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Leidtut


Lo siento mucho,

Du hast Recht, dass sich sehr viel verändert hat. Wir sind ein Jahr älter und auch ein Jahr reifer, deshalb beurteilen wir ständig alles neu. Deiner Meinung nach habe ich mich, in Bezug auf dich geändert. Das ist nicht richtig, ich war schon immer so, nur du hast das am Anfang nicht so gemerkt. Wir waren beide in der Euphorie „jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“. Dann fingst du an, nach und nach zu merken, dass ich meine Gefühle nicht so zeigen kann, - doch so bin ich, wahrscheinlich werde ich auch immer so sein - das hast du auf dich bezogen. Ich verstelle mich nicht, mache dir auch nichts vor, das es nicht gibt, ich bin so, dazu stehe ich.
Weshalb ich es heute genauso sehe wie du, unsere Beziehung zu beenden, ist, dass ich es nicht mehr ertrage, mich für Gefühle dir gegenüber recht fertigen zu sollen, die du von mir erwartest. Du willst einen einfühlsamen, dir ständig sagenden Mann, dass er dich liebt, der sofort deine Gefühle erkennt, dich tröstet sobald dich etwas verletzt hat. Ich hoffe, dass du diesen Mann findest, ich bin er jedenfalls nicht und ich glaube, es gibt auch nicht viele davon. Dein Anspruch an mich war, ist zu hoch. Du siehst in mir jemanden, den du in deinem geistigen Bild erschaffen hast, den du in der Realität gerne hättest, das geht nicht.
Ich jedoch bin Realist, habe keine hohen Ansprüche mehr, ich will mein restliches bisschen Leben in Ruhe und Zufriedenheit zu Ende bringen- auch mit Begleitung, doch du bist nicht die richtige, wie du festgestellt hast. Ich hasse es, das sagte ich dir schon mehrmals, wenn du mir fehlende Gefühle unterstellst, die du erschaffst. Diese Auseinandersetzung ist jetzt schon so oft passiert, in der letzten Woche zweimal, ich ertrage das nicht und du erträgst den Mangel an nicht ausgedrückten Gefühlen meinerseits nicht. Ich fühle mich schlecht, ich kann, will in diesen Momenten nichts antworten, doch sobald ich etwas antworte wird es als Hochnäsigkeit ausgelegt. Ich bin es einfach Leid solche Situationen zu durchleben. Der ganze Magen dreht sich, ich blockiere, es kommen Schuldgefühle, so wie, als du klein warst, etwas Unrechtes getan hast, doch ich habe nichts Unrechtes getan- ich will nicht mehr-.
Du hast Recht, es nicht hinaus zu ziehen bis wir uns in ein paar Jahren gar nichts mehr sagen oder nur in Streit geraten. Du gehst zu Grunde genau wie ich. lo siento mucho aber es ist besser so. Ich hoffe wir können Freunde bleiben. Es war schön mit dir.
Bitte versuche nicht mich anzurufen und erneut eine Diskussion darüber an zu fangen, ich kann, will nicht mehr darüber reden, jedenfalls jetzt nicht.

Un beso,


Weiter so

Es ist schon seltsam, dass ich nichts mehr verlange von diesem Weg, den ich momentan entlang ziehe. Wann kommt das Ende? Ich will nicht mehr schreiten, denken, kämpfen, erfüllen müssen, sollen. Hör auf mich, da zu lassen. Nimm mich früher als jeden anderen, lass die, die noch wollen, mich nicht. Ich bin verausgabt. Selbst Sonne, Meer, Vino, Musik erhellen kaum noch mein Gemüt. Es ist alles weg. Ich will gehen von hier, dir entgegen, wohin? Soll ich alles lassen, weiterziehen, was reizt zu tun, nur für heute kämpfen, nicht mit dem morgen belastet sein, das dir vorauseilt. Du bist gefangen in dem Geldfadensystem wie alle, es gibt kaum ein Entkommen! Oder? du beendest alles, jetzt. Warte nicht, es hilft nichts. Alles hat ausgedient, wird auch dich untergehen lassen, solang du nicht loslassen willst. Es geht, nur wollen, bist frei von Besitz, angehäuft soviel Unrat mit sich zieht, nicht gekannt sein will. Und dabei kann ich loslassen, hänge an nichts, doch bleib ich hängen an dem nur Dasein, friste das nicht zu sein Schein sollen. Ja, da ist der Schein, der Lug, der dich gefangen, was kannst du noch beweisen wem, was. Geh, lass sein, gibt dir nichts, hilft dir nichts, auf deiner Reise dem Ende entgegen.

Dos besos

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 01.01.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
all dem missverstandenen

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