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Bücher werden geschrieben. Bücher werden gelesen. Wort für Wort wird inhaliert was der Autor einst für Gedanken hatte für seine Käufer. Für seine Leser und Seelenverwandten. Denn das sind die Leser eindeutig. Seelenverwandte. Da sie eine Geschichte teilen, und somit eine Zeit ihres Lebens. Die der gelesenen Worte. Die der gelesenen Gedanken. Des durchlesenen Lebens der Charaktere und somit der Fantasie des Autors.


Alina. Die letzte überlebende. Nannte sie sich selbst, denn alle anderen, waren wie tot. fühlten nichts. sprachen nicht. standen einfach nur da. hielten in ihrem tun inne und rührten sich nur, um zu atmen. bis sie vielleicht verhungerten ? aber das taten sie nicht. sie alterten nicht. sie reagierten nicht auf bewegungen, auf das zufallen von stöckern und steinen in ihre emoionslosen gesichter. sie war alleine. oder war die zeit doch einfach nur stehen geblieben ? zauberhand.





Der Winter hielt mich in schach.
Hielt mich erst in meinen Schädelwänden. Während die Welt ausstarb. Während die Menschen sich veränderten. Und ich verlernte, das schweigen. Bei dem anblick der Wunden in meinem
Herz.




Für meine, mich liebenden und für die, die mich noch lieben werden.




Kalt preschte der Schneehagel in mein Gesicht. Die Welt versank ins dunkel und selbst die mittellosen, kahlen grauen Laternen an den verschwommenen Straßenrändern vermochten nicht genug Helligkeit auf den Boden der Tatsachen, des grauen Schnees zu bringen. Durchflutet von wärmenden Gedanken, die, so hoffte ich, bis in meine einzelnen Gliedmaßen gelangen würden. Das das Kaminfeuerbild durch mein Blut sich strich und bis hinab zu meinen, bestimmt schon blau und lila gefärbten Zehen lief. Doch es brachte keinerlei Eerleichterung, eine grüne Wolldecke die ich mir über meine Schultern geworfen hatte, half genauso wenig. Die kaputten zerschrammten Schuhe, löchrig, gebrochen die Knochen in den Lederfasern. Ich hielt an. Der Wind peitschte immer mehr fröstelndes Wasser durch meine Kleidung, berührte meine Haut mit ihren Fängen und ich konnte meine Zähne nicht ruhig halten. Das klappern meines Gebisses und meiner Knie, meiner Beine und Arme reichte, so schien mir, bis ans ende der Welt. Ich wünschte es mir zumindest, denn hier, so ganz allein, in dieser trostlosen, verlassenen Stadt, mit den verlassenen Menschen, deren Menschlichkeit sich verkrochen hatte, in das dunkel. In das endlose dunkel der zeit, des Geschehnis. Werde ich hier sterben ? Das verzückende verlockende Gefühl, sich einfach hinzulegen, den Körper ruhen zu lassen. Endlos zu schlafen unter einem Berg von Schnee. Wie warm war es wohl darunter ? Mir schmerzte alles. Die Wimpern kräuselten sich. Meine Augen brannten, meine Lippen hielten an und weigerten sich Worte gedachte Worte zu sprächen. Weigerten sich nach Hilfe zu schreien. Was würde es schon bringen. Es würde keiner kommen. Niemand. Sie saßen da, in ihren Häusern. Sahen, leeren Blickes, ausgestorben aus ihren Fenstern. Lächelten sie ? Mir war so kalt. So bitterkalt. Wie meine Lungen doch zerfetzten, mit meinem Atem, sich meine Seele teilte.


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Tag der Veröffentlichung: 26.01.2011

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