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Einleitung

Da mich die gute @LauraAStern auf den Dreh gebracht hat, dachte ich mir ich fange mal an, ein paar der Charaktere aus meinen Büchern näher zu beschreiben. ( Es gibt bereits einige gröbere Beschreibungen in den Übersichten dazu die sind aber aus Platzgründen recht Oberflächlich gehalten). In Form von Charakter-Spotlights. Einfach nur als Schreibübung und um mal zu sehen, wie gut mir das gelingt… und wie viel ich über manche Charaktere überhaupt schreiben kann. Ich glaube das ist ein ganz gutes Maß dafür, wie gut sie mir bis hierhin gelungen sind

 

Simon Belfare

 

Simon Belfare , Herr des Sangius-Ordens, der Adler des Nordens , der Zaubererfürst und bei seinen Gegnern auch nur der Erzverräter

Geboren : Ca -35 vor dem Ende des Hauses Ordeal

Gestorben : ??? ( Verschollen auf See)

 

,,Ich bin am Ende auch nur ein Mensch.“

,,Ich fürchte Herr, die wenigsten, die euch gesehen haben, werden das noch glauben.“

,,Und ihr ? Ich bin kein Gott. Ihr seid länger bei mir als sonst jemand, ihr wisst das. Ihr könntet hier und jetzt eure Klinge ziehen und mich niederstrecken Ordt. Ich könnte nichts dagegen tun, wenn ihr mich überrascht und dieser Krieg wäre Augenblicklich vorbei.“

 

Simon Belfare lässt sich wohl am besten als ein gut meinender Tyrann beschreiben. Auch wenn er zu Anfang wohl kaum mehr gewesen wäre, als   ein weiterer von tausenden Männer, die glaubten, sie könnten die Welt ihrem Willen nach beherrschen. Und ohne einen tiefen charakterlichen Einschnitt in seinen Zwanzigern wäre er wohl auch nicht mehr geworden als ein weiterer, brutaler Kriegsfürst, der irgendwann zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Seine eigentliche Geschichte und Charakter, beginnen erst nachdem er fast zwei Jahre im Norden des Kontinents verschwunden war.

Zeit seines Lebens war er vollkommen von der Richtigkeit seiner Taten überzeugt und besaß die nötige Skrupellosigkeit, Pläne in die Tat umzusetzen, die Krieg und Zerstörung über ein ganzes Imperium bringen und erst in Jahren oder Jahrzehnten Früchte tragen würden und Entscheidungen zu treffen, vor denen andere zurückschrecken würden und damit die Fähigkeiten die es erforderte um ein Imperium das über Jahrhunderte gewachsen war innerhalb von weniger als einem Jahrzehnt erneut zu erobern.   Dies ist jedoch weniger ein Zeichen des schlechten Charakters als mehr, das Simon schlicht genau zu wissen glaubte, was er zu tun hatte um das Land zu befreien. Und wen dieses Ziel eben ein paar Leben mehr kostete, war zumindest er bereit dieses Opfer zu bringen. Gleichzeitig jedoch konnte er auch überraschend milde gegenüber jenem sein, die sich seiner Gnade ergaben. Nicht nur das seine Männer strikt davon abgehalten wurden, sich an der Zivilbevölkerung einer eroberten Stadt zu vergreifen, es war meist Simon selbst, der die Aufsicht darüber führte, das sie zumindest die gröbsten Schäden wieder reparierten. Die meisten Gefangenen wurden zwar entwaffnet aber meist nach kurzer Zeit als Arbeiter für den Wiederaufbau der Städte eingesetzt auch wenn sie dafür grade Essen und ein Dach über dem Kopf erhielten.

Doch so wie seine Skrupellosigkeit nicht unbedingt aus Bösartigkeit herrührte, war seine Freundlichkeit nicht unbedingt ein Zeichen des Guten. Simon hatte nicht vor das Kaiserreich der Ordeal in Trümmer zu legen, er wollte es für sich selbst und dafür, das war ihm klar, brauchte er die Unterstützung der Bevölkerung. Selbst wenn dies seine Eroberungsanstrengungen enorm verlangsamte, anders war ein Sieg und letztliche Wiederherstellung eines endgültigen Friedens für ihn nicht machbar.

Was Religion anging, war Simon ein Skeptiker, auch wenn er dies nach Außen nur wenig Zeigte. So wie er wusste das er die Bevölkerung brauchte wusste er auch, dass er die Kirchen und Kulte des Reiches unter seine Kontrolle bringen musste, wenn er je hoffen wollte zu herrschen. Trotzdem entsetzte ihn die teilweise geradezu religiöse Verehrung die ihm seine Männer entgegenbrachten zunehmend, sogar soweit, dass er einst einen von ihnen auffordern sollte, ihn niederzustrecken um sich davon zu überzeugen ob er ein göttliches Wesen sei oder nicht. Simon war nicht daran interessiert, die halbgöttliche Erbmonarchie der Ordeal nur mit sich selbst zu ersetzen. Er wollte herrschen ja, aber in seinem Kopf bestand darin immer nur eine Übergangslösung, bis die Leute gelernt hätten für sich selber zu Sorgen. Ironischerweise war es jedoch seine eigene Person und Ausstrahlung die diesem Ziel am meisten im Wege stand. Ein weniger charismatischer Anführer hätte dieses Ziel vielleicht tatsächlich erreichen können. Gegen Ende seines Kriegs jedoch, hatte Simon schließlich einsehen müssen, das tatsächlich er alles war was seine Männer zusammenhielt und das keiner von ihnen wirklich für seine Ziele und Träume einstand. Enttäuscht von dieser Erkenntnis und vielleicht noch immer getrieben von was immer er in der Zeit seiner Isolation im Eis erfahren hatte, brach er ein Jahrzehnt nach Ende des Krieges schließlich in Richtung Westen auf um nie wieder gesehen zu werden. Das Imperium das er aus der Asche des alten erhoben hatte blieb in den Händen seiner verbleibenden Generäle und seines einzigen Erben zurück.

Wys Carmine

 

 

Geboren : ca. Jahr 233 der Herrschaft des Hauses Belfare

Gestorben : ??? (M.I.A ca. 273 beim Fall von Maras)

 

,, Du redest wie ein Narr.“ Wys entließ seinen Bruder endlich aus der Umarmung . ,, Ein Narr… der mich zu sehr an mich erinnert. Du denkst mit dem Herzen. Aber das Herz eines Staatsmannes muss in seinem Kopf sein. Das wissen Cadus, das wissen Chonar, und Jona weiß es erst recht. Nur du nicht.“

 

Geboren als der Jüngere der Carmine Brüder war Wys im Gegensatz zu seinem Bruder Zyle von Anfang an ein Rebell, der sich gegen die strengen Reglementierungen der Gesellschaft von Laos auflehnte. So schlich er sich schon in seiner Kindheit oft mit seinem großen Bruder aus Helike hinaus und übte trotz der Verbote der Archonten den Umgang mit den Schusswaffen welche die Fremden aus dem Kaiserreich mit brachten.

Mit der Zeit und dem Alter jedoch richtete sich sein Augenmerk von offener Rebellion schließlich immer mehr darauf, das marode System von Laos Gesetzen und Verordnungen zu reformieren und politisch eine Veränderung herbeizuführen, die er anders nicht erreichbar glaubte. Was früher schlichte Rebellion gewesen war wurde für ihn zu einer Obsession wenn nicht sogar zu seiner Lebensaufgabe. Nach seinem Aufstieg zum Schwertmeister und im Kriege zu einem Helden der Stadt und später selber zu einem Archonten fand er sich jedoch schon bald von den übrigen Archonten Helikes abgelehnt , welche die meisten Versuche seinerseits, das antiquierte System zu entstauben bald blockierten.

Trotzdem glaubte er weiterhin seine Ziele mit genug Geduld erreichen zu können und fand auch bald seine ersten Verbündetenim Rat der Archonten in Jona dem Händlerkönig und dem späten Schwertmeister Samiel . Der Beginn des Exodus der Magier , die in Helike Jahrhunderte lang verfolgt worden waren sah er so schon bald als Bedrohung für seine Bemühungen ,da die übrigen Archonten Reformen schon in stabilen Zeiten nur schwer zustimmen würden. Trotz seiner Bemühungen für Reformen fand sich Wys in der Zwickmühle wieder. Er war auf seine Art auf Helikes Gesellschaft eingeschworen und begann mit der Zeit sogar zu glauben das, würden seine Bemühungen ergebnislos bleiben, Laos Gesetzte besser wären als gar keine Leitlinie. Was Wys wollte und brauchte,   war Ordnung und jeder der dem im Weg stand untergrub Jahre der Bemühungen mit denen er versucht hatte das System von innen heraus zu verändern. Er konnte somit keine gewalttätigen Veränderungen des Systems dulden und war auf die Archonten angewiesen um seine Pläne in die Tat umsetzen zu können. Und so musste er sich schließlich trotz seiner eigentlichen Abscheu für diese letztlich für die Archonten und die geltende Ordnung erklären, wenn er nicht Jahre seiner Arbeit zerstört sehen wollte.

Und so kam es zum Bruch zwischen den Brüdern, nachdem Zyle sich offen für die Magier aussprach und trotz aller Liebe die die Brüder für einander empfinden mochten, trennten sich ihre Wege. Wys war vielleicht bei weitem nicht Skrupellos, doch was seine politischen Ziele anging, war er in der Lage fast alles andere hinten an zu stellen.

Die Gräben zwischen Magiern und Archonten vertieften sich schließlich bis zu dem Punkt an dem diese unter Führung ihres Anführers Phönix, aus der Stadt flohen. Und so kam es am Hafen Helikes schließlich zu einer letzten Konfrontation zwischen Wys und Zyle Carmine in welcher ersterer letzteren erschlug.

 

Ordt

 

Ordt

Anmerkung : Nach oder Clanname unbekannt. Es ist wahrscheinlich dass dies nicht einmal sein echter Name ist, er ihn änderte oder einen Spitznamen annahm,   nachdem er seinen Clan verlassen musste.

 

Geboren: Ca-33 bis -25 vor dem Fall des Hauses Ordeal

 

Gestorben: Ca. Jahr 45 der Herrschaft des Hauses Belfare

 

,,Eher richte ich das Schwert gegen mich selbst, als euch zu verletzen Herr.“

Er klopfte dem Gejarn auf die Schultern. ,, Es gab Zeiten, da hättet ihr genau das Gegenteil mit Freude getan. Ich wünschte, ich könnte von allen solche Loyalität erwarten. Ich bin mir meiner Sterblichkeit nur zu bewusst und fürchte nichts mehr, als das meine Zeit einfach nicht mehr ausreichen könnte....“

 

 

Der Wolf der Herzland-Gejarn war vielleicht der einzige Mann der je von sich behaupten konnte wirklich mit Simon Belfare befreundet zu sein. Auch wenn er sicherlich nicht von sich behaupten konnte ihn immer zu verstehen.

Ordt ist ein zutiefst loyaler Mann, bereit jedem der sich einmal seine Anerkennung verdient hat, sei das nun durch Taten oder in früheren Zeiten genug Geld, bis zum Ende zu dienen .

Den Großteil seines Lebens hatte Ordt auf der Flucht verbracht. Nachdem er einen der Ältesten seines Clans in Notwehr getötet hatte gab es für ihn kaum noch einen sicheren Platz und so begann der junge Wolf sich bald aus Söldner durchzuschlagen. Nach Jahren in denen er mal für jene dann für die andere Seite kämpfte, fand er sich nach einer verlorenen Schlacht schließlich in Begleitung von Kiris und den Überlebenden Bewohnern der Siedlung Stilforn wieder, die zuvor von Simon Belfare niedergebrannt worden war. Und wie es der Zufall wollte, stolperte auch der untergetauchte Zaubererfürst eines Tages in ihr Lager.

 

Die beiden Männer konnten schon alleine Aufgrund dieser Umstände anfangs nur wenig Sympathie füreinander aufbringen und wären die Umstände andere gewesen hätte einer den anderen wohl bald getötet. So jedoch und auf der Flucht vor den Männern des Kaisers mussten sie letztlich damit anfangen zusammen zu arbeiten und mit den Monaten ihrer gemeinsamen Reise schwand nicht nur Ordts Abscheu vor dem Zauberer sondern auch Simons eigenes Wesen schien sich langsam zu wandeln.

Nachdem sie in der Provinzhauptstadt von Hasparen in eine Falle geraten waren, war es Ordt der zurück blieb um seinen Begleitern einen sicheren Rückzug zu ermöglichen, doch es war Simon der schließlich kehrt machte um dem Wolf das Leben zu retten und mit ihm aus der Siedlung zu entkommen. Danach hatte sich der Magier endgültig den Respekt des Wolfs verdient und seine endgültige Freundschaft, nachdem sie gemeinsam zu Ordts Clan zurück kehrten wo der verstoßene Wolf nicht etwa wütend und mit dem Vorwurf des Mords begrüßt wurde, sondern mit Verwunderung ob seiner Angst. In seiner Abwesenheit war die Wahrheit über den getöteten Ältesten ans Licht gekommen und er wurde schließlich als verlorener Sohn aufgenommen.

Obwohl der Wolf endlich das gefunden hatte, was er sein Leben lang gesucht hatte, ein Zuhause, Familie, Brüder und Schwestern, entschied er sich letztlich nicht zu bleiben sondern Simon zu seinerSchicksalhaften Reise in den Norden zu begleiten.

 

Im Folgenden krieg diente er dem Zaubererfürsten schließlich oft als Berater und treuester Gefolgsmann, genauso wie als Botschafter und Agent und fungierte oft auch als Stimme der Vernunft wenn Simon einmal zu Rücksichtslos oder Waghalsig werden sollte. Aus dem anfänglichen Hass der beiden Männer war eine tiefe Freundschaft geworden auch wenn Ordt zunehmend begann, Simon mehr als Herrn und Gebieter zu betrachten, was letzterem immer wieder missfiel.

Und so Verbot er ihm schließlich, ihn weiter auf seinen letzten Weg über das Westmeer zu folgen und ließ den Wolf an den Ufern Cantons zurück. Doch selbst danach blieb die Loyalität Ordts zu seinem Freund und Kaiser ungebrochen und er machte sich daran, das von ihm eroberte Reich zu stabilisieren und Simons Frau und Kind gegen jene zu verteidigen, welche die neue Ordnung wieder zerschlagen wollten. Wo Simon Belfare die alte Ordnung einriss war es in vielen Fällen Ordt, der die neue aufbaute und das neue Imperium vor zu aufrührerischen Generälen und dem Adel schützte, die vielleicht noch gehofft hatten nun ihren Anteil aus der Unsicherheit die Simons verschwinden hinterließ, herauszuschlagen. Die Rückkehr seines Herrn und Freundes jedoch erwartete er vergeblich und kehrte nur sporadisch zu einem Clan zurück, während er dessen Kaiserreich zementierte…

 

 

Erik Flemming

 

Erik Flemming

 

Geboren : ??? ( Auf Fragen nach seinem genauen Alter reagiert er äußerst empfindlich, ob nun aus bloßer Eitelkeit oder einem anderen Grund.)

 

Status : Am Leben

 

,,Oh, keine Sorge, ihr habt nur eine Bleikugel zwischen eurer zweiten und dritten Rippe direkt über dem Herzen, das ist keine beeindruckende Verletzung oder so, nein das wird schon wieder.   Wenn ihr drauf geht, kann ich euch dann ausstopfen und an die Universität nach Vara bringen? Die Studenten da sollten so eine Verletzung erst mal sehen.“

 

Erik Flemming ist ein mysteriöser Mann, der sich trotz seines bereits fortgeschritten Alters einen kindlichen bis trockenen Humor bewahrt hat. Er stellt sich meist als Arzt aus Vara vor auch wenn dies wohl nur Teil der Wahrheit ist, da er nach eigenen Angaben nach einigen ,,missglückten“ Experimenten von der dort ansässigen Universität ausgeschlossen wurde. Nach dieser Zeit schloss er sich der kaiserlichen Garde an und bereiste in deren Schlepptau als Wundarzt den Großteil der bekannten Welt, wobei er sich schließlich auch den Rauen Ton der Gardisten angewöhnte, bis er schließlich auf den Schlachtfeldern von Kalenchor auf den Cyrus traf und sich bald mit dem Schwarzgardisten anfreundete.

Er hat normalerweise ein äußerst offenes, freundliches und ruhiges Wesen und verbirgt dahinter oft, wie scharf sein Verstand in Wahrheit ist. Es gibt wenig das ihm entgeht und noch weniger Leute, die ihm etwas vormachen können und trotz seiner entspannten Art, wenn es um das wohl seiner Patienten geht ( und solcher die er als diese ansieht) versteht er wenig Spaß und dies stellt auch eine der wenigen Situationen da, in denen er schon einmal die Geduld verlieren kann. Was dies angeht macht er wenig Unterschied zwischen Freund und Feind und man sieht ihn selten ohne eine große, braune Ledertasche in der er seine Instrumente und Arzneien aufbewahrt, viele davon aus seiner eigenen Herstellung. Zusätzlich zu einem fundierten Wissen über Anatomie und die Geschichte des Kaiserreichs besitzt er auch ein Verständnis für Magie, das man normalerweise nur bei einem ausgebildeten Zauberer vermuten würde und neben den Sprachen der Gejarn-Clans ist er einer der wenigen Gelehrten Cantons, die die erloschene Sprache des alten Volkes fast fließend beherrschen.

Obwohl sein Äußeres das eines dürren, alten Mannes ist, ist er durchaus in der Lage auf sich selbst zu achten und scheinbar Dinge zu überleben, die selbst einen kräftigeren Menschen das Leben kosten würden.Zwar schreibt er dies meist bloßem Glück zu, doch zumindest die Gejarn-Clans der Steppen um Erindal wissen, das mehr dahinter steckt auch wenn selbst ihre Ältesten nicht wagen, mehr über ihn zu verraten als er selbst durchblicken lässt.

 

Eden Maadaj

 

 

Eden  Maadaj

 

,,Und was habe ich davon ?“ , fragte Eden schließlich.

,,Ihr bringt mich zur Insel und ich lasse euch dafür Leben.“ Vance sah sie verdutzt an. Fast hätte man meinen können, sie hätte ihn ins Gesicht geschlagen. Der Kapitän war überrascht.

Nun war es an Eden, sich auf ihrem Platz zurück zu lehnen.

,,Nein.“ Sie hatte nur diese eine Gelegenheit, aus dem ganzen Herauszuschlagen was ging.

Vance wäre beinahe von seinem Platz gefallen. ,, Wie, nein ?!“ Er klang nicht wütend, sondern noch mehr, als hätte ihn jemand vor den Kopf gestoßen. Und das, erinnerte sich Eden, war genau, was sie vorhatte.

,, Ich will einen Anteil, an allem, was wir finden.“ , erklärte sie und genoss tatsächlich ein wenig den Ausdruck noch größeren Entsetzens auf Vances Gesicht. ,, Und ich will, das ihr mir den Zusichert. Mit Brief und Siegel und eurem Ehrenwort.“

 

Geboren: ca 235

Status : Am Leben   ( 273)

 

Geboren als die Tochter eines unbekannten Clans, wurde die   Gejarn bereits in jungen Jahren von ihrer eigenen Familie in die Sklaverei verkauft. Dies geschah jedoch weniger aus finanzieller Not heraus, sondern weil sie mit weißem Haar geboren wurde, etwas das in ihrem Clan als Zeichen für großes Unglück galt.

Nach einigen wirren fand sich das junge Mädchen schließlich im Haushalt der de Immersons wieder, einer Adelsfamilie aus dem Norden Cantons, die vor allem für ihre Silberminen bekannt waren, die fast ausschließlich von Sklaven betrieben wurden. Normalerweise wäre Edens Schicksal damit besiegelt gewesen und ihr Leben hätte mit dem tausender anderer, irgendwo in den Katakomben unter Silberstedt geendet.Der Zufall wollte es jedoch, das Lady Immerson unter den Neuankömmlingen nach neuen Hausdienern für das Anwesen der Immersons suchte und sich schließlich von allen für Eden entschied. Dies geschah jedoch weniger aus Gnade oder weil diese ihr gefiel als mehr als Teil eines langen Streits, der sich zwischen ihr und ihrem, aus einer arrangierten Ehe stammenden, Gemahl Andre de Immerson abspielte. Dieser hatte eine Abneigung gegen Gejarn entwickelt und ihm nun einem als Hausdeiner vor die Nase zu setzen schien wohl die beste Möglichkeit ihm das Leben zu erschweren. Für Edens Leidwesen jedoch, war sie nun bald diejenige, welche die schlechte Laune des Fürsten von Silberstedt ausbaden musste und bereits nach wenigen Wochen erschienen ihr die Minen wie die weit gnädigere Option. Da sich Lady Immerson jedoch zumindest soweit vor sie stellte, das sie nicht getötet oder zur Zwangsarbeit in den Bergen abgeschoben wurde, sah sie bald nur noch einen Weg zu entkommen…

Vermutlich hätte ihr Leben so abermals geendet, mit einer Glasscherbe im Handgelenk in den Bediensteten-quartieren des Anwesens der Immersons, wäre sie nicht zuvor vom jüngsten Spross der Familie gefunden wurden. Zachary de Immerson, einem Jungen von nicht einmal acht Jahren und ein Magier, der bald dem Orden überantwortet werden sollte. Und so seltsam es schien, entwickelte sich zwischen den beiden schnell eine lose, ungleiche Freundschaft, die sie sowohl vor den Wutanfällen Andres schützte, als auch schließlich dazu führte, das die Gejarn ihn und den Großteil der Familie Immerson zur Burg der Magier begleitete, wo der Junge seine Ausbildung beginnen sollte. Eine Ausbildung die, wie alle wusste, brutal war und die Bande zu Familie und Freunde, die vorher einmal gewesen sein mochten kappen würde.

Doch ihr Ziel sollten sie nie erreichen. Eden fiel hinter die Reisegesellschaft zurück, so dass sie nie erfuhr, was genau vor sich ging, doch als sie sie wieder einholte, fand sie nur noch Leichen im Schnee und die brennenden Überreste der Kutsche der Immersons wieder. Und die sterbende Lady Immerson zusammen mit einem traumatisierten Zachary. Obwohl tödlich verwundet nahm die alte Frau der Gejarn ein letztes Versprechen ab. Eines, das sie zeit ihres Lebens niemals brechen würde. Und so nahm Eden den Jungen mit sich und nun,frei von Ketten und von allen für Tod gehalten, begann ihr eigentliches Leben.

Auch nach all den Jahren hegt sie immer noch einen Groll gegen ihren ehemaligen Herrn und gegen Sklavenhalter generell. Die Jahre in Knechtschaft haben sie nach außen hin abhärten und kalt werden lassen, doch unter dieser Schicht aus kalter Abneigung verbirgt sich nach wie vor ein großes Herz, das sich eine gewisse Unschuld bewahrt hat und einst dazu führte, das sie das verängstigte Kind eines Adeligen der sie gefoltert hatte, aufzog als sei es ihr eigenes.

Doch Eden besitzt auch den Charakter einer Elster. Es gibt wenige Leute, die ihr abgesehen von Zachary und ihr selbst etwas bedeuten und wenn sie die Chance sieht etwas für sich zu gewinnen, ergreift sie diese meist ohne darüber nachzudenken ob es das moralisch richtige ist oder ob es anderen gefällt. Das Streben nach einem besseren Leben für sie beide und die alte Wut, die sie auch nach all den Jahren noch verfolgt sind ihr stärkster Antrieb. Gleichzeitig fürchtet sie nichts mehr, als erneut in Abhängigkeit von irgendetwas oder jemanden zu geraten und weder zeigt sie Schwäche noch kann sie großes Mitgefühl für jene Aufbringen, die sie zeigen.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 22.12.2016

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