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Kapitel 1


Kapitel 1

Puuuh, ich brauche unbedingt erst einmal meine Ruhe. Ich halte das nicht aus mit meinen zwei Stiefschwestern Lisa und Marie. ‚Pass doch auf meine neu lackierten Nägel auf! ‘ oder ‚Aaaah, meine Haare sind jetzt total daneben!‘ Glaubt mir, dass kann wirklich nerven, wenn man den ganzen Tag dieses ewige Jammern der beiden hören muss. Also verziehe ich mich mitsamt iPod erst einmal in mein Zimmer und gebe mich den Klängen der Musik hin. Im nächsten Moment bin ich weg, in meiner eigenen Welt, in der Lisa, Marie und Lukas (der neue Ehemann meiner Mutter) nicht existierten.
Ich hasse diese neue Stadt, ich hasse Lukas und ich hasse seine beiden Töchter! Zwar sind meine Mutter und ich erst vor fünf Tagen hier eingezogen, aber die Anwesenheit der dreien ist für mich einfach unerträglich. Nur meiner Mutter zu liebe reiße ich mich ihnen gegenüber zusammen.

Genau drei Jahre ist es jetzt her, dass sich meine Eltern getrennt haben. Sie haben sich einfach auseinander gelebt und konnten nicht mehr als Ehepaar zusammen leben. Jetzt sind sie gewaltig auf dem Kriegsfuß, weil die neue Freundin meines Vaters gerade mal sieben Jahre älter ist als ich, also 24. Das ist auch der Grund warum ich nicht bei ihnen wohnte.
Meine Mutter hat also Lukas geheiratet. Und tja, wir waren also hier hingezogen.
Mich kotzte Lukas Scheinheiligkeit total an. Vor meiner Mutter tut er immer so unglaublich lieb, aber in Wirklichkeit ist er einfach nur ein mieser, hinterhältiger Typ. Ich hatte versucht mit meiner Mutter darüber zu reden, aber sie hatte kein Wort davon hören wollen und mir Vorwürfe gemacht, von wegen ich würde ihr dieses Glück nicht gönnen. Da passte das Sprichwort „Blind vor Liebe“ perfekt.

Zu meiner Oma hatte ich nicht ziehen wollen, die lebt nämlich in Amerika. Auf einem ganz anderen Kontinent zu leben, wäre schon ziemlich krass.
Jan, mein zwei Jahre älterer Bruder, habe ich gefragt, ob wir nicht zusammen in eine Wohnung ziehen sollen, aber er hechelte Lisa und Marie hinterher, wie ein Hund seinem Herrchen, und er hatte mich vorwurfsvoll gefragt, wieso ich denn mit alldem nicht zufrieden sei.
Da bin ich beinahe ausgerastet. Wie kann man denn bitte hiermit zufrieden sein?!
Hier zu wohnen ist meine persönliche Hölle! Jeden Tag kann ich erst einmal zwei Stunden warten, bis ich ins Bad komme, weil die beiden Stiefmonster immer eine halbe Ewigkeit brauchten, Und sonst ist auch gar nichts mehr wie früher. Ich kenne keinen Arsch in dieser vermaledeiten Stadt, und was kann ich also den ganzen Tag schon machen?! Ich vermisste meine Freunde unglaublich doll. Ja, ich hatte hier zwar im Park schon ein paar ganz nette Bekanntschaften gemacht, aber die habe ich auch nur einmal gesehen und dann nie wieder.
Irgendwie freu ich mich auf die Schule in einer Woche. Vielleicht lerne ich da nette Leute kennen. Mit denen ich dann auch Freundschaften schließen kann.

Kapitel 2


Es ist neun Uhr morgens und ich bin gerade mit dem Bus auf dem Weg in die Stadt. Ich muss ein bisschen weg von denen zu Hause, sonst würde ich wohl noch total ausflippen. Oh man, die Nerven selbst morgens schon sehr, dass ich denke, ich bekomm einen Anfall. Nicht einmal ausschlafen lassen die mich. Ich dachte mir, mein Bruder würde hinter mir stehen, aber dabei ist es das Gegenteil. Er ist den beiden Tussen völlig verfallen und so was soll mein Bruder sein.
Nein, ich übertreib sicher nicht mit dem, dass sie mich nerven. Die alle sind wirklich sehr anstrengend.
Und da ich weg wollte, fahre ich jetzt ein bisschen Shoppen. Ich brauche neue Klamotten, eine neue Schultasche und das wichtigste: neue Bücher zum Lesen. Ich weiß jetzt schon, wo ich die meiste Zeit verbringen werde, natürlich in der Bücherei. Ich habe gehört, es gibt neue Bücher. Yeah!

Von unserer Bushaltestelle bis zur Innenstadt sind es genau acht Haltestellen. An der zweiten Haltestelle steigen ein paar Jugendliche ein. Sie waren alle ungefähr in meinem Alter, also 17 oder auch älter. Ich sitze ganz hinten an der rechten Seite am Fenster. Da sie vorne noch alle bezahlen müssen und da noch eine lange Schlange ist, kann ich sie genau beobachten. Ich will jetzt nicht stalken, aber die stechen schon irgendwie raus. Der Erste ist ungefähr um die 1.80m groß, hatte blonde, schulterlange Haare und war sehr gut gebaut; die Augen konnte ich wegen der Sonnenbrille nicht sehen.

Der zweite ist ein bisschen größer, hatte ebenfalls blonde Haare, die etwas kürzer waren. Das änderte aber nichts daran, dass er trotzdem sehr gut aussah.
Der dritte von ihnen ist kleiner als die anderen, 1.75 m sicher, mit sehr kurzen braunen Haaren, also von meinem Platz sah es so aus.
Da ist noch ein anderer Junge mit schönen kurzen schwarzen Haaren, die er vorne mit Gel aufgestylt hat. Dazu hat er auch noch diesen drei Tage Bart. Er sieht einfach himmlisch aus!
Die letzte war ein Mädchen, natürlich blond und sie diskutiert mit ihm. Als mein Blick wieder zu dem Schwarzhaarigen gleitet, bemerke ich, dass er zu mir rüber sah. Oh mein Gott. Ich sehe schnell wieder aus dem Fenster, hoffentlich hat er meinen Blick nicht bemerkt. Ich bin froh, dass vorne noch Plätze frei sind. Geschockt bemerke ich aber, dass sie zu mir nach hinten kommen. Ich machte die Musik ein bisschen lauter, aber nur so viel, dass ich noch hören kann, was sie reden. Nicht weil ich neugierig bin, sondern weil ich mir sonst blöd vorkommen würde, wenn die mit mir reden. So lese ich weiter, als mich einer anspricht. Es war der Junge mit den schwarzen Haaren.

„Dürfen wir uns hier her setzen?“ Und so typisch für mich, sage ich: „Waaas?“ Besser gesagt, ich schreie. Natürlich lachen sie alle. Oh super, das ist ja peinlich. Ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Ich nehme meine Kopfhörer ab und frage noch mal:
„Wie bitte?“
„Ich fragte ob wir uns hier setzen können?“
„Oh, ja klar.“
„Na dann, Danke!“

Natürlich setzte sich der Schwarzhaarige direkt neben mich. Man, die Blonde sieht mich überhaupt nicht nett an. Wenn Blicke töten könnten, schießt es mir durch den Kopf. Ich glaube, er ist ihr Freund. Naja, dann ist es ja auch blöd, wenn er jetzt neben mir sitzt. Ich höre weiter Musik und will wieder lesen, als mich einer an stupst.
- Buch weg, Kopfhörer runter -

„Ja?“, meine ich genervt.
„Entschuldige, bist du von hier? Ich habe dich noch nie hier gesehen, deswegen frag‘ ich mal.“
"Ja bin ich, schon seit einer Woche."
„Du klingst nicht besonders glücklich darüber.“
„Bin ich, auch. Was will ich schon hier? Ich kenne hier keinen, also wird es mir auch nicht gefallen.“
„Ja sicher, kennst du wen."
Ich grinse und antworte. „Ja, meine Familie kenne ich.“
Die anderen lachten jetzt. „Du gefällst mir, wie du antwortest, zu geil.“ Das sagte der Blonde mit den langen Haaren. Er hat seine Sonnenbrille abgenommen und so kann ich jetzt seine Augen sehen. Und was für Augen das sind!
Wunderschöne blaue Augen, die mich sofort in ihren Bann ziehen. Also der Blonde gefällt mir schon einmal sehr.

„Nein, wirklich jetzt. Du kennst mich", meint der Schwarzhaarige.
„Ach ja, ich wusste gar nicht, dass ich dich kenne. Schön, dass ich das jetzt auch mal weiß!" Also ich hoffe, er versteht Spaß.
"Ja sicher. Ich stell mich sogar vor. Ich heiße Tyler und du?"
War das sarkastisch, oder kam mir das nur so vor?
„Ich heiße Saphira, aber trotzdem kenn ich nur deinen Namen.“
„Ja, wir können uns ja besser kennenlernen, wenn du willst?“ Huch, wird das jetzt ein Flirt?
„Nein danke, dass überleg ich mir erst mal sehr GUT!“
Er lacht. „Ja, dann überleg mal schön. Ich stell dir gleich meine Freunde auch vor, dann kennst du schon ein paar mehr", und grinst doof. Die anderen natürlich auch.
„Der neben mir ist Alex, dann kommt Connor, Justin und das ist Juli. Leute, das ist Saphira.“
Aha, der neben Tyler, mit den blonden, langen Haaren war Alex, der mit den kürzeren, blonden war Conor und der mit den braunen Haaren war Justin.
Alle gleichseitig wie im Chor: „Hallo Saphira! Schön dich zu kennen.“


Nur Juli antwortet zickig: „Es ist gar nicht schön, dich zu kennen.“ Tzz, was soll das denn bitte?
Also ich kann auch blöd antworten, aber zu den Jungs bin ich nett.
„Hey Jungs, freut mich auch.“ und bei ihr: „Hat dich jemand gefragt, ob es dir passt oder nicht?“ Sie will gerade antworten, aber ich lasse sie nicht zu Wort kommen. „Lass mich mal überlegen, hmmm… NEIN! Ich erinnere mich nicht.“

Oh man, die ist jetzt aber vielleicht wütend. Sie schaute mich böse an und dreht sich um. Die Jungs lachen natürlich.
„Uuupss! Ich muss aussteigen, also könntest du mich bitte durchlassen?“, frage ich gestresst. „Der Bus fährt nämlich sonst weiter.“
„Ja, kannst ja durch.“ Er grinst wieder doof. Bitte, er soll bloß nicht wie diese Macho-Typen sein!
„Ähmm, Hallo? Ich steige jetzt sicher nicht über dich drüber. Also, aufstehen bitte!“
„Ja, schon okay, ich steh schon auf.“
„Ja, es wird Zeit. Sonst fährt er noch weiter.“ Ich bin immer noch unter Stress.
Tyler und Alex stehen auf und ich konnte endlich vorbei. Ich sage tschüss und höre von ihnen noch ein bye bye Süße, war schon dich kennen zu lernen, bevor ich aus dem Bus steige.

Ich will gerade die Musik lauter machen, als ich jemanden laut „Saphiraaa!“ schreien höre.

Kapitel 3


Als ich mich umdrehe, sehe ich Jake auf mich zu rennen. Ich hatte ihn vor zwei Tagen im Park kennen gelernt. Und ich freue mich wirklich, ihn zu sehen.

Völlig außer Atem steht er schließlich vor mir. Er bringt nur ein „Saph-…“ raus, mehr kann er nicht mehr sagen, er muss erst mal Luft holen. Obwohl er gut trainiert ist.
Weil ich ja recht neugierig bin, frage ich ihn: „Spielst du eigentlich nicht Fußball?“
Erst grinst er und antwortet: „Ja, doch eigentlich schon, aber ich sah dich ungefähr von der Bäckerei da um die Ecke im Bus und wusste ja, dass du sicher hier aussteigen wirst und rannte los, damit ich dich noch erwischen konnte.“
„Aha, woher warst du dir so sicher?“
„Ja, letztens im Park sagtest du doch, dass du noch einkaufen musst oder täusche ich mich?“
„Stimmt. Ich hab dich gefragt, ob du nicht mit möchtest, weil ich mich hier nicht so gut auskannte.“
„Genau, deswegen gehen wir heut mal schön Einkaufen“, erwidert er und lacht. „Ich hoffe du bist nicht eine von diesen Mädchen, die Stundenlang im Schuhgeschäft stehen und sich nicht entscheiden können, welche sie nehmen sollen.“
Ich sehe ihn irritiert an: „Sehe ich etwa so aus?“ Er betrachtet mich von oben bis unten. „Ja, eher schon!“, sagt er frech grinsend.
„Tzz, na vielen Dank auch. Keiner hat gesagt, dass du mit mir mitkommen musst.“
Ich drehe mich um und will weiter gehen, als Jake mich am Arm festhält und mich zu ihm umdreht. „Ey, komm schon, das war nur ein kleiner Scherz. Das war nicht so gemeint. Es tut mir leid.“
Der kann ja süß ausschauen, wenn er seinen Hundeblick aufsetzt.
„Ist in Ordnung, aber noch so ein blöder Kommentar ...“
„Und dann?“
„Ach keine Ahnung.“ Wir zwei lachen gleichzeitig auf.

Wir machen uns auf den Weg zum Einkaufscenter. Wir sprechen über dies und das. Was wir für eine Schule besuchen und über unsere Familien. Ich erfahre auch, dass wir zwei die gleiche Schule besuchen und auch dieselbe Klasse. Darüber bin ich zutiefst erleichtert. Ich habe jetzt weniger Angst vor meinem ersten Tag dort, da ich nun jemanden gut kenne aus der Klasse.
Jake lebt mit seinen Eltern zusammen und hat einen zwei Jahre älteren Bruder und eine Schwester, die nur ein Jahr jünger ist.

Im Einkaufszentrum angekommen, gehen wir gleich Schuhe kaufen. Ich muss innerlich lachen, aber da muss ich rein. Es ist ein Converse Geschäft und ich liebe Converse!
Jake sieht mich überrascht an. „Du kaufst dir Converse?“
„Ja, ich liebe Converse und brauche jetzt auch mal neue.“
Ich will unbedingt graue und kaufe sie mir auch und auch ein türkisfarbenen Pullover.
Wir gehen weiter und sehen eine kleine Show von Kindern die unterschiedlich bunt angezogen sind. Da ich eine Hobbyfotografin bin, hole ich mir meine Kamera raus und fange an zu fotografieren. Ich habe echt schöne Schnappschüsse erwischt. Die Bilder sehen alle sehr lebendig und so toll aus, dass ich sie gleich ausdrucken will. Wir gehen sie also ausdrucken.

„Wow! Die Bilder sind wunderschön. Du kannst wirklich toll fotografieren. Kann ich vielleicht welche haben, die du dann unterschreibst? Dann hab ich ein Autogramm von dir.“ Jake schenkt mir ein schiefes Lächeln.
Ich muss erst mal lachen, bevor ich antworte. „Freut mich, dass es dir gefällt. Aber nur in deinen Träumen bekommst du ein Autogramm.“
Sein Blick gerade war ja einfach genial. „Das war gemein.“
„Nein, das war jetzt ein kleiner Scherz von mir. Natürlich bekommst du auch welche.“
„Na dann, danke… komm‘ gehen wir weiter. Du brauchst ja noch einige Sachen.“

Nachdem ich also die restlichen Sachen gekauft habe, kaufen wir uns ein Eis und setzen uns auf eine kleine Wiese.

„Na, hast du schon neue Leute kennengelernt?“
„Ja, im Bus vorhin habe ich ein paar Leute kennengelernt.“
„Wie findest du sie, waren sie nett?“
„Die waren ganz in Ordnung. Ich konnte aber nicht viel mit ihnen reden, weil ich aussteigen musste.“
„Du siehst sie sicher mal wieder. Dann kannst du mit ihnen viel reden.“
„ Schauen wir mal, wenn ich sie irgendwann mal sehe.“

„Bist du fertig, weil wir noch ein bisschen weitergehen könnten und uns drüben bei Starbucks hinsetzen. Hab Lust auf einen Kaffee. Natürlich nur, wenn du willst?“
„Ja natürlich will ich. Hatte schon lang nicht mehr Starbucks Kaffee.“
„Na dann los.“

Auf dem Weg zu Starbucks entdecke ich ein kleines Geschäft. Es schein ein Geschäft für Faschingssachen zu sein.
„Jake, gehen wir mal in dieses Geschäft bitte?“
„Was? Da rein willst du? Bist du dir sicher?“
„Ja, sicher bin ich mir sicher. Ich will da mal rein.“

Das Geschäft sieht lustig aus. Ich machte natürlich gleich ein paar Bilder davon.
Jake entdeckt lustige große Hüte, die wir gleich anprobieren und dazu noch so große Fliegerbrillen und eine Clownsnase aufsetzen. Wir sehen darin echt lustig aus. So machen wir wieder Bilder von uns und lachen uns kaputt. In diesem kleinen Geschäft haben wir wirklich einen riesigen Spaß. Wir probieren alle möglichen Sachen an und machen Fotos davon, wie wir darin aussahen. Ich hab schon richtige Bauchschmerzen vom Lachen.

„Saphira, die Perücke musst du dir kaufen. Die passt dir so gut. Ich kann nicht mehr vor lauter Lachen.“
„Hahaha genau, und dann komm ich damit in die Schule.“
„Das traust du dich nie.“
„Nein, trau ich mich auch nicht. Vielleicht im Fasching mal.“
„Genau!“

„Saphira ich hab für dich was gefunden.“
„Was denn?“
Ich sehe mir die Kette in seiner Hand an. Die ist unglaublich schön. Es ist eine Schneeflocke mit türkisenen Steinen verziert und sie glänzte in der Sonne.
„Die ist ja wunderschön!“
„Gefällt sie dir? Wenn ja, ich kauf sie dir.“
„Ja die gefällt mir sehr. Nein, aber das musst du nicht.“
„Doch, doch. Das wird dann ein kleines Geschenk von mir, weil wir uns jetzt kennen.“
„Okay, aber dann darf ich dir auch was kaufen.“
„Passt, aber es reicht mir schon, wenn du mir dein schönes Lächeln zeigst.“
Oh nein. Ich glaube ich werde rot. Neiiin!
Er berührt meine Wange und ich werde sicher noch röter. „Es steht dir, wenn du rot wirst.“
„Ähmm, danke.“ Ich weiß wirklich nicht, was ich darauf antworten soll.
Er grinste mich nur noch an und kaufte mir die Kette und legte sie mir um meinen Hals.
„Ganz ehrlich. Es siehst einfach wunderschön aus. Ich meine, sie steht dir einfach sehr gut.“
„Dankeschön Jake. Das ist wirklich sehr nett von dir.“ Und umarmte ihn kurz.

Endlich gehen wir zu Starbucks, als plötzlich mein Handy klingelt. Es ist meine Mutter. Sie wirkt irgendwie völlig verstört und meint, ich solle jetzt nach Hause kommen. Es wäre dringend. So muss ich mich von Jake verabschieden.
„Tut mir leid, aber ich muss nach Hause. Meine Mutter sagt, es wäre wichtig. Aber danke für den Tag heute, es war wirklich toll“, sage ich zu ihm mit einem Lächeln.
„Keine Ursache, ich fand‘s auch schön heute.“
Und danke nochmal für die Kette, die ist wirklich wunderwunderschön.
„Nichts zu danken, Süße. Hoffe wir sehen uns noch einmal vor Schulbeginn.“
„Ja, sicher sehen wir uns noch.“ Wir tauschen noch schnell unsere Handynummern aus, dann verabschieden wir uns und ich mache mich auf dem Weg zur Bushaltestelle.
Im Bus denke ich noch einmal über den heutigen Tag nach. Jake ist wirklich ein netter Typ und die Zeit, die ich heute mit ihm verbracht habe, war wirklich schön.

Daheim angekommen, lasse ich meine Sachen im Zimmer liegen und gehe immer noch lächelnd ins Wohnzimmer. Geschockt sehe ich, dass meine Mutter weinend auf dem Sofa sitzt, während mein Bruder sie umarmt und mit weint. Was ist denn hier los?

Kapitel 4


„Mum? Was ist los? Wieso?“ Ich stehe immer noch nur da, und merke, dass ich vielleicht doch nicht wissen will. Mum weint weiter und kann mir nicht antworten. Jan beginnt schließlich zu sprechen.
„Saphira…..es tut mir leid. Oma Judith ist gestern Abend gestorben. Sie hatte ein Herzinfarkt.“
Ich schaue ihn nur geschockt an und kann nichts sagen oder irgendwie weinen. Ich kann es nicht glauben, dass sie gestorben ist. Das kann nicht sein. Nein, sie kann nicht tot sein.
Mir wird etwas schwindelig und ich muss mich aufs Sofa setzen, damit ich nicht umkippe.
Erst als mein Bruder mich umarmt, merke ich, dass ich angefangen habe zu weinen. Das T-Shirt meiner Bruders ist nach kurzer Zeit völlig durchnässt von meinen Tränen, doch es ist ihm egal.
Irgendwann schlafe ich schließlich in seinen Armen ein.

Ich wache vor Sonnenaufgang wieder auf und merke, dass Jan schlafend neben mir liegt, was mich ziemlich wundert. Wie kommt er denn hierher?
Da fällt mit wieder alles ein.
Ich habe für ein paar Sekunden vergessen, dass meine Oma tot war, aber der Realität kann ich nicht entfliehen.
Ich lege mich wieder hin und denke an die schöne Zeit, die wir mit Oma gehabt hatten.

Eine Sache springt mir sofort ins Gedächtnis. Ich kann mich noch mich noch ganz genau daran erinnern.
Damals war ich noch 5 und Jan 7 Jahre alt. Wir waren bei Oma zu Besuch in Amerika. Da es draußen regnete, beschlossen wir einen Kuchen zu backen. Der Kuchen schmeckte einfach super, alles was Oma backte, schmeckte gut, besser gesagt fantastisch. Aber das was ich so lustig fand, war ja das wir beim Backen, eine kleine Schlacht anfingen.
Es war typisch für Jan, er lies mich nicht in Ruhe und nervte mich andauernd und da ich noch klein war, wusste ich mich nicht zu wehren. Also beschloss ich, ihn einfach mit ein bisschen Teig zu beschmieren. Und so fing die ganze Schlacht an und natürlich machte Oma mit und danach sahen die Küche und wir drei entsprechend schmutzig aus. Aber wir hatten sogar beim Putzen noch Spaß, nur den Kuchen, den mussten wir dann noch mal backen.
Wir hatten immer Spaß bei ihr. Es war immer eine sehr schöne Zeit mit ihr und die werden wir sicher nie vergessen.
Ich lache ein wenig, über die schönen Erinnerungen, wodurch Jan aufwacht.
Verschlafen fragt er: „Saphira? Wieso lachst du?“
„Ich hab gerade an unsere Teigschlacht mit Oma gedacht, als wie einen Kuchen backen wollten. Erinnerst du dich noch?“ Ich schaue Jan an und sehe, dass er lächelt.
„Natürlich erinnere ich mich noch. Das werde ich nie vergessen.“
„Ja, ich auch nicht. Ihr haben wir vieles zu verdanken.“
„Das stimmt. Dank ihr bin ich was geworden und hab auch angefangen zu studieren. Hätte sie mit mir nicht geredet, wäre ich jetzt im Knast, wegen den falschen Freunde.“
„Aber zum Glück hast du auf Oma gehört.“
„Zum Glück…. Saph. Kannst du dich noch erinnern, letztes Jahr im Urlaub bei ihr. Als wir ihre Lieblingscookies mit Pflaumen aßen und der Phil davon Blähungen bekam. Als er dann stundenlang auf dem Klo gesessen hatte? Und erst der Geruch! “
„Hahaha! Ja klar. Weiß ich das noch, der Arme schwor nie wieder was davon zu essen und wir zwei futterten trotzdem noch weiter, aber uns passierte nichts.“

Wir reden noch ziemlich viel weiter und ich weiß jetzt schon, dass ich sie sehr vermissen werde. Ich habe mich dieses Jahr eigentlich unglaublich auf die Weihnachtsferien gefreut, weil wir sie da besuchen wollten, aber leider können wir das jetzt nicht mehr.

Um acht Uhr stehen wir schließlich auf. Ich brauche wirklich dringend eine Dusche. Ich stelle das Wasser erst auch kalt, was mich ziemlich beruhigt. Als es dann doch zu kalt wird, stelle ich es wärmer.
Nach dem Duschen mache ich mich fertig und gehe runter in die Küche, weil ich von dort Stimmen höre.
Meine Mum stritt sich mit Lukas und Marie und Lisa.
Ich nehme mir einen Kaffee und setze mich an den Küchentisch. Den Kaffee habe ich jetzt dringend nötig.

Hier stimmt wirklich etwas nicht. Gestern haben noch alle geweint und jetzt auf einmal reden alle ganz normal. Nur Jan und ich scheinen traurig zu sein.
„Entschuldigt mal, um was geht es denn gerade?“, frage ich schließlich irgendwann.
Die Lisa antwortet natürlich zickig wie immer: „Das geht dich nichts an!“
„Pah, du wirst mir doch nicht sagen, was mich was angeht und was nicht.“
Meine Mutter schreitet gleich ein, bevor noch jemand von uns weiter reden kann. „Die zwei Damen Lisa und Marie wollen vor Schulbeginn mit ihren Freunden nach Italien fliegen für 3 Tage und ich lasse es nicht zu. Erstens: Sie sind noch keine 18 Jahre und zweitens: Meine Mutter ist gerade gestorben. Wie sieht das bitte aus, wenn die zwei Urlaub machen und wir hier trauern?!“
„Na und? Das ist ja nicht unsere Oma gewesen, also ist es doch egal, ob wir hier sind oder in Italien.“
„Meine liebe Dame, pass gefälligst auf, was du da sagst!“ donnert Lukas los. Dass ich das auch mal mitbekommen würde, wie er mit seiner Tochter schimpft.

„Ich stimme der Sarah zu, ihr fliegt nicht nach Italien!“
Sie wollen alle zwei gerade den Lukas unterbrechen, als er wieder weiter spricht. „Das war mein letztes Wort. Ihr fliegt nicht nach Italien und Schluss! Ich werde doch nicht mit euch über so einen Blödsinn diskutieren! Ich habe euch wirklich lange genug verwöhnt. Ich dachte, ihr würdet das brauchen nach dem Tod eurer Mutter, aber ihr seid ja zu richtigen Zicken geworden!“
Marie fängt fast an zu weinen, aber sie kann sich gerade noch zurückhalten. „Das ist alles Sarahs Schuld! DU hast dich ja von ihr total manipulieren lassen!“, fauchte sie böse.
„Manipulieren, das ich nicht lache. Was ist das denn für ein Blödsinn, bitte?“ fragt Lukas leicht verärgert und amüsiert.
Beide sind so sauer, dass sie aufstehen und in ihr Zimmer gehen.
Ich sage meiner Mutter Bescheid, dass ich mal frische Luft brauche, schnappe mir meine Handasche und verschwinde nach draußen.

Kapitel 5


In der Nähe von unserem Haus befindet sich ein kleiner See. Ich habe ihn vor kurzem entdeckt. kannte mich schon relativ gut hier aus. Und ich hatte auch schon einen Lieblingsplatz und das war der kleine See.
Drüben auf einer Bank setze ich mir meine Kopfhörer auf.
Da ich traurig bin, höre ich automatisch auch traurigere Musik und das bringt mich schließlich fast zum Weinen. Ehrlich, ich kann es immer noch nicht fassen. Warum musste gerade sie sterben? Ich verstehe das einfach nicht.
Ich weine immer noch, bis auf einmal vor meine Augen ein Taschentuch gehalten wird. Ich wische mir erst einmal die Tränen weg, nehme dann das Taschentuch und schnäuze richtig rein. Erst denke ich, es ist mein Bruder, der mir gefolgt ist, aber als ich mich umdrehte, sehe ich Tyler geradewegs in die Augen.

„Was machst du denn hier?“, frage ich sofort mit krächzender Stimme.
Er lacht kurz. „Ich bringe dir ein Taschentuch. Ich gehe hier öfter spazieren und hab dich zufällig hier sitzen sehen, deine weißen Kopfhörer kann man nicht übersehen.“
„Ähmm, Sorry. Danke. Ich weiß, deswegen hab ich sie auch.“
„Das man dich leichter findet, wenn du irgendwo weinst oder?“ Das ist jetzt aber gemein.
„Nein nicht deswegen.“ Ich sehe auf den Boden, weil mich meine Oma damit auch immer genervt hatte, weil die Kopfhörer groß sind und weiß noch dazu. Mit meinen schwarzen Haaren kamen die dann so richtig zur Geltung.
Er bemerkt sofort meine veränderte Stimmung. „Ist alles in Ordnung?“
„Nein, nichts ist in Ordnung! Meine… meine Oma ist gestorben“, schluchze ich schließlich.
„Oh, tut mir leid. Ich kann dich verstehen. Meine Oma ist auch gestorben, fünf Wochen ist es jetzt her.“
„Weißt du.. es ist echt schwer, damit umzugehen. Ich weiß es erst seit gestern und tue mich jetzt schon schwer damit, klar zu kommen und du weißt es schon seit fünf Wochen und wie ich sehe, geht es dir schon besser, oder?“
„Es ist klar, dass dich das am Anfang richtig quält, weil du einfach nicht glauben kannst, dass es stimmt. Aber mit der Zeit wirst du sehen, dass es stimmt, weil du keine Anrufe mehr bekommst. Dennoch wirst du es nie glauben, dass es stimmt. Ich kann es immer noch nicht richtig glauben, aber ich schau trotzdem zu, dass ich weitermache. Ich weiß, dass sie sich wünschen würde, dass ich weitermache. Also versuche ich jeden Tag mein Bestes und schau ich stehe noch auf den Beinen und habe mich nicht in meinem Zimmer verkrochen. Das Leben geht weiter, Süße. Versuch dein bestes daraus zu machen. Denk dir immer: Oma würde das jetzt freuen. Und es wird wieder alles gut und sogar besser.“
Ich bin so gerührt, dass ich weinen muss. Er kann so toll mit einem reden.
Ich muss ihn jetzt einfach mal umarmen. Er erwidert diese auch. Das tut wirklich gut.
„Danke Tyler, dass du mir so viel Mut gibst. Du glaubst gar nicht, wie gut das tut, dass du mit mir geredet hast. Danke“, sagte ich mit einem Lächeln.
„Kleines, du musst dich nicht bedanken, das hab ich dir gesagt, weil ich dich mag. Wir kennen uns noch nicht lange, ich mag dich wirklich.“
„Ja, das gleiche kann ich auch sagen.“
Eine Weile sitzen wir noch nebeneinander.
„Geht’s dir schon besser?“
„Ja, es geht schon. Es tut gut, wenn ich mit dir rede.“
„Na dann ist ja gut. Es Ich bin wirklich froh, dass wir uns kennengelernt haben. Du bist ganz anders als die ganzen Mädels von hier. Du bist nicht so aufgestylt sondern natürlich schön und das gefällt mir an dir sehr.“ Als er das sagt, werde ich leicht rot.
„Ähmm… danke“, erwiderte ich.
„Süße, ich muss jetzt wieder gehen und noch ein paar Sachen erledigen. War schön dich zu sehen. Und mach dich nicht so fertig. Es wird wieder alles gut. Glaube mir, du bist ein starkes Mädchen. Du stehst es sicher durch. Also Kopf hoch. Wir sehen uns sicher noch, wenn du hier öfters bist.
Also, wenn du jemandem zum Reden brauchst, sag einfach Bescheid.“ Wir tauschen unsere Nummern aus und verabschieden uns.
„Ciao Süße. Wir sehen uns. Mach's gut.“ Er gibt mir ein Küsschen auf die Wange.
„Bye Tyler. Ja sicher noch.“ Ich bin sicher rot geworden.

Ich lernte innerhalb von zwei Tagen zwei Typen kennen. Und von allen beiden bekam ich die Nummer und noch dazu waren sie alle beide einfach unglaublich nett. Ich fand sie beide süß. Aber wen ich lieber mochte, wusste ich nicht. Dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Ich musste so schnell als möglich heim und hatte noch zwanzig Minuten Zeit.

Kapitel 6


Auf dem Heimweg denke ich viel über mich nach, über mein neues Leben hier und auch über meinen Ex-Freund. Ja, ich habe einen Ex-Freund, leider. Er ist, glaub ich mal, mein allergrößter Fehler, den ich je gemacht habe. Es ist jetzt zwei Jahre her, damals war ich 15 Jahre alt und er war schon 17. Man denkt sich meistens, 15 und schon verliebt? Ihr glaubt es mir nicht, aber ja, es kann passieren und das war auch bei mir der Fall.

Das alles fing an, als ich bei einer Freundin war. Sie hatte Geburtstag und machte daher eine kleine Feier unter den engsten Freunden. Natürlich waren auch ein paar Jungs dabei, dass gehörte einfach dazu. Das war damals echt cool, wenn ein Mädchen daheim feierte und es waren Jungs da. Ein kleiner Trend. Daher war das für meine Freundinnen ein großer Tag. Nur nicht für mich, ich war schon immer ein bisschen anders. Mich interessierten die einfach nicht. Ich wollte nur meinen Spaß mit den Mädels haben. Aber das änderte sich schnell.
Es waren schon fast alle da, es fehlte nur noch Anna.

Genau um 22 Uhr kam sie schließlich und brachte einen Jungen mit. Sobald er ins Zimmer trat, fiel er mir auf. Mit seinen glänzenden braunen Haaren und seiner Ray Ban Brille war er nicht zu übersehen. Ich weiß, es ist Abend und er hat eine Brille auf. Egal, damals war er einfach wunderschön. Er hatte ein weißes T-Shirt an mit einem türkisen, karierten Hemd darüber und eine ganz einfache Jeans.
Meine Freundin Julia begann uns vorzustellen und als er vor mir stand, musste ich ihm in die Augen schauen und er hatte so schöne braune Augen, dass ich ihn eine Weile ansah und sein „Hallo, ich bin Stefan!“ nicht mitbekam. Erst als mich Julia mit dem Ellbogen an stupste, wurde mir klar, was ich da tat. So brachte ich nur ein leises „Hey!“ raus. Und er grinste mich an und wiederholte, was er gesagt hatte. „Hey. Ich bin Stefan. Freut mich dich endlich mal kennenzulernen. Die liebe Julia erzählt nur von dir, Tag und Nacht.“
Ich war damals rot angelaufen und schaute Julia böse an. „Ja, freut mich auch. Du weißt sicher schon wie ich heiße, dank der lieben Julia.“
„Ja. Saphira, das ist ein wunderschöner Name.“
„Dankeschön.“
„Und wie findest du die Feier?“
„Die hat doch noch gar nicht richtig angefangen.“
„Ja stimmt. Also müssen wir zwei schauen, dass die mal richtig abgeht“
Und so fingen wir an die Feier in Schwung zu bringen. Wir machten die Musik ein bisschen lauter und forderten die Leute auf zu tanzen. Wir machten kleine lustige Spiele, die auch wirklich bei jedem ankamen. Wir spielten sogar Wahrheit oder Pflicht. Ich kam nie dran, warum, weiß ich bis heute nicht. Den Stefan musste sogar ein Mädchen küssen und ihr glaubt es mir nicht, wie eifersüchtig ich war.

Ich kannte ihn nur ein paar Stunden und war schon eifersüchtig. Als sie ihn küsste, sah er mich an und ich stand auf und ging in die Küche. Nach dem Spiel kam er zu mir, entschuldigte sich bei mir und sagte, dass er dabei wirklich nichts gefühlt hatte. Ich sagte ihm, dass es mir nichts ausmache, aber naja, das stimmte wohl nicht so ganz. Wir hatten noch einen schönen Abend und feierten mit unseren Freunden.

Er brachte mich heim und bedankte sich für den tollen Abend mit mir und das er sich glücklich schätzte, dass er mich jetzt kannte.
Ab diesem Moment an verbrachten wir jeden Tag zusammen. Wir unternahmen alles Mögliche zusammen: gingen zusammen spazieren, ins Kino, schwimmen, Konzerte und alles andere was man zusammen unternehmen konnte. Mit der Zeit verliebte ich mich ihn. Was ich heute noch als großen Fehler ansehe. Irgendwann waren wir dann schließlich auch zusammen.

Ich hatte ein ganzes schönes Jahr mit ihm. Natürlich hatten wir schon mal ein wenig gestritten, aber es war nie was Großes. Es war wie im Traum, ich konnte das kaum fassen, dass ich so einen wunderbaren, verständnisvollen Freund hatte. Doch ich täuschte mich.

Es war 5 Tage vor Neujahr und ich musste mit meiner Mutter für 5 Tage weg. Das passte mir natürlich gar nicht, denn ich wollte mein neues Jahr mit Stefan beginnen. Aber ich konnte einen Tag vor Neujahr meine Mutter überreden, dass wir früher zurück fahren. Was ich wollte, konnte ich auch erreichen.
So war ich früher daheim, als gedacht. Es gab heute Abend eine Feier, zu der alle eingeladen waren. So freute ich mich, dass ich meinen Jahreswechsel mit Stefan verbringen konnte.

Daheim angekommen, machte ich mich gleich fertig für die Feier. Es war nur noch eine Stunde bis Mitternacht, also musste ich mich beeilen.
Meine Mutter fuhr mich schnell rüber. Sobald ich dort auf der Feier war, fing ich an Stefan zu suchen. Ich hatte nur noch 15 Minuten und suchte nach ihm im jeden Zimmer, dieser riesigen Villa. Ich hatte Glück, es waren nur noch ein paar Leute da, die meisten waren draußen und bereiteten die Raketen fürs Feuerwerk vor. Im letzten Zimmer angekommen hörte ich Stimmen. Eine Stimme kam mir sehr bekannt vor. Nein, alle beiden Stimmen waren mir bekannt.
Ich riss die Tür auf und sah wie mein Freund und meine damalige beste Freundin sich auf einem Bett vergnügten. Ich war völlig entsetzt. „Was wird das eigentlich?“
Die beiden trennten sich geschockt und versuchten, sich irgendwie herauszureden, was absolut lächerlich wirkte.
Ich lief raus aus diesem Zimmer. Ich musste weg. Sofort. Ich lief durch die Menschenmenge durch, einige fragten mich was los sei, aber ich lief einfach weiter die Straße entlang. Als das Feuerwerk begann, fing ich an zu weinen.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie mein Bruder mich weinend auf dem Spielplatz gefunden hatte. Er hat sich damals sehr gut um mich gekümmert, wofür ich ihm immer noch dankbar bin. Ich liebe ihn einfach.

Da ich damals so verstört war, weinte ich meine Seele frei. Ja, ich weinte, bis ich keine Tränen mehr hatte und nach einer Pause, weinte ich wieder los. Ich konnte es nicht fassen, dass er mir so etwas antun konnte. Besser gesagt: Wie konnten sie beide mir nur so etwas antun. Die eine war meine beste Freundin, die ich seit 4 Jahren kannte und der andere war mein Freund, bei dem ich mir dachte, er wäre der Richtige. Doch ich wurde von den wichtigsten Menschen in meinem Leben zutiefst verletzt. Wie kann man das nur tun?
Aber eins wusste ich, ich würde nie mehr so schnell jemandem vertrauen können. Ich dachte, er würde auf mich warten, bis ich dazu bereit war, aber wie ich sah, war genau das Gegenteil der Fall. Meine beste Freundin und mein Freund betrogen mich zusammen. Gibt es was Schlimmeres? Ja, das gibt es.
Woher soll ich nun in Zukunft wissen, wer der Richtige für mich ist? Mich hat zuvor noch keiner so tief verletzt. Deswegen brauche ich nun auch immer sehr lange, bis ich jemandem vertrauen kann. Ich weiß, ich habe schon zwei Telefonnummern bekommen, das soll aber nicht heißen, dass ich den Jungs vertraue. Ich mag sie nur gern.
Ab dem Zeitpunkt war es aus zwischen uns. Ich wollte die zwei nicht mehr sehen. Stefan kam noch ein paar Mal, um sich zu entschuldigen, aber von dem wollte ich nichts mehr wissen. Ich hörte nur noch, dass die zwei jetzt ein Paar wurden.

Daheim angekommen gehe ich in mein Zimmer, werfe mich auf mein Bett und weine wieder los. Die Erinnerung an diese verletzenden Vorkommnisse tut mir nicht gut. Mir geht es sowieso schlecht und dann denke über die alten Zeiten nach. Schon seltsam.

Kapitel 7


Mitten in der Nacht erschrak ich und wache aus einem sehr schlimmen Traum auf. Ich war irgendwo im Wald und rannte weg, weil ich von irgendwem Angst hatte. Um mich herum war alles dunkel, es war kalt und es donnerte. Ich rannte und rannte bis ich irgendwo in eine Schlucht runterfiel und dort sah ich einen dunkel bekleideten Mann. Der kam langsam mit einem Messer auf mich zu.

Ich stand auf, denn mein T-Shirt war durchnässt und ich muss es wechseln. Ich frage mich, was der Traum wohl zu bedeuten hat. Was wollte dieser Mann von mir?
Dennoch denke ich mir, es ist doch egal. Wie meine Mutter immer sagt, ‘Es ist doch nur ein Traum‘.
So ging ich wieder ins Bett und versuche einzuschlafen. Nach ungefähr einer halben Stunde hin und her schlief ich endlich ein.

Früh am Morgen höre ich ein Klopfen an meiner Zimmertür. Ein Klopfen das mir bekannt vorkam. Ja, ich weiß, es klingt komisch, aber es war immer im gleichen Takt. Es will gar nicht aufhören. Ich nahm mein Kopfkissen und lege es auf meinen Kopf, damit ich das nicht mehr hören muss. Aber es wurde immer lauter.
Ich gab auf und schrie: „Was wollt ihr denn von mir?“. Die Tür ging auf und ein kleines, zierliches Mädchen sah herein. Ich sah auf und schrie. Es war ein Freudeschrei. Blitzschnell stand ich auf und lief zu dem Mädchen und umarme sie ganz fest und gab ihr ein Küsschen auf die Wange. Nach einer Weile höre ich ein ersticktes „Kannst du … bitte ein bisschen... Ich bekomm keine Luft mehr.“ Sofort ging ich weg und sah sie mir an. Ich kann es nicht fassen, meine beste Freundin Krista war hier, bei mir.
„Ich kann es wirklich nicht glauben. Du bist hier? Wieso denn das auf einmal? Ich freu mich ja wirklich, aber in zwei Tagen fängt wieder die Schule an und du bist hier.“
„Tja ich bin da. Ich weiß, wir haben wieder Schule, aber ich hab das mit deiner Oma gehört und musste sofort zu dir kommen, weil ich wusste, du brauchst einen in dieser Zeit.“
Ich umarmte sie nochmal, aber diesmal nicht so fest und bedankte mich bei ihr.
„So was machen wir heute?“, fragt mich Krista.
„Ich weiß es nicht. Auf was du Lust hast.“
„Dann will ich mal den heißen Jake kennenlernen. Ich bin neugierig, wenn du schon am Handy so viel darüber geredet hast.“
„Ich hab nicht viel über ihn geredet. Ich hab dir nur erzählt, dass ich ihn kennengelernt habe und das wir ein Tag zusammen verbracht haben.“
Sie sah mich kritisch an und sagt nichts mehr dazu.
„Ich mach mich schnell fertig und dann gehen wir runter Frühstücken. In Ordnung?“
„Dann sehe ich endlich den Jan.“
„Genau dann siehst du wieder dein Schatzi“, grinse ich sie blöd an.
In dem Augenblick als ich das sage, nahm sie ein Kissen und warf es auf mich. Wie immer traf sie mich, so nahm ich auch ein Kissen und bewarf sie damit. So begann eine kleine Kissenschlacht. Wir lachen und bewarfen uns mit den Kissen. Ich wusste gar nicht, dass ich so viele Kissen hatte.
Von unserem Geschrei kam Jan in mein Zimmer und schrie „Was zur Hölle ist hier los?“
Als Krista ihn hört, ließ sie das Kissen fallen und kreischt nur noch „Jaaaaan“, lief sie zu ihm rüber und umarmt ihn. Jan gab ihr ein Küsschen und ließ sie nicht mehr los.
„Hey Krista! Hab dich ja so vermisst. Bin froh das du hier bist.“
„Ja, hab dich auch vermisst.“ Die zwei wollen sich gar nicht mehr loslassen. Ich mache einen Schmollmund und sah Jan an. Natürlich sah er das und kam zu mir, hob mich hoch und dreht sich mit mir einige Male um die eigene Achse und als er mich los ließ, fiel ich auf den Boden. „Aua, Jan. Das tat weh.“
„Saph alles in Ordnung mit dir?“
„Ja, aber mein Po tut mir jetzt weh.“ Da er neben mir saß zwicke ich ihn. „Auaa. Du hast es nicht anders gewollt.“ Und fing an mich zu kitzeln. Ich kann nichts mehr sagen vor lauter Lachen, aber dennoch stottere ich: „Jan, bit - te … auf - hören.“
„Nur unter einer Bedingung, du weißt eh was.“
Krista fing an zu lachen.
„Hey, was ist da so witzig Krista?“, fragte Jan.
„Entschuldige, aber ihr zwei habt euch nicht ein bisschen geändert. Immer noch die zwei verrückten Dummies.“
Ich grinse sie an. „Ja so sind wir halt.“ Dann sah ich zu Jan und antworte: „Jan die Bedingung ist gemein.“
„Tut mir leid Saph, aber du musst es machen.“
„Geht’s nicht ein anderes Mal, dafür bekommst du ein Küsschen und eine grooooße Umarmung?“
„Von mir aus, aber das wird eingehalten. Verstanden?“
„Natürlich Bruderherzchen.“ Ich ging zu ihm rüber umarme ihn ganz fest und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Natürlich umarmt auch er mich und will gar nicht loslassen. Er küsst mich auf dem Kopf. Jan war ja auch fast zwei Köpfe größer als ich.
Auch wenn er manchmal so fies war oder irgendeinen Blödsinn anstellt und mich damit leiden ließ. Er war mein großer Bruder, den ich über alles liebe und nie verlieren will, weil er immer für mich da war. Er war einfach der Beste.
„So ihr zwei hört auf euch zu umarmen. Ich hab Hunger und will frühstücken, wenn es euch nichts ausmachen würde.“
Ich ließ Jan los und sage lautlos: „Danke.“
„Na dann. Macht dich fertig Saph und kommt danach runter frühstücken.“

Nachdem ich fertig war, gingen wir runter zum Frühstücken. Meine Mutter freut sich, wieder einmal Krista zu sehen, obwohl es nicht so lange her war. Für sie war Krista wie eine zweite Tochter. Wir kannten uns schon seit dem Kindergarten und unsere Mütter sind auch beste Freunde. Es war ein Wunder, dass Lisa und Marie Krista mögen, ich weiß nicht warum, aber die zwei waren so nett zu ihr, dass mir der Mund offen blieb. Ich bin nicht sauer, aber das war wirklich komisch, spontan kam mir in den Sinn, dass die beiden nett sein können. Trotzdem waren sie zwei kleine Zicken.

Kapitel 8


Da Krista Skaten will, gingen wir in die Stadt zum großen Skateplatz. Da mussten wir hin, denn der war so groß, dass es Krista sicher gefallen würde. So machten wir uns auf den Weg zum Platz.

„Saphira da sind doch sicher viele Jungs drüben oder?“
„Es ist noch ein bisschen zu früh. Wir haben erst 9 Uhr, die kommen erst alle um 11 Uhr und nach einer Stunde ist da so viel los. Das glaubst du mir gar nicht. Ach ja, die Skater sind wirklich alle sau süß“, grinse ich sie an.
„Ich hab Angst drüben zu skaten. Das sind doch alle sicher Profis und ich kann das schon, aber dennoch nicht so gut.“
„Quatsch. Du brauchst keine Angst zu haben. Du bist gut sogar sehr gut. Mach dir nicht so viel Angst.“
„Du weißt ja wie ich bin, wenn ich Angst habe“, sagt sie mit einer hohen Quietschstimme. Das bedeutete, sie hatte wirklich Angst.
Ich blieb stehen und drehte sie zu mir um, dass ich ihr genau in die Augen schauen konnte. „So meine Liebe, erstens: Du brauchst keine Angst haben. Zweitens: Du bist eine tolle Skaterin und Drittens: Mach dir nicht so viele Sorgen, drüben sind auch nicht alle perfekte Skater. Zum Beispiel: Ich.“
Sie lachte. Bevor sie anfing zu reden, atmete sie einmal tief ein und wieder aus und sagte: „In Ordnung. Hallo? Ich bin die beste. Brauche doch keine Angst haben.“
„Du bist nicht eingebildet oder so?“
„Nein, wie kommst du auf die Idee?“ Gleichzeitig fingen wir an zu lachen. Wir waren angekommen.

„Wow. Der Park ist ja wunderschön und so groß. Im Gegensatz zu unserem Park ist der traumhaft schön.“
„Da hast du recht Krista.“
„Saphira, Ich fahr erst mal ein paar Runden und dann bring ich dir Skaten bei. Ist das in Ordnung für dich?“, sie schaut mich mit großen Augen an.
„Ja klar.“ Krista schnappt ihr Skateboard und schon fuhr sie los.
Wie viel Freude sie dabei hat. Schon lange war sie nicht mehr so glücklich beim Skaten. Ihr damaliger Freund war auch ein Skater und seit dem sie nicht mehr zusammen sind, hasste sie es zu Skaten. Aber nach Wochen fing sie wieder an, aber sie hatte keine Freude mehr daran, weil es so sehr an ihn erinnert.

Ungefähr nach einer halben Stunde kam sie zu mir rüber und grinst breit.
„Unglaublich Saphira. Ich hatte schon lang nicht mehr Freude daran und jetzt will ich gar nicht mehr aufhören. Die Zeit nachholen, in der ich nicht skaten war“, mit voller Freude daran, grinst sie mich an und umarmt mich.
„Das freut mich wirklich zu hören.“
„Dann bring ich dir mal das Skaten bei.“
„Ja, gerade wo die ersten Skater kommen fang ich an es zu lernen.“ Super, das wird sicher peinlich, so wie ich mich kannte.

So gingen wir auf den Platz wo es keine Hügel, Schanzen und was auch immer gab und fingen an.
Mit dem rechten Fuß war ich auf dem Brett und mit dem linken schubse ich mich an. Ganz ehrlich, ich war gar nicht so schlecht dran. Mit meinem Gleichgewicht habe ich noch Probleme, aber dennoch kam ich zu recht damit.
„Saphira ich glaube, du kannst schon ein bisschen schneller fahren und über den kleinen Hügel kannst du auch schon fahren. Das wird nicht so schwer sein.“
„Oh Gott. Ich hab Angst, bist du dir sicher?“
„Wäre ich mir nicht sicher, hätte ich es nicht gesagt.“
Ich atme einmal tief ein und aus, sammle Mut, hoffe dass ich es schaffe und fuhr los. Ich war wirklich schnell dran, sehr schnell sogar. Wie blieb ich nochmal stehen? Ich weiß es nicht mehr. Nein ich glaube, ich schaffe es doch nicht und will stehen bleiben. Genau, ich kann mit meinem Fuß bremsen, aber die neuen Schuhe würden kaputt gehen und so tollpatschig wie ich war, würde ich mir noch mehr wehtun, als wenn ich stürzen würde. Oh Gott, was dachte ich da? Ich machte es, weil ich wissen wollte, ob ich es schaffen würde. Und nein, es war keine blöde Idee. Bevor ich noch irgendwie an was anderes denken konnte, fliege ich mit meinem Skateboard in die Luft. Ich glaube um die 2 Meter. Ich schrie, denn ich hatte Angst und ich wusste ganz genau, dass ich mir jetzt wehtat.
„Saphira du schaffst es. Du musst nur schön landen“, höre ich von hinten. Das war eine männliche Stimme und nicht die von Krista. Wer war das? „Aber wie soll ich das Schaffen bitte?“
Ehe ich eine Antwort hören konnte fliege ich runter und ja ich wusste genau, dass es schön wehtun würde. Ich schlug auf dem Boden auf und mein Skateboard fliegt davon.
Aua, das tat weh. Zum Glück bin ich nicht so hoch geflogen sonst hätte ich jetzt sicher eine Gehirnerschütterung. Mein Ellbogen tut mir weh. Ich will aufstehen, aber irgendwie kann ich nicht hoch, es tat mir alles weh.
Auf einmal habe ich zwei große Hände im Gesicht, die mich leicht schlugen. „Saphira, bist du noch da?“, sagt mir eine bekannte Stimme.
Auch wenn ich Schmerzen habe, kann ich ein wenig Antworten: „Nein,… wie kommst du … auf die Idee?“ Er lacht. „Leute sie ist wach, aber will nicht die Augen öffnen oder aufstehen“, schreit er herum.
„Aua. Lass mich noch ein wenig liegen. Ich kann gerade nicht aufstehen. Es tut alles so weh.“
„Ein wenig noch. Wir sollten deine Arme verarzten. Du blutest.“
„Magst du nicht mal deine Augen aufmachen?“, fragt er mich. Ich weiß ganz genau wer es war, aber er war jetzt so nah dran an meinem Gesicht, dass ich mich nicht traue die Augen zu öffnen.
Ich schüttele leicht meinen Kopf.
„Komm schon. Hast du Angst die Augen zu öffnen? Du bist schon leicht Rot an den Backen“, sagt er belustigt.
Nein, ich wurde bestimmt noch röter als sonst. Warum muss er es sagen.
„Saphira??“
Langsam öffne ich meine Augen muss erst ein paar Mal blinzeln, weil es auf einmal so hell wurde. Ich schaute in schöne schokobraune Augen, ein Junge, der mich schief anlächelte.
„Du kannst ja doch deine Augen öffnen.“
Ich lächle schüchtern. Gerade als ich was sagen will, war Krista schon bei mir und schreit hysterisch herum. „Saphira ist alles in Ordnung mit dir? Ich dachte mir schon, du würdest nicht wieder aufstehen. Dein Sturz sah nicht gut aus. O mein Gott, du blutest ja. Sollen wir dich in ein Krankenhaus bringen? Vielleicht hat sie eine Gehirnerschütterung?“ Oh Gott, Krista konnte so viel reden ohne einmal nach Luft zu schnappen. Ein richtiger Wasserfall.
„Krista mir geht es gut. Außer das mir mein Po und Ellbogen wehtut.“
„Dein süßer Arsch tut dir weh. Ich kann dir ja helfen das es nicht mehr weh tut“, sagt irgendein Typ, den ich nicht kenne.
„Jeff, halt die Klappe“, schnauzt Jake den Angeber Jeff an.
„Komm, ich heb dich auf und bring dich in die Hütte da drüben und sehe mir deine Wunden mal an. In Ordnung?“
„Nein, ich kann selber gehen.“
„Wetten du kannst nicht.“
„Oh doch, ich kann.“ Langsam versuche ich aufzustehen und ja ich stand wackelig auf den Beinen und gerade als ich ein Schritt gehen will, kippe ich um. Doch plötzlich liege ich in Jakes trainierten Armen. Ich kann seinen Atem spüren. Er riecht wirklich gut. Traumhaft.
Saphira werde ja nicht rot.
„Na, was habe ich gesagt.“ Ich war sauer, dass er Recht hat und schaue ihn wütend an.
„Du siehst wirklich süß aus, wenn du wütend bist.“ Amüsiert schaut er mich an.
Sofort war ich in von seinen Augen gefesselt, er hatte wirklich sehr schöne Augen. Die kann man nicht beschreiben. Eine Weile schauen wir uns an bis sich Krista zu Wort meldet: „Hallo ihr zwei? Jake kannst du sie mal aufheben und ihre Wunden ansehen. Die Wunde heilt nicht von selber.“
Jake schüttelt leicht sein Kopf und antwortet: „Entschuldige, ich mach mich sofort auf den Weg mit ihr.“ Er steht mit mir auf und ging zu der Hütte. Krista bleibt bei Jeff und diskutierte mit ihm. Wie ich sie kenne würde sie sofort mitgehen, aber dennoch bleibt sie hinten bei Jeff.
In der Hütte angekommen, setzt mich Jake auf das Bett und sucht im Schrank nach einem Erste-Hilfe Koffer. Die Hütte war schön eingerichtet. Sie war Grün angestrichen und überall hingen Bilder von berühmten Skatern und auch von den Jungs hier. Gegenüber vom Bett hängt ein kleiner Fernseher und unten drunter war ein Tisch mit einem sehr alten Computer. Ansonsten hatten sie hier noch ein kleinen Kühlschrank und den Schrank wo Jake fluchend sucht.
„Was ist denn los?“
„Die Jungs können nicht einmal etwas aufräumen. Hier schaut es aus wie im Hühnerstall.“
Ich muss lachen.
„Was ist da so witzig?“
„Nichts, wie du Hühnerstall betont hast, fand ich witzig“, grinse ich ihn doof an.
Er schaut kurz zu mir und sucht wieder weiter. Nach ein paar Minuten findet er endlich den Koffer und kommt zu mir rüber.
Zuerst nimmt er meinen Arm in die Hand und schaut sich die Wunde an.
„Es schaut schlimm aus, ist es aber nicht. Es wird ein bisschen wehtun, wenn ich es reinige. Besser gesagt, es wird brennen.“
„Ok.“
„Ich fang an“
Langsam fängt er an die Wunde zu reinigen, erst mit Wasser und dann mit dem Mittel. Der Geruch von Blut fiel mir jetzt erst auf und mir wurde schlecht.
„Ist alles in Ordnung mit dir? Du bist auf einmal so blass.“
„Ja, ist nur wegen des Blutes.“
„Ich mach mal die Fenster auf.“ Er öffnet die Fenstern und gibt mir ein Glas Wasser. Ich trink nur einen Schluck und so macht er weiter. Als es plötzlich anfing, richtig zu brennen, ließ ich mein Glas fallen. „Uupss… Tut mir leid.“
„Ist okay. Wir beide sind jetzt halt nur nass“, lächelt er. „Nur noch ein klein wenig Geduld, dann ist dein Arm fertig.“
Ich nicke. Als er mich am Rücken fest hielt, schreie ich auf, das hat wehgetan.
„Entschuldige. Ich glaube du bist da auch noch verletzt. Kann ich mal nachschauen. Ich muss halt dein Top hoch ziehen. Passt das?“
Es gibt doch noch Jungs, die nachfragen. „Ja.“
Langsam zog er mein Top hoch und immer wenn er mich berührt, spüre ich ein kleines Kribbeln im Bauch. „Das schaut gar nicht so schlimm aus. Ich reinige das auch noch schnell und dann sind wir fertig.“
Nach ein paar Minuten war Jake fertig. Ich bedanke mich bei ihm. „Ähm Jake?“ „Saphira?“
Er war jetzt ganz genau vor meinem Gesicht und schaut mir in die Augen. Was wollte ich sagen? Ach stimmt. „Da…“ Er war so nah dran, dass ich nicht weiß, was ich sagen will. „Dankeschön, dass du mir geholfen hast und mich verarztet hast. Wirklich, Danke.“ Und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Er lächelt mich an. „Ich hab dir doch gern geholfen, Süße.“

Wir schauten uns schon eine Weile an und irgendwie fühle ich mich wohl bei ihm. Keine Ahnung, er ist einfach anders. So lieb, nett, keine Macho, ein Typ, den man einfach gern haben muss, ach, einfach anders. Fang ich an, ihn zu mögen?
Er kam mit seiner Hand immer näher an mein Gesicht und strich über meine Wange, so weiß ich sofort, dass ich - wie typisch für mich - rot geworden war. Ich lächele ihn schüchtern an. Er war so nah dran, dass ich seinen warmen Atem spürte und gerade als er mich küssen will, stürmt meine liebe Freundin Krista rein. Sofort weicht Jake zurück.
„Saphiraaaa?“, schreit sie. „Upss, ich glaub, ich bin im falschen Moment rein.“ Stotternd sage ich: „Nein, ist in Ordnung. Wir sind gerade fertig geworden und ich glaube wir müssen gehen. Daheim warten sie sicher schon alle wegen des Abendessens.“
„Ach ja, stimmt. Dann sollten wir uns beeilen.“
Jake meldet sich zu Wort. „Soll ich euch fahren? Du kannst ja nicht gehen“
„Nein, ist in Ordnung. Wir fahren mit dem Bus heim.“
„Ich kann euch fahren, ich hab ja nichts zu tun.“
Irgendein Typ stürmt in die Hütte und sagt zu Jake: „Jake, wir brauchen dich. Kannst du bitte kommen?“
„Ich komme gleich.“
„Siehst, du hast doch was zu tun.“
„Tja, wie ich sehe doch“, lächelt er schief.
Ich versuche, langsam aufzustehen, dabei hilft mir Jake.
„Ich kann schon selber aufstehen.“
„Ich helfe dir lieber zur Sicherheit.“
Er bringt mich sogar bis zur Bushaltestelle.
„Naja, ich glaube, wir sollten uns verabschieden.“ Nein, ich will noch nicht gehen.
„Ja leider.“ Warum grinst er nur so blöd? Oh nein, hab ich gerade gesagt `Ja leider.` Wenn es um Peinlichkeit geht, bin ich echt gut.
„Komm her. Lass dich mal umarmen und pass auf dich auf.“
Er kommt zu mir und umarmt mich ganz leicht, so dass er mir nicht wehtat. Ich kann seinen himmlischen Duft einatmen. Warum riechen die Jungs immer so gut?
„Bis übermorgen. In der Schule sehen wir uns wieder.“
„In zwei Tagen haben wir wieder Schule, hab ich total vergessen.“ War klar, dass er das nicht vergisst.
Er dreht sich um, will gerade gehen als er sich plötzlich zu uns umdreht.
„Ach ja, Krista schön dich kennenzulernen. Wir sehen uns sicher wieder mal. Bye.“
So geht er und wir steigen in den Bus und fuhren heim. Natürlich will mich Krista im Bus ausfragen was in der Hütte alles passiert sei, aber ich deutete ihr ein Zeichen, das sie verstand und den Mund hielt.
Daheim angekommen aßen wir und gingen in mein Zimmer. Ich erzähle ihr noch alles, was in der Hütte passiert war und wir gingen auch früh ins Bett, denn Krista muss ja morgen wieder heim.

Kapitel 9


Nach dem Frühstück bring ich Krista zum Bahnhof.
„Ich wein gleich, du bist erst gestern gekommen und schon musst du weg.“
„Es war mit meiner Mutter so ausgemacht. Ich bin auch sehr traurig, aber wir können ja noch telefonieren und wir sehen uns ja wieder die nächsten Ferien.“
„Du hast Recht.“ Ich umarme sie noch ganz fest und gib ihr ein Küsschen.
„Pass auf dich auf.“
„Du auch.“
So steigt sie ein und der Zug fuhr fort. Ich winke ihr nach und nach einer Weile gehe ich heim.
Heute war Sonntag und meine Mutter und ihr Ehemann waren weg. Nur Marie, Lisa und ich waren daheim. Mein Bruder war auch fort, keine Ahnung wo er genau war.

Daheim gehe ich gleich ins Bad, die Gelegenheit muss ich nutzen, wenn es gerade nicht besetzt war. Ich lass das warme Wasser in die Badewanne. Derweil zog ich meine Sachen aus und sah mir meine Wunden im Spiegel an. Die sahen gerade nicht brutal schlimm aus, aber dennoch war der Anblick für mich nicht schön. Ich kann frische Wunden nicht sehen. Mir wird schlecht dabei.
Um sofort auf andere Gedanken zu kommen steige ich in die Badewanne. Ich schließ meine Augen und versuche mich zu entspannen. Tat das gut, warmes Wasser mit Rosenduft.
Ich weiß nicht warum, aber ich denke an Jake an sein süßes Lächeln. Was wäre passiert, wenn er mich gestern geküsst hätte? Hätte ich das zugelassen? Denn ich hatte mir versprochen, dass ich mich nicht so schnell auf eine neue Beziehung einlasse. Ich wurde einmal verletzt und noch einmal konnte ich nicht verkraften. Ich würde gern sagen, er wird anders sein, aber das kann ich noch nicht sagen. Ich kenn ihn noch nicht so gut.

Von draußen kamen laute Stimmen, die zusammen lachen. Das sind sicher Freunde von denen. So steige ich aus dem Bad, lass das Wasser raus. Nimm mir ein Handtuch, wickele mich ein und gehe in mein Zimmer. Aus dem Schrank nehme ich mir frische Unterwäsche und frische Klamotten. Zog mir meine schwarze Lieblingshort an und darüber ein türkisfarbenes Top und als Schuhe zog ich mir schwarze Ballerinas von Esprit an.
Ich trockne leicht meine Haare mit einem Handtuch und gehe in die Küche mir etwas zu trinken zu holen. Nach dem Baden habe ich immer einen riesigen Durst. Ich nehme einen Schluck aus der Flasche als mich jemand hinter mir ansprach. „Saphira was suchst du denn hier?“ Als ich erkenne, dass es Jake war verschlucke ich mich und huste los.
Er klopft mir auf den Rücken, dass es besser wurde. Da er damit gar nichts bewirkt, gib ich ihm ein Handzeichen, damit er aufhören soll. Als ich mich einigermaßen beruhigt habe, frage ich zurück: „Eigentlich müsste ich dich fragen, was du hier zu suchen hast? Ich wohne hier vielleicht?.“
„Was wirklich? Du wohnst hier. Also bist du die Stiefschwester von Marie und Lisa?“
„Nein wie kommst du auf die Idee.“
Er grinst. „Entschuldige, ich war gerade nur geschockt, als ich dich plötzlich hier sah.“
„Geschockt?“
„Ich meine eher überrascht.“
Ich will gerade etwas sagen, als plötzlich Marie „Schatz, wo bist du“ schreit. Hab ich das gerade richtig verstanden?
Diesmal schau ich ihn wirklich geschockt an. Ich glaube es einfach nicht, er ist mit Marie zusammen.
„Jake, warum bist du denn so lang weg? Wir warten alle auf dich.“
„Ähmm… Ich komm ja schon. Ich muss noch schnell auf die Toilette.“
„Ja, beeil dich“, gab ihm ein Küsschen und wollte gerade gehen, als sie sich umdrehte. „Bevor ich es vergesse. Das ist Saphira meine Stiefschwester.“ Und war weg.
Ich war enttäuscht, dass er mir es nicht gesagt hatte, dass er eine Freundin hatte. Ich nehme meine Kette ab, die er mir geschenkt hatte und gib ihm die Kette.
Bevor mir noch die erste Träne kam und er irgendetwas sagen kann, drehe ich mich um und lief schnell in mein Zimmer. Ich schließe meine Tür und lasse mich auf den Boden fallen.

Kapitel 10


„Komm schon Saphira! Lass mich doch endlich rein.“
Ich glaube er bettelt schon seit 20 Min. vor meiner Zimmertür. Das ich keine Antwort gebe, macht ihn verrückt. Ich bin auch sauer auf ihn.
„Oh Mann“, flucht er. „Halloooo? Bist du überhaupt noch hier?“, fragt er mich schon leicht sauer.
„Nein, ich bin aus dem Fenster gesprungen“, gebe ich mit einem ironischen Unterton zu.
„Du bist noch da. Machst du jetzt die Tür auf?“
„NEIN!“
„Wenn du jetzt sofort nicht die Tür aufmachst, renn ich gegen deine Tür und versuch es solange, bis es geht.“
„Spinnst du?“, frage ich ihn, besser gesagt ich schrie.
„Nein, das war mein Ernst!“ Nach seinem Ton zu urteilen meint er es ernst. Aber so leicht lass ich mich nicht einschüchtern. Ich saß immer noch auf dem Boden und denke mir was ich machen kann, dass er endlich abhaut.
Nach einer Weile gab er ein Laut von sich „Aua“, schrie er. Die Tür hinter mir vibrierte richtig. „Jake hör sofort auf damit!“ Er lief sogar nochmal gegen die Tür.
„Ich ruf die anderen, wenn du sofort nicht damit aufhörst.“
„Mir doch egal“, meint er und lief wieder gegen die Tür, denn die knackst leicht.
ich gab auf, denn ich will nicht dass meine Tür kaputt wird und er soll endlich verschwinden. Ich stand auf, schloss die Tür auf und will ihn gerade anschreien „Hast du sie nicht…“, lief Jake gegen mich und wir zwei fielen auf den Boden.
„Aua. Du Idiot. Pass doch auf wo du hinläufst“, schrie ich ihn an.
Er hob leicht sein Kopf, sodass unsere Gesichter nur noch ein paar Zentimeter entfernt waren. Er sah mir tief in die Augen. Noch dazu lagert er sein Gewicht so, dass er nicht zu schwer ist, stützt sich mit den Armen links und rechts von mir ab. Wenn er mir weiterhin so in die Augen sieht, bin ich nicht mehr böse auf ihn. Mein Verstand sagt mir ‚Nein, du darfst nicht aufgeben‘, aber mein Herz widerspricht mir und sagt ‚ Komm schon Saphira. Der Typ ist süß und total der Nette‘. So zusagen stehe ich momentan in einer Sackgasse, da ich nicht mehr weiter weiß. Um klar zu denken, schließ ich meine Augen. Komm schon, gib nicht auf, stups ihn weg. Es ist gar nicht schwer, ganz einfach.
Ich öffne meine Augen und sah ihn böse an. Ich habe es gewusst, dass er mich die ganz Zeit ansah. Bestimmt bin ich jetzt rot, aber das war mir egal.
„Du bist gerade nicht Federleicht“, sage ich zu ihm.
„Willst du damit sagen ich bin zu schwer?“, meint er und grinst doof.
„Was du darunter verstehen willst.“
Er sah mich nur weiterhin an.
„Ich warte nicht 10 Jahre auf dich. Geh endlich runter!“, sage ich mit einer festen Stimme. Er soll nicht merken, dass ich ihn lieber hier habe.
Sofort stand er auf und gab mir seine Hand, die ich nicht annahm.
„Ich kann auch selber aufstehen.“
„Entschuldige, dass ich dir nur helfen will.“
„Darauf kann ich verzichten“, kiffte ich ihn an.
„Er packt mich an den Schultern und dreht mich zu ihm, dass ich wieder in seine doofen, aber wunderschönen Augen sehen muss. Warum wiederholt sich das die ganze Zeit?
„Saphira, warum bist du so sauer auf mich?“
Ist der Typ total bescheuert oder was ist los?
„Weil du ein Idiot bist und lügst!“
Jake sah mich erstaunt an. „Ich habe dich nie angelogen“, gab er zu. Stimmt eigentlich, er hat mich nicht direkt angelogen. Er hat mir nur nicht gesagt, dass er eine Freundin hat. „Wie wäre es damit, du hast eine Freundin du sagst mir nichts davon?“, frage ich ihn.
„Erstens sie ist nicht meine Freundin, sie hat es nur so gesagt, weil sie uns zusammen gesehen hat und zweitens Warum die Eifersucht so? Das wird doch mein Problem sein, ob ich eine Freundin habe oder nicht.“
„Ich bin nicht Eifersüchtig. Mir geht es nur darum, dass du nichts sagst und mit mir was unternimmst und mir was schenkst.“
„Das ist kein Grund. Ich kann trotzdem mit dir was unternehmen, auch wenn ich eine Freundin habe. Unter Freunden geht das.“
„Aha, dann habe ich mich gestern nur getäuscht, dass du mich küssen wolltest. Geht das auch unter Freunden?“
So, ich habe gewonnen, denn er antwortet jetzt nicht.
„Das habe ich doch gewusst. Bist du einer von denen, die eine feste Beziehung haben und trotzdem mit andere Mädchen herum machen?“
„Nein, natürlich nicht. Ich nehme eine Beziehung sehr ernst.“
„Ja, deswegen hast du gerade eben nicht antworten können.“
„Saphira komm schon. Sie ist nicht meine Freundin und wird das auch nie sein. Sie ist nicht mein Typ. und ich bin nicht so ein Typ, was mit jedem Mädchen herum macht und sie nur ausnutzt“, sagt er schon Recht verzweifelt.
„Weißt du, dass kann jeder sagen. Ich bin nicht so wie die anderen.“
„Aber bei mir stimmt es wirklich! Ich beweise es dir.“
„Das will ich sehen.“

„Jake. Wo bist du? Wir wollen endlich gehen“, hören wir von unten einen schreien.
„Ich komme schon“, schrie er zurück.

Er sah mich an und sagt „Glaube mir, das werde ich auch.“ und er ging runter.

Wenn ich ganz ehrlich bin, ich habe eine kleine Hoffnung, eine Hoffnung die hoffentlich stimmt, dass er nicht so ist, wie ich mir ihn vorstelle. Denn wenn er wirklich so ist, dann will ich ihn nicht mehr sehen.

Kapitel 11


„Aufstehen!“, höre ich meine Mutter schrill schreien. Ich höre wie sie die Vorhänge aufzog und das Fenster öffnet, damit die frische Herbstluft mein Zimmer füllt. Ich liebe den Herbst, denn dann weiß ich, dass es bald Winter ist.
„Saphira komm schon. Steh endlich auf!“
„Nein, ich habe keine Lust.“
Heute ist mein erster Schultag in einer neuen Schule, einer neuen Stadt und da ich Recht schüchtern bin, habe ich total Angst. Und ich habe auch keine Lust Jake zusehen. Vielleicht ist er nur der einzige Grund dafür.
„Das ist mir egal, du stehst jetzt sofort auf, sonst ruf ich Jan“, ermahnte sie mich. Die Frau kann echt nur erpressen.
Ich mache meine Augen auf und sah sie böse an. „Ich steh schon auf.“ Stand auf, nimm meine Klamotten und ging ins Bad in der Hoffnung, dass keiner von den Stiefmonstern im Bad war. Obwohl ich mir sicher war, dass es nicht frei war. Und ich habe Glück es war frei. Es ist ein Wunder. Ein Zeichen, das es doch nicht so schlimm wird heute?
Ich ging schnell unter die Dusche, meine Haare wusch ich nicht. Danach putze ich mir meine Zähne, zog mir meine schwarze Lieblingshose von Only an, darüber eine blaue Bluse, auch von Only. Es war draußen frisch, aber dennoch war es kalt. So zog ich darüber ein schwarzen Cardigan an und als Schuhe blaue Chucks, die zu meiner Bluse passen. Meine Haare trage ich heute offen, ich glätte sie nur ein wenig.
„Beeil dich. Wir müssen uns auch noch fertig machen“, zicken die beiden vor der Türe herum.
„Ihr zwei lässt euch auch immer Zeit mit dem fertig machen. Also stresst mich nicht“, zicke ich zurück.
„Bei dir hilft es nicht, auch wenn du dich versuchst hübsch zu machen“, sagt Marie.
Mit dieser Aussage lass ich mir erst Recht Zeit.
Die beiden jammern noch herum und ich trage langsam meine Schminke auf. Zuerst die Wimpertusche, dann den Eyeliner und noch ein bisschen Kayal und ich bin fertig. Die beiden zu nerven, warte ich eine Weile im Badezimmer, das die beiden total ausflippen, von Wegen sie machen mir die Hölle heiß.
Ich mach die Tür auf und sehe in zwei wütende Gesichter, die mich mit bösen Augen anfunkeln. Ich muss mich richtig beherrschen, dass ich nicht los lache. „Geh endlich RAUS. Wir kommen noch wegen dir zu spät in die Schule.“
Schubsen mich raus und hauen die Tür zu.
Mission erfüllt, die beiden sind total unter Stress. In meinem Zimmer nehme ich noch meine Schultasche und gehe in die Küche zum Frühstücken.

Nachdem Frühstück mach ich mich auf dem Weg in die Schule. Ich gehe zu Fuß, da noch genügend Zeit ist bis die Stunde anfängt und ich die frische Herbstluft genießen will.
„Guten Morgeeen Sonnenschein!“, sagt einer. Ich sehe nach Links zum Nachbarhaus und wenn sehe ich da, denn lieben Jake mit Tyler.
Sofort erlischt mein Lachen und ich sehe beide irritiert an. „Guten Morgen“, sagt Tyler nochmal.
„Ähmm…Morg’n Tyler“, bringe ich nur heraus. Da ich total verwirrt bin, dass ich die beiden zusammen sehe und diese Ähnlichkeit verwirrt einen richtig.
„Bekomm ich kein Guten Morgen?“, fragt Jake.
Ich sehe ihn an und antworte darauf: “Lass mich überlegen…“ überlege kurz und nach ein paar Sekunden später rede ich weiter „Ja, doch sicher. Jake ein schlechten Morgen wünsch ich dir.“
Tyler lacht und Jake schaut mich nur an und boxt Tyler eine rein.
„Mit dem falschen Fuß aufgestanden?“, fragt Jake.
„Nein, sogar mit dem richtigen“, antworte ich.
Beide kommen zu mir herüber und wir machen uns auf den Weg in die Schule.
Wartet mal wohnt einer von beiden hier?
„Wer von euch beiden wohnt hier?“
Alle zwei antworten gleichzeitig: „Wir beide.“
„Hä? Wie jetzt?“
„Wir beide wohnen hier in diesem Haus“, meint Jake und redet so langsam, das ich mir blöd vorkomme.
„Du brauchst nicht so komisch reden. Ich bin nicht blöd.“
„Das habe ich gar nicht gesagt“, verteidigt er sich.
„Aber gemeint.“
Ich funkle ihn böse an und er sieht mich genau so böse an.
Doch Tyler geht zwischen uns und meldet sich zu Wort. „Halloo? Ihr beiden regt euch wieder ab.“
Ich sehe ihn an und er redet weiter. „Saphira, wir sind Cousins und sind vor ein paar Wochen hier her gezogen.“ Jetzt war ich noch mehr verwirrt. Die sind Verwandt mit einander? Oh Gott, Endlich verstehe ich auch die Ähnlichkeit zwischen den beiden. Diese Augen, die Hautfarbe, die Größe einfach alles.
„Verstehe ich nicht.“
„Ja, meine Eltern sind viel unterwegs, wegen der Arbeit und ich wollte nicht immer mitreisen. Es ist immer wieder das gleiche: Neues Land, Neu Stadt, Neue Schule, Neue Freunde. Auf das habe ich nicht Lust. So habe ich beschlossen zu meiner Tante zu ziehen und sie war damit einverstanden und ja jetzt lebe ich bei ihnen.“ Tyler wohnt bei seiner Tante.
„Ach so. Jetzt verstehe ich es auch besser.“ Er lächelt mich an. Ich lächle zurück.
„Bist du bereit auf deinen ersten Tag?“, fragt mich Jake.

Kapitel 12


Bevor ich ihm eine Antwort gebe, denke ich über die Frage nach, ob ich wirklich bereit war. Ich war ein wenig nervös, aber das stört nicht. Ich nicke Jake zu, dass soll heißen ja. Er lächelt mich kurz an und wir gehen weiter in das Schulgebäude.
Die Schule war wirklich sehr groß, ich dachte mir dass die Schule klein und alt wär. Das Gegenteil war der Fall, die war richtig groß und sehr modern.
Als wir rein gingen, sehen uns alle Schüler an. Wir gingen den Flur entlang und die Blicke waren nur auf uns gerichtet, die Jungs waren wirklich sehr beliebt, denn jeder Grüßte die beiden.
Tyler flüstert mir zu: „Alle Blicke sind auf dir. Das weißt du schon?“
Ich sehe ihn geschockt an. „Wie jetzt?“ Was war das für eine Frage? Oh Nein, ich hasse es wenn die ganze Aufmerksamkeit auf mir liegt. Jake lacht. Ich sah zu ihm rüber und funkle ihn böse an.
„Ganz einfach, du bist Neu hier“, meint Tyler nur.
„Das ist doch gar kein Grund, mich die ganze Zeit anzuschauen“, sage ich schon recht beleidigt.
Tyler blieb stehen und automatisch blieb ich auch stehen und sah ihn an.
„Saphira, dir ist glaub ich mal gar nicht klar, wie hübsch du bist oder? Du bist anders für die Jungs hier. Du bist auf eine natürliche Art hübsch und das ist was Neues hier. Sie dir die Mädels mal hier an, alle sehen aus wie Barbiepuppen. Verstehst du mich jetzt?“
Ich weiß, dass ich jetzt bestimmt Rot war, aber was sagt man jetzt dazu? Soll ich mich bedanken?
Ich sehe mich um und schau mir die Mädels hier mal richtig an und ja er hat Recht. Die Mädchen hier sehen aus, ob sie weg gehen würden und nicht auf die Schule zum Lernen.
Ich schaue Tyler an und sage nur ein „Danke“, mehr kann ich nicht sagen.

Es Läutet. „Es ist schon 8 Uhr, die Stunde hat angefangen. Wir müssen uns beeilen, wir haben jetzt Deutsch mit der Frau Knoflach.“
So renne ich den beiden hinterher, da ich nicht weiß wohin ich muss. Auf dem Weg in die Klasse, renne ich gegen etwas. Ich verlier dabei mein Gleichgewicht und falle auf den Boden. „Aua.“
„Es tut mir leid“, sagt eine sanfte schöne Stimme. Ich schaue hoch. Vor mir stand ein Junge mit grünen, hinreißenden Augen die mich überrascht ansehen.
Eigentlich will ich den Typ anschreien, dass er aufpassen soll, aber er sah süß aus. Er streckt mir seine Hand aus, ich nahm seine Hand dankend an und er hilft mir hoch.
Wir sehen uns immer noch an, als plötzlich Jake „Saphira“, schrie.
Ich schaue Jake an. „Was ist?“
„Was redest du mit dem Typ?“ Hat er sie noch alle?
„Was geht dich das an?“, frage ich ihn.
Jetzt meldet sich der Junge auch. „Ist das dein Freund?“
Ich und Jake schreien gleichzeitig was, aber ganz was anderes.
„Nein!“, sage ich und er sagt gleichzeitig „Ja!“
Er schaut uns verwirrt an. „Was jetzt?“
Ich war gerade zu geschockt um irgendwas zu sagen und schau ihn nur an.
Jake nimmt meine Hand und sagt zu ihm: „Ist das so schwer zu verstehen? Sie ist meine Freundin und du lässt die Finger von ihr. Verstanden?“
Er zieht mich mit und wir gehen einfach weiter. Hat er gerade gesagt, dass ich seine Freundin bin?
Ist es sein Ernst? Nein, das kann es doch gar nicht. Wir kennen uns noch gar nicht so lang und außerdem muss er es beweisen.
Ich ziehe meine Hand weg und bleibe stehen. Er schaut mich an.
„Was mischt du dich eigentlich ein? UND warum sagst du, dass ich deine Freundin bin? Wer gibt dir das Recht dazu?“, schreie ich ihn an.
„Erstens schrei mich nicht an, Zweitens der Typ ist nicht gut für dich und drittens beweg dein Arsch, wir bekommen dank dir noch richtig ärger.“
„Das musst gerade du sagen, dass er nicht gut für mich ist. Und außerdem wer sagt, dass ich irgendwas von ihm will. Er hat mir nur geholfen. Wenn du so Angst hast, was stehst du noch hier, geh doch!“
„Hat man gesehen, wie du ihn angesehen hast, ob Gott persönlich vor dir stehen würde“, meint er. Hör ich da Eifersucht? Jaaaaa.
Ich gehe näher an ihn ran und zwickte ihn an den Backen und sage laut „Ach mein lieber Jake ist Eifersüchtig.“ Er kann wirklich böse schauen. Er nimmt meine Hände, hielt sie fest und zieht mich näher an sich. Ich war so nah an ihn, dass ich seine Wärme spüren kann. Als ich zu ihm hoch sehe, küsst er mich einfach. Ihr habt es richtig verstanden, er küsst mich und ich lass es zu. Er lasst meine Hände los und ich lege meine Hände auf seine Brust. Es war kein dringlicher Kuss, sondern ein sanfter, hinreißender. Der mir auch gefiel.
Ja, innerlich gefiel es mir, aber ich muss sofort aufhören. So geh ich mich weg, lass ihn dort stehen und klopfe an der Tür.
Ich höre ein strenges „Herein!“ und gehe in die Klasse.

Kapitel 13


Frau Professor Knoflachs Brille war runtergerutscht und sie sah mich oberhalb ihrer Brille an. Sie war ca. 1,70 m groß, schlank um die 40 Jahre und war eigentlich sehr gut gestylt. Sie trug eine schwarze Jeans mit einem weißen Hemd und trug dazu eine schwarze Weste.
Ich lächle sie schüchtern an. Da ich merke, dass gerade alle Blicke auf mir waren.
„Sie müssen die neue Schülerin sein.“ Das war keine Frage oder? Ich nicke trotzdem.
„Wie ist ihr Name?“
„Saphira Morgenstern“, sage ich mit einer zittrigen Stimme. Ich bin so nervös, dass ich den Kuss mit Jake schon vergessen habe.
„Frau Morgenstern sie sind neu hier und schon kommen sie zu spät? Was war der Grund dafür?“, fragt sie mich.
Was sage ich jetzt? Mich hat gerade Jake geküsst? Hilfe!
Plötzlich klopft es an der Türe und Jake kam in die Klasse.
Die Klasse schreit laut „JAKE!“ Er hebt seine Hand hoch und schreit auch „HALLOOO!“
„Pssst meine Herrschaften“, schreit Fr. Knoflach.
Sie schaut mich und Jake an und fragt: „Warum seit ihr 10 Minuten zu spät?“
Jake ergreift es gleich und erfindet irgendeine Lüge: „Es tut uns Leid, dass wir zu spät kommen, aber Saphira hat sich verirrt und ich hab sie wieder finden müssen. Sie hat mich angerufen, dass ich ihr helfen soll und bis ich bei ihr war, hat sie die Klasse schon gefunden. Wie sie sehen, hab ich die Klasse auch gefunden.“ Die Klasse lacht.
Ich glaube, die Lehrerin will nicht weiterdiskutieren und gibt uns ein Handzeichen, das wir uns hinsetzen sollen. „Frau Morgenstern kann ich sie mit Saphira ansprechen?“
Ich schau sie an und antworte: „Wäre mir lieber.“
Sie nickt. „Saphira sie bleiben gleich hier vorne und erzählen ein wenig über sich. Alter, ihr Hobbys.“
Das war nicht ihr Ernst oder?
Ich stell mich hin und schau mir die Klasse an, alle lächeln mir zu.
„Ja Hallo!“, sage ich. Die Klasse erwidert es und sagt ebenfalls „Hallo“
„Wie ihr schon wisst, ich bin die Saphira, 17 Jahre alt. Bin vor einer Woche hierher gezogen. Meine Hobbys sind im Winter Snowboarden und ansonsten spiele ich gerne Gitarre, lese gerne und fotografiere auch gerne.“
„Und Skateboarden tust du auch gerne oder?“, schreit einer der Jungs. Ich schau rüber zu ihm und wenn sehe ich Jeff.
„Ähmm, nein.“
„Klar, du warst doch vor ein paar Tagen.“
„Na und? Das heißt noch lange nicht, dass ich es gern tue.“ Er lacht nur.
Die Lehrerin bittet mich auf meinen Platz neben Jake und ich schau Jeff mit einem Killerblick an und setz mich neben Jake. Muss ich neben Jake sitzen?


Daheim angekommen fragt mich meine Mutter gleich wie mein erster Tag so war.
„Der Tag in der Schule war ganz in Ordung, meine ganzen Lehrern sind alle ganz nett und meine Klassenkamarden sind ebenfalls nett. Zum ersten mal sind alle in Ordnung. Außer ein paar sind doof.“
„Warum sind sie denn doof?“, fragt mich meine Mutter und nebenbei schneitet sie die Gurken für den Salat.
Ich hab das eigentlich nur gesagt, da ich immer noch sauer auf Jake bin.
„Ähm nur so Mum!“
„Saphira? Du bist irgendwie komisch. Ist was passiert?“, fragt sie mich schon besorgt.
„Nein, wie kommst du auf die Idee?“, sage ich mit einer festen Stimme. Ich muss sie überzeugen, dass nichts ist.
„Oder bist du verliebt?“ Die Frage kam so schnell, dass ich erst geschockt ansah. Doch plötzlich fing ich an zu lachen, so laut ich konnte. Mir kamen die Tränen, da sie Recht hatte und ich das nicht glauben wollte. Es kann nicht so schnell passieren.
Endlich lachte sie mit, sie hat mir es abgekauft.
„Mum? Ich muss noch ein paar Schulsachen besorgen, Mappen und so. Ich mach mich gleich auf den Weg, in Ordnung?“
„Klar Schatz, in meiner Geldtasche ist Geld.“

Ich erledige in der Stadt meine Sachen und komm so gegen 7 Uhr wieder heim.
Auf dem Weg mach ich mir Gedanken über Jake. Ich weiß, es ist komisch, aber er ist andauernd in meinen Gedanken. Immer wenn ich an ihn denke, passiert mir etwas peinliches. Ich bin dann immer so tief in Gedanken, dass ich in der Stadt gegen Passanten gerannt bin. Manche nahmen es locker und lachten, aber manche davon schrien mich nur an. Ich fühle mich komisch, es ist so ein komische Gefühl, wenn ich an ihn denke. Mein Bauch tut so kribbeln, mir wird heiß und ich weiß es nicht. Ich liebe es an ihn zu denken. Sind das irgendwelche Hinweise, dass ich mich verliebt habe?
Ich will es nicht. Es ist zu früh, es soll mich keiner wieder so verletzen wie Stefan. Aber Jake ist so anderst, wie alle anderen Jungs, was ich kennengelernt habe. Er ist reifer, erwachsener. Und irgendwie, weiß ich das er nicht sowas machen würde. Bei ihm hab ich ein anderes Gefühl, ein Gefühl für Sicherheit. Das er auch beweist. Aber ganz ehrlich, ich lass mich überraschen und will nicht im voraus reden, wie er ist.
Er bringt mich so um den Verstand, dass ich nicht mal merke, dass ich vor meinem Haus stehe und rüber zu Jakes Wohnung schaue. Erst jetzt sehe ich, dass Jake mich die ganze Zeit anschaut.
Ich schüttele mein Kopf und gehe ins Haus.

Es ist keiner zuhause, die werden sicher wieder alle irgendwo im nirgendwo sein. Das ist gut für mich, ich zieh mir meine weiter Jogginshose an, mit meinem Lieblingscoldplay Top und schöne flauschige Socken darunter. Meine Füße sind kalt.
Hock mich vor den Fernseher und tipp die Programme durch. Irgendwie finde ich nichts interessanteres im Fernseher, meine Gedanken schweifen die ganze Zeit zu Jake. An unseren Kuss in der Schule. Wie kann ein Junge, was man nur ein paar Tage kennt, einem den Kopf so verdrehen?
Ich muss mich ablenken mit den Gedanken, so finde ich doch letztendlich ein Film im Tv und schau mir das an und schlafe dann irgendwann ein.

Kapitel 14


Nächster Morgen schmerzt mir alles, da ich auf dem Sofa eingeschlafen bin schmerzt mir alles, da ich auf dem Sofa eingeschlafen bin. Keiner war so nett und deckte mich zu. Eine Decke hätte mir gereicht.
Aufjedenfall war wieder keiner hier, wo sind denn alle? Gehen mir alle aus dem Weg?
Ich schaue auf die Uhr und merke, dass ich noch 15 Minuten habe, bis die Stunde beginnt.
Ich renne in mein Zimmer, mach mich fertig und laufe aus dem Haus. Kennt ihr das, wenn man in den Filmen um sein Leben rennt? Genau, dass ist gerade bei mir auch so, außer das ich in die Schule muss. Zum Glück ist meine Kondition halbwegs in Ordnung, dass ich halbwegs noch gut laufen kann.
Ich schaffe es gerade noch 2 Minuten vor dem Lehrer zu kommen.
In der Klasse schauen alle mich mit einem schiefen Lachen an und Jake ignoriert mich total, er beachtet mich nicht mal, als ich mich neben ihn hinsetze. Haben wir jetzt ein Rollentausch, er ignoriert mich und ich ihn nicht?
Das kommt sicher gleich raus, was er hat.
Die ersten Stunden laufen recht lustig zu, mein Englischlehrer ist ein ganz chiller Typ, er ist Jung ungefähr um die 30. Also Englisch mag ich schon, in der zweiten Stunde hatte ich Geographie und da wars auch sehr amüsant, da ich neu bin, machen wir eher die Kennenlernstunden. Das ist natürlich echt fein, aber es ist auch sehr anstregend, jedem immer das gleiche zu erzählen. Aufjedenfall ist mein Mathelehrer auch sehr nett. In der großen Pause hatte ich ein großen Wirbel um mich, alle Jungs aus meiner Klasse, stellten mir irgendwelche Fragen. Auf die ich keine Lust hatte, sie zu beantworten, ich will einfach aus der Mensa raus. Gedacht, getann.
Ich ging in den Park von der Schule und setzte mich auf die Bank. Endlich weg, von den ganzen Leute. Es ist wirklich anstrengend, wenn man neu in der Schule ist.
Mich stupst einer von der Seite an und ich drehe mich reflexartig um und sehe den einen Jungen im Flur, wo ich gegen ihn gerannt bin.
„Na, war der Wirbel um dich zu viel?“, und grinst mich an.
„Ohja, ich mag das nicht, wenn die Aufmerksamkeit um mich herum ist.“
„Dann muss ich dir leider was schlechtes beichten, da es eine Weile so sein wird.“
„Oh nein, das geht noch länger?“ Er nickt kurz mit seinem Kopf.
„Wir reden hier und wissen nicht mal wie wir heißen. Mein Name ist Tom und wie ist dein Name?“
„Ich heiße Saphira.“
„Ein schöner Name, dazu fällt mir glatt ein Spruch ein: (Spruch).“
„Hast du den geschrieben? Der ist echt schön.“
„Nein, er ist von . Du schaust nicht glücklich aus. Ist es wegen Jake, dass er gerade mit einem anderen Mädchen herumhängt?“
„Mit wem ?“
„Das Mädchen kennst du nicht, eine aus der Paralellklasse.“
„Wo sind die?“
„Ich hab sie vorhin, hinter der Halle gesehen. Ich würd lieber auf mein Freund aufpassen, wenn ich du wäre.“
„Er ist nicht mein Freund und warum machst du dir Sorgen um mich, was ich tun soll?“
„Gestern war er noch…, ich unterbrach ihn. „Nein ist er nicht und wird es auch nicht!“
„Tut mir leid Saphira, falls ich ich die genervt habe.“
„Tom du musst dich nicht entschuldigen, du hast ja nichts falsches gesagt. und ich glaube wir kommen spät zum Unterricht.“
Wir stehen auf du gehen in unsere Klassenzimmern.
Die nächsten Unterrichtsstunden ignoriert mich Jake und ich ihn. Die ganze Zeit muss ich daran denken, dass er die Pause mit einem anderen Mädchen verbracht hat.

Impressum

Texte: Bild: Leider weiß ich nicht von wem es ist. Ich habs nur bearbeitet. Ansonsten liegen alle Rechte beim Autor.
Tag der Veröffentlichung: 14.04.2011

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