Bei Vollmond Joggen
kann
gefährlich sein !
Von
Detlef Packheiser
Prolog
Bei Vollmond Joggen kann gefährlich sein. Schon alleine im fast dunklen Wald auf dem richtigen Weg zu bleiben ist schon schwierig genug. Dann noch darauf zu achten wer oder was einem noch so über den Weg läuft, das ist ja schon fast gar nicht zu machen. Aber John will es wissen. Nach einem Überfall wurde er eine Nacht lang in einem dunklen Keller eingesperrt. Um seine Angst vor der Dunkelheit zu überwinden, beschließt er, bei Vollmond durch den Wald zu joggen. „Da hätte er auch über den Friedhof gehen können“, könnte man sich denken. Aber John will nun mal durch den Wald.
Bald ist wieder Vollmond, Laura merkt es an ihrer Unruhe, die durch ihren Körper geht. Schon bald wird es wieder soweit sein, dass der Mond bestimmt, wer sie ist, und was sie ist. Laura arbeitet in einem Großraumbüro einer Versicherung, umgeben von vielen gut aussehenden Männern. Die aber interessieren Laura nicht, denn keiner soll von ihrem Geheimnis erfahren. Selbst der gut gebaute Mario, der ihr Interesse geweckt hat, soll nicht erfahren, was mit Ihr los ist. Alle Männer und auch teilweise die Frauen drehen sich nach Ihr um. Schon die Körperhaltung, ihre Figur und ihre langen schwarzen Haare, sind schon ein Hingucker.
Mario gibt nicht auf. Er hat das Gefühl, das er Laura auch nicht egal ist. Aber wieso wehrt sie sich so gegen eine Freundschaft, hat sie vielleicht doch schon jemanden mit dem sie zusammen ist?
Laura merkt, dass Mario nicht so schnell zum aufgeben zu bewegen ist, und muss sich immer was neues einfallen lassen, warum sie nicht mit ihm ausgehen will. Endlich Feierabend, Laura muss sich beeilen, um nach Hause zu kommen, bevor es dunkel wird.
John sitzt in seinem Büro, das er sich in seiner Wohnung eingerichtet hat, und arbeitet im Internet an einer Internetseite für einen Gothic–Club in der Innenstadt. John geht nicht mehr vor die Türe, sobald es anfängt zu dämmern. In seiner Studiumzeit hat er bei einer Überwachungsfirma gearbeitet, immer nachts. Er hat große Baustellen bewacht und alleinstehende Häuser. Bei einem Rundgang in einer Villa hat John Einbrecher überrascht, die ihn nach einem kurzen Handgemenge in einen der dunklen Keller eingesperrt hatten. Es dauerte fast die ganze Nacht, bis er aus dieser Misere befreit wurde. Seit dieser Nacht geht er nicht mehr aus dem Haus, sobald es anfängt zu dämmern. Aber er muss und will seine Angst bezwingen.
Die Unruhe in Laura wird immer schlimmer, sie weiß, dass es nicht mehr lange dauert, bis es Vollmond ist. Ein vielleicht zwei Tage, dann kann sie ihren Körper nicht mehr kontrollieren. Vieles hat sie ausprobiert, um zu verhindern, dass sie die Verwandlung vollzieht. „Nichts hilft Ihr“. Als Kind wurde sie von einem Hund gebissen, aber erst Jahre später brach es erst bei Ihr aus. Die erste Verwandlung war mit 19 Jahren, und seit dem immer wieder. Schlimm ist es in den Zeitungen von Morden zu lesen, die durch Hundebisse entstanden sind, aber Laura kann sich an fast gar nichts erinnern, wenn sie morgens erwacht. Ihr tut alles weh, und den Rest an Kleidung, den sie noch anhat, ist mit Blut verschmiert. Laura hat ein Haus außerhalb der Stadt gemietet, weit weg von anderen Häusern und Menschen. Nur keine Nähe zu anderen haben müssen, die sie sehen, wenn sie die Verwandlung vollzogen hat. Keiner, keiner darf wissen, dass sie sich verwandelt und zum Werwolf wird.
Jedes mal wenn John lange vor dem Computer gesessen hat, schmerzen ihm seine Knochen, und jedes mal beschließt er sich mehr zu bewegen. Aber seit einiger Zeit geht er am Vormittag joggen, das tut ihm gut und lässt ihn auch mal auf andere Gedanken kommen und nicht nur an seine Arbeit denken. Es wäre doch bestimmt angenehmer mit einem Partner oder Partnerin zu laufen denkt er sich. Aber alle Leute, die er kennt, können erst nach der Arbeit joggen gehen und das ist in der Regel abends. Also läuft er immer noch alleine. Aber dies soll sich auch ändern, sagt er sich. Aber wann? „Bald, ja bald“.
Lauras Körper schmerzt, dies ist nicht das schlimmste, sie sehnt sich nach Liebe und Zärtlichkeit. Ja sie will mit einem Mann zusammen sein ihn lieben und …….. Aber wie soll das gehen? Mario, ja Mario wäre ein Mann, wie sie sich einen vorstellen würde, mit dem sie zusammenleben könnte. Aber es geht nicht, es soll doch keiner wissen, was mit Ihr ist. Für heute hat sich Laura krankgemeldet, es ist heute Nacht wieder soweit, sie spürt es und kann es nicht verhindern.
John denkt darüber nach wie er schaffen könnte auch einmal abends zu joggen. Es dürften keine Häuser in der nähe sein und es sollten auch nicht zu viele Menschen da sein. Aber wo finde ich diesen Platz? Nicht all zu weit, ist doch ein Wald, denkt er. Keine Häuser, zu mindest nur ganz wenige, und so viele Leute habe ich auf den Parkplätzen, die dort sind, auch nicht gesehen. Da kann ich mal versuchen, nein ich muss es versuchen, auch mal bei Dämmerung zu laufen. Ich werde dann schon sehen, ob es klappt. Irgendwann muss ich ja mal damit anfangen, am besten gleich heute.
Laura versucht sich auf den Abend vorzubereiten, alles wird dichtgemacht, die Türen und Fenster werden verriegelt und doppelt und dreifach abgeschlossen. Es ist zwar sinnlos, das weiß Laura. Aber irgendwie ist es schon zum Ritual geworden, all diese Vorbereitungen zu treffen. Selbst ihre Kleidung legt sie ab, die sonst jedes mal zerrissen wurde. Nur im Unterwäsche bekleidet läuft sie in der Wohnung umher. Ich muss mich irgendwie ablenken, aber wie? Es ist mittlerweile schon später Nachmittag geworden. Laura merkt die Unruhe in ihrem Körper immer mehr. Fernsehn schauen oder sich am Computer setzen, das alles lenkt sie nicht ab. Laura beschließt sich etwas hinzulegen vielleicht kann sie ja schlafen, „ja“, schlafen das wäre am besten.
John setzt sich ins Auto und fährt zu dem Wald denn er im Sinn hatte, um dort zu joggen. Der Parkplatz ist verlassen und er kann parken, wo er will. Am besten parke ich direkt hier am Waldweg, hier kann ich schnell wieder einsteigen wenn ich es doch nicht schaffen sollte denkt er sich. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, beginnt er mit einigen Aufwärmübungen, um sich aufs laufen vorzubereiten. John schaut sich dabei immer wieder um, um zu schauen, ob nicht doch jemand in der Nähe ist. Ich muss laufen, sagt er sich immer wieder, es wird nichts passieren. John nimmt allen Mut zusammen, den er noch hat und läuft langsam los.
Durch den Schmerz der Verwandlung wird Laura wach, bin ich doch eingeschlafen denkt sie sich noch, und der Schmerz der Verwandlung reißt sie aus ihren Gedanken heraus. „Hunger“, Laura verspürt hunger, der Geruch des Waldes steigt Ihr in die Nase. Der Geruch der Tiere, all das lässt sie aufschreien. Nur ist es kein schreien, „Nein“, es ist ein aufjaulen. Sie kratzt an der Tür, sie muss raus aus dem Haus. Der Drang nach draußen zu kommen wird immer stärker. Endlich gibt die Türe irgendwie nach, so das der Weg nach draußen und um in den Wald zu kommen frei. Auf allen vieren rennt sie aus dem Haus und ist schon fast im Wald, als ihre Nase eine Witterung aufnimmt. „Ein Mensch, Frischfleisch“. Laura läuft der Witterung entgegen, irgendetwas stimmt aber nicht. Es liegt Angst in der Luft, sie kann es genau riechen. Der Mensch, der da ist, hat angst, also eine leichte Beute.
John läuft weiter durch den Wald, seine Angst hat sich gelegt, „ja“, im Gegenteil es macht ihm sogar richtig Spaß durch den Wald zu laufen. John wird schneller und schneller, jetzt hat er die richtige Laufgeschwindigkeit. Sein Puls ist gleichmäßig und seine Atmung ist flach und ruhig. Es macht sich halt bezahlt, wenn man regelmäßig trainiert, es gibt so viele Wege, die man hier laufen kann. John biegt mal hier nach rechts, hier mal nach links ab, es macht richtig spaß. Immer weiter und tiefer läuft er in den Wald hinein. Sorgenfrei und frei von allen Gedanken im Kopf, „bis“, ja bis er dieses Heulen hört, das tief aus dem Wald kommt. Was war das, fragt er sich und schaut sich dabei um, wo bin ich, wo und wie komme ich zum Parkplatz. Fragen über Fragen kommen auf, John wird nervös, er weiß nicht mehr, wo er ist, ich hätte mir doch besser erst eine Wanderkarte der Umgebung besorgen und anschauen sollen, und Dunkel ist es auch schon geworden. Weil er so frei ohne Sorgen laufen konnte, hat er auch die Zeit vergessen, und gar nicht realisiert, dass es dunkel wurde. Da war es wider dieses Heulen, gibt es den hier Wölfe, oder war es doch nur ein Hund. Unruhe und Panik überkommt John, ich muss hier raus, weg aus dem Wald, zurück zum Auto, aber wo ist es. Die Panik wird immer schlimmer und es kommt Angst, richtige Angst in ihm auf. Er fängt an zu schwitzen, schreien könnte er. „Ja“, schreien, so eine Angst überkommt ihn.
Der Geruch der Angst wird stärker, Laura hat die Witterung fest in der Nase, der Schleim läuft Ihr schon aus dem Maul und an den Lefzen herunter. „Ja“, ihr Opfer kann nicht mehr weit entfernt sein, so intensiv ist der Geruch geworden. Laura bleibt stehen, um die genaue Richtung festzustellen, aus der der Geruch kommt. Langsam schleicht sie sich an ihr Opfer heran. Es ist ein Mann, ein gut aussehender Mann. Mehrmals umkreist sie ihn, um sich in Position für ihren Angriff zu bringen. Pure Angst schlägt ihr entgegen, je näher sie ihm kommt. Aber da ist noch etwas anderes, etwas was sie noch nie vorher gespürt hat. Es ist nicht nur der Drang zum Töten, „nein“, es ist etwas anderes. Es ist etwas, was sie sanfter werden lässt. Sie umkreist John immer enger und beobachtet ihn dabei sehr aufmerksam. Aber immer genug Abstand zwischen sich lassend, sodass sie ihn gut beobachten und jede seiner Bewegungen wahrnehmen kann.
Johns Panik wird immer schlimmer, sein Körper zittert, seine Gedanken sind überall da wo er sie nicht gebrauchen kann. Konzentriere dich sagt er immer wieder zu sich selbst um sich zu beruhigen. Aber irgend wie funktioniert das alles nicht. Die vielen Geräusche um ihm herum, er kann sie nicht zuordnen, was zu was oder wem gehört. Da ist schon wieder dieses Knacken in den Büschen, als ob jemand auf Äste tritt und diese dann brechen weil sie so trocken sind. Da schon wieder und es kommt immer näher. Ich muss hier weg, nur schnell weg.
Laura zieht ihre Kreise immer enger um ihr Opfer, Sie spürt seine Angst immer stärker. Es kommt Ihr so vor, als ob die Erde seine Angst und das Zittern seines Körpers überträgt. Laura wird unvorsichtig in ihren Bewegungen, ihr Opfer hat so viel Angst das er sie bestimmt nicht mehr wahrnimmt denkt sie sich. Vielleicht spielen wir erst ein bisschen. Bei dem Gedanken läuft Ihr der Speichel aus dem Maul. Laura läuft schnell, immer schneller, sie springt aus dem Dickicht heraus und springt mit einem großen Satz über ihn hinweg und verschwindet wieder im Dickicht. Schau, wie er zittert, denkt sie sich, als sie sich noch schnell einmal umschaute, bevor sie im Dickicht verschwand. Ist doch ein lecker Kerlchen.
„Panik“, nichts als Panik, bestimmen das tun von John. Wie in einem schlechten Traum nimmt er jetzt nur noch alles wahr. Diese Geräusche der brechenden Äste und dann die gestallt, die aus dem Dickicht hervor gesprungen kam, und über ihn hinweggesprungen ist. Was war das? Lieber Gott lass mich hier heil heraus kommen, betet er vor sich hin. Was habe ich Verbrochen, das immer ich in solche Situationen komme? Wäre ich doch zu Hause geblieben wie sonst auch, ich würde am Computer sitzen und arbeiten. Aber ich musste es mir ja beweisen, dass ich keine Angst habe, und jetzt! John versuche ruhig zu bleiben, sagt er sich wir finden hier einen Ausweg. Vielleicht, wenn ich mich nicht bewege, ………. Was für eine Idee ist das denn, sagt er sich. „Weg“, nur weg das ist die einzige Möglichkeit, um hier eventuell heil rauszukommen. John reißt sich noch einmal zusammen, er läuft los, langsam sich nach allen Seiten umschauend. Schneller immer schneller bewegen sich seine Beine, obwohl er das Gefühl nicht los wird, dass er nicht von der Stelle kommt. Da ist der Schatten wieder, er kreuzt seinen Weg, John muss ausweichen, nicht nachdenken, sagt er sich einfach weiter laufen. Der Schatten kreuzt wieder seinen Weg und schaut ihn dabei mit großen grüngelben Augen an. Ein Gedanke schießt durch seinem Kopf, „was ist das“, „wer spielt da mit mir“, diese Augen, diese fürchterlichen Augen.
Laura schleicht sich an ihr Opfer heran, sie bemerkt, dass er weglaufen will. Sie kreuzt seinen Weg, wieder und wieder. Sie schaut ihm in die Augen, da ist sie seine Angst, Sie kann sie sehen und fühlen. Es macht ihr spaß mit ihrem Opfer zu spielen, „spielen“ nur noch ein bisschen, dann erlöse ich ihn von seiner Angst. Es wird schnell gehen, er soll nicht leiden, oder doch? Laura treibt ihr Opfer vor sich her, bald wird er erschöpft sein und sich in sein Schicksal ergeben. „Lauf mein kleiner lauf“. Es gab schon viele Opfer in ihrem da sein als Werwolf, aber noch nie hat sie mit ihnen solange gespielt wie heute. Irgendwie ist es heute anders als sonst! Laura kreuzt den Weg ihres Opfers so schnell das er sie gar nicht richtig wahrgenommen hat. Mit ihren Krallen verletzt sie ihm am Arm, sie leckt sich sein Blut von den Krallen. „Ja“, das ist gut, „mehr“, ich will mehr davon. Die Gier nach seinem Blut reizt sie immer mehr, diesem Spiel mit ihrem Opfer ein Ende zu machen. Laura springt aus dem Gebüsch hervor, direkt ihrem Opfer in den Rücken. Er stolpert und durch ihr Gewicht im Rücken und fällt Bauch längs auf den weichen Waldboden. Laura hält seinen Körper mit ihren Krallen fest im Griff, sie geht ganz dicht mit ihrer Schnauze an seinen Nacken. Der Schleim, nein, der Sabber läuft Ihr aus dem Maul und tropft ihm in den Nacken und läuft an seinem Hals herunter. Laura kann nicht zubeißen, irgendetwas ist anders und hindert sie daran es zu tun. Im Kampf um sein Leben wehrt sich ihr Opfer und irgendwie, schafft er es sich auf den Rücken zu drehen. Ihre Blicke treffen sich, und der Blick in seine Augen verändert alles.
John sucht nach dem Weg, um aus dem ganzen Albtraum den er erlebt herauszukommen. Die gestallt ist jedes mal schneller als er, und kreuzt seine Wege immer öfter. Manchmal nimmer er nur eine Bewegung der Luft war, auch jetzt in diesem Augenblick, nur verspürt er diesmal einen reisenden Schmerz am Arm. Er bemerkt erst gar nicht, dass ihm Blut am Arm herunter läuft, bis seine Finger so seltsam warm und feucht werden. „Scheiße“, was ist das? Weiter kommt er nicht mehr mit seinen Gedanken, ein schwerer Schlag trifft ihm im Rücken. John kann sich nicht auf seine Beine halten er strauchelt und stolpert. Er landet voll auf seinen Bauch und kann sich nicht rühren, etwas schweres ist auf seinem Rücken. Etwas was sich bewegt und seinem Kopf immer näherkommt, irgendetwas tropft in seinem Nacken etwas schleimiges und warmes. Es läuft an seinem Hals herunter, und riecht abartig. John versucht aufzustehen, wird aber immer wieder zu Boden gedrückt. Soll es das jetzt gewesen sein, fragt er sich, und versucht all seine Reserven zu sammeln, um gegen diese Gestalt anzukämpfen. John schafft es sich auf den Rücken zu drehen und schaut in ein Gesicht, das fürchterlich aussieht, es ist das Gesicht eines Wolfes. Da sind diese grüngelben Augen wieder die ihn anstarren. Dieser Blick lässt ihn erstarren so das er komplett bewegungsunfähig ist, aber es ist noch was anderes in diesem Blick. „Er“, er wirkt irgendwie beruhigend auf ihn, er nimmt ihm die Angst und irgendetwas passiert gerade vor seinen Augen. Etwas was er nicht glauben kann. Der körper des Wolfes verändert sich. Er nimmt eine andere gestallt an. Langsam verwandelt sich der Körper des Wolfes in den Körper einer jungen Frau. Jetzt sinn ich wohl total, denkt er sich und versteht noch nicht so richtig, was gerade geschieht.
Laura schaut in die Augen des Mannes, der da vor Ihr liegt. Ihre Blicke können sich nicht voneinander lösen, „nein“ diese Augen, die gerade noch vor Angst erstarrt waren, haben in Ihr etwas ausgelöst, das sie nie für möglich gehalten hätte. Sie merkt das mit ihrem Körper etwas passiert, „ja“, Lauras Körper verwandelt sich zurück. Was, wieso, warum. Es kommen Ihr so viele Fragen auf einmal in den Sinn, aber irgendwie war von Anfang an, so ein komisches Gefühl in Ihr, als sie diesen Mann sah. Sie wollte und konnte ihn nicht töten. Sie spielte etwas mit ihm, aber töten wollte sie ihn nicht. Während Ihr so die Gedanken durch den Kopf gehen, bemerkt sie erst gar nicht das die Verwandlung ihres Körpers abgeschlossen ist. Und sie nackt auf dem jungen Mann sitzt, der sie mit großen Augen anstarrt. Seine Blicke gehen von ihren Augen zu ihren Brüsten hin und her, er versteht nicht, was da gerade passiert ist, Laura versteht es ja selber nicht. Es ist aber auf gar keinen fall ein unangenehmes Gefühl. Soll das etwa Liebe sein? Einen Menschen sehen und sich sofort in ihn verlieben, so sehr das es selbst die Verwandlung die einen zum Werwolf macht aufheben kann?
Die Angst ist aus John gewichen, als er sieht, wie sich der Körper des Wolfes in den einer jungen Frau verwandelt. Es ist ein schöner Körper, gut geformt und mit allem versehen, wie er sich eine Frau vorgestellt hat. Seine Blicke kann er nicht kontrollieren, sie wandern von ihren Augen die eine braune Farbe haben zu ihren Brüsten. Große feste Brüste hat sie, und der Körper ist auch gut trainiert, soweit er es sehen kann. „Ja“, das ist eine Frau, in die man sich verlieben könnte, wenn sie nicht gerade als Werwolf durch den Wald jagt, um Menschen und andere Lebewesen zu töten. Sie ist einfach eine schöne Frau.
Laura kämpft mit sich. Sie weiß nicht, wie sie sich verhalten soll. Soll sie ihn ansprechen? Ihre Gedanken und die Gefühle, die sie gerade in diesem Moment empfindet, bringen sie so durcheinander das ihr Körper darauf reagiert. Er verwandelt sich zurück. „Nein nicht jetzt“. Jetzt wo ich vielleicht den Mann gefunden habe, mit dem ich zusammenleben könnte. Der mein geheimniss kennt und sich nicht vor mir fürchtet, weil er weiß, dass ich ihm nie etwas antun könnte. Bitte nicht jetzt. Laura nutzt die letzten Augenblicke und küsst ihn sehr intensiv, damit er merkt, dass sie ihm nichts geschehen wird. Die Verwandlung zum Werwolf ist wieder da, und Laura reist sich von ihm los. Ein letzter Blick in seine Augen, und Laura läuft wieder tief in den Wald hinein.
John überwindet sich und schaut Ihr fest in die Augen eine wunderschöne Frau ist bei ihm. Mit seinen Händen greift er nach ihrem Körper um sie zu spüren und sich zu vergewissern, dass sie auch echt ist und nicht nur eine Fantasie seiner Angst. Ja sie ist echt, aber ihr Körper zittert irgendetwas passiert mit Ihr. Da bemerkt er das sie sich in einen Werwolf zurück verwandelt. Vor Schreck zieht er seine Hände zurück. Seine Angst um sein Leben kommt zurück, als sie sich zu ihm runterbückt und ihm einen Kuss gibt, den er in allen Zügen genießt. Die Verwandlung ist abgeschlossen und sie springt auf, dabei treffen sich noch einmal ihre Blicke, bevor sie in den Wald läuft. John hört noch, wie ein Jaulen aus dem Wald kommt, ein Jaulen, das sich nach Verzweiflung anhört. Da ist sie wieder diese Stille, und nach einigen Augenblicken kommen auch die anderen Geräusche aus dem Wald zurück. Werde ich sie jemals wieder sehn? Nicht in der gestallt des Werwolfes, nein so, wie sie wirklich ist? Könnte dies nicht Wirklichkeit werden? John schaut sich noch einmal um, dann läuft er los um den Parkplatz zu suchen, wo sein Auto steht. Erstaunlicherweise ist dieser gar nicht mehr so weit weg. John steigt in sein Auto und fährt nach Hause. Seine Gedanken sind aber nur bei Ihr, bei Ihr der schönen unbekannten Frau.
Laura läuft tief in den Wald hinein nur erst einmal weit weg von ihm, nicht das noch etwas passiert. Bei diesem Gedanken jault sie auf und aus dem Jaulen wird ein liebevolles Heulen. Laura läuft und läuft. Als sie am Morgen ausgepowert und müde in ihrem Bett aufwacht, weiß sie nicht mehr viel von der Nacht, nur diese Augen und das Gesicht des Mannes kommen in ihre Erinnerung zurück. Werde ich ihn jemals wieder sehn, fragt sie sich. „ICH MUSS IHN FINDEN“.
Texte: Detlef Packheiser
Tag der Veröffentlichung: 12.06.2013
Alle Rechte vorbehalten