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Mondstrahl


Innerer Monolog zum Thema Dunkelheit


Sie folgte dem Ruf der Stille,
in einer ruhehungrigen Zeit.
Im Schoß einer Trauerweide,
fand sie Ruhe und Geborgenheit.

Sie umhüllte sich mit Schatten
und atmete die Stille ein.
Ihr Leid ertrug sie schweigend
und die Hoffnung war nur klein.

Schattige Orte suchte sie auf,
nur da war sie wirklich allein.
Man sah sie kaum bei Tageslicht,
denn unscheinbar wollte sie sein.

Nur der Mondstrahl durchbrach,
die Dunkelheit in ihrem Herzen.
Er war’s, der sie nachts begleitete,
als sie quälten Seelenschmerzen.

Durchflutet mit warmen Strahlen,
sieht sie nun das „Schöne“ im Leben.
Ihren Weg hat der Mond beleuchtet,
nach Glück und Liebe will sie streben.


Schattenwelt
Innerer Monolog zum Thema Melancholie

Schatten legt sich um mich nieder,
Dunkelheit erschwert die Sicht.
Herbststürme toben immer wieder,
weit und breit kein Hoffnungslicht.

Überall stehen nackte Bäume,
nirgendwo wächst ein grünes Blatt.
In der Nacht nur böse Träume,
ich fühl mich kraftlos, müde, matt.

Lustlos möcht’ ich mich barrikadieren,
ein Hilfeschrei der im Wind verhallt.
Nach was soll ich mich orientieren,
wenn die Sonne nicht mehr strahlt.

Farblos sind die langen Wintertage,
kein Licht dass mein Herz erwärmt.
Keine Antwort auf meine Frage,
trotz Liebe die mich umschwärmt.

Kälte strömt durch Seelenräume,
erstarrt ist meine lebhafte Phantasie.
Verschwunden all die schönen Träume,
wann verlässt du mich – Melancholie?


Leichtes Vertrauen
Gedicht zum Thema Vertrauen


Ach, wie leicht hab ich vertraut,
all die Bösen nicht durchschaut
und in nimmersatter Pein,
mein Herz mit einem Schloss versehen.

Verzweiflung ruft aus leeren Räumen,
in meinem Inneren tobt ein Krieg,
wo ist der Sinn des Lebens,
wenn es kein Vertrauen gibt.

Trotz Zweifel will ich’s wagen
und such' die Spur der Harmonie,
vielleicht vertrau' ich eines Tages
und verzeih wie Gott es will.

So schenk' ich meiner Seele Frieden,
empfange Licht und Seligkeit,
dann kann ich all den Bösen,
auch gar nicht mehr so böse sein.




Singe Vöglein


Gedicht zum Thema Innenwelt


Singe Vöglein – sing für mich,
schau ich weine bitterlich.
Es gibt Sorgen die mich quälen
und von großem Leid erzählen.

Singe Vöglein – sing für mich,
sei nicht scheu und traue dich.
Lieblich klingt deine Melodie,
die mich wiegt in Harmonie.

Singe Vöglein – sing für mich,
lass mich bitte nicht im Stich.
Triller deinen fröhlichen Gesang,
lass mich träumen nächtelang.

Singe Vöglein – sing für mich,
sieh, mein Herz es öffnet sich.
Vergessen will ich meine Sorgen,
mit dir singen in den Morgen.

Sing mein Vöglein – sing für mich!


Das Haus meiner Kindheit


Erlebnisgedicht zum Thema Erinnerung


Der Anblick war so furchtbar traurig,
das alte Haus, das stand nicht mehr.
Als sei es niemals da gewesen,
war dieser Platz so still und leer.

Es war als hörte man es klagen:
„Wieso habt ihr mir das angetan?“
Nur die Wiesen und die Felder,
erinnerten wehmütig noch daran.

Verbrachte dort die schönsten Jahre,
dieser Ort war für mich ein Paradies.
Tränen standen mir in den Augen,
wie damals als ich es verlies.

Alte Freunde waren verschwunden,
der Froschteich war wie ausgedörrt.
Auf den Wiesen standen Gärten,
Müll lag da, wo er nicht hingehört.

Fort ist das Bild aus meinem Herzen,
es verwehte wie ein Blatt im Wind.
„Lebe wohl“ mein geliebtes Häuschen,
um dich werd ich weinen wie ein Kind.


Dein Versprechen


Erlebnisgedicht zum Thema Einsicht.


Dein Versprechen trägt reife Früchte,
danach hatte ich mich einst gesehnt.
Doch damals wollten sie nicht reifen
und jetzt habe ich sie abgelehnt.

Dein Versprechen trägt reife Früchte,
aber sie entschädigen mich nicht.
Zu hart war die Zeit der Stürme
und mein Seelenfester war nicht dicht.

Dein Versprechen trägt reife Früchte,
die du mir als „Süß“ andrehen willst.
Hochglanz poliert in goldenen Farben,
damit du dein Gewissen stillst.

Dein Versprechen trägt reife Früchte,
die einige Frauen sich gerne erhaschen.
Doch von Früchten die bitter schmeckten,
werde ich ganz bestimmt nicht naschen.


Ein Wiedersehen


Gedicht zum Thema Verarbeitung/ Verdrängung

Ich habe dich schon lange nicht gesehen,
lass uns gemeinsam ein paar Schritte gehen.
Sehr oft habe ich an dich gedacht,
und nächtelang kein Auge zu gemacht.

Es war nicht leicht dich hier zu finden,
Schlafstörungen musste ich erst überwinden.
Traumhaft schön ist dieser ferne Ort,
sicher willst du hier nie wieder fort.

Wie ich sehe, hast du Freunde gefunden,
und fühlst dich ihnen sehr verbunden.
Mach dir um mich bloß keine Sorgen,
vielleicht sehen wir uns schon Morgen.

Gern’ würde ich dich täglich besuchen,
doch für diese Reise kann ich nicht buchen.
Meine liebe Freundin glaube mir,
eines Tages bleib ich für immer bei dir.

Jetzt muss ich mich leider verabschieden,
ich denk an dich und wünsche dir Seelenfrieden.
Die Reise ins Jenseits hat mir viel gebracht,
ungern bin ich aus diesem Traum erwacht.


Ungeliebtes Kind


Erlebnisgedicht zum Thema Menschenliebe/ Menschenhass

Sie sah in ihm seinen Vater,
und hasste ihn dafür,
er musste täglich büßen,
und wusste nicht, wofür.
Er bettelte um Liebe,
die er nie erfahren hat,
er konnte kaum was essen,
sein Teint war bleich und matt.
Sie war sehr Lebenslustig,
in Tanzlokalen auch bekannt,
das Nachtleben war ihr wichtig,
ihr Kind Zuhause fast verbrannt.
Er war der Erstgeborene,
zusammen waren's drei
doch er war der Auserkorene,
der Unglücksrabe – das faule Ei.
Das Schicksal zwang sie nieder,
sie wurde sterbenskrank,
am Bett saß der Unglücksrabe,
und hielt weinend ihre Hand.
Ihr Leben ging zu Ende,
und sie erkannte niemand mehr,
angestrengt hauchte sie:
„Mein Kind ich lieb dich sehr“!


Herz in Flammen


Kurzgedicht zum Thema Lieblosigkeit


Mein Herz habe ich dir gegeben,
als das Feuer war entflammt.
Du hast darauf nicht acht gegeben,
jetzt brennt es nur noch schwach.
Mein Herz nehme ich mir wieder,
um zu retten noch die Glut.
Durch sie entzünde ich wieder,
und entferne alten Ruß.


Dark Angel


Gedankengedicht zum Thema Verführung


Sehnsüchtig suche ich dich in der Nacht,
getrieben durch deine teuflische Macht.
Deine Nähe kann ich spüren,
sie lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.
Wie ein flüchtiger Schatten nehme ich dich wahr,
wo bist du schwarzer Engel der Nacht?
Ich folge den Duft deiner Gier,
die mich zum Flutlicht des Mondes führt.
Dort wo du Nacht für Nacht auf mich lauerst,
mir die Sinne raubst, und mich verzauberst.
Berauscht durch deine Leidenschaft,
hast du mich willenlos gemacht.
Ein Feuer hast du in mir entflammt,
verführst mich und lähmst mein Verstand.
Schwarzer Herrscher der Dunkelheit,
von dir kann ich mich nicht mehr befreien,
triumphierend fliegst du davon wie ein Blitz,
denn *Dark Angels*, die hält man nicht.
Geblendet durch das Morgenlicht,
reißt mich der Tag,
aus dem Rausch der Finsternis.


Das versprochene Paradies


Gedicht zum Thema Vertrauen


Du nahmst mich lächelnd an die Hand,
stillschweigend umfasste ich sie.
Die schützende Hand des Vertrauens,
die mich an einen geheimen Ort führte.
Das Paradies wolltest du mir zeigen,
dort wo kristallklares Wasser fließt.
Wasser das die Ewigkeit widerspiegelt
und von dem die Bergadler trinken.
Am Ende einer blauen Lagune,
rief ein Engel meinen Namen.
Ich öffnete meine geblendeten Augen
und sah trübes stinkendes Wasser.
Der Ort an den du mich führtest,
war scheußlich, dunkel und kalt.

Impressum

Texte: © by Francisca A. J.
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2011

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