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Kapitel I

Als ich dieses grauen hafte Monster sah wurde mir im ersten Moment übel. Aber dann sah ich was dieses Monster angerichtet hatte. Dieser Dämon hatte einen Menschen getötet, auf grausamste weiße, er hatte den Körper ausgeweitet und labte sich an seinen Schmerzen. Von diesen Schmerzen holte er sich seine Kraft und tötete Menschen wahllos. Er hielt ihn mit seiner Magie am Leben und sorgte dafür dass er noch lange Leiden musste. Ich konnte es nicht länger mit ansehen und niemand hatte so einen Tod verdient. Ich schlich um die Hausecke, hinter der ich mich versteckt hatte, vorsichtig ging ich auf diesen Dämon zu. Seine Gestalt war riesig und muskulös, die rot leuchtende Haut war trocken und schuppig. Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten zusammen, noch ein letztes Mal atmete ich tief ein bevor ich ihn angriff. Ich hob die Hand und ein blauer Blitz schoss aus meiner Handfläche und in den Rücken dieses Monsters hinein. Er schrie auf wüten und vor Schmerzen. Ich machte eine ausschweifende Handbewegung und der Dämon flog mehrere Meter von seinem Opfer weg. Ich rannte auf den Menschen zu, er röchelte und atmete kaum noch. „Es wird alles gut, ich werde ihnen helfen“, murmelte ich und stellte mich schützend vor ihn. Der Dämon hatte sich wieder aufgerappelt und brüllte wütend. „Du kleine Schlampe, jetzt werde ich nicht nur dieses mickrige Wesen töten sondern auch dich“! In seinen Handflächen entstanden Feuerbälle die er auch gleich darauf auf mich abfeuerte. Auch wenn seine grölende Stimme mir angst machte und er all das verkörperte was ich hasste und verabscheute blieb ich da und würde standhaft bleiben. Eine blaue Schutzwand entstand vor mir und die Feuerbälle prallten ab und lösten sich auf. Noch mehr Bälle kamen geflogen und prallten immer wieder ab. Ich griff wieder an, ich machte eine Ausfallschritt nach vorne und beugte mich nach unten und wischte über den Boden, ein blauer Energiestrahl fegte über den Boden und zog dem Dämon die Füße weg. Als er am Boden lag ließ ich wieder einen Blitz auf ihn nieder sausen. Er schrie auf und krümmte sich vor Schmerzen. Ich schoss wieder einen Blitz auf ihn und hielt aber die Verbindung aufrecht. Als ich den Energie Blitz unterbrach lag der Dämon regungslos da und rührte sich nicht mehr. Er schien bewusstlos zu sein und das gab mir Zeit mich um den Unschuldigen zu kümmern. Ich würde ihn nicht vollständig heilen aber ich könnte ihm etwas helfen. Dieser arme Mann lag da und kühlte bereits aus, ich hockte mich hin und legte meine Hand auf seine Brust, dort wo sein Herz schlug. Ich ließ meine Energie in ihn hinein fließen und heilte das was ich heilen konnte. Er würde nicht sterben, in den nächsten Stunden und würde überleben bis er Hilfe bekam. Ich zog mein Telefon aus der Jackentasche und wählte den Notruf, ich sagte ihm wo wir waren und was der Unschuldige für Verletzungen hatte. Ich wartete noch bis ich den Krankenwagen sah und ging dann zu dem Monster. Der Unschuldige würde sich an nichts erinnern wenn er wieder bei Kräften wäre. Meine Hand legte ich auf den Arm des Dämon und teleportierte uns weg, in eine Zentrale die als Nightzentrale bekannt waren. Ich gehörte nicht dazu, vor einigen Jahren bewarb ich mich bei ihnen und sie lehnten mich ab, ich sei nicht mächtig genug seitdem ging ich alleine auf jagt und brachte ihnen dann anonym Wesen vorbei die sich nicht an die Regeln der Nightwalker hielten, sollten die doch sehen was sie damit machen. Klar ich hätte es weiter versuchen könne oder es gleich lassen zu jagen, aber ich wollte nicht betteln und wollte aber trotzdem den Unschuldigen helfen und das bekam ich auch ganz gut hin. Die Zentrale war nicht weit entfernt und so schaffte ich uns dort hin zu teleportieren, ich konnte mich nicht überall hin teleportieren dazu war ich einfach nicht fähig. Fünfhundeartmeter war das weiteste was ich bis her geschafft habe. Wir kamen in der Haupthalle an. Eine kleine Frau kam gerade die Treppe hinunter sie sah aus wie eine Sekretärin, sie stand erschrocken da und schaute mich irritiert an. Zum Glück hatte ich meine Kapuze tief übers Gesicht gezogen, ich wollte einfach unerkannt bleiben. Plötzlich erwachte sie aus ihrer Starre und fing an mit Schreien und um Hilfe zu rufen. Genervt verdrehte ich die Augen und verschwand so gleich wieder, ich ließ die Frau mit dem Dämon alleine. Einige Blocks weiter stand ich vor einigen Wohnblocks. Es war bereits stockdunkel und auch schon späht, ich machte mich auf den Weg nach Hause. Ich steckte die Hände in die Jackentasche und lief heim. Endlich kam ich zu Hause an, ich war müde die Schockzauber haben mich einiges an Kraft gekostet und das einzige was mir jetzt noch helfen würde war eine volle Mütze Schlaf. Ich zog meine Jacke und Hose aus und lies mich auf die Matratze fallen die im Wohnzimmer lag. Meine Wohnung war nicht sehr groß ich hatte ein kleines Bad und eine kleine Küche und das Wohnzimmer, das war alles. Ich hatte die Wohnung nur mit das nötigste eingerichtet, eine Matratze auf der ich schlief, ein kleiner Kleiderschrank und ein Tisch mit zwei Plastikstühlen. Die Matratze stank und eigentlich ekelte es mich an, auf diesem alten Ding zu schlafen aber was sollte ich machen, das Geld hatte ich für so was einfach nicht. Es dauerte nicht lange und die Müdigkeit überrollte mich.

Am nächsten Morgen wachte ich schweißgebadet auf, in letzter Zeit hatte ich ständig Albträume aber ich konnte mich nicht an sie erinnern. Ich zog mich aus und schlürfte ins Bad, die alten Sachen schmiss ich in die Waschmaschine, die vor ein paar Tagen den Geist aufgegeben hat, und dann stieg ich unter die Dusche. Das Wasser war nicht besonders warm aber es tat sein Zweck. Als ich fertig war suchte ich mir was Frisches zum Anziehen. Schnell kämmte ich meine weißblonden Haare durch, dann suchte ich in der Küche nach etwas essbaren. Die Suche blieb aber Vergeblich. Ich zog meine Jacke an und verließ die Wohnung. Die Kapuze meines Pullovers zog ich mir über den Kopf und steckte die Hände in der Jackentasche. Ich lief durch die Gegend und überlegte wo ich Essen her bekam, nicht weit von hier war eine Bäckerei die frische belegte Brötchen verkaufte. Nach ein paar Minuten war ich angekommen, die Bäckerei war voll von Leuten die brunchen, gut gekleidete Leute die es nicht nötig hatten sich Gedanken zu machen ob sie etwas zu essen haben oder nicht. Ich kaufte ein belegtes Brötchen und ging dann wieder hinaus. Einige der Leute blickten mich missliebig an was ich nicht als sehr angenehm empfand. Ich hasste es in mitten von Menschenmassen zu sein und noch mehr hasste ich es im Mittelpunkt zu stehen. Es war jedes Mal ein Gefühl der Befangenheit und lies mich flüchten. Ich jagte und tötete Wesen die böse waren und fürchtete nicht die Gefahr aber zu viele Menschen machten mich nervös. Ist schon komisch.

Herzhaft biss ich in das Brötchen und genoss jeden Bissen auf der Zunge. Plötzlich spürte ich etwas, jemand litt, ein Unschuldiger, durch die Hand eines Wesens was aus meiner Welt stammte. Instinktiv wusste ich wo sie wahren. Ich rannte los ohne darauf zu achten was die Menschen um mich herum dachten. Ich fühlte was sie fühlte und litt mit der Person. Vor einem baufälligen Haus blieb ich stehen, da drinnen waren sie. Vorsichtig öffnete ich die Tür und schlich hinein. Ich hörte die Schreie eines Mannes im ersten Stock, schnell rannte ich die Treppe hinauf und in eines der Zimmer. Ein Vampir hatte den Mann gegen die Wand gedrückt und saugte ihn aus. Der Vampir war in einem Rausch, denn er bekam mich nicht mit. Ich schlich weiter auf ihn zu und berührte seinen Nacken, er zuckte zusammen und brach dann zusammen. Den Mann den er ausgesaugt hatte kippte an der Wand um. Ich kniete mich neben ihm nieder und fühlte seinen Puls. Erleichtert atmete ich auf, er lebte. Er war nicht schwer verletzt und in ein paar Stunden würde er aufwachen und hätte nur eine kleine Narbe am Hals und Kopfschmerzen, aber würde sich an nichts erinnern können. Als ich auf den Vampir zu ging über kam mich ein schaudern. Plötzlich ertönten Schritte von unten nach oben. Vorsichtig schlich ich an die Treppe und schaute nach unten. Agenten der Nightwalker liefen durch das Haus und steuerten auf die Treppe zu. In dem Moment wo ich wieder nach hinten gehen wollte entdeckte mich einer. „Hay da oben ist er!“, schrie er und sofort stürmten sie nach oben. Ich drehte mich um und rannte. Ich ließ beide hier, die Agenten würden das jetzt schon erledigen. Ich teleportierte mich vor den Eingang des Hauses. Ich war davon ausgegangen das sie alle im Haus waren, aber da lag ich falsch. Eine Handvoll von ihnen hatte sich noch vor dem Haus postiert. „Scheiße!“, fluchte ich, denn sie starrten mich alle an. Sofort drehte ich mich um und rannte wiedermal los. Ich hörte wie einige auflachten und hinter mir herrannten. Wenn Vampire dabei waren, und das war mit Sicherheit so, hatte ich keine Chance, sie waren viel schneller als ich. Ein Stück teleportierte ich mich nach vorne, blieb stehen und drehte mich um, drei Gestalten kamen auf mich zu gerannt. So schnell ich konnte feuerte ich einen blauen Blitz auf sie ab. Ich traf sie beide und beide flogen sie nach hinten, aber nur einer blieb liegen der andere stand wieder auf und schaute mich böse an. Die Anderen waren hinter her gekommen, einer von ihnen war ein Hexer. Er schleuderte einen grünen Energieball auf mich ab. Mit viel Mühe werte ich ihn ab und er prahlte an der Wand auf und Gesteinsbrocken vielen hinab. Aus Reflex beugte ich mich runter um meinen Kopf zu schützen und baute gleichzeitig ein blaues Energiefeld auf. Es schützte mich. Als es vorbei war richtete ich mich wieder auf. In der Zeit wo ich mich geschützt habe, umzingelten mich diese Agenten. „Mist“! Ich stampfte auf und formte mit den Händen eine Energiekugel, als sie groß genug war feuerte ich sie ab. Es traf zwei Agenten die im hohen Bogen gegen eine Hauswand flogen. Da wo jetzt die Lücke entstand sah ich meinen Fluchtweg. Ich teleportierte mich Hundertmeter weiter, dann rannte ich los und teleportierte mich immer wieder ein Stück weiter. Als ich mitten in der Stadt landete lehnte ich mich erschöpft gegen eine Hauswand. Das teleportieren war anstrengend und normalerweise tat ich so etwas nicht sehr häufig aber ich wurde auch noch nie von Agenten gejagt. Der Schweiß rann mir den Rücken hinunter und gleichzeitig wurde mir kalt. Mir wurde schlecht und alles fing sich an mit drehen. Plötzlich sah ich überall Agenten, wie sie in ihren schwarzen Uniformen da standen und ihre Masken über dem Gesicht mich anstarrten. Krampfhaft versuchte ich Luft zu holen und mich zu beruhigen. Es half etwas und die Halluzinationen ließen etwas nach. Vorsichtig richtete ich mich wieder auf. Meine Wohnung war nicht weit weg und ich schaffte es ohne das mich jemand verfolgt nach Hause zu kommen. Ausgelaugt fiel ich auf die Matratze und schlief sofort ein. Als ich das nächste Mal aufwachte war es dunkel, ich war mir nicht sicher wie lange ich geschlafen habe ob es nur stunden waren oder vielleicht ein Tag. Ich hatte noch die gleichen Klamotten an. Ich zog die dreckigen Sachen aus. Staub und Steinklümpchen rieselten aus meinen Sachen. Mein Magen knurrte, ich sprang unter die Dusche wusch mich schnell dann zog ich etwas Frisches an und ging aus der Wohnung. Ich schielte auf mein Handy, ich hatte einen Tag geschlafen es war vier Uhr Nachts. Es gab nur ein Laden der jetzt aufhatte. Und dort machte ich mich jetzt hin. Ich holte mir etwas und lief dann noch etwas durch die Straßen. Es war kalt und ich zog die Jacke enger um mich. Es war nichts los und so machte ich mich wieder nach Hause auf. Als ich zu Hause ankam war etwas komisch. Ich wusste nicht was aber es war ein Gefühl das ich nicht erklären konnte.

Mein Verdacht bestätigte sich als ich vor meiner Wohnungstür stand und diese offen war. Vorsichtig drückte ich sie auf und schlich hinein, ich lugte um die Ecke ins Wohnzimmer. Fünf schwarz gekleidete Männer standen in meiner Wohnung, zwei von ihnen saßen auf den Plastikstühlen und alle starrten mich an. Einer von denen die auf den Stühlen saß grinste mich fies an. Sie hatten auf mich gewartet. Ich trat ins Wohnzimmer und stellte mich vor sie hin. „Da ist sie ja…“, meinte er freundlich und stand auf „…die kleine Schlampe die einen unser besten Krieger umgelegt hat und den Nightwalker auslieferte!“, seine Stimme wurde lauter und wütender. Er nahm seine Sonnenbrille ab und funkelte mich an. Unwillkürlich zuckte ich zusammen. „Aber das war nicht der einzige den du diesen Ratten von Nightwalker ausgeliefert hast und das obwohl du nicht einmal für die arbeitest. Jetzt ist aber die Zeit der Abrechnung gekommen!“, er bleckte die Zähne, die weiß und kräftig mir entgegen blickten. Ich musste schlucken, meine Nackenhaare stellten sich auf und kalter Schweiß lief mir den Rücken hinunter. „Es ist eigentlich zu schade dich um zu bringen du bist sehr hübsch“, er stand plötzlich vor mir und strich meine Kapuze von meinem Kopf runter. Vorsichtig, fast zärtlich strich er durch meine Haare. Er war ein Vampir und er würde mich qualvoll sterben lassen. „Dein Blut wird aber mit Sicherheit köstlich schmecken…mh“, genießerisch roch er an meinen Haaren. Ich stand wie versteinert da und nur langsam konnte ich mich wieder bewegen aber als ich wieder zu mir kam reagierte ich sofort. „Das wirst du niemals heraus finden“, zischte ich, ich legte meine Hand auf seinen Brustkorb und lies meine Blaue Energie durch seinen Körper fließen. Er fing unkontrolliert an mit zucken, wie bei einem Stromschlag, und dann viel er in sich zusammen. Die anderen knurrten mich an, einer zuckte eine Waffe und fing an auf mich zu schießen. In letzter Sekunde konnte ich ausweichen, aber eine traf mich, ich viel für einen Moment auf die Knie. Vor Schmerzen stöhnte ich auf, für einen Augenblick war ich wie paralysiert. Schnell faste ich mich wieder und stürmte aus der Wohnung. Ich schmiss die Tür hinter mir zu und baute eine Barriere auf die sie ein Stück aufhalten würden, hoffte ich. So schnell ich konnte rannte ich die Straße entlang. Hinter mir splitterte Glas, ich hatte zwar die Türe verbarrikadiert aber die Fenster nicht und genau da machten sie jetzt raus. Irgendetwas sauste an mir vorbei und bohrte sich in eine Laterne vor mir. Erschrocken wisch ich zu Seite aus, der Pfeil hatte sich weit in das Holz gebohrt. Kurz drehte ich mich um und schleuderte ein paar Blitze in ihre Richtung ab. Ich hoffte dass ich wenigstens einen getroffen habe. Schneller war ich wenn ich mich teleportierte und das tat ich dann auch. Ich landete in einer dunklen Gasse geschützt hinter einem Haus. Mit Schmerz verzerrtem Gesicht ließ ich mich an der Wand hinunter kleiden. Die Kugel ging durch, was das einzig gute war, meine Schulter pulsierte, mein Pullover hatte schon eine Menge Blut auf gesogen. Ich war nicht lange hier sicher, ich musste hier weg. Sie waren ganz in der Nähe. Irgendwie musste ich sie loswerden! Aber wie? Die Zentrale war in der Nähe, wenn ich sie dorthin locken konnte, würde ich vielleicht besser flüchten können. Es war meine einzige Lösung die ich sah. Sie waren fast da. Ich sprintete los, sie entdeckten mich und verfolgten mich. Nach ein paar Minuten kam die Zentrale bereits in Sicht. In dem Moment wo ich mich in eine der Räume teleportieren wollte, die von außen durch die verglasten Wand zu sehen war, als einer der Pfeile sich in meinen Rücken bohrte. Ein unglaublicher Schmerz strahlte sich in meinen Rücken aus. Ich schrie auf und mir kamen die Tränen. Krampfhaft zog ich Luft in meine Lungen. Ich konnte kaum atmen. Mir blieb nicht viel Zeit, es war riskant aber meine einzige Chance. Als mich zwei von ihnen anpackten, biss ich die Zähne zusammen und teleportierte uns in diesen Raum. Wir landeten auf den Tisch und rund um uns saßen irgendwelche Anzugträger. Es war aber alles andere als schlau gewesen. Der Schmerz den der Pfeil auslöste war unerträglich. Ich schrie wieder auf, ich schwitzte und mir war so heiß. Die anderen Trottel dir mich jagten waren hinter hergekommen und standen verdutzt in dem Raum. Die zwei klebten immer noch an mir, ich hob den Kopf und teleportierte mich in die andere Ecke des Raumes. Wieder schrie ich auf und bekam kaum noch Luft. Mit zitternden Fingern tastete ich meinen Rücken ab, ich fühlte den Pfeil und umfasste ihn mit meiner Hand. Ich holte noch einmal tief Luft und riss mir dann den Pfeil aus dem Rücken. Aber das Zähne zusammen beißen funktionierte nicht und schrie auf, lauter und schriller als zufuhr dazu kam dann auch noch, dass sich meine Magie dagegen wehrte und mein Körper fing an mit knistern. Als ich ihn endlich draußen hatte schmiss ich den Pfeil weit weg von mir. Ich konnte hier nicht liegen bleiben und außer dem musste ich denen helfen die wegen mir gegen diese Wesen kämpften. Vorsichtig zog ich mich an der Wand hoch, es war mir egal dass ich die schöne weiße Wand mit meinem Blut vollschmierte. Als ich endlich stand sah ich mir das durch einander an. Einer von dem Anzugträger stand vor mir und währte die anderen ab. Ohne groß nachzudenken feuerte ich Blitzte auf meine Verfolger ab. Einige kippten zusammen andere rappelten sich wieder auf wurden aber sofort von einem Anzugträger außer Kraft gesetzt. Sie hatten hier alles unter Kontrolle, also konnte ich verschwinden. Ich lehnte mich an die Wand und spürte mit den Fingerspitzen die Wand. Ich nahm sie war und spürte aus was sie bestand. Ich atmete aus und tauchte durch die Wand hindurch. Auf der anderen Seite stand ich da, die Hände an die Wand gelehnt. Es war zu viel. Ich hatte nicht an den Blutverlust gedacht, der mir jetzt das Ende bereitete. Neben mir Explodierte die Wand, ein Anzugträger wurde auf den Gang geschleudert und blieb liegen. Ein Dämon, einer der mich jagte, trat durch das Loch in der Wand, erst starrte er den Anzugträger an aber dann bemerkte er mich und lief auf mich zu. „Nah endlich habe ich dich!“, er kam auf mich zu und umfasste meinen Hals. „Nein“! Ich konnte kaum atmen ein letzten Energiestoß bekam ich noch hin. Ich legte meine Hand auf seinen Arm und lies meine blaue Magie durch ihn hin durch fliesen. Er zappelte so wie einst sein Anführer und brach dann zusammen. Ich wankte und viel auf die Knie. Mir war so kalt und gleichzeitig schwitzte ich. Mein Blut vermischte sich mit meinen Schweiß und verklebte meine Sachen. Alles um mich herum wurde still, die Welt begann sich zu drehen und dunkel zu werden, ich kippte auf die Seite und alles lief in Zeitlupe ab. Meine Sicht wurde immer verschwommener. Jemand kam auf mich zu, jemand in etwas dunklen gehüllt, aber ich konnte mich nicht rühren. Ich war ihm einfach ausgeliefert. Alles hüllte sich in Dunkelheit und ich ließ einfach los.

Kapitel II

Mein Rücken schmerzte und auch die Schulter tat mir weh. Wie konnte das sein? Wenn man tot ist hatte man doch keine Schmerzen, oder? Aber plötzlich spürte ich alles um mich herum, ich lag in einem Zimmer, auf einem Bett und konnte mich kaum bewegen. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen als ich Stimmen hörte, Stimmen die in diesem Raum waren. „Wie geht es ihr“, eine leise Männerstimme, hörte ich als erstes. „Ihre Wunden sehen schon besser aus, müssen aber weiter versorgt werden. Aber sie müsste bald aufwachen“, eine freundliche Frauenstimme antwortete und trat näher an mein Bett. Eine kalte Hand legte sich auf meine Stirn und fuhr zärtlich über mein Gesicht. Ich zuckte zusammen. Ein zärtliches Lachen ertönte. „So wie es aussieht ist sie bereits wach“. Langsam öffnete ich die Augen und sah in zwei braune Augen. Die Frau lächelte mich zärtlich an. „Wie geht es dir?“, fragte sie. Ich musste einfach zurück lächeln. „Mir geht es besser, danke für alles“, sagte ich und wollte mich aufsetzten. Ich wollte nicht länger wie nötig in der Zentrale bleiben. Doch die junge Frau drückte mich wieder auf das Bett hinunter. „Du bleibst liegen! Deine Wunden sind noch nicht vollends verheilt“, sagte sie und deckte die Decke wieder über mich. „Ach das geht schon“, ich richtete mich wieder auf, aber wieder drückte sie mich hinunter. „Du bleibst hier! Bleib wenigstens heute noch liegen und erhole dich“, seufzend gab ich nach. Zufrieden lächelte sie mich an. Sie setzte sich auf den Rand des Bettes. „Ich bin Keyomi und das ist Marcus und wie heißt du?“, fing sie an mich in ein Gespräch zu ziehen. Misstrauisch sah ich sie an, ich war mir nicht sicher ob ich ihnen vertrauen konnte. Ich musterte beide, Keyomi, war eine hellhäutige Frau mit kurzen blonden Haaren, sie trug eine weiße Bluse und einen schwarzen Rock. Von ihr ging eine leichte Macht ab, sie war eine Hexe, wie ich. Der Mann hatte schwarze kurze Haare, trug ein weißes enges T-Shirt und schwarze Jeans. Seine grauen Augen hatten mich die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Er war ein Vampir. Sie waren beide Agenten und mit Sicherheit wussten sie bereits das ich es war die die Wesen immer her brachte. „Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, als du plötzlich mit diesen Dämonen hier gelandet bist, weißt du das“? Sprach sie und beobachtete mich weiter hin. „ich auch als die plötzlich auftauchten!“, gab ich zu. Keyomi lachte auf und klopfte mir leicht auf die Schulter. „Ja das glaube ich, aber warum haben sie dich überhaupt angegriffen“? Ich biss mir verlegen auf die Lippe, sollte ich ihnen wirklich erzählen was ich getan hatte? „Na ja, ich überwältigte einen ihrer Krieger und…“, ich war mir nicht sicher dass sie wussten wer ich war und was dazu sagen würden wenn ich ihnen die Wahrheit sagen würde. „Also wollten sie sich rächen?“, ich nickte leicht. Das Atmen viel mir immer noch schwer. „Nun gut, ich habe dir etwas zu Essen mitgebracht, hast du Hunger?“, sie nahm ein Tablett von einem Tisch, der an der gegenüberliegenden Wand stand, und brachte es zu mir ans Bett. „Mh etwas“, ich zog mich etwas hoch, meine verletzte Schulter brannte und ich konnte sie kaum bewegen. Als ich etwas aufrecht saß stellte sie das Tablett auf meine Beine. Ein Glas mit Orangensaft, etwas Toastbrot und eine Schüssel mit Milchreis stand darauf. Ich griff nach der Schüssel und einem Löffel und fing an mit Essen, zwischen durch trank ich ein Schluck Saft, aber das Toastbrot lies ich unberührt liegen. Keyomi hatte mich die ganze Zeit beobachtet und lächelte leicht, der Vampir stand die ganze Zeit nur da und verzog keine Miene. Als ich fertig war schob ich das Tablett von mir weg. Keyomi nahm das Tablett wieder weg und sah mich wieder an. „Verrätst du mir jetzt deinen Namen?“ Ich musste lächelnd den Kopf schütteln, sie versuchte es immer wieder. „Domino, mein Name ist Domino“, Keyomi sah kurz zu dem Vampir und dann wieder zu mir. „Schön dich kennen zu lernen, wir lassen dich jetzt noch etwas in Ruhe, Ruh dich aus und Schlaf noch etwas!“, ich nickte und sie Verliesen das Zimmer. Sie hatten zwar Recht, ich musste mich noch etwas ausruhen aber es wäre besser wenn ich so schnell wie möglich verschwinde. Sie hatten mir ein weißes Nachthemd angezogen. Ich zog die Decke zur Seite und versuchte auf zu stehen. Meine Beine waren noch sehr wackelig, vorsichtig zog ich mich am Bettgestell rauf. Als ich stand lief ich vorsichtig zu dem Einzigen Fenster. Draußen regnete es leicht. In einer Kommode die mit im Zimmer war suchte ich mir passende Kleidung heraus. Die Jeans-Hose passte perfekt, das T-Shirt allerdings war zu groß, den Pullover den ich an probierte war auch viel zu groß, aber das machte nichts, Hauptsache es war warm. Stöhnend hielt ich mir meine Schulter und die Wunde an meinem Rücken, für einen Moment blieb mir die Luft weg. Ich stützte mich auf der Kommode ab und versuchte langsam Luft zu holen.

Heute Nacht würde ich hier verschwinden, die Sachen verstaute ich sicher in der Kommode damit ich schnell heran kam. Ich legte mich zurück in das Bett und versuchte noch ein paar Stunden zu schlafen. Ich nickte noch einmal ein, als die Tür leise geöffnet wurde, wachte ich schlagartig auf. Ruckartig setzte ich mich auf, sackte aber sofort wieder zurück, weilt der Schmerz durch meinen Rücken zuckte und mir der Atem weg blieb. „Du musst dich langsam bewegen, nicht das die Wunden wieder aufgehen!“ Es war Keyomi die mit einem neuen frisch befühlten Tablett herein kam. „Willst du etwas zum Abendessen haben? Ich hab dir etwas Suppe und Brot mitgebracht.“ Ich nickte leicht. Sie stellte mir das Tablett wieder hin. „Möchtest du dich vielleicht jetzt etwas mit mir unterhalten?“, ich erstarrte in der Bewegung, ich schüttelte mit dem Kopf und wich ihrem Blick aus. Die Suppe schmeckte gut, aber mit einmal hatte ich keinen Hunger mehr. Ich schob das essen von mir fort. „Mh…“, Keyomi sah etwas enttäuscht aus, aber das durfte mich nicht interessieren. „Na gut, wir können morgen reden, ich wünsche dir eine gute Nacht“! Ich nickte nur und Keyomi ging aus dem Zimmer. Das Tablett stand immer noch neben mir und ich hatte auch keinen Hunger mehr. Ich stand vorsichtig auf und stellte es auf den Tisch. Ich hatte lange genug geschlafen und es war Zeit für mich zu gehen. Noch ein paar Stunden würde ich warten, bis alle eingeschlafen waren. Im Bad wusch ich mich etwas und lief dann zurück. Ich musste langsam machen die Wunde brannte bei jedem Schritt. Langsam zog ich mir das Nachthemd aus und zog dann die anderen Sachen die ich mir bereits zurechtgelegt hatte an. Ich setzte mich wieder auf das Bett, atmete tief ein und aus und konzentrierte mich auf meinen Körper versuchte mit meiner eigenen Magie meinen Körper zu stärken. Meine Magie hatte sich fast wieder aufgeladen. Um zwei Uhr stand ich auf, im Haus war es ruhig geworden. Ich schlich zur Tür und öffnete sie vorsichtig. Niemand war zu sehen. Ich schlich den Gang entlang, bis ich zu einer großen breiten Treppe kam. Ich sah mich um und lauschte, niemand zu sehen auch hier nicht, ich lief weiter die Treppe hinunter. Die Treppe endete vor der Eingangstür, auch diese war offen, was mich zwar etwas wunderte aber mir sollte es egal sein. Hinter mir schloss ich die Tür leise und atmete die frische Luft ein. Ich war in eines der hinteren Häuser gebracht worden, es führte zu einer Straße hinaus, der Vorgarten des Hauses war riesig, große Bäume mit dichten Blätterdach wuchsen und Büsche die sich gut zum Verstecken eigneten. Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf. Ich schlich den Weg entlang, als plötzlich eine Stimme ertönte. „Nah da bist du ja endlich, was denkst du eigentlich wer du bist, bringst meine Leute um und denkst dann dass du ungeschoren davon kommst? Jetzt wirst du dafür bezahlen!“ Ich zuckte zusammen, das war der Vampir der mir in meiner Wohnung aufgelauert hatte. Er war wieder vollkommen Gesund. Dass ich ihn nicht umgebracht hatte das wusste ich aber ich hatte angenommen dass er etwas länger außer Gefecht gesetzt war. Neben ihm standen noch weitere Männer, ich konnte ihre Gesichter nicht erkennen, sie hatte alle Kapuzen über ihre Gesichter gezogen. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Zwei Schritte trennten mich noch von dem Eingangstor. Sie standen auf der anderen Straßenseite und beobachteten jede meiner Bewegungen. Der Vampir nickte einen seiner Männer zu, der trat hervor. In seinen Händen entstanden Feuerbälle, den ersten feuerte er sofort ab, ich konnte ihn abwehren, aber den zweiten konnte ich nicht abwehren nur gerade noch ausweichen. Ich schlug schmerzhaft auf meine Knie auf, ein zischender Laut entfuhr mir. Ich hörte den Vampir leise lachen. Ich biss die Zähne zusammen und stand auf, sobald ich aufrecht stand feuerte ich einen Energieblitz auf meinen ersten Angreifer ab. Er flog zurück und landete auf der Straße und blieb liegen. Plötzlich ertönte eine Stimme hinter mir. „Domino, was machst du denn hier Draußen?“ Es war Keyomi, sofort drehte ich mich um. „Nein Keyomi bleib drinnen!“ Sie nutzten den Moment aus in dem ich abgelenkt war. Ein Energieball traf mich und ich flog auf das Haus zu, brutal krachte ich mit dem Rücken gegen die Steinwand. Ein Schmerzschrei entfloh mir, ich spürte wie die Wunde an meinem Rücken wieder aufriss. Als ich die Augen öffnete schoss ein Energieball auf Keyomi zu. Ich durfte sie nicht in meinen Kampf hinein ziehen, sofort sprang ich auf und fing den Energieball ab und löste ihn auf, er war stark gewesen und es kostete mich einiges an Kraft. Die Schmerzen ignorierend richtete ich mich auf und ging auf sie zu. Wut stieg in mir auf und ich ballte die Hände zu Fäusten, Blitze zuckten über den Himmel und es fing wieder an mit Regnen, erst noch wenig aber bald würde es mehr werden. Ein weiterer Energieball flog auf mich zu, ich erzeugte eine blaue Schutzwand die sich vor mir aufbaute, der Energieball prallte davor ab. Ich streckte meine Arme nach vorne, Strom durch fuhr mich, ich konnte die Energie auf meiner Haut fühlen. Ich schoss Blitze auf sie ab, drei von ihnen erwischte ich, sie fielen um und eine dünne Rauchwolke stieg von ihren Körpern auf. Ich ging weiter auf sie zu, weg von dem Haus. Nur am Rand bekam ich mit das ein paar Meter weiter in der Einfahrt ein Wagen hinein fuhr. Zwei von ihnen verwandelten sich in riesige Werwölfe, sie und ein weiterer Dämon griffen mich an. Auf den ersten Werwolf feuerte ich einen Energieball ab, es schleuderte ihn zurück und verbrannte auch etwas sein Fell aber er stand sofort wieder auf. Der Zweite kam immer näher, ich wartete bis er genau vor mir war. In dem Moment als er sich auf mich stürzen wollte berührte ich ihn, elektrischer Strom jagte durch seinen Körper und lies ihn unkontrolliert zucken. Als ich ihn los ließ fiel er zu Boden. Allerdings hatte ich nicht mehr auf den Dämon geachtet und war auf seinen Angriff nicht vorbereitet gewesen. Seine Macht traf mich mit voller Wucht. Ich flog in ein Gebüsch hinein, Äste und Zweige bohrten sich durch meine Kleidung, ich landete auf meine verletzte Schulter, diese Wunde war aber wenigstens nicht wieder aufgegangen. Ich atmete ein paarmal tief durch und versuchte mich hoch zu stemmen. Mit aller Mühe hockte ich mich hin, mein geschundener Körper protestierte und Übelkeit stieg in mir auf. „Nah endlich haben wir dich“! Hörte ich den Vampir schreien. Ich erwartete dass der Dämon mich jetzt wieder angriff. Aber stattdessen krachte er in einen der Bäume die ein paar Meter neben mir standen und blieb reglos liegen. Verwirrt sah ich auf, zwei Männer in schwarzer Kleidung standen am Rand des Weges. Ich versuchte mich an einem Baum fest zu halten und hoch zu ziehen. Durch meinen Rücken zuckte wieder der Schmerz, der mir für einen Moment den Atem raubte. Automatisch griff ich an die Stelle an der der Pfeil eingedrungen war, es war warm und feucht an meinen Rücken, verwirrt zog ich meine Hand zurück, sie war rot, voll von meinem Blut. Der Pullover hatte sich voll mit Blut gezogen. Das Adrenalin was die ganze Zeit durch meinen Kreislauf geflossen war, war aufgebraucht und ich spürte deutlich den Blutverlust. Mir wurde schwindelig und die Übelkeit nahm zu, Nahrung stieg meine Speiseröhre hinauf und ich konnte den drang mich zu übergeben nicht unterdrücken. Das Erbrochene hinterließ einen widerlichen Geschmack in meinen Mund. Ich versuchte weg zu laufen und vor den Männern die ich nicht richtig zuordnen konnte, aber ich stolperte mehr als was ich lief. Es waren nicht sehr viele Männer mehr übrig die zu dem Vampir gehörten. Ich ging weiter Richtung Ausgang, der Vampir war verschwunden keiner von ihnen war noch da. Ich musste verschwinden hier, also lief ich einfach immer weiter. Mein Blick war getrübt und so sah ich auch nicht wie ein weiterer Dämon angerannt kam und eine Schockwelle auf mich abschoss, ich flog den Weg zurück schlitterte über den Boden. Er stand über mir und das letzte was ich noch machen konnte war ein Energieblitz auf hin ab zu feuern. Er zuckte und wurde geschüttelt, allerdings konnte ich den Blitz nicht lange genug aufrechterhalten. Als mein Blitz abbrach und ich eigentlich erwartet hatte das der Dämon zwar etwas geschwächt sein würde aber mich weiter angreifen würde, aber sein Körper zuckte immer noch, als wenn immer noch ein Blitz durch seinen Körper zuckte. Ich bewegte mich etwas zu Seite und sah an ihm vorbei und tatsächlich wurde er von einem grauen Blitz durchzuckt. Nach der Attacke kippte er einfach um. Ein großer Mann kam auf mich zu, er hatte Sachen wie es die Nightwalker trugen. Ich rollte auf den Bauch und versuchte auf allen Vieren weg zu Griechen. Aber ich kam nicht wirklich vorwärts. Meine Arme und Beine gaben immer wieder nach, ich bekam kaum noch Luft und mein Herz raste. Mein Blickfeld trübte immer weiter ein. Plötzlich griff eine Hand nach mir. „Warte! Ich will dir doch nichts tun, ich will dir helfen“! Verzweifelt schob ich seine Hand weg, nicht noch länger hier bleiben war mein einziger Gedanke. Wieder brach ich zusammen und lag im Schlamm. „Verdammt! Komm her!“, wieder griff er nach mir und hob mich dann einfach hoch, ich versuchte zu protestieren, was sinnlos war, ich brachte nicht einmal mehr einen Finger hoch. Ich trieb immer weiter in die Dunkelheit ab und war diesem Mann schutzlos ausgeliefert.

Kapitel lll

Um der Göttin Willen, das Mädchen sah aus! Ihr Pullover war mit ihrem Blut vollgesogen, sie stank nach erbrochenen und jetzt war sie auch noch bewusstlos geworden und in ein paar Minuten würde sie an diesem hohen Blutverlust sterben. Wir waren gerade erst von einem Einsatz heim gekommen und wollten unseren Sieg feiern und uns erholen und dann ist hier selber ein Chaos ausgebrochen. Und dieses kleine Mädchen mitten drinnen. Ich rannte mit ihr zur Haustür, wo ich eine benommene Keyomi antraf. Als sie das Mädchen sah, hielt sie entsetzt ihre Hände vor dem Mund. „Schnell, ich brauche ein paar Handtücher“! Keyomi nickte und verschwand im Haus. Ich rannte weiter die Treppe hinauf, in den zweiten Stock und in meinen Bereich, ich brauchte eine Badewanne. Bevor ich sie heilen konnte musste sie sauber sein und besonders ihr Rücken. Im Bad legte ich sie vorsichtig ab und ließ Wasser in die Wanne laufen. Vorsichtig zog ich sie aus, als ich ihr T-Shirt ihr über den Kopf ziehen wollte flatterten ihre Lieder, verstört sah sie mich an. „Was machst du?“, flüsterte sie und wurde aber sofort wieder bewusstlos. „Ich versuche dir das Leben zu retten, Schätzchen!“, flüsterte ich eben so leise. Nackt hob ich sie in die Wanne und säuberte sie mit einem weichen Lappen, das Wasser färbte sich schnell rot. Schnell wusch ich den Dreck von ihr ab und hob sie dann wieder aus der Wanne. Keyomi kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich riss ihr ein Handtuch aus der Hand und presste es hinten auf ihre Wunde. Ein zweites legte ich über ihren Körper. Ihre Haut hatte eine blassgraue Farbe angenommen, ihre Atemfrequenz wurde immer langsamer und von Sekunde zu Sekunde sah sie schlechter aus. Ich trug sie zu meinem Bett. „ Keyomi leg ein großes Handtuch aufs Bett!“, schnell tat sie was ich sagte und ließ mich dann mit dem Mädchen auf das Bett sinken. Ihr nasser Körper machte meine Sachen auch mit nass, aber das war im Moment nicht wichtig. Ich setzte sie seitlich auf meinen Schoss, so dass ich sie mit einer Hand halten konnte und die andere frei hatte. Ich hielt meine freie Hand auf ihre Wunde und murmelte ein paar Worte, die nur ich verstehen konnte. Ich war der Mächtigste Heiler der Nightwalker und bis her habe ich noch niemanden sterben lassen der meine Hilfe brauchte. Ein heller grauer Schimmer kam aus meiner Hand, es war ein mächtiger Zauber der die Wunde schnell schließen sollte und der Blutstillend wirken sollte. Ein paar blaue Funken zuckten von dem Wundrand und verbannten sich mit meinem Zauber und verstärkten ihn noch. Sie war eine kleine verdammte mächtige Hexe, trotz dass sie während des Kampfes ordentlich an Kraft verloren hatte versuchte ihre Energie sie am Leben zu erhalten. Als die Wunde aufhörte mit bluten und nicht mehr so groß war unter brach ich den Zauber. Keyomi stand immer noch neben mir und hatte mir verzweifelt zu gesehen. „Keyomi, sie wird es überleben, du kannst jetzt auch wieder schlafen gehen, ich kümmere mich um sie. Habt ihr ein Zimmer für sie, wo sie sich ausruhen kann?“, Keyomi nickte. „Ihr Zimmer ist im ersten Stock das zweite.“ Jetzt sah ich sie etwas fragend an. „Sie hat schon ein Zimmer hier?“ „Sie wurde von ein paar Dämonen gejagt und kam hier schwerverletzt an, wir hatten ihr bereits ein Zimmer gegeben damit sie sich ausruhen kann und obwohl sie wusste das sie noch nicht richtig gesund war ist sie einfach abgehauen.“ Ich sah ihr deutlich an das sie enttäuscht war. „Wieso wurde sie von Dämonen verfolgt?“ „Sie hat sich mit einen von ihnen angelegt, sie hat nicht sehr viel erzählt, vielleicht bekommst du etwas mehr aus ihr heraus. Ihr Name ist Domino“ Ich nickte und Keyomi ging. Ich nahm das große Handtuch und wickelte sie darin ein und legte sie erst einmal in mein Bett. Die dreckigen Sachen schmiss ich in den Abfalleimer und dann ging ich erst einmal duschen.

 

Ich wurde von einem warmen streicheln auf meinem Rücken munter. Vorsichtig öffnete ich die Augen und versuchte mich daran zu erinnern was passiert war. Da waren die Dämonen und dann war ein Nightwalker gekommen und ich wurde ohnmächtig. Ruckartig drehte ich meinen Kopf um zu sehen wer diese wärme verursachte. Ein großer Mann saß neben mir und hielt beide Hände über mir. Ich konnte schlecht schätzen wie alt er war, vielleicht Mitte zwanzig, sein langes silbernes Haar hatte er zu einem Zopf geflochten, der ihn bis hinunter zu den Hüften reichten, seine Augen konnte ich nicht erkennen. Er hatte ein aristokratisches Gesicht, fein geschnitten und einen entschlossenen männlichen Gesichtszug. Sein Körper bestand aus langen drahtigen Muskeln die sich unter seinem schwarzen Pullover abzeichneten. „Du hättest sterben können, das ist dir doch klar?“ er sah plötzlich hoch und helle silberne Augen sahen mich scharf an, er nahm die Hände weg und legte sie locker in seinen Schoss. Ich kniff die Lippen zusammen und wisch seinem Blick aus. „Und ich habe noch nie erlebt dass es jemanden geschafft hat Keyomi so zu enttäuschen in so kurzer Zeit!“, ich hörte deutlich den Tadel aus seiner Stimme. Was ging es ihn an was ich machte und was nicht? Vielleicht war ich etwas unfreundlich zu ihr gewesen, aber was sollte ich machen, ich hatte gelernt niemanden zu vertrauen! Er sah mich weiter eindringlich an und wartete dass ich antwortete. Aber was sollte ich darauf sagen? „Das tut mir Leid für sie, aber ich erzähle niemanden gleich meine Lebensgeschichte, wenn ich sie erst seit ein paar Stunden kenne. Ja ich hätte sterben können aber das war auch nicht so geplant gewesen, sie haben mich überrascht und das zu einem ziemlich ungünstigen Zeitpunkt!“ Ich hatte alles gesagt was ich sagen musste. Ich drehte mich etwas und sah auf meine Wunde, sie war schon deutlich kleiner geworden, ich berührte leicht mit den Fingerspitzen die Haut um die Wunde. Mit leichten entsetzten stellte ich fest das ich nackt vor ihm lag, ich zog die Augenbrauen zusammen und nahm die Zudecke um mich etwas zu bedecken. Ich erinnerte mich daran dass ich in eine Wanne gelegt wurde und er mich ausgezogen hatte, also hatte er mich schon nackt gesehen. „Wir sind noch nicht fertig, deine Wunde muss noch weiter behandelt werden!“ Ich robbte auf die andere Seite des Bettes und versuchte aufzustehen. „Das reicht schon. Danke!“, das letzte Wort presste ich heraus, es wieder strebte mir das ich in ihrer Schuld stand. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und testete meine Beine, dass sie mich auch trugen. Als ich sicher war stand ich vorsichtig auf. „Wenn so etwas wie gestern nicht noch einmal passieren soll und du halb verbluten willst dann leg dich wieder zurück in das Bett und lass mich deine Wunde behandeln!“, ich musste grinsen so langsam verlor er die Geduld mit mir. „Ich habe gesagt das es reicht, ich brauche deine Hilfe nicht weiter!“ Warum geriet ich immer wieder an Leute die dachten sie können mir Befehle erteilen. „Göttin! Das was da in deinen Rücken eingedrungen war, war vergiftet, wenn ich die Wunde nicht komplett heile, wird sie niemals heilen und du wirst früher oder später verbluten!“, ich hielt inne, drehte mich um und sah ihn an, suchte in seinem Gesicht ein Anzeichen das er mich anlog, ich fand aber keines. Widerwillig legte ich mich ins Bett zurück. „Domino, wir wollen dir nichts Böses!“ Verwirrt sah ich ihn an. „Wo her kennst du meinen Namen?“ Er zog die Decke weg und legte meinen Rücken frei. „ Keyomi hat ihn mir gesagt“ Er hielt seine Hände wieder über die Wunde und begann ein paar Worte zu murmeln, die wenn ich mich genau konzentrierte verstehen konnte. Unwillkürlich stöhnte ich auf als seine Energie durch meinen Rücken floss, ihn wärmte und die Wunde heilt. Auf meinem Rücken breitete sich eine Gänsehaut aus. „Wie ist dein Name?“ Ich drehte meinen Kopf so dass ich ihn ansehen konnte. „Niklaus. Mein Name ist Niklaus.“ Ich nickte und legte mich wieder flach hin, ich spürte wie sich meine Magie mit der seinen Verband und sie verstärkte. „Deine Magie ist sehr stark, es ist selten dass sie sich mit einer anderen verbindet und einen Heilungsprozess unterstützt, oft zieht sich die eigene Magie zurück und zieht Kraft aus meiner!“ Ich nickte. „Sie hat mir schon oft genug das Leben gerettet!“, bestätigte ich. „Wieso bist du uns nicht beigetreten. Jemanden mit deinen Kräften könnten wir gut brauchen“ Ich verkrampfte mich. „Ich habe mich einmal vor ein paar Jahren bei euch beworben, aber mit der Aussage ich sein nicht mächtig genug eine Absage bekommen“! Langsam drehte ich mich zu ihm um, er sah mich nachdenklich an. „Es geht nicht darum wie mächtig ein Wesen ist und soweit ich weiß wurde nach diesem Kriterium noch nie eine Absage erteilt“, ich zuckte mit den Schultern. „Ihr wolltet mich nicht und ich hatte es auch nie wieder probiert und würde es auch nicht wieder“, er sah mich einen Moment nachdenklich an bevor er sich wieder der Wunde zuwendete. Die Wärme beruhigte meinen aufgewühlten Gedanken. Ich spürte wie ich langsam wieder in den Schlaf hinab glitt.

 

Irgendetwas stimmte nicht. „Domino, wo…“ sie war eingeschlafen, ich musste grinsend den Kopf schütteln. Sie war ein ziemlich dickköpfiges Mädchen, ihre dunkelbraunen Korkenzieherlocken waren wie ein Fächer auf dem Bett ausgebreitet, ihre schokoladenbraune Auge wurden von dichten Wimper verdeckt, sie sah so friedlich aus, aber es war deutlich zu spüren das in ihr ein Chaos an Gefühlen herrschte. Ich beendete den Zauber und klebte ein neues Pflaster auf die Wunde bevor ich sie zudeckte und aus dem Raum ging. Sie sollte ruhig schlafen, sie hatte viel an Kraft verloren und jetzt musste sie wieder welche tanken. Keyomi und ihr Gefährte Marcus warteten vor der Tür. Er hatte eine Hand schützend um ihre schmale Gestalt gelegt. „Ihr geht es gut, Keyomi. Macht euch keine Sorgen!“ Sie nickte leicht und Marcus streichelte aufmunternd über ihren Arm. „Hat sie etwas gesagt?“ Ich nickte leicht. „Vor ein paar Jahren hat sie sich hier beworben wurde aber abgelehnt“ Keyomi runzelte die Stirn. „Ich habe noch nie gehört dass wir jemanden abgelehnt haben!“ „Ich auch nicht!“ bestätigte ich. „Ich werde mich mal erkundigen warum sie abgelehnt wurden ist!“, mischte sich Marcus ein. Ich nickte und verabschiedete mich von den beiden. Irgendetwas stimmte nicht, das war uns klar, wer auch immer ihre Akte bearbeitet hatte, hatte dafür gesorgt dass sie nicht aufgenommen wurde. Es gab nicht viele Gründe die dazu führten von uns abgelehnt zu werden. Wer Menschen tötete und sie folterte oder sich der Dunklen Seite verschworen hatte, wurden nicht aufgenommen, weil sie gegen unsere Grundsätze verstoßen, aber solche Leute bewarben sich auch nicht bei uns. Und Domino gehörte auf keinen Fall zu solchen Leuten, wir wussten bereits das sie es war die die Wesen herbrachte die Menschen angriffen und das sie die Unschuldigen beschützt hatte. Ich ging zurück zu meinen Wohnbereich und lies mich auf meinen Schreibtischstuhl nieder. Etwas war an dem Mädchen das jemanden verunsicherte und alles getan hatte um sie von hier fernzuhalten. Das sie anders war stimmte aber sich war nicht böse. Sie kam mir so vor als hätte sie Jahre lang für sich selbst gesorgt und um ihr Leben kämpfen müsse, sie war niemanden der gleich vertrauen fasste und das war auch in manchen Dingen gut aber aus irgendeinen Grund störte es mich das sie nicht zu uns, zu mir, vertrauen fasste. Sie brauchte Zeit um zu verstehen dass wir ihr nicht böses wollten. Ich ging hinüber zu den Bürogebäuden, wir mussten über den letzten Einsatz reden, bei dem einige Dinge anders liefen als gedacht.

Kapitel IV

 Ich öffnete die Augen und versuchte mich zu orientieren, es war dunkel und nur langsam fand ich mich zurecht. Vorsichtig richtete ich mich auf und wartete bis der Schmerz durch meinen Rücken fuhr, er blieb aber aus. Ich tastete mich den Fingerspitzen die Wunde ab, sie war mit einem Pflaster bedeckt, aber ich hatte das Gefühl das die Wunde nicht mehr so groß war. Ich stand mit der Bettdecke auf und wickelte sie um meinen immer noch nackten Körper. Ich ging zum Fenster, es war Nacht und ich konnte die Sterne sehen. ich suchte den Lichtschalter und machte das Licht an als ich ihn fand. In der Kommode suchte ich mir Klamotten zum anziehen und nahm sie mit ins Bad. Ich ging duschen und genoss das heiße Wasser was über meinen Körper lief und meine verspannten Muskeln lockerte. Ich schäumte mich von oben bis unten ordentlich mit Seife ein und spülte anschließend alles wieder mit heißem Wasser ab. Anschließend hüllte ich mich in ein großes flauschiges Handtuch ein. Mit einem zweiten kleineren Handtuch wischte ich den angelaufenen Spiegel ab, ich starrte mein Gesicht kritisch an. Leichte Augenringe zeigten sich unter meinen Augen und meine Lippen waren trocken und aufgesprungen. Meine karamellfarbene Haut wirkte trocken und fahl. Einige meiner Locken klebten mir im Gesicht, ich nahm einen Kamm, der auf dem Tischchen neben dem Waschbecken lag, und kämmte meine Haare durch. Als ich fertig war, zog ich mich an. Ich hatte viel Kraft verloren und es würde noch eine Zeitlang dauern bis ich mich wieder erholt hatte. Ich öffnete die Tür und wollte heraus treten, blieb aber dann stehen. Niklaus saß auf einen der zwei Sessel die neben dem Fenster standen. „Was willst du schon wieder hier?“ Ich wusste dass es nicht sehr höflich von mir war, aber es war besser wenn man mich mied, früher oder später würde man in meiner Nähe unglücklich werden. „Deine Wunde muss mehrmals täglich behandelt werden!“ Er ging gar nicht auf das was ich sagte ein. „Muss das sein? Die Wunde sieht schon gut aus, es reicht doch wenn wir das morgen machen.“ Niklaus schüttelte mit dem Kopf. „Du weißt doch noch was ich dir gesagt habe. Das Gift wird sich in deinen Körper hinein fressen und dich umbringen, außer ich behandle die Wunde regelmäßig.“ Ich grummelte etwas Unverständliches und zog mir das T-Shirt über den Kopf. Niklaus beobachtete genau was ich tat und seine Finger verkrampften sich etwas. Der Länge nach ließ ich mich auf das Bett fallen. Er stand auf und setzte sich neben mir auf das Bett. Vorsichtig löste er das Pflaster. Ich spürte wie seine Magie in mich hinein floss und meinen Körper stärkte. „Was wirst du machen, wenn du wieder gesund bist?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Vielleicht ziehe ich in einen anderen Staat oder in ein anderes Land.“ Es war nicht gelogen, ich blieb meistens nicht sehr lange und hielt mich von Menschen fern. „Warum bleibst du nicht bei uns? Wir beschützten und kämpfen für einander. Du müsstest nicht mehr alleine sein.“ Ich drehte meinen Kopf etwas und sah ihn einem Moment an. „Ich bin gerne für mich allein!“ Seine Augen huschten zu mir. „Jeder braucht Freunde, auch du und jeder braucht jemanden auf den er sich verlassen kann!“ Ja, aber ich hatte gelernt nur auf mich zu verlassen und am Anfang hatte ich mich auch einsam gefühlt aber es ging vorbei und ich lernte auch damit zu leben. „Also was ist, bleib bei uns und du wirst eine Familie haben.“ Ich hielt seinen Blick nicht länger aus und wendete mich ab. „Ich denk darüber nach.“ Aber ich würde vermutlich abhauen so wie immer. Ich vergrub mein Gesicht in eines der Kissen und versuchte die Tränen zu unterdrücken, die nach oben stiegen.

Als er fertig war, klebte er wieder ein Pflaster über die Wunde und stand auf. „Hast du Hunger? Ich geh jetzt Abendessen, wenn du Lust hast kannst du mitgehen.“ Ich stand auf und sah ihn misstrauisch an. „Du kannst ein paar von uns kennenlernen und vielleicht entscheidest du dich ja doch bei uns zu bleiben.“ Ich nickte leicht. „Ich komme mit essen“, aber an meiner Meinung wirst du nichts ändern können. Ich zog mein T-Shirt wieder an und folgte ihm. „Wie spät ist es?“ Wir gingen den Flur entlang und dann die Treppe hinunter. „Es ist halb neun.“ Er ging um die Treppe herum und einen weiteren Gang entlang, der in ein anderes Haus endete. „Das Haus, in dem auch dein Zimmer ist, ist das Wohnhaus, wir gehen jetzt das Gemeinschaftshaus eins, hier sind Cafeterien, Speisesäle und ein Internetcafé.“ In dem anderen Haus gingen wir wieder eine Treppe hinauf, Nikolai öffnete eine Tür und ging vor raus. Der Speisesaal sah aus wie man sich eben einen Speisesaal vorstellte. Überall standen Tische und Stühle, es saßen nicht mehr viele Leute da. Wir gingen erst zu dem Buffet. Ich nahm mir etwas Salat und dazu ein paar Hühnerfleischstreifen. Dann holte ich mir noch ein paar Scheiben frischen Brot. Er führte mich an einen Tisch der etwas weiter hinter stand, es saßen noch ein paar Leute an dem Tisch und unterhielten sich leise miteinander. Unter anderen auch Marcus und Keyomi. So langsam wurde mir klar, das ich nicht wirklich nett zu Keyomi gewesen war und auch nicht sehr dankbar. Sie hatte viel für mich getan und ich hatte das mit Füßen getreten und bin einfach abgehauen und zu allem Überfluss hatte ich sie auch noch in Gefahr gebracht. Mein Mund war plötzlich trocken, ich versuchte zu schlucken um das trockene Gefühl los zu werden. Was aber nicht wirklich gelang, mein Hals fühlte sich wie Sandpapier an. Ich blieb hinter Nikolai stehen, vielleicht war es doch nicht so gut das ich mitgekommen war. „Das ist Domino“, er trat zur Seite und gab den Blick auf mich frei. „Und das sind Terra...“, ein hübsches Mädchen mit langen schwarzen Haaren und sehr zarten und feinen Gesichtszügen, es war deutlich zu sehen das sie eine Fee war. „...Adam...“, ein blonder Vampir, „... Eli...“ ein großer dunkelhäutiger Werwolf, mit starken stählernen Muskeln. „...und Lydia“, eine rothaarige Hexe, die nicht sehr erfreut war das ich dabei war. „Was bringst du sie hier her? Hat sie nicht schon genug Unheil angerichtet?“ Leider hatte sie recht, ich hatte sie alle in Gefahr gebracht. „Lydia!“ rief Nikolai warnend. „Was denn? Ist doch wahr! Sie hat uns alle in Gefahr gebracht vor allem Keyomi!“ Sie funkelte mich wütend an. „Hör auf Lydia! Sie wollte niemanden in Gefahr bringen!“ Nikolai verteidigte mich, obwohl auch ich ihm viel unrecht getan hatte. „Bist du auf ihrer Seite, Klaus?“ Er schüttelte mit dem Kopf. Es war ein Fehler mit zu gehen, besser wenn ich zurück ging! „Ich bin auf niemandes Seite, aber du kannst sie nicht verurteilen für etwas, worüber du nicht Bescheid weißt...!“ Ich berührte Nikolai an der Schulter und unterbrach ihn. „Ist schon gut, sie hat ja recht. Ich glaube es ist besser wenn ich jetzt gehe!“ Ich sah wie Lydia hochmütig grinste. „Domino, warte...! Verdammt Lydia, kannst du nicht einmal deine Gedanken für dich behalten?“ Ich wollte mir keine Beleidigungen mehr von ihr anhören, also drehte ich mich um und ging. „Ich hab nur das gesagt was alle hier dachten! Lass sie gehen und setzt dich mit her und esse mit uns!“ Ich beschleunigte meinen Schritt, so schnell wie möglich musste ich dort weg. Den Teller den ich immer noch in der Hand hatte stellte ich auf irgendeinen Tisch, der Hunger war mir jetzt endgültig vergangen. Als ich zu der Tür hinaus war, rannte ich los. Die Treppe hinunter und dann den Gang entlang. Ich atmete tief durch und teleportierte mich weiter Richtung meines Zimmers. Allerdings hatte ich meine Kraft etwas unterschätzt. Ich krachte auf die Treppe und rollte ein paar Stufen wieder hinunter. Eine von diesen Stufen bohrte sich zwischen meine Rippen und mir blieb für einen Moment die Luft weg. Normal war ich nie jemand der jammerte und sich groß beschwerte. Ich hatte immer kämpfen müssen und nicht immer ist es gut gelaufen aber es ging immer irgendwie weiter. Einen Moment blieb ich auf der Treppe liegen und versuchte wieder Luft zu bekommen. Auf allen Vieren krabbelte ich den Rest der Treppe hinauf und zog mich an dem Treppengeländer hinauf. Leicht hielt ich mir die Seite und ging dann weiter Richtung meines Zimmers. Als ich die Tür hinter mir schloss rutschte ich kraftlos an der Wand neben der Tür zusammen. Einst nahmen die Dämonen das Leben meiner Eltern, aber verraten wurden sie von Menschen. Meine Eltern starben als ich sechs war, ich lebte dann ein paar Jahre bei meiner Tante, bis ich sechzehn war, dann verschwand sie plötzlich und ich musste lernen für mich selbst zu sorgen. Hätte ich meine Magie nicht gehabt, hätte ich das nicht überlebt. Ich hatte mir auch nie Gedanken gemacht, ob es für mich Gefährlich werden würde, dafür hatte ich schon zu viel durch gemacht. Mein Leben lang musste ich stark sein und plötzlich fühlte ich mich so schwach. Ich zog die Beine an mich heran und stützte meine Stirn an meine Knie ab. Müdigkeit vernebelte mein Gehirn und ich spürte wie mein Körper herunterfuhr.

Plötzlich ertönte ein Geräusch, sofort öffnete ich die Augen und starrte in die Dunkelheit die in meinem Zimmer herrschte. Vor dem Fenster bewegten sich Schatten, schnell hin und her. Ich stand auf und schlich vorsichtig auf das Fenster zu. Ich stellte mich dicht an die Wand und schielte vorsichtig hinaus. Nichts! Ich sah überhaupt nichts! Ich öffnete ein Fenster und lehnte mich ein Stück hinaus. Wie aus dem Nichts flog ein Feuerball auf mich zu. Abwehrend hob ich die Hände, um eine Schutzwand aufzubauen, aber es geschah nichts, ich probierte es noch einmal, wieder geschah nichts. Panisch hockte ich mich hin. Der Feuerball flog durch das Fenster, über mich hinweg und landete auf dem Bett, welches sofort in Flammen aufging. Und plötzlich stand alles in Flammen, überall um mich herum war Feuer und ich hatte keine Magie mehr, sie war fort. Ich rannte zu der Tür und trat sie ein. Mit einem lauten Knall flog sie auf. Aber auf dem Flur herrschte ebenfalls Chaos. Ich musste husten, der Rauch hing so dicht das ich nicht mehr atmen konnte. Je mehr ich hustete desto mehr atmete ich diesen Rauch ein und drang in meine Lunge ein. Ich beugte mich vorn über und versuchte Luft zu holen und mich zu beruhigen. Als ich etwas besser atmen konnte richtete ich mich wieder auf. Ich ging weiter und stand im Wohnzimmer meines Elternhauses. Ich sah hinter dem Sessel die Hand meiner Mutter auf dem Boden liegen. Ich wusste das sie beide dort lagen und Tod waren, wusste das sie in ihrem eigenen Blut lagen und dennoch ging ich auf sie zu. Plötzlich krachte etwas von der Decke, ich konnte nicht erkennen was es war, zu sehr war es schon von den Flammen verbrannt wurden. Ich schrie auf und sprang zur Seite, plötzlich löste sich ein blauer Blitz aus meinen Händen, trafen auf den Gegenstand und schleuderte mich gegen eine Wand. Etwas viel von oben auf mich hinunter und drückte mich nach unten. Ich spürte nichts, es tat nicht weh aber ich konnte auch nicht aufstehen. Plötzlich hörte ich wie jemand nach mir rief. Ich versuchte mich zu konzentrieren, um zu verstehen wer da rief und was derjenige rief. „Domino, beruhige dich, ich bin hier!“ Wer war das? Ich konnte diese Stimme nirgends einordnen. Ich versuchte das was auf mir lag weg zu drücken und aufzustehen. Mit einer Hand konnte ich es umfassen, ich kniff die Augen zusammen und versuchte mit Hilfe meiner Magie mich zu befreien. „Domino, hör auf, mach die Augen auf!“ Die Stimme klang gequält, aber ich gehorchte ihr. Vorsichtig blinzelte ich und sah in silberne Augen, in Nikolai Augen. Ich hörte auf mich zu währen und nahm die Hand weg. „Nikolai?“ Ich konnte nur flüstern. Die Flammen wurden immer kleiner und verschwanden. „Ja genau, ich bin es Nikolai. Mach die Augen auf und schau mich an!“ Ich nickte leicht und sah ihn jetzt richtig an. Wir waren nicht in dem Haus meiner Eltern sondern in meinem Zimmer und so wie es aussah hat es auch nicht gebrannt. „Was ist los?“ Nikolai war über mir und hatte mich festgehalten, sein Griff lockerte sich und er richtete sich etwas auf. „Du hast schlecht geträumt als ich kam, und als ich dich auf dein Bett gehoben hatte, hast du angefangen um dich zu schlagen.“ Ich hatte nur geträumt? Ja so musste es sein, das Haus meiner Eltern war damals abgebrannt und nichts war mehr übriggeblieben. Aber was war mit meiner Magie, sofort setzte ich mich auf, faltete meine Hände zu einer Kuhle und schloss die Augen, ich stellte mir vor wie ich den Kern meiner Magie in meinen Händen hielt, der einzige Beweis das ich noch eine Hexe war. Als ich die Augen öffnete, schwebte eine faustgroße hellblaue Kugel in meinen Händen. Sie war wunderschön, außen war sie von blauen Nebel umgeben und von innen zuckten Blitze heraus. Ich seufzte auf und schloss meine Hände, sie war noch da. Alles war nur ein schrecklicher Traum gewesen. Nur ein Traum. Plötzlich viel mir etwas ein, was mich nieder gedrückt hatte, hatte ich versucht mit Magie von mir weg zu bekommen, aber was war wenn ich es auch in Wirklichkeit getan hatte? Mein Blick sah zu Nikolai, er sah mit genommen aus. „Es tut mir leid! Ich wollte dir nicht weh tun!“ Er nickte leicht. „Es ist alles in Ordnung. Was ist mit dir, geht es dir wieder besser? Was hast du geträumt?“ Kraftlos lies ich mich wieder in die Kissen sinken. Ich konnte und wollte nicht darüber sprechen und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Warum bist du eigentlich her gekommen?“ Er sah mich noch einen Moment an, dann stand er auf und ging zur Tür, dort stand auf dem Boden ein Teller, den er holte. „Das was Lydia gesagt hat..., nimm es dir nicht so an! Und ich dachte du brauchst vielleicht noch etwas zu Essen?“ Nikolai lächelte mich versöhnlich an. Ich war auf niemanden sauer und auf allerwenigsten ihn. „Sie hatte ja recht, ich hab alle in Gefahr gebracht und meinetwegen wäre Keyomi fast gestorben. Ich danke dir für das Essen aber ich hab kein Hunger!“ er stellte den Teller neben mir ab, es war der Salatteller den ich mir vorhin zusammen gestellt hatte. „Keyomi würde das mit Sicherheit freuen wenn du ihr das selber sagst. Und es ist besser wenn du etwas isst, du musst zu Kräften kommen!“ Ich konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. „Domino iss etwas!“ Er würde sich nicht abbringen lassen. Also setzte ich mich etwas auf, als ich mich nach vorne beugte, zuckte es durch meine Seite, aus Reflex legte ich meine Hand auf meine Rippen. „Was hast du?“ Bevor ich reagieren konnte drückte er mich zurück in die Kissen und schob mein T-Shirt hoch. „Nichts! Lass das!“ Ich versuchte ihn von mir fort zu schieben, aber da hatte er schon mein T-Shirt zu Seite gezogen. Ein riesiger blauer Fleck, zeichnete sich über meine Rippen ab. „Das sieht aber nicht nach nichts aus! Also was ist da passiert?“ ich hörte auf mich zu wehren und seufzte auf. „Ich hab meine Kraft etwas unterschätzt und bin auf der Treppe gelandet.“ endlich ließ er von mir ab. „Soll ich dich heilen?“ Schnell schüttelte ich mit dem Kopf. „Nein es geht schon!“ Ich schob ihn von mir weg und richtete mich auf. Tränen der Trauer und der Verzweiflung stiegen in mir hoch. Trauer, über den Verlust meiner Familie und Verzweiflung, weil ich nicht das Gefühl hatte, das mein Leben je besser werden würden. Es würde nie jemand geben, der sich um mich Sorgte und mich mochte. Und wenn ich doch auf so jemand traf, überlebte derjenige in meiner Nähe nicht lange. Ich hatte noch nie jemand zum reden gehabt und noch nie hatte ich über meine Albträume und dem tot meiner Familie gesprochen. Und plötzlich hatte ich das Gefühl es zu tun, Nikolai alles anzuvertrauen. Ich starrte auf meine Hände, die verkrampft in meinem Schoss lagen, als ich anfing zu sprechen. „Es ist immer der gleiche Traum...“, begann ich, ich spürte das er mich aufmerksam ansah. „Ich bin zuhause und höre draußen Geräusche und als ich das Fenster aufmache um zuschauen wo die herkommen, kommen Feuerbälle durchs Fenster geflogen. Ich war sechs Jahre alt, ich hatte meine Kräfte noch nicht unter Kontrolle, mal gehorchten sie mir und mal nicht. Dieses mal gehorchten sie mir auch nicht. Alles um mich herum ging in Flammen auf. Ich rannte ins Wohnzimmer zu meinen Eltern. Sie lagen tot hinter dem Sessel, in ihrem eigenen Blut. Ich weiß es, aber dennoch gehen ich auf sie zu. Und plötzlich fängt an, alles um mich herum einzubrechen, die Decke fällt ein und alles geht kaputt. An dieser Stelle wache ich immer auf.“, Tränen liefen mir übers Gesicht, ich hob den Kopf und sah ihn an. Er hatte mich die ganze Zeit beobachtet. Mit einer Hand fuhr er sich durch seine Haare, dann sah er mir wieder in die Augen. „Du bist hier in Sicherheit, hier wird dir nichts geschehen!“ Seine Stimme war leise, als wollte er mir keine Angst machen, aber dennoch klang er bestimmt und nichts in seiner Stimme lies irgendwelche Zweifel. Er beugte sich zum mir und vor mit den Fingern über meine Wange. Für einen Moment lies er seine Hand auf meiner Wange liegen. Es war eine Geste des Trosts und auch wenn sie nur kurz dauert, sorgte sie dafür das mir noch mehr die Tränen kamen. Als ich anfing zu schluchzen, nahm er mich in den Arm. Behutsam strich er mir über den Kopf. „Es ist nicht so das ich Angst um meine Sicherheit habe“, dafür lebte ich einfach schon zu lange allein. Ich hob mein Kopf und sah ihn an. „Ich hab noch nie jemand davon erzählt, was damals passiert ist und das es mich immer noch verfolgt, Nacht für Nacht“, ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, zu groß war meine Furcht, vor dem was ich in ihnen sehen konnte. „Du kannst mir vertrauen, wenn du reden willst, kannst du immer zu mir kommen!“, er hob sanft mein Kinn an und zwang mich so ihn anzusehen. Ich nickte leicht. Plötzlich überkam mich eine unsagbare Müdigkeit. Nikolai muss es mir wohl angesehen haben. Er drückte mich in die Kissen zurück und zog die Decke über mich. „Versuch etwas zu schlafen, ja, morgen sieht die Welt schon ganz anders aus!“ er stand auf und lief auf die Tür zu. „Danke!“, flüsterte ich, zu mehr war ich nicht mehr imstande. „Gerne!“ kam es von ihm. Er zog die Tür und ich schlief ein.

Kapitel V

 

Ich träumte nichts mehr in dieser Nacht. Kurz nach Sonnenaufgang wurde ich wach, mir war unglaublich heiß. Noch etwas schlaftrunken wankte ich ins Bad. Ich stützte mich mit den Armen auf dem Waschbecken ab. Als ich in den Spiegel sah, erschrak ich. Ich hatte dunkle Augenringe und meine Wangen glühten rot, einige Strähnen klebten mir im Gesicht.ich drehte den Wasserhahn auf und spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht und lies es über meine Arme laufen. Plötzlich wurde mir schlecht, hastig klappte ich die Klobrille hoch und erbrach mich. Ich hatte einen komischen metallischen Geschmack im Mund, als ich ins Klo blickte wurde mir noch übler, ich hatte Blut erbrochen, frisches hellrotes Blut. Augenblicklich wurde mir schwindlig, vorsichtig erhob ich mich. Nur mit mühe schaffte ich es wieder zum Waschbecken, ich versuchte mein Mund auszuspülen, was mir nur mäßig gelang. Ich musste zu Nikolai, ich spürte das etwas nicht stimmte. Meine Beine fühlten sich wie Pudding an, ich hatte kaum kraft mich aufrecht zu erhalten. Als ich aus dem Bad raus trat, viel ich auf den Boden, auf allen Vieren versuchte ich bis zur Tür zu kommen. Langsam zog ich mich an der Tür hoch und stolperte zur Tür hinaus. Mir war so heiß, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, nur das ich zu Nikolai wollte. Wo musste ich nur lang? Alles war verschwommen. „Hallo?“, es kam nicht mehr als ein krächzen. „Hilfe! Bitte!“, alles fing an sich zu drehen und mir wurde wieder übel, meine Beine sackten wieder zusammen und ich brach auf dem Flur zusammen. Erneut musste ich mich erbrechen, und es wurde bereits dunkler um mich herum. Ich spürte einen Windzug, brachte aber nicht mehr die Kraft auf, hoch zu schauen. „Scheiße...!“, hörte ich jemand rufen und schwere Schritte kamen auf mich zu. Eine kühle Hand berührte mich kurz. „Shit... du glühst ja!“ die Schritte entfernten sich wieder. Nein bleib da, geh nicht weg! Ich hatte keine Kraft mehr zu Rufen. Er klopfte an eine andere Tür und sagte etwas, was ich aber nicht verstehen konnte, die Kraft verließ mich und ich wurde wieder einmal ohnmächtig.

 

Jemand hämmerte wie wild an der Tür und rief meinen Namen. Hastig stand ich auf und öffnete die Tür. Vor mir stand ein aufgeregter Seval. Seval war ein Werwolf und eigentlich sehr ausgeglichen, ihn brachte nichts so schnell aus der Ruhe. „Nikolai schnell du musst mit kommen, die kleine Hexe....ihr geht es nicht gut...sie ist heiß....und sie hat Blut erbrochen. Stay ist bei ihr“, er wollte schon gehen, als er aber sah das ich ihm nicht folgte bleib er stehen und sah mich verwirrt an. Kleine Hexe? Meinte er Domino? „Nun komm schon, die kleine sah echt nicht gut aus!“ Wie vom Blitz getroffen, rannte ich los und folgte Seval. Als wir um die Ecke bogen sah ich wie Stay auf dem Boden hockte und etwas in der Hand hielt und Domino in seinem Arm. „Domino?!“ Ich berührte sie im Gesicht und strich ich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Er hatte recht, sie glühte. Ihre Augenlider flatterten, ihre Augen waren ganz glasig und sie sah keinen von uns direkt an, viel mehr als würde sie durch uns hindurchschauen. „Wir müssen so schnell wie möglich ihr Fieber senken!“ Stay hob sie hoch und sah mich an und wartete auf Anweisungen. „Okay, gut, wir bringen sie zu mir, da ist eine Wanne, ich geh vor und lass sie voll mit kaltem Wasser!“ Ich rannte los und Stay und Seval kamen mir hinterher. In meinem Zimmer angekommen, drehte ich das Wasser in der Badewanne auf, aus dem Schrank holte ich ein paar Handtücher und schmiss sie daneben hin. Stay kam mit Domino auf dem Arm ins Bad gelaufen. Wir fassten sie recht uns links unter den Armen und Beinen und hoben sie über die Wanne. „Wir legen sie ganz langsam in die Wanne ja! Seval besorge so viel Eiswürfel wie du finden kannst!“ Seval nickte und verschwand. Stay und ich hoben Domino in der Zeit in die Wanne. Sie war wieder bewusstlos ihr Kopf hing schlaff nach hinten. Als sie fasst komplett im Wasser war, fing sie an sich zu währen. Domino schrie plötzlich auf und fasste an unsere Handgelenke. Ich hatte eine leise Ahnung was als nächstes kommen würde, aber bevor ich reagieren konnte, floss auch schon Strom durch uns hindurch. „Scheiße..!“, Stay stöhnte auf genau wie ich. „Domino beruhige dich! Bitte.... ahh... Domino hör auf!“ genauso plötzlich wie sie ihre Energie durch uns hindurch schickte, hörte es auch wieder auf. Wir atmeten erleichtert auf. „Dafür das es ihr so schlecht geht, hat sie noch ganz schön Energie, die Kleine“! Stay hockte sich neben die Wanne und sah etwas gequält aus. Ich nickte und sah sie einen Moment an. „Ich frag mich wo das Fieber auf einmal herkommt..?“ Ich zog sie ein Stück hoch. „Hilf mir sie auszuziehen!“ Stay fasste ihr unter die Arme und hielt sie fest, während ich ihr das T-Shirt über den Kopf zog. „Scheiße..!“, die Schusswunde sah fürchterlich aus. Gestern hatte sie schon so gut ausgesehen. Sie war entzündet und schwarze Streifen führten von ihrer Wunde weg. „Was ist das?“ Stay sah genauso entsetzt aus wie ich. „Ich glaube es ist das Gift, in das der Pfeil getränkt war. Eigentlich dachte ich es wäre fast verheilt?!“

Seval kam mit mehreren Tüten Eiswürfel wieder. „Schütte sie alle rein!“ Ich fühlte ihre Temperatur, sie war immer noch sehr warm. „Ihr Puls geht langsam wieder runter“, ich sah Stay an, der sie etwas erleichterter ansah. Stay war ebenfalls ein Werwolf, sowohl als Mann als auch als Wolf sehr beeindruckend. Seine dunkle Hautfarbe bildete einen großen Kontrast zu seinen fast weißen Pupillen. Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihre Wunde und murmelte ein paar Heilungssprüche. Es dauerte zu lange, als sonst. Es war ein starker Zauberspruch und eigentlich sollte sie schneller heilen, aber man sah kaum das etwas passierte. „Ich muss ein paar Sachen holen. Lasst sie nicht zu lange in dem kalten Wasser!“, ich stand auf und ging hinaus um ein paar Heilkräuter, Kristalle und andere Sachen die mir dabei Helfen sollten das Gift aus ihrem Körper holen. Zehn Minuten später kam ich wieder, die Jungs legten Domino gerade in Handtücher gehüllt auf mein Bett. Während sie ihr die nassen Sachen auszogen, stellte ich Kerzen und Weihrauchstäbchen und die Kristalle auf. Mit einer Handbewegung entzündeten sich alle Kerzen und das elektrische Licht ging aus. Domino hob schwach den Kopf an und sah mich an. „Nikolai, sag ihnen, sie sollen aufhören mich auszuziehen!“, ihre Stimme war sehr leise und brüchig. Ich musste lächeln, als hätte sie keine anderes Problem. Ich ging zu ihr hin und strich ihr über den Kopf. „Wenn wir die Sachen anlassen kühlst du zu sehr aus!“ „Das haben wir ihr auch schon gesagt“, schnaubte Seval und stützte sie, damit Stay ihr Handtuch richtig umbinden konnte, die Unterwäsche hatten sie ihr angelassen. Was vielleicht auch der Grund war, weshalb sie nicht weiter protestierte. Ich bedeutete den Jungs das sie sie auf den Bauch legen sollte und das Handtuch von ihren Rücken weg schieben. Ich legte alle anderen Utensilien, die ich mitgebrachte hatte, neben mich hin. Vorsichtig beugte ich mich zu ihr herunter. „Domino, es wird nicht angenehm werden, ich muss das Gift aus dir raus holen..... es tut mir leid!“ ich strich ihr erneut über den Kopf. „Haltet sie gut fest!“ richtete ich mich an die Jungs, die sich so hinstellten das sie sie gut festhalten konnten. Ich atmete noch einmal tief ein und aus, die Flammen der Kerzen leuchteten heller, und nahm ein Beutel mit Quarzpulver und streute etwas über die Wunde. Ich nahm ein Messer mit einer Obsidianklinge und setzte sie an der Wunde an. Als ich begann ein Kreuz in ihre Wunde zu schneiden, verkrampfte ihr Körper und sie fing an vor Schmerzen zu stöhnen. Schwarze Flüssigkeit floss aus der Wunde, es schien als hätte die Flüssigkeit ein eigen Leben, sie bildete einen Kreis um die Wunde und floss um sie herum. Das Pulver fing an sich mit der Flüssigkeit zu binden und sie floss langsamer. Es war ein Fluch und man konnte sie nur mit Feuer vernichtet, dafür musste man ihn aber erst aus ihrem Körper heraus bekommen, jedoch ging der Fluch nur auf etwas Lebendiges über, das in welcher Art auch immer geschwächt war. Ich nahm einen Apfel und schnitzte ihn an und legte ihn auf ihre Wunde. Ich fing an die Zaubersprüche zu sagen, die dafür sorgten das der Fluch hinaus gezogen wurde und sich in den Apfel festsetzen konnte. Als die ersten Worte gesprochen waren, fing Domino an mit zittern erst ganz leicht, aber je öfter und lauter ich die Zauber sprach desto schlimmer wurde es. Sie riss an ihren Armen und Beinen und versuchte sich zu bewegen, aber Seval und Stay hielten sie gut fest. Sie schrie und bäumte sich auf, es funktionierte. Die Streifen auf ihrem Rücken zogen sich langsam zurück, dafür wurde der Apfel dunkel. Als die letzten Reste des Fluches in den Apfel wanderten, erschlaffte Domino und blieb reglos liegen. Ich lies den Apfel in der Luft hoch steigen und hielt ihn ein Stück von uns weg, mit einem schnipsen ging er in Flammen auf. Die Flammen leuchteten blaugrün und zischten. Nach ein paar Minuten war der Apfel vollständig verbrannt.

„Nikolai, sieh fühlt sich schon wieder viel zu warm an!“ ich drehte mich zu Domino und fühlte ihre Haut. Seval hatte recht, ihre Temperatur stieg wieder. „Es sind die Nachwirkungen des Zaubers. Sie hat höllische Quallen gelitten. Ich danke euch für eure Hilfe!“ ich sah sie beiden an. Sie nickten und traten ein Stück auf mich zu. „Danke für deine Hilfe, sie wäre wahrscheinlich ohne deine Hilfe gestorben. Sollen wir sie wieder in ihr Zimmer bringen?“ Ich schüttelte mit dem Kopf. „Nein lasst sie hier. Ich werde noch ihre Wunde versorgen und lieber noch ein bisschen beobachtet, falls sich ihr Zustand wieder verschlimmert“. Stay und Seval verabschiedeten sich und gingen. Ich versorgte ihre Wunde noch und legte sie dann richtig in mein Bett und deckte sie zu. Erschöpft lies ich mich in einen der Sessel fallen, die in meinem Zimmer standen. Ich sah sie noch eine ganze Weile an, bis mir irgendwann die Augen zu vielen.

Kapitel Vl

 

Als ich aufwachte, fühlte ich mich seit langen mal wieder ausgeschlafen. Mir tat nichts weh, ich hatte keine Schmerzen mehr. Ich öffnete die Augen sah mich etwas um. Es war nicht mein Zimmer, und auch nicht mein Bett in dem ich lag, als ich mich auf eine Seite drehte, sah ich Nikolai. Er saß neben mir in einem Sessel und schlief, er sah ziemlich fertig aus. Warum war ich hier? Ich konnte mich nicht erinnern was passiert war. Seine Hand lag auf dem Bett, ich griff nach seiner Hand und berührte sie. Nikolai schreckte hoch und sah mich an. Seine Hand griff nach meiner und er rückte ein Stück näher an mich heran. „Geht es dir gut?“, ich lächelte ihn leicht an und nickte. „Ja mir geht es gut“! „Kannst du dich an irgendetwas erinnern was passiert ist?“ Ich sah ihn Verständnis los an. Plötzlich fiel mir ein, das ich kurz nach Sonnenaufgang aufgewacht war und es mir nicht gut ging, mir war heiß und schlecht und ich hatte Blut erbrochen. „Ich kann mich nur daran erinnern das es mir nicht gut ging.. und...“ Bildfetzen tauchten vor meinen inneren Augen auf. „Ich lag in einer Wanne und du sagtest es tut dir leid.... Was tut dir leid?“, ich sah ihn verwirrt an, was war passiert? „Ich hab das Gift unterschätzt was durch den Pfeil in dich eingedrungen war. Es war ein Fluch und er breitete sich aus und es hätte nicht mehr viel gefehlt und du wärst gestorben. Du hattest sehr hohes Fieber und hast Blut erbrochen. Wenn Stay dich nicht rechtzeitig gefunden hätte, weiß ich nicht wie es ausgegangen wäre“! Langsam stieg Angst in mir hoch. „Ich hab den Fluch aus dir heraus geholt, aber du hast sehr gelitten und bist während ich den Zauber durchgeführt habe, ohnmächtig geworden.“ Er hatte mich schon wieder gerettet und ich war so undankbar gewesen. „Ich danke dir! Wirklich! Wie lange war ich bewusstlos gewesen?“ Er fuhr sich durch seine Haare, sie sahen aus, als ob er sie lange nicht gekämmt hatte, Strähnen hatten sich aus seinem Zopf gelöst und hingen ihm wirr ins Gesicht. „Drei Tage“!, entsetzt sah ich ihn an. Ich war drei Tage lang bewusstlos gewesen. „Und du warst die ganze Zeit bei mir?“ ich sah ihn an, ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden. „Ja. Es sah lange danach aus, das dein zustand sich nicht bessern würde. Bis gestern, seit gestern hast du kein Fieber mehr und siehst auch nicht mehr so blass aus!“ „Danke...“, flüsterte ich. Er drückte sanft meine Hand, die immer noch in seiner lag. Es klopfte an der Tür und eine sanft lächelnde Keyomi kam herein. ...

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Tag der Veröffentlichung: 27.08.2014

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