Cover


Hey, ich heiße Melanie Ballmas und in diesem Buch werde ich euch meine Geschichte erzählen.
Ich bin am 29.2.1980 geboren, schlechtes Datum, aber man lernt damit zu leben. Mein Sternzeichen, Fische.
Ich bin jetzt genau 30. Nun ja, eigentlich jünger.
Denn in meinem Fall trifft die Aussage: Man hat nur einmal im Jahr Geburtstag, nicht zu.
Ich lebe seid 7 Jahren in Los Angeles, was, wie ihr hoffentlich alle wisst, in Amerika liegt.
Dann traf ich John, ihr könnt mir glauben er ist einfach zum Anbeißen. Ich könnte mir mein Leben ohne ihn nicht vorstellen.
Obwohl ich zugeben muss, das unser Beider Leben noch sehr lange dauern würde. Wieso fragt ihr? Nun ja, das werdet ihr noch herausfinden.
Wenn ich ihn nicht hätte, wäre ich über diese 7 Jahre verrückt geworden. Mein Leben kann man schon als total Miserabel beschreiben, wären nicht die Menschen da, die ich in gewissen Situation brauche...

Kapitel 1

Ich würde Manhattan vermissen. Alles was ich hier erlebt hatte, es waren aber einfach zu viele Erinnerungen um hier zu bleiben.
Der Abschied fiel mir nicht leicht, alle Bekannten, Freunde und Familienangehörigen waren gekommen um sich von mir zu verabschieden.
Mir liefen die Tränen über die Wangen, jeder wischte sie mir weg, doch nach 2 Sekunden waren sie wieder da.
Am meisten würde ich Mum und Dad vermissen, die mich durch mein Leben führten mit Sicherheit und Ordnung. Ich war ihnen für Alles unglaublich Dankbar.
"Melanie-Schätzchen, hast du auch wirklich alles?"-"Ja Mum, ich habe soweit Alles. Wenn ich etwas vergessen haben sollte, könnt ihr es mir ja mit der Post schicken.", ich grinste, denn ich wollte so schnell wie möglich weg um nicht noch mehr zu weinen. Der Abschied fiel uns Allen sehr schwer, mir ganz besonders. Aber ich wollte neue Abenteuer erleben, etwas Neues kennenlernen und hierzu war Los Angeles einfach der perfekte Platz. Ich hatte meinen College Abschluss mit "sehr gut" bestanden und konnte mir so in L.A. einen wunderbaren Job suchen. Zumindest war es mein Traum einen wunderbaren Job in L.A. zu finden, falls das Schicksal es nicht so mit mir meinte, würde ich mich auch in ein China- Restaurant stellen wenn das weiter helfen würde (obwohl ich zugeben muss das mein Aussehen nicht zu China- Restaurants passte). Mein Leben würde sich von den einen auf den anderen Tag verändern, doch darauf hatte ich mich schon Emotional vorbereitet. Ich stieg also in das Auto um meine lange Reise anzutreten. Mein Freund Cole half mir bei meinem Gepäck und begleitete mich für 2 Tage mit nach Los Angeles. Ich hoffte wir schafften die Reise in einem Tag, denn dann konnte ich mit meinem Freund noch einen wunderschönen Tag dort verbringen um dort ganz gemütlich die Sachen auszuräumen. Wir fuhren langsam die Auffahrt zu meinem Familienhaus hinunter, meine Familie stand an der Tür, und Alle winkten mir nach. Ich fühlte wie mir schon wieder eine Träne über die Wange lief. [Mensch, Melanie! Reiß dich zusammen, du kannst sie doch auch noch anrufen. Also stell dich nicht so an!] dachte ich mir. Doch helfen tat es nicht, denn ich heulte wie ein Schlosshund. Cole hielt den Wagen an und nahm mein Gesicht in seine Hände. "Mel, du wirst sie doch nicht für immer verlieren, du kannst doch auch noch mit ihnen telefonieren und so zur Beruhigung, ich werde noch bis morgen bei dir sein und wir können ganz viele Dinge mit einander anstellen damit es dir besser geht.", er grinste, dieses Lächeln werde ich wohl nie vergessen. Es war nicht das Grinsen was er sonst immer zeigte, es war ein ekelhaftes, falsches Grinsen, es gefiel mir einfach nicht. "Kannst du nicht verstehen das es mir schlecht geht? Ich habe 23 Jahre meines Lebens hier gelebt und verliere gerade alle Personen die mir wichtig sind, mit denen ich mein vergangenes Leben geteilt habe! Und du denkst nur an Sex!?"-"Spätzchen, auch bei traurigen Angelegenheiten kann Das gut tun.", er fuhr langsam mit seiner Zunge über seine Lippen. Es ekelte mich ihn noch länger in sein Gesicht zu schauen, also bat ich ihn darum das er weiter fahren solle, was er noch ein paar Minuten Stille auch tat. Ich lernte jetzt gerade eine völlig andere Seite an Cole kennen, die mir nicht sonderlich gefiel. Was ist wenn er eigentlich gar nicht so ein wunderbarer Mann war, wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte? Was ist wenn er einfach komplett anders war? Wollte ich dann noch mit ihm Zusammen sein?

Kapitel 2

Die Straßen auf denen wir fuhren schienen kein Ende zu nehmen und wir fuhren durch die unterschiedlichsten Landschaften. Die Fahrt war wunderschön, aber die Blicke die mir Cole zuwarf verschlimmerten die Fahrt. Er schaute mich an, wie ein Tier das mich anfallen wollte, ich traute ihm vorerst nicht. Als wir durch Indianapolis fuhren fielen mir die vielen Leute auf der Straße auf. In Manhattan liefen zwar auch immer viele Menschen, aber in einer unbekannten Stadt fällt einem das noch mehr auf. Als wir auf eine einsame Landstraße fuhren, fiel mir beiläufig die Tankanzeige auf. Sie war fast leer, ich hoffte das wir es noch zur nächsten Tankstelle schafften. "Na, denn gucken wir mal ob wir das schaffen.", sagte Cole, plötzlich zeigte er mit seinem Finger auf ein kleines Schild was am Straßenrand stand: Nächste Stadt 11km entfernt. "Na toll. Und jetzt? Soll ich in den Tank spucken?", Cole lachte wegen dieser Aussage. Was er daran jetzt so lustig fand wusste ich aber auch nicht.
Wir fuhren dennoch weiter, anstatt umzudrehen. Als dann der Motor plötzlich aufhörte zu laufen, wusste ich was los war. Ich denke Cole wusste es auch, aber ihn schien es nicht zu stören. Das Auto blieb stehen und ich stieg aus, denn die Sonne prallte direkt auf das Auto, es war aber auch weit und breit kein Baum oder Haus zu sehen. [Na toll! Alleine mit meinem Freund, der im Moment nur an das eine denkt. Das kann ja heiter werden.] Ich spürte seine Hand auf meiner Hüfte, ich hoffte nur das er nicht mehr wollte. "Tja Mel, wir beide Alleine. Auf einer verlassenen Landstraße, was können wir denn machen damit uns nicht so langweilig wird?"-"Hm, vielleicht Angeln?", er grinste. "Nein, was anderes. Aber ich muss dir nicht erklären was ich meine." Er drückte mich gegen das Auto und küsste mich, ich wehrte mich ich schlängelte unter ihm herum. Doch er hielt fest, ich konnte mich kaum bewegen. Er schaffte es meine Beine auseinander zu bekommen und stellte sich dazwischen bevor ich sie wieder schließen konnte. Er drückte mich so fest gegen das Auto das ich kaum noch Luft bekam, dann zog er mein T-Shirt aus. Ich schrie so laut ich konnte, doch hören tat mich niemand. Denn wir waren vollkommen alleine. Plötzlich hörte ich Motoren Geräusche, ich hoffte es zumindest. Als dann der kleine Sportwagen auf die Bildfläche kam wurde mir warm ums Herz, denn ich dachte an meine Rettung. Als der Wagen an uns vorbei fuhr, blieb er nicht stehen. Erst einige Meter hinter uns, dann legte er den Rückwärtsgang ein und blieb direkt neben mir und Cole stehen. Er ließ langsam seine verdunkelten Scheiben hinunter und schaute mit seiner Sonnenbrille hinaus: "Kann ich ihnen behilflich sein?",fragte er höflich, für Cole war diese Situation nun sehr unangenehm und unpassend. "Nein können Sie nicht! Und jetzt fahren sie verdammt noch mal weiter!"-"Ich habe nicht mit Ihnen geredet wenn ich endschuldigen darf.", ich nickte ohne das es Cole bemerkte, denn er war noch zu sehr auf den Fremden konzentriert. Als der Autofahrer aus dem Auto stieg, ließ Cole mich gehen und machte sich auf eine Prügelei bereit. Dabei bemerkte ich das der Fremde viel größer und stärker gebaut war und hoffte das Cole glimpflich dabei raus kam. Dann ging alles ganz schnell.

Kapitel 3

Der Fremde packte Cole am Kragen: "Tut man so etwas mit Frauen? Du nutzt sie aus, weil sie schwächer ist als du! Feigling, wendest dich nicht mal an die Leute die es auch gegen dich aufnehmen können!", Cole stotterte nur. Denn ihm war bei der ganzen Sache nicht wohl zu Mute. Als der Fremde ihn einen heftigen Schlag versetzte und ihn langsam wieder auf den Boden setzte kippte er um und blieb Bewegungslos liegen. Ich weiß ich sollte Mitleid spüren, doch der Fremde war mein Retter und Cole hätte fast etwas mit mir gemacht was ich nicht gewollt hätte. Ich war ihm also zutiefst dankbar. Wir schauten uns eine Weile an bis er anfing zu lächeln und ich mich von diesem Lächeln verzaubern ließ. "Ähm, wo musst du denn eigentlich hin? Und kennst du ihn?", ich schaute ihn noch eine Weile an.
"Ähm, oh. Äh ich will nach L.A. also Los Angeles. Mhm, ja. Ich kenn ihn... Er ist mein Ex-Freund. Zwar noch nicht offiziell aber das denkt er sich bestimmt auch schon." Er schaute mich verständnislos an: "Und mit so einem ist man freiwillig zusammen? Oder hat er dich auch dazu gezwungen?"-"Nein, gezwungen hat er mich nicht, aber ärgerlich, hätte ich dies früher gewusst hätte ich ihn mit meinen Amateur Kung-Fu Künsten fertig gemacht.", er hob eine Augenbraue und fing dann wieder an zu lächeln. Sein Lächeln war einfach wundervoll, so verführerisch. Also hätte ich die Möglichkeit hätte ich mich auf ihn gestürzt. Also natürlich wenn ich ihn länger kennen würde. "Soll ich dich vielleicht mit nach L.A. nehmen? Ich muss sowieso dort hin."- "Ähm, du...", ich schaute auf seine Reaktion, ob es für ihn okay war das ich ihn duzte. Doch es tat sich nichts:"...das wäre nett von dir. Wenn ich fragen darf, wohnst du auch in L.A.?"-"Ja, wohne ich. Aber jetzt such schnell deine Sachen aus dem Auto und lass uns los fahren, bevor dein Ex aufwacht.", das ließ ich mir nicht zweimal sagen und kramte so schnell wie ich konnte meine 3 Koffer aus dem Kofferraum des Stehengebliebenen Autos. "Und was machen wir nun mit Cole?"-"Ach, er heißt Cole? Auch gut zu wissen."-"Ja, was passiert denn nun mit ihm?"-"ich hab den Krankenwagen bereits gerufen, wenn wir uns beeilen kommen wir noch früh genug weg.", er ging zum Kofferraum und öffnete ihn, ich bezweifelte das meine ganzen Koffer dort hinein passten. Taten sie aber. Dann knallte er ihn wieder zu und ging auf die Fahrerseite und öffnete die Tür um sich hinein zu setzen. Ich rannte zu anderen Tür, denn in der Zwischenzeit hatte er den Motor schon angelassen. Dann fuhren wir los Richtung L.A. Ich würde wohl um ca. 22.00h dort ankommen denn wir hatten noch ein paar Stunden fahrt vor uns. Wir fuhren eine Weile still neben einander her. Es wurde langweilig, also fing ich an zu reden. Wahrscheinlich über Themen die ihn nicht interessierten. Er schaute mich bei manchen Themen sogar schief an, aber immerhin verging die Langeweile nach einer gewissen Zeit. Nach circa 3 Stunden fahrt war es 21.00h, also hatten wir nur noch eine Stunde vor uns. Als ich aus dem Fenster schaute war es bereits dunkel geworden. "Wir sind bald da, also wenn du noch schlafen willst, kannst du es ruhig tun. Ich muss sowieso bei der nächst besten Tankstelle anhalten.", ich schaute ihn an: "Ich bin schon müde, aber ich will ja nicht das es ohne mich langweilig wird.", er grinste sein unwiderstehliches Grinsen. Oh, wie ich es vergötterte, es war schon ein besonderes Grinsen, was ich wohl nie vergessen werde. Mir fiel aber dabei auf, das er nie seine Zähne zeigte. Ich ging still im Kopf die Möglichkeiten durch, wieso es so sein könnte: [schiefe Zähne, Hasenzähne, Mundgeruch, Scham... Verdammt! Ich hab keine Ahnung!], aber nach ein paar Minuten gab ich auf.
Ich legte mich ein Stück zurück um mich zu entspannen, meine Haare rutschten mir dabei hinter die Schultern. Ich schloss die Augen und träumte von den Dingen die mir noch vor ein paar Stunden passiert waren. Dann fiel mir ein das ich noch gar nicht den Namen des Fremden kannte. "Sag mal, wie heißt du eigentlich?"-"John. John Simment. Und du?"-"Melanie Ballmas. Du kannst mich aber auch Mel nennen, tun nämlich alle meiner Freunde."-"Ach, ich bin ein Freund?", sein Mund verzog sich dabei zu einem leichten Lächeln [hr, ich bin ein Tiger und falle gleich über dich her... Oh Gott! Was denke ich denn nur? Ich kenne ihn doch kaum.]. "Also, meines Erachtens hast du mich noch vor ein paar Stunden gerettet. Ich würde nicht wissen wollen was Cole mit mir angestellt hätte wenn du nicht gekommen wärst. Also, ja. Du bist ein Freund." Er schaute mir lange ins Gesicht, dann blickte er wieder auf die Straße. Ich schaute wieder mal beiläufig auf die Tankanzeige (was ich vermutlich nicht hätte tun sollen), sie war mal wieder fast leer. "Na toll, irgendwoher kenn ich das doch."-"Was? Hab ich was gemacht?", er schaute mich fragend an. "Nein, du hast nichts gemacht. Aber schau mal auf die Tankanzeige, mal wieder fast leer. Genau so hatte es mit Cole auch angefangen.", mir lief eine Gänsehaut über den Rücken, was man bestimmt auch nicht übersehen konnte, denn ich zuckte unwillkürlich ein bisschen zusammen. "Oh, denk nicht an das was vorhin passiert ist. Das wird nicht noch einmal passieren. Dahinten ist schon die nächste Tankstelle.", ich freute mich, denn eigentlich wollte ich die Geschehnisse alle verdrängen. Cole gehörte ab jetzt meiner Vergangenheit an, er war ein widerlicher, dummer, kleiner Mann. Der nicht wusste, wie man Frauen würdigte. Als wir auf die Tankstelle fuhren, fiel mir ein Wagen auf. Es war der Wagen von Cole. Ich war fiel zu aufgeregt um auf das Nummernschild zu achten. Und wie war er hierher gekommen?

Kapitel 4

Als John aus dem Auto stieg um nach zu tanken, fiel mir ein Mann auf. er kam aus dem Geschäft, ich sah nur seine Umrisse, denn es war zu dunkel um irgendetwas zu erkennen. Die einzelnen Lichter an der Decke waren entweder ausgefallen oder Flimmerten. Daher war es schwer zu sagen ob es Cole war. Ich saß nun voller Spannung im Auto, der Mann aus der Dunkelheit ging zu seinem Auto, ich rechnete damit das er einsteigen würde. Doch er ging zu seinem Kofferraum und zog etwas langes, dickes heraus. In Coles Wagen lag immer eine Brechstange im Kofferraum, falls er einen Unfall baute. Oder in diesem Fall auch zur Selbstverteidigung. Ich schaute nun genauer hin, und verdammt es war Cole. Wie hatte er es vor uns hier her geschafft? War der Krankenwagen gekommen und hatte ihm ein paar Liter Benzin gegeben damit er weiterfahren konnte? Er kam nun mit der Eisenstange direkt auf uns zu. Er winkte mir und zeigte sein dreckiges Grinsen, hätte ich gewusst das Cole so ein Arschloch war, wäre ich nie mit ihm zusammen gewesen, doch damals war er noch charmant, gut aussehend, nett, romantisch. Eben alles was ein Mann sein soll damit er ein Traummann ist. Doch er hatte sich kurzer Hand in ein riesiges Arschloch verwandelt. Manche Verwandeln sich also in Kröten und manche in Drachen. Und Cole war einer der Letzteren. Er schlich auf John zu, meine Schlussfolgerung ergab, dass er John einen überbraten wollte. Ich klopfte wie wild an die Fensterscheibe, in dem Moment vergas ich das ich auch die Tür öffnen konnte. Ich hatte einfach zu viel Panik, nachdem was Cole mit mir angestellt hatte. John schaute mich an und Grinste, dabei vergaß ich fast das wir in Schwierigkeiten waren. Ich fing mich aber nach ein paar Sekunden wieder und gab ihm ein Zeichen das sich Jemand hinter ihm befindet. Aber dann war es schon zu spät, Cole donnerte ihm, vor meinen Augen, einen über den Schädel. Ich schrie, denn ich rechnete mit dem Schlimmsten. War John nur Bewusstlos oder war er Tod? Bei dem Schlag den Cole ihm verpasst hatte, könnten es beide Möglichkeiten sein. Ich hatte nicht mehr viel Zeit um etwas zu tun, ich konnte die Autotüren verriegeln oder aussteigen und weglaufen, da ich aber, wenn ich aussteigen würde, Cole über den Weg laufen würde. Verriegelte ich schnell die beiden einzigen Türen. Zu meinem Pech hatte John die Autoschlüssel mitgenommen [Na toll. Mal wieder alleine unter Männern. Das war ja eigentlich klar, dass das kein Gutes Ende nimmt.] Cole schaute immer noch zu John auf den Boden, als ihm dann wohl wieder einfiel das ich auch noch da bin, blickte er mir direkt in die Augen. Ich schaute ihn geschockt an und schüttelte den Kopf. Ich hoffte das er in sich blickte und sich wieder an den alten Cole erinnerte, doch er tat es anscheinend nicht. Er kam direkt auf die Fensterscheibe zu, >Gott sei Dank sitz ich hinter den verschlossenen Türen und den Fenstern, mir kann nichts passierenKapitel 5

Cole brach die Tür immer weiter auf, bald hatte er es geschafft. Ich rutschte auf den Fahrersitz um weiter von der Tür entfernt zu sein. Als die Tür mit einem lauten Geräusch aufsprang, zog ich meine Beine an meinen Körper. "Hallo Schätzchen. Na? Hast du mich vermisst?"-"Ich vermisse Käsekuchen! Aber ganz sicher nicht dich! So ein Arschloch wie dich, kann man nicht vermissen!"-"Oh, so frech?! Eigentlich wollte ich es in Ruhe mit dir klären, aber jetzt hast du mich verdammt sauer gemacht.", er grinste. Ich wusste was das bedeutete. "Und was willst du jetzt tun?"-"Tja, denk mal scharf nach. Hatte ich nicht vorhin gesagt das Sex bei Allem hilft!?", er brachte ein schauriges Lachen heraus. Ich glaubte im ersten Moment nicht, dass das von ihm kam. Er war sonst nie so gewesen, aber anscheinend täuschte ich mich. Er griff nach einem meiner Beine und zog es immer weiter aus dem Auto. Ich hielt mich an den Sitzen fest, doch lange halten konnte ich mich nicht. Ich konnte mich bei seiner Kraft kaum wehren. Doch dann holte ich für einen Tritt aus und trat ihm genau zwischen die Beine. Er ließ mich für einen kurzen Moment los, in dem ich es schaffte die Fahrertür zu öffnen und hinaus zu kommen. Ich sprang vom Boden auf und schaute nach Cole, der immer noch auf der anderen Seite stand. "Hm, ich würde sagen das war ein Fehler von dir!", ich schluckte, er sagte mit einem so Hass erfüllten Blick das mir fast die Luft weg blieb. Er rannte um die Motorhaube um mich zu bekommen, doch ich konnte schnell genug vor ihm flüchten. Als ich auf der anderen Seite des Autos stand, warf ich einen kurzen Blick auf John, er lag immer noch einfach nur da, denn er hatte viel Blut verloren. Ich gab die letzte Hoffnung auf das er wieder aufstehen würde um mich zu retten, also versuchte ich mich selber durchzuschlagen, alleine. Ich war zu vertieft in John um zu bemerken das Cole mich am Arm griff. Er versuchte mich hinter das Gebäude zu ziehen, ich wehrte mich, doch er brachte sehr viel Kraft auf, gegen die ich keine Chance hatte. Als wir hinter dem Gebäude standen drückte er mich gegen die Wand. "Tja, jetzt kann dir niemand mehr helfen! Dein Freund liegt da hinten und kann dir nicht mehr helfen, ist das nicht traurig!?", sein Gesicht verzog sich zu einem Schmollmund, bei dem ich aber wusste das er so gemeint war wie seine Liebe zu mir, auf jeden fall nicht Ernst. "Weißt du Cole, ich bin nicht nur auf die Hilfe anderer angewiesen ich kann mich auch manchmal gut alleine wehren.", ich donnerte ihm, schon wieder, mein Knie in seinen Genitalbereich. Er stöhnte vor Schmerz, diesmal hatte ich ihn besser getroffen. Doch er rappelte sich ziemlich schnell wieder auf und seine Kraft ließ diesmal auch nicht nach. [Mist! Verdammt! Was für ein Arschloch!] Ich saß also in der Falle. Cole drückte mir Küsse auf den Mund. Ich wehrte mich, aber es gelang mir nicht mich wieder los zu reißen. Als ich ihn in die Augen blickte, fiel mir eine Veränderung auf. Seine Augen waren purer Hass, er besaß keine Liebe mehr. "Cole, können wir das nicht anders klären? Bitte. Sei doch vernünftig!", er legte den Kopf kurz schief: "Ist das dein Ernst? Willst du mich jetzt überreden das ich dich laufen lassen soll?"-"War es denn keinen Versuch wert?", er grinste und schüttelte den Kopf. Anscheinend hätte ich ihn so lange Bitten können wie ich wollte, es wäre ihm egal gewesen. Also war diese Strategie nach hinten los gegangen. Nächste...
Plötzlich sprang jemand von hinten auf ihn und drückte ihm die Finger in die Augen, ich schaute genauer hin wer diesmal mein Retter war. (Ach, mal wieder John. John!? Moment lag er nicht... Äh...] Ich war verblüfft, wie hatte er das geschafft. Ich hielt ihn für Tod, das ganze Blut und jetzt konnte er sogar noch gegen Cole antreten? Wie hatte er das geschafft?

Kapitel 6

Beide kämpften gut, doch John war einfach besser. Durch seine Größe und Kraft war es einfacher Cole festzuhalten damit er nicht weglaufen konnte. Ich sah John nur von hinten, doch als ich in Coles Gesicht sah, sah ich Angst. Keinen Zorn, richtige Angst. Seine Augen waren matt und hatten Angst vor John. "Melanie? Ich geh mal eben mit deinem Ex hinter Haus. Bleib bitte hier.", seine Stimme war anders, dunkler. Sie war mir fremd, aber ich wusste das es von John kam denn Cole bewegte seinen Mund nicht. "Nein bitte! Ich... Ich wer- werde sie in Ru-Ru-Ruhe lassen!", Cole stotterte vor Angst. Warum wusste ich nicht, aber es gefiel mir. Er hatte mir Angst gemacht und jetzt machte John ihm Angst. "Cole, richtig? Ich werde dich in Ruhe lassen wenn du uns versprichst uns in Ruhe zu lassen!"-"Ich versprech- verspreche es euch... Ihnen!", er blickte kurz über John's Schulter in meine Richtung. Sein Blick sprach Bände, aber es war mir gleich was er damit meinte. John ließ Cole los, im nächsten Moment waren dann aber Beide verschwunden. Cole war zu seinem Wagen gehastet, ich hörte nur noch die quietschenden Reifen auf dem Asphalt und John war hinter das Haus gerannt. Ich wollte herausfinden wieso und ging an der Wand, an der ich immer noch stand, bis zu der Ecke um die ich gehen musste. Ich hörte lautes Atmen und stöhnen vor Schmerzen. Ich hielt es nicht aus einfach nur zu lauschen. Als ich um die Ecke ging saß John zusammengekauert vor einer Wand. "John? Alles in Ordnung?"-"Mel, geh bitte!"-"Ich werde nicht gehen, du hast Schmerzen. Das höre ich doch. Wie kann ich dir helfen?"-"In dem du gehst.", in dem Moment kamen mir die Autoschlüssel entgegen. "John, ich will nicht gehen!...", ich ging weiter auf ihn zu:"...Ich bleibe hier bei dir! Sag mir wie ich dir helfen kann."-"Mel, bitte geh jetzt! Ich will dir nicht weh tun."-"Wieso solltest du mir weh tun? Du bist doch verletzt!", ich ging zu ihm und hockte mich neben ihn um seine Wunde am Kopf anzuschauen, er würdigte mich dennoch keines Blickes. "Hm, da hat er dich wohl ganz schön erwischt. Sieht nicht gut aus. Ich hole Hilfe!"-"Nein, hol niemanden, hol nur den kleinen, roten Koffer aus dem Kofferraum meines Autos.", ich schaute ihn erstaunt an: "Du brauchst Hilfe, dein Kopf blutet schlimm und ich weiß nicht wie man so etwas macht!", er atmete noch einmal tief ein und dann schaute er mir in mein Gesicht. Seine Augen waren weiß und nicht mehr so schön blau wie sie sonst immer waren. Ich erschrak, so kannte ich ihn nicht. "Was ist mit deinen Augen passiert?"-"Du reagierst ganz schön gelassen für das was ich dir gerade zeige.", er grinste und dann fielen sie mir auf, er besaß Reißzähne. Sie waren lang, sehr lang. Länger als die von Menschen. "Was bist du?"-"Das fragst du noch? Sieht man das nicht? Denk mal nach. Was kennst du was so aussieht wie ich?"-"Nein, das geht nicht... Das ist unmöglich. Das kann doch alles nicht stimmen.", ich war so erschrocken das ich aufsprang und zum Auto rannte um von hier weg zu kommen um das alles zu vergessen. Ich war schon fast da, als sich John mir plötzlich in den Weg stellte. "Mel, bitte. Ich tue dir nichts, aber verspreche mir das du es niemanden erzählst."-"Ich... Ich weiß nicht ob ich das kann. Ich träume gerade, oder? So etwas wie dich gibt es doch gar nicht. Ich liege noch neben dir und träume gerade. Hab ich recht?", er grinste und wieder sah ich seine Reißzähne. "Nein, auch wenn es mir leid tut. Alles was passiert ist , ist die Wirklichkeit!" Meine Beine wurden wackelig, ich konnte mich nicht mehr halten und fiel um, ich schätze ich bin Bewusstlos geworden,denn was noch passierte? Keinen blassen Schimmer. Als ich nach circa 45 Minuten wieder wach wurde, wurde mir Schlagartig bewusst das ich wieder in einem Auto saß. Ich schlug die Augen auf und sah John neben mir sitzen, wieder völlig normal. Moment hatte ich das alles doch nur geträumt? Er atmete einmal tief ein drehte sein Gesicht zu mir und schaute mich an: “Ah, du bist wach. Das tut mir alles sehr leid, das was du sehen musstest, kann man nicht schnell verdauen. Und ich bin dir dankbar das du nicht schreiend weggelaufen bist.” Ich gähnte kurz setzte mich gerade in den Sitz und fühlte mich ziemlich unbehaglich neben ihm. “Ja, ich bin wach, siehst du ja.”, er grinste: “Und ich weiß im Moment noch überhaupt nicht was ich von dem Allem halten soll. Und das ich nicht geschrien habe, liegt wahrscheinlich daran das ich viel zu geschockt war.”, auf einmal konnte John sich kaum noch zusammen reißen. “Hab ich was gemacht?”, fragte ich ihn. “Nun ja, dein Gesicht.”, er prustete los. Ich schaute in den Nächstbesten Spiegel, ich glaubte es nicht. Meine Lippen waren total angeschwollen, es sah zum fürchten aus. Ich überlegte wobei das passiert sein konnte und da fiel mir ein das mich Cole doch geküsst hatte, um noch einmal zu betonen, gegen meinen Willen. Und er hatte wohl sehr stark an ihnen gesogen, so das sie jetzt knallrot und angeschwollen waren. Grinsen tat mit solchen Lippen weh, aber im Endeffekt blieb mir nichts anderes denn es sah einfach zu komisch aus. Ich schaute John an und lachte mit ihm, jetzt verstand ich warum er lachte und es machte mir auch nichts aus, dass er wegen mir lachte. Auf Cole wäre ich wahrscheinlich, in einer solchen Situation, sauer gewesen. Aber ich mochte seinen Humor auch nicht sonderlich, er war da eben ehr eigen.
Wir fuhren mit dem Auto durch eine kleine Vorstadt von Los Angeles, ein sehr schöner Ort. Wäre ich kein Stadtmensch hätte ich mich hier wahrscheinlich im Rentenalter zur Ruhe gesetzt. Aber ich lebte mein ganzes Leben in großen Städten und so war ich mir sicher das ich hier nicht glücklich werden würde. “Sag mal Mel, wo wohnst du eigentlich genau? Ich weiß noch nicht einmal wo ich dich hinfahren soll.”- “Oh.. Äh.. Also wenn es dir keine Umstände macht.”- “Bei dir doch nicht.”, er grinste wieder, bei diesem Grinsen konnte man doch als Frau nur schwärmen. In dem Moment war es mir auch egal das er ein Vampir war. Er war in dem Moment nur John, ich vergaß es für einen kleinen Augenblick. Doch als ich es dann wieder in mein Kopf rief, schien mir das alles sehr komisch. Würde er mich überfallen wenn ich ihm meine Adresse gab? Ich traute ihm doch, als er die Möglichkeit hatte mich auszusaugen, hatte er mir doch auch nichts getan. “In der Boulevard Street 154 Apartment 80d. Du musst mich aber nicht nach Hause fahren ich kann sonst auch mit dem Bus fahren, oder ich nehme mir ein Taxi.”- “Nein. Nein, ist schon okay. Ich wohne auch in der Boulevard Street.”, [Was!? Das kann doch nicht sein? Meinte das Schicksal es so Ernst mit mir?] “Oh John, was für ein Zufall.”- “Das kannst du laut sagen!” Wir fuhren noch ein Weilchen als wir dann die Boulevard Street erreicht hatten, fing mein Magen an zu grummeln. Ich hatte bei diesem ganzen Stress total vergessen zu essen. Leider war das Grummeln nicht zu überhören. “Mel? War das dein Magen?”- “Na ja, ich weiß ja nicht ob dein Magen grummelt, aber meiner tut es.”, er grinste, mal wieder. Er fuhr mich zu meinem Haus und ließ mich dort raus. “Soll ich dir noch bei deinem Gepäck helfen?”- “Nein, danke. Es geht schon.”, ich geh die paar wenigen Stufen zur Eingangstür hinauf und schloss sie mit dem Schlüssel auf. Ich drehte mich um, um John noch einmal zu winken. Doch er war verschwunden, plötzlich und ohne mir bescheid zu sagen. [Hm, vielleicht musste er dringend weg. Vielleicht hat er noch ein Date. Wer weiß.] Ich drehte mich um, und ging Richtung Fahrstuhl um in den 20 Stockzu fahren. Treppen laufen wäre dann doch ein wenig zu anstrengend gewesen mit 3 Koffern. Also drückte ich den Knopf damit der Fahrstuhl im untersten Geschoss erschien. Als das Signal ertönte das der Fahrstuhl auf meiner Etage war und sich die Türen langsam öffneten, blickte ich in ein vertrautes Gesicht. John stand im Fahrstuhl, ich schaute ihn verwirrt an. Ich drehte mich um und schnappte meine Koffer um die Treppen zu laufen. Als ich mich gerade auf den Weg machen wollte, packte mich John und zog mich in den Fahrstuhl. “Kannst du mir mal sagen was das soll?”- “Mel, wir müssen reden. Auch über die Sache die du über mich herausgefunden hast. Ich meine im Endeffekt bist du wegen mir Ohnmächtig geworden und das kann ich nicht vergessen.”- “John, ich erzähle es Niemanden.”- “Niemandem?!”- “Niemanden, denn es stört mich nicht. Jeder, in Anführungsstrichen, Mensch braucht Nahrung. Manche…”, ich schluckte einmal: “…Blut und manche bleiben eben bei den natürlichen Lebensmitteln, sowie Bananen, Speck und Pfannkuchen.”- “Mel, ich bin aber kein Mensch! Das ist das ja, ich würde mich auch von dir “ernähren” wenn ich es müsste. Aber ich habe mich schon so unter Kontrolle das ich mich von Menschen ernähren muss, ich trinke nur Blutkonserven aus der Blutbank, aber darum geht es auch nicht. Vorhin war ich versucht dich zu beißen, eigentlich bin ich auch im Moment versucht dich zu beißen.”. ich schluckte. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Hatte er mir gerade wirklich gesagt das er mich im Moment gerne beißen würde? Ich glaube es nicht, dann hatte ich gerade Vertrauen zu ihm aufgebaut und dann so was. “John, ich weiß grade nicht was mir mehr Angst macht. Du oder Cole. Bitte lass mich in Ruhe, ja? Nur für 2- 3 Tage. Aber ich muss das jetzt erstmal alles verarbeiten.”- “Aber Mel. Ich…”- “John! Ich brauche erstmal Abstand. Du hast mir gerade gesagt das du mich gerne Anknabbern würdest, wie würdest du denn darauf reagieren?!”, das Signal kam, wir waren in der 20 Etage angekommen. (Schneller Fahrstuhl, Schnelles Fahrt Ende.) Ich ging zu Apartment 80d und schloss die Tür auf, als ich das Licht anschaltete sah ich die richtige Größe dieses Raumes. Viele Fenster, im Sommer würde ich selbst in meinem Zimmer braun werden. Ich schaute mich etwas genauer um, anscheinend hatten die Montagearbeiter auch die ganzen gelieferten Möbel aufgebaut, ich musste nur noch alles einräumen. Ich sah mein großes Bett und schmiss mich auf es, nach den ganzen Dingen die ich am heutigen Tag durchlebt hatte, brauchte ich erstmal eine ordentlich Mütze schlaf. Die 45 Minuten im Auto hatten mich nur noch schläfriger gemacht. In dieser Nacht, träumte ich nicht. Ich durchlebte meine Träume, ich sah John und Cole wieder vor mir, nur das John mich diesmal anfiel er hatte sich nicht so unter Kontrolle wie er es sagte. Er saugte mich aus, um mich herum wurde alles schwarz und dann. Nichts. Ich schreckte auf, es war schon hell draußen. Die Sonne strahlte durch die vielen Fenster. Ich rieb meine Augen und setzte mich mit einem Schwung auf die Bettkante. Ich schliff in die Küche, meine Füße wollten einfach nicht wie ich wollte und so stolperte ich über zahlreiche Kartons. Die Mieter unter mir taten mir leid, denn ich polterte durch mein Zimmer. Ich kochte mir Wasser auf um mir einen Pfefferminztee zubereiten zu können. Die Schachtel mit dem Pfefferminztee musste ich erst aus einem der Kartons suchen, sie war aber schnell gefunden. Plötzlich klingelte es an der Tür, ich schaute an mir herunter. [Na toll, ich geh doch nicht im Schlafzeug zur Tür.] “Moment! Ich komme gleich!”, schrie ich zu meinem, noch unbekannten, Besucher. Wer wusste denn das ich hier wohnte? Außer Cole, nur bei dem Gedanken an ihm wurde mir spei übel, und John, mein Retter und der Vampir (Vampire = nicht gut)?

Kapitel 7

Ich schaute durch den Türspion, doch er wurde zu gehalten. “Nehmen Sie bitte die Hand vom Spion, ich lass sie sonst nicht rein!”- “Lass mich rein, Mel. Bitte!”, es war John. “John? Habe ich nicht gesagt, ich brauche Ruhe?”- “Bitte Mel. Ich will mit dir über Alles reden.”- “Nimm die Hand vom Spion.”, er nahm die Hand weg. Er sah normal aus. Ich öffnete die Tür langsam, dann stellte ich mich in den Türrahm: “Dann fang an.”- “Kann ich nicht rein kommen? Es soll nicht jeder hören.”, ich ließ ihn durch, dennoch mit wenig Begeisterung. Ich war immer noch nicht so froh darüber was er mir gestern gesagt hatte. Aber ich vertraute ihm zumindest so sehr, dass ich wusste das er mich nicht ohne Grund beißen würde. “Also? Was ist? Ich hab gedacht das hätten wir gestern Abend alles schon geklärt.”- “Noch längst nicht Mel, es gibt so viele Dinge über die wir reden müssen.”, ich schluckte, so viel? Durfte ich mich denn auf ein Tag mit John freuen? Ich hoffte das ich wenigstens noch anfangen konnte meine restlichen Sachen, die noch in Kartons verstaut waren, auszuräumen.
Doch dazu sollte ich nicht kommen, wir redeten über so viele Dinge, nicht nur darüber was gestern Alles passiert war. Doch er erzählte mir nichts von sich, sondern fragte mich nur über mein Leben aus. Da ich aber nach einer gewissen Zeit neugierig wurde, denn eigentlich wusste ich nichts von ihm. “Und Mel, wie…”- “John! Ich möchte auch etwas über dich erfahren, du fragst mich jetzt schon knappe 3 Stunden über mein Leben aus, aber ich weiß doch noch überhaupt nichts von dir. Wie soll ich dir denn richtig vertrauen können wenn ich nichts über dich weiß?”- “Dann stell deine Fragen, ich werde dir aber wahrscheinlich nicht auf alle Fragen antworten geben können.”- “Na immerhin ein paar Antworten, ich denke irgendwann bekomme ich noch ein bisschen Mehr aus dir heraus, aber erst einmal reichen die paar Antworten.”- “Also, wie alt bist du?”- “Man fragt Niemanden nach seinem Alter.”, er grinste. “Das gilt nur bei Frauen, also?”- “85 Jahre, und glaub mir ich bin nicht Stolz darauf.”- “Wieso denn nicht? Du hast soviel mitbekommen. Du bist 85 Jahre alt und hast keine Falten, wer wäre denn darauf bitte nicht stolz?”- “Ich, denn ich hasse es so zu sein wie ich bin.”- “Wieso hasst du es denn? Sei doch froh, dann hättest du mich vielleicht nie getroffen.”, ich zog eine Augenbraue hoch und grinste ihn an. Dann grinste er zurück: “Ja, ich weiß. Du bist eine Bereicherung meines Lebens.”, er lachte und ich lachte. Wir scherzten noch ein bisschen, dann wurde ich still und schaute ihn an. “So, nun geht’s weiter mit den Fragen.”, dann grinste ich wieder. “Muss das sein? Ich meine, es war doch auch ohne Fragen schon ganz amüsant, oder nicht?”- “Ja schon. Aber ich weiß ja immer noch nichts von dir.”, ich blickte kurz aus dem Fenster und dann wieder in sein Gesicht, er war wie fixiert. “John?”, ich winkte mit der Hand vor seinem Gesicht hin und her, plötzlich zuckte er zusammen: “Alles okay bei dir?”- “Ich muss gehen. Tut mir Leid.”, ich schaute ihn erstaunt an. “Wieso musst du ausgerechnet jetzt gehen? Es war doch gerade so, so spannend.”, er ging langsam auf mich zu und gab mir ein Kuss auf die Stirn, dann war er plötzlich weg. Ich konnte es nicht glauben, er war mal wieder einfach so verschwunden und hatte mich so stehen lassen. Ich dachte aber dennoch nichts schlimmes von ihm, denn eigentlich konnte ich ihm nach diesem Kuss nicht böse sein, auch wenn es nur auf die Stirn war. Unvergesslich war er trotzdem. Ich nahm mir aber den Rest des Tages noch Zeit um meine restlichen Kartons zu leeren, als ich damit fertig war nahm ich mir das Telefon um meine Eltern anzurufen und Bescheid zu sagen das ich gut angekommen war. Ich erzählte ihnen aber nichts von den ganzen Vorfällen, denn ich wollte nicht das sie sich unnötig Sorgen um mich machten. Ich telefonierte eine ganze Stunde mit ihnen. Dann schaute ich auf die Uhr, es war bereits 19 Uhr geworden und die Sonne ging wieder unter. Ich setzte mich auf mein Sofa um meine Telenovela zu schauen. Ich hatte es aber nach knapp einer halben Stunde satt die ganze Zeit auf den Fernseher zu schauen. Ich schaltete den Fernseher aus und schloss die Augen um ein bisschen vor mir hinzuträumen, plötzlich hörte ich etwas, doch ich ignorierte es fürs Erste. Als es dann immer lauter war, wurde ich neugierig. Ich stand auf und lauschte, denn ich wusste nicht ob es aus dem Flur kam, oder von draußen. Ich stellte mich an die Fenster und schaute hinaus, jetzt war ich mir sicher, es kam von draußen. Ich konnte aber nichts sehen, also verlor ich die Lust. Aber jetzt wusste ich nicht mehr was ich machen konnte, denn Träumen ging auch nicht mehr, da mich dieses Geräusch aus meiner Ruhe heraus gerissen hatte. Also gab ich es auf es noch einmal zu versuchen. Als es plötzlich an der Tür klopfte, rechnete ich mit John, ich rannte also zur Tür und riss sie auf mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Doch vor der Tür stand nicht John, es war ein Kurier, er schaute mich an und lächelte auch. Er dachte wohl das ich mit ihm flirten wolle, doch er war mir zu alt. Er war schon Mitte 40, auf jeden fall zu alt. Ich schaute ihn an und zog eine Augenbraue hoch: “Und? Wieso sind Sie hier?”- “Ach, ach ja! Ich hab eine Lieferung für Sie.”, sein Blick wanderte meinen Körper hoch und runter, dann blieb er auf meinem Busen stehen und so schien er zu vergessen was er sagen wollte. Ich räusperte mich, damit er seinen Blick löste: “Und, soll ich mich noch ausziehen?”, er schaute mich erstaunt an: “Das würden Sie tun?”, er sabberte förmlich. “Nein! Und jetzt sagen Sie mir bitte was Sie mir sagen wollen!”- “Ja, ist okay. Ähm, einen Moment bitte.” Dann lies sich dieser Kerl auch noch so lange Zeit.
Ich hätte ihn gegen das Schienbein treten können, damit er versteht das er sich beeilen sollte. Doch dann hätte er mich wegen Körperverletzung anzeigen können und ich wollte nicht, nur weil ich jetzt umgezogen war, damit anfangen. Er holte langsam aus seiner Tasche ein kleinen Briefumschlag, er las vor was darauf stand. Noch nicht mal einen Tag in L.A. und schon Post, werde ich jetzt berühmt? [John schickte mir doch tatsächlich einen Brief, obwohl er heute Morgen so schnell verschwunden war. Schnell im Wastensinne des Wortes.] Ich riss dem Kurier den Brief aus der Hand. “Ich bräuchte dann noch…”, er konnte nicht zu Ende reden, denn ich hatte ihm schon die Tür vor der Nase zu geschlagen. Ich öffnete den Umschlag langsam, denn ich wollte einerseits wissen was darin stand, aber einerseits auch nicht, Denn wieso konnte er nicht persönlich kommen? Wenn es wichtig ist kann er doch auch persönlich zu mir kommen, wir waren doch jetzt so was wie Freunde. Ich zog langsam das klein gefaltete Papier hinaus und las ihn mir langsam durch.

Liebe Melanie,
Es tut mir leid das ich dich heute Morgen so schnell verlassen musste und das ich mich nicht ordnungsgemäß verabschiedet habe.
Aber ich hatte noch einen wichtigen Termin und der ging, leider in dem Fall, vor.
Diesen Brief zu schreiben fällt mir nicht leicht, denn während des Gespräches ist mir eines klar geworden. Wir können uns nicht mehr sehen, du bist zu gebrechlich und ich will dich nicht verletzen, ich weiß das du jetzt denkst das ich dazu nicht in der Lage bin.
Aber bitte glaub mir, wenn man Hunger hat ist man zu allem fähig. Ich will das du weißt, dass du mir auch über die wenigen Stunden, schon sehr wichtig geworden bist und, dass ich weiß, dass das Alles was in den letzen Stunden passiert ist auch nicht einfach für dich ist.
Aber ab heute gibt es mich nicht mehr in deinem Leben.
Es tut mir leid, ich habe einfach Angst um dich und ich will nicht das dir irgendetwas passiert. Also muss ich gehen.
Niemand wird dir mehr etwas antun können, geschweige denn Cole, er hat gesehen das du in Sicherheit bist. Also mach dir keine Sorgen.

Dein John

P.S. Wenn du den Brief erhältst bin ich wahrscheinlich schon auf dem Weg nach Europa.

Wie konnte er nur? Und ich dachte das sich da zwischen uns was abgespielt hatte. Nein, er hatte mir den Kuss nur gegeben damit ich weiß das er bei mir ist, auch wenn er nicht da ist. [Nein! Das geht doch nicht! Ich will das nicht! Nicht John!]
Ich rannte auf mein Bett zu und schmiss mich wieder darauf, vergrub mein Gesicht in den Kissen und schrie. Das konnte doch gar nicht sein, er war doch gerade erst in mein Leben gekommen und hatte mir schon zweimal das Leben gerettet, das war einfach zu viel für mich. Ich wollte nicht verstehen warum er das tat, ich wusste das er sich beherrschen konnte. Ich wusste es einfach, sonst hätte er mich doch gebissen als er es konnte. Doch er hat es nicht getan. [Verdammt! Ich… Ich bin in John verliebt… Wie kann das sein, nach so kurzer Zeit? Das geht nicht! Er ist gegangen und ich kann ihn einfach nicht lieben, er ist nicht so wie ich.] Ich war wirklich nach so kurzer Zeit schon in ihn verliebt und ich war mir sicher das es nicht wegen den Lebensrettenden Taten war, sondern weil er einfach Besonders war und ich mit dem Besonderen leben wollte. Aber das durfte einfach nicht sein, auch wenn ich es wollte. Er war gegangen und hatte mich hier gelassen, also konnte er nicht das Gleiche für mich fühlen. Ich drehte mich um und schaute aus den Fenstern “Verdammt, ich hab mich in ihn verliebt.”, ich fing wieder an zu weinen, mir liefen die Tränen nur so über die Wangen. Niagarafälle? Ich entschied mich eine heiße dusche zu nehmen damit ich mich wieder ein bisschen beruhigte. Also ging ich in mein Badezimmer, die Dusche war nicht weit von der Tür entfernt also lies ich meine Sachen über den ganzen Flur fallen, damit ich gleich in die Dusche steigen konnte. Ich schloss die Tür nicht ab, wieso auch, ich war Alleine. Ich ließ das Wasser laufen, ich spürte es auf meiner Haut und in meinem Gesicht, ich genoss es. Es war schön wieder wärme zu spüren, dies hatte ich in den letzten Tagen vermisst. Ich habe mich nie richtig geborgen gefühlt. Aber in dem Moment als das warme Wasser an mir hinunter lief, konnte ich wieder an schöne Sachen denken. Meine Tränen liefen mit dem Wasser, was auf meinem Gesicht landete, an mir hinunter und in den Abfluss. So waren sie verschwunden, ich lehnte mich gegen die eiskalte Wand, ich dachte an die schönen Zeiten. Dann kam mir John wieder in das Gedächniss und ich spürte, mal wieder, meine Tränen auf meinem Gesicht. Wieso ist er gegangen? Nur weil er mich nicht verletzen wollte? Schwachsinn, ich meine ich bin nicht zerbrechlich und ich kann noch weniger mit Liebeskummer leben. Er musste zurück kommen! Keine Widerrede!
Ich drehte das Wasser ab und sammelte so schnell ich konnte alle meine Sachen auf, schmiss sie in eine Ecke und ging zu meinem Kleiderschrank um mich neu einzukleiden. Ich suchte nicht lange, ich nahm mir irgendetwas was mir in die Hände fiel. Mir war es egal ich wollte, bloß sicher gehen das John schon gegangen war. Also ging ich mit meinem Mix-Klamotten den Gang hinunter in den Fahrstuhl. Plötzlich fiel mir ein das ich noch nicht mal genau wusste wo John wohnte. [Na toll! Mist, wie konnte ich nur so doof sein, ihn nicht zu fragen wo er eigentlich wohnt!?] Ich musste also mit dem Fahrstuhl wieder hoch fahren, als ich im Untergeschoss angekommen war, blickte ich in Coles Gesicht. Ich öffnete den Mund und schnappte nach Luft. Warum war er her gekommen, wieso konnte er mich nicht endlich in Ruhe lassen! Die Fahrstuhltür öffnete sich, er trat einen Schritt hinein und schaute mich an. “Hey Mel, ich wollte dich besuchen kommen. Aber wenn wir schon hier im Fahrstuhl reden können ist das ja auch gar nicht so schlecht.”- “Cole, ich will nicht mit dir reden! Nachdem was du in den letzten Tagen mit mir gemacht hast, kann es nicht sein das du hier auch noch auftauchst. Ich möchte das du weißt, das Schluss ist. Wie konnte ich auch nur so dumm sein?”- “Du warst nicht dumm, ich war und bin der Richtige für dich.”- “Da bist du dir aber verdammt sicher, Cole hör mir zu, ich will dich nicht hier haben. Ich will nicht das du mich noch weiter belästigst. Lass mich in Ruhe!”- “Aber Mel…”- “Nein! Nicht aber, es geht nicht! Ich weiß selber wer der Richtige ist. Und ich möchte das wenn die Tür sich öffnet das du dann aussteigst und mich für immer in Ruhe lässt, okay?”, er zeigte keinerlei Erkenntnis. Entweder er wollte nicht verstehen das ich mit so Etwas wie ihn nicht mehr zusammen sein konnte, oder er sah all seine Fehler ein und hoffte das die Tür sich so schnell wie möglich öffnete. Als wir im 20. Stock ankamen stieg ich aus, ich drehte mich noch einmal zu Cole um: “Schönes Leben noch.” Ich würde ihn wohl nie vergessen, aber nicht weil er so ein netter, reizender Mann war, sondern weil er ein riesiges Arschloch war und ich nie wieder etwas mit ihm zu tun haben wollte. Ich ging mit schnellem Schritt Richtung Apartment damit ich so schnell wie es ging in Sicherheit war. Ich versuchte die Tür zu öffnen, doch sie klemmte, was alle Türen tun wenn man es eilig hat (wie man in vielen Horrorfilmen sah, in denen eine Frau verfolgt wurde und sie den Schlüssel zu irgendeiner Tür suchte, ihn in das Schlüsselloch steckte und wie wild daran rüttelte, dass sich die Tür niemals öffnen würde. Und dann wurde sie ermordet). Ich drehte mich noch einmal vorsichtshalber um, um zu schauen ob Cole mir gefolgt war. Doch er war wohl wieder runter gefahren, dann hörte ich wieder dieses Geräusch. Ich wollte so schnell wie es ging in meine Wohnung, doch in dem Moment als ich Tür gerade aufbekommen hatte riss mich etwas zu Boden, mein ganzer Körper schmerzte und ich war nicht gerade unsanft mit dem Kopf auf den Boden geknallt, ich spürte ein Stechen in meinem Kopf. Wer oder Was hatte mich so zu Boden gerissen? Was sollte jetzt mit mir passieren?

Kapitel 8

Ich wachte in einem völlig fremden Raum auf. [Na toll, gerade in Los Angeles angekommen und schon zwei mal Ohnmächtig geworden. Was kann sich eine Frau noch mehr wünschen!?] “Ähm, Hallo? Ist hier jemand?”- “Ah, Mel. Du bist endlich aufgewacht.”, John betrat den Raum. Ich staunte, denn in seinem Brief stand das er abgereist sei. “John? Ich hab gedacht du bist schon nach Europa.”- “Eigentlich wollte ich auch schon weg sein, aber…”, er stockte: “Was aber?”- “Ich kann dich jetzt nicht alleine lassen. Nicht nach allem was du erlebt hast.”- “Was hab ich denn erlebt?”- “Ach, du weißt nicht was dich angefallen hat?”- “Nein. Wie du sicherlich gesehen hast war ich Ohnmächtig, da kann ich nicht eben mal meine Augen aufreißen und darauf achten wer mich verletzt hat.” Plötzlich fühlte ich wie es in meinem Kopf pulsierte, bei jeder Bewegung fing mein Kopf an zu pochen. Es fühlte sich an, als wenn jemand an meiner Schädeldecke mit einem Presslufthammer arbeitete. Ich fasste an meinen Kopf und atmete einmal scharf ein, dann legte ich mich wieder hin. So das mein Kopf in dem weichen Kissen versank. Ich schloss die Augen denn auch das Licht an der Decke ließ mein Kopf pulsieren. “Wie spät ist es eigentlich? Im Moment hab ich jegliche Zeiteinschätzung verloren.”- “Du musst echt schlimm mit dem Kopf aufgeschlagen sein, oder?”- “Na ja, also ich weiß nichts mehr. Wie heißt du noch mal? Und wie heiße ich? Wo wohne ich eigentlich?”, ich grinste. “Okay, ich hör schon auf.”- “Und wie spät ist es jetzt?”- “Es ist jetzt 11.30Uhr.”- “Was!? So Spät schon? Ich muss doch zur Arbeit!”, ich sprang auf, doch John ging ruhig auf mich zu und hielt mich mit seinen starken Händen fest. “Mel, du bist in L.A. So weit ich weiß hast du noch gar keine Arbeit.”, ich fasste mir an den Kopf. Er hatte Recht, ich hatte noch keine Arbeit. Ich umarmte ihn, dabei merkte ich das er sich anspannte, ich löste mich langsam und schaute ihm ins Gesicht. “Alles okay? Oder soll ich doch lieber gehen?”- “Nein, ist schon okay. Aber vielleicht sollten wir das mit dem Umarmen doch lieber lassen. Es kostet mich sehr viel Anstrengung.”- “Rieche ich immer noch so gut?”- “Ja…”, er schluckte und ich merkte das er sich wieder mehr verkrampfte: “Und das obwohl ich noch nicht geduscht habe? Also muss ich mir bei dir keine Sorgen machen in Sachen Hygiene… Für dich rieche ich immer gut.”, ich grinste und schaute ihn an, auch er verzog langsam sein Gesicht zu einem leichten Grinsen. Er wusste anscheinend das ich ihn so ein bisschen auflockern wollte. Plötzlich schien er etwas zu riechen, denn er verzog das Gesicht. “Ähm Mel, kannst du mal eben ins Bad gehen? Ich muss mal eben was klären.”, ich nickte und ging ohne ein Wort ins Bad [Okay. Was und mit Wem wollte er Etwas klären? Und wieso schickt er mich dann weg?]. Ich schloss die Tür leise, ich wollte keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Ich glaubte ich wäre als Mensch nicht so gerne im Vampirkreis gesehen. Also verhielt ich mich ruhig und legte mein Kopf gegen die Tür um wenigstens etwas mitzubekommen über was John mit seinem Besucher redete. “John Simment, wie lange haben wir uns jetzt nicht mehr gesehen. 40 Jahre? Damals bist du gerade ein… Moment! Was höre ich denn da? Du hast Besuch?”- “Hey William. Nein, ich habe kein Besuch.”- “Ach John, und wieso höre ich dann Herzschlag?”, der Fremde lachte und ging anscheinend auf mich zu. Denn Johns Stimme wurde plötzlich sehr nervös. Ich machte mich auf alles bereit, doch vorher schloss ich die Tür ab, obwohl ich genau wusste das die Tür kein Hindernis für ein Vampir war. Ich hörte Schritte, dann hörte ich die Stimme des Fremden direkt an der Tür. Er schien daran zu schnuppern: “Ach John, das wäre doch nicht nötig gewesen. Die kleine Leckerei hätte ich mir auch noch selber beschaffen können.” Plötzlich donnerte etwas genau gegen die Tür. “William! Geh! Sie ist nicht zum Essen da!”, der Fremde schien etwas in Johns Augen zu sehen. “Hmm, du hast sie gern nicht war? Dann wird es mir nur noch mehr Spaß machen von ihr zu trinken.” Plötzlich hörte ich nichts mehr, dann Schläge und Gefauche. Ich trat an die Wand die auf der anderen Seite der Tür lag. Dann krachte die Tür unter dem Gewicht der beiden Kämpfenden zusammen. John lag auf dem Rücken und so war er in größeren Schwierigkeiten als der Fremde, der Fremde schien mich während des Kampfens vergessen zu haben. Doch nun richtete er seinen Blick wieder auf mich. Seine Augen waren weiß, genauso wie die von John als er hungrig geworden war. Er schaute mich an und grinste, irgendwie erinnerte mich dieses Grinsen an Cole, dennoch wäre mir Cole in dieser Situation lieber gewesen. Denn bei ihm wusste ich das er mich nicht aussaugen wollte und ich wahrscheinlich noch eine Chance gegen ihn gehabt hätte. William kam auf mich zu: “Hey, also wie heißt du denn?”- “Tut das denn noch zur Sache? Ich werde doch gleich sowieso zu deinem Zapfhahn.”- “Hmm, also eigentlich wäre mir das egal gewesen nur ich will mich bei ihm…”, er zeigte mit einem Finger beiläufig auf John, der immer noch auf dem Bode lag und sich kein Stückchen bewegte: “Rächen! Er hat mir damals sehr weh getan und dieses Schmerz will ich ihm auch zu fügen.”- “Was ist denn passiert?”- “Er hat meine Frau umgebracht, sie war meine Große Liebe und nun kann ich mein Leben nie mehr mit ihr teilen.”- “Kann es nicht sein, dass das Alles nur ein riesiges Missverständnis ist?”- “Nein, das glaube ich nicht. Er war bei ihr als sie starb. Ich habe gesehen wie er aus dem brennenden Haus kam und jetzt will ich das er genau die gleichen Schmerzen erleidet.”- “Aber ich bin doch noch nicht mal wichtig für ihn, also ich bin nicht seine Große Liebe. Ich bin nur ein Besucher.”- “Ich wusste nicht das John ein Hotel eröffnet hat und normalerweise lässt er keine Menschen in seine Nähe, also musst du ihm etwas bedeuten.”, mein Herz machte einen Hüpfer auch wenn das die falsche Gelegenheit war, denn der Fremde konnte mein Herz hören. “Und wie ich gerade mitbekommen habe, weil die Herzen von Menschen ja immer so ehrlich zu mir sind, magst du ihn auch gerne.”, ich blickte ihn entsetzt an [Verdammt Mel, wieso kannst du bei so etwas nicht cool bleiben!? Du bist so doof!]. Er kam einen Schritt auf mich zu und grinste mich an, ich konnte seine Eckzähne sehen die nun immer länger wurden. Ich zuckte denn es sah furchteinflößend aus, wie seine Zähne auf einmal spitzer und länger wurden. “Ähm, jetzt nur eine Frage zwischendurch, wieso werden deine Zähne jetzt länger? Willst du mit mir jetzt Hase und Igel spielen?”, ich wusste das ihn diese Frage wahrscheinlich ehr reizte als das sie ihn amüsierte, doch ich konnte mal wieder nicht den Rand halten. Ich musste mal wieder den typischen Mel- Humor herauslassen. “Willst du das jetzt wirklich wissen?”- “Nein, eigentlich nicht. Ich habe nur versucht die Stimmung ein bisschen aufzuheitern.”- “Ist dir anscheinend nicht gelungen.”, schon wieder dieses eine Grinsen, welches ich in den letzten Tagen eigentlich oft genug gesehen hatte. Ich blickte einen kurzen Moment zu John, er regte sich. Doch es sah nicht so aus als würde er sich wieder fangen, zumindest vorerst nicht.
Dann blickte ich William wieder an, er war in der Zwischenzeit dicht an mich heran gekommen. Er schnupperte an mir und sog meinen Geruch ein wie ein leckeres Gericht. Ich verspannte mich und trat einen Schritt zur Seite um ihm vielleicht in einem günstigen Augenblick zu entkommen. Auf einmal presste er seine beiden Hände gegen die Wand, so das ich ihm nicht mehr davon kommen konnte. Er trat dichter an mich heran und roch wieder an mir. “Du wirst ein leckerer Imbiss sein, ich glaube ich kann John ein bisschen Trinkgeld hierlassen.”, [Ha Ha Ha, was für ein Wortspiel! Der Junge war also doch gewitzt.] Er öffnete den Mund, ich hörte das Geräusch was dabei entstand, und dann spürte ich seinen Atem auf meinem Hals. Ich schloss die Augen und machte mich auf das schlimmste gefasst. Dann spürte ich den Einstich, es tat weh. Ich schrie auf, es brannte. Ich fühlte wie das Blut aus mir heraus gesogen wurde, dann plötzlich riss ich die Augen auf. Ich zog an seinen langen dunklen Haaren um sein Gesicht von meinem Hals zu lösen. Das Schmatzen was bei dem entfernen der Zähne entstand ließ mich zusammen zucken. Ich hatte nicht damit gerechnet das ich noch so viel Kraft aufbringen konnte um ihn von meinem Hals zu entfernen. Doch als er von mir weg stolperte und mich ängstlich und überrascht anschaute, lächelte ich. Ich hatte gegen einen Vampir gewonnen, vorerst. Dann schaffte er es wieder sich zu sammeln: “Das hättest du nicht tun sollen.”, er sprang mit einem gewaltigen Satz auf mich zu und leckte mit seiner Zunge das Blut von meinem Hals. Er stöhnte, ihm schmeckte es anscheinend. Dann knackte es plötzlich, ich blickte an William hinab und sah das John ihm einen Fuß gebrochen hatte um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er wurde sauer und knurrte und ich wollte jetzt ganz woanders sein. Dann konnte ich miterleben wie John zu einem Vampir wurde, wie er alle gute Vorraussetzungen missachtete um mich zu beschützen. Er knurrte, genauso wie William, es war Angsterregend. Ich schloss die Augen um das alles nicht sehen zu müssen, dann war alles keine Realität mehr, ich dachte an John und das was William mir gesagt hatte. Ich wusste das John das noch nicht selber zu mir gesagt hatte, aber in dieser Situation half es mir einfach nicht zusammenzuklappen. Dann riss ich die Augen auf, denn da wurde mir schlagartig klar was ich noch tun musste. Ich war in einem Haus mit zwei Vampiren und ich blutete am Hals. Ich ging so schnell ich konnte zum Waschbecken um mir ein Handtuch auf die Wunde zu drücken, damit ich nicht noch mehr Blut verlieren konnte. Mir wurde schwindelig und ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, ich ging etwas unbeholfen Richtung Toilette um mich auf den Deckel zu setzen. Ich lehnte mich zurück, soweit dies möglich war mit Spülkasten im Rücken, und entspannte mich. Schloss wieder die Augen, nur diesmal war es nicht nur träumen sondern so eine Art Schockschlaf. Ich musste alles was eben passiert war erst wieder verkraften (ich musste in letzter Zeit viel verarbeiten). Dann wachte ich durch einen lauten Schrei auf, ich öffnete schnell die Augen um zu schauen ob es aus dem Badezimmer kam in dem ich mich befand. Doch es war niemand zu sehen, ich rechnete mit dem Schlimmsten. Ich stand auf und ging Richtung Türrahmen (in ihm befand sich ja nun keine Tür mehr), atmete einmal kurz durch und dann blickte ich um die Ecke. Da stand William über John mit einem Holzpflock in der Hand [Verdammt! Wo hat er den denn jetzt her?], er stach ihm den Holzpflock mitten in die Brust. Er hatte dies anscheinend öfter getan, denn der Boden war voller Blut, John schrie wieder auf. Es war ein qualvoller Schrei, ich konnte dies nicht ertragen. Ich atmete noch einmal kurz ein und dann rannte ich auf William zu, nun ging alles schnell. Ich sprang ihm auf den Rücken, dann schleuderte er mich zu Boden, ich lag nun direkt neben John. Er stand über mir und lachte, ein gehässiges Lachen: “Hast du wirklich geglaubt das du dich mit einem Vampir anlegen kannst?”, ich versuchte zu Schauspielern, doch es gelang mir nicht so gut wie es mir erhofft hatte: “Ah, mein Bein! Ich glaube es ist gebrochen, hilf mir! Bitte! Hilf mir!”, er lachte und verschwand dann aus der Tür. Ich drehte mich langsam auf die Seite und blickte zu John, er lag mit geöffneteten Augen neben mir mit dem Holzpflock in der Hand. Er schien einen stummen Schrei zu schreien, sein Gesicht war verzerrt und sein Mund stand offen. Es sah grauenvoll aus, anscheinend hatten sie um mich gekämpft und William hatte dabei ebenfalls ihm in den Hals gebissen. Ich wusste nicht was ich tun konnte, denn einen Vampir hatte ich noch nicht verarztet. Ich entschied mich dennoch dafür den Holzpflock hinaus zu ziehen, das Geräusch erinnerte mich an das hinausziehen eines Messers aus einer Frucht. Es hörte sich nicht richtig menschlich an, dies war aber in diesem Fall gut denn plötzlich atmete John oft hintereinander ein und drückte sich hoch. Dann schaute er mich an und sah meine Wunde, die William mir durch seinen Biss hinzugefügt hatte. Er wich, soweit er die Kraft dazu hatte, ein Stück zurück und schaute entsetzt auf die Wunde. “Ich habe es nicht geschafft, er hat dich gebissen.”, er schaute trübselig auf den Boden und schien sich an Allem die Schuld zu geben. “Wenn du jetzt denkst, dass das deine Schuld ist täuscht du dich. Ich habe ihn regelrecht aufgefordert. Ich wollte das du dich erst einmal wieder aufrichten kannst, also ich habe seine Aufmerksamkeit auf mich gezogen.”- “Ich hätte einfach früher wieder fit sein müssen. Es tut mir leid, Mel!”- “Es muss dir nicht leid tun, es war meine Endscheidung mich für dich zu, in Anführungsstrichen…”, dabei machte ich eine abfällige Handbewgung, so wollte ich ihm zeigen das es mir nichts ausmachte, doch er schien es anders zu verstehen: “… opfern.”- “Das hättest du nicht tun dürfen, er wird jetzt weiter nach dir Jagen so lange bis er dich ausgeschaltet hat.”- “Aber wieso? Ich hab ihm doch nichts getan.”- “Dies ist wirklich meine Schuld. Ohne mich wärst du in diese Situation gar nicht hinein geraten.”- “Das weißt du nicht. Vielleicht war es auch gar nicht so schlecht das ich bei dir war, sonst hätte er dich vielleicht umgebracht und das möchte ich nicht. Dazu bist du mir zu …”, ich stotterte was hatte ich gerade gesagt? Er war mir zu wichtig? Verdammt ich glaube jetzt wusste er das er mir was bedeutete. Ich hab es mal wieder auf die Spitze des Eisberges getrieben, jetzt würde er mich gleich wieder hinaus schicken.
Doch, ich irrte mich, er schaute mir lange in die Augen und ich ihm, seine Augen waren einfach fantastisch. Ich merkte wie mein Herz pochte und wie mein Blut durch die Adern rauschte. Ich hörte alles auf einmal klarer. Ich schaute ihm in seine wunderschönen Augen und wollte ihm gerade ein Kompliment machen, doch er kam mir zuvor. “Mel? Wusstest du eigentlich das du wunderschöne Augen hast?”- “Danke, das selbe wollte ich auch grade über deine Augen sagen.”, wir grinsten uns gegenseitig an. Dann kam er meinem Gesicht immer näher [Wollte er mich jetzt küssen? Bitte lass ihn mich küssen wollen, dann weiß ich endlich das er mich auch liebt.], ich spürte seinen Atem schon auf meiner Haut. Ich spitzte die Lippen, eine Art Aufforderung, doch dann kam er wohl wieder zu sich und roch das frische Blut was aus meiner Wunde kam und ihm schien es auch schlagartig schlechter zu gehen. “Mel! Schnell! Geh!”- “Ich geh jetzt nicht! Was kann ich machen?”, seine Augen wurden wieder weiß und seine Zähne schienen länger zu werden denn er atmete auf einmal mit offenem Mund. “Geh! Mel, ich … ich…”, doch dann war es zu spät, er lag bereits auf mir und roch an dem frischen Blut. “Weißt du Mel, dein Blut riecht sehr gut. Ich halte mich immer zurück, aber vor so einem Augenblick habe ich mich die letzte Zeit immer gefürchtet und jetzt ist es soweit gekommen. Es wäre einfach besser gewesen wir wären uns nie begegnet.”- “Nein, ich weiß du kannst dagegen ankämpfen und ich weiß das du mein Blut begierst aber denk an das was ich dir eben gesagt habe. Wenn du mich jetzt tötest kann nichts mehr aus uns werden. Und ich weiß auch das du es schaffst gegen deine Begierde an zukämpfen. Ich weiß es!”- “Schöner Versuch, aber jetzt wo ich deinem Blut so nahe bin. Ist es nur noch schwerer. Es tut mir leid Mel, aber ich kann…”- “Du kannst! Ich weiß das!”, plötzlich schien er sich wieder zu sammeln und wich, erschrocken von sich selber, in eine dunkle Ecke zurück. Dann hörte ich ihn wieder dieses schmerzhafte Stöhnen ausstoßen. “John, sag mir wo deine Blutvorräte sind. Ich hole dir etwas.”, er zeigte mit seinem Finger auf eine Art Kühlschrank. Ich ging langsam Richtung Schrank, mein Kopf zeigte mir Szenen, wie ich den Kühlschrank öffnete und vor mir eine Reihe toter Menschen hängen sah an denen das Blut hinunter tropfte. Doch als ich ihn öffnete, standen völlig normale Lebensmittel in ihm und eine Packung Blut, es war so ein Beutel aus dem Krankenhaus, auf ihm stand: AB negativ [Warum meine Blutgruppe?]. Ich ekelte mich die Packung anzufassen, aber im Hintergrund hörte ich John und da fiel mir wieder ein wieso ich eigentlich hier stand und ich packte das Päckchen und warf es zu ihm. Er fing es mit einer schnellen, gleichmäßigen Bewegung und öffnete den Verschluss um aus ihm zu saugen. Er entspannte sich wieder und ich stürzte auf ihn zu um mir seine Stichverletzungen anzusehen. Doch als ich sein Hemd öffnete waren keine Einstiche mehr zu sehen, nur noch die Löcher in Hemd waren übrig geblieben. Ich knöpfte sein Hemd wieder zu, langsam um auch mir noch einmal sicher zu gehen das sein Körper unverletzt war und plötzlich sah ich noch ein Rest eines Einstiches und legte meine Hand auf diese. Sie war warm und ich dachte seine Haut wäre kalt, genauso wie die von allen anderen Vampiren. Er schaute an sich herunter um zu sehen wieso ich meine Hand auf seine Brust legte, er legte seine auf meine Hand. Im Gegensatz zu seinem Körper waren seine Hände eiskalt und ich fühlte wie seine Muskeln unter meiner Hand tanzten. Er grinste [Okay!? Was soll das denn bedeuten? Will er jetzt mit seinen Muskeln angeben? Obwohl ich zugeben muss die sind schon… WOW! Mel höre auf zu schwärmen!] ich wusste, dass er damit zeigen wollte das er noch mehr Muskeln hatte als Cole. Obwohl ich dies schon vorher wusste lies ich es zu, es war humorvoll wie er versuchte zu beweisen das er stärker war als Cole. “Und? Bin ich besser als Cole?”- “In vielerlei Hinsicht schon, aber es gibt sicherlich ein Nachteil.”- “Und… Oh ich verstehe”- “Wenn du jetzt denkst das negativ ist das du ein Vampir bist, da muss ich dich leider enttäuschen. Es ist negativ das du nie schläfst.”, wir lachten wieder Beide. Diesmal tat ich den ersten Schritt und kam seinem Gesicht immer näher, irgendwann waren meine Lippen nur noch ein paar Zentimeter von seinen entfernt. Mein Herz schlug schneller, gleich würde er merken das ich die perfekte für ihn bin. Doch dann küsste er mir wieder auf die Stirn [Schon wieder ein Kuss auf die Stirn? Muss das denn sein? Lass es doch endlich zu! Mensch Junge, was ist denn daran so schwer wenn du mich einfach mal auf die Lippen küsst.] “Tut mir Leid Mel, aber ich glaube nicht das dir der Geschmack von Blut gefällt.”- “Hm…”- “Sei nicht sauer bitte. Aber du darfst nicht vergessen das ich ein Vampir bin und du ein Mensch und immer kann etwas passieren, das würde ich mir nie verzeihen.”- “Okay. Aber verspreche mir das wir heute Abend zusammen essen gehen. Ins »Balimoai«, okay?”- “Gibt’s da Steak?”- “Denke ich mal, wieso?”- “Wenn es schön blutig ist, ja wieso nicht?”, ich lachte und er lachte. Wir lachten viel, er hatte eben einfach den selben Humor wie ich. Ich schaute auf die Uhr, ich hatte merklich die Zeit vergessen denn ich riss meine Augen weit auf. John fragte etwas unsicher: “Ist was passiert?”- “Nein, wieso?”, er ahmte mein Gesicht nach, ich lachte schon wieder: “Nein, es ist nur schon so spät. Ich glaube es wäre besser wenn ich nach Hause gehen würde. Außer…”, doch da hatte er mir bereits meine Jacke gereicht. “Ich ruf dich an Mel, okay?”- “Gut, bist dann!”, ich gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund und freute mich so sehr das ich es endlich geschafft hatte, er war nicht zurück gewichen und ich hatte endlich seine Lippen berührt. Ich drehte mich um und ging, er schien fröhlich zu sein denn er pfiff bevor er die Tür schloss. Also hatte ich gerade in den letzen 6 Sekunden uns beide glücklich gemacht. Ich ging in den Fahrstuhl und drückte den Knopf zum Erdgeschoss.

Kapitel 9

Als ich im Erdgeschoss angekommen war und sich die Tür langsam öffnete, sah ich eine Frau vor mir stehen. Sie hatte lange, dunkle Haare die zu Rasterlocken zusammen geflochten waren. Ihre Augen waren hellgrün, sie stieg mit einer, der Art Selbstbewussten Haltung in den Fahrstuhl, dass ich das Aussteigen vergas. Ich schaute sie eine Weile an, als mir dann bewusst wurde das ich wieder auf dem Weg nach oben war, schüttelte ich meinen Kopf um aus meinen Gedanken fliehen zu können. Sie schien dies Alles mitbekommen zu haben, denn ihre wohlgeformten Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Ich blickte sie an und senkte im gleichen Augenblick mein Gesicht, denn sie schwenkte ihren Blick auf mich. “Hey. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?”- “Okay, irgendwie bin ich mir nicht sicher. Aber im Moment scheint es meinem Körper ganz gut zu gehen.”, sie kicherte. Ich grinste sie an, denn nicht nur ihr Aussehen war auf den ersten Blick super sondern auch ihre Symphatie. “Ich weiß, das klingt jetzt für Sie bestimmt ein wenig überstürzt, aber ich heiße Mel.”- “Nein, das ist schon okay. Aber da wir jetzt schon bei den Namen sind können wir uns ja auch dutzen, oder? Ich heiße Lola.”- “Klar, kein Problem.”, ich schüttelte ihre Hand und grinste sie dabei neckisch an. Ich dachte schon jetzt daran was ich machen konnte damit sie mich nicht noch für mehr verrückt hielt, wenn ich gleich nicht mit aus dem Fahrstuhl ausstieg. Aber es war mir egal, ich hatte noch Zeit und ich dachte nicht daran ihr auf irgendeine Art und Weise zu zeigen das ich gerade so doof gewesen war und wegen ihr wieder nach oben gefahren bin. “Ach Mel, wieso bist du eigentlich wegen mir wieder hoch gefahren?”- “Wie jetzt? Hab ich das grad laut gesagt?”- “Nein, wieso?”- “Ich hab es gerade als du das gesagt hast auch gedacht.”, sie kicherte. “Was für ein Zufall, hm?”- “Oja, ein riesen Zufall. Na ja, also ist ne lange Geschichte.”- “Ich hab noch Zeit ich muss erst im obersten Stockwerk raus.”- “Wo willst du denn hin?”- “Zu einem John Simment.”, [Ich wusste es, er empfand nichts für mich, er wollte nie etwas für mich empfinden. Er wollte lieber Jemanden mit dem er den Rest seines Vampirdaseins leben konnte.]. Wir schwiegen eine Minute: “Sag mal Lola, woher kennst du ihn eigentlich?”, ich schien dabei wohl ein Eifersüchtiges Gesicht zu ziehen denn sie schaute mich nur grinsend an: “Wir kennen uns schon sehr lange und du musst keine Angst haben ich nehme ihn dir nicht weg.”- “Wie jetzt? Bist du etwa auch ein V…”, weiter konnte ich nicht reden denn sie schaute mich endgeistert an. “Ein Was?”- “Ach nein, ist schon gut.”, [Oh man Mel, wie doof du doch bist! Wenn du Vampir ausgesprochen hättest dann wäre die Welt untergegangen! Es kann doch sein das sie eine Jägerin oder so ist.] Dann ging die Fahrstuhltür auf, und ein junger Mann kam mit in den Fahrstuhl. Wüsste ich nicht, dass Vampire den Geruch von fremden Menschen einsaugen, hätte ich es wahrscheinlich nichts mitbekommen. Aber Lola sog den Geruch des Fremden ein wie ein Staubsauger den Staub, also war sie doch ein Vampir. Sie zog ihren Zeigefinger an den Mund und machte mir so klar das ich ruhig sein sollte und das hier gleich etwas passieren würde. Ich guckte sie gespannt an, sie wollte doch nicht dem Fremden das Blut aussaugen. Sie schüttelte den Kopf, fast so als hätte sie meine Gedanken lesen können. Ich zuckte ein wenig zusammen, denn nur die Vostellung war gruselig das sie in meinen Kopf hinein hören konnte.
Plötzlich klingelte der Fahrstuhl, es war ein leises Klingeln dennoch erschrak ich, denn ich war gerade mitten in meinen Gedanken gewesen. Dann hörten wir eine Stimme: “Es tut uns Leid, der Fahrstuhlverkehr hat in diesem Haus gerade eine paar Technischeschwierigkeiten. In ein paar Minuten kommt Ihnen ein Meckaniker zur Hilfe.” [Na toll, was konnte ich mir mehr wünschen in einem Fahrstuhl mit einem Vampir zu sitzen. Ich wette, es dauert Jahre bis der Mechaniker hier ist.], wir standen 2 Minuten dann ließen meine Beine es nicht länger zu. Ich rutschte an der kalten, silbernen Fahrstuhlwand hinunter bis ich auf dem harten Boden saß. Der Fremde drehte sich um: “Meinen Sie wir werden noch lange hier drin bleiben?”, ich schüttelte den Kopf und er drehte sich wieder Richtung Tür. Ich saß circa 30 Minuten, bis mir auffiel das Lola anfing schwer zu atmen. Ich schaute sie an, mein Puls stieg. Sie würde doch jetzt nicht den Fremden aussaugen, oder? Sie schüttelte den Kopf, sie schien meine Gedanken doch hören zu können. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, nur bei dem Gedanken daran das Lola vielleicht den Fremden anfiel. Dann ertönte nach circa 40 Minuten endlich wieder eine Stimme im Fahrstuhl: “Die Fahrt geht weiter, viel Spaß und einen schönen Aufenthalt im Fahrstuhl.”, ich stand wieder auf und schaute zu Lola, jetzt atmete sie gar nicht mehr. Obwohl ich eigentlich genau wusste das sie ein Vampir war, fragte ich sie noch einmal in meinen Gedanken, doch darauf reagierte sie nicht. Ob sie wirklich Gedanken lesen konnte und ich mir Alles was passiert war nur eingebildet hatte? Hatte sie den Duft des Fremden doch nicht eingesogen? [Okay Mel, genug von Vampiren! Du musst gleich erst einmal zu dir nach Hause kommen ohne die Aura von Lola wieder einzufangen und ihr hinterher zu laufen.] Sie grinste, was war gerade passiert? Wieso grinste sie? Und dann ging die Fahrstuhltür im Erdgeschoss auf [Moment! Waren wir bis eben nicht noch aufwärts gefahren? Ich bin verwirrt.]. Doch mir blieb nicht die Zeit um nach zudenken, denn in dem Moment wurde ich aus dem Fahrstuhl gezogen. Nun stand ich draußen vor dem Eingang des Hauses [Moment! Irgendwie geht mir das jetzt alles zu schnell. Ich war doch eben noch im Fahrstuhl.]. Dann hielt mich auf einmal Jemand fest, ich schaute erschrocken an meinen linken Arm, um zu schauen wer mich mit sich riss. Als ich den Arm, der an meinem Arm hing, bis hinauf ins Gesicht verfolgte breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus. Es war John. “Endschuldigung wegen der Belästigung, aber Sie müssen nicht zufällig drei Häuser weiter in das Apartment 80d, oder?“- „Ich kenne Sie zwar kaum, (dabei betonte ich das „kaum“ auffällig und lächelte ihn an) trotzdem wäre es nett wenn Sie mich bis dahin begleiten würden. Wenn Sie nicht sogar Lust dazu hätten mit hinauf zu kommen und vielleicht einen Kaffee zu trinken. Ich habe eine wirklich gute Kaffeemaschine.“- „Tut mir leid, aber Kaffee vertrage ich nicht. Aber ich komme trotzdem gerne mit nach oben, ich habe meine eigenen Vorräte dabei wenn Sie nichts dagegen haben.“, er zog einen Beutel Blut aus seiner Tasche. Ich grinste, er hatte schon alles geplant. Dann gingen wir ein Weilchen, wir redeten viel. Hätte ich John nicht kennengelernt, was wäre dann aus mir geworden. Obwohl wir uns noch nicht lange kannten hatte ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt und das konnte ich bisher noch nicht sagen. Als wir vor meiner Haustür standen fragte ich ihn ob er wirklich mit nach oben kommen wollte, er nickte nur. Aber in diesem Fall reichte das. Ich freute mich so sehr das ich am liebsten in die Hände geklatscht hätte, was aber nicht ging weil ich in einer Johns Hand hielt und ich wollte sie nicht los lassen. Dann wäre der schöne Moment weg gewesen.
Also gingen wir durch die Eingangstür und ich zog ihn hinter mich her die Treppe hinauf. Wieso wir die Treppen nahmen anstatt den Fahrstuhl? Ich habe keine Ahnung, sie hatten zu diesem Moment eine anziehende Wirkung auf mich. Ich wollte in Zukunft sowieso lieber Treppen laufen, weil man bei Fahrstühlen nie so genau wusste wer hinter der geschlossenen Tür stand. Wir gingen also Hand in Hand die Treppen hinauf und lächelten uns immerwieder gegenseitig an. Ich habe mit John einen Hauptpreis abgeräumt. Das wusste ich jetzt schon und außerdem konnte ich dies behaupten obwohl ich ihn erst circa 3 ½ Tage kannte und er ein Vampir war. Also war Er für mich wie ein 6-er im Lotto. Eben etwas ganz Besonderes. Als wir nach einer gefühlten Stunde vor meiner Haustür standen, schnaufte ich wie ein Stier vor einem Kampf und John wie… wie eine Katze, so leise das man sein eigentliches Atmen von seinem Schnaufen nicht unterscheiden konnte. Ich merkte das er mich besorgt ansah: “Ich weiß, das hätte ich vielleicht früher machen sollen, aber mir fehlte die Gelegenheit dazu.”, und in dem Moment schnappte er sich meine Beine und trug mich. Die Tür war noch zu, aber auch diese Aufgabe bekam er gemeistert. Dann gingen wir in mein Apartment, das Mondlicht schien durch die großen Fenster. Ein schöner Anblick, wenn man überlegt das ich mein Apartment eigentlich nicht so häufig im Mondlicht sehe.
Ich küsste ihn, er riss die erschrocken die Augen auf, doch er behielt mich weiterhin auf seinen Armen.
Ich schmiegte mich an ihn und atmete seinen Geruch ein, er roch nach Rosen, oder so. Für mich war es undefinierbar, er roch einfach fantastisch. Aufjedenfall frisch geduscht…
Er brachte mich ins Wohnzimmer und legte mich auf das Sofa. Mein Körper fiel wie ein schlaffer Sack in sich zusammen, ich war zu sehr auf John konzentriert um noch auf meine Körperhaltung zu achten. Er küsste mich freiwillig, einen Kuss auf den Mund, freiwillig (!). Innerlich freute ich mich so sehr, wie an Weihnachten und mein Magen explodierte wie eine Rakete an Silvester. Er war dicht an meinem Gesicht als ich mitbekam das er meinen Geruch ein sog. Ich öffnete erschrocken die Augen und schaute in seine hell-blauen Augen, die noch ein Stück heller waren als sonst. Ich drückte ihn mit ein bisschen Druck weg, seine Augen veränderten sich wieder, sie wurden wieder “normal”. “Tut mir Leid John, aber das war gerade ein bisschen heikel.”- “Ja, ich weiß. Und glaub mir ich hätte mir gewünscht das es alles anders abgelaufen wäre.”- “Es ist schon okay, aber es ist nicht so einfach darauf zu achten was mit Dir ist.”- “Ich kann dich verstehen…”- “Komm, lass uns reden.” Wir setzen uns hin und redeten, lange.
Während des Gesprächs wurde mir nur noch mehr bewusst, dass ich mein Leben nicht ohne ihn verbringen wollte, ich liebte ihn. “Mel? Ich geh mal eben auf Toilette.”- “Weißt du denn wo das ist? Oder soll ich dir noch ein Navigationssystem in die Hand drücken?”- “Nein danke, ich glaube ich werde es selber finden. Am besten gehe ich dahin, wo die einzige Tür sich befindet.”, ich grinste, ja er hatte Recht, das Bad war der einzige Raum, in meinem Apartment, der eine Tür besaß. Er stand auf und ging, mein Herz bebte nur bei dem Gedanken das er verschwinden würde. “Mel, du musst dir keine Sorgen machen. Ich komme wieder.”- “Na immerhin und ich hab gedacht das du mich jetzt wieder alleine lässt.”, er grinste, aber ich sah ihm an das ihm dies alles sehr leid tat. Er ging dennoch, ohne ein Wort, ins Badezimmer [Moment, müssen Vampire überhaupt auf Toilette? Glaube nicht, oder?]. Ich stand auf und ging Richtung Bad. Als ich angekommen war hörte ich nichts, Totenstille. Ich klopfte an und fragte ob alles in Ordnung sei, es kam keine Antwort. Ich drückte langsam die Türklinke hinunter und atmete noch einmal kurz scharf ein, dann öffnete ich die Tür. John stand, mit Händen in den Hosentaschen, vor mir und blickte verlegen auf. Ich konnte im ersten Moment nichts genaues sehen, aber dann sah ich, was er für mich vorbereitet hatte. Er hatte viele kleine, leuchtende Teelichter in Herzform auf den Boden gestellt und ihn ebenfalls mit Rosenblättern bedeckt. Das Atmen fiel mir schwer bei dem Anblick, denn das hatte bisher noch niemand für mich getan. Ich ging auf ihn zu und küsste ihn auf den Mund, ich wollte mehr. Sein Mund schmeckte nach Zuckerwatte, ich war so gierig nach seinem Körper. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und schmiegte sich an mich, mein herz pochte als wenn es, in den nächsten Sekunden, stehen bleiben würde. Doch nichts geschah, ich begierte ihn in diesem einen Moment so sehr. Ich wollte ihn nie wieder loslassen, ihn einfach für immer spüren. Unsere Gesichter schmiegten sich aneinander, er schien vergessen zu haben das er ein Vampir war, aber mir war es ebenfalls egal. Meine Hände wanderten sein Hemd hinunter und wieder hinauf, ich wollte gerade den ersten Knopf aufknüpfen, da hielt er meine Hand fest. “Es tut mir leid Mel, aber das geht zu schnell. Du darfst nicht vergessen, ich kann dich töten.”, mir entfuhr ein Stöhnen, von der Lust die sich in meinem Körper verbarg. “John, lass es uns probieren.”, bei diesen Worten lief ich rot an. Wie konnte ich nur so dumm sein? “Nur nicht heute, okay Mel? Ich fühle mich bei der Sache noch nicht so richtig wohl.”- “Ist okay, ich kann dich verstehen.”- “Und das mag ich so sehr an dir, du verstehst mich einfach immer.”, ich nickte (aber er anscheinend mich nicht). Wir genossen noch eine Weile das Kerzenlicht, bis Eine nach der Anderen ausging. Mein Kopf lag auf seinen starken Schultern, bis es plötzlich an der Tür klingelte und dieses schrille Geräusch mich aus meinen Träumen riss. “Ich geh mal eben kurz, lauf nicht weg!”- “Ich doch nicht.”, wir grinsten uns an bevor ich den Raum verließ. Dann öffnete ich mit einer menge Schwung die Tür und blickte in das Gesicht von Lola. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, ich drehte mich um und schaute in das Gesicht von John. Er starrte wie gebannt auf Lola und sie starrte zurück. Ich wusste nicht was ich von diesem Verhalten halten sollte, also starrte ich mit. Aber nicht auf eine Person sondern auf sie Beide. “Hallo Lola, was machst du hier?”, dies sagte John mit so einer Abneigung gegen sie das ich förmlich die Holzpflöcke fliegen sah. “Ich wollte Mel besuchen, wir haben uns letztens kennengelernt, als ich auf dem Weg zu dir war.”- “Aha, und? Was willst du jetzt hier?”- “Och John, du musst mir auch mal zuhören. Ich möchte Mel besuchen kommen.”- “Aber nicht heute und auch nicht in den nächsten 300 Jahren.”- “Vertrau mir doch einmal John. Als wenn ich sie in deiner Gegenwart töten würde.”- “Ich wusste es, du bist doch ein Vampir!”, schrie ich dazwischen. Die Beiden schauten mich entgeistert an. “Ich wollte auch mal etwas sagen, schließlich ist dies mein Apartment.”- “Und Mel, darf ich nun rein kommen? Oder soll ich hier noch weiter in der Kälte stehen?”, ich schaute zu John, er schüttelte den Kopf, aber irgendwie wollte mein Mund nicht auf mich und John hören und sagte laut “Ja!”. Es war schon fast furchteinflößend wie selbstverständlich Lola über die Türschwelle schritt. Ich bemerkte nur beiläufig wie John seine Hand gegen sein Gesicht presste. Ich stupste ihn an und bat ihn mit mir in meine offene Wohnung zu kommen. Er holte einmal tief Luft und ging dann mit mir auf das Sofa zu. Lola stellte sich mir in den Weg und roch einmal an mir, ich verzog mein Gesicht, denn bisher waren es immer Männer gewesen die meinen Geruch begehrten. Ich trat einen Schritt zurück und schaute sie entgeistert an. “Ich verstehe nicht was John an dir so toll findet. Besonders bist du nicht.”- “Äh, ja. Das wüsste ich manchmal auch gerne. Aber er mag mich eben.”, John zwickte mir in die Seite, dies sollte wohl soviel heißen wie: ich mag dich mehr als du denkst, ich zwinkerte ihm zu. Als Lola auf John zu ging, rechnete ich mit nichts Schlimmen. Doch dann öffnete sie ihren Mund und ich konnte ihre langen Reißzähne sehen, jedes Mal wurde mir unbehaglich bei dem Anblick von langen Zähnen. Sie hörte anscheinend wie mein Herz anfing zu rasen und so drehte sie mir ihr Gesicht zu und lächelte. “Dir tue ich nichts. Voraussichtlich.”- “Und was ist mit John? Was hat er dir getan?”- “Er ist gegangen.”- “Wohin?”- “Er ist gegangen als ich ihn am meisten gebraucht habe.”, ich schloss die Augen und dachte daran wie er mich vor Cole gerettet hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen wie er mich alleine lassen würde. “Glaub mir, irgendwann verschwindet er. Und dann wünscht du dir es hätte ihn nie gegeben. In meinem Fall aber, nahm er mir mein Leben und ging.”- “Wolltest du das denn?”- “Ja, schon. Aber nur weil ich ihn geliebt habe.”, ich schluckte und schaute ihn verwirrt an doch er erwiderte meinen Blick nicht. Ich war erbost denn hätte er mir erzählt wer Lola war, hätte ich es nicht von ihr erfahren. Und alles wäre nicht so schlimm gewesen. Doch so wie ich es erfahren hatte, wurde alles nur noch schlimmer. Ich stöhnte einmal laut auf und nun richtete John den Blick auf mich, nur auf mich. Er legte seinen Kopf schief und schaute mir in die Augen, eigentlich wäre ich spätestens jetzt dahin geschmolzen, doch diesmal hielt ich meinen Gesichtsausdruck. Ich stellte mich neben Lola und schaute ihn böse an, ich glaub er fühlte sich in dieser Situation überhaupt nicht wohl. “Okay, Lola…”, fing er an: “…es tut mir leid. Aber damals war eben alles anders und ich denke es war auch besser so. Jetzt bin ich glücklich mit Melanie.”- “Und was hast du dann mit ihr vor? Willst du sie auch verwandeln, sowie mich, und dann einfach alleine lassen. Ohne ihr vorher gesagt zu haben, wie sie was machen kann.”- “Es tut mir wirklich leid, aber ich habe zu spät begriffen das du nicht die Richtige für mich warst, da du am Anfang nur bei mir warst, damit du ein Vampir werden konntest. Glaub mir das Alles fiel mir auch schwer, deswegen bin ich bin ich damals gegangen.”- “Oh tut mir leid, das ich dir damals falsche Signale gesendet habe, aber so um es dir noch mal zu sagen. Ich war nicht nur hinter dir her um ein Vampir zu werden, nein… Du warst die Liebe meines Lebens.”- “Es tut mir leid.”, er senkte den Blick und es sah so aus als wenn er versuchte seine Tränen zurück zuhalten. [Mel, was hast du denn gemacht? Machst ihm noch Vorwürfe anstatt ihn jetzt zu unterstützen. Falsches Ding, du!] Ich überwand mich und ging wieder zu ihm und schaute Lola böse an. Wieso macht sie ihm denn noch Vorwürfe sie sah doch das ihm dies alles sehr leid tat. “Lola!? Geh!”- “Ich bin hier sowieso fertig. Ich komme wieder, nur um euch das noch mal zu sagen.”- “Geh!”- “Bin ja schon weg.” Als ich die Tür ins Schloss fallen hörte, konzentrierte ich mich nur noch auf John. Er stand immer noch gebeugt neben mir mit den Händen vor dem Gesicht. Ich fasste ihm auf den Rücken, er zuckte zurück. “Mel, bitte. Lass mich, ich bin ein Monster.”, ich stöhnte. Wie oft hatte ich dies schon von ihm gehört und trotzdem empfand ich es nicht so. Ich legte meine Hand wieder auf seinen Rücken und strich sanft hin und her. Plötzlich erhob sich Johns gesamter Körper und so konnte ich ihm in seine traurigen Augen schauen. Ich umfasste seinen Kopf und überlegte einen Moment was ich tun sollte [Wieso überlegst du noch? Nimm ihn in den Arm!]. Mein Körper sträubte sich, doch mein Geist wollte es tun. Als ich meinen Körper endlich soweit hatte, zeigte ich ihm das ich ihn gerne in den Arm nehmen wollte. Er schaute mich traurig an, ging dennoch auf diese Bitte ein. So standen wir nun eine Weile da, Arm in Arm. Dann löste er sich und schaute in mein Gesicht: “Mel, ich weiß gar nicht wie du es mit so einem wie mir aushalten kannst.”- “So einem wie dir? Muss ich verstehen was du damit sagen willst?”- “Ein sensiblen, schwachen, zerbrechlichen, alten Kerl wie mich.”- “Also das einzige was zutrifft ist alt.”, ich grinste, noch ein Versuch ihn aufzuheitern. Er drückte mir einen kurzen Kuss auf den Mund. “Nett, das du versuchst mich aufzuheitern. Aber mein Leben ist ein Scherbenhaufen. Ich habe Lolas Leben zerstört und das obwohl ich mich hätte dagegen entscheiden können.”- “John, es ist passiert. Damals dachtest du, dass du den Rest deines Lebens mit ihr verbringen würdest, doch dann ging alles in die Brüche. Aber dies konntest du doch nicht vorher erahnen.”- “Aber ich hätte mir doch denken können, das noch eine Frau kommt. Ich meine in den vielen Jahren kann sich soviel ändern und trotzdem habe ich ihr Leben genommen.”- “Sie wollte es doch!”- “Du bist süß wenn du versuchst mich aufzumuntern.”, er grinste. Hatte ich es geschafft? War er ein wenig darüber hinweg? Zumindest in diesem Moment?

Kapitel 10

Ich senkte meinen Kopf und lief rot an, dass er in diesem Moment mir zu schmeicheln versuchte fand ich sehr Romantisch. Wieso? Ich hatte leider keine Ahnung, aber er schien zu bemerken das mich dies rot anlaufen ließ, er schmunzelte. Dann schaute ich wieder in sein Gesicht um erspähen zu können, ob er es in diesem Moment ernst meinte. Dann kullerte ihm eine einzige Träne an der Wange hinunter, ich ging zu ihm und hob sein Gesicht ein wenig, denn er hatte es wieder geneigt. Wahrscheinlich damit ich es nicht sehen könnte, doch ich sah wenn es John schlecht ging. Weil ich ihn liebte. Ich wischte ihm die Träne aus dem Gesicht. “Ich glaub es ist besser wenn ich jetzt gehe.”- “Dann bring ich dich aber nach Hause, ich will nicht das du alleine bist wenn du dir so viele Vorwürfe machst.”, er nickte und ging Richtung Tür. Ich warf mir noch schnell einen Mantel über, denn Draußen war es währenddessen wieder dunkel geworden. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl hinunter und traten hinaus auf die Straße. Der Mond und die vielen Sterne ließen die Dunkelheit ein wenig verschwinden. Ich griff nach Johns Hand, sie war eiskalt, aber das war mir egal, denn ich wollte ihm zeigen das ich für ihn da bin. Ich schaute nach oben in den Himmel und bewunderte die wunderschönen Sterne. “Manchmal wünsche ich mir, ich bin ein Stern. Ich sitze da oben und kann die ganze Welt sehen, ich wäre wunderschön. Aber ein Nachteil hat die ganze Sache, dann hätte ich dich nicht kennengelernt.”- “Mel, du bist jetzt auch wunderschön und glaub mir, ohne dich wäre ich lange nicht mehr hier. Ich wäre gegangen, schon vor vielen Jahren. Aber ich wusste es würde jemand kommen, den ich vertrauen würde, dem ich helfen würde. In allen Situationen.”- “Danke John, du bist echt nett.”- “Mel, es gibt da Etwas. Ich wollte es dir eigentlich vorhin schon gesagt haben, aber dann ist Lola gekommen und dann habe ich nicht den richtigen Zeitpunkt gefunden.”, [Oh mein Gott, wollte er mir jetzt seine Liebe gestehen?]: “Ich liebe Dich.”- “Oh mein Gott!”, er schaute traurig, für ihn kam diese Situation wohl ehr wie eine Absage vor: “John, ich liebe dich auch.”, brachte ich noch heraus. Dann küsste er mich, so einen Kuss hatte ich noch nie von ihm bekommen. Mein Kopf schaltete Alles ab, ich hätte schwören können das meine Gliedmaßen nur so an mir hinab hingen. Als er plötzlich sein Gesicht von meinem entfernte, schaltete mein Gehirn sich wieder an. “John? Alles in Ordnung?”, er reckte seine Nase in die Luft: “Es ist besser wenn wir uns beeilen, es wäre auch besser wenn du wieder zu dir gehen würdest.”- “Wieso?”- “Das erzähle ich dir ein anderes Mal.”, ich schnaufte: “Okay, ich geh ja schon.” Ich drehte mich um und ging, langsam, behutsam. Ich wartete darauf das er mir hinterher rufen würde, doch als ich mich noch einmal umdrehte, war er verschwunden [Toll! Haut einfach ab! Gerade so was schönes gefühlt und dann muss ich gehen. Das ist doch zum verrückt werden.].
Ich ging eine Weile, bis mir bewusst wurde, dass ich bereits jetzt vor meiner Haustür stand. Wenn ich an John dachte, verging die Zeit so schnell. Ich kramte den Wohnungsschlüssel aus meiner Jackentasche und schob ihn in das Schlüsselloch. Wie sich Schlüssel wohl fühlten in so einer Situation?
Drinnen war es dunkel, ich reckte meine Hand in den Flur und suchte nach dem Lichtschalter der sich neben der Tür befand. Als ich ihn Schlussendlich gefunden hatte, stieß ich die Tür mit einem gewaltigen Ruck auf und trat in meine Wohnung. Ich hatte Durst, also ging ich in die Küche um mir Eistee aus dem Kühlschrank zu holen. Als ich in dem offenen Raum stand, fiel mir diese Stille auf. Es war fast beunruhigend, also ging ich erst einmal zu der Stereoanlage. “Merkwürdig, wieso geht sie nicht an?”, kam es aus mir heraus während ich an der Stereoanlage nach unten sank um zu schauen ob sich der Stecker auch in der Steckdose befand. Als ich plötzlich bemerkte das eine Hand auf meiner Schulterlag und ich überrascht hochschreckte. “Lola?!”- “Ich hab doch gesagt ich komme dich wieder besuchen.”- “Ja, schon. Aber es ist Mitten in der Nacht.”- “Na und? So lange du noch wach bist, macht es doch nichts.”- “Doch. Eigentlich wollte ich gleich zu Bett gehen.”- “So lange kann ich doch noch bleiben. Ich mein jetzt wo wir Beste Freundinnen sind.”- “Ach, sind wir das?”- “ Na ja, du scheinst mich ja zu verstehen.”- “Schon, aber sei mal ehrlich… Hast du John nicht einfach nur ausgenutzt um ein Vampir zu werden?”- “Ja.”- “Na also. Das heißt das er dich nicht gegen deinen Willen verwandelt hat.”, sie schwieg. Was sollte sie auch sagen. Ich hatte super Argumente auf den Tisch geknallt. “Aber er hat mich verlassen.”- “Ja, vielleicht weil du ihn ausgenutzt hast.”- “Ich habe ihn nicht so richtig ausgenutzt!”- “Okay, wie meinst du das denn?”- “Ja, nachdem er mich verwandelt hat ist alles anders geworden.”- “Aber davor hast du ihn ausgenutzt und er hat dich geliebt.”- “Ich habe ihn danach doch auch geliebt.”- “Ja, aber erst nachdem er dich verwandelt hat.”, sie schwieg, wieder. Diese Unruhe ließ mein Blut in den Adern gefrieren, mein Herz pochte laut. Lola schaute mich an, als sie die Unruhe in mir mitbekam. Sie bekam Appetit auf mich [Verdammt! Wieso ist John jetzt nicht da?]. Ihr Zunge wanderte an ihren Lippen entlang, ein Zeichen des Hungers. Sie kam langsam auf mich zu: “Tut mir leid Mel, aber dein Geruch ist… zum anbeißen.”, ich fing an zu kichern, ein gespieltes Kichern. “Ach Lola, du bist aber lustig! Sogar noch Wortspiele.”, doch ihr Blick verfinsterte sich nur noch mehr. Ich ging, meinen Blick auf Lola gerichtete, auf das Badezimmer zu. Als ich mit meinem Rücken gegen die Tür stieß verzog ich das Gesicht kurz und tastete, hinter meinem Rücken, mit den Händen nach dem Türknauf. “Mel, es tut mir leid.”, Lola stürzte sich auf mich. In dem Moment bekam ich den Türknauf gedreht und stieß voller Entsetzen die Tür mit meinem Fuß auf. Ich konnte im richtigen Moment die Tür wieder schließen, so das Lola mit voller Wucht gegen die Tür prallte. Meine Hände bebten bei der Erschütterung der Tür, auch Minuten später. “Lola!? Geh!”- “Es tut mir leid Mel. Ich wollte das nicht.”- “Geh!” Ich hörte nur noch die Tür in das Schloss fallen und dennoch traute ich mich erst eine Stunde später aus dem Badezimmer heraus. Ich schaute mich mit größter Furcht um, nichts zu sehen. Mein Herz pochte immer noch. Ich schob einen Fuß vor den Anderen und bewegte mich so zum Sofa. Meine Beine konnten nicht länger mein Gewicht halten und so ließ ich mich auf mein Sofa fallen.
Ich zog meine Beine an mich heran, da ich das Gefühl hatte das sie nicht mehr zu meinem Körper gehörten. Ich drückte mein Gesicht an meine Knie, die Dunkelheit strahlte Ruhe aus und so konnte ich alles Passierte noch einmal Revue passieren lassen. Nachdem John mich gerettet hatte, war alles angefangen. Ich weinte und weinte, ich konnte einfach nicht aufhören. Mein Kopf pochte, die Gedanken die in meinem Hirn umher schwirrten waren einfach zu viele, außerdem taten meine Knie von der gebeugten Haltung weh. Ich legte mich also auf die Couch und schloss die Augen, um sie ein wenig zu beruhigen. Ich atmete ein letztes Mal tief ein und schlief dann ein.


Kapitel 11

Der Knall vor der Tür hörte sich wie ein Schuss an, ich wollte nach schauen doch in diesem Moment machte sich jemand an der Tür zu schaffen. Draußen war es bereits dunkel und es war Vollmond. Ich schaute hinaus und wurde von dem Charme des Vollmondes hypnotisiert und so verfiel ich wieder in meine Gedanken die ich vorhin noch gehabt hatte. Dann wieder ein Knall, er riss mich aus meinen Gedanken. Ich hörte auf zu atmen, wollte nicht so viel Aufmerksamkeit auf mich ziehen, vielleicht stand ja ein Vampir vor der Tür. Ich ging an das Fenster um an der Hausvassade hinunter zu blicken und um einschätzen zu können, wie tief ich fallen würde wenn ich diesen Fluchtweg nahm. Doch dazu sollte es nicht kommen, jemand oder etwas packte mich an meinem Bein. Mein Kopf schlug hart auf den Laminatboden in meiner Wohnung auf. Dabei donnerte es so laut, das dieses Pochen nur noch schlimmer wurde. Ich erhaschte noch einen Blick auf dieses Wesen was mich mit sich zog, es hatte gelb- rote Augen und war wuschlig. Sein Fell bewegte sich im Rhythmus mit den Bewegungen die es tat als es mich aus der Wohnung schleifte. Als wir an meiner Haustür angekommen waren, verlor ich das Bewusstsein. Ich spürte die unterschiedlichsten Untergründe, erst Laminatboden, Teppich, Beton und letzten Endes Sand. Dann blieb ich liegen, kein Schleifgefühl mehr an meinem Rücken. Erleichterung. Aber wo war ich jetzt? Plötzlich packten mich zwei muskulöse Hände die mich auf einen Autositz legten und meinen Kopf auf einen hohen Gegenstand verfrachteten. Plötzlich packten die Hände nach meinem Bein, genau auf die Bisswunde. [Arschloch! Siehst du nicht das ich ein unheiles Bein habe?!]
Sie ließen los und ich hörte Schritte die davon gingen, ich spürte den Windzug als jemand die Autotür zustieß. Ich wollte die Augen öffnen, doch ich sah nur schwarz. Hatte dieses Etwas mich etwa geknebelt? Denn ich brachte auch keinen Laut aus meinem Mund. Also blieb mir nichts anderes als zu warten und in der richtigen Sekunde zu fliehen.
Wir fuhren eine Weile bis das Auto plötzlich stehen blieb, ich merkte wie jemand heraus sprang.
Im nächsten Augenblick hörte ich die Autotür, die Jemand öffnete um mich hinaus zu ziehen.
Doch dieser Jemand ging Liebevoll mit mir um, ich war fast erschrocken, aber auch froh das mich ein lieber Kidnapper gekidnappt hatte. Er oder Sie öffnete eine Tür und legte mich auf ein Bett, mir rutschten dabei die Strähnen ins Gesicht. Die mir warme Finger aus dem Gesicht wischten. “Du bist so schön. Das mit dem Bein tut mir leid, aber ich muss dich beschützen. Sonst lässt du dich mit den falschen Leuten ein.” [Oaah! Warum mischt sich jeder in mein Privatleben ein?! Moment? Hat ES gerade gesagt, das ich schön bin?], dann hörte ich die Schritte die sich von mir entfernten. Es ging. Meine Hände wanderten an meinen Kopf und tasteten mein Gesicht ab. [Ach ja, eine Augenbinde wie Einfallsreich.], ich riss sie von meinen Augen hinunter. Dann fiel mir wieder ein das mein Mund auch geknebelt sein musste und, richtig ebenfalls ein Tuch. Ich zog es aus meinem Mund. Ich stieß die gesamte Luft die sich in meinem Mund befand aus und schloss ihn, er war ausgetrocknet. Ich setzte mich in das Bett und blickte mich in diesem kleinen Raum um. Holzwände und einen Holzfußboden, ich schloss daraus das ich in einem Holzhaus war. Es befanden sich zwei Fenster und Türen in diesem kleinen Raum, sie ließen ihn noch kleiner wirken. [Eine von diesen Türen bedeutet Freiheit!], plötzlich fühlte ich mich in ein Gewinnspiel hineinversetzt bei der man die richtige Tür öffnen musste um den Hauptpreis abzuräumen. Ich entschied mich für die Tür die Links lag und drehte am Türknauf. Zu. Also zur nächsten, der Türknauf ließ sich leichter drehen und plötzlich schlug die Tür auf. Ich fühlte mich großartig, endlich konnte ich… Verdammt dieser Raum war ganz und gar keine Freiheit. Die Toilette.
[Immerhin darf ich auf Toilette gehen, so nett ist mein Entführer denn doch noch. Ach ja, Danke!]. Ich ging in das kleine Bad um mich im Spiegel zu betrachten, es war schwer etwas zu sehen, denn der Spiegel war beschlagen. Wieso auch immer. Ich stand also vor dem Spiegel und versuchte mich zu sehen. Dann plötzlich geriet mir wieder meine Wunde am Bein in mein Gedächniss, sie schmerzte. Ich blickte an mir hinunter um herauszufinden wieso dieser Schmerz wieder durch meinen Körper fuhr.
Doch zu sehen war nichts. Ich stürmte auf den kleinen Schrank, der gegenüber von mir lag, zu. Ich öffnete ihn und suchte nach einer Salbe oder Verband. Ich fand eine Heilsalbe, auf ihr stand: Hilft in Sekunden schnelle. Ich öffnete die Tube und drückte etwas dieser weiß-gelblichen Masse heraus um es mir auf das Bein zu schmieren. Der Kontakt der Wunde und der Salbe verlief nicht so freundlich, sie konnten sich anscheinend nicht sonderlich leiden. [Sch… Verdammt! Wer denkt sich denn so was aus? Ich weiß warum die Salbe hilft, weil sie das Bein wegätzt!] “Auua!”, schrie ich laut, bis ich bemerkte das ich mich nicht mehr alleine in diesem Raum befand. “Kann ich dir Helfen?”, dies war die Stimme die ich vorhin schon einmal gehört hatte, dennoch konnte ich keinen Ton heraus bringen weil die Wunde brannte. “Argh.”- “Wie bitte?”- “Uah… Vielleicht. Kannst. Du. Ja. Nicht. So. Blöd. Rumstehen. Sondern einen Verband holen!”- “Nein.”- “Wieso nein!? Soll ich sterben?”- “Nein.”- “Könntest du vielleicht noch Etwas pädagogisch Wertvolles aussprechen?!”- “ Es dauert nicht lange dann sind die Schmerzen vorbei.”- “Danke! Das bringt mir aber auch nicht viel, es tut immer noch weh!”- “Es hört gleich auf.”, ich konnte die Schmerzen nicht aushalten, ich fing an zu weinen. Der Mann kam auf mich zu und wollte seinen Arm auf meine Schulter legen, aber ich weigerte mich seinen Arm auf meiner Schulter zu dulden. “Fass mich nicht an!”- “Ich will dir doch nur helfen.”- “Dann hättest du mich zu Hause lassen sollen, bei John!”- “Wer ist John?”, er nuschelte vor sich hin: “Bestimmt wieder so ein Vampir.”- “Was!?”- “Geht dich nichts an!”- “Du bist aber ganz schön explosiv.”, er schnaufte und dann verschwand er aus dem Badezimmer. “Toll und wie komm ich hier wieder raus?!”, rief ich ihm noch hinterher, doch er war schon wieder hinaus gegangen. Mein Bein schmerzte nicht mehr so doll, ich ging also wieder in das Hauptzimmer. Es war aber in der Zwischenzeit nicht größer geworden. Ich ging zu der anderen Tür und klopfte wie wild gegen. “Lass mich raus!”, auf der anderen Seite der Tür kam nur ein einfaches “Nein.”- “Und was soll ich hier jetzt die ganze Zeit machen?!”- “Schlafen! Und jetzt lass mich in Ruhe!”- “Na gut!”, ich setzte mich wieder auf das einfache Bett, bei dem ich schon 10 Minuten vorher festgestellt hatte das dies total unbequem war. Ich faltete meine Beine übereinander und lehnte mich gegen die Wand. Ich schloss die Augen und versuchte ein wenig zu träumen. Dabei gelang es mir immer wieder an die Entführung zu denken, was ich eigentlich nicht wollte. Plötzlich fiel mir eine Lösung ein wie ich hier herauskommen konnte, mit Fraulichen Rundungen. Ich stand auf und ging noch mal ins Badezimmer um mein Aussehen zu überprüfen. Ich blickte noch ein letztes Mal in den Spiegel und ging dann wieder in das Hauptzimmer zu der anderen Tür. Ich klopfte leise: “Du?”, ich hörte draußen nichts. “Kannst du mal reinkommen? Ich glaub der Wasserhahn im Bad klemmt.”, draußen war nur ein Schnaufen zu hören. Der Mann antwortete: “Ja. Warte.” Dann hörte ich wie er den Schlüssel in das Schlüsselloch steckte und drehte. Die Tür öffnete sich einen Spalt, er schätzte ab wie weit ich von der Tür entfernt stand. Ich griff mit der Hand durch den Spalt und griff nach dem Saum seines T-Shirts um ihn hinein zu ziehen, doch er stand weiterhin auf der Stelle. “Kannst du mich vielleicht loslassen?”- “Ähm, ja.”, ich zog meine Hand wieder an meinen Körper und trat ein Stück von der Tür weg. Er kam langsam durch den Spalt hindurch und schaute mich dabei die ganze Zeit an. Er schloss die Tür hinter sich und rüttelte noch einmal an ihr um auch sicher zu gehen das die Tür geschlossen war. [Rüttel nur, das bringt nichts. Die Tür bekomme ich trotzdem auf.] Er ging zum Badezimmer und ließ mich hinter ihm laufen. Als er vollkommen im Badezimmer war, schloss ich schnell die Tür und ging zu der Tür zur Freiheit. Ich drehte den Türknauf und dann, endlich, sprang die Tür auf. Ich rannte hinaus, doch… Dunkelheit. [Verdammt, wo bin ich?] Ich konnte nichts sehen, nur am Himmel konnte ich erahnen wo der Mond stehen müsste. Ich rannte los, nur weg von diesem Haus. Weg von diesem Mann, Gott sei Dank hatte er mir nichts angetan.
Ich lief eine Weile, bis meine Kondition nicht mehr mitmachte, also ging ich weiter. Immer Geradeaus. Die Dunkelheit verschwand allmählich, ich konnte meine Füße wieder sehen. Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Ich fing wieder an zu laufen, doch die Schritte wurden immer lauter und lauter. Meine “Sprünge” wurden immer länger. Dann sah ich die ersten Sonnenstrahlen, Gott sei Dank. [Vielleicht kann ich jetzt herausfinden wo mich dieser Kerl hingeschleppt hatte.] Plötzlich stoppten die Schritte, ich hörte sie nicht mehr. Ich blieb stehen und drehte mich um, um nachzuschauen wo mein Verfolger geblieben war. Ich konnte nichts entdecken also wollte ich weiter gehen. Als ich mich umdrehte stieß ich gegen etwas Großes, ich trat einen Schritt rückwärts. Doch ich konnte nur Umrisse erkennen, da mein Blick im Moment verschwommen war. Ich schloss die Augen und schüttelte meinen Kopf um den Blick wieder etwas zu schärfen, dann wendete ich den Blick wieder der großen Person zu.
“Mel, geht es dir gut?”- “Wer… John?”- “Ja.”, ich ging auf ihn zu und umarmte ihn. Seine Nähe gab mir Ruhe, ich entspannte mich einwenig. Nachdem dieser Mann mich gestern Abend entführt hatte, hatte ich John nicht mehr gesehen und unser Außeinandergehen war nicht gerade schön gewesen, daher hatte ich ihn um so mehr vermisst. Ich wühlte mein Gesicht in seine Halsbeuge, auch wenn er nicht der wärmste war sein Geruch war das Schönste was ich in meinem ganzen Leben gerochen hatte. Auch er legte sein Gesicht auf meine Schulter, daher spannte sich auf einmal sein ganzer Körper an. Ich entfernte mich ein Stück von ihm, damit er nicht länger so dicht an mir stehen musste doch er genoss es anscheinend auch meinen Geruch zu riechen denn er wollte mich nicht gehen lassen. “John, woher wusstest du eigentlich wo ich war?”- “Ich war gestern noch bei dir, um noch mal über alles zu reden. Und du hast die Tür nicht geöffnet. Also habe ich mir Sorgen gemacht und ´bin los gegangen.”- “Okay. Aber wie hast du mich gefunden?”- “Ich hab dich gerochen.”- “Stinke ich so doll?”, scherzte ich. Auf seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln. “Ja, Mel. Soo abscheulich. Dafür gibt es Duschen!”, ich grinste. Gott sei Dank wusste ich, dass dies alles nur ein Scherz war. [Wie sehr ich ihn Liebe. Ich könnte gar nicht mehr ohne ihn.] Er schloss mich noch einmal in seine Arme und dann gingen wir Arm in Arm los.

Kapitel 12

Wir gingen eine Weile bis John plötzlich einmal tief einatmete und dann mich fragend anschaute: “Mel, auch wenn es schwer ist. Aber weißt du wer dich entführt hat? Und hat er dich angefasst? Erzähl mir bitte Alles.”- “Muss ich wirklich?”- “Ja.”, sein Gesicht wurde plötzlich wieder ausdruckslos. [Wie kann er nur so schnell seine Mimik ändern? Aber er ist heiß!] “Er hat mir nichts getan, nur der Hund der mich weggeschleppt hat, hat mir ins Bein gebissen. Es tat weh. Aber jetzt geht das.”- “Darf ich mir den Biss mal anschauen?”- “Klar.”, ich zog meine Hose so weit hoch bis er den Biss genau anschauen konnte. Er musste nicht lange draufschauen bis er sein Blick abwendete und mich traurig anschaute. “John? Was ist los?”, er wendete sein Gesicht ab und blickte in die Ferne. “John! Was ist los?”- “Wundert es dich nicht das die Bisswunde so schnell verheilt ist?”- “Moment? Sie ist weg?!”, ich blickte hinunter auf mein Bein und John hatte recht, es waren nur noch leichte Umrisse zu sehen. “John, was war das für ein Hund?”- “Ich hatte gedacht, dass die Vampire alle von ihnen getötet hätten. Aber anscheinend habe ich mich getäuscht.”- “Was war das für ein Hund?!”- “Ein …”, er sprach leiser: “…Werwolf.”- “Werwölfe gibt es auch?”- “Wieder. Sie waren eine zeitlang ausgerottet. Aber anscheinend gab es Überlebende.”- “Aber wie? Fällt es nicht auf wenn eine Person immer nur Nachts rausgeht?”- “Dasselbe hat man ja auch über Vampire gesagt, aber man findet eben seine Tricks um nicht aufzufallen.”- “Und was machen wir jetzt?”- “Wie lange ist der Biss her?”- “Ich schätze ungefähr 9 Stunden.”- “Verdammt!”, er stand auf und ging ein kleines Stückchen. “John! Was passiert denn?”- “Du wirst auch einer von ihnen.”- “Moment! Das heißt ich werde ein W…”- “Ja, genau das heißt es.”, ich fuhr mit meinen Händen durch mein Haar. [Nein! Vampir okay. Aber Werwolf? Ich kenne ja nicht einmal einen. Mist!] “Kann man noch irgendwas dagegen tun?”- “Ich kann nur eins hoffen, das das Gift sich noch nicht weiter ausgebreitet hat. Aber das heißt für dich…”- “Was heißt es?!”- “…Schmerzen.”, wieder ging er ein Stückchen. “Was muss ich tun?”- “Du musst nichts tun. Ich muss etwas tun, was vielleicht dein Leben kosten könnte.”, ich schluckte [Er will mich doch nicht aussaugen, oder?]. “Was musst DU tun?”- “Ich muss dein Blut… Du weißt schon. Ich will dir nicht wehtun und ich will dich nicht verlieren.”- “Das wirst du nicht. Denke nur daran, dass du mir damit hilfst. Ich werde dann nicht zu einem W…”- “Ich weiß schon. Trotzdem habe ich Angst dich zu verlieren.”- “Du wirst mich nicht verlieren, ich bin ein hartes Mädchen und außerdem weiß ich das du mich nicht… töten wirst.”, dieses eine Wort ging mir schwer über die Lippen, denn ich bemerkte wie sein Blick immer trauriger wurde und er sich Gedanken darüber machte wie sein Leben, ohne mich, wäre. “John, ich möchte nicht das du denkst das du ein Monster bist. Du rettest mir so das Leben.”, er schnaufte. “Es ist sicherlich besser als Werwolf zu leben. Vampirleben sind nicht einfach. Willst du dir das nicht noch einmal überlegen?”- “John! Dann könnte ich dich nicht mehr lieben. Dann würde ich dich hassen und du mich.”- “Aber so wäre vielleicht unser beider Leben einfacher.”- “Glaube ich nicht. Ganz und gar nicht. Mein Leben würde dann keinen Sinn mehr ergeben.”, er schnaufte wieder. “Ich hoffe, dass du weißt das ich das eigentlich nicht tun will, Mel.”, ich hob meine Hose wieder ein Stück und setzte mich, um nicht zufallen wenn John von mir trank, doch er winkte ab. Dies sollte wohl soviel heißen wie: Ich kann auch woanders von dir trinken. Ich schluckte, denn er fixierte meine Halsschlagader. “Wie lange dauert die Verwandlung eigentlich von Mensch zu Werwolf?”- “12 Stunden.”- “Dann haben wir ja noch ein wenig Zeit. Aber bitte lass uns das jetzt hinter uns bringen.”,er drehte sich um, das tat er immer wenn er irgendetwas nicht tun wollte. “Mel, ich kann dich nicht beißen. Nicht ohne Grund.”- “Ich werde zum Werwolf! Ist das nicht Grund genug?”- “Nein.”- “Bitte, ich möchte dich nicht irgendwann hassen.”- “Ich dich auch nicht. Aber wäre es nicht so besser?”- “Nein.”- “Ich kann dich trotzdem nicht beißen, nicht wenn ich keinen Grund dazu habe.”, ich holte einmal tief Luft und blickte mich um. Dann sah ich einen spitzen Stein auf dem Boden liegen, ich überlegte sollte ich das wirklich tun? [Melanie, du bist vollkommen verrückt. Willst du das jetzt wirklich tun?] Ich hob diesen Stein langsam hoch und blickte ihn an. Ich legte ihn an meinen Hals, in diesem Moment drehte sich John wieder zu mir um und schaute mich verwundert an. Bis er endlich realisierte was ich vorhatte. “Mel, bitte. Nicht!”, doch da war es schon zu spät, ich hatte mich bereits geschnitten. Ich konnte seine Bewegungen nicht genau verfolgen, doch dich achtete genau auf sein Gesicht. Die Verzweiflung die es widerspiegelte ließ mich einen Moment lang, an meiner Entscheidung zweifeln. “Es tut mir leid, John. Aber das ist ein Grund.”- “Aber wieso?! Wieso musstest du das jetzt machen?! Ich… Ich kann nicht…”, er lief hin und her. “Es tut mir leid.”- “Wieso Mel?! Wieso?!”- “Ich will nicht als Werwolf enden und dich hassen.”, ich merkte wie mein Blut den Hals hinunter lief. Es wurde immer schwerer für John, er spannte sich an. Er kämpfte einen innerlichen Kampf den er wahrscheinlich nicht gewinnen würde. Er drehte sich wieder um, es sah so aus als wenn er einen anderen Geruch auffangen wollte, doch der Blutgeruch der in der Luft lag, übermannte alles. Ich sah wie sein Körper noch mehr anspannte und wie er seine Nase in die Höhe streckte. Es sah im ersten Moment so aus, als wenn er den Kampf augegeben hatte. Doch plötzlich war er verschwunden, einfach weg. Hatte mich hier alleine im Wald zurück gelassen [Jetzt verstehe ich wie sich Lola gefühlt haben muss. Alleine zurückgelassen, ohne jeden Schutz. Er ist wirklich ein Arschloch.]. Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir, ich drehte mich um und konnte in einem Busch gelb- rote Augen erkennen. Ich hoffte nur, das ich nicht wieder auf den Werwolf treffen sollte. Doch meine Hoffnung war vergeblich, ich hörte eine Knurren und ich machte mich auf den Sprung bereit, den das Tier nur tun musste um mich zu zerfleischen. Ich sah wie die Augen sich schlossen oder verschwanden und plötzlich tauchte mein Entführer hinter dem Busch auf. “Hallo Melanie, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Nathan.”- “Hallo Nathan. Was willst du?! Mich wieder entführen?!”- “Nein, eigentlich nicht. Ich wollte mit dir reden.”- “Moment! Hast du das Tier auch gesehen?!”- “Ich bin das Tier.”- “Also hast du mich gebissen? Du Arschloch! Wegen dir werde ich jetzt auch ein Wolf! Danke! Deswegen kann ich nicht mehr mit meinem Freund zusammen sein!”- “Er hat es auch nicht verdient mit dir zusammen zu sein! So ein Vampir hat allgemein keine Liebe verdient!”- “Er schon!”- “Bestimmt nicht! Er ist ein Vampir und hat so viele Menschen auf seinem Gewissen!”- “Du doch auch! Du hast mich gebissen und machst mich so zu einem Werwolf! Hast du mich je gefragt ob ich das will?!”- “Ich will dich vor deinem, ach so tollen, Freund retten!”- “Du musst mich nicht vor ihm beschützen! Er würde mir nie was tun!”- “Aber er ist immer in der Versuchung! So wie eben!”, den letzten Teil des Satzes nuschelte er, doch ich konnte ihn trotzdem hören. “Woher weißt du das?! Hast du uns belauscht?!”- “Vielleicht. Und wenn, kann es dir egal sein!”- “Du hast uns belauscht!”, ich ging auf ihn los. Meine Hände formte ich zu Fäusten, ich ließ meiner ganzen Wut freien lauf. Ich stand mit voller Größe vor ihm, dennoch war er immer noch 2 Köpfe größer als ich. Ich schaute auf den Boden um zu kontrollieren das er auch nicht auf den Zehenspitzen stand, doch Fehlanzeige. Er stand ohne jegliche Anstrengung einfach vor mir. Ich hob meine Faust und donnerte ihm sie genau vor die Brust, obwohl ich mit voller Kraft schlug schien meine Faust einfach so an ihm abzuprallen. Sie schmerzte sehr, so stellte ich fest das sie gebrochen sein musste. “Ich würde mich nicht wütend machen Melanie, das kann nicht immer gut ausgehen!”- “Soll es eben schlimm ausgehen, dann muss ich wenigstens kein Werwolf sein!”, er schniefte und ich konnte sehen wie sich seine Augen veränderten und wieder gelb-rot wurden. “Ein Vampir zu sein muss schlimmer sein!”- “Das kannst du doch nicht einmal beurteilen! Du warst doch nie einer!”- “Ich will auch keiner sein!”- “Ich schon! Lieber als ein Werwolf! Nasse Hunde stinken!”- “Soll das eine Beleidigung sein?!”- “Ja!”, jetzt flippte er völlig aus. Er griff nach seiner Kleidung und dann riss er sie sich vom Körper. “Willst du jetzt strippen?! Es gibt schönere Männer als dich!”, [Was sag ich denn da? Will ich sterben? Verdammt, lass es Mel!], doch ich hörte nicht auf mein inneres Stimmchen. Ich provozierte ihn immer weiter. Plötzlich sah ich wie sich Haare auf seinem Körper bildeten, ich trat einen Schritt zurück und war bereit zu flüchten. Dann plötzlich hörte ich einen Schrei und vor mir stand ein großer Wolf, er war zwei Köpfe größer als ich. Ich wusste nicht was ich tun sollte, also ging ich immer weiter rückwärts. Ich stolperte und lag auf der Erde, mein Herz pochte schnell, da ich Panik hatte. Ich fühlte wie immer mehr Blut meinen Hals hinunter lief, es wunderte mich das die Wunde noch nicht verheilt war. Nathan kam auf mich zu und fletschte die Zähne. [Was soll ich machen? Mel, atmen! Was soll ich machen? Aufstehen?! Moment! Liegen bleiben und in die Augen schauen, das habe ich mal über Wölfe gelesen, dann hauen sie ab.] Ich atmete einmal tief ein und dann konzentrierte ich mich auf die Augen von Nathan. Nathan winselte einmal, ließ sich aber nicht von dem abbringen was er vorhatte. Mich in Stücke reißen und danach hier liegen lassen. Als ich da so rum lag, ließ ich mir alles noch mal durch den Kopf gehen, wie es wäre wenn John mich gebissen hätte. Dann wäre ich jetzt nicht in dieser Situation gewesen. Nathan bewegte sich immer weiter auf mich zu und wendete seinen Blick nicht ab. Drei Meter vor mir blieb er stehen und setzte zum Sprung an, ich machte mich auf alles gefasst. [Wieso war John jetzt nicht hier? Wieso bist du gegangen?! Jetzt wärst du hier richtig.] Ich lag nur so da und überlegte was ich machen konnte, doch mir blieb kein Ausweg. Ich wartete also auf mein Ende. Nathan sprang in die Höhe und kurz bevor er auf mich sprang kam jemand angerannt und stellte sich zwischen mich und Nathan. Ich konnte ihn nicht genau erkennen, aber ich wollte das es John war. [Bitte, lass es John sein. Bitte!] Mein Retter warf einen schnellen Blick nach hinten, und ich konnte John erkennen. Also hatte sich mein Gefühl nicht getäuscht. Ich wusste das er wieder zurück kommen würde um mich zu retten. Und dann plötzlich wurde unser Blickkontakt außeinander gerissen, Nathan prallte gegen John und fiel wie ein Stein zu Boden. Dann sprang er plötzlich wieder auf seine Pfoten und stand aufgebäumt vor John. Nathan und John knurrten sich an, ich lag immer noch da und konnte nur zuschauen wie der Mann den ich liebte sein Leben riskierte. “John!”- “Nicht jetzt Mel!”- “Doch jetzt!”, vor lauter Wut pochte mein Herz noch schneller und wieder lief mir mehr Blut den Hals hinunter. Er drehte sich nicht um, denn er wollte wohl nicht in die Versuchung geraten sich auf mich zu stürzen, wieder reckte er die Nase in die Luft und sog sie ein um das Blut zu riechen. Dann drehte er sich um und ich konnte wieder sein wahres Ich sehen. Seine Augen waren weiß und seine Zähne wurden länger. “Was Mel?! Was!?”- “Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle.”- “Ich mich auch nicht! Und jetzt lass mich das hier bitte klären!”- “Ich will das nicht!”- “Ich auch nicht, aber dieses Schwein wollte dich umbringen!”, bei dem Wort “Schwein” schien Nathan sehr aggressiv zu werden. Er fletschte die Zähne, knurrte und kläffte, John drehte sich wieder um und fixierte Nathan.
Dann gingen beide aufeinander los, Nathan biss John in die Schulter und John sank zu Boden, er schien Schmerzen zu haben. Ich fühlte mich zwischen den Beiden wie ein Geist, wie nicht anwesend. Ich blickte mich um, John lag nur einige Meter neben mir. “John? John! Alles in Ordnung?”, ich sah wie das Blut aus der Wunde lief. Er krümmte sich vor Schmerzen, es tat mir so leid. Das alles war nur wegen mir passiert. Ich gab ihm ein Kuss auf die Stirn: “Halte durch, bitte!”, hinter mir hörte ich wieder ein Geräusch und nun stand Nathan in menschlicher Gestalt hinter mir. Er kam auf mich zu und griff mir unter die Arme und hievte mich hoch. “Nein! Lass mich gehen! Lass mich runter! Ich will bei ihm bleiben!”- “Du wirst bei ihm sein, bald.”- “Ich schlängelte mich aus seinen Fängen und dann rannte ich zu John. “John, John! Ich weiß wie ich dir helfen kann!”, er krümmte sich, doch ich konnte sehen wir er seinen Kopf schüttelte. Er wusste genau was ich meinte und er sträubte sich immer noch. Ich legte mich über ihn und ließ ihn an meinem Blut riechen. Ich konnte hören wie seine Zähne wieder länger wurden. “Mel, es tut mir leid!”, ich machte mich dafür bereit. Dann spürte ich wie seine Zähne in mich eindrungen und wie er das Blut aus mir hinaus saugte. Irgendwie war es schön zu spüren, gerade weil ich ihn liebte. Ich würde dieses Gefühl nie vergessen, es schmerzte und dennoch war es schön. Plötzlich merkte ich wie mein Augenlicht immer dunkler wurde. “John, es reicht. Ich… Ich…”, da war es schon zu spät, ich schloss die Augen und fiel in die Dunkelheit.
Als ich wieder aufwachte lag ich in meinem Bett, ich schreckte hoch. Hatte ich dies alles nur geträumt? Doch als ich mir über mein Gesicht und mein Hals strich fiel mir die Kruste auf. Ich schreckte auf als ich in der Küche etwas hörte, ich blickte in Johns Gesicht. “Du hast mich gebissen.”, er drehte sich zu mir um und blickte in mein völlig verschrecktes Gesicht. Ich weiß nicht, aber in diesem Moment fühlte ich mich, mehr denn je, zu ihm hingezogen. “Ja, und es tut mir leid.”- “Das muss es nicht.” Ich stieg aus meinem Bett und kam langsam auf ihn zu, ich wusste nicht was ich tat, aber ich wusste das ich ihn wollte. Jetzt. Hier. In diesem Moment. “Es muss schwer für dich gewesen sein und es tut mir leid, das ich dich in diese Lage gebracht habe. Aber ich bin dir auch Dankbar, dass du es gemacht hast. Sonst wäre ich jetzt einer deiner Feinde und deswegen bin ich froh das es so ist wie es ist.”, als ich zu Ende gesprochen hatte, stand ich nur noch ein paar Zenitmeter von ihm entfernt. “Mel, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist.”- “ Ich muss mich doch noch bei dir endschuldigen, eigentlich muss ich das jetzt sogar schon an die hundert mal tun.” Sein Gesicht sprach Bände, doch ich wusste was er für mich fühlte. “Mel, da ist was schief gelaufen. Also mit deinem …”, er stockte denn in diesem Moment waren meine Lippen auf seinen gelandet. Ob er es wollte oder nicht, ich brauchte seine Nähe. Ich schloss meine Augen um diesen Moment mit ihm teilen zu können. Wir standen ein paar Minuten so in der Küche, bis John endlich einsah das es nichts nutzte sich gegen den Drang zu wehren. Er schloss mein Gesicht mit seinen Händen ein und strich über meine Wangen. Auch wenn seine Finger kalt waren, in dem Moment war es mir egal. Er löste sich kurz von mir: “Mel, ich liebe dich.”- “Dito.”, ich grinste in mich hinein, denn in diesem Moment wurden seine Küsse nur noch fordernder.
Meine Hände ruhten auf seinen Schultern, bis ich merkte wie er sich wieder verkrampfte. “Mel, ich…”, ich legte meinen Finger auf seinen Mund: “Ich weiß.”, doch es war mir egal, das er mich in diesem Moment beißen wollte, ich wollte einfach seine Lippen spüren einfach ein Teil von ihm sein, und wenn er mich beißen sollte, dann konnte er mich auch verwandeln. Ich wollte so sein wie er.
Plötzlich befreite er sich von mir und drehte mir den Rücken zu. Ich legte meine Hand auf seinen Rücken und versuchte ihn so ein wenig zu beruhigen. “Ich verliere sooft die Kontrolle, jetzt wo ich dein Blut geschmeckt habe noch öfter. Deine Nähe lässt mein Herz pochen, schneller als je zuvor. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, ich könnte es mir einfach nicht verzeihen wenn ich dich töten würde.”- “Du würdest mich nicht töten, das weiß ich.”, er schnaufte. “John.” ich legte meine Hand auf seine Wange und drang ihn dazu sein Gesicht zu mir zu wenden. Er ließ es nicht zu. Ich konnte seinen Kopf nicht ein Millimeter bewegen. Ich ließ meine Hand auf seine Brust sinken und lehnte mich gegen ihn. “Du weißt, du kannst mir vertrauen.” Dann ließ ich los und ging Richtung Bett, meinen Blick nach draußen gerichtet. Plötzlich spürte ich zwei Hände auf meiner Schulter, die mit einem leichten Druck meinen Körper drehten. Als ich mein Körper in die Richtung gewendet hatte aus der die Hände kamen, blickte ich auf. John stand vor mir, in seiner Vampirgestalt. Sein Blick war auf meine Reaktion gespannt und ein wenig ängstlich. Ich legte meine Hände so an sein Gesicht, wie er es vorhin bei mir getan hatte: “John, ich liebe dich.”- “Dito.”, wir beide grinsten. Ich strich über sein Gesicht, es war kalt, glatt und bleich aber wundervoll anzusehen. “Wieso bist du nur so schön?”- “Damit, ich jemanden wie dich finden und lieben lernen kann. Nur leider hätte ich dies lieber früher getan oder auf eine andere Weise.”- “Was wäre denn gewesen, wenn du damals nicht gekommen wärst? Dann wäre ich jetzt völlig verstört und verheiratet.”, er zuckte, anscheinend gefiel ihm die Erinnerung gar nicht. [Mel, lenk vom Thema ab.] “Aber du hast mein leben verändert, du hast es schöner gemacht.”- “Aber vielleicht wäre das alles ohne mich auch gar nicht passiert.”- “Vielleicht, aber die Zeit zurück drehen kann keiner um dies herauszufinden. Also lass uns endlich alles vergessen was mal passiert ist und einfach noch mal von vorne anfangen.”, er traute sich nichts zu sagen.
Er kam immer näher auf mich zu und dann berührten sich unsere Lippen wieder. Seine Küsse waren immer unwiderstehlich weich und fordernd. Auch wenn seine Lippen hart waren, waren dies die schönsten Küsse die ich je bekommen hatte. Ich fing an sein Jackett aufzuknöpfen (er behielt seine Jacketts immer an wenn er hier war), er sträubte sich nicht sonderlich dagegen. Ihm schien es sogar zu gefallen das ich die Initiative ergriff. Als wir sein Jackett auf die Erde verbannt hatten, strich er mit seinen Hände an meinem Körper hinunter und blieb an dem Saum meines Tops hängen, er legte seine Hände auf mein Hintern und wartete einen Moment. Als ich ebenfalls an seinem Bauch hinunterglitt fielen mir die vielen Muskeln auf, die er gut versteckt hinter seinem T-Shirt verbarg.
[Miau, ich will sie sehen. Jetzt und hier.], doch er ließ es nicht zu, denn erst wollte er mich begutachten.
Er rutschte mit den Händen unter mein Top und streichelte meinen Rücken. Bei dieser Berührung bekam ich Gänsehaut. Er schmunzelte und zog mein Top immer ein Stückchen höher. Als er bei meinen Busen angekommen war zog er es mit einem Ruck aus. [Süß wie er versucht nicht drängend zu sein.] Er trat einen Schritt zurück und beobachtete mich, mein Herz schlug mir bis zum Hals. Er grinste und kam wieder auf mich zu, gab mir ein Kuss auf die Stirn: “Du bist wundervoll.”- “Danke. Du aber auch.”- “Du hast ja noch nicht alles von mir gesehen.”- “Werde ich wohl hoffentlich gleich.” Er grinste, streckte seine Arme in die Luft. Was wohl soviel heißen sollte wie: Zieh mein T-Shirt aus. Ich kam langsam auf ihn zu und gab ihm noch einen Kuss, er wollte mich nicht gehen lassen. Aber ich wollte ebenfalls seinen Körper bewundern können. Ich fasste an den T-Shirtsaum und zog es immer ein Stück höher. Es schien ihn zu ärgern das es nicht schneller ging, also ging er in die Hocke um dies zu Beschleunigen. Ich schmunzelte, er konnte es wirklich nicht abwarten.
Nun stand auch er oben ohne vor mir und ließ sich von mir begutachten, ich kam auf ihn zu und streichelte sein Gesicht: “Ich habe vorher noch nie Jemanden gesehen, der schöner ist als du.”- “Danke.”, ich küsste ihn und strich ihm dabei durch das Haar. Seine wilde Mähne ließ sich nicht bändigen aber umso schöner war es, es zu versuchen. Er umschlang meine Taille und drückte mich immer mehr an sich heran. Auch wenn er nicht viel Blut hatte, anscheinend benötigte er jetzt alles, an einer anderen Stelle. Ich schmunzelte an seinen Lippen, aber löste mich nicht von ihm, dafür war Alles zu schön.

Kapitel 13

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Der Abend war so schön gewesen, ich hätte es gerne noch länger heraus gezögert, aber Mutter Natur wollte es anscheinend nicht. In dieser Nacht war mir dennoch, nur noch mehr klar geworden, wie sehr ich ihn liebte. “Ich liebe ihn.”- “Da wäre ich mir nicht so sicher.” John trat aus dem Badezimmer heraus, seinen Mund umrahmte etwas Rotes und seine Augen waren wieder weiß, ich atmete einmal tief ein und erst dann realisierte ich, was er damit meinte. Ich blickte an meinem Körper herunter und sah überall Bisswunden. “Es tut mir leid.”, und er trat noch ein Stückchen näher auf mich zu: “Das wollte ich nicht! Ich habe mich von dem Drang übermannen lassen.” Ich begutachtete die Bisswunden an meinen Armen, wie konnte er nur? Ich hatte ihm vertraut und mit dieser einen Nacht hatte er alles kaputt gemacht und das obwohl die Nacht so schön war. “Mel, ich liebe dich. Und bitte glaub mir es tut mir leid.” Ich horchte nach meinem Herzen, ich hörte es nicht. “John! Mein Herz, es schlägt nicht mehr!”- “Ich weiß.”- “Was hast du gemacht?!”- “Ich habe dir gestern Nacht etwas von meinem Blut gegeben.”- “Wieso!?”- “Weil ich…”- “Was hast du?!”- “Weil ich dich getötet habe…”, mein Atem stockte. “Wie du hast mich getötet?”- “Ich weiß, das muss schwer für dich sein. Aber ich, ich habe dich verwandelt.”- “Wie?”- “Du bist jetzt auch ein Vampir.”, [Jetzt ist doch dein größter Wunsch in Erfüllung gegangen. Bitte.]. Jetzt, wo ich ein Vampir war. Wollte ich keiner mehr sein. Ich war sauer auf John und total verwirrt. Ich wusste nicht, wie ich mit der ganzen Situation umgehen sollte. Ich stand auf und ging auf John zu. Als ich direkt vor ihm stand, holte ich aus und verpasste ihm eine Ohrfeige. Dabei hatte ich aber meine Kraft unterschätzt, denn er flog mit voller Wucht zurück auf mein Bett, die Beine des Bettes konnten die Wucht nicht aushalten, mit der John auf das Bett zugeflogen war und brachen unter ihm zusammen. Plötzlich hörte ich ein Schrei und dann war Stille. Ich konnte nichts mehr hören. Nichts. Die Stille überfiel mich, was hatte ich getan? Ich brauchte ein wenig Zeit um wieder richtig zu mir zu kommen und dann kam mir wieder der Schrei in das Gedächnis. “John!? John, wo bist du?”, ich rannte auf das Bett zu und sammelte alles Kleinholz auf um besser an John heran zu kommen. Als ich sein Körper sah, trocknete mein Mund aus. Er lag da, ein Stück Holz in seiner Brust und seine Augen waren weiß. Das Blut was um ihn herum auf dem weißen Bettlacken landete. Strahlte Wärme und Geruch aus. Mir lief das Wasser im Mund zusammen als ich das Blut sehen konnte, jetzt wusste ich wie sich John immer gefühlt hatte wenn er Durst bekam. Ich schüttelte meinen Kopf um das Blut aus meinen Gedanken hinaus zu bekommen. Ich eilte zu John und hockte mich neben ihn, ich horchte, doch es war nichts zu hören. Er war Tod. [Ich habe John umgebracht! Ich bin ein Mörder! Es tut mir so leid. Ich… ich wollte das nicht.] Mir lief eine Träne die Wange hinunter, ich hob seinen Kopf einen Stück an und legte ihn auf meinen Schoß. Plötzlich spürte ich, wie das wenige Blut in seinen Körper floss, ich überlegte einen Moment.Dann riss ich ihm das Holzstück aus der Brust und biss mir in den Arm. Ich drückte ihm meinen Arm ganz fest an den Mund, damit er auch jedes Bluttröpfchen in seinen Mund bekam. [Wie soll dein Leben ohne ihn sein? John! Bitte, bewege dich!] Plötzlich hob er seine Arme und drückte meinen Arm noch fester an seinen Mund. Dann merkte ich, wie er seine Zähne wieder in meinen Arm rammte. Ich sog scharf Luft ein um den Schmerz den ich verspürte aushalten zu können.
Plötzlich schreckte ich auf, ich saß aufrecht in meinem Bett [Gott sei Dank, nur ein Traum.] Mein Herz raste. Plötzlich saß John neben mir, die Matratze bog sich unter seinem Gewicht ein wenig: “Mel, alles okay?”- “Hatte einen Albtraum. Geht aber schon wieder.”- “Aber anscheinend einen ziemlich grausamen.”- “Ich hab geträumt, das ich dich umgebracht habe.”- “Wie solltest du das denn schaffen?”, er grinste. Ich wollte ihn nicht kränken, außerdem wollte ich immer noch, für immer mit ihm zusammen sein. “Ich war ein Werwolf, ich habe davon geträumt was gewesen wäre wenn ich doch zu einem von ihnen geworden wäre. Und dann habe ich dich im Kampf umgebracht.”- “Oh Mel, das ist Vergangenheit. Dir geht es wieder gut und du weißt so was würde ich nie zulassen.”, ich nickte. Es war beruhigend mit ihm über den Traum zu reden, auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entstanden war. Aber im Grunde war es das Gleich. [Lass ihn das bloß nicht herausfinden.] Ich zitterte immer noch, mein Körper wollte das geträumte einfach nicht vergessen. John, küsste mich. Er schien zu merken das ich mich nicht beruhigen wollte. Schlagartig fühlte ich mich so, als wenn mein Mageninhalt wieder an die Luft wollte, ich wartete einen Moment. Doch dann merkte ich, dass mein Mageninhalt diese Drohung Ernst meinte. “Ich muss mal eben.”, ich sprang auf und rannte in das Badezimmer.
Ich stieß die Tür auf und schloss sie schnell wieder, es war nicht nötig das John dies sehen musste. Mein Gesicht hing über der Kloschüssel, danach schnappte ich mir ein Toilettenpapierstück und wischte mir den Mund ab. [War das jetzt so wichtig?! Jetzt habe ich Hunger und ich muss doch auf meine Figur achten.] Ich warf noch einen schnellen Blick in den Spiegel, bevor ich wieder in den Hauptraum trat. “Alles in Ordnung?”- “ Ja, ja. Alles bestens.”- “Hörte sich aber nicht so an.”- “Warum…?”, er tippte sich gegen die Ohren. [Richtig, er hat ja ein Super- Gehör.] “Ich denke der Traum war Schuld.”- “Denkst du? Glaubst du nicht es könnte was anderes sein?”- “Nein, wieso?”, er zuckte mit den Schultern. “Aber wir waren ja eben noch nicht ganz fertig.”, ich grinste und kam wieder Richtung Bett. Ich wollte wieder seine Nähe spüren, so wie gestern Abend (nur noch ein bisschen mehr). “John? Sag mal, weißt du noch wo wir gestern Abend stehen geblieben sind?”- “Wir haben uns geküsst und haben uns gesagt wie sehr wir uns lieben und dann bist du eingeschlafen.” [Oh Gott, noch unromantischer ging ja bald nicht mehr.] “Das tut mir leid, nur ich war so müde.”- “Ist schon in Ordnung, ich bin ganz froh das es nicht zu weiteren Dingen gekommen ist. Ich hatte das verlangen dich zu beißen, da kam mir dein plötzlicher Schlaf- Wunsch ziemlich günstig.”, ich schnaufte. [Okay, nicht nur ich bin ein unromantischer Trampel.] Ich grinste: “Hast du was getrunken?”- “Ja, wieso?”- “Dann können, wir ja jetzt da weiter machen, wo wir stehen geblieben waren.” Er schien nicht zu verstehen, bis ich ihn auf seinen Rücken schuppste und ich mich auf seine Beine setzte, dann kam ich seinem Gesicht immer näher. “John, ich liebe dich.”- “Dito.”, ich kicherte, leise. Als er wieder nach meiner Taille griff, hatte er wohl endlich verstanden. “Ich will dir nicht weh tun, Mel. Wollen wir das nicht lieber verschieben.”- “Da muss ich erst in mein Terminkalender schauen, ähm, Nein.”, ich grinste. Ich küsste ihn auf die Stirn und dann wanderte mein Mund an seinem Gesicht hinunter. Als ich an seine Lippen angekommen war, spürte ich seine Zärtlichkeit. Währendessen strichen seine Hände an meinen Beinen auf und ab. “Mel, ich liebe dich. Und du bist das Wunderschönste was ich je in meinem ganzen, langen Leben gesehen habe.”, ich zog ihn an seinem Hemdkragen zu mir hoch. “Warum musst du dich bloß immer gleich wieder anziehen, ich finde dich ohne etwas an viel Attraktiver.”- “Ich weiß ja nicht ob das bei den ganzen Passanten so gut ankommen würde, wenn ich halb nackt durch die Straßen laufen würde.”- “Hm, das stimmt. Aber für mich kannst du das gerne mal machen.”, er schmunzelte. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die mir in das Gesicht gefallen war. Er schaute mir direkt in die Augen. Nur bei dem Anblick seiner Blauen Augen schmolz ich dahin. “Mel, es tut mir leid, aber ich glaube es ist nicht so eine gute Idee. Ich will es auch, aber ich habe Angst.”- “Es wird nichts passieren, das weiß ich.”, plötzlich kam mir wieder mein Traum ins Gedächnis. Ich wusste das dieser Traum nicht zu sagen hatte, aber ich hatte ein wenig Panik. Was ist wenn dies doch alles passieren würde? “John, ich habe dir vorhin nicht ganz die Wahrheit gesagt.”, er schaute mich fragend an. Es tat mir leid das ich jetzt wieder diesen schönen Moment zerstören musste, doch ich wollte eine ehrlich Beziehung und so blieb mir nichts anderes übrig. “Also, wegen meinem Traum. Ich… Ich habe nicht davon geträumt das ich ein Werwolf war, sondern…”, er schien mein Herz zu hören, dessen Frequenz schlagartig stieg, sein Gesichtsausdruck wurde nur noch fragender und ängstlicher: “…Ich habe davon geträumt das du mich während einer besonderen Nacht verwandelst und ich dich dann aus Zorn töte.” Sein Atem wurde schneller und sein Gesichtsausdruck wurde wütend. “Ich wusste das so etwas passieren würde! Ich wusste das deine schönen Träume von mir irgendwann zu Albträumen werden!”- “Da kannst du doch gar nichts für, das ist doch totaler Schwachsinn.” Seine Augen wurden plötzlich schwarz und die Adern traten heraus. “Ich wusste es!”- “John, beruhige dich. Du…”- “Was!? Mache ich dir Angst?”- “Nein.”- “Dann musst du dir ja keine Sorgen machen!” Er ging in dem Zimmer auf und ab, es machte mich nervös. Nur beim zuschauen. Plötzlich schien er wie ausgewechselt, so hatte ich ihn noch nie gesehen. Er rannte vom Kühlschrank zu mir und von mir wieder zum Kühlschrank. “Mel, ich muss gehen.”- “Wieso? Was ist los?”- “Er kontrolliert meine Gedanken.”- “Wer kontrolliert deine Gedanken.”- “Erzähl ich dir ein Andermal.”Und dann war er wieder einfach verschwunden. Meine Wohnung war wie leer gefegt. [John!? Was machst du denn? Ich will doch mit dir eine glückliche Beziehung führen, aber das kann nur funktionieren wenn du alles mit mir teilst.] Es klopfte an der Tür, ich ging langsam denn ich war mir nicht sicher ob ich den Besucher hinein lassen sollte oder nicht. Ich schaute durch den Türspion und konnte ein weibliche Statur erkennen. “Hallo? Wer ist da?”- “Hey Mel, ich bin es Leila. Ich will nur mit dir reden.”, ich ließ ein leises Stöhnen hören. “Tut mir leid, aber eigentlich habe ich andere Probleme. Also ich habe eher weniger Zeit.”- “Bitte! Es ist wichtig!”- “Schrei doch nicht so. Moment, ich schließ mal eben auf.”- “Schnell!” Ich öffnete das Türschloss anscheinend gerade im richtigen Moment, denn Leila stürmte schon an mir vorbei. “Schließ die Tür!”, rief sie noch im vorbei laufen. Ich ließ die Tür in das Schloss gleiten und ging in mein Wohnzimmer um Leila zu begrüßen. Sie kauerte hinter der Küchenzeile und hielt ihre Hände über dem Kopf. “Leila? Alles in Ordnung?”- “Er war hier, er wollte mich töten!”- “Von was sprichst du!?”- “Ich spreche von dem Werwolf, er wohnt hier im Haus.”- “Hier in diesem Haus wohnt ein Werwolf? Das wüsste ich doch.”, sie atmete schneller als jeder Mensch je hätte atmen können.”Glaube mir… Bitte!”- “Okay, Okay. Aber seit wann?”- “Das wollte ich dich fragen, denn vor ein paar Wochen war er noch nicht hier. Sonst hätte ich ihn doch gerochen.” In dem Moment klopfte es an der Haustür. “Sag nicht das ich hier bin.” sagte Leila und dann versteckte sie sich wieder hinter der Küchenzeile. Ich ging langsam zur Tür und schaute etwas unschlüssig durch den Spion. Als ich erkannte wer hinter der Tür stand gefror mein Blut.

Kapitel 14

Ich öffnete die Tür. “Hallo Melanie, kannst du dich noch an mich erinnern?”- “Ich vergesse doch meinen Entführer nicht. Hallo?! Was denkst du denn von mir?”, der leicht ironische Unterton ließ ihn anscheinend wütend werden. “Oh Endschuldige, Nathan wenn ich dich wütend mache.”, er atmete einmal kurz aber streng aus und schloss die Augen um seine Selbstkontrolle wieder zu gelangen.
Ich verzog meinen Mund zu einem Lächeln und überlegte noch einmal das was er hätte mit mir tun können, aber John war gekommen. Er hatte mich damals vor ihm gerettet.
“Melanie, ich weiß das wir einen schwierigen Anfang hatten…”- “Schwierigen Anfang? Ähm endschuldige, aber du hast mich entführt. Das ist wohl ein kleiner Unterschied von schwerer Anfang.”- “Okay, ich habe dich entführt und es tut mir leid.”- “Es tut dir Leid?!”- “Ja es tut mir leid, das ich dich bekommen habe und nicht deine Vampirfreunde.”- “Hör mir mal zu Nathan, meine “Vampirfreunde” sind mir wichtig und wenn es dich interessiert. Sie sind nicht anders als du.” Er schnaufte, es sah fast so aus als wenn Rauch aus seiner Nase trat. [Jetzt wird er auch noch zum Drachen! Zu meinem ganz persönlichen Hausdrachen.] Mein Mund verzog sich wieder. Ich wusste das er brodelte und genau dies wollte ich erreichen. “Wieso? Wieso hast du mich damals entführt?”- “Weil es niemand nötig hat sich mit Vampiren abzugeben. Und schon gar nicht Du.”- “Ich?! Du kennst mich nicht mal, du weißt nicht wie ich bin. Also hör auf über mein Leben zu entscheiden, ich denke das kann ich auch ganz gut alleine.” Er schniefte wieder und sein Kopf drohte zu platzen. “Wenn du wüsstest wer ich bin, dann würdest du nicht so mit mir reden!”- “Aha. Nathan, ich will das du jetzt gehst und das du dich aus meinem Leben raushällst. Verstanden? Auf Nimmerwiedersehen.” Und dann schloss ich die Tür direkt vor seiner Nase. Ich drehte mich um, um mich wieder auf den Weg in die Küche zu machen, doch in dem Moment ging etwas hinter mir zu Bruch und ich drehte mich entrüstet Richtung Haustür. [Schon wieder muss ich mir eine neue Tür kaufen. Das ist einfach unnötig!] Vor mir stand der große Nathan, seine Augen waren im Zwiespalt zwischen Wolf und normaler Mensch. “Es tut mir leid, aber ich muss dich schützen.”- “Wovor?”- “Vor den zwei abscheulichen Wesen in deiner Wohnung.”- “Soweit ich weiß, ist nur eins hier. Und das bist du!”- “Wusstest du das deine Freundin ihren Kumpel mitgebracht hat?!” Plötzlich wurde Nathan mit einem so gewaltigen Schwung auf die Erde geschmissen das ich nichts mehr erkennen konnte. Ich öffnete meine Augen erst wieder, als ich das laute Kreischen von Leila hören konnte. Ich sah in ihre Angst verzerrten Augen: “Mel, es tut mir leid.” Und in dem Moment fühlte es sich für mich so an als wenn mir Jemand den Boden unter den Füßen wegriss. Ich fühlte mich wie in eine weiße, weiche Wolke eingehüllt. Mein Körper pulsierte. Mein Herz pochte mir bis zum Hals als ich bemerkte wie mein Blut aus meinem Körper austrat. Meine Augen richteten sich auf die Person die mir dies antat. [William! Und ich dachte ich wäre ihn endlich losgeworden.] Meine Augen kreisten um her, ich war nicht gefallen, ich war in meiner Wohnung. Umgeben von drei Personen die mir langsam wieder in mein Gedächnis traten. Als erstes konnte ich Nathan (als Wolf) und Leila erkennen, er hielt sie in seinem Maul sie lag da wie eine Stoffpuppe. Erst wollte ich dies nicht sehen, doch jetzt wurde mir klar das William mich gegen sie eingetauscht hatte. Er wollte mich zu einem Vampir machen um eine neue Begleiterin zu haben und um John zu demütigen und ihm zu zeigen das er besser als er war. Mein Atem wich ich konnte nur noch einen leichten Druck auf meinem Mund spüren, was tat William mit mir? John?

Meine Gedanken kreisten nur um ihn, meine große Liebe. Wie würde er reagieren wenn das passieren würde was er nie wollte, mich als Vampir sehen. Würde er mich immer noch lieben?
Plötzlich spürte ich wie meine Eckzähne größer wurden, sie stießen mit einem leichten Druck gegen meine Zunge. Ich spürte die Macht die in meinem Körper aufstieg und ich konnte viel mehr um mich herum wahr nehmen.
Mein Geist war eingestellt ich konnte nun aus meinem menschlichen Leben treten. Doch auf einmal spürte ich einen leichten Ruck hinter mir und ich schloss die Augen.
“Du wirst ihr nicht weh tun William, wenn du dich rächen willst, bitte. Nur ich kann dir nur immer wieder sagen das ich deine Frau retten wollte und nicht töten.”- “Erzähl das jemand anderen John, ich habe dich gesehen wie du aus dem Haus gekommen bist.” [John!? Wo ist er, ich will ihn noch einmal sehen!] Meine Augen öffneten sich schnell um sie wenigstens ein paar Sekunden offen halten zu können ohne schläfrig zu werden. John hatte William zur Seite gestoßen und hob nun meinen Kopf leicht an um ihn in seinen Händen zu halten. “John?”- “Bleib ruhig Mel.”- “Ich wollte dich noch einmal sehen.”, mein Atem wich nur noch schwer aus meiner Lunge. “Und ich wollte dir sagen, das ich dich liebe.”- “Ich liebe dich auch Mel, aber du wirst nicht gehen. Nicht hier, nicht in diesem Moment.” ich grinste.
[Wenn John wüsste wie es mir geht, mein Körper ist leer.] “John, ich weiß das hört sich jetzt komisch an, aber ich glaube mein Herz schlägt nicht mehr.”- “Doch Melanie, es schlägt noch. Du bleibst bei mir. Du wirst nicht gehen.” In meinen Augenwinkeln konnte ich nur noch ein leicht verschwommenes Bild wahr nehmen, doch die Umrisse waren auch aufschlussgebend. Leila lag nur auf der Erde, nichts bewegte sich noch. Nathan war bereits gegangen, er hatte seine Arbeit getan und ich glaube er konnte den Geruch von John nicht aushalten. Und William sammelte seine Kräfte, sein Atem stieß auf meinen Fußboden ich konnte jeden Atemzug hören und wahrnehmen. Ich blickte weiterhin in Johns Augen: “John? Du musst gehen. Er wird stärker.”- “Ich lasse dich nicht allein, ich kann jetzt nicht gehen. Das wäre genau das, was ich auch mit der Frau von William getan habe. Ich bin gegangen und das obwohl ich auch in das brennende Haus hätte laufen können. Ich habe Bonnie alleine gelassen.”- “John, bitte. Lauf!” In dem Moment wurde John von mir weg gestoßen, mein Kopf fiel wie ein Stein auf den Boden. Doch er schmerzte nicht, es war einfach so als wenn ich mir leicht dagegen tippen würde. Ich hatte kein Gefühl mehr in meinem Körper. Ich konnte nichts mehr hören die Geräusche drangen nur noch dumpf durch meinen Kopf hindurch, fast wie ein Echo. Das Knurren konnte ich kaum noch wahrnehmen. Plötzlich spritze Blut umher und meine Augen weiteten sich, William hatte John den Arm gebrochen, der Anblick war nicht schön, doch mein Blickfeld war eingenommen und so konnte ich nicht alles der Wunde sehen. (John, es tut mir leid!- Es muss dir nicht Leid tun meine Liebste, ich tue dies für dich.

)
[Moment, hatte ich gerade Johns Gedanken in meinem Kopf gehört?] (John, kannst du mich hören?- Ja meine Liebste, ich verstehe dich. Ich kann dich hören.

-Wie? Es tut mir leid.) John schrie auf einmal auf, ich konnte seine Gedanken nicht mehr hören. Plötzlich merkte ich wie mein Körper schlaff wurde und meine Augen müde.Meine Gedanken flogen über die vergangenen Wochen und Tage, die schönsten meines Lebens waren gewesen während dem John bei mir gewesen war. Er war meine große Liebe, ich wusste es. [John, ich liebe dich. Aber ich bin soo… soo müde. -Nicht einschlafen mein Engel, es ist der Tod der dich übermannen will. Ich bin gleich bei dir und helfe dir, ich muss bloß eben noch…

- Nichts musst du eben noch John!

 

- Moment William, wie kommst du in meine Gedanken? - Er ist nicht hier.

]
Spielten mir meine Gedanken jetzt einen Streich? Ich war nicht mehr in meiner Wohnung, die Wolken umhüllten mich. Wie ich dieses Gefühl genoss, es erinnerte mich an das Gefühl in Johns Armen zu liegen. Dann begann mein Körper zu zittern und plötzlich spürte ich nichts mehr, ich holte noch einmal Luft und bekam noch das Gesicht von John mit der sich auf William gestürzt hatte.
Ich würde ihn vermissen.

Kapitel 15

Er ließ den Körper fallen den er in den Armen trug und rannte zu ihr rüber. Sie lag einfach nur da, sie sah aus als würde sie schlafen. Doch das Herz stand still und ihre Brust hob sich nicht mehr und er wusste das dieses wunderschöne Lebewesen sich nie wieder bewegen würde. Er nahm den schön geformten Körper in seine Hände und hielt ihn ganz dicht an seine Brust. Er fühlte wie das Blut in den Adern rauschte, er hörte die Stille. Er liebte sie und dies fiel ihm jetzt auf, da sie tot war. “Du kannst sie retten John, du kannst.”, sein Körper schnellte herum um zu schauen woher diese Stimme kam. Er erkannte unter den Tränen William, der vor ihm auf dem Boden lag und ihn hämisch anlächelte. “Ich weiß du willst es tun John, fühlst du das Blut in ihren Adern?”, sein lächeln wurde immer abstrakter und John ekelte sich vor diesem Gesicht, so wie er es all die Jahre nie getan hatte. Ihm tat es leid das er ihr nicht selber sagen konnte das er sie liebte. “Mel, ich liebe dich.”- “Wie rührend, nur leider kann sie dich nicht mehr hören John.” John stand auf und sah sich nach etwas um. Er wusste nicht direkt nach was, doch er musste etwas finden. Und dann entdeckte er es, das hölzerne Bett. Er wusste was er tun musste. John ging auf das Bett zu, William rührte sich nicht sondern starrte ihm nur hinterher. Als der muskulöse Arm das Bein des Bettes packte und ihn mit einer Leichtigkeit abbrach, konnte John nur über sich selber staunen. Doch die Wut die er in sich trug ließ ihn das tun, was er nie hätte tun wollen. Als William das spitze Holzpflock erspähte wurde er auf einmal noch blasser: “John, wir können das auch anders klären.”- “Ganz sicher nicht.”, er spürte wie seine Iris wieder eine andere Farbe annahm und wie seine langen Eckzähne auf seine Zunge stieß. Er fühlte sich in dieser Zeit seines Lebens mächtiger als je zuvor. “William, du hast sie umgebracht!”- “Du hast auch meine Frau umgebracht!”- “Nein, das habe ich nicht, ich wollte sie retten. Ich habe sie damals gewarnt das ihr Jäger auf die Spur gekommen sind, doch sie wollte mir nicht glauben. Sie hat ihren Weg selbst gewählt. Schade um Bonnie. Aber du bist ihr ja mit gutem Beispiel hinterhergelaufen, denn du hast dir gerade dein eigenes Grab geschaufelt.”- “Ich glaube dir das nicht!”- “Dann will ich für dich hoffen das du deine Bonnie in der Hölle wiedersiehst. Viel Spaß in der 1.000.000°C Sauna.”- “Ich werde nicht gehen!”- “Schönes Schwitzen!”, und dann spürte er nur noch das eindringen des Holzstückes. Wie er es in diesem Moment genoss diesen Mann zu töten. [Auf Nimmerwiedersehen William!] Dann riss er das Holz wieder hinaus und stach noch einmal zu, er konnte diese Explosion in ihm spüren als er den letzten Atemzug seines Widersachers hören konnte. Er stand mit den blut überflößten Händen auf und schaute auf sein Werk hinab. Johns Augen wurden wieder blau, so wie sie immer waren wenn er nicht die Macht in sich aufkommen ließ und plötzlich kam es ihm so vor, als wenn er nicht wüsste was er gerade getan hatte. Er schaute hinab auf seine Hände und konnte das viele Blut erkennen und dann entdeckte er die vielen Leichen. Drei Stück an der Zahl. Hatte er das angerichtet? Oder hatten sie sich gegenseitig umgebracht und er war zu spät gekommen? John entdeckte Leila, ihr schönes Gesicht war entstellt und Blut übersäht und dann William, er wusste was passiert war, er hatte ihn so zugerichtet. In diesem Augenblick kam ihm wieder die dritte Person in den Sinn. Mel. Sie lag einfach nur da. Er horchte, Nichts. Und plötzlich spürte er eine mächtige Macht die ihm aus dem Flur entgegenkam, er wollte nicht nachschauen, doch er musste. Die Neugier drängte ihn. Der Flur war leer nur dieses Geräusch kam aus dem Fahrstuhl. John wurde mulmig zu Mute, wer oder was war in diesem Fahrstuhl? Seine Füße setzten sich voreinander, ohne das er es steuern könnte. Das Geräusch ähnelte einem Kratzen, John wusste dies. Doch er rechnete nicht mit dem was er in einigen Momenten sehen würde.
Die Türen waren verbogen und hinter ihnen kauerte eine Person. Sie sah Nathan sehr ähnlich. John trat hinein und beugte sich über Nathan. “Was ist los?”- “Sie ist…”- “Was? Was ist Wer?”- “Mel, sie ist… Tot.”- “Nein, sie ist nicht tot!” Nathan drehte sich, sein Blick war wie aus Stein: “Und das nur weil du ein Vampir bist und du sie in alles hineingezogen hast!”- “Sie ist nicht tot!”- “Und ob, hörst du Herzschlag?”, John horchte einen Moment. Nichts, Stille. Hatte Nathan wirklich recht? Was Mel nicht mehr auf dieser Welt? War sie wirklich in die Dunkelheit gewandert? Ohne ihn? “Ist sie wirklich?”, John konnte dieses Wort nicht über seine Lippen bringen. “Ja, Vampir. Sie ist tot. Und das wegen DIR!”- “Bringe mich um.”- “Mit Vergnügen!” Dann sprang Nathan außer seiner Haltung auf und stürzte sich auf John. John sah das Gesicht von Nathan, es wurde länger und seine Zähne wurden spitz. Johns Überlebensinstinkt war ausgeschaltete, er lag einfach nur da und wartete auf die Dunkelheit die ihn überfiel. Diese Sekunden schienen wie Jahre vorbei zugehen. Er wartete auf seinen Tod.
Plötzlich nahm er eine Bewegung wahr, die sich auf der anderen Seite des Flurs abspielte. Ein leiser Herzschlag war zu hören, doch es war nicht der von Nathan. Dann sah er sie, sie war nicht gegangen, sie war hier. Sie war ein Vampir. Sie war wie er. “Mel!”- “John?”- “Tut mir leid Nathan, mir ist gerade etwas dazwischen gekommen.” Er spürte die Macht die in ihm aufstieg und wie sich seine Iris weiß färbte und die Zähne länger wurden. Er befreite sich aus dem festen Griffs des Werwolfs. “Du bist tot!”- “Das sagt wer? Der Flohkönig?” Und nun begann der Kampf um Liebe und Tod. Johns Augen wanderten immer wieder in die Richtung von Mel. Dann flog das Fell und die Haare. Nathan bekam Johns Haut zu fassen und John rammte ihm seine Zähne in den dicken Hals. Der Wolf brüllte auf und in Johns Gesicht erschien ein Lächeln. Wie sehr er es mochte wenn er jemanden zeigen konnte wie stark er war. Doch dann auf einmal wendete sich das Blatt. Nathan riss seinen Hals herum und schaute umher. Er wandelte sich wieder in einen völlig normalen Menschen. Dann rannte er auf einmal los und suchte nach einem Stück Holz. Johns Augen folgten ihm, er fragte sich ob Nathan nun das gleiche vorhatte wie er es mit William getan hatte. Er konnte sich nicht bewegen, irgendetwas hatte Nathan mit seinen Beinen gemacht. Er schaute an sich hinab und sah zwei Bissspuren und dann durchfuhr ihn der Schmerz. Er stöhnte auf und kniff die Augen zusammen. Mel stand einfach nur im Türrahmen und konnte nicht selber wahrnehmen was gerade passierte. “John?”, wiederholte sie wieder. “Mel!”
Dann spürte er ein Stechen in seiner Brust. Wie hatte es Nathan geschafft unbeobachtet an ihn heran zu kommen? Seine Schmerzen wurden immer schlimmer, und Nathan drückte ihn zu Boden. Jetzt lag John völlig ungeschützt auf der Erde, er konnte nichts unternehmen. “Na und wie fühlt man sich so als Parasit?!” Er hielt Inne und drückte das Stück Holz immer weiter in seine Brust. Nathan riss das Stück Holz hinaus und schlug auf Johns Gesicht ein. Dann packte er das Holz und rammte es John wieder in die Brust. Dieser Schmerz war nicht zu beschreiben, er schrie auf. Das kein Nachbar hinauskam. Mels Augen weiteten sich, sie konnte nun alles klarer sehen als vor ein paar Minuten. John würde sterben und das obwohl sie gerade ihren Schlaf ausgeschlafen hatte. Nun wollte sie den Rest ihres Lebens mit John verbringen.

Kapitel 16

Wieso lag er auf dem Boden? Und warum befand sich Nathan auf ihm? Ich stand einfach nur im Türrahmen und konnte nicht glauben was ich gerade sah. “Nathan?!” Seine Augen öffneten sich und schauten direkt auf meinen lebenden Körper. Er ließ die Luft aus seiner Lunge weichen: “Super! Noch mehr Blutsauger zum umbringen!”- “Was!? Ich bin kein Vampir, was sagst du da?”- “Spürst du den Drang das Blut hier aufzulecken?” Ich blickte mich um und sah das Blut was aus Johns Körper austrat. “John?”- “Mel.” brachte er mit einer brüchigen Stimme hinaus, ich hatte Angst um ihn. So große Angst. [Mel, was kannst du tun? Wie kannst du John helfen?] (John, ich liebe dich!- Ich dich auch meine Liebste.) Hatte ich es geschafft telepathischen Kontakt zu ihm aufzunehmen? Irgendwie kam es mir so bekannt vor, war mir das schon einmal vorher gelungen? [Jetzt denke nicht darüber nach! John stirbt ohne deine Hilfe!] Ich blickte in die Augen von John und konnte nur erahnen wie schlimm seine Schmerzen sein mussten.“John!”, ich rannte auf die Beiden zu, dabei fiel mir der Blick auf den mir Nathan zuwarf als ich kurz vor ihnen zum stehen kam. Er hasste mich [Okay, stinke ich? Wieso hat sich das denn jetzt so verändert?] und irgendwie lag ein wenig Angst und Trauer in seinen Augen. Was war passiert? Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. “Was ist mit euch beiden los?”, Nathan rammte noch einmal das Holzstück in John hinein, es tat mir weh so was mit ansehen zu müssen, gerade weil es John war der durch noch mehr Hiebe sterben würde. “Nathan! Hör auf!”- “Ich wüsste nicht wieso.”- “Weil ich ihn liebe!”- “Ich weiß was richtig für dich ist und er ganz sicher nicht!”- “Hör endlich auf! Wer bist du das du dich so aufspielen kannst?!”- “´Überlege mal, kommt dir der Name Nathan nicht sehr bekannt vor?”- “Ich habe keine Zeit zu überlegen, du willst ihn”, ein Finger deutete auf John: “umbringen!´Und ich liebe ihn!”- “Ich bin dein Bruder!”- “Ich hatte nie einen Bruder!”- “Und ob, nur Mutter und Vater haben dir nie von mir erzählt. Und rate mal wieso? Weil ich ein dunkles Wesen bin und anderes Blut besitze. Sie hassen mich!”- “Wundert dich das?”, und obwohl ich das alles noch nicht glauben konnte, dachte ich an die frühere Zeit zurück. Die vielen Bilder meiner Eltern mit dem fremden Junge, bei dem sie mir immer nur erzählten das er ein Junge war aus Belgien den sie im Urlaub getroffen hatten. Aber es waren so viele Bilder, ich hatte mich immer gewundert doch irgendwann vergas ich es. “Melanie. Meine Schwester. Ja, es wundert mich das Eltern ihren eigenen Sohn vergessen können!”- “Sie haben dich nie vergessen, es stehen immer noch viele Bilder von dir in der Wohnung. Du hast sie bloß enttäuscht!”, Nathan rammte John noch einmal das Holz in die Brust. John stieß Luft aus und dann war nicht mehr zu hören. Nur noch ein gurgeln was aus der Lunge von John zu kommen schien. “Du hast ihn umgebracht!”- “Er hat es verdient!”- “Niemand hat den Tod verdient! Und schon gar nicht er!”- “Er war ein Vampir!”- “Ja, und? Du bist ein Werwolf, muss man dich deswegen umbringen?” Er nuschelte etwas vor sich hin, was ich merkwürdiger Weise verstehen konnte. “Vielleicht…Wäre…Das…Besser…Gewesen.”- “Ja, vielleicht.” brachte ich ihm entgegen. Seine Augen weiteten sich. “Du bist auch eine von Ihnen.”- “Bin ich!?”- “Ja, ich höre deinen Herzschlag nicht und… und du kannst mich hören.”- “Natürlich kann ich dich hören, du schreist förmlich.” Er stand von Johns leblosen Körper auf und begutachtete mich. “Hast du Hunger?”- “Und was wäre wenn!? Dann ginge es dich nichts an!”- “Und ob, ich bin die einzige Person die hier ist und die dich nähren kann.”- “Ich will nicht von deinem… Blut.”, bei dem Wort Blut merkte ich den Druck auf meiner Zunge. [Verdammt! Hatte er Recht? War ich doch ein Vampir? Nein, das konnte nicht sein.] “Au!”- “Was?”- “Meine Zunge blutet.”- “Wie?”- “Das geht dich nichts an!” Plötzlich stieg eine unendlich große Macht in mir auf, ich konnte selber nicht glauben was ich fühlte. Aber es war unglaublich. Mein Blut rauschte in meinen Adern, ich dachte erst an einen Adrenalin Schub, aber wovon? Dann merkte ich, wie meine Augen viel mehr Gegenstände erfassen konnte, wie sie schärfer und intensiver wurden und dann blickte ich in das Gesicht von Nathan. Er schaute erstarrt zu mir herüber, seine Augen weiteten sich. Ich hatte das Verlangen ihm an den Hals zu fallen. Das was er mit John angestellt hatte war unverzeihbar. “Du hast ihn getötet!”, brachte ich mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme hinaus. Ich wunderte mich über mich selber, was tat ich gerade. Ich wollte ihn verletzen, jeden Tropfen seines Blutes aussaugen. “Was starrst du mich so an? Bin ich kein Mensch?”- “Deine Äußere Erscheinung schon, aber… Nein, du bist kein Mensch!”- “Na dann hätten wir das ja geklärt.” Ich ging auf ihn los und rammte ihn meine Zähne in den Hals. Ein Schluck, zwei Schlücke. [Mel! Was tust du da? Das bist du nicht!] Ich riss mich los, meine Zähne rissen aus seiner Vene und aus seinem Fleisch. “Mel, es tut mir leid.”- “Was tut dir leid?”-”Das du sterben wirst?”- “Wieso werde ich sterben?”- “Weil ich ein Werwolf bin, und Werwolf Blut für Vampire nicht Gesundheitsfördernd ist.” Ich starrte ihn an, er hatte Recht. Ich wäre fast gestorben als er mich gebissen hatte und John ging es nach meinem Blut auch nicht gut. Ich… Mein Blick schweifte umher. Was konnte ich tun? [Mel, überlege! John, irgendwas war doch mit John. Verdammt Mel!] Und dann fiel es mir wieder ein, die Blutkonserven aus dem Kühlschrank, sie waren noch von John übrig. Meine Wohnungstür stand offen und ich konnte so ohne weitere Hindernisse zu meinem Kühlschrank rennen. Ich öffnete ihn mit so viel Kraft das die Tür aus den Angeln flog und mir die Kälte ins Gesicht stieß. Merkwürdeiger Weise war es mir egal. Ich riss die Letzte Blutkonserve unter der Salami heraus und öffnete den Verschluss. [Ekelhaft!] Ich führte die Öffnung an meinen Mund und quetschte ein wenig Blut heraus. Es war angenehmer als aus einem Hals zu trinken. Ein Schluck, zwei Schlücke. Es wurden immer mehr, doch es sättigte mich und mein Durst verschwand. [Danke John! John!] Ich hatte vergessen das ich ihn retten musste. Ich rannte hinaus auf den Flur. Nathan war verschwunden und John lag immer noch so auf dem Boden, wie er es getan hatte als ich in meine Wohnung gehastet war. “John, ich liebe dich.” Ich versuchte mir in den Arm zu beißen, anscheinend war ich dazu nicht geeignet denn meine Zähne waren nicht spitz genug, ich knabberte also einfach nur aus meinem Arm herum. Mein Speichel lief herunter bei dem Versuch endlich ein wenig Blut aus meiner Arterie zu bekommen. [Wie habe ich es geschafft das meine Zähen spitz wurden? Ach ja.] Ich stand auf dem Flur und überlegte eine Weile. Dann fiel es mir ein. “Blut.Blut.Blut.Blut.” Ich hasste dieses Wort, aber ich fühlte den Druck an meiner Zunge, es hatte funktioniert. [Danke! Aber jetzt lass es endlich klappen.] Ich biss mir in den Arm, das Blut lief. Ich hielt es an den Mund von John. “Trink John. Bitte.”, es schien als sei jeglicher Überlebensinstinkt aus John gewichen. Ich hatte ihn verloren. Und dann auf einmal bewegten sich seine Lippen. “Ja. John trink.” Immer mehr Kraft wich in ihn, seine Glieder wurden wieder wach und er konnte sich bewegen. Dann plötzlich wuchtete er sich hoch und klammerte sich an meinen Arm. “John, es reicht.” Seine Augen öffnete sich. Das einzige was ich sah war Weiß. [Super! Du hast ihn zum Blutjunkie gemacht. Suuper!] Ich lächelte, ich hatte ihn wieder belebt. “John, Schluss!” ich riss ihm den Arm unter den Händen weg. Unglaublich das ich noch so viel Kraft aufbringen konnte, nachdem wie viel Blut er aus mit herausgesaugt hatte. “John, ich liebe dich. Aber ich brauche Blut”, er schüttelde kurz den Kopf damit er wieder zu sich kam. “Oh mein Gott, es tut mir Leid. Mel, ich bin ein Monster. Es tut mir Leid.”- “John, “, ich grinste: “ab jetzt sind wir beide Monster. Und ich liebe trotzdem.”- “Wie bist du auch…”- “William hat mir sein Blut gegeben und ich bin gestorben, ich denke… Ja ich bin auch ein Vampir.” Er grinste einen Moment, dann wurde seine Miene ernst. “Das alles ist nur wegen mir passiert.”- “John, jetzt hör endlich auf. Ich bin froh das ich dich gefunden habe und ich bin dir dankbar für alles. Auch wenn es anders hätte kommen können, ich liebe dich nur noch mehr. Heute ist etwas grausames passiert und trotzdem kann ich nicht aufhören dich zu lieben.”- “Aber ich bin ein Monster. Und ich habe dich angelogen, über all die Zeit.” Mein Gesicht bekam einen fragenden Gesichtsausdruck. “Ich bin nicht 85 sondern… 450.”- “Oh, das ist schon okay. Ich kann das verstehen das es dir peinlich ist das du so alt bist. Eigentlich müsste es echt widerlich sein mit dir abzuhängen. Aber das hättest du mir auch früher sagen können.”- “Ich hatte Angst vor deiner Reaktion.”- “Was, ehrlich? Stimmt, es hätte ja sein können das ich dich Rentner nenne. Oh verdammt!”- “Doofe Kuh.”- “Tja, so bin ich.” Ich lächelte ihn an und wir schauten uns lange einfach nur in die Augen. “Ich liebe dich.”- “Dito.”- “Aber was machen wir jetzt mit Nathan?” Bei der Erwähnung von diesem Namen schreckte John zurück, und doch konnte ich die Wut in seinen Augen lodern sehen. “Ich mache ihn fertig.”- “Aber überanstrenge dich nicht, du musst auf dein Kreuz aufpassen. Du weißt das du bei zu schlimmen Bewegungen ein Bandscheibenvorfall bekommen kannst.” Ich liebte es ihn zu necken, gerade weil er noch älter war als ich immer gedacht hatte. Für mich war er immer 32 Jahr alt. Und ich liebte ihn so, wie er war. Auch wenn er knapp dreihundert Jahre älter war als ich gedacht habe. Aber die paar Jährchen änderten nichts. Die Liebe wurde nur noch stärker, gerade weil ich jetzt alles über ihn wusste. “Wo ist er?”- “Ich denke, irgendwo hier in der Nähe. Ach ja, er ist mein Bruder.”- “Er ist was?!”- “Ja, genau. Er ist mein Bruder.” John stutzte.

Kapitel 17

[Was hat sie gesagt? Dieses Arschloch soll ihr Bruder sein? Nie im Leben. Sie ähneln sich nicht einmal.] Er war in seinen Gedanken vertieft und wollte einfach nicht glauben was sie gerade zu ihm gesagt hatte. “Ist das dein Ernst?”- “Ja, es ist mein Ernst John. Aber ich wusste es selber auch nicht.”- “Das ist natürlich eine Sache, die das mit dem Umbringen erschwärt.”- “Vielleicht müssen wir ihn nicht umbringen. Vielleicht können wir Freunde werden.” Er lachte einmal gehässig auf: “Freunde? Er soll mein Freund werden? Er wollte mich umbringen! Das tut man normalerweise nicht unter Freunden, oder? Und, ach ja, er hat dich enführt.”- “Ja, aber nur weil er mein Bruder ist und er sich Sorgen um mich gemacht hat.”- “Ja, und wieso?”- “Weil…”- “Genau! Weil du bei MIR bist.” Mel drehte sich ein Stück zur Seite, sie wusste das John recht hatte. “Mir tut das auch alles sehr leid, was du wegen ihm durchmachen musstest, aber ich meine, er hat mich ja nicht umgebracht.”- “Nein, aber er wollte dich zu einem… Werwolf… machen.” Er sprach das Wort extra langsam aus damit Mel die Nachricht bekam, das für ihn eine Welt untergegangen wäre wenn sie einer von ihnen geworden wäre. “Ich liebe dich zu sehr um dich zu einem Werwolf werden zu lassen, außerdem denke ich das Nathan es solange probiert hätte bis du einer geworden wärst. Und dann hätte ich dich verloren.”, er senkte den Kopf. Nur der Gedanke ließ ihn fast weinen. Was würde er ohne sie tun? Sie war sein Leben. “Mel, ich liebe dich wirklich.”- “Ich dich auch.” Dann fielen sich die Beiden in die Arme und umarmten sich eine Weile bis Mel sich ein Stück zurück zog und ihn anlächelte. “Jetzt da ich ein Vampir bin, können wir das machen was wir immer machen wollten.”- “Was meinst du?” Sie zog sein Gesicht an ihres heran und küsste seine Lippen. Er genoss es, es fühlte sich so an als wären ihre Lippen nie weicher nie leckerer gewesen. Sie schmeckten nach… Himbeeren. Wie er als Mensch Himbeeren geliebt hatte. Nur er konnte sie nicht essen da er nicht satt werden würde. Er wollte nur noch ihre Lippen spüren, überall wo man es fühlen konnte. Sie standen beide auf und tänzelten in den Fahrstuhl. “Mel?”, er konnte sich für einen Moment aus ihrem Griff befreien: “Wieso gehen wir zu mir?”- “Schon vergessen, ich habe keine Tür mehr. Außerdem muss ich sowieso zu dir ziehen, ich denke wenn ich länger bei mir wohnen würde wäre ich irgendwann Asche.”- “So schnell wirst du nicht zur Asche, aber du hast Recht, du musst zu mir ziehen.”
Sie grinste ihn an. Er liebte es wenn sie das tat, ihr Lächeln schenkte ihm ein wenig Freiheit. Wie er es mochte sie einfach nur anzusehen und nun konnte er ein glückliches langes Leben mit ihr teilen. “John, ich liebe dich.”- “Ich dich auch, meine Liebste, meine Prinzessin, mein Engel. Ich will dich nie wieder aus meinen Armen gehen lassen und ich will nie wieder einfach nur zuschauen müssen wenn du gehst.”- “Wohin bin ich gegangen?”- “Soweit weg, das ich nicht wusste wie ich zu dir kommen konnte. Ich habe mir bereits überlegt wie ich es zu dir schaffen könnte. Aber so einfach ist das als 450 Jahre alter Vampir leider nicht.”- “Du hättest dich nicht umbringen dürfen, dann wäre die Welt aus ihrem Gleichgewicht gerissen worden. DU bist einfach ein Teil von ihr… und von mir.”- “Aber ohne dich hätte ich nicht leben können, dazu wäre das Leben auf der Welt einfach zu schlimm gewesen.”- “Oh, John.” Sie küsste ihn wieder leicht auf die Lippen,das Besondere wollte sie bis zum Schlafzimmer ruhen lassen. Als sie vor seiner Haustür angekommen waren, hob er sie hoch und trug sie über die Türschwelle. “John, noch sind wir nicht verheiratet.”- “Noch, meine Liebste. Noch.”- “Was heißt das?”- “Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Ein Teil von dir sein. Den wunderschönsten Ring, den ich dir geschenkt habe, an deinem wunderschönen Finger sehen.” Mel hob ihre Hand. “Soo schön ist mein Finger nun auch nicht, aber du hast Recht, er hat schon was magisches.” Mit diesem Wort tippte sie ihm auf die Nase. John stieß die letzte Tür zum Schlafzimmer auf und schlich langsam zum Bett. “Ich möchte das diese Nacht etwas Besonderes wird.”- “John, jede Minute ist etwas Besonderes, aber nur wenn ich sie mit dir verbringen kann.”- “Ich werde ja schon ganz rot.” Sie kam dicht an sein Gesicht und berührte seine Wange mit ihren kalten Fingern. Ihr Atem legte sich sanft auf seine kalte Haut. “Nein, das muss ich dich leider enttäuschen. Du bist kein bisschen rot.”- “Das ist ein Nachteil als Vampir.”, sie grinste ihm ins Gesicht. “John, willst du mich nicht endlich auf dein Bett legen? Meine Kniekehlen tun langsam weh.”- “Oh tut mir leid.” John ging zum Bett und legte Mel langsam auf das Bett. Er küsste sie sanft auf die Stirn. “Mel, ich will mein Leben mit dir teilen. Alles was ich besitze soll auch dir gehören.”, sie grinste. Sie legte ihren Mund an seinen Hals und öffnete ihn. Es war ein leichtes knabbern, was ihm aber nicht weh tat. Er mochte es, es war beruhigend. Weil er wusste das Mel es war, die seinen Hals berührte. Er öffnete sein Hemd, seine Hände wanderten langsam die Knopfreihe hinunter und öffnete alle Knöpfe. Mel lag einfach nur da und beobachtete ihn dabei wie er seine weiße, kalte Brust entblößte. Sie berührte die stählernen Muskeln und sah wie sich eine leichte Gänsehaut entstand. Mel genoss dies, sie wusste das sie das tat was auch John mochte. Dann zog sie ihr Oberteil aus und legte sich auf den Rücken und wartete bis sie Johns Körper spüren konnte. John kam langsam auf sie zu und legte sich langsam auf Mel herauf. Sie lagen eine Weile einfach nur da und küssten sich. “Mel, du bist einfach das wunderschönste Wesen was ich je gesehen haben.”- “Hoffentlich auf das einzige.”Ihr Atem stockte, seine Nähe war einfach unbeschreiblich. Plötzlich zog er sich langsam zurück. “Was ist los?”, fragte Mel ihn etwas ängstlich. “Ich weiß nicht ob es richtig ist.”, seine Hände sammelten das Hemd auf, das zerknüllt auf dem Boden lag. “Ich liebe dich, Mel. Aber ich finde wir sollten uns damit Zeit lassen.”- “Wieso? Du brauchst jetzt keine Angst mehr haben, ich bin jetzt auch so wie du und ich bin froh ein Vampir zu sein.” John lachte kurz auf: “Wie kann man darüber froh sein?!”, er drehte sich langsam weg. Doch Mel sprang auf und war blitzartig bei ihm, sie konnte selber nicht glauben was sie gerade getan hatte: “Ich bin froh darüber, weil ich jetzt den Rest meines Lebens bei dir sein kann. Ohne immer zu Angst zu haben das du dich irgendwann selber umbringst weil du dich nicht beherrschen konntest.”- “Aber was anderes hätte ich dann auch nicht verdient.”, eine Träne rann über seine Wange. “Doch John, du hast was anderes verdient!”, Mel ging langsam auf ihn zu und drückte ihn etwas wirsch gegen ihre Brust. “Ich weiß das du dir immerzu die Schuld an allem gibst, aber vertrau mir, mich wirst du den Reste DEINES Lebens nicht mehr los.”, sie küsste ihn auf den Mund. [Was sagt sie nur? Ich bin ein Monster und ich habe schon viele Menschen umgebracht. Sie weiß nicht wie mein Leben in den letzten Jahren war.] “Mel, du weißt nicht wie mein Leben in den letzten Jahren war.”, sein Mund löste sich von ihrem. “John, ich will es auch nicht wissen. Es geht mich nichts an und außerdem zählt für mich nur das hier und jetzt. Und im Moment stehe ich hier, mit dir und ich verspüre so eine Liebe in mir das ich fast auffressen würde.” Sie grinste. Wie John dieses Grinsen liebte, kann niemand verstehen. Denn Mel war die Erste die ihn nicht als Monster sah, ihr Grinsen hatte etwas Beruhigendes und etwas Befreiendes. Er würde sie einfach für alle Zeiten lieben müssen.. Und er würde es auch tun.

Kapitel 18

John sah mich verwirrt an, was tat ich das er so verwirrt dastand und nicht wusste was er sagen solle.
Ich liebte ihn. So sehr das ich es selbst nicht beschreiben konnte, also würde mich diese Phase an ihm auch nicht weiter stören. “Weißt du John, als du mich das erste mal gerettet hast wusste ich schon das du etwas besonderes bist und jetzt lass uns bitte von etwas anderem reden. Ich habe Hunger.”, wie plump das aus meinem Mund kam, es hörte sich fast so an als wenn ich nichts anderes zu tun hatte außer zu essen. Aber als Vampir würde ich wohl öfter Hunger verspüren, als ich es als Mensch getan habe. “Ist das eigentlich normal in den ersten Stunden, das ich alle Zeit Hunger habe?”, fragte ich etwas verlegen. “Das legt sich bald wieder, Liebling. Ich weiß das es am Anfang schwer ist, aber du wirst irgendwann auch für längere Zeit auf Blut verzichten können.” Bei dem Wort Blut, spürte ich wieder den Druck auf meiner Zunge. Ich konnte kaum reden mit den langen Reißzähnen, außerdem war es mir unangenehm: “Ist es auch normal das meine Zähne bei dem Wort schon länger werden.”- “Mel…”, er lachte: “Du bist noch ein Jüngling. Auch das ist normal. Früher, als du noch Normal warst, ist dir bei deinem Lieblingsessen auch das Wasser im Mund zusammen gelaufen, richtig? So ist das jetzt auch.”- “Muss das sein? Das ist doch total unnütz.”- “Das kannst du dir leider nicht aussuchen.”- “Na toll!”, ich grinste ihn an. “Das hättest du mir auch früher sagen können.”Dann hätte ich mir das mit dem Vampir-Dasein noch einmal überlegt.”, mein Mund verzog sich zu einem breitem Grinsen. John hingegen, schaute mich einfach nur an. Sein Blick wanderte an meinem Körper hoch und runter: “Wusstest du eigentlich, das du als Vampir fast noch sexy-er bist als, als Mensch?”- “Soll das heißen ich war früher hässlich?”, mein Gesichtsausdruck wurde nun trotzig.
John hingegen verkniff sich ein Lächeln: “Du weißt genau wie ich das meine. Ich liebe Dich als Vampir, nur noch mehr als ich es getan habe, als du noch ein Mensch warst.” Ich lächelte ihn an, ich hätte diesen Satz natürlich auch falsch verstehen können, aber ich war nicht darauf aus einen Streit mit ihm anzufangen. “Soll ich dir was sagen?”, begann ich meinen Satz, ein Lächeln entwischte mir für einen kurzen Augenblick. Es war dennoch so schnell wieder verschwunden wie es aufgetaucht war: “Ich liebe dich immer noch genau so, wie ich dich geliebt habe als ich dich das erste Mal gesehen habe.” Ich kam seinem Gesicht immer näher, in diesem einen Moment wollte ich nur noch seine Lippen auf meinen spüren und es war mit egal das meine Gedanken sich nur um Ihn und um Blut drehten. Die Gedanken überwogen dennoch. “John, ich liebe dich. Und ich will dich nie, nie in meinem restlichen, langen Leben verlieren. Ohne dich wäre es sowieso unmöglich zu überleben. Von wem sollte ich denn sonst auch Blut bekommen?”, ich zog meine Augenbrauen hoch und einen Mundwinkel. Hoffentlich verstand er es nicht falsch. Denn meine Ironie war immer sehr schwer hinaus zuhören. John blickte mir in die Augen, ohne einmal zu blinzeln [Wie macht er das nur?]. Plötzlich wich sein Blick über meine Haare, zu meiner Schulter und in den Raum hinter mir. “Wie war das!? Nathan ist dein Bruder richtig?”- “Ja, wieso? Zumindest hat er es gesagt.”- “Ich finde es ist nicht brüderlich seine Schwester hinterrücks anzufallen.” Ich konnte mich gerade noch im richtigen Moment umdrehen um zusehen, dass Nathan in Werwolfgestalt auf mich zu raste und mit geöffnetem Mund in mein Gesicht sprang. Ich spürte seine Zähne in meinen Wangen. “Verdammt! Nathan was tust du da?”, ich schrie ich so laut ich konnte. Dann wurde Nathans Körper weg gestoßen und seine Zähne rissen mir große Risse in die Wangen, die aber gleich wieder verschwanden [Ein Vampir zu sein hat doch seine Vorteile]. Ich richtete mich langsam auf und konnte verfolgen wie Nathan und John auf dem engen Flur ihren Kampf autrugen. “Stopp!”, ich wusste nicht wieso dieses Wort aus meinem Mund gekommen war, aber in meinem Inneren wollte ich nicht das sich die Beiden hassten. Ich wusste aber auch genauso wenig, wieso ich nicht böse auf Nathan war. Warum konnte ich ihn verstehen das er mich umbringen wollte? Das war im Moment alles etwas zu viel. Ich schloss meine Augen und die Dunkelheit umfing mich. Als ich meine Augen wieder öffnete, lag ich nicht mehr auf dem Flur. Ich war in Johns Wohnung. Moment wie war ich hierher gekommen, eben lag ich doch noch auf dem Flur. “John!? John! Wo bist du?”, ich schrak auf. “Liebling, du bist wach.”, John kam gerade aus derKüche geschlendert, mit zwei Bechern in der Hand. Ich konnte die Flüssigkeit nicht genau erkennen, aber ich vermutete das es Blut war, der Farbe nach zu urteilen [Warum kann es nicht Kirschsaft sein?!]. “Hier, Liebling. Gegen den Schrecken.”, John reichte mir einen der Becher. “Ich weiß das Blut mich sättigt, aber hast du vielleicht noch etwas anderes hier? Ich habe im Moment keinen Appetit.”, ich schüttelte meinen Kopf als ich in den hohen Becher hinein schaute. “Mel. Du darfst dich nicht gegen den Drang wehren.”- “Tue ich nicht, ich habe im Moment bloß keinen Appetit auf Blut.”- “Wie meinst du das?”, John schaute etwas Verdutzt. “Da gibt’s nichts falsch zu verstehen, ich will jetzt kein Blut trinken. Ich hätte jetzt lieber Bratkartoffel oder eine Bohnensuppe.”, wie kam ich nur auf Bratkartoffeln in so einer Situation? “Moment, ich muss das mal eben Verdauen. Du hast kein Hunger auf Blut. Und du willst lieber Bratkartoffeln oder Bohnensuppe.”- “Ja, ist das so schlimm?”, ich fuhr mir mit einer Hand durch meine Haare. John hingegen fing plötzlich an zu Lächeln. “Was ist los? Warum freust du dich auf einmal so?”- “Blut.Blut.Blut.Blut.Blut.”, das er dieses Wort immer wiederholte verstand ich nicht. “Warum sagst du andauernd Blut?”- “Tun deine Zähne weh? Oder spürst du einen Druck auf deiner Zunge?”- “Nein, wieso?”- “Mel, du bist kein Vampir mehr!”- “Natürlich bin ich noch ein Vampir.”, ich schaute ihn verdutzt an, wie konnte er nur davon ausgehen das ich kein Vampir mehr war [Ich bin kein Vampir mehr? Das ich nicht lache.]? “Nein, du bist kein Vampir mehr! Das Blut was du von Nathan vor ein paar Stunden getrunken hast, hat alles wieder rückgängig gemacht. Deswegen kann ich auch wieder dein Blut zirkulieren und dein Herz schlagen hören.”- “Und das konntest du vorher nicht?”- “Nicht so deutlich.”, ich sprang aus meiner jetzigen Position auf und rannte in das Badezimmer. Der Spiegel zeigte mir mein Spiegelbild und doch hatte ich mich verändert. “AH!”, ich brach in Tränen aus, eigentlich sollte ich mich freuen, darüber das ich wieder meine Eltern besuchen konnte ohne dauernd nur ihr Blut hören zu müssen und mir vorstellen zu müssen wie ich mich über sie beugte und ihnen jegliches Leben aussaugte. Doch ich konnte mich nicht freuen, ich ließ mich zu Boden gleiten und kauerte mich zusammen. Die Tränen rannen nur so über mein Gesicht und ich schloss meine Augen um nicht länger meine Umgebung wahr zunehmen. Dann spürte ich eine Hand auf meinem Arm, ich wusste das es John war. Ich drehte mich ihm zu und legte mein Gesicht an seine Brust, er strich mir ruhig durch meine Haare, doch dies hatte nicht den gewünschten Effekt. Ich musste nur noch mehr weinen, so das meine Augen anfingen zu schmerzen. Ich befürchtete das ich Ziegelsteine weinte, so sehr schmerzte jede einzelne Träne.
“Mein Liebling, sei doch froh das du nicht mit diesem Fluch befallen bist.”, flüsterte John leise in mein Ohr. “John! Wie kann ich darüber fröhlich sein?! Ich werde dich irgendwann verlieren und ich werde älter. Würdest du mich noch lieben wenn ich eine alte Frau bin?!”, meine Tränen nahmen mir meine Stimme, John hingegen klammerte sich nur noch mehr an mir fest: “Mel, ich würde dich immer lieben, auch als alte Frau und ich würde dich in den letzten Tagen deines Lebens pflegen und auf dich acht geben. Solange du ein normaler Mensch bist.”- “Aber ich will so sein wie du! Ich will es! Ich wollte und ich will es! Ich habe Angst vor der Zukunft und vor dem Tod? Jeden Tag, an dem ich erwache und Normal bin, habe ich Angst das mir etwas passiert und ich nicht mehr mit dir zusammen sein kann.”- “Oh meine Liebste, du machst dir zu viele Sorgen.”, er nahm mich in den Arm. Mein Ohr lag nun genau an seiner Brust, ich konnte sein Herz schlagen hören. Ich fühlte mich plötzlich geborgen und ich wollte schlafen. Schlafen und wieder aufwachen, feststellen das alles ein Traum war. Ich schloss die Augen und entspannte mich, doch die Tränen rannten mir weiterhin über die Wange und ließen mich nicht zur Ruhe kommen. “John, ich will einen Moment alleine sein.”, sagte ich leise und doch so das er mich deutlich hören konnte. Er blieb dennoch sitzen und hielt mich nur im Arm. Seine Hand wanderte immer weiter meinen Kopf rauf und runter, er wollte mich einfach nur beruhigen. Aber meine Augen wollten nicht aufhören zu tränen. “Ich brauche ein Telefon.”, sagte ich plötzlich ohne jeglichen Grund. John schaute mich nur entrüstet an. “Wieso?”- “Ich will mit Jemandem über all das reden.”, meine Tränen liefen an meinem Hals hinunter. “Du kannst mit Niemandem darüber reden.”- “Ich muss.”- “Du kannst aber nicht!”- “Ich will aber!”, wir stritten uns wie Kinder. Doch am Ende gab John nach und stand auf. Er ging aus der Tür und verschloss sie hinter sich um mich einen Moment alleine zu lassen. Doch mein Trick hatte funktioniert, er war hinaus gegangen um das Telefon zu holen. Ich stand langsam auf und ging zur Tür um sie abzuschließen. Als ich hören konnte, das ich die Tür geschlossen hatte. Begab ich mich wieder auf den Weg zum Spiegel um noch einmal sicher zu gehen, das ich doch nicht so war wie John. Nicht so unheimlich, romantisch, mystisch, geheimnisvoll. Eben alles was ein Vampir an sich hatte, was ihn attraktiv machte. Doch nichts traf auf mich zu, ich war einfach nur Melanie. So wie sie davor auch war, bevor sie John getroffen hatte und Nathan sie entführt hatte. Als sie noch mit Cole zusammen war. Der Name ließ mich schaudern, Cole. Was er jetzt wohl in diesem Moment tat [Warum frag ich mich das? Er wollte mich Vergewaltigen.]? Ich öffnete das kleine Schränkchen neben dem Waschbecken. Was konnte ich tun um doch noch ein Vampir zu werden? Ich wollte es unbedingt! Ich könnte mir die Pulsadern aufschneiden und warten bis John mich rettet und mir sein Blut gibt. Aber ich muss vorher gestorben sein [Mel, du übertriffst dich mal wieder selbst. Wie kannst du nur so dumm sein und es wirklich darauf anlegen?]. Doch zu diesem Zeitpunkt war mein Gedächnis ausgeschaltet und ich wollte alles tun, damit ich ein Teil von Johns Leben sein konnte ohne irgendwann Alt zu werden und dann zu sterben. Ich wollte für immer so sein wie ich jetzt war. Ich suchte in dem kleinen Schränken also nach etwas spitzem oder scharfen. Und was ich fand, war mehr als nützlich. Rasierklingen [Ich hätte nie damit gerechnet das Vampire Rasierklingen besitzen. Brauchen die die überhaupt?]. Dann setzte ich an meinem Arm an und wollte gerade die Klinge durch mein Fleisch ziehen, als es an der Tür klopfte. “Mel, mach doch bitte die Tür wieder auf.”, erklang es leise hinter der Tür. “Nein, lass mich bitte einen Moment allein.”, meine Tränen waren getrocknet, dennoch brach meine Stimme. “Bitte, lass mich rein.”- “Nein.”, ich versuchte mich kurz zu fassen, damit meine Stimme nicht überansprucht wurde, ich würde sie später noch dringend brauchen. “Bitte, mein Liebling.”- “Nein.” Und somit war das Gespräch beendet. Ich hörte die schweren Schritte, die sich entfernten. Ich musste ihn verletzt haben, doch dies war mir zu diesem Zeitpunkt egal, ich wollte mein Leben mit ihm verbringen. Dann setzte ich die Klinge langsam wieder an meinen Arm [Will ich das jetzt wirklich tun?], als ich das kalte Aluminium an meinem Arm fühlte riss ich mit einer schnellen Bewegung einen Tiefen Schnitt in meinem Arm. Merkwürdigerweise schmerzte es nicht. Ich fühlte nur wie das Blut förmlich aus mir hinaus spritze. Dann setze ich noch ein zweites und ein drittes Mal an. Und dann legte ich mich einfach nur auf den kalten Boden um zu warten das die Dunkelheit mich ein weiteres Mal überfiel. Dann hörte ich ein dumpfes Klopfen an der Tür, doch dieses Mal war es energischer: “Liebste, ist alles in Ordnung mit dir?”, erklang die Stimme. John, ich werde bald bei dir sein. Ich liebte ihn wirklich, so sehr das ich mein totes Leben mit ihm verbringen wollte und das für immer. Ich nickte nur, obwohl mir bewusst war das er es nicht sehen konnte. Dann hörte ich nichts mehr, mein Leben rauschte an mir vorbei, so wie das Blut aus mir hinaus lief. Ich verlor die Kraft in meinem Körper er lag einfach nur schlaff auf dem Boden. Ich spürte die Nässe die mich umgab, Blut. In meinen Gedanken erschien John, immer und immer wieder. Lass es so funktionieren wie ich es wollte. Dann konnte ich noch sehen wie sich die Tür öffnete, aber dann schlossen sich meine Augen.

Kapitel 19

Warum tat sie das? Warum wollte sie nur so sein wie er? Er konnte es nicht verstehen, was war an seinem Leben so erlebenswert. Sein Blick wanderte in dem Raum umher, als wenn er etwas suchte. Doch er wusste was er suchte und bereits gefunden hatte, der leblose Körper dieser wunderschönen, blassen Frau sie Blutumströmt in seinem Badezimmer lag. Das Blut was er sehen konnte, forderte seine gesamte Kraft. Er wollte sich nicht verlieren, nicht alles trinken. Nur einen Schluck. Er kniete sich neben diesen leblosen Körper. Kannte er diese Frau? Sie kam ihm so völlig fremd vor, so jemanden hätte er niemals kennen lernen wollen, der sich einfach so das Leben nehmen wollte. Aber warum in seiner Wohnung. Das war die Tatsache die ihn stutzen ließ. Er muss sie gekannt haben, sonst wäre sie nicht hier. John blickte in das wunderschöne Gesicht, diese Frau sah aus als würde sie schlafen. Wie gerne würde er sich jetzt einfach neben sie legen und das Blut spüren was ihn umgab.
Dann erinnerte er sich wieder. Diese Frau hieß Melanie und er liebte sie, doch sie lag da. Still. Schlafend. Was konnte er tun um sie zu retten? Er überlegte einen Moment. Natürlich, sie müsste sein Blut trinken, damit sie so wie er wurde und er endlich seine Höllen Prinzessin gefunden hatte. Warum Höllen Prinzessin? Er kannte es nicht, diese Worte. Sie waren ihm völlig fremd. Wer brachte ihn dazu so zu denken. Er kniete sich neben Melanie und nahm ihren Kopf auf den einen Arm und öffnete mit der anderen Hand ihren Mund ein wenig, damit er sein Blut hineinträufeln konnte. Er legte nun einen Arm an seinen Mund und biss hinein um ein wenig Blut opfern zu können. Dann legte er ihr den Arm an ihren Mund und wartete. Es passierte nichts. Keine Regung in ihrem Gesicht. Nichts.Er nahm seinen Arm aus ihrem Mund und schaute noch einmal nach ob er auch eine Vene getroffen hatte, doch das Blut floss. Was lief hier falsch? Warum wachte sie nicht wieder auf? Warum regte sie sich nicht? Er konnte es nicht verstehen, bisher hatte es immer funktioniert. Bei jeder Person die er gefunden hatte, mit der er Mitleid hatte. Bei Melanie war es aber bisher noch nicht so gewesen, zumindest konnte er sich nicht daran erinnern. Er wusste nur das er sie gerne mochte, er mochte sie nicht nur gerne, er liebte sie. Doch diese Seite von ihr, kannte er nicht. Sie war ihm auf einmal so fremd. Plötzlich fiel ihm auf, das er seinen Arm immer noch nicht wieder an ihren Mund gelegt hatte. Ihm wurde bewusst das, wenn er es nicht sofort tun würde, das er sie sterben lassen würde. Das seine Liebe erlöschen würde und das er verzweifeln würde. Außerdem wusste er, das sie etwas ähnliches bereits vorher für ihn getan hatte. Er musste sie einfach zurückholen.
Wieder biss er sich in den Arm, um vielleicht noch ein bisschen mehr Blut zum fließen zu bringen.
Dann legte er seinen Arm behutsam an ihren Mund und versuchte es noch einmal, und diesmal lief das Blut schneller und flüssiger in ihren Mund. Er konnte sie nicht zum Schlucken bringen, aber er wusste sie würde reagieren. Dann, nach einigen Minuten, tat sich etwas in ihrem Gesicht. Sie verzog es. Vielleicht war es Freude oder auch Ekel, aber ihre Mimik veränderte sich. Plötzlich, und doch wusste er das er es endlich geschafft hatte. Sie lebte. Auch wenn sie jetzt einer von seiner Art war, sie war wieder bei ihm. Aus ihrem Mund kam nur ein leises Stimmchen, dennoch konnte er sie doch genau verstehen: “Ich dachte, du schaffst es nicht mehr.”- “Was sollte ich schaffen?”, brachte er heraus, er war noch viel zu überwältigt von dem was gerade passiert war. “Du hast mich gerettet. Es hat funktioniert.”- “Was hat funktioniert?”- “Mein Plan.”, brachte sie mit etwas mehr Kraft heraus. John ließ sich die Worte durch den Kopf gehen, er achtete auf ihren Arm um sicher zu gehen das die Blutung stoppte. Die Wunde verschloss sich. Es wäre wie ein Wunder für ihn gewesen, hätte er es nicht schon öfter mit erlebt. “Du hattest es alles geplant?”, sagte er nur als er die Worte von Melanie verinnerlicht hatte. “Ja, ich wollte nicht länger ohne dich sein.”- “Du hättest dich umbringen können. Du hast dich umgebracht!”, den letzten Satz brachte er mit so viel Zorn heraus, er hätte sich fast vor sich selber erschreckt, hätte er nicht gewusst das diese Worte aus seinem Mund gekommen waren. “Ich wollte für Immer mit dir zusammen sein. Für immer. So wie wir für immer zusammen sein hätten können, wäre ich nicht wieder Normal geworden.”, Tränen standen in ihren Augen, sie musste nur einmal blinzeln, dann wäre ihr die gesamte Flüssigkeit über das Gesicht gelaufen. Meine Augen brannten. Nur von der Flüssigkeit konnte ich sie bald nicht mehr öffnen und ich versuchte es auch nicht mehr. Ich ließ meine Augen einfach geschlossen, es war in diesem Zeitpunkt wohl auch das richtige. Ich wollte nicht in Johns Gesicht schauen, ich konnte mir schon denken was er empfand. Trauer, Angst und er verstand mich nicht. Ich konnte es verstehen, erst jetzt fragte ich mich was das sollte [Das habe ich dir doch gesagt Mel, es bringt dir überhaupt nichts wenn du das machst. Du hättest auch so mit ihm zusammen sein können]. Und Verdammt mein inneres Stimmchen hatte Recht. Ich konnte John verstehen warum er froh gewesen war das ich nicht so wie er war. Er wollte zwar für immer mit mir zusammen sein, aber nicht als Vampir. Er hasste sein Vampir Leben und so hätte er vielleicht an meinem Sterbebett die Möglichkeit gehabt auch mit seinem Leben abzuschließen. “Wir hätten auch “für immer” zusammen sein können wenn du Normal geblieben wärst. Die Unendlichkeit ist lang und ich hoffe das du es irgendwann bereust.”, John brach ab, er wollte nicht weiter darüber nachdenken: “Und doch liebe ich dich, so wie ich dich noch nie zuvor geliebt habe.”. Ich liebte seine Stimme, aber ich wollte diesen Moment nicht zerstören. Nicht nachdem was ich eben gerade noch angerichtet hatte. Es wunderte mich das er mich immer noch liebte. Ich konnte es nicht verstehen. Ich hatte ihm so viele Sorgen bereitet und ihn dauernd auf die Probe gestellt. Wieso konnte er mich denn noch lieben? “John? Ich weiß das klingt jetzt vielleicht überflüssig, nachdem was ich eben angestellt habe, aber das “Bis das der Tod uns scheidet” war noch nie etwas für mich. Seit dem du in mein Leben getreten bist wollte ich immer nur so sein wie du.”, ich konnte langsam wieder meine Augen öffnen und ihm in seine Augen schauen. Auch er verkniff sich ein paar kleine Tränen. “Wie kann man sich wünschen so zu sein wie ich bin? Das ist ein Fluch und kein Segen.”, über seine Wange flog eine Träne die mir auf mein Gesicht fiel. “John, es ist genauso wie mit dieser Träne, irgendwann landet mein Leben auf einem harten Untergrund und ich werde fort sein. Wenn ich so bin wie du wird es nicht so kommen, so kann uns nur ein Holzpflock trennen und deswegen will ich so sein. Außerdem ist es ein Segen. So schenkt uns Gott ein zweites Leben. Vielleicht haben wir noch etwas zu erfüllen und er wird uns erst zu sich lassen wenn wir dies erfüllt haben. Und in unserem Fall ist das unser kennenlernen gewesen und…”, ich richtete mich auf um ihm genau in die Augen blicken zu können: “…unsere Heirat.”, ich gab ihm einen Kuss. Der Kuss dauerte Ewigkeiten, zumindest fühlte es sich so an nachdem ich gestorben und wieder auferstanden war. “Mel, ich weiß das du es für uns getan hast. Dennoch hättest du es nicht tun müssen, ich wäre für immer bei dir bleiben.”, er gab mir einen Kuss auf die Stirn. “John, sei ehrlich zu dir. Hättest du mich noch geliebt wenn ich eine Alte Frau geworden wäre.”, ich schaute ihn fragend an und doch äußerte sich auf Johns Gesicht nichts was dagegen sprach. Doch dann schüttelte er den Kopf und blickte auf den Boden. “Ich weiß es nicht. Mel, ich weiß es nicht.”-“Siehst du? Davor habe ich Angst gehabt.”, ich blickte ihm tief in die Augen. Ich liebte ihn, immer noch, und das obwohl ich nun wusste das er mich nicht geliebt hätte wenn ich älter geworden wäre. Er nahm mich nur in den Arm, das war mir Recht. Ich wollte nur noch ihn spüren, nichts anderes. Dann verfielen wir in die dunkle Umgebung und küssten uns. Die Küsse wurde immer stürmischer und unaufhaltsam. Wir standen auf und gingen langsam zu seinem Bett, ohne voneinander zu lassen. Wir küssten uns immer wieder und immer wilder. Dann landeten wir auf seinem Bett, es war weich und groß [John!John!John!]. Meine Gedanken kreisen nur noch um ihn, ich wollte nur noch ihn spüren, am liebsten auch ein Teil von ihm sein. “John…”, brachte ich leise heraus, doch er drückte mir seinen Zeigefinger auf die Lippen. Ich denke es sollte heißen das ich meinen Mund halten und es genießen sollte.

Kapitel 20

Am nächsten Morgen wachten wir nebeneinander auf. In meinem Traum war es damals anders gewesen. Aber ich war froh das es sich anders abgespielt hatte, noch einmal diesen Horror durchzumachen würde nicht einfach sein, aber es war ja nur ein Traum. Ich drehte mich zu John um, beugte mich über sein Gesicht und küsste ihn wach. Dann blickte ich an ihm herunter. Eine Bisswunde am Hals, bin ich das gewesen? “Tut mir leid.”, sagte ich etwas verlegen. “Was tut dir leid?”- “Na das mit deinem Hals.”, ich wanderte mit meinem Händen an die Stelle und tastete sie ab. “Ach das. Das macht nichts, du hattest Hunger und…”, er schloss die Augen. “John?!”, ich wurde panisch denn er hatte mitten in seinem Satz abgebrochen und bewegte sich nicht mehr. Dann schlug er seine Augen wieder auf, plötzlich und so als wenn er nur geblinzelt hatte. “John? Geht es dir gut?”, ich schaute an seinem Hals hinunter, die Stelle. Sie war fort. “Wie…”, ich war völlig verdutzt, wie hatte er das gemacht? Die Bisswunde war einfach verschwunden. “Vampir Heilkräfte. Es braucht aber seine Zeit bis du es auch kannst. Bei mir hat es um die 50 Jahre gedauert.”, er setzte sich langsam auf und blickte mir ins Gesicht. “Das dauert wirklich lange. Aber kann ich es nicht mal versuchen? Beiß mir in den Arm.”, ich reckte ihm meinen Arm entgegen. Es schaute nur verwirrt drein. “Was soll ich?”- “Mir in den Arm beißen.”, ich richtete meinem Arm genau vor seinem Mund aus. “Er nahm meinen Arm in die Hände und öffnete langsam seinen Mund legte ihn an meinen Arm. Ich machte mich bereit die beiden Zwillingsbisse zu spüren, doch statt dessen spürte ich nur seine Lippen. Es küsste mich. “Ich legte meinen Kopf in den Nacken, so das meine Kehle entblößt wurde. Er arbeitete sich von meinem Arm bis zu meinem Hals hoch. Seine Küsse wurden länger. Wollte er mir in die Kehle beißen? [Da seh’ ich doch gar nicht ob ich mich schon heilen kann oder nicht. John, denke doch mal nach!] Ich atmete schneller und ungleichmäßig. Dann hielt ich die Luft an, im ersten Moment fiel es mir nicht auf aber dann wurde mir nach 10 Minuten klar, dass ich eigentlich gar nicht mehr atmen musste. Ich wollte aber atmen, ich war es gewohnt und es war merkwürdig, dass ich meine Brust nicht mehr heben und senken brauchte. “Alles in Ordnung mit dir?”, John ließ meinen Hals, Hals sein und konzentrierte sich auf mich. “Na ja, ich habe gerade herausgefunden das ich nicht mehr atmen brauche und… Hey, lass uns an den Pazifik ziehen und eine Tauchschule aufmachen. Wir werden berühmt!”, ich fing an zu lachen. Hoffentlich wusste er, dass es nur ein Scherz gewesen war. “Ich hab es schon mal probiert, hat aber nichts gebracht. Außerdem musst du nach ein paar Jahren weiter ziehen, sonst würde auffallen das du nicht älter wirst.”, er grinste und doch war mir klar das er es ein wenig ernst meinte. Ich schnaufte, also würde wir nach spätestens 5 Jahren immer weiterziehen müssen. “Also, sind wir sozusagen Nomaden.” Eine Minute konnte ich nur noch das leise Herzklopfen meiner Untermieter hören, denn John erwiderte nichts auf meine Aussage. Also, ich hatte wohl ins »schwarze« getroffen. “ Mel, wir werden länger hier bleiben wenn du das möchtest.”, er schaute mir tief in die Augen, vielleicht um zu verhindern das mir eine Träne die Wangen hinunter lief, doch ich musste nicht weinen. “John, ich will mit dir zusammen sein und damit ist es mir egal wo wir sind, oder was wir machen. Solange ich bei dir bin.”, ich küsste ihn zaghaft. Er lächelte nur, er musste auch nichts sagen, ich wusste was er dachte. [Du glaubst wirklich, dass du das weißt? Na, dann glaub mal.] Meine Gedanken kreisten nur noch um John (mal wieder). “Mel?” - “Hmm?”, mein Kopf auf ihn gerichtet konnte ich die Nervosität spüren die ihn durchlief. Er fing langsam an zu sprechen: “Wir werden schon bald gehen müssen.”, er näherte sich meinem Gesicht, ob er mich umarmen wollte wusste ich nicht. “Wann?”, brachte ich nur heraus. Mein Atem wurde schneller, in der Zeit in der ich auf seine Antwort wartete. “John, wann müssen wir gehen?!”, ich drängte ihn dazu, endlich mit der Sprache heraus zu rücken. Er atmete einmal tief ein und sagte: “Schon bald. Wir müssen meistens spontan gehen, da uns sonst Leute folgen könnten.” Ich konnte nicht glauben was er gerade gesagt hatte und starrte deswegen nur starr gegen die Wand. “Mel, sag doch was.”, er wirkte verzweifelt da er nicht wusste wie ich nun reagieren würde. Ich starrte immer noch einfach in der Gegend herum, meine Gedanken kreisten nur noch um das Fortgehen. Dieses Mal würde es mir aber nicht so viel ausmachen, denn ich war gerade erst in L.A. angekommen und hatte noch nicht viele Freunde gefunden. Eigentlich war mein einziger Freund John, aber das tut jetzt nicht zur Sache. “Und was ist mit meiner Familie?”, fragte ich John. Er schaute mich wieder nur traurig an. “John, sag es mir! Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!”, mein Blut stieg mir in den Kopf. Die Wut die ich in dem Moment in mir trug, konnte ich nicht länger zurück halten: “John! Wir sind zusammen, da muss man sich doch die Wahrheit sagen!”, ich schnaufte. John schien zu verstehen das ich die Antwort unbedingt wissen wollte: “Deine Mutter, dein Vater… Alle werden irgendwann sterben. Nur du nicht. Du wirst sie überleben und den Schmerz ewig bei dir tragen.” [Na!? Super Aussichten auf dein späteres Leben, du hättest es dir doch noch einmal überlegen sollen ein Vampir zu sein.] Meine Kinnlade klappte herunter, mein Atem stockte. Ich würde sie alle sterben sehen oder sterben lassen? Nein, das würde ich nicht tun! “John, können wir sie nicht auch alle verwandeln und sie mit uns kommen lassen?”, in dem Moment fand ich, das es eine super Idee war, aber die Konsequenzen des ganzen vergas ich natürlich. “Nein, das können wir nicht tun Mel. Du darfst nicht vergessen, wir müssen ihnen vorher alles erzählen und was ist wenn jemand aus deiner Familie Vampirjägergene hat?”, er wirkte aufgeregt vielleicht sogar empört das ich auf so eine Idee gekommen war. Aber für mich war es im Moment ein super Plan. Ich stand auf und ging an den Kühlschrank um mir einen Drink zu gönnen. “Mel, was machst du?”, fragte er etwas verlegen. “Ich gönne mir einen “Bloody Mary”.”, ich grinste. “John, wenn wir gehen müssen, gehen wir zusammen. Ich will nur mit dir zusammen sein. Auch wenn ich meine Familie mitnehmen möchte, kann ich es nicht. Nur im ersten Moment ist es schwer zu verstehen, das sie alle irgendwann nicht mehr da sein werden.”, ich öffnete den Kühlschrank und griff nach einem Beutel Blut. Das würde das erste Mal sein, das ich aus einem Glas Blut trinken würde. Aber es machte mir nichts, solange ich keine Menschen umbringen musste um mich zu ernähren war es mir egal. “Sag mal, John?”, ich drehte mich langsam zu ihm um. “Hmm?”, brachte er heraus. “Hast du eigentlich Gläser, oder trinkst du aus den Beuteln?”, er zeigte auf einen Schrank. Ich öffnete die Schranktür und blickte auf viele Tassen, Teller und Gläser. “Warum hast du Teller?”, fragte ich etwas verwirrt. “Mel, Tarnung?!”, er schüttelte den Kopf und grinste. [Da hättest du ja auch selber draufkommen können. Du kleines Dummerchen du.] Ich griff nach einem Glas, es fasst circa die Hälfte des Beutels. Das Glas war matt, so das man nicht direkt sehen konnte was sich in ihm befand. Ich drückte behutsam etwas Blut aus dem dünnen Verschluss des Blut Beutels. Als das Glas halbvoll war, verschloss ich den Beutel (eine Art Stöpsel, die John wohl “erfunden” hatte.) und legte ihn zurück in den Kühlschrank. Der Geruch des Blutes strömte zu mir herüber, einerseits begehrte ich diese Flüssigkeit die sich in diesem großen Glas befand, andererseits ekelte ich mich davor zu trinken. Ich war nur froh das ich kein “richtiges” Blut trinken musste. Denn mir vorzustellen wie es sich anfühlte in einen Hals zu beißen und das frische… Meine Zähne wurden auf einmal länger [Mel! Das war auch gerade besonders schlau von dir. Sich vorzustellen wie du einen Menschen beißt. Sehr schlau!] . “Ah!”, meine Zähne stießen gegen meine Zunge, mein Zahnfleisch fühlte sich an, als wenn es mir von den Zahnwurzeln platzen würde, und meine Augen fingen an zu tränen. “Mel? Alles in Ordnung mit dir?”, John kam zu mir herüber. Er stand urplötzlich neben mir, ich erschrak mich ein wenig, denn ich war noch nicht an die schnellen Bewegungen gewöhnt. “Alles tut weh! Unternehm’ was dagegen! Bitte!”, nun fing ich wirklich an zu weinen, nie hätte ich mir die erste »richtige« Verwandlung so schlimm vorgestellt. “Ich kann nicht, ich kann dich nur beruhigen. Irgendwann ist es nicht mehr so schlimm, irgendwann wird es überhaupt nicht mehr weh tun.”, er legte seinen Arm um meine Schulter. “Woher willst du das wissen?”, ich schaute in sein Gesicht, er lächelte. Vielleicht um mich zu beruhigen, doch im Moment beruhigte mich nichts. “Ich weiß es, weil ich dasselbe durchgemacht habe.”, er nahm mein Glas und setzte es an meinen Mund. Das Blut floss in meinen Mund und meine Kehle hinunter. Als ich es spürte, wurde ich auf der Stelle ruhiger und die Schmerzen wurden weniger. Als er das Glas wieder von meinen Lippen nahm, war es leer. “Woher wusstest du…?”, noch von dem Geschmack des Blutes geblendet, konnte ich nicht klar denken. Aber ich sammelte mich schnell wieder um meine Frage selber beantworten zu können: “Weil du das alles schon einmal durchgemacht hast.” Ich lächelte ihm in sein Gesicht, wie ich es liebte ihn einfach nur anzusehen. [Ich liebe dich!- Moment… Kann ich ihn jetzt auch noch in meinem Kopf hören?] Mein Blick wanderte zu seinen Augen und wartete auf eine Antwort, auf die normaleweise, das heißt den Mund öffnen und schließen und die Zunge bewegen damit definierbare Worte hinauskamen. Doch…
[Ja, du kannst mich hören. Das ist wieder eine neue Eigenschaft als Vampir. - Will ich denn diese Eigenschaft haben?- Manchmal hat es Nachteile, doch zwischen uns erleichtert es.] “John, das ist gruselig. Bitte lass und normal reden. Daran muss ich mich erst einmal gewöhnen.” Mein Blick wanderte wieder zum Kühlschrank und ich dachte wieder an das rote, süßliche Getränk, welches im oberen Fach lag. Ich streckte meinen Arm langsam aus, doch zog ihn schnell wieder zurück. [Nein, du willst nicht noch mehr trinken.]Ich zwang mich, gegen diesen unbekannten, aber intensiven Drang anzukämpfen. “Mel, wenn du was trinken willst, dann trink. Du kannst dich sowieso nicht dagegen wehren, außerdem willst du so nur noch mehr davon und dann kommen wahrscheinlich die Personen in der Umgebung zu schaden.”, ich wich seinem Blick aus, denn ich wusste das er Recht hatte. “Warum? Warum müssen Vampire Blut trinken? Ich mein, es hätte doch genauso gut Suppe oder so sein können.”, meine Hand wanderte wieder zum Kühlschrank um einen weiteren Blutbeutel hinauszuholen. John stand einfach nur da und schaute mir angespannt bei dem inneren Kampf meinerseits zu. Ich griff nach einem prall gefüllten Beutel und zog ihn langsam heraus. Meine Sinne spielten verrückt, der Geruch des Blutes ließ mich jedes Mal verrückt werden.
Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich wand meinen Kopf in die Richtung, aus der ich den menschlichen Geruch wahr nehmen konnte. “John?”, meine Stimme zitterte ängstlich, denn auch dieser Geruch war zu köstlich um diesem aus dem Weg zu gehen. “Bleib ruhig, ich kümmere mich darum.”, John machte sich auf den Weg zur Tür. Ich stand einfach nur mitten in der Küche und wartete auf das Eintreten oder Verlassen dieser fremden, gut riechenden Person. Als John die Tür öffnete, hörte ich genauer hin. [Mel! Mach hier nicht ein auf Agent… Du darfst nicht zuhören, das geht dich nichts an!] “Hallo John. Wie geht es dir? Alles in Ordnung? Darf ich reinkommen? Ich mein, du bist doch sicherlich alleine, oder? Ach nein, stimmt ja. Du hast ja eine neue FREUNDIN.

 

”, das Wort Freundin betonte der Fremde seltsam ironisch. Würde ich jetzt wissen wie John dabei ausgesehen hätte, hätte ich vielleicht nicht ganz so hysterisch reagiert, aber ich kann ja nun nicht durch Knochen schauen, genauso wenig wie ich mich… Moment! Ich kann. [Mel, das geht dich nichts an!] Eigentlich wollte ich nicht nach sehen, aber ich musste einfach wissen wer dieser Fremde an der Tür war. Ich ging also langsam Richtung Tür um nachzusehen wer ER war. Ich begab mich also zur Tür.
Dort stand er, dieser Fremde, aber wunderschön aussehende menschliche und zerbrechliche Mann. “Hallo?”, ich tauchte hinter John’s Rücken auf und tat so, als wenn mich der Anblick nicht beeindrucken würde. “Ah Hallo. Also John, das ist deine Freundin?

 

”, der Fremde trat einen Schritt an John vorbei, auf mich zu. Er nahm sich meine Hand und fiel auf die Knie, um mir ganz traditionell die Hand zu küssen. “Äh…”, ich glaube ich lief rot an, denn meine Wangen wurden auf einmal ganz heiß. “ André! Ja, das ist meine Freundin.”, er drehte sich langsam um. “Darf ich mich vorstellen? Ich bin André. Ich bin sterblich und bitte dich hiermit mich zu verwandeln

 

.” [Moment, hatte dieser Mensch mich gerade gebeten ihn zu verwandeln?!] “Aha…”, ich zog meine Hand aus seinem festen Griff: “…und Nein. Das werde ich nicht. Außerdem freut es mich sehr, das du ein Sterblicher bist, ich auch.” Ich müsste mich erst daran gewöhnen das ich “Unsterblich” bin, eigentlich bin ich ja auch gar nicht unsterblich, ich meine, ein Pflock kann mich in Staub auflösen. “John?”, mein Blick wanderte zu ihm. André hockte immer noch vor mir auf der Erde und versuchte meine Hand zu erwischen, die ich wie wild vor ihm hin und her wedelte, damit er sie nicht mehr in die Finger bekam. John legte seine Hand auf Andrè’s Schulter und riss ihn hoch, damit er endlich wieder auf den Beinen stand. “André, mach dich nicht lächerlich. Sie wird es nicht tun, genauso wenig wie ich es tun würde.”, mit dem Ende diesen Satzes schlug er die Tür vor dem gerade aufgestandenen, noch leicht verwirrten jungen Mann zu. “Vergiss ihn, er ist verwirrt. Er läuft mir schon seit 3 Jahren hinterher. Aber um zu zugeben, er ist einer der kleineren Probleme die uns noch bevor stehen.”, er schnaufte einmal laut aus, es waren wohl recht viele Probleme. “John, wir stehen das zusammen durch. Ich weiß, dass wir es schaffen können.” Ich kam langsam auf ihm zu und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Er umfasste mein Gesicht, wie ich dies liebte. [Nur echte Männer halten dein Gesicht mit den Händen.] “Mhm…”, ich löste mich aus seinem wunderbaren Griff: “…Es tut mir leid, aber ich hab Hunger.”, er grinste, sein Lächeln zog sich fast von einem Ohr zum anderen. “ John, ich liebe dich.”, mein Blick wanderte zu seinen wunderschönen blauen Augen. Ich wartete auf seine Antwort, doch er erwiderte nichts. “John?”, sein Blick wurde auf einmal starr.
“John!? Alles in Ordnung?”, ich fasste ihn an die Schultern, in diesem Moment lehnte er sein gesamtes Gewicht auf meine Arme. “Oh mein Gott, John!” Sein Körper wurde schwach und ich legte ihn sanft zu Boden. “Eibe…”, die Stimme von John brach ab. Er wurde immer leiser und plötzlich schlossen sich seine Augen. Sein gesamter Körper fing an zu beben und sich vor Schmerzen zu finden. Ich sprang vom Boden auf, denn ich wusste nicht was ich tun konnte. “John!”, sein Körper fing an sich zu verrenken, das Knacken seiner Knochen war das kleinere Übel, denn ich hörte wie die Knochen aus einander brachen und splitterten. Tiefe Wunden zogen sich in sein Fleisch. Ich wusste dies musste André getan haben. Ich stieg über dem zuckenden Körper hinweg und öffnete die Tür, dort stand immer noch André und grinste. Er musste wissen was passiert war, denn es wunderte ihn nicht mich in völliger Panik zu sehen. “Was kann ich tun!?”, ich schrie ihn förmlich an. Sein Gesicht wurde bleich, ich musste wirklich furchteinflößend aussehen. “Was kann ich tun?!”, meine Stimme wurde vor Zorn immer tiefer, dann war nur noch mein Atem zu hören. Die Stimme war in dem tiefen Knurren untergegangen. André fasste sich wieder und schaute mir entschlossen in mein Gesicht: “Verwandle mich.

 

” - “Nein!”, meine Stimme war immer noch tiefer als sonst, aber man konnte mich wieder verstehen. “Wieso nicht? Was spricht dagegen?

 

”, es sah aus als würde er gleich weinen und das nur weil er seinen Willen nicht bekam [Muttersöhnchen.]. “Du sprichst dagegen. Wenn du eine andere Person quälst nur um das zu bekommen was du willst.”, ich versuchte mich wieder zu beruhigen. Denn es sollte nicht zu einem Super GAU kommen, also atmete ich einmal tief ein und weitete somit meine Lungenflügel. Dies war jedoch ein fataler Fehler, denn der Geruch dieses wundervollen, eigensinnigen Menschen drang mir in die Nase. [Lass es sein! Obwohl, Niemand würde ihn vermissen.] Meine Gedanken spielten damit, wie es sein würde ihn zu töten. Aber ich musste erst wissen wie ich John von diesen Schmerzen befreien konnte: “André, was hast du ihm gegeben?”, meine Stimme wirkte ängstlich, aber nicht weil ich Angst vor André hatte- das wäre ja auch völliger Quatsch, ein Vampir hat keine Angst vor einem Menschen. André schien seine Worte zurecht zu legen: “Ich habe ihm Eibensaft gegeben.

 

” - “Was hast du?”, was sollte denn bitte eine Eibe sein, ich schaute ihn zornig und fragend an. “Eine Taxus -auch Eibe genannt- stammt von den Eibengewächsen ab. Der wissenschaftliche Name dieser Gewächse, leitete sich von dem griechischen Wort Bogen ab. Der aus Holz besteht.

 

” - “Oh, ein menschliches Lexikon. Und was kann ich dagegen tun?”, mein Blick wurde starr. “Was besteht noch aus Holz, also was du kennst? Und was ist tödlich für Vampire?

 

”, wieder erschien auf seinem Gesicht ein Lächeln. Eigentlich wusste ich was er meinte, aber ich wollte es nicht wahr haben: “Ein Pflock, aber nur wenn dieser direkt in das Herz…”, ich beendete meinen Satz nicht, denn ich hatte noch Hoffnung.
Ich drehte mich um und schoss durch die Tür. Mein Blick wanderte auf den Boden, John lag nun ganz still einfach nur da. Ein braunes Sekret lief ihm aus dem Mund. Hinter mir hörte ich ein leises Lachen: “Hm, ich würde sagen, der Eibensaft tut seinen Dienst.

 

” Ich hockte mich schleunigst neben John und überlegte einen Moment. Dann beugte ich mich einen Stück zu ihm herunter, er sollte meine Gedanken erhalten. (»John, hörst du mich? «) Ich konnte nur ein leises Rauschen wahr nehmen, fast so als wäre eine Störung auf einer Radiofrequenz. (»John, wenn du mich hörst, sag irgendwas. « - »Irgendwas.

« - »Witzbold. Ich nehme dir deine Schmerzen, ich werde dir helfen. « - »Du musst mir nicht mehr helfen, ich spüre nichts mehr: keine Schmerzen, kein Leid. Ich fühle mich umhüllt von Wolken, die Sonne strahlt mir ins Gesicht. Wie lange habe ich dies vermisst. Ich bin frei, Mel. Verstehst du? Endlich sehe ich meine Familie wieder.

« - »Aber ich habe gedacht wir sind eine Familie?! Ich liebe dich doch. «) Dann kamen keine Antworten, aber mir war es egal was er eben noch zu mir gesagt hatte. Ich würde ihn nicht gehen lassen, ich würde ihn nicht sterben lassen. Dieses Eibe machte ihn verrückt im Kopf, er würde nicht mehr wissen was er gedacht hatte. Hoffte ich zumindest.
Ich beugte mich noch ein Stück mehr über seinen Körper, drehte seinen Kopf ein Stück zur Seite und dann biss ich ihm in den Hals. Als sein Blut mir die Kehle hinunter rann spürte ich das Brennen was meinen Hals erfüllte. Doch es war auszuhalten, gerade wenn es um das Leben der Person ging die man liebte. Ich sog eine Weile bis ich das Atmen von John nicht mehr wahrnehmen konnte, ich kroch -durch die Schmerzen die nun meinen ganzen Körper durchliefen- zu dem Kühlschrank um einen Beutel Blut heraus zu holen.

Kapitel 21

Kurz vor dem Kühlschrank, konnte ich hinter mir Schritte und ein leises Lachen wahr nehmen. Ich drehte mich langsam um, denn auch meine Kraft verließ mich langsam. Hinter mir stand André er hielt etwas in der Hand, ich konnte es aber nicht erkennen. Als ich genauer hinsah konnte ich einen Holzpflock erkennen, ich sammelte meine gesamte Kraft in meinen Beinen, um nicht so ein hilfloses Opfer abzugeben und richtete mich auf. Mein gesamter Körper bebte wegen der Anstrengung. “Es tut mir leid, aber du wolltest mir nicht helfen.”, brachte er heraus und holte aus. Ich machte mich auf den stechenden Schmerz in meiner Brust bereit. Doch ich wartete vergebens, entweder er wollte mich auf die Folter spannen oder ich sollte gar nicht sterben.
Meine Augen öffneten sich langsam, ich wollte sehen wie André vor mir stand. Doch er war nicht mehr da.
Plötzlich nahm ich Schreie war, auf dem Flur. Doch ich hatte nicht mehr die Kraft um zur Tür zu kommen und nach zu sehen was vor sich ging. Meine Beine klappten unter dem Gewicht meines Körpers zusammen. [Ich bin fett!] Mein inneres Stimmchen jaulte wieder über unsinnige Dinge, doch im Moment konnte ich nicht weiter darüber nachdenken, ich schloss einfach meine Augen und fiel in die Dunkelheit.

Sie lag einfach nur da, genauso wie ihr “Freund”. Er lag in seinem eigenen Blut und sah ziemlich zusammen gefaltet aus. Ich trat einen Schritt über ihn herüber und wollte zu Melanie eilen um ihr mein Blut zu geben, doch verdammt das konnte ich nicht. Davon würde sie sterben. Wo lagern Vampire ihre Blutkonserven? Ich schaute mich um und erblickte den Kühlschrank. Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn und mir wurde bewusst wo sie es lagerten, wozu auch einen Kühlschrank in der Wohnung wenn es nicht einmal richtige Nahrung gab, außerdem wäre dann auch zu erklären warum Melanie in der Nähe lag. Ich ging schnellen Schrittes Richtung Kühlschrank um zwei Blut Beutel hinaus zu holen und meine Schwester somit zu retten. Als ich den Kühlschrank öffnete lag alles voller Beutel, alle Blutgruppen waren vertreten. (Weiß Jemand auf was für ein Blut die Beiden stehen?!) Ich nahm einfach irgendwelche Beutel, erst einmal würde ich Melanie retten. Ich öffnete den Verschluss und legte ihn an ihren Mund. Mit ein wenig Druck presste ich das Blut heraus, die wenigen Tropfen landeten in ihrem Mund und bedeckten ihre Zunge. Dann plötzlich regte sie sich und schluckte die wenigen Tropfen hinunter. Sie nahm den Beutel aus meinen Händen und presste selber hinauf, sie konnte es wirklich besser als ich. Ihre Hände pressten wie wild auf dem Beutel herum. Dann setzte sie ihn vom Mund und öffnete ihre Augen. Ich erschrak ein wenig, ließ es mir aber nicht anmerken, ihre Augen waren weiß. Dies hatte ich noch nie zuvor gesehen. Sie schaute mich an, hungrig, gierig, neugierig und ängstlich. Dann sprang sie auf und griff nach dem Beutel in meiner anderen Hand. Sie war so schnell neben IHM, diesem Blutsauger, diesem Mörder, das ich es gar nicht wahr nahm. Sie hockte sich neben ihn und öffnete den Verschluss. Der Rest ging zu schnell, ich bekam nur mit wie er die Augen öffnete und beide sich unendlich freuten sich zu sehen. Sie fielen sich in die Arme, fast so als hätten sie sich 300 Jahre nicht mehr gesehen. Dann schauten sie mir in mein Gesicht.

“Nathan.”, ich war verblüfft das er gekommen war um uns zu retten und mir das Blut gegeben hatte. “Melanie.”, sein Blick wanderte zwischen mir und John hin und her, John nickte ihm nur beiläufig zu. Es sollte wohl so viel heißen wie: Danke das du uns geholfen hast, aber jetzt kannst du gehen. Nathan verstand die Botschaft und ging, doch als er an uns vorbeikam packte ich ihm kurz am Arm und umarmte ihn. Es dauerte eine Weile bis er auch seine Arme um mich schlang, aber er tat es. Einen Schritt näher an der Familienvereinigung. “Danke.”, ich flüsterte es ihm ins Ohr. Er drückte sein Kinn in meine Schulter, er wirkte angespannt. “Vertrau mir.”, meine Stimme war so sicher, das es mich selber ein wenig schockte. Dann ließ er locker und umarmte mich so wie ein Bruder seine Schwester umarmt hätte -wenn sie sich schon ihr ganzes Leben lang kannten. Doch dann löste er sich von mir und drehte sich einfach um, ohne mir noch einmal in mein Gesicht zu sehen, und verschwand. “Danke.”, sagte ich noch einmal leise. Dann fiel die Tür in das Schloss, John hatte sie ein wenig angestoßen. Auch er hatte erst einmal genug von der Außenwelt. “John? Sei mir nicht böse, aber wo waren wir heute Morgen?”- “Wir waren beim Blut trinken und bei dem ständigen Umziehen.”, sein Blick wanderte in der Wohnung umher, dann fiel sein Blick auf seine Hand. Ein Finger war noch immer schief, die restlichen Knochen waren verheilt und wieder in ihre richtige Richtung gesprungen. John griff nach seinem Finger und ließ ihn einmal laut knacken, dann war er wieder gerade und ein ganz normaler Finger. “John?”, seine ganze Aufmerksamkeit richtete er nun auf mich. “John, ich möchte umziehen. Was hältst du davon wenn wir aufs Land ziehen, vielleicht können wir ja nach Europa. Vielleicht nach Deutschland und da fangen wir noch einmal ganz von vorne an.”, ich schaute ihn fragend an. “Vielleicht wäre es wirklich das Beste.”, sein Blick wanderte an das Fenster, es war inzwischen wieder dunkel geworden. “Bitte, lass uns hier verschwinden. Vielleicht fängt in Deutschland unser Leben neu an. Aber bitte lass uns aufs Land ziehen. Dort ist es ruhiger und wir fallen vielleicht nicht so auf wenn wir abgeschieden Leben.”, ich ging auf ihn zu um ihm meinen Arm um die Taille zu legen.
Wir standen nun beide, eng umschlungen, vor den Fenster und schauten über Los Angeles hinweg. Die Welt würde auf uns warten. Vielleicht sogar neue Abenteuer (aber bitte erst in 100 Jahren wieder).
Mein Blick wanderte in Johns Gesicht, er starrte auf den Mond sein Gesicht wirkte wie Porzellan, es waren keine Falten zu sehen. Ich kam mit meinem Mund seinem Gesicht immer näher und gab ihm einen Kuss auf seine unzerstörbare, makellose Haut. So standen wir eine Weile da, und freuten uns das wir dieses Erlebnis mit André zusammen überstanden hatten. “Du?…”, mir fielen seine Gedanken wieder ein: “Du hast vorhin, kurz bevor du von mir gegangen wärst, Dinge gedacht.”- “Ich weiß und es tut mir leid.”, sein Blick wurde traurig. “Stimmt es denn, was du gesagt hast?”, ich schaute ihn fragend an. “Was ist wenn ich sagen würde, ein wenig?”, er wendete sich mir zu und schaute mich mit seinen wunderbaren Augen an, doch nicht so fröhlich wie er mich zuvor angesehen hatte. “Es würde nichts ändern, ich würde dich trotzdem lieben.”, ich legte meine Hand auf seine Brust und nahm mit meiner anderen Hand eine Hand von ihm und legte diese auf meine Brust. Unter meinen Fingern konnte ich nichts spüren, er anscheinend auch nicht, denn er schaute mich verdutzt an. “John, wir sind verbunden. Auch wenn mein Herz nicht richtig schlägt, sind die paar Schläge die es schlägt für dich.”, ich war verliebt so wie an dem ersten Tag. Nur das es kein richtiges verliebt sein war, sondern Liebe. “Ich weiß, mein Herz schlägt nur für dich.”, er erwiderte genau das was ich mir erhofft hatte. Dann fielen wir uns in die Arme und küssten uns wild und doch leidenschaftlich genug um unsere Liebe zu teilen.
Wir landeten im Bett und hatten eine wunderschöne Nacht.

Kapitel 22

Wir wachten wieder nebeneinander auf, sowie wir es am Tag zuvor auch getan hatten. Ich hoffte das es keine Wiederholung des Tages gab. Nur das Ende könnte wiederholt werden. Ich könnte seinen Körper immer und immer wieder so genießen wie ich es letzte Nacht getan hatte. Ich drehte mich zu ihm um, doch von ihm fehlte jede Spur. Nur ein Zettel lag auf dem Kopfkissen [Oh nein, nicht schon wieder ein Brief.].
Liebe Mel,
Ich bin eben zur Blutbank unsere Vorräte sind knapp.
Du kannst dir ja vielleicht schon mal einen Kaffee machen, ich bin sofort wieder zurück.
Ach ja, die letzte Nacht war wunderschön.
Ich liebe dich

Dein John

Gott sei Dank war er nur zur Blutbank gegangen, vielleicht holte er einen großen Vorrat um schon einmal unsere Abreise zu planen. Ich stand auf und ging erst einmal unter die Dusche um mich ein wenig frisch zu machen, die letzte Nacht war anstrengend (aber auch wunderschön) gewesen. Ja, auch Vampire können schwitzen.
Als ich im Bad angekommen war, schaltete ich erst einmal das Radio ein [Die Zeit ist für dich ja völlig stehen geblieben, weißt du überhaupt noch wo Australien liegt?!].
Ich drehte es auf volle Lautstärke um die Musik auch richtig zu genießen.
Ich ging unter die Dusche und trällerte die Musik ein wenig mit: “Daisy dukes, bikinis on top. Sun-kissed skin, so hot, we’ll melt your popsicle. Lala lala.! California girls!

”, ich schrie förmlich den Refrain mit. Eines meiner Lieblingslieder als Vampir, wahrscheinlich auch nur weil es das erste Lied war was ich bis jetzt gehört hatte. Aber es war echt gut, es machte gute Laune.
Als ich unter der Dusche stand, ließ ich meine Hüften auch ein wenig kreisen, denn nur singen machte unter der Dusche keinen Spaß also “feierte” ich eine Duschparty. Alleine.
Ich bekam nicht mit wie John zurück kam, aber als ich ein leises Lachen hinter mir wahr nahm wusste ich das er zurück gekommen sein musste. Als ich mich umdrehte, schaute ich aber nicht in Johns Gesicht sondern in Nathans. “Nathan!”, mein Blick wurde panisch. Die Tür war nur leicht milchig in Höhe der Intimbereichs. Meine zwei Argumente lagen allerdings frei im Blickfeld. Ich riss die Arme hoch und bedeckte sie damit. “Hallo Mel…”, er grinste, ihm schien es kein bisschen unangenehm zu sein: “Komm doch raus.”- “Wir sind Geschwister!”, ich war leicht verwirrt ich wusste nicht was er von mir wollte. “Ich weiß das wir Geschwister sind, aber ich möchte ohne Tür mit dir reden.”, er grinste. “Nathan, ich habe nichts an!”- “Na und? Das ist ja nicht schlimm, ich kann mich auch ausziehen, vielleicht ist es dir dann ja nicht mehr peinlich.”, sein Lächeln war nun so breit das es schon fast nicht mehr zu beschreiben war. “Nathan! Nein, ich möchte nicht das du dich ausziehst, es reicht wenn du gehst!”, ich richtete meinen Arm in Richtung Ausgang. Dabei vergas ich allerdings das ich mit meinem Arm zuvor etwas bedeckt hatte, ich riss also den Arm sofort wieder runter. “Also wärest du nicht meine Schwester, hätte ich mich wahrscheinlich an dich ran gemacht.”, sein Blick wanderte meinen Körper rauf und runter. “Gott sei Dank bin ich deine Schwester.”, ich schaute ihn eindringend an. Dann drehte er sich um und ging einen Schritt, blieb kurz stehen: “Wir sprechen wann anders.”, und verschwand dann. “Zieh die Tür zu!”, rief ich ihm noch nach, denn es sollte nicht jeder Fremde hinein kommen können.
Kurze Zeit später kam John wieder, ich hatte mich währenddessen angezogen und stand vor dem Fenster um über Los Angeles schauen zu können. Ich hörte seine leisen Schritte und drehte mich um, um ihm einen wutentbrannten Blick zu zuwerfen. “Die Tür hättest du wenigstens schließen können.”, knurrte ich. “Ähm, tut mir leid, aber ich weiß nicht von was du redest?”, er wirkte wirklich leicht verwirrt. “Nathan ist gekommen, ich stand gerade unter der Dusche. Es war äußerst peinlich.”, ich sammelte mich um deutlich mit John sprechen zu können. “Oh…”, ihm ließ es auch die Schamesröte in das Gesicht steigen (eine gute Eigenschaft an ihm war, das er alles mitfühlen konnte): “…aber ich habe die Tür wirklich geschlossen.”, er sagte dies mit einer Sicherheit und Klarheit das ich gar nicht mehr in Frage stellte das er es vielleicht vergessen hatte.
“John, tut mir leid. Aber vielleicht wäre es besser wenn wir Morgen schon umziehen würden. Ich fühle mich hier nicht mehr sicher.”, mein Blick wurde wieder klar und traurig, denn sich als Vampir nicht mehr sicher zu fühlen ist meistens kein gutes Zeichen. “Ich mich auch nicht, Liebste. Vorräte habe ich bereits besorgt und Flüge gebucht ebenfalls. Die Flüge gehen Heute Abend.”, er holte einen Umschlag heraus, er hatte ihn zusammengefaltet in seiner blauen, mit Löchern übersäten Jeans getragen. “Heute Abend?”, ich war verdutzt das er dies alles in dieser kurzen Zeit hinbekommen hatte.
Er gab mir eine der Karten und schaute mich an, um zu sehen wie ich darauf reagierte. Ich kam auf ihm zu und umarmte ihn fest: “Danke, dass du so viel für mich tust. Verdammt! Ich muss noch meine gesamten Sachen packen. Was nimmst du alles mit?”, ich wurde hektisch und ließ ihn los. John hingegen schaute mich nur an und ließ sich Zeit mit der Antwort: “Ich nehme nichts mit. Ich kaufe mir dort alles neu.”, er wich meinem Blick aus, es schien ihm unangenehm zu sein. “Aber…”, ich wollte ihm widersprechen, doch ich kam nicht dazu. Er küsste mich auf den Mund und sprach dann schnell: “Und für dich werden wir auch alles neu kaufen.”- “Okay… Aber wo sollen wir dann wohnen?”, wenn er das bereits auch organisiert hatte. “Alles schon erledigt mein kleines Fledermäuschen.”- “Fledermäuschen?!”, ich zog eine Augenbraue nach oben, dieser Kosename war ja mal völlig hirnlos. “Soll ich doch lieber bei Liebling bleiben?”, er lächelte mich an, denn er wusste das er mich mit diesem Namen geärgert hatte. “Oh ja, bleib bei Liebling.”

Kapitel 22.2

Als wir am Check- In standen, dachte ich noch einmal an die letzten Wochen. Es war so viel passiert: Ich wurde entführt, ermordet, gebissen, war fast verheiratet, ziehe um und habe meinen Bruder kennen gelernt. Der mittlerweile mein größter Erzfeind ist. Da ich ein Vampir, oder auch Blutsauger, bin und er ein Werwolf. Was natürlich nicht gerade praktisch ist wenn man eine Beziehung zu seinem Bruder aufbauen will. Also musste ich wohl oder übel wieder umziehen. Weg aus Amerika einfach weg. John hatte alles organisiert. Ich wusste nicht wohin es ging und wie wir dort hinkamen. Na ja, eigentlich wusste ich wie wir hinkamen, mit dem Flugzeug sonst würden wir ja nicht am Flughafen stehen, aber es würde sich eben alles ändern.
Dann schaute ich mich um, der Flughafen war belebt. Niemand schien still zu stehen, alle liefen umher, schauten sich an und rochen so verführerisch gut. Nur eine Person roch besser als alle anderen. Eine junge Frau mit einer silbernen kleinen Handtasche. Mein Mund füllte sich, nicht nur die Zähne sondern auch mein Speichel nahmen sich den Platz den sie brauchten. Ich stieß mit dem Ellenbogen John leicht in die Rippen und er schien zu wissen was los war, denn bei ihm war es anscheinend nicht anders. »John, was sollen wir machen?«, meine Gedanken schossen in seinen Kopf, wären es keine Gedanken, wäre es vielleicht durch den gesamten Raum geflogen.Er blickte mich verwirrt und doch sicher an: „Bleib ganz ruhig, alles wird gut. Das wird noch öfter vorkommen, also mach dir keine Gedanken. Du wirst nichts tun, ich weiß das.“ Hat er das wirklich laut gesagt? Die Dame am Informationsschalter schaute uns verwirrt an. John wandte sich zu ihr um: „Unsere Tickets, zu welchem Terminal müssen wir genau?“ Die Frau schaute verwirrt auf die Tickets und dann wieder völlig erleichtert in Johns Gesicht. „Sie müssen zu Terminal 4, Sie müssen dort entlang.“ Sie reichte uns die Tickets und ließ uns von dannen ziehen. Unser Gepäck, was nur aus Handtaschen und einem Leinenbeutel bestand konnten wir so tragen. Wir gingen langsam Richtung Terminal 4 und schauten uns immer ein wenig um. Denn nicht nur ich, sondern auch John hatten das Gefühl Beobachtet zu werden. »John? Ich, Ich hab Angst. Hörst du das? Jemand redet über uns.« John nickte nur kurz, seine ganze Aufmerksamkeit war auf die Umgebung gerichtet. Die Stimmen die über uns redeten wurden immer lauter. Ich wusste nicht woher Sie kamen, aber es war merkwürdig. Die Stimmen waren mir Fremd und ich konnte sie zu keinem Gesicht hinzufügen.
Die Wegweiser zum Terminal 4, führten uns durch unbelebte Gänge, keine Menschenseele war zu hören und zu sehen. Nur diese zwei Stimmen die mir und John schon die ganze Zeit durch den Kopf flogen. Plötzlich durchflog meinen Körper ein unangenehmes Gefühl, wir wurden verfolgt. Schon seit dem wir an dem Informationsschalter gestanden hatten. „John?“, ich packte seine Hand: „Ich hab Angst. Ich fühle mich nicht wohl, überhaupt nicht. Hier läuft Niemand rum. Kein Mensch hält sich hier auf.“ John blieb abrupt stehen und wandte sich mir zu: „Wir sind gleich da. Aber mir geht es genauso wie dir.“ In dem Moment hörte ich zwei laute Geräusche, ich wusste nicht woher sie kamen und dann ganz plötzlich schmiss sich John vor mich und fing zwei kleine Pfeile auf. Er fiel zu Boden und stand so schnell wie möglich wieder auf. Ich konnte hören das wieder irgendwas geschehen würde, denn schon wieder dieses laute Geräusch, diesmal aber vier mal. John schleuderte mich umher und immer wieder ging er kurz zu Boden und stand dann sofort wieder auf. „John?!“, ich kreischte hysterisch durch den ganzen Gang. Ich wusste das Niemand uns hören würde, aber in dem Moment wollte ich auch nur noch weg. Plötzlich wieder Geräusche, Schritte und wieder dieses Geräusch. Sooft hintereinander das ich nicht mitzählen konnte. Mir flog nur ein Gedanke durch den Kopf: „Maschinengewehre“. Aber ob es wirklich so war, wusste ich nicht.
Wieder flog ich durch den Raum, John hatte mich vor etwas Unsichtbaren beschützt, nur vor was? Ich konnte ja nichts sehen. Dann zuckte er auf einmal zusammen, sein Körper fiel zu Boden. Mein Blick schnellte zu ihm, er blutete. Überall in seinem Körper waren kleine Pfeile. „John? Oh mein Gott! John?“, meine Hand schnellte an seine Wange: „Was... Was war das?“ Er sammelte seine Kraft um mit einem Atemzug zu flüstern: „Eibe.“ Was Eibe? Und in dem Moment hörte ich wieder einen Knall und zwar direkt hinter mir. Dann wurde alles schwarz.

Langsam wurde ich wieder wach, meine Arme waren auf dem Rücken gefesselt und meine Füße schmerzten. Das Stechen zog sich durch meinen ganzen Körper. Der erste Gedanke der mir durch den Kopf flog, war: » Verdammt, warum werde ich immer entführt und gefesselt und eingesperrt und niedergeschlagen und kaputt gemacht und fest gebunden und gefoltert und fast ermordet.«
Ich öffnete meine Augen denn durch mein Kopf flog ein Geräusch das ich nur allzu gut kannte. Das Knurren eines Wolfes. »Nicht schon wieder.«Ich schaute mich in der Gegend um und ließ meine Nachtsicht ein bisschen aufblitzen: „Nathan?“ Keine Reaktion nur ein Hauch von Vorwurf lag in der Luft. „Mel?“, Johns Stimme klang wimmernd und Schmerz erfüllt. „John? Wo bist du?“, meine Augen blickten hin und her, konnten aber nichts sehen. Sie waren noch nicht so ausgebildet wie bei John. „Ich bin über dir...“, am Ende versagte seine Stimme. Mein Blick schnellte nach oben, ein kleiner Tropfen Wasser landete auf meinem Gesicht, dachte ich. Plötzlich flackerte ein kleines Licht auf, ich zuckte zusammen. Diese dauernden Veränderungen. Ich schaute noch einmal zu John, um Sicher zu gehen das es ihm gut ging. Doch das tat es nicht. Ganz und gar nicht. Er hing wie ein Wal in einem Netz. Festgebunden an der Decke, so das er langsam ausbluten könnte. Seine Augen waren Blut unterlaufen und seine Hände hingen leblos hinunter. Das einzige was mir zeigte das er noch am Leben war, war das ich ein leichtes Herz pochen hören konnte. „Oh mein Gott! Was zur Hölle... John! Wie geht es dir?“, ich versuchte mich aufzurichten doch mit gefesselten Händen und Füßen war das ein wenig schwer zu bewältigen... Also, war ich gezwungen liegen zu bleiben... „Ach, soweit ganz gut. Ich hänge hier nur so rum.“, ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht, seine Stimme klang so angestrengt und ich wusste das die Anstrengung, die er aufbrachte um mir diesen Scheiß zu erzählen, verdammt groß war. „John!? Was soll das?!“

Doch wir konnten nicht weiter sprechen. Denn plötzlich stand Nathan neben mir. „Hallo Schwesterherz.“ Er würdigte mich keines Blickes sondern wandte sich gleich wieder John zu. John schloss seine Augen, als wenn er wüsste was jetzt passieren sollte. „Nathan...“, sprach ich dazwischen um ihn vielleicht ein wenig von John abzulenken, „...was hast du mit uns vor?“ Nathan schaute kurz herunter um mich zu sehen, doch wendete seinen Blick angewidert ab und sprach dann: „Mel, ich kann dich doch nicht an einen widerlichen Blutsauger verlieren, jetzt wo wir uns gerade kennen und lieben gelernt haben.“- „Nathan, nur weil ich mich jetzt anders ernähre, heißt es noch lange nicht, dass ich tot...“, ich schwieg einen Moment und musste mir erst einmal klar machen, dass ich tot war: „... bin.“ - „Du weißt genauso gut wie ich das du tot bist. Und dein geliebter John...“, Nathan zog ein Messer aus seiner Hose (wo hatte er das nur gelassen) und stach es John direkt in den Bauch: „hat es dir angetan.“ John stöhnte einmal kurz auf und blickte mich an. Seine blauen Augen, sie waren nicht blau, noch weiß. Sie waren rot. Blutrot. »Oh mein Gott, John. Es tut mir so leid. Wenn ich könnte würde ich alles zurück drehen. Vielleicht wäre es besser gewesen wenn ich nie nach L.A. gekommen wäre. Es tut mir so leid. Verzeihe mir.« Ich sandte ihm die Gedanken und hoffte auf Antwort. Doch es kam nichts, John schien zu schwach zu sein. Ich blickte ihm ins Gesicht und hoffte das er mich auch für einen kurzen Moment ansehen konnte, nur damit ich wusste das meine Gedanken bei ihm angekommen waren. Stattdessen blickte mich Nathan an und erwiderte: „Stimmt, vielleicht wäre das besser gewesen.“ Ich blickte ihm in die Augen und ich spürte wie die Aggresion in mir wuchs und ich ihm am liebsten sein Gesicht zerkratzen und ihn auseinander reißen wollte. „Du kannst mich mal.“ Ich fletschte die Zähne. Nathan wich einen Schritt zurück und starrte mich an, als wenn ihm gerade ein Geist über den Weg gelaufen war. „Was!? Noch nie einen Vampir gesehen?!“, meine Stimme war viel tiefer. Es war das erste Mal, das ich mich selber in diesem Zustand hörte. Wäre ich jetzt an Nathans Stelle, hätte ich mir wahrscheinlich in die Hose gemacht. „Es ist nur ungewohnt dich so zu sehen.“ Und dann schritt er wieder auf John zu und stach ihm immer und immer wieder in seinen Körper. Das Blut lief in Rinnsalen. Mein Gesicht war voll damit. Auch wenn es der falsche Moment war, ich bekam Hunger. Hunger auf das Blut, welches sich in meinem Gesicht Straßen baute und hinunter lief. Ich leckte mir das Blut von den Lippen und öffnete meinen Mund um vielleicht ein wenig mehr aufzufangen. Ich konnte einfach nicht anders und spürte augenblicklich den Energieschub der durch das Vampirblut in mir aufglühte. Die Seile an meinen Beinen und meinen Händen, fühlten sich nun wie Binnfäden an. Ich spürte ich konnte sie so auseinander reißen. Mit einem lauten Geräusch rissen die Seile und ich stand vor Nathan: „Du verletzt ihn?! Ich werde dich brechen und dir deinen Lebenswillen nehmen.“ Er wich wieder einen Schritt zurück um sich für seine Verwandlung bereit zu machen. „Ich wollte dich nie verletzten, noch die Menschen in deinem Umfeld. Oh endschuldige, die Untoten in deinem Umfeld. Aber du lässt mir jetzt keine andere Wahl mehr. Es wurde gerade sehr persönlich.“- „Weißt du Nathan, ich scheiß drauf.“, mein Blick wanderte zu John und ich schickte ihm noch einmal voller Hoffnung den letzten Gedanken der mir durch den Kopf flog. Er öffnete die Augen und schien Panik zu bekommen. Ich weiß, ich wollte mich opfern um ihn zu retten. Aber ich wollte nicht ohne ihn leben und so konnte ich ihn hier nicht zurück lassen: „Ich liebe dich.“, sagte ich laut und machte mich auf das Massaker bereit.

Kapitel 23

Es war so weit. Nathan riss seine Kleidung von seinem Körper und man konnte die Verwandlung mit ansehen. Es schien als wuchs jedes Haar einzeln und es musste ihm unglaublich Schmerzen bereiten. Seine Hände brachen und falteten sich zusammen, auf eine Weise die niemand sehen wollte, nur ich war eben leider mittendrin. Vor 2 Minuten war ich mir noch sicher gewesen, dass ich ihn fertig machen wollte, ihn auseinander reißen wollte. Aber jetzt, wo ich sah was für Schmerzen er litt und ich genau wusste das mich sein Biss kosten würde, verließ mich ein kleines Stück meines Willens.
Nathan brach zusammen und kniete auf dem Boden. Sein Rückrat knackte ein paar mal, es hörte sich so an, als rissen tausende von Saiten. Mich überkam die Übelkeit (Moment, konnten Vampire sich eigentlich übergeben? Und wenn ja, was spucke ich dann?) Wieso auch immer mir gerade dieser Gedanke in diesem Moment durch den Kopf ging, es ließ mich einen kleinen Augenblick an etwas anderes denken und dies half mir wieder mehr Konzentration aufzubauen.
Nathan schaute mich an, sein Körper war nun übersät von Haaren, er war ein monströses Monsterhaar. Seine Zähne waren lang und spitz und seine Augen die zuvor eine gewisse Menschlichkeit in sich trugen, waren jetzt einfach nur noch Augen eines Wolfes. Augen, die den Hass von Millionen in sich trugen.
»Du hast es nicht anders gewollt.«, schoss es mir auf einmal durch den Kopf. Ich hatte es nicht anders gewollt, ich wollte es auch immer noch nicht anders. Wenn Nathan sterben würde, könnten John und ich uns ein einigermaßen ruhiges Leben machen, es würde uns gut gehen.
Der große, schwarze Wolf mit den gebleckten Zähnen, stand einfach nur vor mir und knurrte mich an. Für jeden anderen hätte sich das Knurren wie eine Warnung angehört, für mich war es eine Einladung. „Und... Es geht los.“, flüsterte ich mir selber zu. In meinem Kopf tauchte wieder die Stimme John's auf: »Mel, tu es nicht.« Seine Stimme war nur noch so leise zuhören. Er brachte seine letzte Kraft auf. „Ich kann jetzt nicht einfach aufhören.“ Ich sagte es bewusst laut, damit ich mir selber auch ein wenig mehr Mut zusprach. „Ich liebe dich.“, war das Letzte was ich sagte, dann raste ich mit meiner gesamten Schnelligkeit und Kraft auf Nathan zu.
Die gebleckten Zähne, schnappten nach meiner Kehle, ich hörte das zuschlagen des Kiefers in der Nähe meines rechten Ohres. Sollte er mir doch den Kopf nehmen, mein Herz würde weiterschlagen und kämpfen. Meine Arme packten den gewaltigen Körper der sich weiterhin in meiner Nähe befand. Wissen was zu tun war, hatte ich leider nicht. Aber ich konnte versuchen meiner erlernten Praktiken anzuwenden, die ich während des Fernsehens und der praktischen Prüfungen in meiner Wohnung erlernt hatte. Ich drückte zu. Nathan heulte laut auf und ich hörte ein gewaltiges Knacken, welches sich mir durch Mark und Bein zog. Nathan fiel zusammen, sein Körper faltete sich. Es sah unglaublich aus. Ich wusste nicht ob ich weiter machen oder aufhören sollte, denn einerseits empfand ich Abscheu gegen den Mann der meinen Geliebten Angriff und ihn quälte, andererseits war er mein Bruder (Verdammt Mel, er ist dein Bruder. Du bist mit ihm verwandt. Sei schlau und lass es sein.). Ich ließ den Körper liegen und setzte mich erst mal hin. Auch wenn nicht viel passiert war, es hatte mich unglaublich viel Mut gekostet und ich wollte erst einmal atmen. »John.« JOHN! Ich sprang wieder auf und bewegte mich zu dem Netz hin in dem er sich befand. „Oh mein Gott, es tut mir so leid.“, ich berührte sein Gesicht und versuchte ihm ein wenig Leben zu entlocken. Aber nichts geschah. Ich riss die Netzränder aus den Nägeln in der Wand und ließ den Körper sanft in meine Arme fallen. Der Körper, der einst mein Geliebter war, hing schlaff in meinen Armen. Ich legte ihn flach auf den Boden. Was sollte ich jetzt nur tun? Voller Panik biss ich mir auf die Lippen. Mein Hirn flackerte, ich konnte nicht scharf denken. (Autsch!) Ein Bluttropfen rann an meiner Lippe hinunter, das war eindeutig zu fest. Jetzt wusste ich es! Ich küsste John und versuchte das Blut ein wenig in seinen Mund zu bekommen. Aber auch nach 5 Minuten geschah nichts. Ich löste mich für einen kurzen Augenblick und setzte dann wieder an um ihm all mein Blut zu geben, solange er Leben würde. Es kam mir vor wie 8 Stunden, bis endlich ein wenig Atem zu hören war. Doch auch nach diesem ersten Atemstoß war kein weiterer zuhören. Ich hatte zu lange gebraucht. „Oh mein Gott, John! Es tut mir so leid.“, Tränen liefen über meine Wangen, ich hatte zu lange gebraucht. Ich hatte mein Leben verloren. Ich bin einfach nicht mehr ich gewesen. Es fühlte sich plötzlich so an, als sprang ein großer Teil meiner Herzens ab und hinterließ ein riesiges Loch in meiner Brust. So große Schmerzen hatte ich nie gelitten, auch nicht als ich gestorben war, damals fühlte es sich an als würde ich in einen tiefen Schlaf fallen, aber jetzt war es anders. Ich schrie vor Schmerzen, meine Tränen schienen zu Blut zu werden. Denn der salzige Geschmack versiegte und wurde durch den Geschmack der köstlichen Flüssigkeit ersetzt. Ich hatte mein Leben verloren. Ich hatte IHN verloren.

Ich klammerte mich an seine Brust. Ich wollte nicht gehen, ich wollte ihn nicht hier lassen.

Sein lebloser Körper lag unter mir, seine Brust hebte und senkte sich nicht. Es war merkwürdig die gewohnten Bewegungen nicht zu spüren. Ich war stark, das wusste ich. Also nahm ich diesen laschen Körper und schmiss ihn, wortwörtlich, über meine Schulter. „Es tut mir leid.“, meine Schultern hingen herunter.

Mir war egal, das ich mit ihm über den gesamten Terminal gehen musste und das viele Menschen ihn sehen würden. Es war mir einfach egal. Sollten sie ihn doch sehen, mein Leben war ebenso vorüber. Wenn ich ihn nicht mehr an meiner Seite haben durfte, dann war es mir egal ob die Jäger (oder was auch immer für Gestalten hinter Vampiren her waren), mich dann auf jedenfall finden würden.

<font;telidonink>Kapitel 24</font>

Alle schrien, diese Würmer. Was brachte es ihnen zu schreien? Schreie ich, wenn mir jemand einen Holzpflock in mein Herz rammt? Nein! Ich setzte dennoch meine »Super-Geschwindigkeit« ein, denn die Security schien nicht so begeistert zu sein von meine Leichenschau. Ich rannte einfach, keine Ahnung wo hin. Ich merkte nur sein Gewicht auf meinen Schultern und das beruhigte mich ein wenig. „Ich will nach Hause.“, mein Atem ging schneller. Mama und Papa hatten mich seit meinem Auszug nicht mehr gesehen. Mit meinem jetzigen Tempo, war ich schneller als mit einem Auto.Mir kam es vor, als wäre ich seit 3 Minuten unterwegs, als ich mein Geburtsort sah. John hing immernoch einfach nur schlaff an mir herunter. Ich ging vorsichtig zur Tür, meine Augen füllten sich erneut mit Tränen [hoffentlich nicht die Bluttränen...]. Meine Hand wanderte zaghaft an die Klingel. Ich hörte Gelächter von drinnen. Meine Mutter öffnete schwungvoll die Tür und begutachtete ihren Besucher mit einem glücklichen, freundlichen Gesicht, bis sie realisierte wer wirklich vor der Tür stand. „Oh mein Gott, Mel! Bist du es wirklich? Wir dachten, du wärest Tot. Du hast dich so lange nicht gemeldet!“, ich bekam erst einmal eine schallende Ohrfeige an die Wange geknallt. „Entschuldige, Mama.“, mein Kopf schien noch weitere 20 Centimeter dem Boden näher zu kommen. Als meine Mutter endlich die gesamte Situation überblickte, konnte sie die Beine an meiner Schulter hängen sehen. „Wer ist das?!“, meine Mutter schlug die Hände an die Wangen. Entsetzter Gesichtsausdruck konnte man nicht mehr sagen, es ähnelte ziemlich dem berühmten Gemälde: „Der Schrei“.

 

„Ist er tot?“, sie sah mich entgeistert an. „Sind wir beide, nur er mehr als ich.“, ich kam langsam ins Haus. Schob mich an meiner Mutter vorbei. „Ich will in mein Zimmer.“, meine Füße trugen mich und John vorsichtig die Treppen rauf. Ich betrat vorsichtig mein Zimmer.

Sein Körper hing weiterhin schlaff über meinen Schultern. Ich legte ihn sanft auf mein Bett. „Bitte komm zu mir zurück!“, mein Schrei muss jedem in der Nachbarschaft ins Mark gekrochen seien, so wehleidige Geräusche hatte ich noch nie von mir gegeben. Ich hörte die Herzen meiner Mutter und meines Vaters unten im Wohnzimmer pochen, ich bekam Hunger. [Nein! Das kann ich nicht tun! Sie sind meine Eltern! Außerdem hätte John das nicht gewollt!] Ich schaltete meine Sinne ab und setzte mich einfach nur neben John, seine Hand war schon kalt [Sei doch ehrlich! Die war noch nie warm!]. Ich drückte sie einfach nur ganz fest. Plötzlich ging meine Zimmertür auf. Meine Mutter stand im Rahmen und kam langsam zu mir rüber geschlichen: „Mäuschen. Ich weiß das ist schwer, aber auch Vampire müssen irgendwann mal gehen.“ [Was hat sie gerade gesagt!?] Ich schaute meinte Mutter entsetzt an: „Mama?! Woher?“, nicht nur das John von mir gegangen war, Nein, auch meine Mutter wusste WAS ich war. Das wollte ich nicht! Das konnte doch nicht wahr sein: „Dein Sohn! Dein dreckiger Mistköter von Sohn hat ihn umgebracht!“ In mir stürmte ein Sturm den ich nicht aufzuhalten versuchte. Die Wut und der Zorn kamen einfach über mich.

„Schatz, ich bin auch ein Werwolf! 1. Kann ich dich riechen und 2. es gibt eben immer nur ein Alpha-Tier. Aber wenn dein „Freund“ durch einen Werwolf gestorben ist, könnte ich ihn theoretisch auch wieder zurück holen.“ Mein Körper brannte. Wieso wusste ich es nicht schon das sie ein Werwolf war, wieso hab ich es nicht gerochen als ich rein gekommen bin?! [Achte mehr auf deine Sinne! Nur weil du tot bist, heißt es nicht das du noch toter sein musst!]


Impressum

Texte: Bis auf die Rechte des Bildes liegen Alle bei mir.
Tag der Veröffentlichung: 07.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner Familie die mich in schlechten Zeiten immer wieder glücklich macht & den jenigen die dieses Buch gur finden, denn wegen ihnen schreib ich immer weiter.

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