Äste“ und ihre Villen blicken, da alles zugebaut oder mit Sichtblenden verschlossen ist. Außerdem ist jeder „Ast“ durch eine Schranke abgesperrt.

Weiter ging es durch den Stadtteil Marina Bay mit seinen Condo-Hochhäusern und dann zum Ziel, dem höchsten Gebäude der Welt Burj Kalifa.
Alle Tickets zur Aussichtsterrasse waren ausgebucht, gut, dass wir den Ausflug gebucht hatten. Man hätte die Karten im Internet vorbestellen müssen. Die Aussicht war wirklich phantastisch. Aber The Palm verschwand schon im Dunst.

Nach dem Lunch auf dem Schiff fuhr ich allein noch einmal mit dem Gratis-Shuttle in ein Einkaufszentrum. Aber es war dort leer und langweilig und in den Luxusshops kaum was los.
Bemerkenswert ist, dass die Taxis mit pinkfarmenem Dach von Frauen gefahren werden und nur für Frauen bestimmt sind.

Muscat


An nächsten Tag in Muscat waren es nahezu 40 Grad. Wir waren schon mal mit der MS Astor dort und besuchten deshalb dieses Mal nur den Souk. Es war Freitag und damit Feiertag, aber viele der Läden waren bis mittags geöffnet. Nach dem Essen waren wir zu faul, noch einmal bei der Hitze (38 Grad) uns in Richtung interessanter Altstadt aufzumachen, die ca. 4km zu Fuß entfernt liegt und eigentlich mit dem Fahrrad leicht über eine Uferstraße zu erreichen ist. Aber durch den Hafen darf man nicht mit dem Fahrrad, muss auch da den Shuttlebus nehmen. Und wir kannten die Altstadt schon.

Vier Seetage trennten uns nun vom nächsten Ziel Safaga. Und das Programm war vollgestopft: Ein ehemaliger Concorde-Pilot hält vier Vorträge, auch über den Absturz in Paris. Der erste war sehr spannend.
Ein Saudi-Arabien-Experte spricht über Besonderheiten der Länder, die wir besuchen. Und heute zeigt das französische Filmteam an Bord einen Tibet-Film. Es ist dasselbe Team, das auch „Das Leben der Pinguine“ gedreht hat. Anschließend kann man den Machern Fragen stellen. Das Team dreht einen Film über die Weltreise fürs französische Fernsehen. Soll auch 2013 im ZDF als Fünfteiler laufen.

Der Tagesablauf eines Seetages


Morgens geht es zum Stretchen ins Fitnesscenter, vorher an die Geräte. Nach dem Frühstück dann die Vorträge, auch die über kommende Ziele. Um 12.15 Uhr kommt dann unser Tanzkurs. Danach Mittagessen im Restaurant mit wechselnden Deutschen Mitreisenden.
Und am Nachmittag wieder Paddletennis für Gisela und Lesen in englischen Büchern für mich. Ich habe nun schon zwei Grishams gelesen und aktuell lese ich „Die Vierte Gewalt“ von Geoffrey Archer. Mein Langenscheidt-App fürs iphone ist ununterbrochen im Einsatz.
Um 5 Uhr Kaffeetrinken mit Gisela und Scones. Um ½ 7 geht es dann noch mal zum Ausdauertraining ins Fitnessstudio und anschließend zum Schwimmen. Am 19.45 können wir danach die erlernten Tanzschritte ausprobieren. Anschließend Abendessen, Show und ggf. noch Disco. Dazwischen wird hier und da geplaudert oder es werden die Emails gecheckt.

Nebenkosten


Wenn man nicht unbedingt will, muss man nicht viel ausgeben. Während der Mahlzeiten im Bedien-Restaurant wird Wasser serviert. Man kann auch gleich Tee bestellen. Wasser, Tee und Kaffee sind kostenlos.
Im SB-Restaurant gibt es ohne Berechnung den ganzen Tag Wasser, Tees und Kaffee und diverse Säfte. Fitness und Stretch und Relax sind ebenso inklusive wie eine schöne Sauna mit Blick aufs Meer. Natürlich auch Swimmingpools und Whirlpools.
Ein Softdrinkpaket für ca. 6,50 Dollar täglich zu kaufen (gibt es nur für die ganze Reise oder für Abschnitte) ist eigentlich unnötig, da man Säfte sowieso bekommt und es also nur um Cola oder Limos geht – die zusätzlich noch als Kaloriebomben wirken.

Teuer sind eigentlich nur die Ausflüge. Und da kann man wirklich viel auf eigene Faust unternehmen. Der lange Ausflug zum Great Barrier Reef wäre individuell vor Ort gebucht sogar teuerer gekommen. Nur Petra in Jordanien ließ sich nicht billiger buchen (200 Dollar pro Nase). Auf die teuren Ausflüge in Ägypten (Luxor, Pyramiden) verzichteten wir, da wir die schon früher im Rahmen einer Nilkreuzfahrt besucht hatten.

Zunehmen? Die 2.


Nachdem man zuerst beim Frühstück etwas zuschlägt, wird man schnell vernünftig. Obst und ein Bagel oder zwei Brötchen genügen.
Mittags im Restaurant nur eine Suppe als Vorspeise, die Hauptspeise ist immer übersichtlich und zum Dessert Obst. Man kann immer bestimmtes Obst oder eine Fruchtplatte bestellen, auch wenn es nicht in der Karte steht.
Am Nachmittag darf man sich dann zwei Scones oder ein Stückchen Kuchen leisten – nur wenn man abends natürlich zum Fitness geht.
Und die Portionen beim Abendessen sind nicht überdimensioniert. Eine Vorspeise (immer klein) und eine Suppe vorweg, dann die Hauptspeise und zum Dessert Früchte. Vielleicht noch ein Petit Four, das reicht. Dann gibt es noch ein Täfelchen Schokolade als Betthupferl.
Da wir keinen Alkohol trinken, ich nur Wasser und Tee, entfallen hier die Kalorien.
Zwischendurch kann man immer mal was vom Obstbuffet holen, einen Obstsalat, eine Birne, Orange oder…
Nur einmal pro Reiseabschnitt gibt es spätabends ein Schokoladen Dessert-Buffet. Da darf man natürlich nicht zu sehr zuschlagen.

Das Publikum und die Gespräche


An Bord sind rund 180 deutsche Weltreisende und je nach Reiseabschnitt zusätzlich bis zu 70 weitere Deutsche. Über den Sport und im Lido-Restaurant lernt man auch viele internationale Gäste kennen. Im Restaurant bitten wir jedoch jeweils um einen deutschsprachigen Tisch. Es hat sich herausgestellt, dass die englischsprachigen Gäste nur selten das uns vertraute Queens- oder Oxford-Englisch sprechen sondern Dialekte, die wir tlw. nur schwer verstehen können. Am schwierigsten ist Schottisch zu verstehen. Und viele können sich dann nicht auf uns einstellen, uns, die wir Englisch nur als Fremdsprache beherrschen. Oft ist die Verständigung also mehr ein eher akustisches Problem als das eines beschränkten Wortschatzes.
Von den Deutschen Gästen kennen wir etwa die Hälfte. Man grüßt sich, wenn man sich begegnet, plaudert hier und da miteinander. Es wirkt wie in einem Dorf, in dem sich viele kennen.

Die Weltreisegäste sind bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr berufstätig. Die Reiseabschnitte werden auch tlw. von Jüngeren gebucht, aber insgesamt liegt das Durchschnittsalter über 60 Jahre.
Es gibt natürlich auch viele aus der Form geratene und schlimm Übergewichtige. Es gibt auch viele Rollstuhlfahrer.
An unserem Achtertisch sind zwei unter 60, der Älteste 71, alle nicht übergewichtig.
Vom Beruf her Selbständige und höhere Angestellte.
Aber es wird insgesamt nicht viel über Berufliches gesprochen, viel über Hobbies und die Erlebnisse während der Reise.
R und M an unserem Tisch sind begeisterte Segler und haben viel zu erzählen. H interessiert sich besonders für technische Themen und die Frauen lästern über das Aussehen der Mitreisenden, erzählen den Tratsch aus der Laundry oder sprechen über die Familie. Politik und Religion wurden zwar auch mal kurz angesprochen, aber nur oberflächlich.

Gesamteindruck


Eine solche Reise ist ein Abenteuer und man muss dem Glück hier und da etwas nachhelfen. Wenn man sich etwas sportlich betätigt, lernt man sehr schnell viele Mitreisende kennen. Es hat sich bewährt, einen Achtertisch mit Deutschen zu wünschen. Wenn die Zusammensetzung nicht ideal ist, kann man immer nach einem Reiseabschnitt eine Umbesetzung bewirken und damit unangenehmen Mitreisenden aus dem Weg gehen, wenn diese sich als beratungsresistent, talentfrei oder nicht umerziehbar herausstellen.

Die Seetage sind keineswegs langweilig: Sport, Vorträge, Tanz, Shows, Kulturprogramm mit Gastspielen und Theater und viel Lesen bieten Entspannung und Erholung von den eindrucksvollen Landausflügen. Besonders zu erwähnen sind die tollen Tanzshows mit den 12 Tänzern und vier Musicalsängern. Die Sänger werden von einem fest angestellten Orchester begleitet.

Die Mitnahme unserer Fahrräder hat sich insgesamt bewährt – besonders in europäisch geprägten Orten. Es lohnt sich, mit eigenen Mitreisenden Ausflüge selbst zu organisieren.
Im Reiseführer steht oft mehr als einem der Reiseleiter erzählen kann.
Durch die Planungsarbeit oder Orientierung vor Ort erhält man einen tieferen Einblick als wenn alles serviert wird. Und die Busse müssen oft darauf Rücksicht nehmen, dass immer 40 Leute fotografieren oder etwas mitmachen wollen. Nervig sind dort auch die Stopps in Hotels als „Biopause“ – oft geht es mehr darum, dass etwas gekauft werden soll.

So wird einem die Reise nicht langweilig, auch wenn sie beinahe vier Monate dauert.
Wir haben auch insgesamt nicht bedauert, dass wir "nur" eine Innenkabine genommen haben. Es ist zwar schön, ein großes Fenster zu haben. Aber insgesamt hält man sich doch wenig auf dem Balkon auf, an Bord gibt es überall freie Liegen oder Stühle, um zu lesen oder zu entspannen. Und dafür dann nahezu 40% mehr zu bezahlen, das hielten wir nicht für gerechtfertigt. Aber dazu hat jeder seine eigene Meinung, viele schwören auf die Balkonkabinen und manche würden sogar 100% mehr bezahlen. Manche bekommen in Innenkabinen auch Platzangst.
Auch wenn wir es uns leisten können, wir achten dann doch bei so großen Ausgaben auf ein angemessenes Preis-/Leistungsverhältnis. Außerdem war unsere Kabine vorn insgesamt sehr ruhig (die Überfahrt Atlantik und Pazifik tlw. ausgenommen). Und wir hatten leise Nachbarn, die Verdunkelung war natürlich optimal, die Bedrohung von Piraten geringer.

Die QE ist für uns das richtige Schiff, da wir beide genug Englisch können, um alle Ansagen und die meisten Vorträge zu verstehen. Auch ist das englische Tagesprogramm ausführlicher geschrieben.
Die deutschen Kreuzfahrtschiffe sind erheblich kleiner und brauchen viel länger für eine Weltreise (160 Tage statt 111).

Das große Schiff verfügt über ein richtig großes, sehr modernes Theater, einen geräumigen Tanzsaal, zwei schöne, ausreichend großen beheizte Pools, ein gut ausgestattetes Fitnesscenter und viel Freifläche. Dagegen sind Schiffe wie die Astor zu klein: Nur ein Tauchbecken außen statt Pool, kein Fitnesscenter usw.

Viele störten sich daran, dass oft formelle Kleidung für die Abende „vorgeschrieben“ war. Gisela hatte natürlich auch etwas Mühe, da die Damen ja nicht nur mit einem Kleid anreisen können. Da haben wir Männer es mit dem einen Smoking schon leichter. Aber insgesamt sah die Gesellschaft der Mitreisenden durch diese Bekleidungsvorschrift ansprechend aus. Denn leider sind viele ältere Menschen aus der Form geraten, sehen auch sonst nicht so gut aus und manche kümmern sich ohne Vorgabe auch wenig um ihr Aussehen.

Safaga


Uns wurde schon angekündigt, dass in Safaga nichts zu sehen ist. Es ist der Hafen als Basis für die Ausflüge nach Luxor. Und da waren wir schon einmal auf einer Nilkreuzfahrt (sehr zu empfehlen und sehr preisgünstig). Bei Safaga gibt es einige Hotels, wie ich über Google feststellte. Ich mailte das Holiday Inn und den Robinson Club an, nur Robinson antwortete und bot uns an, für 50 Euro pro Person Tagesgäste zu sein.
R und M wollten sich uns anschließen – besonders, da R und ich hofften, trotz fehlenden Katscheins segeln zu können.

Luftlinie sind es nur rund 10 km, aber der erste Taxifahrer an Land sagte was von 30 km und verlangte 80 Euro. Zum Schluss machten wir den Deal mit einem Taxi für 25 Euro und er holte uns auch für denselben Preis pünktlich wieder ab.

Bei Robinson angekommen marschierten wir sofort zur Segelstation. Es waren mehrere Boote frei und wir bekamen sofort eine Reviereinweisung, unterschrieben schnell die Haftungserklärung und auf Nachfrage sagte der Stationsleiter Thomas, dass wir auch nichts extra bezahlen müssten, da wir ja als Tagesgäste bezahlt hatten.
So konnten wir über 3 Stunden super segeln. Der Wind blies mit Stärke 4 ablandig über die Bucht und wir konnten immer einen Schlag im Doppeltrapez segeln, einen ohne.
Wir aßen gemütlich zu Mittag und danach wurde weitergesegelt, ich schnorchelte noch am Hausriff – und schon ging es zurück. Insgesamt ein wunderschöner Tag bei Sonne und leichter Briese im Schatten wunderbar auszuhalten. Die Damen hatten sich unterhalten, gelesen und geschnorchelt.

Aqaba, Petra



Ein Seetag führte uns vorbei an Scharm el Sheik bis an die Spitze des arabischen Fjordes nach Aqaba in Jordanien. Dies war der Ausgangspunkt unseres Ausfluges nach Petra. In ca 1 1/2 Stunden Fahrt, davon eine Stunde Autobahn erreichten wir Petra und erhielten die 55 Euro teure Eintrittskarte.
Ein Weg von knapp 3km führte uns dann durch eine schmale Bergschlucht in die alte Stadt Petra, die durch Erdbeben gänzlich zerstört wurde. Die dort danach siedelnden Beduinen erhielten inzwischen neue Häuser, so dass sich die hunderte von Touristen ungehindert bewegen können. Das Besondere sind alte in den Sandstein gemeißelte Gräber, deren Fassaden die Erdbeben und die Erosion relativ gut überstanden haben. (Mit 210 Dollar einer der teuersten Ausflüge. Eine Taxe für 4 hätte vielleicht 100 Dollar gekostet.)
Der Reiseleiter hatte 20 Jahre in D gelebt und nannte sich studierter Agraringenieur. Er sprach perfekt deutsch und lobte sein Land mit einem sehr vernünftigen König, der auch schon einige Macht abgegeben hätte. Und zum Thema Gleichberechtigung meinte er, dass bei ihm zu hause seine Frau das Sagen habe.
Und für das System, dass die Ehefrau von den Eltern ausgesucht würde spräche auch die niedrige Scheidungsrate verglichen mit den westlichen Ländern…
Außer mir hatte sich aber nur ein anderer Mitreisender über die reaktionäre Einstellung des Vielredners aufgeregt. Er konnte kaum eine Minute das Mikrofon aus der Hand legen und informierte uns mindestens 10mal, dass wir auf dem Weg nach Petra seien.
Glücklichweise machte er aus der Fahrt keine Verkaufsveranstaltung. Wie wir von anderen hörten, hatte deren Reiseleiterin auf der Fahrt von Safaga nach Luxor während der Busfahrt Schmuck und Bekleidung verkauft (tolle ägyptische Baumwolle).

Sharm el Sheikh



Über Nacht schlichen wir mit dem Schiff die ca 150km nach Sharm el Sheikh zurück. Gisela und ich fuhren mit dem Fahrrad durch die nahe dem Schiff gelegene „Villensiedlung“ mit Blick aufs Meer. Viele Häuser waren stark renovierungsbedürftig und überall lag Dreck. An- und Umbauten waren tlw. sehr primitiv durchgeführt worden.
Bei brütender Hitze wurde es uns dann nach zwei Stunden zu viel, noch weiter Richtung Hauptstrand zu fahren und wir fuhren zurück und entschlossen uns, das Hilton Hotel aufzusuchen, das am Weg lag. Wir mussten die Fahrräder am Eingang lassen, von Wächtern beaufsichtigt und versuchten, uns einfach durch die Lobby Richtung Swimmingpool zu begeben, wurden aber von einem aufmerksamen Mitarbeiter angesprochen und zur Rezeption dirigiert.
Dort ließ man uns ohne Kommentar ins Hotel gehen als wir gesagt hatten, dass wir von der QE kommen und gefragt hatten, ob wir einmal „your wonderful hotel“ ansehen dürften.
Die Wohngebäude lagen terrassenförmig zum Strand hin und eine Treppe alternativ Standseilbahn führte nach unten, begleitet von einem plätschernden Bach.
Wir gingen zum Strand. Der Sand war nur am Ufer aufgeschüttet und das Wasser war flach über (ehemaligen) Korallen bis zu einer Riffkante. Dort war das Wasser dann ca 40m tief. Schon gleich in Ufernähe schwammen viele Fische und am Riffrand war es dann prächtig und auch bunt von den Korallen.
Nach dieser schönen Erfrischung entschieden wir uns, noch zu einem anderen Punkt zu radeln, der uns als schönster Schnorchelort auf dem Plan unseres Schiffes genannt wurde.
Etwas versteckt und nach zweimaligem Nachfragen fanden wir eine Treppe, die ca. 20 m zum Strand hinunterführte. Dort waren kaum Leute anzutreffen, wir trafen aber eine Deutsche, die dort eine Eigentumswohnung gekauft hatte und gerne auf unsere Sachen aufpasste, so dass wir in Ruhe schnorcheln konnten.
Hier gab es wirklich sehr viele Fische. Besonders an zwei vorgelagerten kleinen Inselriffs. Es war auch ein Gebiet, zu dem die Tauchboote und Glasbodenboote fuhren.
Nach ausführlichem Schnorcheln ging es dann zum Schiff zurück.

Suezkanal


Am nächsten Tag klingelte der Wecker und 5.45 Uhr, da wir um sechs in den Suezkanal einfahren sollten. Aber wir waren schon um 5 eingefahren und wir befanden uns schon mitten im Kanal als erstes eines Konvois von 28 Schiffen. Die "Nord nach Süd" Schiffe warteten auf zwei Ausweichbereichen auf uns.
Die Westseite des Kanals ist begrünt vom Nilwasser, die Ostseite besteht nur aus Wüste. An allen Stellen befinden sich Militärposten. Also keineswegs das Bild eines Schiffes, das durch die Wüste fährt. Am frühen Nachmittag hatten wir dann die Ausfahrt bei Port Said hinter uns gelassen, es wurde merklich kühler im Mittelmeer.
Über Nacht fuhren wir weiter nach Alexandria.

Alexandria



Wir hatten keinen Ausflug gebucht, da wir die Pyramiden bereits vor vielen Jahren gesehen hatten und auch keine Lust auf einen 12-stündigen Ausflug hatten.
So schwangen wir uns gegen 9.30 nach dem Frühstück auf unsere Fahrräder und bekamen im Hafengebiet vor dem Schiff erst einmal einen Kulturschock. An allen Ecken lagen Berge von Dreck, die Straße war aufgerissen und von Schlaglöchern durchzogen und es staubte wie verrückt.
In den Seitenstraßen standen zig vergammelte, nicht mehr fahrbereite Schrottautos. Die Häuser von schlichtester Bauweise in schlechtester Ausführung, die alten Kolonialhäuser, auch an der Corniche verwahrlost.

Aber die Menschen waren fröhlich, denn es war ein Feiertag. Man begrüßte uns mit viel Hallo, zweimal wurden wir auch gebeten, ein Foto mit uns machen zu dürfen.
Leider war auch die sehenswerte Bibliothek mit alten Pergamentrollen geschlossen, so dass wir dann gegen 14 Uhr zum Schiff wieder zurückfuhren und uns einen angenehmen Nachmittag bei frühsommerlichen Temperaturen machten. Es war sonnig aber frisch, ein dramatischer Unterschied zum Roten Meer.

Athen



Der nächste Seetag führte uns dann Richtung Griechenland mit Landung in Piräus.
In Piräus angekommen blies der Wind mit über 100 kmh und wir konnten nicht in den Hafen einlaufen. Nach mehreren Stunden Wartezeit konnte dann endlich mit Schlepperhilfe am Kai festgemacht werden. Es mussten jedoch die ganze Zeit die Bugstrahlruder laufen und Schlepper gegen das Schiffen drücken. Es lag quer zum Wind und drohte vom Kai weggedrückt zu werden. Anfänglich war auch ein Festmachseil gerissen, das Schiff trieb ab und ein Seil für die Landebrücke riss, die dann auf den Kai knallte. Glücklicherweise wurde keiner verletzt.

Ein 2 km langer Weg führte uns am Hafen entlang zur Metrostation. Die Tageskarte kostete 4 Euro, die Züge fahren alle 5 bis 10 Minuten und nach 20 Minuten Fahrt waren wir im interessanten Stadtteil Plaka am Fuße der Akropolis.
Wir folgten einer Wegbeschreibung von M und citymaps auf meinem iphone. Dort waren auch Toiletten eingezeichnet. Angekommen sahen wir, dass sie sich hinter dem Zaun zur Akropolis befanden. Aber ein nicht verschlossenes Tor führte in das Gelände und ein Wächter ließ uns freundlicherweise aufs Klo gehen.
Ich sprach mit ihm und es stellte sich heraus, dass gerade Tag der offenen Museen war und so ließ er uns auf dem Gebiet der Akropolis bleiben. Wir sahen uns ausführlich um, machten viele Fotos und marschierten danach in Ruhe über Plaka wieder zurück zur Bahn, da das Schiff um 16.30 Uhr erreicht werden musste.
In Piräus angekommen hatten wir noch Gelegenheit, durch die Straßen zu bummeln, die Läden machten jedoch erst gegen 16 Uhr wieder auf.
Athen ist sauber und gepflegt und hat uns trotz Sturm und niedrigen Temperaturen (14 Grad) gut gefallen.

Der Wind hatte tagsüber nicht abgenommen und nun konnte das Schiff nicht auslaufen, inzwischen hielten es drei Schlepper gegen die Kai gedrückt. Wir mussten dann auf den Sonnenuntergang warten und konnte bei abflauendem Wind um 20.30 endlich auslaufen mit Schlepperhilfe ging es dann in Zentimeterarbeit durch die enge Ausfahrt.
Die folgende Nacht blies uns der Wind auf die Nase und vormittags kündigte der Kapitän an, dass wir Rom nicht rechtzeitig erreichen würden. Man habe sich erschlossen, Rom einen Tag später anzulaufen und dafür dann Monte Carlo auszulassen. Also ein zusätzlicher Seetag wurde eingelegt. Wir waren zwar etwas enttäuscht, aber man kann da nichts ändern, da das Schiff im Fahrplan bleiben muss.

Rom



Civitaveccia begrüßte uns mit Sonnenschein, der Wecker klingelte um 6.00 Uhr, so dass wir den ersten Shuttle um 8.00 Uhr kriegen würden. Wir verabredeten uns schon um ½ 8, da erfahrungsgemäß die Busse früher fahren als angekündigt. Der Shuttle war zwar schon da, aber kaum Menschen. So gingen wir zu Fuß. Aber das dauerte 25 Minuten bis zum Hafenrand und der Shuttlebus fuhr plötzlich auf halber Strecke an uns vorbei.
Trotzdem erreichten wir noch den Zug um 8.02 und nicht erst den um 8.45 Uhr. R hatte bei bahn.de die Züge ausgekundschaftet und uns die Pläne ausgedruckt.
Und gleich am Hafenausgang gab es einen Sonderschalter der Bahn mit einem Tagesticket inkl. Metro für 9 Euro für Regional- und 15 Euro für Intercity-Züge.
Wir lösten das 9 Euro Ticket und nach einer Stunde Fahrt kamen wir bei der Station St. Pierre an, der Petersdom war schon vom Bahnhof aus zu sehn.
Eine lange Schlange stand beim Druchleuchten der Handtaschen, aber nach rund 15 Minuten waren wir drin.
Der Aufstieg zur Kuppel kostet 5 Euro extra, 7 Euro mit Fahrstuhl zur halben Höhe. Wir gönnten uns den Aufzug, es war null Wartezeit. Man konnte zunächst in die Kuppel hineingehen und den Dom von innen wunderbar überblicken, danach ging es hoch zur Spitze mit einem wundervollen Rundblick über die frühlingshafte Stadt in der Sonne.
Anschließend ging es noch mal durch den Dom und dann zu Fuß zum Piazza Navona, dem Trevi-Brunnen, zu einer beim Parlament gelegenen super bekannten Eisdiele mit Rieseneis, zur spanischen Treppe und dann wieder am Trevi-Brunnen vorbei über den Piazza Venezia mit dem Riesenpalast mit zwei Quadrigen zum Kolosseum.
Dann noch weiter zum Circo Massimo und von dort mit der Metro zum Hauptbahnhof Termini. Der Zug stand schon da und fuhr um 15.45 los. 61/2 Stunden waren wir also insgesamt auf den Beinen mit nur einer kleinen Pause bei der Eisdiele.
Um 5 waren wir dann am Hafeneingang, der Shuttle wartete und um 18.30 legte das Schiff ab mit Kurs auf Lissabon.

Auf den zwei Seetagen nach Lissabon ist viel los. Der sehr gute Autor, Dozent und Nordafrikaexperte Eamon Gearon spricht über den arabischen Frühling und wie es dort weitergeht. Er meint, dass die Islambrüder nur aufgesprungen sind auf eine Bewegung gegen Korruption und Vetternwirtschaft und dass man mit der Demokratisierung viel Geduld haben muss.
David Frost (Frost/Nixon) trat auf mit Anekdoten aus seinem Berufsleben und stellte sich einem Interview. Leider nuschelte er sehr.
Country Faire ist angesagt: Eine große Tombola findet statt mit Spielen (Kokosnusstreffen, den Kapitän mit nassem Schwamm bewerfen, Karotten aus dem Rohr treffen, Gewicht raten, den Fakediamanten entdecken, den Teddy benennen) und Wohltätigkeits-Verkauf von gespendeten „überflüssigen“ Dingen, die man nicht mit nach hause nehmen will. Abends die super Show La Danza und statt Schokodessert ein Spezial Ice-Culinary-Event.
Das Wetter ist frisch und windig, die Sicht toll. Menorca und Mallorca gut sichtbar, an Formentor ganz nahe vorbei, am nächsten Tag die Pyrenäen im Blick und nachmittags an Gibraltar vorbei.

Lissabon



In Lissabon bringt uns der Shuttlebus mitten in die City, Luftlinie nur rund 3 km von der Anlegestelle entfernt. Wir kaufen ein Bahn Tagesticket und fahren mit der alten Tram zur Burg hinauf. Da kostet es aber erheblich Eintritt (7¤), um auf die Burgmauern zu kommen.
So gehen wir zu Fuß durch die Altstadt mit engen Gassen wieder ins Tal zur City zurück. Viele Häuser stehen leer, oder es sind nur die Läden genutzt. Hier und da hat mal eine große Renovierung stattgefunden.
Der alte Fahrstuhl auf die andere Oberstadt soll ebenfalls Geld kosten, so gehen wir stattdessen zu Fuß vorbei an einem neuen H&M-Geschäft und sind in 5 Minuten wieder in einer Altstadt mit engen Gassen, etwas besser renoviert, und einige Wohnungen dort sind zu verkaufen.
Bergab ging’s dann mit einer alten Straßen-Standseilbahn. Zurück per Shuttle.

Rückkehr


Die letzten beiden Seetage vergingen bei vollem Programm im Fluge. In Southampton machten wir nur einen kleinen Geschäftsbummel. Das Wetter, frühlingshaft.

Der letzte Seetag brachte noch mal hohe Wellen und Sturm mit Regen.
Hamburg begrüßte uns mit Marathon und Sonnenwetter. Bei den Taxen Riesenschlangen. Unsere Tochter Susi kam mit dem Auto nicht durch, da viele Straßen gesperrt waren. So also mit dem Shuttle zum Rathaus und von dort mit der Bahn nach Hause. Das Gepäck durfte ich nach langem Hin und Her im Cruise Terminal unterbringen und holte es nach dem Marathon dann nachmittags mit unserem Combi ab.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 04.05.2012

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