Cover


Prolog




I

ch weiß nicht wohin ich renne. Obwohl ich diesen Flur durch die oberen Etagen kenne, fühle ich mich wie eine Ameise die man in ein Labyrinth gesetzt hat und sie muss ihren Weg raus finden.
Es war sehr dunkel hier, die Lampen waren alle kaputt. Ich kann gerade noch meine Hand sehen, wenn ich sie mir vor mein Gesicht halte. Hier roch es auch seltsam, nach altem, verrosteten Metall und Schimmel. Ich kann es nicht verstehen unser Hotel war eigentlich Neu renoviert, dennoch war hier in diesem Stock alles alt und grausig, überall waren Spinnennetze. Hat mein Vater hier keine Renovierung durchgeführt?
Ich muss kurz stehen bleiben um einmal tief einzuatmen. Meine Kondition war gerade nicht die beste und meine Lungen fühlten sich an, ob sie jeden Augenblick explodieren würden. Da ich keine Schritte mehr hinter mir hören kann, glaubte ich, ich hätte ihn abgehängt. Doch als ich mich umsehen wollte, packte er mich und schleuderte mich gegen die Wand. Ich spüre, wie sich die Glasscherben von dem Bilderrahmen in meinen Arm bohrten. Ich schrie auf, als ich auf den Boden landete. Meine Augen waren voller Tränen, da mir alles höllisch schmerzte. Mich zu bewegen, war die reinste Qual.
„Dachtest du, du entkommst mir?“, sagt er mit seiner rauen Stimme. Er macht mir Angst. Ich schloss meine Augen vor Schmerzen. Wenn ich einfach hier auf dem Boden reglos liegen würde, lässt er mich vielleicht in Ruhe. Der Plan war eine schlechte Idee. Denn ich spüre seinen ekelhaften Atem auf mir. Ich verzog mein Gesicht. Er lacht laut auf. „Dein Plan hätte so oder so nicht funktioniert.
Ich kann deinen Herzschlag hören. Den kann man gar nicht überhören so laut schlägt es“, und lacht weiter. Kann er nicht einfach aufhören zu lachen? Es war grauenhaft. Langsam öffne ich meine Augen, sah ihn mit verzogenem Gesicht an und sage spöttisch: „ Zähneputzen ist nicht so dein Ding? Mhm? Eher … ein Fremd...“ Ich brach ab, da er mich an meinem verletzten Arm festhielt, so dass ich laut aufschrie. Er kneift seine Augen zusammen, und sah mich böse an. Das war kein gutes Zeichen für mich. Warum um Gotteswillen kann ich einfach nicht die Klappe halten?
„Rede nur weiter so und du bist früher Tod als geplant. Ich weiß einfach nicht, was Matt an dir so toll findet. Du bist einfach ein stink normales Mädchen. Die nicht weiß, wie man die Klappe halten kann.“
Er grinst mich frech an. Für ein paar Sekunden sah ich ihn mit aufgerissen Augen an. Habe ich es gerade richtig verstanden?
„Du hast den Namen richtig verstanden. Das ist dein geliebter Matt.“ Über diese Erkenntnis kann ich nur noch meinen Kopf schütteln. Ich fasse es nicht. Langsam ließ ich meinen Kopf zurück auf den Boden fallen, da ich mich so geschockt hatte. Länger hätte ich es nicht aushalten können, da mein Arm höllisch wehtat und noch dazu es wollte einfach nicht aufhören zu bluten.
Plötzlich läutet sein Handy. „Ja?“, antwortet er flott und ging ein paar Meter weg.
Er redet so leise, dass ich ihn nicht so gut hören konnte.
Ich will nur ein bisschen meine Augen schließen. Die Schmerzen machen mich fertig und noch dazu kann ich es einfach nicht fassen, dass es mein FREUND Matt war, der an allem Schuld war. Wie ich es mitbekam war er der Boss von denen. Wenn ich so daran denke, wurde mir richtig übel daran und ich kann nur Blut riechen, wovon mir schlecht wird. Es macht einfach alles schlimmer. Ich muss richtig würgen.
Leise höre ich nur von seinem Telefonat „Okay. Ich bring sie jetzt rüber.“
Der Idiot kam zu mir rüber und warf mich gewaltig über seine Schulter. Der Schwung gab das letzte und um mir herum wurde alles schwarz.


1



„Lohren steh endlich auf!“, schrie Edith herum und räumt laut meine herumliegenden Sachen auf.
Ein paar Sekunden war sie still. Ich glaube, sie meint dass ich noch schlief. Ich muss einfach im Bett liegen bleiben und sie würde es aufgeben mich zu wecken. Wie jedes Mal gab sie nach ein paar Minuten auf. Sie macht die Tür auf und ging raus. Endlich war sie weg. So zog ich meine Decke enger an mich und kuschelte mich in meine kuschelweichen Kissen ein. Die so gemütlich waren, dass es einem einfach verlockt weiterzuschlafen.
Ich spüre wie ich langsam in den Schlaf fiel, als plötzlich einer mir meine Decke wegzog. Nein, sie hatte es doch nicht aufgegeben. Da ich ein stur Kopf war, gab ich auch nicht schnell auf und lies meine Augen weiterhin zu.
Und plötzlich spüre ich ein Kissen, was man mir ins Gesicht schleudert hat. „Was soll das werden Edith? Lass mich einfach einmal in Ruhe. Es ist Wochenende und ich will nur ein bisschen länger schlafen. Ist das viel verlangt?“, schnaubte ich wütend. Boom und ein zweites Kissen landet in mein Gesicht.
Ein drittes Mal werde ich mir das nicht gefallen lassen. Ich nahm mein Polster, sprang auf und machte endlich meine Augen auf und ich erschrak als ich Noah sah. Was um alles in der Welt macht er so früh hier?
Ich will gerade etwas sagen und Noah traf mich wieder. Das gibt Rache, dass kann er mir glauben. Er hätte es nicht nochmal machen sollen. „Kissenschlacht!“, schrie ich und sah ihn böse an. Nahm zwei Kissen in die Hand und warf sie auf ihn. „Haha. Du weißt ja, ich war schon immer gut, wenn es ums treffen ging“, lach ich ihn aus. Er machte seinen Mund auf, um etwas zu erwidern und schon schoss ich ein zweites Mal auf ihn. Mhm, jetzt waren wir wieder Quitt. Ich hoffe wirklich er würde es aufgeben, aber das Gegenteil war der Fall. Er rennt auf mich zu, warf mich auf mein Bett und fing an mich zu kitzeln. Ich lach mich kaputt und habe schon Bauchschmerzen. Natürlich versuch ich mich zu befreien, indem ich versuche ihn zu zwicken und zu kitzeln. Aber das hilft alles nichts. Denn er setzt sich auf mich und nahm meine Hände über meinen Kopf und hielt sie dort fest. Noah sah mich einfach nur an. Ich weiß nicht, das war kein normaler Blick von ihm. Denn wenn ich ihn seine Augen sah, sah ich ein Verlangen, dass ihn fertig zu machen schien. „Noah…“ er legt sein Finger auf mein Mund und sagt „Psst“, geht von mir runter und hilft mir hoch.
Jemand klopft an der Tür. Ich sah ihn an, woher weiß er es? Er zieht ein Augenbrauen hoch, ich glaube es bedeutete ´sag jetzt nichts´.
„Herein bitte.!“ Die Tür ging auf und auf einmal sangen alle. „Happy Birthday to you, Happy Birthday to you. Happy Birthday, liebe Lohren. Happy Birthday to you.”
„Ich habe heute Geburtstag? Das habe ich ja total vergessen.“ Ich stand auf und alle kamen zu mir Brad, Melanie, Kim, Pia, Leon und John darf natürlich nicht fehlen. Ich breite meine Armen aus und umarme Alle. „Yeah. Gruppenkuscheln“, schrie John und lacht. Nach ein paar Sekunden trennen wir uns und alle sehen mich an. „Danke meine Lieben.“
Wie im Chor sagen alle: „Bitte Geburtstagkind“.
„Du siehst echt heiß aus mit der kurzen Shorts, Lohren“, sagt Brad. Ich sah runter und lief rot an. Ich habe total vergessen, dass ich noch mit meiner Pyjama war. Melanie klatscht ihm eine und befahl den Jungs sie sollten raus gehen, dass ich mich fertig machen kann. Natürlich horchten alle, denn sie wollen alle nicht, dass Melanie sauer wird. Außer Noah blieb, er sah mich an und kam zu mir. Umarmt mich ganz fest. Ach, er war einfach der beste Freund. Er flüstert mir ins Ohr: „Alles Gute zu deinem 18. Geburtstag Süße. Ich hoffe, dass heute ein schöner Tag für dich wird. Lass dich einfach überraschen“.
„Dankeschön mein Bester“ und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Er ging raus und sagt dabei: „Beeilt euch. Wir warten auf euch unten im Resteraunt zum Frühstück“ und schloss die Tür hinter sich. Ich war so vertieft in den Gedanken, dass ich Kim gar nicht hörte. „Hmm Lohren?“, sagt Kim mit ihrer schönen sanften Stimme. „Gib es zu. Du hast dich in ihn verliebt und ihr seid jetzt endlich mal zusammen“, sagt Pia zu mir und grinst mich doof an.
Ich lachte. „Nein, wir sind nicht zusammen und verliebt hab ich mich in ihn auch nicht. Er ist mein bester Freund.“ Warum können die es einfach nicht akzeptieren. Können wir nicht einfach beste Freunde sein?
„Ach komm. Merkst du nicht wie er dich ansieht und du ihn. Ihr seid so verliebt in einander, dass ihr es einfach nicht zugeben wollt“, mischte sich Pia ein.
„Genau, da gib ich Kim und Pia Recht. Ihr wärt wirklich ein süßes Paar. Vielleich wird es heute noch was und ihr versteht es endlich.“ Natürlich gab Melanie auch ihren Senf dazu.
Ich schüttele meinen Kopf. „Leute wir sind einfach nur GUTE Freunde. Die Betonung liegt auf gut. Lasst das einfach bitte, mit dem wir passen gut zusammen.“ Ich sah auf den Boden und ging zu meinem Schrank rüber und nahm mir meine Sachen und ging ins Bad um mich umzuziehen. Von denen hörte ich nur noch ein leises „Okay“ und das war es mit diesem Gespräch.


2



Es war klar, dass meine Eltern beim Frühstück nicht dabei waren. Wieder einmal so typisch, das sie auf Geschäftsreise waren, dass bekam ich vom unserem Hotelmanager mit. Ganz ehrlich, an anderen Tagen wäre es mir egal, aber doch nicht an meinem Geburtstag.
Unsere Köche hatten wieder mal tolle Arbeit geleistet, das Esszimmer war voll mit Essen. Es gab einfach alles, was man sich wünschte von verschieden belegten Brötchen bis hin zu Süßspeisen. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Wurst- und Käsesorten gab. Sie richteten nicht mal so viel her, wenn wir Hotelgäste hier haben.
„Alles Gute zum Geburtstag Lohren. Ich habe mein Bestes gegeben mit dem Frühstück, für dich. Ich hoffe es wird dir schmecken und natürlich deinen Freunden auch“, sagt mir unser Koch mit seinem komischen italienischen Akzent.
„Dankeschön. Das wird es bestimmt“, erwidere ich und umarme ihn leicht.
Als wir alle am Tisch saßen, fiel mir auf das von jedem der Teller voll war. Das war auch normal, wie kann man auf das himmlische Essen verzichten.
Ich lachte laut auf. „Warum lachst du?“, fragt mich Noah. Ich muss mich erst mal beruhigen, bevor ich ihm antworten kann. „Schaut euch mal die Teller von euch allen an, die sind so voll, das ist unglaublich, wie viel wir essen wollen. Als ob wir seit Wochen nichts mehr zu essen haben.“
Sie sahen sich alle ihr Teller an und von den anderen auch und erst jetzt bemerkten sie, wie viel alle drauf haben und fingen an mit mir zu lachen.
Auf einmal zog einer an meiner Hose. Ich erschrak und sah runter und wer war hier? Mein kleiner Bruder Ed. Ich hob ihn hoch, setzte ihn auf meinem Schoß und während ich ihn umarme gab ich ihm ein Küsschen. Er sah zu mir hoch, seine blonden Locken fielen ihm ins Gesicht. „Alles Gute“,
sagt er mit seiner süßen Babystimme. Er war erst 2 Jahre alt und kann schon recht gut reden.
„Danke mein kleiner Tiger.“
„Geschenk für dich.“ Und er übergab mir ein kleines Paket.
Ich nahm es und mache es auf und sah ein Armband mit zwei kleinen Männchen, nein, eins war ein Mädchen und das andere ein kleiner Junge und die herum waren Herzchen und Blumen. Die zwei sollen wir sein. „Sollen wir das sein?“, frage ich Ed.
„Ja.“
„Gefällt es dir?“, fragt er mich.
„Natürlich gefällt es mir. Es ist wunderschön, dass schönste Geschenk was ich bekommen habe“ und küsse ihn am Kopf.
Ich liebe es wenn er lacht. Dann merke ich immer das er glücklich ist und nicht traurig wegen meinen Eltern. Er ist erst 2, aber dennoch bekommt er es mit, dass meine Eltern nie Zeit für ihn haben und sich nicht um ihn kümmern. Wenn er sie fragt, ob sie mit ihm auf den Spielplatz wollen, bekommt er meistens irgendwelche neue Spielsachen und das war es für sie. Einfach den kleinen Bestechen mit Spielzeug und Süßigkeiten und das sollen unsere Eltern sein.
„Erde an Lohren. Bist du noch da?“
„Nein, Noah wie kommst du auf die Idee?“
„Ich frag schon seit 10 Minuten ob ich mal den kleinen haben kann, aber von dir bekomme ich keine einzige Antwort darauf.“ Und er nahm mir den kleinen einfach aus dem Arm.
Die zwei mögen sich einfach so sehr, das ist einfach unglaublich. Manchmal bin ich Eifersüchtig auf die beiden, es klingt vielleicht komisch, aber es kommt halt mal vor.
„Was haben wir heute vor?“, frage ich die Gruppe und schaue dabei in die Runde.
„Überraschung Süße“, antwortet Kim.


„Kann ich endlich die Augen öffnen und das Tuch weg tun?“, frage ich und tippe nervös mit dem Fuß. Ich hasse es, wenn ich nichts sehe und man mich herumführt. Das liegt daran, dass ich die Dunkelheit hasse, besser gesagt ich habe Angst davor.
„Einen Moment noch. Du warst noch nie geduldig“, antwortet Noah und führt mich weiter.
Ich glaube ungefähr nach 5 Minuten frage ich ihn nochmal „Kann ich sie jetzt öffnen?“
„Ja“
„Wirklich?“, frage ich total erstaunt.
„Nein, natürlich nicht. Noch ein paar Minuten und wir sind da.“
„Du bist so gemein!“
„Wer sagt dass ich nett bin?“ „Wir müssen jetzt die Stiege hoch. Also schön vorsichtig hoch gehen“ und kichert blöd.
„Ist das jetzt eine kleine Verarschung oder wie? Wie soll ich mit gebundenen Augen eine Stiege vorsichtig HOCH gehen?“, frage ich ihn und drehe mein Kopf zu ihm, obwohl ich ihn nicht sehe.
„Ich bin jetzt rechts von dir“, sagt er und lacht weiter. Upps, er ist wirklich auf der anderen Seite und ich dreh mich in die andere Richtung. Peinlich!
„Hör endlich auf zu lachen!“
Langsam fing er an sich zu beruhigen. Ich weiß gar nicht warum es so überdimensional Lustig ist.
„Entschuldige, aber du bist immer so süß, wenn du wütend bist und wenn du dazu nichts sehen kannst, schaut es umso lustiger aus.“
Ich muss kurz auch lachen, aber höre damit sofort auf und antworte schon recht ärgerlich:
„Ach, vielen Dank das ich dich so schön amüsiere.“
„Ich nehme dich einfach in die Arme. In Ordnung?“
„Von mir aus.“
Ich spüre einen Arm von ihm auf meinen Oberschenkel ein bisschen unter dem Po und den anderen auf meinem Rücken. „Meinst du, dass du es schaffst?“
„Klar, schaffe ich das. Für mich ist das ein Kinderspiel.“ Es war so klar, dass er wieder den coolen Typen spielen muss.
Und Schwups war ich in seinen Armen. Automatisch klammere ich mich um seinen Hals und lege mein Kinn auf seine Schulter und kneife meine Augen zu, obwohl ich darum ein Tuch habe.
„Geht es dir gut?“, fragt er mich. „Du weißt ja ich habe immer Angst, wenn es darum geht, dass ich bei einer Stiege getragen werde.“
„Deshalb trage ich dich und sonst keiner.“
Ich schüttelte leicht meinen Kopf. Der Typ macht mich noch wahnsinnig, aber deshalb mag ich ihn auch sehr. „Noah“, sage ich mit einem leichten Unterton.
„Ja, so heiße ich.“
„Wann...“, will ich gerade sagen und da unterbricht er mich.
„Wir sind oben“, sagt er leicht erschöpft. Man kann es hören, er atmet unregelmäßig.
Er nahm meine rechte Hand und führte mich wieder weiter, will der Weg eigentlich nie enden? Ich glaube wir sind gerade in einen Raum hineingegangen, denn ich hörte hinter mir wie man die Tür wieder schließt und wie einer quasselte.
„Wir sind da! Ich werde gleich deine Augen öffnen.“
„Endlich!“
Langsam nahm er das Tuch ab und als es endlich weg war, war es dunkel.
„Willst du mich verarschen oder was ist los?“, sage ich genervt.
Er lacht. „Mach deine Augen auf, dann wirst du sehen dass es nicht dunkel ist.“
Vorsichtig öffne ich meine Augen, mir war es wirklich peinlich und es war komisch, wenn man eine Weile die Augen zu hat und sie wieder öffnet. Das Licht blendet mich richtig in verschiedenen Farben und ich höre wie welche „Überraschung“ schreien und wie die Musik lauter wird.


3



Ich glaube es nicht, sie haben wirklich alle für mich eine Überraschungsparty gemacht. In meinem Lieblingsclub ‚The Hills‘.
Ich sah in die Runde und jeder grinst mich an und die ganzen anderen Gäste, die ich nicht kenne sehen mich auch an. Ich werde immer sehr nervös, wenn zu viel Aufmerksamkeit auf mich gerichtet ist.
Kim zwinkert mir zu und lächelt mich an und hebt den Daumen hoch, das soll glaub ich mal heißen, bleib ruhig.
Sie sehen mich an und ich sehe sie an und das schon eine Weile. Was soll ich jetzt machen? Soll ich mich bedanken oder soll ich sagen, dass wir feiern sollen. Ich weiß es nicht. Ich bedank mich lieber bei jedem einzeln. Bevor ich irgendetwas tat, setzt sich Noah durch und schreit in die Runde: „Sind wir hier nur sie hübsche Lohren anzusehen oder mit ihr zu feiern?“
Alle schreien: „Feiern!“ und plötzlich fängt jeder an zu tanzen.
Ich sah Noah an und umarmte ihn. „Danke, Danke und nochmal Danke. Ich wusste wirklich nicht, was ich jetzt machen sollte. Ich bin einfach total überrascht und glücklich. Dann sieht mich noch jeder an und ich werde immer noch nervöser…Hä?“ Er unterbrach mich, indem er seinen Finger auf meine Lippen legte.
„Du redest gerade zu viel. 1. Ich habe dir gerne geholfen und 2. Lass uns jetzt feiern. Du wirst ja nicht zweimal 18 oder?“
Ich schüttele meinen Kopf. Er nahm meine Hand und zog mich auf die Tanzfläche. Wir tanzen zu den Klängen der Musik, bewegen uns im Takt und genießen es. Bei dem tanzen schau ich ihm zu und bemerke, das er wirklich gut tanzen kann und ich muss auch grinsen den mir fällt auf wie gut er aussieht. Das blaue Hemd mit der schwarzen Krawatte und die schwarze Hose passen einfach zu ihm. Seine Kleidung ist wie für ihn geschnitten. Man kann sehen dass er gut trainiert ist. Seine schwarzen Haare hatte er vor kurzem geschnitten und das steht ihm. Er hat sie noch aufgestellt und ich muss sagen es sieht Himmlisch aus. Ich weiß es er ist mein bester Freund, aber ich kann ja trotzdem über ihn denken. Was kann ich dafür, dass er so gut aussieht?
Ich bemerke gerade, dass er mich auch beobachtet. Er grinst mich an und hebt seine Augenbraunen auf und ab. Ich strecke ihm die Zunge aus. Idiot!
„Wo ist denn das Geburtstagskind?“, tönt auf einmal von den Lautsprechern. Alle meine Freunde zeigen auf mich und ein Scheinwerfer ist dann sofort auf mich gerichtet. Ich hebe eine Hand vor mein Gesicht, denn es blendet sehr. „Hier haben wir sie. Komm mal hier hoch auf die Bühne, Süße!“, sagt der DJ und winkt mich her. Ich sehe Noah an und schüttele leicht mein Kopf. Er legt eine Hand auf mein Rücken und schubst mich leicht vor. Das kann doch nicht wahr sein oder? Alle sehen mich an und grinsen doof und ich habe Angst hier hoch zu gehen. Denn ich kann darauf wetten, dass sie irgendetwas vorhaben. Na Super!
Als ich oben angekommen bin, jaulen die Jungs herum. Ich sehe runter zu ihnen und schaue sie böse an. Aber das hilft genau gar nichts, denn die machen mit Absicht weiter.
„Komm her Süße, brauchst doch nicht so schüchtern sein.“
Ich sehe ihn spöttisch an. Der hat ja zu reden. Ich hasse es wirklich in der Öffentlichkeit zu stehen.
„So, deine lieben Freunde haben für dich heute ein paar Überraschungen, die dir sicher gefallen werden und wir fangen auch gleich mit der ersten an. Setz dich rüber auf diesen Stuhl und genieße die Show!“, sagt er und lies die Musik laufen.
Auf der Bühne wurde alles dunkel und als es nach ein paar Minuten wieder hell wurde stand zwei knapp bekleidete Männer vor mir und sahen mich verführerisch an. OMG! War das eine Überraschung? Ich habe Angst. Die Männer fingen an um mich herum zu tanzen, schlugen hin und wieder mit ihrer Peitsche auf mich und tanzten wieder weiter. Der dunklere von denen, hob mich auf, setzt sich nieder und zog mich auf seinen Schoß, so dass ich einen Fuß auf einer Seite und den anderen auf der anderen Seite habe. Er zog mich enger an sich und fing an von meinem Schlüsselbein aus an mir zu knappern, bis er an meinem Ohr war und mir zu flüsterte, warum auch immer er flüstert, obwohl die Musik so laut ist, „Du bist echt richtig heiß, am liebsten würde ich…“, bevor er irgendwie den Satz zu Ende reden konnte und an mir weitermachte, stand ich auf und klatschte ihm ein. „Du ekliges Arsch! Was fällt dir eigentlich ein?“, schrie ich.
Die Musik wurde leiser. Der eine Typ blieb stehen und sah uns an und der Arsch hat seine Hand auf seiner Wange und sah mich geschockt an.
Plötzlich stand der DJ neben mir. „Was ist denn los?“
„Was los ist? Der Vollkoffer flüstert mir ekelige Sachen zu und greift fasst mich irgendwo an, was eigentlich Tabu für ihn ist. Und außerdem stinkt er, besser gesagt sein Parfüm riecht ekelhaft.“
Der DJ sah mich an und dann den Typ. „Was war eigentlich unsere Abmachung? Nirgends anfassen, das ist Tabu für dich. Los geht’s, raus.“ Auf Anhieb waren die beiden weg.
Er sprach in sein Mikrofon: „Problem gelöst. Lohren will das nicht und wir machen weiter mit der Feier.“ Und macht die Musik wieder lauter.
Ich blieb eine Weile hier oben stehen und sah die schwarze Wand an. Meine Freunde machen was für mich und ich muss wieder die blöde spielen, der was nicht gefällt. Aber diesmal habe ich Recht, was fällt dem ein, mich unter mein Kleid zu greifen. Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter. Ich sehe nach rechts und blicke direkt in Noahs Gesicht.
„Tut mir leid, das hätte nicht passieren sollen. Komm, wir gehen zu den anderen.“
„Das ist nicht deine Schuld.“ nahm ihn an der Hand und ging zu den anderen, die saßen alle schon am Tisch.
Natürlich sagten alle nichts dazu, zu dem Vorfall gerade eben. Dafür war ich auch dankbar, denn der Typ ist ekelhaft.
„Da unsere erste Überraschung so zusagen in die Hose ging, haben wir für dich natürlich noch ein paar Überraschungen. Als erstes bekommst du dein Kuchen und deine Geschenke“, sagt Noah und klatschte ein paarmal in die Hände. Was eigentlich kein Sinn macht, da die Musik laut ist.
Auf einmal fingen alle an zu singen „Happy Birthday to you….“.
Zwei Typen stellten ein riesen großen rechteckigen Schokoladenkuchen auf den Tisch. Ich sah mir den Kuchen an und oben drauf war ein Bild von mir wo ich richtig blöd drein schau. Ich fasse es nicht, das Bild ist einfach schlimm und total peinlich, wenn alle fotografieren. Das heißt, es ist morgen auf Facebook. Super Bild von mir, wo ich die Augen verdrehe, an meinen Ohren zieh, die Zunge strecke und meine Haare sind am schlimmsten. Toll!
Ich sah in die Runde und versuchte böse zu schauen, aber das ging nicht, weil alle mich angrinsten und ich das ja mit Humor annehmen soll.
„Blas die Kerzen aus und wünsch dir was“, flüstert mir Kim ins Ohr.
Ich schloss meine Augen und wünsche mir was und blies die 18 Kerzen aus. Alle fingen an zu klatschen. Meine ganzen Freunde kamen einzeln zu mir und gratulierten mir nochmal und überreichten mir ein Geschenk. Ungefähr nach einer Stunde war ich mit dem Bedanken, Geschenke auspacken und den Kuchen essen fertig. Keine Angst, ich habe nur ein Stück gegessen. Die anderen alle gingen auf die Tanzfläche und ich nutze diese Gelegenheit und ging auf die Toilette.

Wie immer war hier auf dem Mädchenklo viel los. Da ich dringend musste, ging ich einfach in die Männertoilette. Ich habe Glück und keiner war hier. Als ich wieder raus will, laufe ich gegen etwas. „Pass doch auf!“, kreische ich und sah hoch ihn eiskalte blauen Augen.
„Pass doch selber auf!“, sagt der Typ spöttisch zurück.
„Du bist im Weg“, gab ich zurück.
„So zur Information Kleines, du bist in der falschen Abteilung. Das ist das Männerklo und kein Tussi-Läster-Klo“, sagt er und sah mich von oben nach unten an und grinst doof.
Meint er eigentlich das er der King ist oder wie?
„Ich bin nicht Klein, das so mal gesagt und was meinst du wer du bist?“
„Ein total toller heißer Typ“, sagt der Angeber. Mir kam nur ein Gedanke und das war: Vollhonk.
„Eher ein mieses Arsch, der meint das er was wäre.“
Er lachte auf. Einen kurzen Moment will ich gar nicht, dass er aufhört zu lachen. Denn es klang so schön, wie eine Melodie.
„Keine Angst, Kleines. Du bist nicht mein Typ.“
Ich glaube, ich hau ihn gleich. „Wer sagt schon, dass du mein Typ bist?“
Er war überrascht, dass ich das sage. 1:0 für mich mein Lieber.
Ich schubse ihn weg und ging weiter.

„Wo warst du denn so lang?“, fragt mich Melanie.
„Ach, auf dem Klo war viel los“, gab ich zurück. Ich könnte eigentlich von dem Vorfall erzählen, aber Noah hört uns zu und der würde sicher mit dem Macho-Depp darüber diskutieren. Was das sein soll.


Noah brachte mich genau zum Sonnenaufgang heim, aber bevor wir ins Hotel gingen, saßen wir auf einem Hügel und sahen uns an, wie die Sonne aufging. Es war wunderschön, wie sich die rot, orange, gelben Farben sich mischten und ein schönes Bild abgab.
„Es ist wunderschön.“
„Weißt du, ich komme hier öfters her. Ich mag es total in der Früh aufzustehen und mir das anzusehen.“
Er kichert. Mit einem Fragezeichen Blick sah ich ihn an, was habe ich jetzt falsch gesagt?
„Entschuldige. Seit wann stehst du Früh auf? Wir haben die heute schwer aufbekommen. Ich meine Gestern.“
„Gestern war auch Samstag, das heißt ich will schlafen. Ich muss im Hotel helfen, nicht du mein Lieber“, meine ich nur.
„Du hast immer auf alles eine Antwort.“
„Tja, du aber nicht.“
Er sah mich nur an, da ich Recht habe. „Sag ich doch.“
Es herrschte ein Schweigen, das nicht als störend oder peinlich galt. Es war einfach eine Ruhe, die wir zwei genießen im Moment.
Nach einer Weile stand Noah auf und hielt mir die Hand. „Komm gehen wir. Ich werde langsam müde du sicher auch.“
Ich schüttelte meinen Kopf.
„Und dir ist kalt, du hast Gänsehaut.“
Ich gab gleich auf, es macht keine Sinn mit ihm zu diskutieren. Er hat Recht.
Wir gingen heim. Da Noah ein Gentleman war, bringt er mich bis hoch ins Zimmer.
Ich umarme ihn sehr lange, denn Dank ihn hatte ich eine schönen Tag gestern und heute ein schönen Morgen. „DANKE! Danke für alles, was du für mich gemacht hast. Es war ein toller Tag und Abend. Nein, es war bezaubernd. Du bist der beste. Ich hab dich lieb.“ Er erwidert meine Umarmung. „Ich mach alles für dich. Es freut mich wirklich, dass es dir gefallen hat. Ich dich auch Süße. Nun, schlaf schön und träum was schön. Wir sehen uns morgen wieder.“ Er gab mir ein Küsschen auf die Wange und ging Richtung Aufzug.

Ich ging in mein Zimmer, schminke mich ab und zog mir mein Pyjama an und schlüpfe sofort in mein Bett. Noah hatte Recht, ich war müde.

Um 4 Uhr Nachmittag stand ich endlich auf, da ich Hunger habe und mein Bauch schon richtig schmerzt.
Ich ging unter die Dusche, zog mir frische Sachen an, föhnte meine Haare, band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen und ging Runter ins Resteraunt. Es war Abendessenzeit.
Gerade als ich die Tür aufmachen will, renne ich wie immer in irgendetwas rein. Als ich auf sah, blicke ich in ein Gesicht, dass mir sehr bekannt vor kam.


4



Vor mir stand ein Junge, was schwarze dichte Haare die ihm auf die Stirn fielen, er hat eine dunkle Haut, er ist sicher ein Südländer. Er war glaub ich mal um die 1,80 m groß und wie man es so sehen kann, war er gut trainiert. Seine Kleidung war wie für ihn geschnitten, er sah einfach bezaubernd schön aus. Sein hellblaues Hemd passt einfach zu seinen eisblauen Augen. Warte mal, was hab ich gerade gedacht? Eisblaue Augen? Ich sah ihn mir genauer an, normale weise würde ich das nicht machen. Der Typ sah mich ebenfalls an und hebt ein Augenbrauen hoch und grinst doof her. Oh nein, dass ist der Typ von gestern, der Angeber. „Die Welt ist groß und ich muss gerade dich sehen?“, sagt er. Natürlich antworte ich gleich: „Hast du gemeint, ich bin froh darüber?“ „So wie ich sehe ja ?“
„Nicht mal in deinen Träumen“, meine ich nur.
Er will mir gerade antworten, als plötzlich unser Manager rein kommt. „Guten Abend ihr zwei, wie ich sehe habt ihr beide euch schon kennengelernt.“ Wir zwei antworten gleichzeitig. „Wie meinst du es jetzt?“
„Liebe Lohren, das ist mein Sohn Lian. Lian das ist vom Hotelbesitzer die Tochter. Kurz und knapp Lohren – Lian, Lian – Lohren.“
„Das ist nicht dein Ernst oder Vater?“, fragt Lian.
„Warum sollte es ein Witz sein?“
„Die ist eine richtige Zicke.“
Ich misch mich ein. „Mein Lieber Angeber, pass mal lieber auf was du sagst“, und sah ihn an.
„Und was ist, wenn ich nicht aufpasse?“


Fortsetzung folgt ...


Impressum

Texte: Cover: Alle zwei Bilder sind aus dem Internet. Ich habe es nur bearbeitet. Das heißt das Mädchen bei dem Bild eingefügt. Leider weiß ich nicht mehr von wo ich die Bilder habe. Es ist schon lange her. © Ansonsten liegen alle Rechte bei mir!
Tag der Veröffentlichung: 27.09.2011

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