Cover

Kapitel 1

Tja da war ich nun, ein kleines süßes Mädchen in einem Haufen voller Scheiße. Ich bin Elena und gerade süße 16 gewurden und war für alles bereit nur nicht für das was folgen würde. Ich wusste das mein Leben nicht das perfekteste ist aber ich war glücklich! Meine Mutter hat meinen Vater und mich schon sehr früh verlassen, wegen so einem anderen Kerl den sie getroffen hatte, in einer Klink! Ja, meine Mutter ist Alkoholikerin aber das hätte mir gereicht. Nur leider hatte das Schicksal mehr mit mir vor. Es fing an als ich wieder einmal ein Wochenende bei meiner Mutter verbracht hab. Eigentlich hatte ich da den Freund von meiner Mutter noch gemocht, ja ehrlich er war witzig und hat viel mit gemacht. Er hieß Kai und war auch nicht so streng wie die aus meiner Familie die alle wollten das ich die Musterschülerin in meiner Klasse werde. War ich aber nicht! Wenn ich mal eine schlechte Note hatte hab ich sie meiner Mutter gezeigt, zwar sagte sie mir das ich trotzdem aufpassen sollte, aber das war mir lieber als dieses zwanghafte Zuhause hocken und stundenlang in ein dummes Buch zu glotzen und danach immer noch nichts kapiert zu haben. Jedenfalls wohnte meine Mutter in einer kleinen Stadt namens Reichenbach. Sie war in der letzten Zeit sehr viel umgezogen schon als ich kleiner war sind wir manchmal in irgend ein anderes Kaff gefahren. Als wir in Reichenbach an der Wohnung meiner Mutter ankamen und ich zufrieden von den Rücksitzen nach draußen krabbelte und mir die Sonne ins Gesicht schien hatte ich schlagartig gute Laune und holte meine Tasche aus dem Kofferraum. Wir gingen zu der Tür die meine Mutter aufgeschlossen hatte und traten ein. Das letzte was ich wollte war aber die Treppen mit meiner zu vollen und zu schweren Tasche bis ganz hoch zu laufen, aber was hab ich für eine Wahl. Als ich in die Wohnung trat schmiss ich die Tasche in mein Zimmer und ging erst in die Küche um etwas zu trinken. Meine Mutter folgte mir und beobachtete mich als ich ein Glas aus dem Schrank nahm und mir etwas Wasser eingegoßen hatte. Als ich austrank und das Glas in die Spüle stellte und mich umtrete saß meine Mutter am Küchentisch und lächelte mich an, was ich leider nicht verstand. Dann fragte sie mich: " Und wie ist es in der Schule?" Ich rollte die Augen genervt und antwortete: " Ganz gut." Ich denke ich wäre ein hoffnungloser Fall wenn ich nicht meine beste Freundin in der Schule hätte. Ich denke sie ist das schönste Mädchen was ich kenne, denn sie hat wirklich viele Verehrer. Sie hat rotes langes Haar und ozeanblaue Augen so das sie herrausstechen, sie ist dünn und trotzdem hat sie weibliche Rundungen. Ich dagegen fühle mich manchmal wie ein hässliches Entlein in der Gegenwart von ihr. Ich habe schwarze,lange Haare und fühle mich manchmal zu dick aber ich glaube das ist das Alter. Fühlt man sich da den nicht immer zu dick ? Oder hat etwas anderes an einem auszusetzen? Ich habe strahlend grüne Augen, ich glaube das einzige was ich an mir mag, sind meine Augen. Jedoch wenn ich meine beste Freundin nicht hätte wäre einiges in der Schule nicht so lustig oder ich wäre aufgeschmissen. Denn sie ist eine der Einsen-Schüler und hilft mir manchmal wenn ich was nicht kapiere. Ihr Name ist Lucy und ich könnte mir keine andere beste Freundin wünschen. Jedoch zurück zu meiner Mutter die immer noch an dem Esstisch sitzt und mich ansah. Als ich ihr erzählte wie die letzten Tage in der Schule waren und was ich alles erlebt habe, stellte sie das zufrieden. Wir gingen in das Wohnzimmer und setzten uns auf das große braune Sofa was da stand. Das Zimmer war groß und war dennoch gemütlich eingeräumt. Wir verbrachten den Tag mit Fernseh schauen und spiele Spielen. Es war ein ruhiger Tag. Am Abend sahen wir uns noch einen Film an und als ich langsam Müde wurde stand ich auf und ging ins Bad es war recht klein, es hatte gefließte Wände und eine Badewanne. Ich ließ Wasser in die Wanne und gab etwas Shampoo mit rein. Als sie voll war entledigte ich mich meiner verschwizten Kleidung und stieg in die Wanne. Was gab es schöneres als ein heißes Bad! Als ich mir mein schlapper T-Shirt und meine kurze Hose angezogen hatte putzte ich noch die Zähne und ging schlafen. Ich stand am nächsten Tag erst sehr spät auf als ich in die Küche schlurfte stand da meine Mum und lächelte mich an und fragte nur : "Gut geschlafen?" Ich nickte nur und war froh das meine Mum mich immer ausschlafen lässt, wenn ich bei ihr bin. Als mein Blick zu der Uhr über der Tür wanderte stellte ich erst fest das es schon um eins war. Ich ging wieder in das kleine aber dennoch hübsch dekorierte Bad und zog mich um. Als ich fertig war gab es auch schon Mittag. Wir tratschten und lachten. Am Nachmittag ging ich mit meiner Mutter noch etwas raus und am Abend aßen wir zusammen. Dabei lächelte meine Mutter nicht mehr so sehr weil sie wusste das ich wieder gehen musste. Sie sah dabei verletzlich und traurig aus. Sie hatte blondes Haar und ist sehr dünn, weil sie einige Krankheiten hat sah sie auch nicht mehr sehr gesund aus. Ihr Gesicht ist etwas eingefallen aber wenn sie lächelt oder lacht sieht man nichts mehr davon. Kai dagegen ist zwar etwas klein aber ein kräftiger Typ er hat braune verwuschelte Haare und grau, blaue Augen. Meine Mutter dagegen hat viele verschiedene Augenfarben was ich sehr schön finde. Als wir dann nur noch warteten das mein Vater klingelt und mich abholt ging Kai kurz in das Wohnzimmer. Als er wieder kam sah er verwirrt und aufgebracht aus. Ich fragte was los ist und er sagte: " Ich habe gerade den Computer angeschaltet und war im Internet da sah ich deine Mutter wie sie vergewaltigt von deinem Vater wurde." Ich wusste ja das die beiden ein Alkoholproblem hatten aber das er so was behauptete war zu viel und meine Mutter machte auch noch mit. Wie es aussah hatten sie wieder etwas getrunken und dann kam das erlösente Klingeln, dachte ich, doch was dann kam ... war wirklich zu viel. Kai stand vor mir und meinte : " Willst du wirklich deine Mutter jetzt wieder hier sitzen lassen und mit diesem Arschloch mitgehen? Wenn du jetzt gehst siehst du deine Mutter nie wieder!" Ich stand vor ihm er schaute mir in die Augen und meine Kehle wurde trocken. Er wusste das mir meine Mum sehr viel bedeutete und dann erpresst er mich! Ich wollte das nicht doch ich wusste das er es ernst meinte und ich wusste das er zu allem im Stande ist! Ich blieb stehen und Kai deutete das als das ich bleibe an. Er rannte raus und sagte meinem Vater er sei ein Vergewaltiger und drohte das er ihn auf der Autobahn mit einem LKW überfahren würde. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Das Risiko eingehen und mit meinem Vater gehen oder bei meiner Mutter bleiben. Als dann mein Vater mich gerufen hat und wollte das wir gehen fing ich an zu zittern und meine Kehle wurde noch trockener. Kai rannte wieder zu uns in die Küche und meinte : " Ich stand gerade vor deinem Vater und sagte ihm das er ein Vergewaltiger ist und seine Unterlippe bebte vor Angst, anscheinend stimmt es!" Nach einer Weile hat mein Vater die Polizei gerufen und sie wollten mit mir sprechen, doch ich konnte ihnen nicht sagen das Kai mich erpresst hat, dass würde noch mehr Ärger geben und das wollte ich nicht und Kai hat mir verboten jemanden etwas zu erzählen sonst würde er meine Mum etwas antun. Ich ging mit der Polizei mit und kam in eine Obhut in Treuen unter. Während der fahrt schwirrten mir nun alle Gedanken mit einmal in meinem Kopf herrum. Das mein Vater enttäuscht sein muss, das ich die schlimmste Tochter der Welt bin, aber Kai hat mir verboten jemanden etwas zu sagen sonst passiert meiner Mutter etwas. Als ich in die Obhut kam, nahm ich meine Tasche und eine nette freundlich lächelnde Frau um die 30 mit schulterlangem schwarzen Haar nahm mich in Empfang. Sie zeigte mir mein Zimmer und meinte dass ich nicht in die Schule morgen müsste. Ich nickte nur und sie verließ das Zimmer. Es war rustigal Eingerichtet doch dass interessierte mich im Moment nicht. Ich dachte an meine beste Freundin was sie ohne mich machen würde wenn ich morgen nicht in die Schule komme. Aber ich werde ihr alles erzählen nur nicht heute! Morgen! Ich zog meine Schlafsachen an und kuschelte mich in das Bett was dort in einer Ecke stand. Ich fragte mich wer wohl alles schon hier geschlafen hat. Doch dann machte ich mir Gedanken was jetzt aus mir wird und nicht lange ist vergangen da fiel ich in einen traumlosen Schlaf. Nachdenken konnte ich auch am nächsten Tag.

 

 

Kapitel 2

Ich wachte unsanft auf und fragte mich in welchen Zimmer ich war und wie ich hier her gekommen bin. Als ich mich umsah und immer noch keine Erinnerung hatte, zog ich die Decke wieder über den Kopf. Ich wollte noch schlafen und am besten so bleiben, verkrochen unter der Decke. Bis meine Erinnerungen langsam zurück krochen und alle meine Fragen und Gefühle auf mich eindonnerten. Es war schrecklich was gestern passiert war und ich will eigentlich mein Leben weiter normal führen und nicht in so einer dämlichen Obhut hocken und meinen Gedanken hinterher hängen und mich selber Bemitleiden. Bis ich aus meinen Gedanken gerissen wurde, weil jemand leicht anklopfte und eine Frau mit blonden, kurzen Haaren den Kopf ins Zimmer steckte. Sie merkte das ich wach war und kam ganz ins Zimmer. Sie kam an mein Bett und sagte nur: " Wenn du nicht mehr schläfst kannst du auch aufstehen! " Ich sah in ihre grauen Augen und erhob mich langsam und fragte nur : " Wer sind sie? Und wo ist die andere Frau? " Sie lächelte mich nur an und setzte sich auf das Bett. Sie sagte das sie Megan heißt und das ich sie auch Meg nennen darf, darauf meinte sie auch nur noch das die andere Frau Kahti heißt und, ja, keinen 24-Stunden-Job machen kann. Sie nahm meine Hand und zog mich von dem Bett runter und sagte ich soll meine Waschsachen und neue Kleidung mitnehmen. Dann zog sie mich aus dem Zimmer und wir gingen einen langen Gang entlang und kamen an vielen Türen vorbei. Auf einigen stand etwas was nicht mehr richtig zu entziffern war, aber das war mir egal. Die Frau hielt vor einer Tür an wo eine Strichfigurfrau abgebildet war und schob mich hinein und sagte zuletzt nur noch : " Mach dich frisch und zieh dich an, du kannst dir ruhig Zeit lassen, du hast alle Zeit der Welt. " und schloss die Tür hinter mir. Tja das hatte ich wohl und das nutzte ich aus. Ich legte meine Sachen erst auf einen Wickeltisch der an der Wand stand und stellte mich an das Waschbecken, vor den Spiegel der neben dem Wickeltisch war. Ich ähnelte einer Horrorfigur und wollte gar nicht mehr mich selber ansehen. Gegenüber waren Toiletten, die sehr unseren in der Schule ähneln. Die Wände waren gefließt und ich ging zu einer Tür die leicht offen stand und trat ein. Es war ein einziger Raum wo nur eine Dusche war und im hinteren Teil ein Stuhl stand. Ich nahm meine Waschsachen und legte alles auf den Stuhl und zog meine Schlafsachen aus, die ich ebenfalls über den Stuhl hängte ich trat an die Dusche und trete auf. Ich sprang schlagartig zurück und quickte leise. Das Wasser war eisig! Ich regelte die Temperatur höher bis es angenehm warm war. Ich wusch meine Haare und als ich fertig war wickelte ich mich in ein großes Handtuch und nahm ein weiteres Handtuch für meine Haare, um sie halbwegs trocken zu rubbeln. Als ich nochmal kurz auf Toilette war und mir meine frischen Sachen angezogen hatte trat ich aus dem Bad und ging in ein anderes Zimmer was Küche, Wohnzimmer und Gemeinschaftsraum in einem war. Zumindest sah es so aus. Ich verbrachte fast einen ganzen Monat dort und lernte immer andere Leute kennen, aber einen hasste ich Abgrundtief! Denn er gestand mir seine Liebe und nervte mich auf's übelste und begrapschte mich bei jeder passenden Gelegenheit. Ich ging nach 4 Wochen aber wieder in meine Schule. Ich war so froh als ich meine beste Freundin wieder zum tratschen hatte und erzählte ihr alles was ich gemacht hab und was mich wieder auf die Spitze brachte durch diesen kleinen Lustmolch. Ich fand ihn auch nicht sehr hübsch und so widerte es mich eher an. Er hieß Philipp Kühn und war ein Jahr älter als ich. Er war in der Obhut weil er ein Erziehungsproblem hatte und seine Eltern nicht mehr mit ihm zurecht kamen, dass konnte ich ihnen auch nicht verübeln. In den Ferien war ich manchmal mit meinem Vater in den Urlaub gefahren, und ab und an musste ich mit einem Mann reden der wissen wollte warum ich nicht zu meinem Vater zurück ging und auch noch andere dummen Fragen stellte. In der Zeit hat meine Mum und Kai mich auch so oft besucht wie es ging, ebenso mein Vater. Mein Vater hatte aber mehr Sorgen weil er Geld bezahlen musste damit ich etwas zu essen bekam. Er war in der Zeit sehr angeschlagen und sah älter aus als sonst. Seine Haare waren öfter zerzaust und seine strahlend grünen Augen, die ich von ihm habe, sahen oft trüb aus. Bis das Geschehen weiter ging und ich woanders hin gebracht wurde. Ich war so froh von diesem Ort weg zu kommen und diesem Kerl der seine Finger nicht bei sich lassen konnte zu entkommen. Langsam hang mir dieser Ort zum Hals raus und die Einrichtung der Zimmer und die Farbe der Zimmer waren immer so bedrückend. Ich war einfach nur froh weg zu kommen, zwar nicht nach Hause aber vielleicht an einen besseren Ort.

Kapitel 3

Am nächsten Morgen war es soweit! Endlich, konnte ich weg von diesem Ort. Ich war noch in meinem Zimmer und packte meine restlichen Sachen ein, als ich auch schon laute Stimmen wahrnahm. Dann öffnete sich auch schon die Tür und eine freundlich lächelnde Frau trat ein. Sie hatte schulterlanges blondes Haar. Sie trug ein kurzes rotes Kleid das mit punkten überzogen war und hatte Absatzschuhe an, wo ich mir wahrscheinlich schon beim anziehen die Füße gebrochen hätte. Im allgemeinen war sie umwerfend. Sie reichte mir die Hand und stellte sich als Frau Richter vom Jugendamt vor. Sie meinte, sie wäre jetzt meine Bezugsperson. Ich lächelte ebenfalls und nannte meinen Namen. Dann sagte sie: " Und bereit zu fahren?" Ich nickte und wir gingen zum Ausgang, dort verabschiedete ich mich von den Erziehern und den Kindern. Als ich zum Auto ging fühlte ich mich endlich wieder frei! Nicht mehr so eingeengt wie davor. Ich schmiss meine Tasche auf den Rücksitz und setzte mich auf den Beifahrersitz. Ich wartete noch bis Frau Richter kam die noch irgend etwas mit den Erziehern zu klären hatte. Sie ließ sich dann elegant auf dem Fahrersitz gleiten und wir fuhren los. Zuerst war es sehr ruhig und ich brach die unangenehme Stille mit der Frage wann wir dort ankommen und wo dieses Heim liegt. Sie sagte: " Es dauert ungefähr eine halbe Stunde bis dort hin und es liegt in Auerbach." Den Rest der fahrt unterhielten wir uns gut, über meine Schule,Freunde und so weiter. Als wir endlich in eine Einfahrt fuhren die genau unterhalb von 2 Supermärkten lag! Dass fand ich echt mega, weil wenn man mal etwas brauch hätte man keinen weiten Weg. Frau Richter stieg aus und ging um die Ecke wo glaube der Eingang ist. Ich stieg ebenfalls aus holte meine Tasche von der Rückbank. Ich ging um's Auto und erkannte vor dem Haus ist so etwas wie ein kleiner Garten mit einem kleinen Baum und Büschen, an der Hauswand stand eine kleine rote Bank es sah echt niedlich aus. Als ich weiter gehen wollte erkannte ich noch ein Schild an der Hauswand wo drauf stand : " Herzlich Willkommen im Wichernhaus." Ich ging die Einfahrt hoch und was ich sah war genial. Zwar bin ich 16 aber immerhin verhalte ich mich nicht immer so und das erste Wort was mir entkam war : " Krass!! " Da stand ein rießiges Trampolin! Ich musste mich zusammen reißen um nicht die Tasche fallen zu lassen und auf das Trampolin zu klettern. Also ging ich zu Frau Richter die mich beobachtete und vor einer weißen Tür stand. Sie drückte auf einen Knopf und einen Moment später drückte Frau Richter die Tür nach innen als ein Surren erklang. In dem  Moment kam etwas Panik in mir hoch. Was passiert wenn die mich nicht mögen? Ich hatte schon immer ein paar Minderwertigkeitskomplexe und war eher immer schon die Einzelgängerin, also nicht das mich dass stört aber ab und zu möchte man schon mal etwas Mut zugesprochen bekommen. Wir gingen die Treppen nach oben und ich war froh dass noch niemand gekommen ist um zu glotzen. Sowas hasse ich einfach nur. Wir hatten es kurz nach um 1, was ich an einer Uhr die im Flur hing erkannte. Die Wände waren gelb gestrichen und Bilder hingen daran. Wir gingen die Treppe hoch die gleich rechts neben der Tür war und kamen in dass zweite Stockwerk. Frau Richter steuerte eine Tür an die offen stand. Dort saß eine etwas kräftigere Frau mit kurzen braunen Haaren. Sie trug eine Jeans und ein großes T-Shirt. Als sie uns sah, stand sie auf und begrüßte Frau Richter mit einem lächeln. Dann drehte sie sich zu mir und reichte mir die Hand. Sie sagte: " Ich bin deine Bezugsperson, Frau Beanch. " Ich nannte meinen Namen und Frau Richter verabschiedete sich dann auch schon von uns, weil sie meinte sie hätte noch einen Termin. Frau Beanch setzte sich wieder hinter einen Schreibsich der im Raum stand und bat mich platz zu nehmen. Ich trat in den Raum und sah mich erst einmal um. Es standen viele Regale in dem Zimmer. Als ich mich setzte nannte mir Frau Beanch den Ablauf und die Regeln. Welche Pflichten ich hatte und welche Rechte. Was bei einem Verstoß passiert und so weiter. Ich konnte nur die helfte mir gerade so merken. Frau Beanch sagte: " Du musst dir fürs erste nicht alles merken. Du wirst es mit der Zeit lernen. Die anderen die hier leben sind noch in der Schule. Sie werden aber bald kommen. Ich zeig dir dein Zimmer und du kannst erstmal deine Sachen einräumen. Du musst aber wissen dass du mit einem Mädchen in einem Zimmer bist dass leider etwas behindert ist." Ich dachte mich tritt ein Pferd! Besser konnte es nicht kommen... Mit einer Behinderten?? Ich kann damit doch gar nicht umgehen. Ich glaube dass Leben hasst mich. Egal so schlimm wird es bestimmt nicht werden. Frau Beanch zeigte mir mein Zimmer und ich räumte erstmal meine Sachen ein. Als die Tür auf ging und ein Mädchen reinkam. Sie war groß, dünn und trug eine Brille. Sie hatte schulterlange, gelockte Haare. Sie kam auf mich zu und sagte sie heißt Joelin. Ihre Stimme war zu hoch und kratzig. Im allgemeinen hatte ich ein bisschen Angst. Joelin sagte: " Du bist also meine Zimmergenossin. Schön! Ich schlafe im unteren Bett. Wie heißt du? " Ich stellte mich vor und räumte weiter ein. Das Zimmer ist eigentlich groß und geräumig. Es stehen ein paar Schränke an den Wänden und 2 Schreibtische vor den Fenstern, es stand ebenso ein Doppelstockbett darin. Als ich mit allem fertig war, wollte ich nicht raus. Ich war zu nervös also setzte ich mich an einen Schreibtisch und wartete. Worauf ? Keine Ahnung! Da ging die Tür schon wieder auf und ein Mädchen mit braunen Haaren stand in der Tür. Ich sah sie an und wusste nicht was ich sagen sollte. Sie lächelte und meinte ich könnte ruhig raus kommen und zeigte mir ihr Zimmer. Stellte die anderen alle vor und zeigte mir sogar die Tiere die es im Heim gab. Alle waren nett zu mir und ein Junge der viel älter war als ich sagte zu mir ich könnte ab und zu etwas Löwenzahn holen, weil er einen Hasen hatte. Das Heim hatte auch ein Fitnessraum. Nach ein paar Wochen erzählte man sich im Heim dass noch ein Junge ins Heim kommt. Die Namen ähnelten sich von dem Jungen aus der Obhut. Ich hoffte stark das es ein anderer ist. Doch leider vergeblich es war Philipp dieser egelhaft, schleimige Typ der mich begrapschte. Als er an dem Tag zu uns kam und mich sah lächelte er fies und ließ seinen Blick über mich wandern. Es überkam mich ein kalter Schauer. Ich dachte nur dass Leben kann mich echt nicht leiden. So viel Pech kann dann eben doch nur ich haben. Was soll's ich werde es Überleben. Hoffe ich doch. 

Kapitel 4

So schlimm war es dann doch nicht in einem Heim zu leben und für mich eine besondere Erfahrung. Es gab Regeln wie dass man keinen Sex in dem Heim haben darf. Wo ich nur lachen konnte. Da ich eh noch Jungfrau war, aber die anderen nicht wirklich. Dieses Mädchen mit den braunen Haaren die mir geholfen hat mich einzugliedern am ersten Tag, hieß Katrin und wurde eine gute Freundin. Ich fühlte mich manchmal echt fehl am Platz, da die anderen es viel schwerer hatten. Aber manchmal bin ich auch ausgerastet durch die Trauer einiger, weil sie nur in Selbstmitleid gebadet hatten. Naja irgendwie ist mir der Kragen auch bei Joelin mal geplatzt, als sie mein Handy geklaut hat und nicht zugegeben hat das sie es war. Am Ende fand ich es trotzdem immer wieder. Es gab in dem Heim ein Liebespaar, wenn man dass sagen darf. Eigentlich war es echt nervig und das ging nicht mir immer so. Ein Mädchen das Jasmin hieß wurde auch meine Freundin, doch sie war mit von der Sorte. Ein Junge Namens Dominik liebte Jasmin. Aber sie ihn nicht. Naja nicht so ganz. Sie war echt hübsch. Sie hatte rote Haare und war recht schlank. Es gab eine Zeit da war sie mit Dominik zusammen und schwebten im 7'ten Himmel und es gab eine Zeit wo sie sich nur anschrien. Dann kam auch noch die Schwester von Jasmin ins Heim und von da an wusste ich das wird schrecklich. Als Jasmin im Urlaub war verliebte sich die Schwester in Dominik und Dominik in sie. Es war total irre. Ich war froh noch nie verliebt gewesen zu sein. Dass hätte ich mir sparen können. Denn die Schwester Mathlen und Dominik wurden ein Paar. Ich hörte Dominik sagen dass er trotzdem mit Mathlen zusammen bleibt, auch wenn Jasmin wieder aus dem Urlaub wieder da ist. Ich musste mir das Lachen verkneifen denn ich wusste das es eh' nicht stimmt. Und wie es so war kam Jasmin aus dem Urlaub wieder und der Zickenkrieg ging los. Jasmin schrie Mathlen an und Mathlen Jasmin. Ich dachte die beiden würden sich die Köpfe einschlagen. Aber anscheinend hatte Jasmin mehr charm denn Dominik kroch wieder zu ihr. In der Zeit freundete ich mich irgendwie mit Philipp an. Wenn man so lange aufeinander hockt muss man sich manchmal auch zusammenraufen und das beste daraus machen. Er war eigentlich echt witzig. Aber es gab auch oft genug streit. Wir beide unternahmen viel und wenn ich mal was bescheuertes gemacht hab dass er ausrastet so hatte ich manchmal echt Angst vor ihm. Er ließ es trotzdem nicht bei jeder Gelegenheit mich zu begrapschen. Die Zeit im Heim war aufregend und wunderschön. Es gab aber auch bei mir schwäche Punkte wo ich einfach nur geheult hab und keinen Ausweg wusste. Denn Kai und meine Mum besuchten mich weiter und belasteten mich in dem sie immernoch sagten das ich nicht zu meinem Vater darf. Ich fing in der Zeit an zu Rauchen auch wenn es nicht sehr viel geholfen hatte war es doch ein bisschen beruhigend. In den Ferien ging ich zu meinem Vater und wir fuhren in den Urlaub, danach befragte mich immer ein Mann der Wissen wollte wie ich es fand. Doch dann kam wieder ein Tiefschlag als ich erfuhr dass meine beste Freundin umzieht. In ein anderes Land in eine andere Stadt. Ich wurde von Auerbach immer mit einem Taxi in meine Schule gefahren. Doch als ich von meiner Freundin in einer Pause in das Mädchenklo gezog wurde wusste ich nicht was mir bevor stand. Sie sah mich Ernst an und ich fragte was los sei. Sie sagte nur mit starrem Gesicht : " Ich werde von hier Wegziehen. " Ich sah sie geschockt an und mir stiegen Tränen in die Augen. Ich hatte aufeinmal ein Kloß im Hals, unfähig zu antworten. Irgendwann kam ich dazu etwas zu sagen : " Was? Wieso? Warum aufeinmal? Dass kannst du nicht machen! " Sie meinte : " Meine Mum hat eine Arbeit in einem anderen Land, in einer anderen Stadt gefunden. Heute wird mein letzter Schultag sein! " Ich brach in Tränen aus und umarmte sie : " Wieso du? Was soll ich denn ohne dich machen? " Sie umarmte mich ebenfalls und sagte : " Ich bin ja nicht aus der Welt.  Du wirst dass schon schaffen. " Ich löste mich von ihr und sah sie mit verheulten Augen an. Warum hab ich nicht mitbekommen dass etwas nicht stimmt. In der letzten Zeit war ich viel zu sehr mit mir beschäftigt, dass ich nichts mitbekommen hab das sie ruhiger war als sonst. Wie oft musste sie geweint haben in der letzten Zeit als sie das Erfahren hatte? Sie sah mich an und reichte mir ein Taschentuch. Ich schniefte hinein und sah mich im Spiegel an. Oh mein Gott! Ein Monster! Meine Augen waren etwas angeschwollen und meine Wimperntusche total zerlaufen. Ich wischte mir die noch nasse Wimperntusche weg und fragte Lucy ob sie etwas Make-up dabei hat. Sie reichte mir etwas und ich war froh dass sie jedes mal etwas dabei hatte. Als ich mich im Spiegel betrachtete, war es schon besser. Dann klingelte es schon zur letzten Stunde. Ich konnte mich gar nicht mehr auf die Stunde konzentrieren. Mir brummte der Kopf und ich wollte es nicht wahrhaben. Als endlich die letzte Stunde vorbei war und wir aus dem Höllenhaus durften. Es war der letzte Schultag den ab heute gingen die Ferien los. Dass bedeutete dass Lucy heute umzieht. Sie sah mich an umarmte mich kräftig und flüsterte mir ins Ohr : " Wir können leider nicht so oft telefonieren und schreiben da dort kaum Empfang ist. " Ich umarmte sie so sehr ich konnte und wünschte ihr viel Glück. Sie stieg in den Wagen der gleich vor der Schule parkte und ich schaute ihr traurig hinterher. Aufeinmal umfing mich eine Leere. Ich war traurig und schlenderte zu der Bushaltestelle wo ich auf das Taxi wartete. Es war sehr warm aber für mich war der Tag eine Katastrophe. So ging der Tag vorbei und ich ließ mich am Abend erschöpft ins Bett sinken und aufeinmal überkam mich die Trauer wieder und ich ließ alles raus. Egal das Joelin schlafen sollte, ich wollte bei Lucy sein. Sie vielleicht nie wieder zu sehen ist ... NEIN!! Ich will es nicht wahrhaben. Ich hab die Hoffnung dass sie gleich aus einer Ecke springt und Überraschung ruft. Doch das Einzige was ich höre ist mein Schluchzen. Damit schlief ich ein. Vielleicht ist es ja nur ein böser Traum. Vielleicht. Ich will nicht zu Lucy Lebewohl sagen. Dass werde ich nicht akzeptieren!

Kapitel 5

Ich war nun schon über ein Jahr im Heim und habe mich sehr gut eingelebt. Ich habe meinen 17 Geburtstag im Heim gefeiert. Nun war schon wieder ein Sommer und es war sehr warm. Ich konnte die Sommerferien aber nicht sehr genießen, da ich immer noch trauerte dass Lucy fort ist. Kontakt wie sie es sagte haben wir auch nicht gehalten. Es war einfach nur scheiße. Ich war aber dankbar für den Sommer er war erholsam. In den ersten paar Wochen bin ich mit meinem Vater an die Ostsee gefahren. Es gab ab und zu ein paar Regentage, aber größtenteils war es warm und sonnig. Wir haben uns sogar eine Angel gekauft und haben, in einem kleinen Dorf wo wir unsere Ferienwohnung hatten geangelt. Jedoch ohne Erfolg. Wir haben uns Brötchenteig an die Angel gemacht doch sobald die Angel im Wasser war ist es auseinander gefallen und die Fische haben den Teig so gefressen. Spaß hat es aber trotzdem gemacht. Ich lernte auch ein Mädchen kennen, dass in dem Dorf lebte. Wir haben viel gemacht. Meistens haben wir aber auf einem Spielplatz rum gechillt. Mit meinem Vater bin ich häufig auch an den Strand mit dem Fahrrad gefahren. Es war ein schöner Sommer. Am Ende bin ich wieder ins Heim geschafft wurden und war mit dem Heim, dann auch nochmal in den Urlaub gefahren. Wir waren im Kino, waren spazieren oder waren in der Stadt bummeln. Ich fand es gut, dass wir auch selber etwas machen durften. So sind wir meistens in der Stadt rum gelaufen und haben heimlich geraucht. Ich hab mich aber dennoch ab und zu wieder darüber aufgeregt, dass manche sich so sehr über ihr Leben beschwerd haben, dass ich schon fast kotzen könnte. In der Nacht haben wir uns ab und zu auch raus geschlichen und haben bei anderen im Zimmer noch etwas geredet, bevor wir wieder in unser eigenes verschwunden sind. Am Ende der Sommerferien, sind wir ins Heim gefahren und ein Tag später kam meine Mutter und mein Vater. Ich wunderte mich warum die beiden zur gleichen Zeit kamen. Als meine Bezugsperson im Heim und Frau Richter auch noch kamen blickte ich nicht mehr durch. Frau Beanch kam zu mir und meinte, dass es etwas zu besprechen gab. Wir setzten uns alle an ein Tisch im Gemeinschaftsraum und schlossen die Tür. Ich fragte mich was jetzt wohl kommen mag. Als Frau Richter sagte dass ich wieder zu meinem Vater gehen werde. Ich war froh aber auch gleichzeitig traurig. Unendlich traurig. Ich sah sie an und wusste nicht was ich darauf sagen soll. War dass eine Frage? Ich versuchte die Tränen zurück zuhalten oder runter zu schlucken, jedoch vergeblich. Sie kullerten mir über die Wange. Sie sahen mich an und ich versuchte die Tränen wegzuwischen. Bis Frau Richter weiter sprach und meinte dass ich nun genug Zeit habe um allen Aufwiedersehen zu sagen und meine Sachen zu packen. Ich fragte warum jetzt aufeinmal? Und sie meinten nur, weil es keine Hinweise dazu gab, warum ich weiterhin im Heim bleiben sollte. Ich dachte nur dass sie es echt früh bemerkt haben. Sarkasmus! Ja es war wie ein schlag ins Gesicht. Hätten sie mich früher nachhause geschickt würde es nicht so weh tun. Aber jetzt? Oder hätten sie es angegündigt! Nein sie mussten es jetzt erst sagen. Die Ausrede war, dass ich ja sonst meinen Urlaub nicht genossen hätte. Ich stand auf ging in mein Zimmer und räumte meine Sachen in meine Tasche ein. Bis meine Tür sich öffnete und ich die anderen sah, alle weinend. Ich war ihnen wohl auch nicht egal und ich musste leicht grinsen. Ich sagte, dass sie doch aufhören sollen zu weinen....Doch die einzige Antwort war dass ich anfangen sollte. Wobei mir gleich wieder Tränen über die Wangen rollten. Sie stürtzen zu mir ins Zimmer und weinten mit mir. Sie alle fragten sich warum? Ich fühlte mich dreckig weil ich sie alle in mein Herz geschlossen hatte und nun einfach abhauen soll. Nun hieß es Abschied nehmen! Darum ließ ich in der nächsten Zeit wohl niemanden mehr so wirklich an mich heran. Weil ich wusste wie weh es tut. Am Auto umarmte ich alle noch einmal auch Philipp der ebenso heulte. Ich versprach ihnen aber sie zu besuchen. 

                                 

Zuhause angekommen fühlte ich mich immer noch so traurig. Ich wurde, aber etwas feindlich angesehen von meiner Familie, weil sie dachten, dass das alles von mir ausging. Das ich nicht zurück wollte! Sie machten mir Vorwürfe und ich fühlte mich als sei ich aus meiner Familie ausgestoßen wurden. Die Tage darauf weinte ich nur. Ich wollte, dass eigentlich nicht aber ich konnte nicht anders. In der Schule war trotz dem Fehlen meiner besten Freundin alles ok. Ich fand Anschluss bei anderen und machte mir keine Sorgen. Die Noten standen relativ gut, nur bei mir zuhause war die Situation angespannt. Ebenso, weil meine Oma und mein Opa mir immer Vorwürfe machten. Sie waren echt schlimm, obwohl mir mein Vater schon verziehen hat, haben die beiden trotzdem weiter gemacht. Dass hat echt genervt. Der September ging schnell vorbei und ich dachte in mein Leben wäre endlich wieder Normalität eingekehrt. Mein Selbstbewusstsein wurde auch gesteigert durch den Aufenthalt im Heim und weil ich in der Schule nicht mehr so Abseits war. Als Lucy da war haben wir oft scheiße gebaut und wurden öfter ermahnt. Wir hielten uns aber stets Abseits der Klasse, einige sagten mir auch schon dass wenn ich mit Lucy abhing, sie mich immer abkapselte von der Klasse. Dass war mir aber egal, weil ich nur sie brauchte. Ich hörte dabei eigentlich nie zu, wenn jemand mir so etwas sagte. Aber nun war sie nicht mehr da und ich hing immer noch den Gedanken hinterher wie es im Heim war, was wir alles erlebt haben und genauso dachte ich an Lucy. Meine Stimmung war getrübt und fast schon depressiv. Aber je mehr Zeit verging desto besser ging es mir wieder. Ich musste nicht mehr sofort weinen, wenn ich an meine Freunde im Heim dachte oder an Lucy. Mit der Zeit ging es mir besser und ich wurde wieder etwas fröhlicher in der Klasse. Jedoch konnte ich noch niemand so wirklich als meine beste Freundin oder als besten Freund bestimmen, da ich sie eigentlich noch nicht alle kannte, vom persönlichen her. Dass war leider dass negative, dass ich da eher immer mit Lucy abhing und nicht mal mit jemanden aus meiner Klasse. Aber ich habe es dennoch recht gut geschafft mich einzugliedern. 

Kapitel 6

Der Tag an dem meine Welt zusammen brach. Ich lag noch im Bett es war ein Samstag. Ich konnte ausschlafen.Bis ich früh aufwachte durch Stimmen die aus dem Flur zu mir hinein drangen. Ich schaute auf die Uhr es war gerade einmal halb 10. Ich wollte auch nicht aufstehen und schauen wer da draußen im Flur redete. Ich blieb im Bett liegen....Wahrscheinlich wäre es auch das Beste gewesen wenn ich an diesem Tag überhaupt nicht aufgewacht oder aufgestanden wäre. Doch irgendwann klopfte es an meine Tür ich dachte es wäre mein Vater der vielleicht Besuch hatte. Doch dann trat ein Mann herrein. Dick angezogen mit einer sehr dicken Jacke auf der stand .... NOTARZT !!!! Ich dachte nichts schlimmes. Vielleicht hat sich mein Vater ja nur wieder weh getan beim Sport, doch so war es nicht. Der Mann setzte sich auf mein Bett und ich dachte nur gerade daran wie ich aussah. Ungeschminkt, ungekämmt also total hässlich. Was er mir dann aber berichtete konnte ich im Augenblick nicht glauben. Dieser Mann sah schon etwas traurig aus. Er bekann zu reden: " Hallo, entschuldige wenn ich dich geweckt habe aber deinem Vater ist etwas schlimmes zugestoßen." Schon dieser Satz ließ mich erstarren. Bis er weiter sprach: " Dein Vater ist heute Nacht leider gestorben." Stille. Keine Reaktion. Ich konnte diesen Mann einfach nur anstarren und hätte beinahe ihn ausgelacht. Doch als ich bemerkte das mein Vater und sonst keiner in mein Zimmer sprang und "Scherz" rief ...konnte ich nichts spüren. Ist es denn nicht dieser Augenblick wo man zusammen bricht und sich die Seele aus dem Leib heult? Tja bei mir war es nicht so, weil ich immer noch dachte es sei nicht Real. Ich konnte nur antworten : " Ich will ihn sehen." Doch er konnte mich nicht zu ihm lassen. Er brachte mich runter zu meinem Bruder ins Zimmer. Als ich durch den Flur und die Küche ging, war alles aufgeregt und es ging reglos an mir vorbei. Als ich durch die Küche ging sah ich meine Oma und meinem Opa am Küchentisch sitzen und irgendwelche Formulare lagen vor ihnen. Sie hielten sich die Hände und weinten schrecklich. Das war der erste Tag an dem ich meine Großeltern weinen sah. Es brach mir fast das Herz sie so zu sehen. Doch leider blieb die Regung bei mir immer noch aus. Als ich in dem Zimmer meines Bruders ankam saß er schon auf dem Bett und eine Frau mit blonden Haaren fragte ihn schon aus. Achso warum ich noch nichts von meinem Bruder erzählt habe? Naja da gibt es nicht viel zu erzählen er ist 2 Jahre älter als ich und wir sehen uns kaum ähnlich. Er hat rote Haare und blaue Augen. Im allgemeinen ist er sehr schlank und besitzt keine Muskeln. Wirklich keine. Es sieht so aus als ob er nur aus Haut und Knochen besteht. Nun saß ich ebenfalls auf dem Bett meines Bruders. Doch an das Gespräch mit der Frau konnte ich mich überhaupt nicht  mehr erinnern. Vielleicht weil mir da einfach andere Dinge im Kopf rum gingen.

Ich weiß nicht wie lange wir dort saßen und redeten. Fall's wir das überhaupt taten. Meine Bruder sprach an dem Tag total komisch mit einer belegten Zunge als müsste er etwas unterdrücken oder zurückhalten. Kann ich ihm auch nicht verübeln er hat meinen Vater ja auch gefunden. An diesem Tag haben wir uns kaum Zuhause aufgehalten. Freunde von meiner Tante haben sich um uns gekümmert. Wir waren an diesem Tag sogar in der Stadt obwohl ich überhaupt nicht unter Menschen wollte. Wir wurden von ihnen bedient und unterhalten. Ich fühlte mich wie als sei dieser Tag nie passiert. An diesem Abend konnte ich nicht in meinem Zimmer oben schlafen. Ich hatte Angst und bis jetzt hatte ich auch keine Träne für meinen Vater verschwendet. Ich schlief also in der Küche. Als ich so da lag und alles ruhig war hörte ich nur die Küchenuhr und den Kühlschrank der vor sich hin brummte. Ich dachte an diesem Abend finde ich keinen Schlaf. Doch irgendwann bin ich doch eingeschlafen aber sehr viel habe ich nicht geschlafen das spürte ich auch am nächsten Tag. Ich war richtig fertig als hätte mich ein LKW überfahren. Ich versuchte es zu vertuschen und wollte auch keine weitere Probleme verursachen. Meiner Oma und meinem Opa ging es auch so schon mies genug. Das meine Oma sich aber die ganze Zeit darüber beklagte das mein Vater nicht mehr da ist war fast nicht auszuhalten. Natürlich konnte ich es immer noch nicht glauben und dachte es wäre alles ein schlechter Witz. Ich dachte jeden Augenblick daran das mein Vater hinter einer Ecke steht und mich nur erschrecken will. 

Wir hatten bei einem Beerdigungsunternehmen einen Termin vereinbart das wir meinen Vater verabschieden auf eine ehrenvolle Weise. Das Schicksal traf mich wie ein Schlag. Nein wie mehrere Schläge. So als wurde ich gerade richtig brutal zusammen geschlagen. Von diesem Tag an wollte ich meinen Vater immer wieder sehen und äußerte diesen Wunsch auch immer. Doch dieser Tag war der aller letzte wo ich ihn noch einmal sehen durfte. Meine Familie traf sich vor dem Beerdingungsunternehmen und auch Tanten und Cousins aus Jena kamen um uns beizustehen. Ich konnte es nicht abwarten meinen Vater zu sehen. Obwohl mein Bruder meinte ich sollte nicht rein gehen, weil es das alles nur noch schlimmer machte. Ich tat es trotzdem. Ich wollte ihn so sehr sehen. Meinen Vater der angeblich TOD sein sollte. Als wir das Gebäude betraten fiel mir das Atmen schwer. Wir gingen einen Gang entlang zu einer Tür niemand redete. Vor der Tür drehte sich der Mann der uns reingeleitet hatte um und sagte nochmal : " Das ist jetzt nochmal die letzte Chance raus zu gehen. Wem es später zu viel wird muss nur den Gang zurück laufen." Ich blieb stehen er öffnete die Tür und wir traten ein. Ich ging von selbst zu diesem Sarg, in dem mein Vater lag. Ich dachte ich breche zusammen. Es bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Der Raum war so kalt und diese kälte drang durch meine Jacke, durch meine Haut bis zu meinem Herzen vor. Mein Herz schnürte sich zusammen. Ich fing an zu Zittern und konnte nur da stehen. Dieser Mann in diesem Sarg ähnelte meinem Vater etwas aber sein Gesicht war eingefallen, er hatte auch nicht seine Brille auf und meine Oma stand mir gegenüber und weinte bitterlich genauso wie mein Opa. Meine Oma streichelte den Kopf meines Vaters und sagte immer wieder seinen Namen. Sie tat mir schrecklich Leid, keine Mutter sollte sein Sohn beerdigen. Und dann brach es aus mir herraus ich weinte. Ich versuchte es mit aller Mühe hinunter zu schlucken, weil ein paar Verwandte mit in dem Raum standen. Mein Onkel beugte sich irgendwann zu mir und meinte es ist in Ordnung wen ich weine. Ein paar Tränen liefen mir die Wange runter. Ich hatte den drang zu schreien, doch blieb stumm. Ich wollte diese unfaire Welt verfluchen. Ich fragte mich warum man mir meinen Vater nehmen muss. Warum man so was überhaupt einem Menschen antut. Doch es ist das Schicksal das entscheidet. Ich drehte mich zu meinem Onkel und fragte ob ich meinen Papa anfassen darf. Er nickte nur und sah gequält aus. Ich streckte meine Hand aus und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Ich legte meine Hand auf seinen Arm. Er war Eiskalt. Kälter als ich. Ich fuhr mit meiner Hand hinuter zu seinen Händen und drückte sie. Im stillen sprach ich zu ihm. Das ich ihn nie vergessen werde. Dass ich ihn immer in meinem Herzen habe. Das ich ihn jeden Tag mit mir herum trage. Meine Großeltern und ein paar Verwandte verließen den Raum. Ich blieb. Ich wollte solange wie möglich noch bei ihm bleiben. Es war das letzte mal das ich ihn sah. Ich würde alles darum geben ihn noch einmal zu sehen mit ihm noch einmal zu reden. Ihn zu fragen wie ich weiter machen soll. Denn in diesem Moment hat für mich die Welt aufgehört sich zu drehen.

Der Mann des Beerdigungsunternehmens kam nochmal in das Zimmer und meinte das die Zeit jetzt um wäre. Ich streichte meinem Vater nochmal über den Arm und drehte mich zur Tür um. Ich versuchte stark zu sein, nicht in die Knie zu gehen . An der Tür drehte ich mich nochmal um und sah das letzte mal ihn...wie er dort in seinem Sarg ganz still lag. Als ich aus dem Haus trat umarmten mich meine Verwandten und sprachen ihr Mitleid aus. Ich wollte es überhaupt nich hören. Ich ließ mich von jedem umarmen und weinte. Mir tat das Herz weh. Ich wollte diese Gefühle nicht mehr haben. Ich wollte nicht mehr Leben. Doch das hätte mein Vater nicht gewollt. Er hätte gewollt das ich mein Leben lebe und stark bin. Danach sind wir mit meiner Familie in ein Restaurant gegangen und stießen mit Gläsern an das es alles besser wird. Ich fand es etwas unpassend weil ich wusste nichts wird wie früher. Und ich verbarg meine Gefühle steckte sie in die hinterste und dunkelste Ecke die es bei mir gab und die von da an immer größer zu werden schien. Es war der Tag

Der Tag an dem meine Welt zusammen brach. Ich lag noch im Bett es war ein Samstag. Ich konnte ausschlafen.Bis ich früh aufwachte durch Stimmen die aus dem Flur zu mir hinein drangen. Ich schaute auf die Uhr es war gerade einmal halb 10. Ich wollte auch nicht aufstehen und schauen wer da draußen im Flur redete. Ich blieb im Bett liegen....Wahrscheinlich wäre es auch das Beste gewesen wenn ich an diesem Tag überhaupt nicht aufgewacht oder aufgestanden wäre. Doch irgendwann klopfte es an meine Tür ich dachte es wäre mein Vater der vielleicht Besuch hatte. Doch dann trat ein Mann herrein. Dick angezogen mit einer sehr dicken Jacke auf der stand .... NOTARZT !!!! Ich dachte nichts schlimmes. Vielleicht hat sich mein Vater ja nur wieder weh getan beim Sport, doch so war es nicht. Der Mann setzte sich auf mein Bett und ich dachte nur gerade daran wie ich aussah. Ungeschminkt, ungekämmt also total hässlich. Was er mir dann aber berichtete konnte ich im Augenblick nicht glauben. Dieser Mann sah schon etwas traurig aus. Er bekann zu reden: " Hallo, entschuldige wenn ich dich geweckt habe aber deinem Vater ist etwas schlimmes zugestoßen." Schon dieser Satz ließ mich erstarren. Bis er weiter sprach: " Dein Vater ist heute Nacht leider gestorben." Stille. Keine Reaktion. Ich konnte diesen Mann einfach nur anstarren und hätte beinahe ihn ausgelacht. Doch als ich bemerkte das mein Vater und sonst keiner in mein Zimmer sprang und "Scherz" rief ...konnte ich nichts spüren. Ist es denn nicht dieser Augenblick wo man zusammen bricht und sich die Seele sich aus dem Leib heult? Tja bei mir war es nicht so, weil ich immer noch dachte es sei nicht Real. Ich konnte nur antworten : " Ich will ihn sehen." Doch er konnte mich nicht zu ihm lassen. Er brachte mich runter zu meinem Bruder ins Zimmer. Als ich durch den Flur und die Küche ging, war alles aufgeregt und es ging reglos an mir vorbei. Als ich durch die Küche ging sah ich meine Oma und meinem Opa am Küchentisch sitzen und irgendwelche Formulare lagen vor ihnen. Sie hielten sich die Hände und weinten schrecklich. Das war der erste Tag an dem ich meine Großeltern weinen sah. Es brach mir fast das Herz sie so zu sehen. Doch leider blieb die Regung bei mir immer noch aus. Als ich in dem Zimmer meines Bruders ankam saß's er schon auf dem Bett und eine Frau mit blonden Haaren fragte ihn schon aus. Achso warum ich noch nichts von meinem Bruder erzählt habe? Naja da gibt es nicht viel zu erzählen er ist 2 Jahre älter als ich und wir sehen und kaum ähnlich. Er hat rote Haare und blaue Augen. Im allgemeinen ist er sehr schlank und besitzt keine Muskeln. Wirklich keine. Es sieht so aus als ob er nur aus Haut und Knochen besteht. Nun saß's ich ebenfalls auf dem Bett meines Bruders. Doch an das Gespräch mit der Frau konnte ich mich überhaupt nicht  mehr erinnern. Vielleicht weil mir da einfach andere Dinge im Kopf rum gingen.

Ich weiß nicht wie lange wir dort saßen und redeten. Fall's wir das überhaupt taten. Meine Bruder sprach an dem Tag total komisch mit einer belegten Zunge als müsste er etwas unterdrücken oder zurückhalten. Kann ich ihm auch nicht verübeln er hat meinen Vater ja auch gefunden. An diesem Tag haben wir uns kaum Zuhause aufgehalten. Freunde von meiner Tante haben sich um uns gekümmert. Wir waren an diesem Tag sogar in der Stadt obwohl ich überhaupt nicht unter Menschen wollte. Wir wurden von ihnen bedient und unterhalten. Ich fühlte mich wie als sei dieser Tag nie passiert. An diesem Abend konnte ich nicht in meinem Zimmer oben schlafen. Ich hatte Angst und bis jetzt hatte ich auch keine Träne für meinen Vater verschwendet. Ich schlief also in der Küche. Als ich so da lag und alles ruhig war hörte ich nur die Küchenuhr und den Kühlschrank der vor sich hin brummte. Ich dachte an diesem Abend finde ich keinen schlaf. Doch irgendwann bin ich doch eingeschlafen aber sehr viel habe ich nicht geschlafen das spürte ich auch am nächsten Tag. Ich war richtig fertig als hätte mich ein LKW überfahren. Ich versuchte es zu vertuschen und wollte auch keine weitere Probleme verursachen. Meiner Oma und meinem Opa ging es auch so schon mies genug. Das meine Oma sich aber die ganze Zeit darüber beklagte das mein Vater nicht mehr da ist war fast nicht auszuhalten. Natürlich konnte ich es immer noch nicht glauben und dachte es wäre alles ein schlechter Witz. Ich dachte jeden Augenblick daran das mein Vater hinter einer Ecke steht und mich nur erschrecken will. 

Wir hatten bei einem Beerdigungsunternehmen einen Termin vereinbart das wir meinen Vater verabschieden auf eine ehrenvolle Weise. Das Schicksal traf mich wie ein Schlag. Nein wie mehrere Schläge. So als wurde ich gerade richtig brutal zusammen geschlagen. Von diesem Tag an wollte ich meinen Vater immer wieder sehen und äußerte diesen Wunsch auch immer. Doch dieser Tag war der aller letzte wo ich ihn noch einmal sehen durfte. Meine Familie traf sich vor dem Beerdingungsunternehmen und auch Tanten und Cousins aus Jena kamen um uns beizustehen. Ich konnte es nicht abwarten meinen Vater zu sehen. Obwohl mein Bruder meinte ich sollte nicht rein gehen, weil es das alles nur noch schlimmer machte. Ich tat es trotzdem. Ich wollte ihn so sehr sehen. Meinen Vater der angeblich TOD sein sollte. Als wir das Gebäude betraten fiel mir das Atmen schwer. Wir gingen einen Gang entlang zu einer Tür niemand redete. Vor der Tür drehte sich der Mann der uns reingeleitet hatte um und sagte nochmal : " Das ist jetzt nochmal die letzte Chance raus zu gehen. Wem es später zu viel wird muss nur den Gang zurück laufen." Ich blieb stehen er öffnete die Tür und wir traten ein. Ich ging von selbst zu diesem Sarg, in dem mein Vater lag. Ich dachte ich breche zusammen. Es bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Der Raum war so kalt und diese kälte dran durch meine Jacke, durch meine Haut bis zu meinem Herzen vor. Mein Herz schnürte sich zusammen. Ich fing an zu Zittern und konnte nur da stehen. Dieser Mann in diesem Sarg ähnelte meinem Vater etwas aber sein Gesicht war eingefallen, er hatte auch nicht seine Brille auf und meine Oma stand mir gegenüber und weinte bitterlich genauso wie mein Opa. Meine Oma streichelte den Kopf meines Vaters und sagte immer wieder seinen Namen. Sie tat mir schrecklich Leid, keine Mutter sollte sein Sohn beerdigen. Und dann brach es aus mir herraus ich weinte. Ich versuchte es mit aller Mühe hinunter zu schlucken, weil ein paar Verwandte mit in dem Raum standen. Mein Onkel beugte sich irgendwann zu mir und meinte es ist in Ordnung wen ich weine. Ein paar Tränen liefen mir die Wange runter. Ich hatte den drang zu schreien, doch blieb stumm. Ich wollte diese unfaire Welt verfluchen. Ich fragte mich warum man mir meinen Vater nehmen muss. Warum man so was überhaupt einem Menschen antut. Doch es ist das Schicksal das entscheidet. Ich drehte mich zu meinem Onkel und fragte ob ich meinen Papa anfassen darf. Er nickte nur und sah geqält aus. Ich streckte meine Hand aus und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Ich legte meine Hand auf seinen Arm. Er war Eiskalt. Kälter als ich. Ich fuhr mit meiner Hand hinuter zu seinen Händen und drückte sie. Im stillen sprach ich zu ihm. Das ich ihn nie vergessen werde. Dass ich ihn immer in meinem Herzen habe. Das ich ihn jeden Tag mit mir herum trage. Meine Großeltern und ein paar Verwandte verließen den Raum. Ich blieb. Ich wollte solange wie möglich noch bei ihm bleiben. Es war das letzte mal das ich ihn sah. Ich würde alles darum geben ihn noch einmal zu sehen mit ihm noch einmal zu reden. Ihn zu fragen wie ich weiter machen soll. Denn in diesem Moment hat für mich die Welt aufgehört sich zu drehen.

Der Mann des Beerdigungsunternehmens kam nochmal in das Zimmer und meinte das die Zeit jetzt um wäre. Ich streichte meinem Vater nochmal über den Arm und drehte mich zur Tür um. Ich versuchte stark zu sein, nicht in die Knie zu gehen . An der Tür drehte ich mich nochmal um und sah das letzte mal ihn...wie er dort in seinem Sarg ganz still lag. Als ich aus dem Haus trat umarmten mich meine Verwandten und sprachen ihr Mitleid aus. Ich wollte es überhaupt nich hören. Ich ließ mich von jedem umarmen und weinte. Mir tat das Herz weh. Ich wollte diese Gefühle nicht mehr haben. Ich wollte nicht mehr Leben. Doch das hätte mein Vater nicht gewollt. Er hätte gewollt das ich mein Leben lebe und stark bin. Danach sind wir mit meiner Familie in ein Restaurant gegangen und stießen mit Gläsern an das es alles besser wird. Ich fand es etwas unpassend weil ich wusste nichts wird wie früher. Und ich verbarg meine Gefühle steckte sie in die hinterste und dunkelste Ecke die es bei mir gab und die von da an immer größer zu werden schien. Es war der Tag, meinem Vater und meinem alten Ich Lebewohl zu sagen. Ich wusste ich werde nie wieder die sein, die ich davor war. Nie wieder.

 

Kapitel 7

Das Begräbnis war ein paar Tage später. Das war ebenfalls noch einmal ein schwerer Tag. Ich musste aber leider am Montag wieder in die Schule und ich wusste nicht wie ich mich Verhalten sollte. Ich versuchte das beste daraus zu machen. Ich konnte mich nicht konzentrieren und alles ging einfach so an mir vorbei. Schüler kamen zu mir und drückten ihr Beileid aus. Alles Schmarotzer, taten es nur damit sie mir mehr Schmerzen bereiten konnten. Idioten die das Leben noch nicht einmal gekostet haben. 

Das merkte ich sehr schnell. Anstatt mir vielleicht zu helfen machten sie sich lustig über mich sagten mir ich soll doch zu meinem Vater gehen unter die Erde, hänselten mich. Und ich tat nichts. Hielt den Schmerz aus. Ich hatte nicht eine einzige Freundin mehr, jeder miet mich und ich konnte niemand mein Leid erzählen. Niemand. Was soll man schon sagen die Beerdigung war nicht das schlimmste. An dem Tag redete man mit mir und ich war beschäftigt. Die Tage die danach folgten waren die schlimmsten. Weil ich alleine war. Mich mit dem auseinander setzten musste was passiert ist und wie ich nun weiter Leben musste. Ich war Kraftlos und Müde. Aber ich hatte Verpflichtigungen.

Ich wohnte nun mit meinen Großeltern in einem Haus. Niemand beachtete mich und fragte nur wie es meinen Großeltern ging. Doch wie ging es mir? Ich musste viele Aufgaben übernehmen. Und doch das ich soviel tat waren die nächsten Jahre die Hölle. Meine Noten sanken. Zuhause war ich das faule, dumme und nichtgewollte Mädchen. An mir wurde dauernt dran rum gemeckert. Meine Oma sagte mir indirekt ich sehen aus wie eine Schlampe, weil ich angefangen hatte mich zu schminken, um mein wahres Gesicht zu verbergen.

Ich wollte niemand zeigen wie es mir geht und nahm die Rolle die man mir eben zuteilte ein. Mein Bruder war der perfekte Junge. Gute Zensuren, keine Probleme und immer hilfbereit. Später würde ich noch erfahren wie meine Familie wirklich ist. Ich schrieb Tagebuch und sperrte alle meine Gedanken hinein. Alles was passierte, ob ich nun wieder einmal geschlagen wurde weil ich Widersprochen habe oder mir etwas weggenommen wurde. Meine Großeltern waren wie die Teufel für mich. Ich wollte dieses Haus verlassen schon so oft und nicht mehr wieder kommen, aber die Probleme würden mich wieder einholen. Meine Oma sagte mir dauernd auch wenn es nur ein kleines Problem war das sie mich los haben wollte. Es kam ständig der Spruch wenn es dir hier nicht passt dann Verschwinde oder geh zu deiner alkoholkranken Mutter. Meine Großeltern sprachen hinter meinen Rücken mit Verwandten über mich was für ein schlimmes Mädchen ich doch bin und was der Tim alles richtig macht. Aber was denkt ihr würden meine Verwandten mir glauben oder doch eher meinen Großeltern. Es liegt auf der Hand, natürlich meinen Großeltern.

Ich versuche sie nicht schlecht zu machen oder so aber es sind Fakten. Meine Oma gab mir die Schuld am Tod meines Vaters. Sie meinte das es kein Wunder war das er starb, weil ich ihm so viel Leid zufügte. Obwohl sie die ganze Zeit wusste an was mein Vater wirklich gestorben ist. Ich habe schon lange aufgehört zufühlen. Ich lachte nur noch über sowas. Sie taten mir zu oft weh. Und ganz tief in mir weiß ich das es mir immer noch fuchtbar weh tut.

Meine MItschüler haben sich auch nicht geändert sie taten mir genauso weiterhin weh. Ich wurde Eiskalt. Das war die einzige Lösung um das alles zu überleben. Ich hatte viele Gedanken mir etwas anzutun aber ich tat es nicht. Ich wollte meinen Großeltern und allen anderen nicht diese Genugtuung geben. Ich hielt es Jahre weiterhin so aus. Ich war so oft Einsam das ich es nicht mehr zählen konnte. Aber was ich weiß ist das EInsamkeit Narben hinterlässt. Und sich die ganze Zeit verbittert, verärgert und beschissen zu fühlen frisst einen innerlich auf. Aber meine Mutter gab es auch noch, die ebenso den ganzen Terror aushielt, aber dafür mehr Narben und Schäden davon getragen hatte. So etwas ist unverzeihlich. Jemanden so sehr kaputt zu machen, den ich eigentlich noch brauchte. Und dann das selbe mit mir zu machen. Ich hatte eine Wut in mir und wurde auch von angeblichen "Freunden" zu oft verraten, ich vertraute niemanden mehr. Ebenfalls war ich nach dem ganzen Zeug immer noch manchmal bei meiner Mutter. Doch an dem Wochenende als ich wieder mal bei ihr war, war nichts in Ordnung. Ich spürte es auch schon. Meine Mutter holte mich sogar besoffen hab. An dem Tag hatte meine Mutter und ihr Freund streit, naja eigentlich die ganze Zeit über. Meine Mutter und ihr Freund waren besoffen und ich war wo wieder gelandet? Richtig in einem Haufen voll Chaos. Meine Mutter hatte schon so auch immer wieder gesagt ihr Freund würde sie schlagen. Ich hab das als dummes Gerede abgetan, bis ich es sah. Meine Mutter wurde vom Kai so stark verprügelt und sie tat nichts. SIe stritten über Geld und er riss ihre Haare aus, warf den Fernsehr auf sie drauf, nachdem er ihn zerschlagen hatte. Ich sah es und hatte keine Ahnung was ich machen sollte. Ab und zu ging ich aber auch dazwischen und bekam selber etwas ab, weil ich meine Mum beschützen wollte. Es war schrecklich. Ein Bild hat sich sogar noch bis heute, in mein Gedächnis eingebrannt. Wie er meine Mutter am Boden zusammenschlug und trat, danach setzte er sich auf sie drauf und würgte sie. Sie lief blau an und ich hatte Angst sie würde sterben. Ich sah's in der Ecke und heulte. Wie erbärmlich ich war. Ich kann es bis heute nicht fassen. Hätte ich es heute nochmal gesehen, hätte ich den Typ so hart umgeklatscht das er nicht mehr aufstehen hätte können. Nun, ja aber damals war ich noch nicht so reif um mit der Situation umgehen zu können.

Als ich nachhause fuhr erpressten sie mich ich soll nichts sagen. Irgendwann sagte ich es meiner Tante und sie ging zur Polizei. Ich hielt den Druck nicht mehr aus der auf mir lastete. Kai wurde angezeigt und es gab 2 Gerichtstermine. Meine Mutter war immer noch zu weich und sagte nicht gegen ihn aus. Am ersten Gerichtstermin kamen beide nicht. Am zweiten waren sie da und ich so extrem Nervös. Zum Glück sagte die Polizistin für mich aus. Ich musste also nicht rein und nochmal alles erzählen. Meine Mutter hatte gebrochene Rippen, ein Loch im Kopf und noch mehr gebrochene Knochen und Prellungen. Ich verstand nicht das sie da immer noch bei ihm blieb. Für Kai gab es nur eine Geldstrafe.

Ich wollte dann auch erst einmal nichts mehr von ihr wissen. Ich brach den Kontakt ab und sie schrieb nur manchmal noch ein paar Karten für Geburtstage oder einfach so. Sie und Kai entschuldigten sich ständig bei mir, doch ich wahr noch nicht so weit. Ich musste das selber Verdauen und es war wirklich schlimm. Was wäre gewesen wenn meine Mum auch gestorben wäre? Würde ich sowas auch nocheinmal ertragen, ein Mensch zu verlieren? Hätte ich mir selber Verzeihen können, wenn sie gestorben wäre vor meinen Augen, weil ich zu viel Angst hatte etwas zu unternehmen? Ich kann sie mir bis heute nicht beantworten. Zum Glück muss ich das auch nicht.

In der Schule war es zwar immer noch nicht perfekt aber ich hatte mich dran gewöhnt und kam schon irgendwie klar.

Als irgendwann auch die Sommerferien kamen, machte ich ein Praktikum bei meiner Tante in der Arzt Praxis. Sie hat eine Gemeinschaftspraxis, ist aber speziallisiert auf Diabetes. Ich finde sie ist eine sehr kluge Frau und ich mag sie auch. Als ich in Jena ankam, freute ich mich schon auf die Arbeit und was ich dort alles lernen würde. Ich war zwar aber auch etwas aufgeregt. Aber ich kannte noch jemand der ebenfalls bei meiner Tante arbeitete und deshalb freute ich mich auch denjenigen wieder zusehen. Er heißt Franz und hat dreadlocks. Viele würden jetzt sagen dass das vielleicht nicht schön aussieht aber zu ihm passte es und er sah damit auch nicht gerade schlecht aus. An dem Abend bevor mein Praktikum begann, betrank ich mich noch etwas mit meiner Tante. Als wir so in ihrem Garten saßen und die Stadt von oben aus sahen und den Sonnenuntergang war ich etwas entspannter und dachte jetzt kann doch nichts mehr kommen.

Ich redete mit meiner Tante über meinen Vater es ist schon ein paar Jahre her aber an so manche Sachen erinnere ich mich immer noch gerne. Bis meine Tante auf das Thema kommt an was mein Vater wirklich gestorben ist. Ich dachte ja die ganze Zeit es wäre ein Herzinfarkt gewesen. Aber gelogen. Meine ganze Familie hat mich all' die Jahre wieder einmal belogen, sogar mein eigener Bruder. Mein Vater starb keinen natürlichen Tod. Er hat sich, man kann es schon so sagen, Selbstmord begangen. Meine Tante erzählte: " Er hat sich eine Tüte mit Propangas übergezogen, um eine Nahtoderfahrung zu erleben. Dabei ist er erstickt." Ich war erst mal geschockt und wusst nicht was ich darauf sagen sollte ich fragte warum er sowas getan hat und meine Tante erzählte mir: " Für manche Menschen ist das sexuell Erregend. Er wollte etwas was in wieder aus dem Alltag zieht, er hatte seine Freundin wieder verloren und er brauchte etwas. Dabei starb er."

Jahre später musste ich das erfahren von meiner Tante. Ich hielt mein Vater immer für einen lieben und netten Mann. Doch wie es aussah kannte ich diesen Mann nicht. Später fand ich heraus das er Sex süchtig war." 

Meine Oma erzählte ich sei am Tod meines Vaters Schuld und bindet mir so eine Bürde auf. Obwohl sie die ganze Zeit wusste an was er wirklich starb. Weil ihr Leben ruiniert wurde, wollte sie meines ebenfalls zerstören.

An dem Abend legte ich mich total besoffen ins Bett und schlief überhaupt nicht. Ich dachte die ganze Zeit darüber nach und war sauer und wütend auf meine Familie und meinen Vater. Aber dann war es mir auch wieder egal, es war nicht mehr Rückgängig zu machen. Am Morgen war ich immer noch im Bett und konnte immer noch nicht schlafen. Ich nahm mir also ein Buch und las, bis meine Tante kam und mich "wecken" wollte. Als ich aufstand merkte ich immer noch etwas von dem Alkohol. Das war auch verständlich ich war erst um 2 ins Bett gegangen und um 5 aufgestanden. Aber wir mussten mit dem Fahrrad 8 km bis zu der Praxis fahren und auch wieder zurück und ich hab am ersten Tag auch gleich Überstunden gemacht, weil ich erstens nicht auf die Uhr achtete und zweitens weil die Arbeit so viel Spaß machte.

Als ich zurück fuhr war es über 30° und ich hatte mich auch etwas Verfahren als ich den Weg zurück zu der Wohnung suchte. Also kam ich auch erst viertel 6 an. Mein Onkel wartete schon und wir gingen gleich darauf Baden, an einem See.

Die Ferien waren sehr schön eine Woche arbeitete ich bei meiner Tante und eine Woche war ich noch zum Urlaub einfach so da. Das Wetter war auch immer richtig schön und warm. Ich lernte bei meiner Tante viel und die Mitarbeiter waren auch wirklich nett. Am meisten hab ich mich mit Franz gut verstanden. Manchmal neckte er mich auch ganz schön und ich wurde Wütend. Aber das amüsierte ihn nur. Ich habe mich auch entschieden, wenn ich mit der Schule fertig bin eine Ausbildung bei meiner Tante zu machen.

In Jena würde mich ein neues Leben erwarten. Und ich freute mich schon und zählte nur noch die Tage bis ich fort von meinen Großeltern kam.

Als ich nach den Ferien wieder in Plauen war, war ich recht traurig, weil ich wusste das das beschissene Leben wieder anfängt. Aber ich war zuversichtlich. Mit dem Ende der Ferien dauerte es nur noch ein halbes Schuljahr bis ich mein Abschluss hatte. Und in der Zeit brauchte ich auch keine Freunde mehr und auch keinen Vater oder Mutter.

Nun, ich wäre mit dem Abschluss fertig wen ich 18 bin. Von da an kann ich selber entscheiden und bestimmen und meine Großeltern dürften keinen Finger mehr an mich legen. Wenn doch sag ich ihnen all' meine Gefühle und Gedanken. Es würde sie extrem verletzten und eigentlich bräuchten sie es auch mal.

Sie meinten ja, sie müssten aufpassen damit ich sie nicht auch über den Tisch ziehe so wie meinen Vater.

Sie sind die Generation die ich nie sein werde. Sie sagen in der eigenen Familie nicht mal die Wahrheit. Traurig. Was würden den die Nachbarn denken wenn sie wüssten das unsere Familie total kaputt und zerstört ist, so denken meine Großeltern.

Die Generation von mir und meiner Tante kann wenigstens darüber reden und ich finde es auch gut so.

Sie werden alle noch sehen was ich alles kann. Doch meine Einstellung gegenüber Menschen wird so bleiben, dachte ich.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.11.2014

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /