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Weihnachten in Finnland

Die Diebe, die Thieves

Die Vorbereitungen

Im Berg der Wünsche

Verwandlung

Manu lässt sich retten

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Es begab sich vor nicht allzu langer Zeit, dass drei Thieves, wie man die Diebe in Finnland nannte, sich zum Korvatunturi begaben. Dies war ein Berg in Lappland, auf dem niemand anderes als der Weihnachtsmann lebte. Dort wohnte dieser mit seiner Frau und vielen kleinen Weihnachtswichteln, die sich die Tonttus nannten.
Der Weihnachtsmann müsst ihr wissen, wird in Finnland, Joulupukki genannt. Einer Legende nach, ist er der Nachfolger des Heiligen von Myra. Dem ersten lebenden Nicolaus, der sein gesamtes Vermögen, an die Armen verschenkte. Er ist der einzig wahre Weihnachtsmann überhaupt. So behaupteten die Finnen, jedenfalls.
Hoch oben auf den Gipfel des Korvatunturi, der seinen Namen, seiner ungewöhnlichen Form verdankt, lebt der Joulupukki. Der Berg ist geformt, wie ein riesiges Ohr. Korva heißt auf Finnisch, nämlich nichts anderes, als Ohr. Dort befand sich damals der geheime Eingang, zum Reich des Weihnachtsmannes. Diese geheime Pforte, wurde bis zu dem verhängnisvollen Tag, von niemand gefunden.
Mittlerweilen hatte der Joulupukki, ein ganzes Dorf, um sich geschart. Das verkehrstechnisch etwas günstiger liegt. In Rovaniemi, wie man das Weihnachtsdorf nennt, befindet sich auch das offizielle Weihnachtspostamt oder wie es richtiger heißt, das Weihnachtswünschesammeldepot.
Von dort aus, werden alle, auf dem Berg Korvatunturi, angefertigten Geschenke, zu den Kindern in aller Welt verbracht.
Am Jouluaatto, wie der Heiligenabend liebevoll auf Finnisch genannt wird, ruft man punkt 12 Uhr, den Weihnachtsfrieden aus. Der alle zu Friede und Besinnlichkeit aufruft.
Dann erst wird getanzt, gelacht, gesungen, der Weihnachtsmann erzählt die Geschichte seines langen Weges, aus Lappland. Erst danach, wird gegessen. Erst dann, wenn der Weihnachtsmann, bereits auf dem Weg zur nächsten Familie ist.

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Alle Menschen freuten sich, jedes Jahr auf dieses friedvolle und so wunderschöne Fest. Nicht nur, wegen der Geschenke. Sondern auch, weil man all seine Lieben, um sich versammelt hatte.
Nur drei Männer mittleren Alters freuten nicht. Diese ärgerten sich seit Jahren, über dieses furchtbare Fest. Schon zum Wiederholsten Mal, versuchten sie, das in ihren Augen so unsinnige Fest, abzuschaffen. Endlich nach vier vergeblichen Versuchen, in den vergangen Jahren, kamen sie ihrem Ziel so nahe, wie noch nie.
Manu, der Kopf der kleinen Bande, war um die fünfzig Jahre alt, kahlköpfig, muskulös, wenn auch sehr schlank. Er wirkte durch das wettergekerbte Gesicht und seinen nörglerischen  Gesichtsausdruck, um vieles älter, als er in Wirklichkeit war.
Juuso dagegen, war ein noch sehr junger Mann, Ende der Zwanzig. Man sah ihm an, dass er gern und viel aß. Er war kugelrund und wohlgenährt. Sein Gesicht jedoch, hatte tiefe eingegrabene Falten. Dadurch sah er böse, verbittert und verhärmt aus. Obwohl er das, nicht wirklich war.
Paavo, dagegen war ein lustiger Gesell. Der sehr gern und sehr viel lachte. Meistens grinste er den ganzen Tag und schaute etwas dümmlich, in die Runde. Dürr und klein war Paavo. Man konnte ihn schon fast zierlich zu nennen. Er war einer von der Sorte Mensch, bei der man Angst haben musste, dass der kleinste Windstoß ihn wegbläst.
Es war eine Bande, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnte. So waren sie auch, beruflich sehr unterschiedlich. Manu, war Pfleger in einem Krankenhaus. Juuso war Koch und Paavo arbeitete, in einer kleinen Firma als Buchhalter.
So anders geartet, die drei äußerlich auch waren, sie hatten ein gemeinsames Ziel. 

Keiner konnte das besser planen, als ihr Boss. Manu war der Denker, der Planer und damit derjenige, der alles organisierte. So hatte er auch diese ganze Sache, gut durchgeplant.
Hoffen wir alle, es möge ihnen nicht gelingen…

Warum, fragt ihr euch jetzt sicherlich, hassten, diese drei so unterschiedlichen Männer, Weihnachten so sehr?
Das ist eine lange Geschichte. Vielleicht … mal sehen … eventuell … erzählen euch die Drei ja, etwas von sich. Wartet ab und lest, was diese drei Thieves, diese hinterhältigen und gemeine Diebe, aushecken. Vor allem, was ihnen dabei so alles geschieht…

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Seit Wochen schon, plante und recherchierte Manu, dieses nicht ganz einfach Unternehmen. Er investierte jede freie Minute, die er erübrigen konnte. In diese, für ihn, einzige und wahrhaftige Aufgabe.
Innerlich fluchend, dachte er an seine beiden Komplizen, die zu nichts zu gebrauchen waren. Nicht einmal, bei den Vorbereitungen konnten sie ihm helfen.
Kopfschüttelnd sah sich Manu die geheime Zeichnung an, die er von einem seiner Spione bekam. Die Wegskizze, zum Eingang des Berges, Korvatunturi, zum Reich des Weihnachtsmannes.
Oh je, wie viele Jahre, plante er diese Sache schon? Wie oft, war der Plan schon schief gegangen? So gute Chancen, wie dieses Jahr, hatte er noch nie.
Warum, tut er das? Fragt ihr euch.Es war schon so viele Jahrzehnte her. Manu war damals erst sechs Jahre alt. Aber die Wut, die er heute dabei empfindet, war noch immer die Gleiche. Es war vor genau vierundvierzig Jahren, als er sich zu Weihnachten, einen Teddy gewünscht hatte. Leon Teddy, sollte er heißen. Manu wusste selbst heute noch, wie er sich ihn vorgestellt hatte. Braun sollte er sein, ein wuschelig weiches Fell sollte er haben und schwarze große Knopfaugen und eine rote Mütze.
Seine Eltern, diese… diese …
Ach er wusste nicht, wie er sie nennen sollte. Sie hatten ihm erzählt, es gäbe gar keinen Weihnachtsmann. Sie hätten kein Geld, um ihn so et… et… etwas unsinniges, einfach so, aus einer Laune heraus, zu kaufen.
Einen Teddy zu verschenken, wie unnütz.
Er, Manu, könnte froh sein, wenn sie ihm, den ungewollten Balg, etwas zu essen und Kleidung kauften. Er sollte zusehen, dass er verschwindet. Ja klar, ging es ihm noch heute durch den Kopf. Wie sollten die damals auch Geld haben, die hatten ja alles versoffen.Wieder stieg diese ungeheure Wut, die er seit damals auf Weihnachten empfand,  in ihm hoch. Es wurde jedes Jahr schlimmer.
Es musste endlich aufhören, sonst würde ihn diese schlimme Wut noch zerfressen.
Manu wusste aber auch, dass seine Wut erst ein Ende haben konnte, wenn er Weihnachten, dieses unnütze Fest, endlich abgeschafft hatte. Das konnte er aber nur, wenn er das Weihnachtsdorf und den Weihnachtsmann vernichtete. Vorher würde er keine Ruh finden. Dann endlich, würde er seine unendliche Wut, in den Griff bekommen. Müde streckte er sich und beugte seinen Kopf einmal nach rechts, einmal nach links. Einfach, um die Nackenmuskulatur zu lockern.
Endlich, war er ans Ziel seiner Träume gekommen. Er hat den Eingang gefunden. Diesmal würde es klappen. Noch einmal vertiefte er sich in seine Planung, es war alles logisch, alle Details stimmten. Er stand auf und lief auf ein Regal zu, kontrollierte, ob er wirklich alles zusammen hatte. Freudig drehte er sich um, schlurfte ans Telefon. Rief seine beiden Freunde an, ohne die er diese Unterfangen, nicht durchführen konnte. Kurz entschlossen, wählte er die Nummer von Juuso.
„Hallo du Schlafmütze, du brauchtest aber lange, um ans Telefon zu kommen.“ Lachend hörte er dessen Antwort und nickte belustigt. „In Ordnung. In einer Stunde bei mir. Bring bitte, alle vereinbarten Sachen mit. In zwei Stunden geht es los. Vernichten wir das Weihnachtsfest, ein für alle Male.“
Der Gesprächspartner, lachte laut, so laut das Manu, den Hörer vom Ohr nehmen musste.
„Quatsch nicht so viel, komme lieber.“, sagte Manu, in einem bösen Ton.
Schon legte er auf. Informierte sofort Paavo, den Dritten im Bunde, so dass sie los konnten.
Eine halbe Stunde später, waren alle versammelt. Das Auto hatte Manu schon beladen, mit der Ausrüstung und natürlich, auch mit genügend Proviant. Der Caravan war vollgepackt, bis unters Dach. So dass sie alles hatten, was man für eine so weite Reise benötigten. Warme Decken vor allem, es war in Lappland verdammt kalt. Die Drei hatten vor im Caravan zu schlafen. Wozu Geld für ein Hotel ausgeben, wenn das Bett mitfuhr. Allerdings musste man schon vorsorgen, trotz der Standheizung, würde es schnell kalt im Fahrzeug werden. Fröhlich schwatzend, machten sie sich auf den Weg. Über neunhundert Kilometer Autofahrt hatten sie vor sich, sie mussten ganz in den Norden von Lappland fahren. Sofort fuhren die Drei los, um schnellstmöglich, zum Korvatunturi zu kommen. Fast vierzehn Stunden Autofahrt hatten die Drei vor sich. Dazu kamen die Pausen, die sie unterwegs notgedrungen machen mussten. Manu hatte für dieses Unternehmen, jahrzehntelang gespart. Nur, um seine Rache zu bekommen. Auch Juuso hatte einiges beigesteuert, um seine Wut am Weihnachtsmann, auslassen zu können. 
Dieser hatte allerdings ganz andere Gründe als Manu.
Juuso, verlor als Kind seine Eltern, kam genau am Weihnachtstag, in ein Waisenhaus. Nie würde er diesen Tag vergessen. Alle bekamen ihre Geschenke, nur er nicht. Alle hatten gelacht, nur er konnte das nicht. Er war traurig, er vermisste seine Eltern. Es war aber keiner da, wirklich keiner, dachte an ihn und nahm ihn, tröstend in den Arm. Das war jetzt fünfundzwanzig Jahre her, aber es tat immer noch weh. Das ihn damals keiner in den Arm nahm, ihn festhielt, das keiner an ihn dachte. An den Jungen, der weinend, unterm Weihnachtsbaum saß, man hatte ihn einfach vergessen. Er war erst vier Jahre alt, was hätte er denn sagen sollen. Jede Weihnacht, wünschte er sich seine Eltern zurück, sie kamen nicht. Er hasste irgendwann Weihnachten nur noch. Vor fünf Jahren, traf er am Heiligen Abend, in einer Kneipe, erstmalig auf Manu. In die Kneipe war er gegangen, um sich zu betrinken. Die einzige Möglichkeit die er hatte, um Weihnachten zu ertragen. Seit diesem Augenblick, planten sie ihre Rache.
Paavo, der Witzbold der Gruppe, lachte sich jedoch über die beiden oft kaputt. 
„Ihr zwei seid mir schon ein paar Kappen. Wer glaubt denn noch an den Weihnachtsmann?“, kopfschüttelnd, sah er zu den beiden Freunden. „Ich glaube schon seit fast zwanzig Jahren, nicht mehr an diesen Humbug. Damals war ich gerade einmal sieben Jahre, als der Weihnachtsmann, mit meinem Vater abgehauen ist.“
Manu sah ihn an. „Na siehst du. Ich sage es doch. Vom Weihnachtsmann, geht eine Gefahr aus. Wir müssen ihn vernichten.“
Paavo, schüttelte lachend den Kopf. „Manu, das war nicht der Weihnachtsmann, das war unser Nachbar. Der sich, als Weihnachtsmann verkleidet hatte.“, lachend sah er zu dem Älteren hinüber, der gerade fuhr.
Lange unterhielten sie sich, auf dieser Fahrt über ihre Gründe, den Weihnachtsmann und damit Weihnachten zu vernichten. So verging die Zeit, schneller als man dachte. Schon kamen sie am Fuß, des Berges an. Nahmen ihre Ausrüstung und bestiegen den Berg, um den Eingang zu finden. Lange mussten sie suchen. Kletterten jeden Hang hinauf, schauten hinter jeden Stein. Fast schon wollten sie aufgeben. Dann plötzlich, ein Jubelschrei. Manu rief seine Freunde. Endlich hatten sie den Einstieg gefunden. Ganz verborgen hinter einem Felsen, im tiefen Schatten gelegen, fand Manu, den besagten Hebel, der den Eingang öffnete. 

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Vorsichtig betätigte Manu, den Hebel. In der Hoffnung, dass der Öffnungsmechanismus, niemanden im Berg allarmieren würde. Das Tor öffnete sich ganz leise, fast lautlos. Es war nur ein leichtes Summen zu hören. Staunend standen die Drei, vor dem, was sie jetzt sahen. Ein Tunnel wurde beleuchtet, mit lauter Laternen. Der diesen, in ein warmes orangenes Licht taucht. Leise klangen Glöckchen, so leise, dass man genau hinhören musste, wollte man sie bewusst hören. Girlanden schmückten die Wände und ein Schild, hing gleich hinter dem Eingangstor.Etwas tiefer im Berg, änderte sich die Beleuchtung auf einmal. Feenlichtern gleichend, erhellte jetzt blaues Licht die Tunnel, die stetig nach unten führten. Immer weiter hinunter, in die Tiefe des Berges. 

Fast zwei Stunden schon liefen Manu, Juuso und Paavo, den Tunnel nach unten. Immer öfter vergaßen sie, dass sie auf einer geheimen Mission waren. Rufe wie.
„Schau mal Paavo!“, oder
„Oh ist das schön hier!“, gaben Manus Begleiter, von sich.
Vergaßen ganz, dass sie leise sein mussten, damit man sie nicht entdeckte.
„Seid leise, ihr weckt doch noch die Tonttus.“, flüsterte Manu, seinen beiden Begleitern, Juuso und Paavo, zum wiederholten Male zu.
Tonttus, sind die Weihnachtswichtel, die für den Weihnachtsmann arbeiten. Die Beiden waren so fasziniert, von dem Flair, welches in dem Bergwerksstollen herrschte. Sie waren völlig gefangen, wie in einer anderen Welt. Egal, was Manu versuchte, er bekam seine beiden Begleiter nicht, aus der weihnachtlichen Stimmung. Er war allein, auf sich gestellt. Musste seine böse Tat, nun, doch völlig allein vollbringen. Was er nämlich nicht wusste, dass der Joulupukki und seine Tonttus, den Eingang zum Stollen, aber auch die Tunnel, mit einem Weihnachtszauber belegt hatten. Der jedes reine Herz, dem Zauber, der weihnachtlichen Stimmung, erliegen ließ. Keiner, der sich dem Reich des Weihnachtsmannes näherte, konnte böse Taten vollbringen. Sobald er das Reich betrat, erwachten alle positiven Wünsche, in demjenigen. Die er tief in seinem Herzen trug. Deshalb war das Reich vom Weihnachtsmann, auch nicht geschützt. Jeder der es fand, konnte es auch betreten. 
Bei Manu, wirkte dieser Zauber nicht. Sein Herz war so voller Wut, so voller Hass, so voller Rachsucht, dass er nur diesen einen Wunsch kannte. Manu hatte keine anderen Wünsche mehr. Nichts anderes, wünschte er sich auf Erden. Nur das es endlich kein Weihnachten mehr gab. Aufs Genauste, sah sich Manu um, ließ seine beiden Freunde allein zurück. An einer Kreuzung, an dem sie einen wunderschönen Tannenbaum bewunderten. Vor allem, die schön geschmückten Stiefelchen, der Tonttus, die in Reih und Glied um diesen Baum herum standen. 

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Lachend, sahen sich Juuso und Paavo an. Konnten ihr Glück nicht fassen. Sie waren das erste Mal in ihrem Leben in der Lage Weihnachten genießen. Auf einmal, war ihr Herz ganz leicht. Sie waren umringt, von lauter Tonttus, die zu ihren Stiefelchen liefen. Erstaunt sahen die Wichtel, in die Gesichter der Fremden, fingen an zu singen. Ein Lied, dass jeder von euch kennt. „Stille Nacht, heilige Nacht.“


Jouluyö! Juhlayö!... Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Päättynyt kaikk' on työ … Alles schläft, einsam wacht
kaks' vain valveill' on puolisoa … Nur das traute heilige Paar.
lapsen herttaisen nukkuess Holder … Knab' im lockigen Haar,
seimikätkyessän … Schlafe in himmlischer Ruh!


Sogleich nahmen die Tonttus, die beiden Männer an der Hand und zogen sie hinter sich her. Überall, wo Paavo und Juuso hinschauten, erleuchten Feenlichter. In einem warmen satten Purpur, so dass es einen das Herz erwärmte. Lachend tanzend, liefen sie ohne nachzudenken, mit den Tonttus mit. Begannen selber, zu singen. Nach einer Weile, blieben die Wichtel stehen, die beiden Menschen auch. Die Tonttus sahen nachdenklich aus, sagten etwas in der Wichtelsprache. Weder Juuso, noch Paavo, konnten sie jedoch verstehen. Ein weißhaariger Wichtel, der schon sehr alt zu sein schien, schlug sich lachend, an die Stirn, dass es nur so schepperte. Auf einmal eilte er, schnellen Schrittes davon. Einige Minuten später, kehrte er zurück und hielt Juuso und Paavo, je eine Mütze hin. Eine Grüne mit roten Streifen, daran waren Wichtelohren befestigt. Verwundert sahen Juuso und Paavo, die Wichtel an. Die geboten ihnen, die Mütze aufzusetzen. Sagen etwas in der Wichtelsprache, die kein Mensch verstehen konnte. Es klang, wie das zu laute Schnattern, einer Ente. Wichtel konnten die Menschensprache nicht lernen, waren nicht in der Lage, wie diese zu Sprechen. Deshalb benutzten sie verzauberte Mützen, um sich den wenige Menschen zu unterhalten, die sie ihre Freunde nannten. Jedoch, setzt man sich diese Mütze, mit einem Lachen auf, verwandelte man sich in einen Tonttus. Dann würde man lange, vor allem glücklich leben. Das konnten die Tonttus, aber den Menschen, vorher nie erklären. Wie denn auch? Sie konnten die Sprache der Menschen, nicht sprechen. Komischer Weise, war nie jemand mit ihnen böse gewesen. Alle waren danach immer glücklich.
Juuso und Paavo, zuckten mit den Schultern, sahen sich lachend an und setzten, kurzentschlossen, die Mützen auf. Es gab einen Blitz, ein helles, goldenes, Licht flammte auf. Im Nu hatten sich die Beiden, in zwei Tonttus verwandelt. Juuso in einen ziemlich dicken und Paavo in einen kleinen dünnen. Beide waren glücklich, wie noch nie in ihrem Leben. Juuso sah Paavo an und fing an, schallend zu lachen.
„Paavo, die Ohren stehen dir gut.“, auch Paavo lachte.
„Dir aber auch Juuso. Schau mal, dort ist ein Spiegel.“, verwundert ging Juuso zum Spiegel, sah darin einen Tonttus.
Er befühlte seine Ohren. „Die stehen mir gut.“, lachend blickte er seinen Freund an.
Wie alle anderen Tonttus, sahen die Beiden jetzt aus.
„Egal, dann bleiben wir halt hier.“, sagte er seinem Freund. Schnappte sich dessen und die Hand, eines anderen Tonttus.
„Kommt, bringt uns zum Weihnachtsmann. Ich glaube wir haben einen Fehler gemacht. Weihnachten ist in Gefahr, wir müssen den Joulupukki retten.“, erstaunt sahen die Tonttus die zwei Freunde an.
Dann nickte der Wichtel, der neben Paavo stand. „Komm.“, sagte er, kurz und bündig.
Schon machten sie sich auf den Weg weiter, gefolgt von vielen Tonttus. Keine fünfhundert Meter weiter, blieben die beiden Neuankömmlinge, wie angewurzelt stehen. Konnten nicht glauben, was sie erblickten. Verwundert, staunend und völlig sprachlos, sahen sich Juuso und Paavo an, dann die Tonttus. Große Augen machten die Beiden.
„Das ist Weihnachtsdorf. Hier wohnen der Joulupukki und wir.“, erklärte ihnen der Wichtel. „Im Übrigen, nenne ich mich Roope, so könnt ihr mich auch nennen.“, stellte sich der Wichtel vor, dessen Hand Juuso ergriffen hatte. 

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„Wir sind doch unterm Berg? Wieso ist es hier so hell? Wieso sind hier so viele Stern?“, purzelten die Fragen aus Paavo heraus. 
Roope lachte schallend. „Paavo, das ist einfach. Das sind Feen, die erleuchten die Höhle, in der Nacht mit blauem und weißem Licht. Am Tag dagegen, in einem orangenem-gelben Sonnenlicht. Damit wir denken, wir sind oben, wo die Sonne scheint.“, weiter lief er, weiter, hinunter ins Dorf.
Immer mehr Wichtel, stießen zu dem Trupp. Begrüßten herzlich, die beiden Neuankömmlinge. So war bald, das Haus des Joulupukki, erreicht. Roope klopfte an dessen Tür, keiner öffnet.
„Oh, der Joulupukki ist bestimmt auf Patrouillenflug, da weiß keiner, wo er steckt.“, erschrocken, sahen sich Paavo und Juuso an.
„Aber, der Joulupukki ist in Gefa…“, Roope, winkte ab.
„Keine Angst, dem passiert schon nichts.“, lachend sah sich Roope um, winkte den beiden Neuen zu. „Kommt, ich zeige euch die Werkstatt.“, schon verschwanden sie, mit den Beiden im Schlepptau, in einen der Häuser.Fern ab, von dem gerade berichteten, schlich Manu immer noch in der Höhle herum. Fand den Weg nicht, zum Joulupukki. Bekam gar nicht mit, dass er schon seit Stunden, immer im Kreis lief. Auch nicht, dass er fast genauso lange, beobachtet wurde. Von einer kleinen Fee, die der Joulupukki ausgesandt hatte. Ajisa Pinkonella, die kleine Fee, aus der Himmelsschwadron, wurde zu diesem Spezialauftrag abkommandiert. Sollte den Besucher, der den Energiefluss in der Weihnachtshöhle störte, beobachten. Gern hatte Ajisa diesen Auftrag übernommen. Es war mit der Zeit, wirklich ziemlich langweilig, immer nur, mit einer Laterne in der Hand, am Himmel zu schweben. Auf diese Weise, hatte sie einmal, etwas anders zu tun, etwas Aufregendes, etwas Abenteuerliches. Dachte sich die kleine Fee, schnell musste sie feststellen, dass dies auch nicht gerade, eine aufregende Tätigkeit war. Immer nur, hinter diesen Menschen herzufliegen, der ständig im Kreis lief. Also half sie, nach ungefähr zehn langen Stunden, etwas nach. Zeigte den Menschen, durch das kurze Aufleuchten, ihres Zauberstabes, welchen Weg er nutzen sollte. Führte ihn dadurch, direkt zum Joulupukki. Der ihr natürlich die Erlaubnis, dazu gab. Ohne die Erlaubnis vom Joulupukki, passierte nichts im Weihnachtsdorf. Das war ein ungeschriebenes Gesetz. Lange genug, war Manu durch die Höhle geirrt. Dies musste ein Ende haben. 
Der Joulupukki, hatte schließlich in der Vorweihnachtszeit viel zu tun, konnte nicht ewig zu Haus hocken und auf fremde, unangemeldete Besucher warten. Das ging überhaupt nicht. Er musste seine Rentiere trainieren, fit machen, für die Heiligste, aller Nächte. Dazu gehörte viel Training. Auch, musste er sich unbedingt, um seinen Schlitten kümmern, der immer noch bockte und ruckelte, wenn er losfliegen wollte. Den ganzen Sommer, hatte er den Fehler gesucht. Er konnte ihn einfach nicht finden. Schon zwei Mal, waren ihm deshalb, Pakete aus dem Schlitten gefallen. Darum war der Schlitten, wieder einmal, in der Werkstatt. Als er die Meldung bekam, dass der Eindringling im Haus angekommen war. Schnell wusch er sich die Hände und natürlich den Bart.
Der Bart des Joulupukki, hatte bei der Reparatur des Schlittens, einiges an Schmiere abbekommen. So konnte er, natürlich nicht vor einen Fremde treten. Es gab ein eisernes Gesetz, der Bart muss schneeweiß sein. Daran, ging nichts vorbei. Kaum fertig, mit der Bart und der Händepflege, begab sich Joulupukki in seine Gemächer, um den Fremdling, der dem Zauber nicht erlegen war, zu begrüßen.Gerade hatte der Joulupukki, seine Wohnung betreten, öffnete sich schon die Tür. Manu betrat die Wohnung, des Weihnachtsmannes, wütend schaute er aus. Er war hungrig und hatte großen Durst. Hätte er nur, selber den Rucksack getragen, ging es ihm durch den Kopf. Aber nein, er gab ihn ausgerechnet, den Nichtsnutzen, Juuso und Paavo. Er war unendlich wütend auf die Zwei. Die Beiden hatten den Rucksack mit allem, was man brauchte und waren mit ihm zurück geblieben. So dass er nichts, bei sich hatte. So nicht einmal, etwas zu sich nehmen konnte. Seine Laune, war also noch schlechter als sonst. 
„Guten Abend, Manu.“, begrüßte ihn der Joulupukki, mit einem freundlichen Lächeln. Seine tiefe, dunkle Stimme, hing im Raum. Wie das Nachklingen, eines Gongs.
Manu sah diesen verhassten Mann an. „Hier stecken sie also, sie böser Mann. Ich habe es immer gewusst, dass es sie gibt. Keiner, wollte mir glauben. Endlich kann ich …“, in diesem Moment, wurde Manu bewusst, dass der Joulupukki seinen Namen kannte. „Woher wissen sie, wer ich bin?“, schnauzte er den Joulupukki an.
„Manu, ich bin der Weihnachtsmann. Ich kenne jedes Kind auf Erden, mit seinem Namen. Auch den deinen.“, erklärte der Joulupukki, dem irritiert dreinschauenden Manu, lächelnd. „Außerdem, suche ich schon seit fast vierundvierzig Jahren, nach dir. Komm bitte einmal mit, ich zeige dir deinen Steckbrief.“, winkte er Manu zu.
Dieser bleibt völlig verwirrt stehen. Manu wusste nicht, was er davon halten sollte.
„Komm schon, folge mir. Damit du es mir glauben kannst. Vor allem, müssen wir endlich, Leon Teddy erlösen. Seine Traurigkeit, ist nicht mehr zum Aushalten.“
Manu jedoch, war wütend. Er glaubte dem Joulupukki nicht. „Erzählen sie ihre Lügen Anderen, aber nicht mir. Ich falle nicht auf ihre Märchen herein.“
Der Weihnachtsmann, zuckte mit den Schultern. „Was willst du machen? Mich töten? Manu, den Joulupukki, kannst du nur töten, wenn du seine Stelle übernimmst. Aber soweit, bist du noch lange nicht. Komm, bitte mit.“
Der Joulupukki, nahm eine Schachtel, pustet einmal hinein. Staub wirbelte auf. Manu verfiel in eine Art Trance, er folgte dem ihm, ohne weitere Widerworte. Manchmal, so müsst ihr wissen, musste der Joulupukki, zu solchen Mitteln greifen. Einfach, um zu verhindern, dass sich selber jemand weh tat. Von daher, waren solche Mittel erlaubt. Zwei Zimmer weiter, betraten der Joulupukki und Manu, das Weihnachtswunschsammelbüro. Erneut pustete der Weihnachtsmann, sanft in eine andere Schachtel. Fast sofort erwachte Manu, aus seiner tiefen Trance. Verwundert sah er sich um, wusste nicht wie er hier hergekommen war.
„Manu, du hörst mir, jetzt genau zu. Wenn du mich danach, immer noch töten und das Weihnachtsfest, damit zerstören willst. Dann tue es. Aber erst, höre mir zu.“, ernst sah der Joulupukki, seinen Gegenüber an.
„Seh, bitte einmal her. Dort, dieser großer Apparat, der wie eine Art Trichter, geformt ist. Das ist das Weihnachtswünschesammelohr. Ich weiß ein grausames Wort, aber es heißt nun mal so. Damit werden alle Wünsche der Kinder, in aller Welt, eingesammelt.“, erklärte dieser Manu.
„Manu, es ist egal, ob ein Kind den Wunsch laut ausspricht oder ihn nur denkt. Jeder, wirklich jeder Wunsch, kommt hier an.“ Joulupukki sah Manu offen an, lächelte ihn mitleidig ins Gesicht.
„Ich weiß, warum du auf mich und das Weihnachtsfest, so böse bist.“, wissend nickte seinem Gegenüber zu.
Manu sah böse zum Joulupukki. „Ich bin ni…“
Der Joulupukki unterbrach ihn, obwohl man das ja eigentlich nicht tat. Er sprach einfach weiter. „Auch weiß ich, warum Juuso immer wütend auf mich war. Aber es ist so. Du musst verstehen, ich kann, so gern ich möchte, nicht alle Wünsche erfüllen, leider.“
„Alle…“, brummelte Manu.
„Auch bei denen, die ich erfüllen kann, bin ich oft nicht in der Lage, diese zuzustellen. So, wie es bei dir, vor fast vierundvierzig Jahren war.“, erklärend, aber auch entschuldigend, sah Joulupukki zu Manu. Schüttelte leicht den Kopf.
„Die Eltern von Juuso, da wirst du mir Recht geben, hätte ich nicht wieder lebendig machen können.“ Traurig, fast verschämt, sah er zu seinen Füßen. Dann, straffte sich der Rücken des Weihnachtsmannes.
„Doch dein Wunsch, Manu. Wartet seit vierundvierzig Jahren, auf seine Zustellung. Oft war Leon, in dieser Zeit krank vor Kummer. Leon hat jahrelang, nur geweint, weil er nicht bei dir sein konnte. Er sitzt seit dem Weihnachtstag, vor vierundvierzig Jahren, am Fenster zum Weihnachtswunschsammeldepot und wartet jeden Tag darauf, eingepackt und verschickt zu werden.“ Der Joulupukki nickte und zeigte niedergedrückt, auf das Fenster des Weihnachtswunschsammeldepots. Aus dem ein Teddy schaute, der ganz traurig aussah. Mit hängenden Ohren, saß Leon dort und bekam nichts von seiner Umgebung mit. Nur dessen Rücken sah Manu.  „Nur hast du niemals, in den letzten vierundvierzig Jahren, einen Weihnachtsbaum in deinem Haus gehabt. Das ist aber, die einzige Möglichkeit, Geschenke zuzustellen“, um Verständnis bittend, sah der Weihnachtsmann zu Manu.
Dessen gesamte Haltung war eine andere, als vor wenigen Minuten. „Aber…“
Der Joulupukki, unterbrach Manu wieder. „Hast in den ganzen Jahren, nicht einmal wieder, diesen Wunsch geäußert.“
„Waru…“, wollte Manu nun wissen.
Der Joulupukki schüttelte den Kopf. „Warum? Weil ich nur dann Wünsche erfüllen kann. Jetzt sitzt Leon Teddy, schon so lange hier und wartet auf seine Abholung. Ich habe ihn immer vertröstet. Ihm immer wieder gesagt, dass du eines Tages kommen wirst“, traurig sah Joulupukki, den Fremden an. Der mit der Absicht kam, ihn zu töten und das Weihnachtsfest für immer zu zerstören.
Manu sah dem Joulupukki, fest in die Augen. „Ich war wütend, ich hatte mir nie etwas gewünscht, nur dieses, eine Mal.“, verlegen blickte er zu seinen Händen.
„Dann wünsche ihn dir, noch einmal. Auch, wenn heute nicht Weihnachten ist.“, forderte ihn der Weihnachtsmann auf.
In diesem Moment, ging die Tür vom Weihnachtswunschsammelbüro auf. Roope, betrat in Begleitung, von Juuso und Paavo das Büro. Beide liefen auf Manu zu.
„Manu, du darfst den Weihnachtsmann nicht töten. Es ist ein Fehler.“, sprachen beide zugleich.
Manu, verstand die Sprache der Tonttus nicht, verwundert sah er die beiden Wichtel an. Erkannte seine beiden Freunde.
„Was habt ihr mit meinen Freunden gemacht?“, brüllte er den Joulupukki an. Das bisschen Vertrauen, was er gerade geschöpft hatte, war wieder zerstört.
Der Weihnachtsmann lächelte, reichte Manu ein Gerät, damit er die Sprache, der Wichtel verstehen konnte.
Aufgeregt plapperten die Beiden. Kaum hatte Manu das Gerät in der Hand, verstand er, was die Beiden ihm sagen.
„Manu, du darfst ihn nicht töten. Es ist falsch.“, bat ihn Juuso, der dickere, der Beiden flehentlich.
„Aber, er hat euch verzaubert.“, sagt Manu trotzig.
„Nein, das waren wir. Wir haben lachend die Mützen aufgesetzt. Dadurch, wurden wir zu Tonttus. Er kann nichts dafür.“, erklärte im Paavo.
Ungläubig sah Manu, von einem, zum Anderen.
Der Joulupukki jedoch, ging freundlich lächelnd auf Manu zu und legte ihm, beruhigend eine Hand, auf die Schulter.
„Manu, du hast dir all die Jahre, nichts gewünscht. Dafür hast du jetzt drei Wünsche frei. Überlege, sie dir genau.“, lächelnd sah er den Mann an, der ihn aus Rache töten wollte.
Manu musterte lange den Weihnachtsmann. Den Mann, den er Jahrzehnte gehasst hatte.
Dann sprach er, mit fester Stimme, kurz und knapp. „Ich möchte meine Freunde zurück, meinen Teddy und dann nach Hause.“
Roope klatschte in die Hände, machte einen Purzelbaum und schrie laut Hurra.
Der Joulupukki dagegen nickte. „So, sei es“, daraufhin, klatschte der Weihnachtsmann, drei Mal in die Hände. Ein goldener Lichtstrahl, erfasste die drei Freunde, die gekommen waren, um Weihnachten zu zerstören.
Als es wieder dunkel um sie wurde, standen sie mit ihrem Caravan zu Hause vor Manus Haus. Verwundert sahen sie sich um. Juuso und Paavo, hielten ihre Mützen in der Hand. Manu, konnte es nicht fassen. Er hielt endlich, seinen Teddy in dem Arm. Auf den er vierundvierzig Jahre warten musste. Fest drückt er, den Teddy Leon an sich. So wurde das Weihnachtsfest gerettet, der Joulupukki konnte überleben. Drei Freunde, wurden auf diese Art, Freunde fürs Leben. Seit diesem Tag, treffen sie sich jedes Jahr zu Weihnachten, erzählen von ihrer Reise nach Lappland. Von ihren Abenteuer, beim Joulupukki. Jedes Jahr, schmücken sie ihre Wohnungen, mit einem großen Tannenbaum. Zu Ehren des Mannes, der ihnen ihre größten Wünsche erfüllt hat. Die Freundschaft der Drei, überdauerte all die Zeit. Genau wie das Weihnachtsfest…

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Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.11.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An alle die Weihnachtsgeschichten lieben, die etwas anders sind als nur Es war einmal

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