Cover

Band 1:

Am Ende der Wirklichkeit


Kapitelübersicht:



1. Jenseits aller Hoffnung

2. Was bringt die Zukunft?

3. Lichtblicke

4. Mikrowellen

5. Gestrandete Seelen


Eines noch, ihr lest nun gerade das erste Kapitel des ersten Bandes. Alle weiteren Geschichten und Geschehnisse sind jetzt bereits eingeplant und verarbeitet. Ich mag es nicht wenn Autoren in Nachhinein Ereignisse dazu erfinden. Also, alles was passiert hat einen Sinn und hat bereits Geschehnisse ausgelöst. Die komplette Geschichte ist bereits jetzt in allen Details zu Ende.


Dieses Buch wird ihnen Präsentiert von intergalaktischen Gummibärchen*. Komische kleine Dinger die schlecht schmecken, keinen Sinn machen, hübsch aussehen aber dennoch faszinierend sind. Der optimalste, beste, schönste, schnellste, giftigste, schwerste Treibstoff der Zukunft. Nur erhältlich in ihrem Gardinenfachgeschäft oder direkt an Ihrer Paff-Tankstellen-Puff-Verein*.




Kapitel 1
Jenseits aller Hoffnung

Die Erde bebte, an einigen Stellen brach sie auf und verschlang alles was auf ihr stand. Überall sah man Flammen, einstürzende Häuser, zerstörte Brücken und Denkmäler. Laserstrahlen zuckten durch die Lüfte und erhellten die trübe, stickige Atmosphäre. Wahllos umherirrende Menschen, deren Geschrei noch aus weiter Ferne wahrzunehmen war, ließ einem das Blut in den Adern gefrieren. Dichter Rauch lag knapp über dem Boden, die gesamte Umgebung brannte. Überall lagen hunderte von Leichen herum. Jäger flogen über die Städte und vernichteten alles was sich noch bewegte. Ihre Armee, die aus mehreren zehn Millionen Soldaten bestand, war nicht aufzuhalten. Wer sollte das auch schaffen? Jegliche militärische Gegenoffensive war zwecklos oder bereits vernichtet worden. Der Planet Erde sollte bald vollkommen zerstört sein. Man sah nur zwei Männer, dem Anscheinend nach Soldaten die sich vor dem Angriff schützend, hinter einer Mauer versteckten. Sie sahen in den Himmel und erblickten dieses Schreckensszenario.

„Sir, was machen wir nur? Haben wir noch eine Chance?“, fragte einer der wenigen übrig gebliebenen Soldaten seinen Vorgesetzten.
„Ich weiß es nicht! Es ist wahrscheinlich hoffnungslos, aber wir haben noch eine Möglichkeit, sie ist zwar riskant und wird uns sicher nicht viel nützen, jedoch wäre es die allerletzte Chance die wir und unser Planet noch hätten.“, antwortete der Vorgesetzte, seines Zeichens Captain.
„Und was ist es, Sir?“
„Es handelt sich um das Herz der Welten!“
„Um das was? Was soll das denn sein?“
„Es ist eine Uralte Legende die mir vor sehr langer Zeit mal mein Großvater erzählt hat.“
„Eine alte Legende soll und vor diesem Angriff noch retten?“
„Ja, vielmehr ist es eine Schutzvorrichtung für den Planeten. Sie wurden von Milliarden von Jahren erbaut.“
„Schutzvorrichtung? Legende? Milliarden von Jahren? Captain ich möchte jetzt nicht vorlaut klingen, aber hört sich das nicht alles etwas seltsam an? Wer soll das vor so langer Zeit erbaut haben? Wie sollte jemand vor so langer Zeit einen solchen technologischen Fortschritt besessen haben?"
"Das kann ich Ihnen leider auch nicht sagen, Corporal. Ich weiß nur eins, es soll so etwas geben und diese Chance werde ich ergreifen."
"Denken Sie wirklichen das das funktioniert?"
"Keine Ahnung, doch probieren können wir es. Was haben wir zu verlieren?"
"Sie haben recht, nur........Achtung!"

Ein Schuss eines Jägers schlug direkt in der Nähe der beiden Soldaten ein und zerstörte die Mauer hinter der sie sich versteckt hatten. Einige Trümmerteile flogen auf sie zu. Der Captain zog den Corporal aus dem Weg und sprach hektisch weiter, weil während Ihrer Unterhaltung weiter Schüsse in Ihre Richtung abgegeben wurden und sie nun versuchten zu fliehen.

„Es ist die einzige Möglichkeit die wir jetzt noch haben. Es wird,....nein,.....es muss funktionieren.
„Und wo befindet sich diese Vorrichtung?“
„In einem Tempel, der etwas außerhalb dieser Stadt liegt.“
„Sicher? Soll das ein dummer Zufall sein, oder steckt da mehr dahinter? Er hätte ja auch auf der anderen Seite der Welt sein können.“
„Wir müssen jetzt los!“, der Captain wich vom Gespräch ab.
„Was steckt hinter all dem, Captain?“
„Corporal, wir haben keine Zeit mehr!", sprach der Captain als beide stürmisch losrannten, "Ich erkläre es Ihnen wenn wir alles überstanden haben."

Beide sprangen einen kleinen Abhang hinab, nur knapp konnten sie sich vor dem eingeschlagenen Lasergeschoss schützen. Sie lagen jetzt in einem schmalen Graben, der aber nur wenig Deckung vor den herannahenden Jägern bot. Langsam jedoch stetig krochen sie auf allen Vieren dahin. Sie versuchten sich so gut es ging zu verstecken und weit im Dunklen zu bleiben, damit sie keine Aufmerksamkeit erregten, doch das stellte sich bald als fataler Fehler heraus.

„Wir wurden noch nicht entdeckt, das ist ein sehr gutes Zeichen. Es scheint so als hätten die Jäger neue Anweisungen bekommen.“, stellte der Captain fest.
„Und die Bodentruppen? Ich habe noch keine feindlichen Einheiten gesehen! Seit der Angriff begonnen hat feuern sie nur von ihren Schiffen aus uns vernichten einfach alles.“
„Das wundert mich ebenfalls, Corporal. Man kann keinen Krieg nur mit Jägern und Zerstörern gewinnen."
"Woher kommen die vielen Toten in den Gebäuden? Wer vernichtet unsere Einheiten an die kein Luftschiff je heran kommt?“
"Vielleicht besitzen unsere Feinde eine äußerst modere Technologie.", meinte der Captain
"Aber würden sie dann nicht den gesamten Planten mit einmal auslöschen?"
"Ich habe Geschichten gehört. Es soll einen Überlebenden nach einem Bodenangriff gegeben haben. Er berichtete von schwarzen Wesen, die plötzlich aus dem Nichts auftauchten."
Ein seltsames Knurren war plötzlich zu hören. Es war nur ganz kurz, doch der Corporal nahm es war und sprach zu seinem Captain.

„Sir!“
„Ja?“
„Was war das gerade eben?“
„Das kann ich Ihnen auch nicht sagen, aber es folgt uns schon seit einiger Zeit.“
„Es?! Was ist es oder besser, was machen wir nun?“
„Wir ignorieren es einfach weiter, dann erhöhen wir langsam unser Tempo und hoffen wir können es abschütteln. Bleiben Sie jedoch wachsam, falls es angreift.“

Sie drehten sich weder um und schenken dem Wesen keinerlei Aufmerksamkeit. Ihre Schritte wurden schneller, jedoch hielt das Wesen ihrem tempo stand. Kein Anzeichen, keine Silhouette, einfach gar nichts war zu sehen. Nur die knurrenden Geräusche hinter ihnen zeigten, dass das Wesen noch da war, aber was es genau war wussten sie nicht. Der Weg Richtung Süden war lang und beschwerlich, viele Berge und Abgründe taten sich vor ihnen auf. Selbst wenn sie ein noch funktionierendes Fahrzeug gefunden hätten, würden sie auf den komplett zerstörten Straßen nicht fahren können. Einige Stunden vergingen, viel Zeit blieb ihnen nicht mehr, dann wäre der gesamte Planet zerstört worden sein. Jedoch kam ein Lichtblick auf. Der harte strapazierende Weg schien ein Ende zu nehmen.
"Endlich", dachte sich der Corporal, „ich hätte es nicht mehr lange ausgehalten."
Sie erreichten schließlich den alten, scheinbar verlassenen Untergrundbahnhof. Er war von außen vollkommen zerstört, wie alles Andere eigentlich auch, nur hofften sie das es im Inneren besser aussah.

„Dort drüben ist es! Da müssen wir rein, aber passen Sie auf!“, sprach der Captain und ging voran.
„Sieht recht verlassen aus. Wollen wir hoffen das das auch so bleibt.“, meinte der Corporal, der während er die Treppe hinab ging, in alle Richtungen sah.
„Der Schein kann täuschen. Denken sie immer daran.“

Unten angekommen. Die komplette U-Bahn war finster und in keinster Weise beleuchtet. Langsam schlichen sie durch das Gewölbe und sicherten jeden Gang den sie betraten. Die Zeit wurde immer knapper, keine wusste wie lange sich der Feind noch zurückhalten würde. Die nächste Biegung die sie erreichten führte sie direkt in das Zentrum des Bahnhofes. Mit einer Taschenlampe leuchtete der Captain die Umgebung aus. Er sah einen alten Zug am Gleis stehen. Die Funktionstüchtigkeit des Fahrzeuges ließ sich nur schwer abschätzen, aber sie würde wahrscheinlich nicht sonderlich zufriedenstellend sein. In diesem Moment flog etwas auf den Captain und den Corporal zu. Ein greller leuchtender Blitz machte sich im gesamten Bahnbereich breit.

"Ah!", schrie der Corporal, "was war das?"
"Eine Blendgranate! Wir scheinen doch nicht die Einzigen zu sein.", erwiderte der Captain.
"Ja, scheint so........In Deckung!"

Ein weiteres Geschoss kam auf sie zu geflogen. Sie konnten es zwar nicht sehen, aber der Corporal bemerkte es als es gehen seine Jacke geschleudert wurde. Er fasste wild um sich und fühlte den Captain. Geschwind nahm er ihn um zog ihn in Sicherheit hinter einer der Steinsäulen die in der U-Bahn-Station standen. Die Granate explodierte und richtete einen erheblichen Schaden an. Einige Mauern wurden stark beschädigt, einige Säulen fielen ein und der Captain wurde leicht am Arm verletzt.

"Puh das war Knapp", sprach der Corporal, "Geht es Ihnen gut Captain?"
"Ja, es geht schon, es ist nur der Arm. Ich werde es überleben."
"Was machen wir jetzt?"
"Wir versuchen erst einmal zu verhandeln."
"Wie, verhandeln?", widersprach der Corporal, "Die haben bereits auf uns geschossen!"
"Vielleicht haben sie uns nur verwechselt. Vielleicht dachten sie es wäre der Feind."
"Und was ist wenn es der Feind ist?"
"Dann sterben wir eh."

Der Captain blickte kurz um die Ecke um die Situation abzuklären. Erkannt hatte er sowie so nicht das Geringste, aber es sah einfach nur cool aus.

Er schrie: "Hey Ihr! Wir wollen euch nichts tun. Wir sind Soldaten der U.S. Army und wollen nur den Zug benutzen."

Plötzlich wurde es ganz still und nichts geschah mehr. Aus dem tiefen, finsteren Untergrund drang leise eine Stimme hervor.

"Der Zug funktioniert nicht mehr", sprach die Stimme.
"Dann würden wir gerne versuchen ihn zu reparieren", antwortete der Captain.
"Zwecklos, die Stromversorgung ist total lahm gelegt."
"Könnten wir trotzdem passieren, ohne dass ihr uns angreift?"
"Woher wollen wir wissen, dass ihr die seid, für die ihr euch ausgebt?"
"Wir haben unsere Ausweise dabei, wenn ihr sie sehen wollt?"

Lichter taten sich auf und beleuchteten die Station. Das Licht wie von hunderten Kerzen schien und flackerte leicht durch den Wind. Ein einzelner Mann trat hervor und kam langsam auf die Beiden zu. Dicht hinter ihm folgenden ein dutzend Männer, bis an die Zähne bewaffnet mit Schuss- und Stichwaffen, sowie einige Granaten. Ihre Gesichter waren grimmig, aber auch ängstlich. Der Captain drehte sich um und kam aus seiner Deckung hervor. Der Corporal tat es ihm gleich und folgte ihm. Provisorischer Weise, hatte sich der Captain den Arm mit einem kleinen Stück Stoff verbunden, um die gröbste Blutung zu stoppen.

"Stopp das reicht, keinen Schritt weiter!" sprach der vorderste Mann, es war auch der der zuvor gesprochen hatte. "Was wollt ihr?"
"Das habe ich doch schon gesagt, wir würden gerne den Zug benutzen."
"Der funktioniert aber leider nicht mehr."
"Können wir nicht einfach an den Gleisen weiter gehen?"
"Mit welchem Ziel wollt ihr unbedingt hier entlang?"
"Wir versuchen die Invasion aufzuhalten."
"Ihr Zwei? Alleine? Oder steht eure Armee noch oben herum?"
"Könnt ihr uns nicht einfach vorbei lassen? Wir versuchen doch zu helfen!", fuhr der Corporal dazwischen.
"Ruhig Corporal", flüsterte der Captain.
"Ihr wollt helfen? Wo wart ihr als der Angriff begann? Was habt ihr getan als sie mein komplettes Haus zerstörten, in dem sich noch meine Familie befand? Los kommt schon. Wo wart ihr da?"
"Es tut uns Leid das du deiner Familie verloren hast, das haben wir alle. Wir waren machtlos diesem Angriff gegenüber", ersuchte der Captain den Mann zu beruhigen.
"Ja machtlos und feige. Wisst ihr was?", begann der Mann, "Wir haben hier unten wesentlich länger überlebt, als diejenigen die sich an eure Anweisungen gehalten haben. Die sind nämlich alle Tod."
"Und jetzt?"
"Tja, es ist alles zerstört, Panik ist ausgebrochen, die demokratischen Grenzen verschwunden. Das heißt jeder kämpft für sich alleine."
"Lasst uns vorbei!", rief der Corporal erneut dazwischen.
"Versucht es doch."

Die Männer zückten die Waffen und eröffneten das Feuer. Der Captain und der Corporal schafften es nur mit Mühe sich noch in Sicherheit zu bringen.
Einige der Schüsse prallen an den Stahlverstrebungen des Bahnhofes ab und trafen die eigenen Leute.

"Ihr Schweine! Jetzt bringt ihr noch mehr von unseren Leuten um. Dafür werdet ihr bezahlen!", schrie der Mann, der vollkommen hysterisch und wütend war.
Der Corporal dachte nur: "Wir haben doch nichts gemacht. Die haben doch geschossen, sie haben sich selbst umgebracht."
"Corporal sind sie bei mir?", fragte der Captain.
"Ja.. Ja...", begann er, da er noch in seinen Gedanken stecke. "Ja, ich bin da."
"Schön, hören Sie, wir müssen kämpfen. Sind Sie fit?"
"Ja Sir."
"Dann los."

Beide trennten sich, der Eine links, der Andere rechts entlang des Flures. Sie versteckten sich hinter den übrig gebliebenen Säulen und feuerten gezielte und kontrollierte Schüsse ab. Blend- und Splittergranaten folgen von den Rebellen auf die Beiden zu. Es war total düster, nur durch das Aufblitzen der Gewehre konnte man etwas sehen. 3-4 Rebellen wurden überwältigt, doch es waren immer noch zu viele übrig. Sie wurden ziemlich schnell von den Rebellen eingekreist und in die Enge getrieben. Die Munition ging auch gleich zur Neige.

"Corporal!", rief der Captain, "bleiben Sie standhaft."
"ich versuche es Captain. Au!"

Ein Geschoss traf den Corporal an der rechten Wade und er sackte kurz zusammen.

Flehend schrie er: "Ich bin getroffen Captain. Ich schaffe es nicht mehr."
"Bleiben Sie konzentriert."
"Nein, ich kann....."
"Corporal? Corporal? CORPORAL!!!!!!!!!!!!"

Ein Schrei. Noch ein Schrei. "Was ist das?!". Danach Stille. Rauch in der Luft und in der Lunge.
Vom Weltraum aus sah die Erde nicht mehr wie der einst wunderschöne "Blaue Planet" aus, sondern wie eine rot schimmernde, mit dichten Wolken durchwachsene, Vulkanlandschaft. Nur dass es keine Vulkane sondern zerstörte Häuser, Brücken, Denkmäler, Wälder, usw. waren. Immer noch patroulierten die feindlichen Jäger auf der gesamten Erde und vernichteten die letzten übrig gebliebenen Menschen, bis sie den Befehl bekamen zu Ihren Basisschiffen zurückzukehren. Auf dem ganzen Planeten verschwanden die Jäger und flogen zurück in den Orbit. Dies sollte kein gutes Zeichen sein.
Ein Husten war zu hören, ein starkes, kratzendes husten welches vom Captain stammte. Er wühlte sich durch den Schutt hob die Taschenlampe auf, die er verloren hatte und suchte die Umgebung nach dem Corporal ab.

"Corporal!", rief er. "Wo sind Sie?"
"Hier!", drang es leise aus einer Nische.

Der Captain leuchtete mit der Lampe in die Richtung aus der er die Stimme vernahm. Tatsächlich in der hintersten Ecke lag er am Boden und hielt sich das Bein. Zügig kam der Captain auf ihn zu und half ihm hoch. Verwirrt sahen sich beide an. Sie wussten nicht was geschehen war, aber ahnten nichts Gutes wenn sie hier bleiben würden. Im Cockpit des Zuges angekommen bemerkte der Captain, dass es wirklich keinen Strom gab, aber als er den Zug einschaltete zuckte kurz ein Blitz durch die Elektronik.

"Tja, was nun?", fragte sich der Captain.
"Ich habe vorhin, als die Lichter an waren, weiter hinten eine Schaltzentrale gesehen. Vielleicht hilft uns das weiter."

Der Corporal hatte recht, als sie dort ankamen war es wirklich die Schaltzentrale, doch war sie genau so wenig in Betrieb wie der Zug. Elegant öffnete der Captain einen Schrank und sah sich den Schaltplan an. Skeptisch sah der Corporal zu wie der Captain an dem Sicherungskasten herum schraubte.

"Ich brauche ihre Taschenlampe Corporal."

Ohne weiteres zögern gab er ihm die Taschenlampe. Keine 3 Sekunden später erstrahlte der Raum in einem künstlichen, grellen Licht. Verblüfft sah der Corporal den Captain an, verkniff sich aber jeglichen Kommentar. Sie stiegen erneut in den Zug ein und fuhren los, diesmal verlief alles Reibungslos.

„Wir haben jetzt einige Zeit uns ausruhen, die Fahrt wird etwas länger dauern. In 4 Stunden wecke ich Sie zum Wachwechsel.“
„Ja wohl Captain! Aber darf ich sie noch etwas fragen?“
„Natürlich.“
„Sollten wir diese Vorrichtung finden, wie geht es dann weiter? Da wird ja sicherlich nicht einfach ein Knopf mit der Aufschrift 'Drück mich' sein.“
„Nein wahrscheinlich nicht. Nur wie es dann weiter geht kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Wir werden es sehen.“

Müde und total geschafft legte sich der Corporal schlafen, seine Augen fielen fast wie von selbst zu. Es dauerte keine 10 Sekunden da versank er tief und fest und begann zu träumen. Ein Raunen drang an sein Ohr und er wurde wach.

„Wach auf! ......... Wach auf! ...........Wach endlich auf!“ schrie eine Stimme
„Was? Was? Was ist los?“
„Du bist dem Untergang geweiht. Du wirst mich niemals besiegen.“

Er stand einfach nur da und wusste nicht wo er war. Ein komplett dunkler Raum. Nur ein Licht schien von Oben auf ihn herab. Hatte er das bisher alles nur geträumt? Wurde die Erde doch nicht angegriffen?

„Wer bist du?“
„Ich bin das Unbekannte, dein schlimmster Albtraum!“
„Zeig dich du Feigling! Bist du für den Angriff verantwortlich?“
„Ich bin für vieles verantwortlich. Ich verbreite Schmerz, Leid und Dunkelheit im ganzen All.“
„Komm her! Wir klären das zu zweit.“
„Nein danke! Kein Bedarf! Noch nicht!“
„Was soll das heißen?“
„Ich kannte deine Eltern.“
„Wie? Woher? Was hast du ihnen angetan?“
„Nichts Großartiges.“
„Du Schwein! Du hast sie mir genommen. Du....!“
„Still! Das tut nichts zur Sache.“
„Nein! Nun habe ich etwas mit dir zu klären. Ich werde dich finden und vernichten. Ich werde deine ganze Flotte so zerstören, dass nichts mehr von ihr übrig bleiben wird."
"Deine Eltern, haben durch dich eine wahre Plage erschaffen. Ich...."
"Jetzt sei endlich STILLLLLLLLLLLLLLLLLLLLL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

Hastig, wütend und außer sich rannte er durch die Dunkelheit. Krampfhaft darauf fixiert das unbekannte Wesen zu finden. Er drehte vollkommen durch, danach löste sich ein enormer Schrei, dessen Kraft rätselhaft war.

„AAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
„Was ist das? Was passiert hier? Die Verbindung bricht ab. Du wirst mich nicht besiegen Cap....der.....!“

Plötzlich wurde der Corporal schreckhaft aufgeweckt. Der Captain hatte ihn munter gemacht und ihm signalisiert, dass nun Wachablösung sei. Noch die Angst in seinen Knochen spürend, richtete er sich auf und sah sich um. Der Zug war immer noch unterwegs und scheinbar auf Kurs. Keine Lichter in den Tunneln funktionierten mehr, nur die Scheinwerfer der Bahn zeigten ihm etwas von der Trostlosen Untergrundlandschaft. Furcht fast sogar panische Angst, Ungewissheit und Müdigkeit machten sich immer mehr im Körper des Corporal breit und zehrten an seinen Kräften. Das Unbekannte Wesen wusste anscheinend sehr gut über ihn Bescheid. Der Tod seiner Eltern, die er kaum kannte, und die letzten Worte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf.

Er dachte: „Cap …. der... Was sollte das heißen? Cap der guten Hoffnung? Wird dort sein Plan weitergehen?“
Er hatte nicht die leiseste Ahnung, doch eines wusste er. Er würde ihn finden und ihn töten. Er würde ihm die Qualen der Menschheit zufügen.

Der Zug wurde automatisch langsamer, anscheinend hatte der Captain eine Art Autopiloten bzw. Zielerkennung eingeschaltet. Das war das Zeichen für den Corporal den Captain zu wecken. Die 4 Stunden hatte er so gut es ging überstanden, obwohl er beinahe eingeschlafen wäre. Etwas geknickt aber fit stand der Captain auf, sah sich um und öffnete die Wagentür. Zuvor kontrollierten sie ihr übrig gebliebenes Equipment. Der Captain hatte noch 30 Schuss für seine modernisierte P90-X4, 2 volle Magazine für die Pistole und das gute alte Jagdmesser der Gattung, ‚Schlachtus‘. Beim Corporal sah es nicht viel besser aus, eher schlechter. Besaß er nur ein Magazin für seine Pistole. Kein Messer, keine Automatikwaffe, rein gar nichts. Sie traten heraus um das Gelände sofort zu sichern. Da war es wieder, dass furchteinflößende Knurren.

„Es ist uns die ganze Zeit gefolgt“, sagte der Corporal.
„Sieht ganz so aus“, antwortete der Captain, der nicht sonderlich verwundert war. Irgendetwas störte den Corporal schon die ganze Zeit, wenn es um dieses Thema ging. Vermutlich verheimlichte der Captain irgendetwas.

„Es ist nicht mehr weit Corporal, wir müssen nur noch über diesen Hügel dort. Dahinter befindet sich dann ein schmaler Pfad mitten durch das Gebirge. Man bezeichnet ihn im Volksmund auch als Pfad der Hoffnung. Alte Indianerstämme sagten vor Urzeiten das ´Wenn du jenseits der Hoffnung bist, kannst du die Welt verändern`. Einige der Geschichten wurden noch bis heute…..“
„Ähm Captain, ich weiß nicht was das zu bedeuten hat, aber könnten wir uns vielleicht etwas beeilen?“, fiel der Corporal ihm ins Wort und zeigte nach oben. Die Mutterschiffe waren unterdessen angekommen und fuhren ihre Waffen, mit Ziel auf die Erde, hoch.

„Ja, wir beeilen uns besser.“

Nun durften sie keine Zeit mehr verlieren, wenn sie den Planeten noch retten wollten. Der Pfad war lang und mühsam, der Corporal zweifelte mittlerweile daran den Tempel jemals zu erreichen. Doch als sie die letzte Biegung des Pfades genommen hatten gab es ein starkes Brummen und dann sahen sie einen Tempel, der so prachtvoll war, dass man auf der Stelle blind geworden wäre, wenn man keine Sonnenbrille aufgehabt hätte. Er leuchtete in einem Spektrum von verschiedensten Farben.

„Der Tempel des Tagesschein! Wir sind am Ziel.“
„Wau!“, staunt der Corporal, „der ist ja wunderschön. Wie kann es sein das dieser noch nicht zerstört wurden ist?“
„Er ist wahrscheinlich durch das Gebirge geschützt.“

Er erkannte das der Captain ihn angelogen hatte, aber er war nun einfach nur froh endlich am Ziel zu sein.

„Also los, gehen wir! Es wird Zeit.“
„ Captain, was ist das dort da neben dem Tempel?“

Der Corporal zeigte auf einen wunderschönen verzierten Brunnen, aus welchem leuchtendes, blau-gelbliches Wasser sprudelte.

„Das ist ‚Der Brunnen des letzten Abschiedes‘“, erklärte der Captain, „er diente dazu die Überreste der Toten sicher auf die Andere Seite zu begleiten.“
„Wahnsinn, aber Captain, wie geht es weiter wenn wir in dem Tempel sind?“
„Nun, wir….“
*sching*

Es gab ein klirren und ein Schatten zog an ihnen vorbei. Der Captain zuckte kurz zusammen sank langsam zu Boden. Der Corporal fing ihn auf und legte ihn sanft zu Boden. Panisch kontrollierte er den Körper. Die Schutzpanzerung war am Rücken in Höhe des 4. Rückenwirbels aufgeschnitten. Blut lief in reichen Massen aus der Öffnung. Er nahm die Hand vom Captain und drückte sie fest zusammen.

„Ich spüre meine Beine nicht mehr. Es ist kalt, Corporal, ganz kalt.“
„Ihre Wirbelsäule wurde durchtrennt, ich weiß nicht was ich machen soll“ sagte er weinend mit Tränen in den Augen.
„Hören Sie zu. Das war unser Freund, der uns die ganze Zeit auf den Fersen ist.“
„Was?!“
„Ruhe, ich halte nicht mehr lange durch“, sprach er weiter. „Ich merke auch wie sich meine Lunge langsam mit Blut füllt.“
„Captain halten Sie durch, ich werde Hilfe holen und Sie….“
„Hör auf!!!!..... Es gibt niemanden mehr. Besonders......nicht hier......Hör zu.....du musst zum Tempel gehen und dort einen Schlüssel.....benutzen.....folge den Anweisungen.....Du schaffst es, ich wei….wei…“
„Schlüssel? Was bedeutet das alles? Was ist das für eine Vorrichtung? Was macht sie?“
„Wir haben keine Zeit.....nur eins..... niemand weiß was passiert, wenn sie abgefeuert wird.... sie ist einfach zu mächtig.......es ist nur der allerletzte Ausweg...... Beeile dich!“
„Ja Captain.“, sprach er mit beruhigender Stimme, während er sein Kinn auf seiner Brust abstützte.
„Nenn mich Jenser!“
„Okay.“
„Pass auf dich auf und rette uns alle.“
„Mach ich Jenser, wir sehen uns irgendwann wieder!“
„Ich hoffe nicht allzu bald.“

Der Druck in seiner Hand ließ nach, er ließ sie los und legte sie behutsam auf dessen Brust. Nun war Captain Jenser tot. Aus seinen Gedanken gerissen schaute er sich um ob etwas von dem Wesen zu sehen war, doch außer großen Felsen, Schutt, Geröll und Bergen war nichts auszumachen. In der Ferne zuckten Blitzen, von einem annähernden Gewitter. Weit im Hintergrund waren die ersten Bombardements der Mutterschiffe zu erkennen, ansonsten war alles in kompletter Dunkelheit getaucht. Der letzte Angriff hatte also begonnen.

„Wo bist du? Was bist du? Zeig dich du Feigling!“, schrie er in die unendliche Leere des Plateaus.

Nichts war zu hören, keine Bewegung war wahrzunehmen, als ob nicht das Geringste da wäre aber er wusste das dort etwas war. Etwas das ihn beobachtete und studierte, die ganze Reise über schon. Eine Idee schon ihn durch den Sinn und so schnell wie er sie bekommen hatte, rannte er auch los. Sein Ziel war der Tempel, wenn es sie hindern wollte dort hin zu gelangen, dann wird dort auch etwas sein, was es vernichten kann. Und genau auf diesem Weg dorthin müsste es sich zeigen, um ihn aufhalten zu können.
Als er kurz vor dem Tor zum Tempel stand vernahm er einen Schrei.

Er dachte sich: „Der Captain! Er war noch nicht Tod, sondern nur eingeschlafen und ich habe ihn einfach..........“

Er drehte sich um und schaute zu dem Leichnam von Captain Jenser. Ein Schatten stand über ihm und verzerrte die Überreste des Captains. Er war wohl doch nur eingeschlafen, aber nun hatte das Wesen ihm den absoluten Rest gegeben. Im Inneren des Corporals brodelte es vor Wut und Verzweiflung. Er hatte ihn einfach im Stich gelassen. Er ließ zu das ein schwarzer Schatten ihm unendliche Qualen bescherte, ihm bei lebendigen Leibe einzelne Körperteile vom Körper riss und sie verspeiste. Erneut schossen ihm Gedanken durch den Kopf.

„Ich werde dich dafür töten du widerliches Monster. Doch was du bist du überhaupt?“

Das Tor war nun direkt hinter ihm, er versuchte das Tor mit Händen und Füßen zu öffnen, immer mit dem Blick auf das Wesen. Ziemlich schnell bemerkte er aber, dass er es schon niemals schaffen würde. Er würde sich also umdrehen müssen. Schnell versuchte er das Tor aufzuschieben. Als er es nach einiger Anstrengung geschafft hatte drehte er sich wieder um. Der Schatten war weg. Nun hatte er Panik und wusste nicht was er tun sollte. Seine Pistole würde hoffentlich ausreichen um dieses Wesen zu töten. Blitzschnell lief er hinein und sperrte das Tor hinter sich zu. Nur für kurze Zeit fühlte er sich in Sicherheit und betrachtete den Saal, in dem er stand. Von innen wirkte er genauso Prachtvoll wie von außen. Überall waren golden Fenster, verzierte Fließen, elegante Marmorsäulen, große bunte Wandteppiche und prunkvolle Kronleuchter zu sehen und sorgten für eine eindrucksvolle Stimmung. Alles leuchtete in bunten Farbtönen, nur einige Stellen erreichte das Licht nicht. Als er nach oben sag bemerkte er, dass der Tempel an einer Stelle ein großes Loch in der Decke hatte. Leichte Tropfen begannen vom Himmel zu regnen und trafen durch das Loch n den Tempel hinein, dass Gewitter hatte den Tempel nun erreicht. Sein Blick schweifte in der Gegend umher und machte ebenfalls einen großen Riss in der Wand aus. Plötzlich lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken, unweigerlich musste er an den Captain denken. Wie er ihn einfach zurückgelassen hatte und ihm dem Monster auf dem Silbertablett präsentierte.
Im mitten des Saales stand ein goldener Sarg mit allerlei bunten Verzierungen verschönert. Davor stand eine Art Altar, auf dem komische, nicht definierbare Zeichen zu lesen waren.

Er dachte: „So was mach ich nun? Wo soll ich anfangen? Der Captain hätte es gewusst.“

Die Erinnerungen an den Captain ruhten nicht in ihm und ließen ihn nicht klar denken. Seine Konzentration war vollkommen am Ende. So kam es, dass er sich mal 5 Minuten ausruhen wollte, um wieder zur Vernunft zu kommen. Dazu setzte er sich auf einen mit Diamanten bestückten Thron, als er zuerst ein Donnern und dann ein zischen vernahm. Das Donnern kam noch den weiteren Mutterschiffangriffen des Feindes. Das Zischen hingegen stammte von etwas völlig anderem.

„Oh Nein! Wo bist du?“, dachte er sich. „Jetzt töte ich dich……Nur wie?“

Er fasste langsam mit der rechten Hand an den Halfter seiner Waffe und zog sie schlecht heraus. Mit zitternden Händen zielte er in kurzen Abständen an verschiedene Positionen im Saal. Um nicht vor eventuellen, spontanen Angriffen überwältigt zu werden. Ein Geräusch war zu hören, dass altbekannte. Voller Angst feuerte er einige Kugel in die Umgebung, vielleicht würde Wesen sich dann zurück ziehen. Doch dem war nicht so. In einem Moment sah er 4 Augen und im selben Moment waren sie wieder weg, das einzige was er plötzlich spürte war ein Schmerz in der Magengegend. Als er an sich hinunter sah bemerkte er, dass er am Bauch blutete. Sein Körper konnte den Angriff gar nicht so schnell registrieren, wie er durchgeführt wurde und dieses Wesen war verdammt schnell. So schnell es ging drehte er sich um und schoss erneut, den Schmerz ignorierte er gekonnt. Leider verfehlte das Geschoss sein Ziel, stattdessen kam das Monster erneut an und schnitt ihm seinen Rücken auf. Ein zirka ein Meter langer tiefer Kratzer verlief vom linken Schulterblatt hinunter. Vor Schmerzen schrie er auf und gab vor Zorn noch 2 Kugeln ab. Der Schweiß rann ihm über die Stirn, sein Atem war schnell und unregelmäßig. Er besann sich, schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Seine Atmung wurde ruhiger, sein Puls ging nach unten. Er hörte die Geräusche seiner Umgebung klarer und deutlicher. Das Monster setzte erneut zum Angriff an. Der Corporal schaffte es nicht rechtzeitig um der Attacke auszuweichen, dabei wurde sein rechter Oberschenkel zur Hälfte zerfetzt. Blut floss in Strömen, große Gewebestücke lagen am Boden. Er sackte zu Boden und hätte beinahe das Bewusstsein verloren.

„Nein, du kannst jetzt nicht aufgeben. Du musst kämpfen, jetzt steh endlich auf!“, dachte er sich, als er die Schmerzen zu unterdrücken versuchte.

Er rappelte sich auf, verband provisorisch den Oberschenkel und probierte es nochmal. Einen letzten Versuch hatte er noch, Er schloss erneut die Augen und konzentrierte sich. Diese Methode hätte beinahe funktioniert, nur besaß er zu wenig Zeit. Sein Atem beruhigte sich wieder, sein Puls ging nach unten, sein Geist öffnete sich. Alle sprunghaften Bewegungen des Monsters nahm er klar und deutlich wahr. Er hörte wie es knurrte und fauchte. Fasst schon schemenhaft konnte er das Schattenwesen vor seinem geistigen Auge erkennen. Erneut setzte es zum Angriff an, der Corporal völlig konzentriert wusste bereits vorher was es tat und konnte reagieren. Als es zum Sprung ansetzte zielte er genau zwischen die Augen und traf es. Es erschreckte sich und stieß den Corporal beiseite. Der Aufprall war so hart, dass er nach hinten umgestoßen wurde und gegen den goldenen Thron, auf dem er vorhin gesessen hatte. Das Monster aber besaß keinen Kratzer, keine Wunde, rein gar nichts. Die Kugel ging einfach durch das Wesen durch, wie durch eine Rauchwolke. Stattdessen bereitete es seinen nächsten Angriff vor. Es öffnete sein Maul, wenn man dies als Maul bezeichnen konnte und brüllte, knurrte und war ziemlich wütend über die ganze Angelegenheit.

„Verdammt! Was mach ich jetzt?“, fragte er sich in Gedanken und zog sich an dem Thron hoch. Etwas an dem Thron gab nach und er rutschte ab. Hart auf den Boden aufschlagend sah er sich den Gegenstand an, der an dem Thron befestigt war. Ein goldenes Zepter mit vielen Diamanten versehen und mit zahlreichen Verzierungen geschmückt, ähnlich aussehend wie der Thron, hielt er in seinen Händen.

„Was soll's, besser als gar nichts.“

Mit festem Griff hielt er das Zepter wie einen Baseballschläger in seinen Händen und wartete nur darauf, dass es seine Attacke begann.
Das ließ nicht lange auf sich warten, erneut setzte es zum Sprung an, der Corporal aber holte Schwung und traf es mit voller Wucht am Kopf. Zu seinem Erstaunen flog das Wesen gegen die Wand und schrie auf. Das Zepter hatte seine Wirkung nicht verfehlt, doch auch die Wand schien dem Monster Schmerzen zuzufügen. Fragen über Fragen taten sich im Corporal auf, doch über die konnte er sich auch später noch den Kopf zerbrechen.
Schmerzerfüllt stand das Monster auf und wollte Rache für diese Action, aber auch dieses Mal landete der Corporal einen Treffer. Erneut flog es durch den Saal und prallte gegen eine Marmorsäule. Diese fing an zu wackelt und stürzte auf das Schattenmonster.
Voller Begeisterung rief er: „Na, hast du genug?“

Doch als Antwort bekam er nur ein lautes Brüllen.

„Schade, wäre auch zu schön gewesen.“

Es befreite sich aus dem Schutt der eingestürzten Marmorsäule und lief rückwärts in die hintere Ecke des Saales, dort wo kein Licht hin drang. Mutig und sich im Vorteil sehend rannte der Corporal hinterher. Es war verschwunden, einfach weg, es gab nicht das geringste Anzeichen dafür, wo es hingegangen sein könnte. Er tastete die Wand ab, sie war hart und kalt, kein Loch war zu sehen. Als er noch darüber nachdachte wohin es verschwunden sein könnte, wurde er auch schon von der Seite angegriffen und in den Nebenraum geschleudert.

„Woher kam das denn auf einmal?“

In dem Nebenraum war es komplett dunkeln. Nur der Lichtschein, der durch die offene Tür schien brachte etwas Helligkeit hinein. Jedoch viel zu wenig um auch nur das Geringste zu sehen. Nun hatte es einen entscheidenden Vorteil. Einzig die leicht gelblich leuchtenden Augen könnten ihm sagen wo es sich aufhält.

„Scheiße! Wo bin ich?“

Ein unerwarteter Satz des Monsters brachte den Corporal zu Fall. Bei dieser Aktion wurde ihm das linke Bein gebrochen und er verlor das Zepter aus den Händen. Unendliche Schmerzen fuhren ihm durch den Körper. Wann würde dieses Horrorszenario endlich vorbei sein?

„Fuck!“, begann er zu fluchen, „Da passt man einen Moment nicht auf und das hat man davon. Gott verdammt, wo ist das Zepter?“

Das Schattenmonster setzte zum endscheidenden Sprung an, um ihn endgültig zu erledigen. Verzweifelt suchte der Corporal in der Finsternis nach dem Zepter. Wie wild bewegten sich seine Hände über die Fliesen. Jetzt hatte er es. Nein, doch wieder nicht, aber jetzt! Oh, wieder falsch.

Es wurde wahnsinnig. Eine Holzkiste stand an einer Wand, er tastete sich langsam ran um eventuellen Schutz zu suchen, doch da rannte das Schattenmonster bereits auf ihn zu. Kurz vor ihm sprang es ab, in diesem Moment fand der Corporal das Zepter und holte Schwung, blieb aber mit seinem Zeigefinger an einem der Diamanten hängen. Er fungierte als Knopf. Das Kopfteil des Zepters öffnete sich und begann zu Leuchten. Mit Furcht erfüllt sah ihn das Wesen an, seinen Angriff konnte es aber nicht mehr abbrechen. Das Zepter lud sich auf, ein greller Lichtblitz schoss aus ihm heraus und traf es mit voller Wucht. Die komplette linke Hälfte des Wesens wurde zerrissen. Vor Schmerzen fiel es wimmernd zu Boden, eine dunkle Flüssigkeit trat aus seiner Wunde. Man hörte ein winseln, wie von einem sterbenden Hund.

„Was zur Hölle bist du?“ fragte er.
„Ich bin dein schlimmster Albtraum!“ antwortete es mit einer ihm bekannten Stimme.

Doch war es nicht das Wesen selbst was sprach, es hechelte nur so vor sich hin.

„So mein Kleiner, jetzt bist wohl nicht mehr der Größte?“, fragte der Corporal spöttisch und arrogant das Wesen.
„...........“
„Hab ich mir gedacht. Weißt du was ich mit dir machen sollte? Ich töte dich! Aber nicht auf die humane freundlich Weise. Nein! Sondern auf die abartigste, perverseste und krankhafteste Art und Weise die sich so ein widerliches Vieh, wie du, nur ausmalen kann. Ich werde dich….“

Auf einmal drang eine Stimme in seinen Kopf ein und sprach zu ihm.

„Corporal! Stopp! Unterlass das!“, meinte die Stimme.
„Captain? Sind Sie es?“
„Ja, so ist es. Was hast du vor?“
„Wie ist das möglich?“
„Das ist nicht weiter wichtig. Jetzt zählt nur eins, du darfst es nicht umbringen.“
„Warum nicht?“
„Hör zu! Ja es hat schlimme Dinge getan, aber es kann dir nun nichts mehr anhaben. Gib ihm eine Chance, es wird sowie umkommen wenn du die Vorrichtung endlich aktivierst.“
„Wo ist dann der Unterschied?“
„Bei dir liegt der Unterschied. Sei besser als dieses dunkle Wesen.“
„Nein! Das Vieh hat Sie getötet, Sie können nicht mit mir sprechen. Ich bilde mir das alles nur ein.“
„Doch hör zu..........“
„NEIN! DAS SIND SIE NICHT! VERSCHWINDE!!!!!!!!“

Die Stimme erlosch, keine Kommunikation war mehr zu vernehmen.

„Das war sicherlich dein Chef, der mich schon wie so oft in die Irre führen wollte“ , erzählte er dem halbtoten schwarzen Wesen. „Aber nun ist Schluss damit!“

Er nahm das Zepter in die Hand und drückte wiedeholt den Diamanten. Mit geballter Energie lud sich das Zepter auf. Ein leises Brummen war zu hören und ein leichtes Vibrieren zu spüren. Der Kopf öffnete sich wie das letzte Mal und der grelle, leicht gelbliche Lichtblitz trat erneut heraus. Dieses Mal zielte er genau zwischen die Augen, um ganz sicher zu gehen, dass es am Ende auch wirklich Tod sein würde.

Ein Schrei ertönte und danach war alles vorbei. Das Monster war völlig verschwunden, keine Überreste, nicht die Stücke waren zu sehen.

„Das war's......“ sagte er mit erschöpfter Stimme. „Endlich. Captain ich habe Sie gerächt. Ruhen Sie nun in Frieden.“

Seine Augen starrten gedankenlos auf den dunklen Boden. Wie in eine Trance versetzt ließ er alle Erinnerungen vor sich ablaufen. Mit einem Mal wachte er erschrocken auf.

„Was war das? Was ist mit mir geschehen? Was habe ich getan?“

Müde und kraftlos bewegte er sich vorwärts. Nun wollte er sich nur noch hinlegen und lange schlafen, aber noch hatte er seine Aufgabe nicht erfüllt. Völlig erschöpft trat er aus dem Raum hinaus in den großen, leuchtenden, goldenen Saal. Sei Gefühl sagte ihm, dass der Altar des Rätsels Schlüssel wär. Langsam schritt er auf den ihn zu und schaute ihn sich genau an. Die Zeichen darauf waren ihm völlig fremd. Beinahe sahen sie alle wie Knöpfe aus.
Er dachte sich: „Wenn ein kleines Zepter solch eine Macht besaß, was würde dieser Tempel dann noch beherbergen?“

Neben den ganzen Zeichen und Symbolen war eine kleine Inschrift zu erkennen.

-Um die Wurzel allen Übels zu besiegen, musst du hoch hinaus in Lüfte steigen. Lasse dich vom Winde zu ihm treiben, aber verliere nie deinen stabilen Stand vom fliegen. Edapalé.-

„Was mag das heißen?“, brabbelte er vor sich hin. „Jetzt auch noch Quizshows lösen. Dafür habe ich meinem Vertrag nicht unterschrieben.“

Entgeistert sah er sich hektisch die Symbole, Insignien und den ganzen prunkvollen Mist an.

„Ich hoffe der Captain hatte sich nicht geirrt wenn er meinte ich bekomme das hin.“

Starke Erdbeben waren zu spüren. Die Energiestrahlen der Mutterschiffe trafen immer größere, flächendeckendere Gebiete. Bald würde der Planet Erde in die Luft fliegen. Ein Krater, welcher durch den enormen Beschuss entstanden war, reichte knapp dreitausend Kilometer in die Erde hinein. Sollten sie den Erdkern erreichen bedeutete das das endgültige Ende von allem.
Diese Situation ließ den Corporal nicht wesentlich ruhen werden.
Als er auf den Symbolen herumdrückte, leuchteten einige auf und gaben ein kurzes Brummen von sich.

„Scheiße, was mach ich jetzt?“, verzweifelt sah er nach unten und las erneut die Inschrift. „Jetzt hab ich’s.“

Er erkannte Ähnlichkeiten zwischen der Inschrift und den Symbolen auf dem Altar. Panisch drückte er die Reihenfolge, die laut der Inschrift beschrieben war, ein und wartete darauf was passiert. Der Tempel begann an zu vibrieren, der Boden vor dem Altar öffnete sich. Ein komisches Summen kam auf der Tiefe, doch weiter passierte nichts.

„Na toll, dass war’s jetzt wohl schon?“

Lauter Donner erschreckte ihn. Immer stärker wurde das Gewitter, der Regen drang in Massen durch das Loch in der Decke. Voller Angst sah er sich um und sah durch das Loch und bemerkte ein Mutterschiff, das gerade seine Waffen hochfuhr, genau über dem Tempel. Alle Hoffnung hatte ihn verlassen. Kraftlos rutschte er mit dem Rücken am Altar entlang Richtung Boden. Seine Knie, auf denen er seinen Kopf abstützte, waren angewinkelt und schmerzten ziemlich stark. Nun war alles vorbei…

Frustriert über das ganze Geschehen blickte er gen Himmel und wartete auf sein Ende. Als er seine Hände flehend noch oben hob und sie vor Kraftlosigkeit gegen den Altar schlugen, bemerkte er eine Vertiefung an einer Stelle.

„Was war das?“

Er stand auf, drehte sich um und sah einen runden Hohlraum, welcher in den Altar verlief. Es hatte die Größe…
Auf einmal hatte er eine Idee. Das Brummen kam ihm seltsam vertraut vor, nur wusste er nicht warum. Er rannte so schnell wie noch möglich in den dunkeln Raum zurück in dem er das Monster zu Strecke gebracht hatte. Auf dem Boden lag zum Glück noch das Zepter. Hastig hob er es auf und rannte zurück zum Altar. Das Zepter passte genau in die Öffnung. Ein kleines Stück genügte schon und es fuhr weiter selbstständig hinein. Das Summen wurde lauter, der Altar fing an zu leuchten und der Kopf des Zepters öffnete sich zum wiederholten Male. Die Abdeckung des Altars klappte auf und eine halbrunde Kugel trat heraus. Sie ähnelte einem großen „Quizshow-Button“.

„Ich verzweifle hier noch. Wer hat sich so einen Scheiße ausgedacht? Ich hoffe das war‘s nun endlich.“

In dem Moment als er auf den Button drücken wollte riss ihn etwas zur Seite.

„Verdammt was war das?“

Ein knurren und fauchen war zu hören.

„Oh nein, nicht noch so ein Vieh.“

Auf allen Vieren krabbelte er zum Altar und versuchte das Zepter hinaus zu ziehen, doch zwecklos. Es saß so fest in der Vertiefung, dass man es nicht mehr verwenden konnte.

„Ich drehe wirklich durch! Wiedermal typisch Murphys Gesetz!“

Das Monster erschien plötzlich vor ihm und lauerte darauf ihn anzugreifen. Die kleinste Bewegung würde er nicht überleben. Nun kauerte er also unter dem Altar herum. Wurde von einem Schattenmonster im Schach gehalten, während das feindlich Mutterschiff zum entscheidenden Schuss ansetzte.

„Du bist schlau“, sprach er zu dem Wesen, „du weißt, dass ich dich vernichten kann. Deshalb wartest du. Eure Schiffe sollen uns zerstören. Aber nicht mit mir. Okay, letzter Versuch. Alles oder nichts. Ich habe langsam die Schnauze voll von diesem beschissenen Tag. Wenn das nicht funktioniert bin ich eh am Arsch.“

Er rappelte sich auf, in dem Moment sprach das Monster auf ihn los. Er drückte die Kugel und ein gelber Energiestrahl schoss aus der Öffnung im Boden hinauf. Weitere Energie kam aus dem Altar und umgab den Corporal. Das Monster schrie und wurde von der Strahlung vernichtet. Dem Corporal blieb eine weitere Verletzung zum Glück erspart. Der Strahl formte sich zu einer Art Lichtwesen, welches dennoch keine wirkliche Form besaß, sondern sich nur vor ihm herum bewegte. Es sprach zu ihm.

„Ich bin Edapalé. Du hast mich gerufen? Was ist dein begehren?“

Das Mutterschiff über ihnen schoss seine Kanone ab. Der Corporal stand nur sprachlos da und schaute das Wesen an. Anstatt weitere Fragen zu stellen, die unnötig aufgehalten hätten, antwortete er mit halboffenen Mund, starrem Blick und kompletter geistiger Abwesenheit.

„Befreie uns… Befreie uns von diesem Feind. Zerstöre ihn und seine Schiffe, so das wir wieder in Frieden leben können.“
„So sei es.“

Das Lichtwesen verschwandt und formte sich zurück in den Energiestrahl. Dieser schoss Richtung Himmel und traf das Mutterschiff, welches sich direkt darüber befand. Das Schiff explodierte, doch dass bekam der Corporal nicht mehr mit. Es war viel zu hell um etwas sehen zu können. Langsam wurde es wärmer und er fiel in Ohnmacht.

.........

„Wach auf!......... Wach auf!......... Wach endlich auf!“ rief eine altbekannte Stimme.
„Was?... Was ist passiert?“, stammelte der Corporal, der sich erneut in dieser seltsamen schwarzen Umgebung befand.

„Wie kannst du es wagen mir solch einen Schlag zu verpassen?“, schrie wutentbrannt die Stimme, „Du hättest es nie schaffen dürfen. Ich habe es gesehen. Es gab nichts was mich hätte aufhalten können.“
„Und trotzdem hat es funktioniert.“, rief der Corporal mit zynischer Stimme.
„Du bist Abschaum! Ich werde dich dafür töten. Ich erschaffe eine bessere und stärkere Flotte und dann werde ich dich und deine kleine elende Erde, nein dein ganzen Sonnensystem zerstören. So dass sich niemand mehr jemals daran erinnern wird.“
„Versuch es ruhig! Ich halte dich wieder auf, und das nächste Mal vernichte ich dich endgültig.“
„Wir werden sehen…“

...

Mit starken Kopfschmerzen erwachte er in einem harten, aber dennoch weichgefederten Bett. Um ihn herum waren allmöglich Arten von merkwürdigen Gerätschaften aufgebaut. Die Vorhänge, die sich vor den Fenstern befanden, waren leicht verschlossen, so dass ihm die Abendsonne nicht direkt ins Gesicht schien. Ein paar Blumen und andere Zimmerpflanzen zierten die ansonsten recht sterile grau-weiße Einrichtung. Eine LED-Lampe schien ihm direkt ins Auge. Schwermütig hob er seinen Körper nach oben und versuchte sich dabei aufzurichten. Im gleichen Moment trat eine äußerst attraktive Krankenschwester in einem sehr kurzen, weißen, Kittel, der eher ein breiter Gürtel aus Spagettiträgern war, herein und stellte sich neben das Bett und kontrollierte die Anzeigen des Patienten. Ihre schulterlangen blonden Haare, wehten ihr ab und zu ins Gesicht. Mit einem kurzem pusten und einer Hand wischte Sie sich, die Strähne aus dem Gesicht. Ihre Augen waren mit schwarzem Eyeliner und bläulichem Lidschatten markant hervorgehoben. Sie hörte ein räuspern, drehte sich um und sah ihn vollkommen verblüfft an.

„Welch wunder, Sie sind wach! Ich kann es kaum glauben“, sagte die Schwester zu dem Corporal.
„Wo… wo bin ich?“ fragte er ziemlich verschlafen.
„Sie sind auf der Albiorix.“
„Auf der was?“
„Der Albiorix, eine interplanetare Raumstation der U.S. Airforce die um die Erde kreist.“
„Was?“
„Sie wurde gebaut um die Erde vor Angriffen zu schützen, neue Technologien zu erforschen und um unsere Truppen im All zu unterstützen.“
„Aha, schön aber, was ist die Erde? Und wer bin ich?“
„Sie können sich an gar nichts mehr erinnern?“, fragte die Krankenschwester, „Gut, Sie haben auch ganz schön lange geschlafen. Oder um genauer zu sein, sie lagen im Koma.“
„Wie lange war ich weg?“
„Es dürften zwei Jahre gewesen sein“, begann Sie, „Sie hatten riesiges Glück, dass wir Sie überhaupt gefunden haben.“
„Was! Zwei Jahre? Was ist geschehen?“
„Wir fanden Sie mitten in der Einöde mit nichts außer Felsen um Sie herum. Sie lagen da einfach auf dem Erdboden herum. Wissen Sie noch was Sie dort gemacht haben?“
„Die Welt gerettet… hoffe ich.“
„Sie können sich doch an etwas erinnern?“
„Nur an das. Sonst ist alles unklar.“
„Sie haben die Welt gerettet sagen Sie? Es sah aber nicht wirklich danach aus. Sie haben eine erhebliche Menge an starker Strahlung abbekommen und waren ziemlich schwer verletzt. Sie können froh sein das sie noch leben.“
„Sind die dunklen Schiffe noch da?“
„Nein, seit dieses helle Licht erschienen ist, sind alle verschwunden.“
„Was ist alles in der Zwischenzeit passiert? Und wer bin ich eigentlich?“
„Nun, hier auf Ihrer Akte steht Sie seien Corporal J. M. Fossy. Sie gehörten zu einer speziellen Militäreinheit die sind um die Innere Sicherheit der Erde gekümmert hat. Den Rest werden Sie später erfahren. Sie müssen sich nun aber erst einmal ausruhen.“
„Ich habe mich lange genug ausgeruht. Aber schön zu hören das ich diese Wesen vertrieben habe.“
„Was sie? Es gab einen gigantisches sehr grelles, gelbliches Licht und danach waren alle Schiffe spurlos verschwunden. Alle hätte sich normalisieren können, wenn es da nicht ein Problem gegeben hätte.“
„Welches denn?“
„Bereits nach kurzer Zeit wurde die Erde immer unbewohnbarer. Die Pflanzen verrotteten, die Gezeiten hörten auf zu existieren, kein Wind wehte mehr, die Flüsse wurden modrig und giftig. Ein absoluter lebensunfähiger Raum entstand. Niemand weiß warum dies alles geschah, aber wir gehen davon aus, dass es mit diesem grellen Licht zusammen hing.“
„Scheiße!“, begann der Corporal, „ich glaube ich habe das zu verantworten.“
„Wie meinen Sie das?“
„Ist jetzt nicht wichtig, aber sagen Sie, wie viele Menschen haben überlebt?“
„Der Planet wurde einmal komplett gescannt. So konnten wir Sie und die knapp 5 Millionen Menschen noch retten.“
„Nein! Das kann nicht sein.“
„Leider ist es so, mehr konnten wir nicht retten. Dennoch sind wir froh, dass nun alles vorüber ist.“
„Vorbei ist es noch lange nicht.“, sprach er mit wütendem Gesichtsausdruck. Fragend sah ihn die Krankenschwester an, brachte aber kein einziges Wort heraus.

„Ja, es ist noch nicht zu Ende, der Feind lauter noch da draußen und formiert sich neu. Eine kurze Frage Mrs. …“, er begann zu stoppen, „oh tut mir leid, wie unhöflich von mir. Ich kenne Ihren Namen gar nicht.“
„Lucy Donham, aber es reicht wenn Sie mich Lucy nennen.“
„Und du mich Fossy.“

Er setzte sein bewehrtes, charmantes Lächeln auf, seine strahlend blauen Augen funkelten Ihr direkt ins Gesicht. Ihr Gesicht wurde schlagartig rötlich, sie drehte ihren Kopf leicht zur Seite, so dass ihre Haare ihr erneut ins Gesicht fielen.

„ Wer ist derzeit der führende Commander der Station, des Militärs, oder der Organisation die noch etwas zu sagen hat?“
„Zurzeit gibt es keine politische Ebene mehr. Alles wird durch militärische Hände gesteuert. Ich glaube zwar, dass dies keine weise Entscheidung ist, aber die Menschen haben Angst und hoffen nun endlich im Frieden leben zu können. Unser Sonnensystem wurde nun in drei Bereiche unterteilt. Dem OSK, dem, OEK und dem OFK. Führender Kommandeure des OSK's ist General Roalstad, Major General Berthold führt das OEK und bei uns hat Colonel Bachmann das Sagen.“
„OEK? OFK? OSK? Was ist das?“
„Das OSK, auch ´Oberste Sternenkommando` genannt, ist die führende Kommandozentrale deren Position streng geheim ist und ich keine näheren Informationen dazu habe. Das OEK, ´Oberste Erdkommando`, befindet sich auf einer riesigen Station auf der Erde.“
„Ich dachte sie sei Unbewohnbar.“
„Sie ist es auch, aber es wurde noch schlimmer. Nachdem wir die Erde verlassen hatten und alle Menschen sie auf dem OFK einquartiert hatten, wurde die Erde mit einer weißen, zirka zwanzig Kilometer dicken, giftigen Wolke bzw. Nebel umgeben. So starb auch der letzte noch so kleine Organismus. Einige Wissenschaftler haben geforscht und einen Schild entwickelt der diese Atmosphäre abhält. Ein Roboter baute die erste Version auf einem kleinen Fleck. Heute beträgt die Fläche ungefähr dreihundertsechzigtausend Quadratkilometer. Das ist grob die Größe der Bundesrepublik Deutschland. Häuser, Industrie und Forschungseinrichtungen wurden erbaut und dienen bis heute dazu neue Technologie und Waffensysteme zu entwickeln. Außerdem beherbergt das OEK eine Ausbildungsstätte für speziell trainierte ´Elitesoldaten`. Der restliche Teil wird für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Die Forscher haben ein Serum entwickelt, welches die giftigen Substanzen im Mutterboden neutralisiert, aber ob es wirklich funktioniert und völlig unbedenklich ist wird sich in den nächsten Jahren heraus stellen. Ich hoffe bis dahin wird die Medizin hilfreiche Gegenmittel entwickelt haben.“
„Wow, dass klingt sehr interessant. Und das alles in nur zwei Jahren.“
„Ja, wenn er unter Druck steht ist der Mensch zu allem fähig.“
„Was ist mit dieser Raumstation hier? Albiorix, auch OFK genannt, richtig?“
„Richtig, die Albiorix war das neuste Projekt, welches bereits fünf Jahre vor dem Angriff in Betrieb genommen wurde. Nur wenige Menschen wussten von deren Existenz. Der Flug innerhalb mehrerer Sonnensysteme war zwar schon damals möglich, aber ein Schiff bzw. eine Station zu bauen die solche Ausmaße hat und für solche Zwecke geschaffen wurde, gab es bis dahin noch nicht.“
„Ja, ich erinnere mich. Selbst in unserer Einheit gab es nur Gerüchte über solch ein Projekt.“
„Die Albiorix verdank ihren Namen einem kleinen Saturn Mond, der nach einer Gottheit aus der keltischen Mythologie, die auch unter dem Namen Teutates, Toutatis, bekannt ist.“
„Wie kann es sein das niemand etwas von der Albiorix gewusst hat? Es gab doch unzählige Raumfahrer und allein der Angriff auf die Erde?“
„Das war ein großes Problem, doch konnte gelöst werden. Sie transportierten die Albiorix einfach hinter dem Mond. Sollte doch jemand mal in die Nähe von ihr kommen besaß sie immer noch Tarngeneratoren, die zwar nicht lange standhielten, aber effektiv waren.“
„Kluger Einfall.“
„Die eigentliche Hauptaufgabe der Albiorix diente immer zum Schutz des Sonnensystems und vor allem der Erde. Doch gegen solch einen Feind, war selbst die Albiorix machtlos. Nach diesem Angriff würde sie ebenfalls zu Forschungszwecke im wissenschaftlichen und militärischen Bereich eingesetzt.“
„Unglaublich“, staunt der Corporal. Neugierig fragte er: „Du weißt extrem viel über die ganzen Geschehnisse für eine Krankenschwester. Man könnte meinen du wärst eine militärische Nachrichtensprecherin.“

Lucy lächelte erst verhalten, wurde dann aber ernst und traurig. Mit einem deprimierten Grinsen sagte sie: „Ja man bekommt hier so einiges mit.“
Wissbegierig fragte Fossy nach: „Das ist doch nicht der einzige Grund, oder? Was ist passiert?“

Sie zögerte und wollte es nicht wirklich verraten, entschied sich dann aber doch um.

„Mein Vater war ein hohes Tier beim Militär. Den Angriff hatte er auch überlebt, aber dann wurde er krank… Krank von der Luft, dem Wasser und den ganzen anderen Zeug welches langsam auf der Erde entstand.“
„Was geschah weiter?“
„Sie brachten ihn auf die Albiorix um ihn mit den neusten medizinischen Geräte und Medikamenten zu versorgen. Als das half aber nichts, er starb innerhalb des nächsten Jahres. An seinem vorletzten Tag erzählte er mir aus seiner Jugend, unserer Familie und über alle anderen Dinge die ihn ablenkten.“
„Das tut mir leid.“
„Schon gut, es ist nicht deine Schuld.“
„Naja nicht ganz…“
„Wieso das?“
„Ich bin der Auslöser für den Lichtstrahl gewesen der die Schiffe vernichtet hat.“
„Dann hast du uns gerettet.“
„Vielleicht nur zum Teil“, sagte Fossy, „hör mal Lucy, ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber ich müsste ganz dringend mit Colonel Bachmann sprechen.“
„Das kann ich mir vorstellen, aber erst einmal musst du dich ausruhen und Kräfte sammeln. Außerdem lagst du zwei Jahre im Koma, dass kann sich schwer auf deinen Körper auswirken.“
„Ich muss dennoch mit ihm sprechen.“
„Mal sehen was sich machen lässt“
„Danke. Ach so, könnte ich eventuell einen Schluck Wasser bekommen?“
„Aber klar doch. Ich bringe dir sofort etwas.“
„Dank dir Lucy.“, meinte er mit einer leicht wimmernden aber nicht kindischen Stimme.
„Nicht dafür“, antwortete Lucy mit einem Lächeln, drehte sich um und verließ das Zimmer.

In Gedanken vertieft lief sie durch den Gang. Sie fand ihn recht ansprechend, auch der Corporal war nicht abgeneigt, aber es lag wahrscheinlich an der langen Zeit im Koma oder einfach an der Tatsache, dass sie verdammt heiß aussah. In seinen Gedanken schossen ihm die wildesten Phantasien durch den Kopf, aber just in dem Moment kam Lucy wieder durch die Tür und stellte das Glas Wasser auf seinen kleinen Beistelltisch.

„Bitte schön, der Herrn!“, rief sie mit einer befehlenden und süffisant witzigen Stimme.
„Das hat aber lange gedauert!“, antwortete Fossy mit breitem Grinsen auf dem Gesicht und dem gleichen Tonfall.

..........

Unterdessen im Kontrollzentrum der Albiorix. Wie panisch rannte ein Sergeant von einem Raum in den nächsten öffnete hektisch die Türen. Vor einer Tür stoppte er und klopfte an. Keine Antwort war wahrzunehmen. Es war die Tür von Colonel Bachmann. Zitternd und ungeduldig riss er die Tür auf. Vor ihm stand Major General Berthold und sah den Sergeant verwundert an. Der Colonel, der hinter seinem Schreibtisch stand, lief langsam rot an und wollte gerade platzen, als sich der gesamte Druck durch seine vordere Öffnung, genannt Mund, entlud. Völlig erstarrt stand der Sergeant da und war bewegungsunfähig.

„WAS SOLL DAS WERDEN, SERGEANT? SIND WIR HIER BEI ´WÜNSCH DIR WAS`?“
„Ähm… Äh… Nein… Ich… wollte nur…“
„MIR EGAL WAS SIE WOLLTEN, SIE HABEN ZU WARTEN! KLAR?“
„Ja, Sir.“
„UND JETZT BEGRÜSSEN SIE DEN GENERAL ERST EINMAL!“
„Guten Tag General. Colonel.“ sagte der Sergeant mit dem Gruß vom General zum Colonel schwenkend.
„Na geht doch“, meinte Colonel Bachmann mit ruhigerem Ton aber immer noch zorniger Stimme. „So Sergeant, was gibt es denn so dringendes? Haben sie ein herein gehört?“ fluchte der Colonel
„Nein Sir! Aber ich........“
„Aha und was machen sie dann hier?“
„Ich habe wichtige Informationen für sie!“
„So? Was gibt es denn wichtigeres als eine Besprechung mit dem General?“
„Chris bleib ruhig. Lass ihn doch ausreden.“ flüsterte der General zum Colonel.
„Colonel, unser Komapatient, Corporal Fossy, ist aufgewacht.“
„Wie bitte? War er nicht der rätselhafte Überlebende des Angriffs vor zwei Jahren?“ fragte der General.
„Ja, er gehörte zu einer Spezialeinheit der inneren Sicherheit“, antwortete Colonel Bachmann. „Und er ist aufgewacht sagten Sie?“
„Ja, Sir“
„Warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt?“, fragte der Colonel. Der General und der Sergeant sahen ihn verwirrt an.
„Ähm Chris?“, meinte Berthold.
„Sobald er aufnahmefähig ist, möchte ich sofort mit ihm sprechen“, betonte Bachmann.
„Ja wohl Sir. Ihm geht es soweit ganz gut, er hat sogar schon nach ihnen gefragt. Er meinte das er etwas wichtiges mit ihnen besprechen muss.“
„Ah ja, dann werde ich sofort zu ihm gehen, wenn ich mit dem General fertig bin. Richten Sie ihn das aus, Sergeant.“
„Ja, Sir.“

Der Sergeant grüßte, machte kehrt und verließ den Raum. General Berthold drehte sich mit verführerischem und zugleich abwertendem Blick zum Colonel um und sprach: „Du hast merkwürdige Leute unter deinem Kommando. Sind die hier alle so?“
„Haha sehr witzig, ich kann auch nichts dafür, dass ich wieder die Deppen vom Dienst bekommen habe. Aber nur keine Panik die meisten sind sehr fähige Soldaten. Also lass einfach deine dummen Sprüche.“
„Ach sei nicht sauer. So du willst also zu ihm, wenn du mit mir fertig bist, ja?“, fragte der General, „Was hast du denn mit mir vor?“
„Ach Schatz, Du weißt doch dass ich das nur so gesagt habe. Der Sergeant ist immer nervös wenn eine Dame anwesend ist. Außerdem muss ich stark und Böse wirken, sonst nehmen mich die Soldaten hier nicht ernst. Aber wenn du schon einmal auf diesem Niveau bist und nachfragst, dann kann ich ja damit weiter machen.“
„Na dann komm her du kleines Schweinchen.“
„Oink!“, gab Colonel Bachmann von sich.
Sie verschlossen die Tür hinter sich, küssten sich leidenschaftlich in eng umschlungener Körperhaltung, vielen zu Boden und.............

Lucy kam eine Stunde später noch einmal in das Krankenzimmer von Corporal Fossy um seine Werte zu überprüfen. Vorsichtig und leise klopfte Sie an die Tür, um ihn nicht eventuell zu wecken, falls er doch Widerwillens schlafen sollte.
Doch als Sie die Tür öffnete und sah was er stattdessen tat, blieb ihr fast das Herz stehen. An Schlaf hatte der Corporal bei weitem nicht gedacht. Vielmehr war er damit beschäftigt seinen Körper wieder zu kräftigen. Einige Liegestütze standen auf dem Trainingsplan, gefolgt von Sit-Ups und Kniebeugen. Nur in Unterhose gekleidet, einer gutsitzenden, sehr bequemen und stylischen, schwarzen Unterhose mit einem weißen Tribal vorne drauf, vollbrachte er seine Turnübungen.
Ihr wurde schlagartig wärmer, ihre Wangen erröteten leicht. Den Blick konnte sie aber nicht von seinem Körper lassen. Seine Muskeln pumpten sich mächtig auf. Ein leichter Scheißfilm lag auf seiner Haut und ließ sie glänzen. Als er seine Übungen beendet hatte stand er auf und bemerkte, dass Lucy verträumt ansah. Entsetzt erwachte sie aus Ihrem Tagtraum während der Corporal sie mit einem Grinsen ansah und lachen musste.

„Du hast mich ganz schön erschreckt“, sagte er.
„Oh… Wie? … Was? … Ja, ich meine… Nein… Ach was soll der Mist?“, stammelte sie. „Es tut mir leid, ich wusste nicht das…“
„Ist schon gut. Am besten ist ich zieh mir schnell etwas an, wenn du nichts dagegen hast?“
„Ja mach das“, sagte sie, aber gedacht hat sie ganz andere Dinge.
„So fertig. Was gibt es?“
„Ähm… Also… Ich wollte eigentlich nur sehen, wie es dir inzwischen geht.“
„Gut soweit.“
„Gut… Ja… Alles klar… Na ist ja toll…“, immer noch stotterte sie herum und konnte einfach keinen ordentlichen Satz zusammenfassen. „Der Sport ist aber eigentlich nicht sonderlich gut für dich.“
„Also ich fühle mich wohl, und wenn ich schon zwei Jahre im Koma lag, dann muss ich mich ja wenigstens jetzt wieder fit halten.“

Sie dachte: „Das brauchst du nicht. Du hast immer noch einen beeindruckenden Körper. Und die Augen sind der Wahnsinn.“

„Schon verständlich… Nein, was ich dir eigentlich sagen wollte ist, dass der Colonel nach dir gefragt hat. Er warte seit deinem Finden darauf mit dir sprechen zu können. Deine Geschichte interessiert ihn wirklich brennend.“
„Verstehe, also darf ich jetzt zu ihm?“
„Wenn du dich fit genug dafür fühlst? Sport ist die eine Sache, aber dem Colonel gegenüber zu stehen und sich mit ihm zu unterhalten ist eine Andere“, erklärte sie ihm mit einem Schmunzeln.
„Okay, ich springe schnell noch unter die Dusche.“
„Darf ich mit?“, dachte sie aber, „alles klar ich gebe Bescheid“, antwortete sie stattdessen.

Die Dusche tat gut. Nach zwei Jahren des `Nichtwaschens´ war es wirklich eine Wohltat für ihn. Als er aus der Dusche stieg sah er, ordentlich zusammengelegt, neue Klamotten vor sich auf dem Stuhl liegen. Eine schwarze originale ´OFK-Center`-Uniform mit Dienstgradabzeichen aus einem speziellen Stoff, der äußerst widerstandfähig, wasserabweisend und dennoch atmungsaktiv und sehr angenehm auf der Haut zu tragen war. Diese Uniform wurde eigens für das moderne Militär entwickelt. Die Firma ´John Fuchsskin` hat sich darauf spezialisiert und verbindet die neuste Technologie mit außerirdischen Materialien. `Bioskonische-Riesenwespen-Ekofunder´, sind die beste Grundlage um die besonderen Uniformen herzustellen.
Er verließ sein Zimmer, zu ersten Mal nach zwei Jahren. Noch nie in seinem Leben hatte er eine so fortschrittliche und spektakuläre Raumstation gesehen. Das reinste Chaos herrschte an Bord. Überall im gesamten Trakt liefen Leute umher und taten so als würden sie wichtig sein. Doch der Corporal ließ sich davon nicht einschüchtern. Zurückhaltend und freundlich fragte er nach dem Weg und stand schließlich vor Colonel Bachmann’s Bürotür. Als er anklopfte und den Raum betrat grüßte er zuerst höflich und wartete dann auf eine entsprechende Reaktion.

„Guten Tag Colonel“, sagte Fossy mit kräftiger Stimme und der Hand in begrüßender Form an der Schläfe.
„Ah sie müssen Corporal Fossy sein“, erwiderte Colonel Bachmann und grüßte ebenfalls zurück. „Kommen sie, setzen sie sich.“
„Danke Sir, dass sie sich die Zeit nehmen.“
„Kein Problem, auf diesen Moment warte ich schon wesentlich länger als Sie. Na dann erzählen Sie mal was dort geschah.“
„Die Erinnerungen sind trüb und die Informationen rar. Ich kann mich an einen Mann erinnern der mich durch die Trümmer der zerstörten Gebäude begleitete. Überall waren Leichen und brennende Bauwerke zu sehen. In weiter Ferne konnte man Menschen schreien hören. Der Himmel war übersät mit schwarzen Raumschiffen die alles Zerstörten was sich Ihnen in den Weg stellte. Es war grauenvoll. Diese Gedanken habe ich noch so gut vor Augen, dass ich die Atmosphäre förmlich spüre.
„Ja, wir befanden uns im Krieg. Nur wer oder was der Feind war wissen wir leider nicht.“
„Der Mann rettete mir sogar das Leben, glaube ich zu mindestens. Wenn ich nur wüsste wie sein Name war.“
„Vielleicht erinnern Sie sich noch an seinen Dienstgrad?“, fragte der Colonel.

Fossy schloss die Augen und kramte in seinen Erinnerungen. Vor seinem geistigen Auge sah er einen Tunnel mit Lichtern. Die Umgebung hatte Ähnlichkeit mit der U-Bahnstation, aber dennoch waren die Bilder unklar und verschwommen. Der Mann stand nun direkt vor ihm, wenn er nun auf seine Schulter schauen würde…
Dann rissen die Gedanken ab. Erschrocken sah Corporal Fossy sich um und bemerkte, dass er sich im Zimmer von Colonel Bachmann befand.

„Alles in Ordnung?“, fragte der Colonel, „haben Sie etwas gesehen?“
„Ja, Captain, er war Captain“, begann er zu erzählen. „Wir befanden uns in einer scheinbar verlassen U-Bahnstation… Da war Dunkelheit… Lichter… Menschen… Sie griffen uns an…“
„Was ist geschehen?“
„Ich weiß es nicht.“
„Versuchen Sie sich zu erinnern? Denken Sie nach!“

Colonel Bachmann setzte ihn ziemlich unter Druck. Erinnerungsfetzen schossen ihn durch den Kopf. Sie blitzen durch sein Gedächtnis. Krampfartige Zuckungen durchfuhren seinen Körper. Besorgt fragte Ihn der Colonel: „Corporal alles in Ordnung? Soll ich einen Arzt holen?“

„Nein! Colonel es ist alles okay. Ich habe nur noch etwas Kopfschmerzen, aber die gehen vorbei. Es ist schwer sich an all diese Dinge nach so langer Zeit zurück ins Gedächtnis zu rufen.“
„Wollen Sie einen Schluck Wasser?“
„Ein Tee wäre sehr nett.“
„Kein Problem. Private Waynes!“

Ein etwas dumpf blickender Private betrat den Raum, grüßte und fragte: „Jawohl Sir, was kann ich gegen Sie… Ähm für Sie tun.“
„Private, bringen Sie unserem Corporal bitte eine Tasse Tee.“
„Welche Sorte darf es Corporal?“, fragte Waynes.
„Earl-Grey 4000+, mit einem kleinen Schuss Milch, wenn es keine Umstände macht.“
„Tut es nicht.“

Waynes machte kehrt und verließ den Raum. Unterdessen setzten Fossy und Bachmann ihr Gespräch fort.

„Wo waren wir, Corporal?“
„Nun, wir befanden uns nach der U-Bahnstation an einem sehr eigenartigen Ort. Dort stand ein Tempel, ein goldener leuchtender Tempel.“

Bachmann verzog leicht die Augenbrauen, weil ihm dieser Satz etwas irritierte.

„Zuvor erzählte mir der Captain aber noch etwas über das Herz der Welten. Keine Ahnung was es damit auf sich hat.“

Colonel Bachmann blieb der Mund offen stehen und kein Wort drang mehr nach außen.

„Stimmt etwas nicht mit Ihnen, Colonel?“
„Nein, alles in Ordnung, erzählen Sie weiter.“

Fossy war sich unsicher wie er nun reagieren sollte, gekonnt ignorierte er es erst einmal.

„Kurz bevor wir diesen Tempel erreichten, griff uns ein seltsames Wesen an.“
„Ein Wesen?“
„Tja der Fuchs weiß was es war. Jedenfalls habe ich solch ein Wesen noch nie vorher gesehen. Mir läuft jetzt schon wieder ein eiskalter Schauer über den Rücken, wenn ich an dieses Vieh denke.“
„Was passierte dann?“
„Ich habe es getötet!“, seine Stimme wurde hart und grausam.
„Was geschah mit dem Captain?“
„Er… er…“

Wieder kamen ihm Erinnerungsfetzen durch den Kopf geschossen. Das schwarze Wesen tauchte vor ihm auf, verschwand, und griff den Captain an. Das Monster riss ihn einzelne kleine Stücke.

„Er… er hat es nicht geschafft. Das Monster hat ihn umgebracht. ES fraß ihn bei lebendigen Leibe auf, er hatte keine Chance.“
„Wie konnten Sie entkommen?“
„Entkommen?“, fragte Fossy, „Entkommen ist der falsche Begriff. Ich habe es vernichtet, es in seine Atome zerlegt. Doch wie genau weiß ich nicht mehr. Ich erinnere mich an ein helles Licht, an Wärme und tiefe unbändige Wut, rohe Gewalt, unbegrenzten Hass und große Trauer…“

Erneut verstummte er, Fetzen seiner Vergangenheit kamen immer öfter und klarer zum Vorschein. Die Kopfschmerzen wurden immer stärker und schienen nicht aufhören zu wollen.

„Corporal, ist wirklich alles in Ordnung mit ihnen? Sie sehen gar nicht gut aus.“
„Jenser!“
„Was?“
„Jenser hieß er. Der Captain, er hieß Jenser.“
„Captain Jenser? Da ist er also geblieben.“
„Sie kannten ihn?“
„Ihn kennen? Er war einer meiner besten Männer.“
„War?“
„Damals, in den palaméischen Kriegen, gehörte er zu einem Fire-Team, welches unter meinem Kommando diente. Es war ein furchtbarer Krieg. Politische Konflikte ließen es nicht zu die Dinge zu tun, die nötig gewesen wären.“
„Was heißt das?“
„Es gab Verhandlungen mit einer neuen interstellaren Rasse. Sie war äußerst freundlich und hilfsbereit und neigte zu keinerlei aggressiven Verhalten. Ihnen war es nur wichtig, dass ihre Handelsbeziehungen nicht stillstanden. Wir wurden auf diesen Planeten geschickt um diese Beziehungen zu stärken. Doch als wir ankamen ging alles schief.“
„Was ist geschehen?“
„Viele verschiedene Kulturen, Stämme und Lebensformen verschiedenster Planeten trafen sich auf diesem Planeten. Es schien das einfach jede, sich in der Nähe befindliche Rasse, mit diesem Volke handel trieb. Nur leider auch finstere Konsorten, die wir eigentlich nie antreffen wollten. Die garstigen Daumenfallen.“
„Was? Ich dachte die wären seit dreihundert Jahren ausgestorben?“
„Das dachten wir auch, aber anscheinend leben sie einfach in einem anderen Teil der Galaxie. Jedenfalls lief alles bis dahin friedlich. Die anderen Völker sahen die Daumenfallen wahrscheinlich auch nicht gerne, aber es blieb alles ruhig und zivilisiert. Bis zu dem Zeitpunkt an dem die Daumenfallen versuchten unsere Crew zu überwältigen. Während wir in Verhandlungen traten überfielen sie unser Schiff und brachten zirka zweidrittel der Crew unter ihre Kontrolle. Captain Jenser, der zuvor schon in verbale Streitigkeiten mit diesen Wesen geraten ist, hatte eine seltsame Vorahnung und ging zurück zum Schiff. Als er dann dort das Massaker sah, geriet alles aus den Fugen. Heftige Feuerwechsel und mehrere Tote Menschen und Daumenfallen waren das Ende vom Lied.“
„Aber er hatte doch richtig gehandelt. Warum wurde er verbannt?“
„Nun ja sagen wir es so, es gibt keine Verhandlungen mehr zwischen dem Händlervolk und der Erde.“
„Ach nur wegen gescheiterten Verhandlungen?“
„Nicht ganz, es gibt überhaupt keine Handelsbeziehungen mehr mit keinem Volk.“
„???“
„Es gab einen schrecklichen Unfall und dabei wurde leider das gesamte Volk der Forlers ausgelöscht.“
„Oh mein Gott!“, Fossy erschrak. Diese Nachricht traf ihn tief in der Magengegend. Sein Herz raste und er wurde kreide bleich.
„Das war der Grund. Er hatte eine komplette Rasse vernichtet. Nun aber zurück zu Ihnen. Was passierte nachdem sie das Monster getötet hatten?“

„Ich stand in dem Tempel vor einer Art Altar. Danach muss ich in Ohnmacht gefallen sein.“
„Wissen Sie nicht vielleicht doch noch etwas? Jeder Hinweis klärt die Sache mehr.“

Er fasste seinen Kopf an den Schläfen an und versuchte nachzudenken. Wieder kamen ihm Stücke aus seiner Vergangenheit in den Kopf, aber die Schmerzen wurden immer Schlimmer, fast unerträglich. Vor seinem geistigen Auge sah er Bilder, als ob es die Realität gewesen wäre.

„Da ist der Altar… Dort sind Symbole… Ich erkenne nichts… doch da, ein grelles Licht… Wärme… Sicherheit…“

Sein Kopf schlug nach hinten und er wäre beinahe vom Stuhl gefallen. Die Vision war vorüber und die Schmerzen hatten nachgelassen.

„Haben Sie noch etwas geschehen?“
„Nein, leider nicht. Und wenn dann werde ich es Ihnen nicht sagen. Seien Sie nicht so neugierig.“

Fossy verstummte mit schnaufender Stimme. Er wirkte geistig abwesend zu sein. Sein Verstand spielte ihm Streiche.

„Wollen sie mich verarschen?“, fragte Colonel Bachmann mit leicht bösem Tonfall.
„Nein, obwohl vielleicht doch, wer weiß?“
„Corporal, vorsichtig mit Ihrem Ton!“
„Soll ich Tiefer sprechen?“
„Oh ja bitte! Moment mal, nein Schluss jetzt.“
„Jawohl Schluss.“
„Was ist mit Ihnen los?“, fragte Bachmann.

Wie aus einem Traum wachte Fossy auf und verstand das grimmige Gesicht des Colonels nicht. Doch dieser beruhigte sich wieder. Die lange Zeit des Komas wird ihre Spuren hinterlassen haben.

„Colonel?“, fragte Fossy, „darf ich Sie auch mal etwas fragen?“
„Sicher doch.“
„Woher wissen Sie von dem Herz der Welten?“

Der Blick der Colonels wurde schreckhaft anders. Er schluckte heftig und zitterte leicht am ganzen Körper.

„Wie kommt er auf einmal auf solch eine Idee?“, ging es ihm durch den Kopf.
„Nun also… Ich weiß nichts darüber. Ich habe jetzt das erste Mal davon gehört.“, stammelte Bachmann.
„Ihr Blick hatte sich vorhin geändert. Genauso wie bei Captain Jenser, als ich ihn fragte.“
„Ach das war nur so. Es klang einfach äußerst faszinierend.“

Fossy wusste, dass auch der Colonel ihn anlog, aber das sollte nicht das schlimmste Problem sein.
Der Colonel dachte: „Er ist verdammt klug und seine Auffassungsgabe ist beeindruckend. Ich muss aufpassen wie ich mich verhalte. Er dürfte jetzt noch nicht erfahren was hier vor sich geht. Er muss es selbst herausfinden. Sonst könnte womöglich das gesamte Universum in Gefahr sein.“

„Nun, wie dem auch sei, mehr weiß ich wirklich nicht über diesen Tag.“
„Eins interessiert mich noch. Sie sagten es erschien ein helles Licht?“
„Ja genau, es war so… Aaaahhhhhh“

Ein erneuter Gehirnschock tat sich in ihm auf. Den Schlimmsten den er bisher hatte. Die Bilder schwirrten in seinem Kopf umher, so dass er sie kaum ordnen konnte.

„Ich sehe das Wesen…“
„Ein Wesen? Welches Wesen? Den Feind?“
„Nein! Ich spüre Wärme, Licht, Liebe, Freundlichkeit. Das Wesen, es hat uns gerettet.“
„Also war das Wesen eine Waffe?“
„Nein, es… es… reißt ab. Die Bilder sind wieder weg.“
„Keine Sorge Corporal, Ihnen wird alles wieder einfallen. Es braucht bloß Zeit.“
„Sie haben vermutlich Recht.“
„Natürlich habe ich Recht, ich bin der Colonel“, meinte Bachmann sehr von sich selbst überzeugt.
„Ja das sind sie, aber nun mein Anliegen.“
„Selbstverständlich.“
„Ich hatte zwei Visionen… Eigentlich waren es keine Visionen, sondern mehr eine Art telepathischer Kontakt. Mein Gefühl sagte mir, dass ich mit dem Anführer der feindlichen Flotte gesprochen habe.“

Erneut wurde der Blick des Colonels starr vor Angst. In seinem Kopf machten sich Gedanken breit.
„Also passiert es doch… Alles geschieht so wie es gesagt worden ist…“

„Was hatte er gesagt?“, fragte Colonel Bachmann.
„Er erwähnte meine Eltern… Und er schwor Rache. Sein Plan ist uns und das gesamte Universum zu vernichten.“
„Oh verdammt!“, fuhr Bachmann hoch. „Wie sicher sind Sie sich das es kein Traum war?“
„Einhundert prozentig kann ich es natürlich nicht sagen, aber es fühlte sich nicht wie ein Traum an. Es war zu real dafür. Mein Gefühl sagt mir, dass schreckliche Dinge geschehen werden.“
„Dann müssen wir ihn um jeden Preis aufhalten.“
„Wie meinen Sie das?“
„Wir waren unvorbereitet, aber wenn wir ihm dieses Mal zuvor kommen, dann werden wir ihn vernichten.“
„Sie wollen in den Krieg gegen dieses Wesen ziehen?“
„Befinden wir uns nicht schon längst in einem Krieg?“
„Da könnten Sie recht haben, Sir.“
„Eines wundert mich jedoch. Die Tatsache das die komplette Flotte, die aus mehreren hunderttausend Mutterschiffen bestand, vollkommen vernichtet worden ist, aber der Anführer noch mit Ihnen kommuniziert hat und eine neue Invasion plant.“
„Es muss es irgendwie überlebt haben. Vielleicht war er auf keinem der Schiffe.“
„Kann gut möglich sein. Corporal, ich würde gerne das Sie Teil eines Expeditionsteams werden, wenn Sie noch für das Militär tätig sein wollen?“
„Wie nichts anderes auf der Welt. Ich will dieses Monster finden und ich werde es vernichten.“
„So etwas hör ich gerne. Das ist die richtige Einstellung. Sie müssten dann nur draußen bei Batty einige Papiere ausfüllen.“
„Alles klar Colonel. Was wird das für ein Team?“
„Es ist indirekt Ihr persönliches Forschungsteam. Sie sind zwar nicht der leitende Offizier, aber man wird Ihren fachmännischen Rat aufgreifen, um nach Hinweisen auf eine erneute Invasion des Universums, durch dieses merkwürdige Wesen zu suchen. Zudem sollen Sie neue Technologien ausspüren, studieren und für den menschlichen Nutzen zur Verfügung stellen. Die Handelsbeziehungen zwischen unseren Alliierten sollten Sie ebenfalls pflegen.“
„Habe verstanden.“
„Nun kommen wir zu den erfreulichen Dingen. Sie haben die Welt gerettet Corporal und sind äußerst talentiert auf verschiedensten Themengebieten. Ich möchte Sie befördern, damit Ihr Weg zum führenden Personal, denn das sind Sie auf jedem Falle, schnell voranschreitet.“
„Also dann Corporal. Still gestanden.“

Fossy stand auf und stellte sich hin. In gleichen Moment kam der Private mit dem Tee zurück. Mit dumpfem Kuhblick sah er das Geschehen. Er stellte sich ebenfalls ins Stillgestanden mit Teetasche in der Hand.

„Hiermit befördere ich den Corporal Fossy, mit sofortiger Wirkung zum Sergeant Major. Für den Kommandeur des OFK’s Colonel Bachmann. Rühren.“
„Danke Sir.“
„Keine Ursache. Wer die Welt rettet soll dafür belohnt werden,“ meinte Colonel Bachmann. „Ah Ihr Tee, Sergeant Major.“
Mit einem verhaltenen Grinsen, dank des neuen Dienstgrades, drehte er sich um und meinte: „Der Tee wurde wohl erst eingeflogen?“
„Tut mir leid Sergeant Major, wir haben nur einen Wasserkocher und der war ganz unten und besetzt“, stotterte der Private.
„Welch blöde Ausrede.“
„Genug!“, unterbrach Bachmann, „Kommen wir zu Ihrer ersten Mission. Gehen Sie in die Schiffswerf und melden Sie sich bei Captain Rogge, er wird Ihr leitender Offizier sein. Er befehligt die `Ganymed´, einem Sternenschiff der Sycorax-Klasse. Starten Sie zusammen mit Ihm und seiner Crew Ihre erste interstellare Tour.“
„Jawohl Colonel, ich freue mich schon wahnsinnig darauf.“
„Oberste Priorität hat das Sammeln von Hinweise über eine erneute Invasion. Denken Sie daran.“
„Ich werde es nicht vergessen. Bis bald Colonel.“

Der frischgebackene Sergeant Major verabschiedete sich, Grüßte, machte kehrt und verließ den Raum, um im Vorzimmer, die von Batty bereits zusammengestellten Formulare, auszufüllen. Er war sehr irritiert, dass Dinge beim Militär schnell von statten gehen.

„Wow, ich bin überrascht. Batty, richtig?“
„Ganz genau, Sergeant Major. Wir hatten uns bereits gedacht, dass Sie wieder einsteigen möchten, deshalb habe ich alles schon vorbereitet. Ihnen wurde auch bereits ein neues Konto eingerichtet auf dem das Geld überwiesen wird. Ihr alter Kontostand wurde selbstverständlich darauf übertragen.“
„oh danke sehr. Dann kann ich ja gleich loslegen.“
„Viel Glück Sergeant Major.“
„Danke Batty.“

Sie war einfach wundervoll. Batty war eine ältere Frau die sehr zuvorkommend ist. Sie erinnerte Fossy sehr stark an seine Großmutter, die er sehr geliebt hatte. Sein Weg in Richtung Hangar führte ihn noch an seinem Krankenzimmer vorbei. Als er es betrat sah er Lucy, wie sie sich im Bett wälzte und an seinen Sachen schnüffelte. Sie bemerkte Ihn und fuhr schreckhaft nach oben. Völlig entgeistert sah Sie ihn an und wusste nichts weiter zu sagen als ein kurzes, inhaltsloses: „OH!“ Innerlich konnte sich Fossy kaum beherrschen. Nur mit viel Mühe schaffte er es sein Lachen zu verbergen.

„Was machst du da?“ fragte er mit einem charmanten Lächeln in aller Ruhe.
„Ich?… Ähm? Du ganz einfach… Äh… aber… Ach nichts besonderes, wieso?.... Ich untersuche das Bett auf eventuellen Milben- oder Sporenbefall.“
„Ja genau.“
„War ziemlich dumm die Antwort, oder?“
„Sehr sogar, ist aber nicht sonderlich schlimm.“
„Eigentlich ist das ja ganz anders als es aussieht.“
„Wie denn?“
„Nun ja…? Ich müsste mal mit dir reden.“
„Du Lucy das ist im Augenblick ganz schnell, könnten wir das auf später verschieben?“
„Klar, kein Problem“, antwortete Sie, aber ihr Blick meinte etwas anderes.

Schnell und mit ziemlicher Eile suchte Fossy seine Klamotten zusammen. Komischerweise lagen sie alle ordentlich auf einem Stapel. Daneben lagen noch zwei Ersatzuniformen, eine mit einem offiziellen 'OFK-Center-Logo' darauf und die andere, etwas schönere, mit dem 'Ganymed-Emblem'. Er schnappte sich die Sachen, packte sie wild gewürfelt in einen Rucksack, gab Lucy einen kleinen Kuss auf die Wange und ließ sie danach mit einem ziemlich verwirrten Gesichtsausdruck, alleine im Raum stehen.

Etwas später in der Schiffswerft.

Der Hangar. Er war riesig und überwältigend zugleich. Hunderte von Raumschiffen wie, leichte und schwere Jäger, große und kleine Frachter, Transporter, sowie Menschen und Robotern tummelten sich in der schier endlosen Größe. Noch faszinierender war, dass sich ‚draußen‘ noch unzählig mehr Schiffe herumtrieben. Dort waren dann die größeren Kaliber zu finden. Kreuzer, Zerstörer, Schlachtschiffe, Bomber, Fregatten, Gleiter und so weiter. Fossy konnte weder seine Augen noch seinen Mund schließen, weil er so erstaunt von der technischen Bauleistung gewesen war. Wie ein neugieriger Tourist sah er sich um und beobachtete das rege Treiben, bis ihn ein Arbeiter ansprach.

„Eh du! Steh nicht so dumm herum. Mach dich lieber wieder an die Arbeit. Oder wirst du fürs herumstehen bezahlt? Hier nimm mal den Schraubenschlüssel.“
„Was…? Also… Ich…“
„Jetzt stottere hier nicht so herum, sondern mach was ich sage.“
„Aber ich…“
„Aber ich… aber ich… aber ich…“, imitierte der Facharbeiter den Sergeant Major, „kein aber! Los!“

Fragend nahm Fossy sich ein Werkzeug, er wusste ja nicht wie ein Schraubenschlüssel aussah.

„Was machst du denn da?“, schrie der Arbeiter ihn erneut an. „Das ist kein Schraubenschlüssel. Das ist einer und nun sieh zu das du die Schrauben dort hinten fest bekommst. Oder willst du, dass der Crew das Schiff auseinander fliegt?“
„Nein natürlich nicht.“
„Dann mach endlich.“

Verwundert ging Fossy zu dem anderen Schiff und versuchte die Schrauben fest zu ziehen, doch rutschte er immer wieder ab. Mit handwerklichem Geschick wurde er nicht ausgestattet. Nach dem fünften Versuch kam der grimmige Arbeiter wieder und schnauzte ihn voll.

„Hey du Depp, was machst du da? Bist du zu blöd dieses einfache Werkzeug zu bedienen? Wo kommst du denn her? Wieso hat man dich hierher geschickt wenn du nicht mal arbeiten kannst?“
„Ich… Ich gehöre eigentlich nicht hier runter…“
„Das habe ich auch schon bemerkt. Jetzt hör endlich auf mit labern und mach weiter.“

Ein großer eleganter, mit Raumfahreruniform gekleideter Mann trat auf die Beiden zu. Der Arbeiter stand stramm und grüßte den Offizier, der seines Zeichens Captain war. Auf seinem Namensschild stand Rogge. Fossy grüßte ebenfalls und war froh einen bekannten Namen zu lesen.

„Sie müssen Sergeant Major Fossy sein?“
„Nein Sir, Hauptmechaniker Kennent, freut mich Sie hier unten begrüßen zu dürfen.“
„Aber ich…“, wollte Fossy sagen, als ihn Kennent unterbrach.
„Sei ruhig du Dummkopf und belästige den Captain nicht.“
„Wie ich sehe haben Sie sich hier unten schon einige Freunde gemacht Sergeant Major?“
„Naja Sir, fast“, sagte Fossy mit zierlicher Stimme.

Verwundert sah Mechaniker Kennent ihn an und erstarrte leicht.

„Was Sergeant Major?“, fragte er erstaunt. „Wo sind die Schulterklappen? Dann habe ich ja… Oh Gott. Tut mir Leid Sergeant Major, ich wusste nicht. Hier werden immer wieder Neulinge einfach so herunter geschickt und ich muss sie einweisen.“
„Kein Problem Kennent, hätten jedem passieren können.“
„Ich entschuldige trotzdem dafür.“
„Okay Kennent, könnten Sie uns jetzt aber einen Augenblick alleine lassen?“, fragte Captain Rogge.
„Selbstverständlich, Sir!“ Als er ging hörte man ihn leise vor sich hin fluchen und meckern, weil ihm dieses Missgeschick passiert ist.

„Sie haben sich also schon mit unserem Serviceteam bekannt gemacht?“ fragte der Captain mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
„Nun ja etwas.“
„Na gut dann werde ich Ihnen mal unser Schiff und die Crew vorstellen.“

Sie gingen die Werft entlang, Fossy staunte weiterhin über diese enorme Menge an Schiffen. Fünf Jahre Existenz des OFK's sollten dazu gereicht haben? Schon ziemlich erstaunlich. Ihr Weg führte sie an einem großen versiegelten Tor vorbei. Von einem Fenster an der Seite sah man einen erweiterten Bereich des Hangars. Was sich aber dahinter befand konnte man leider nicht einsehen. Vor dem Tor allerdings standen fünf Wachposten und mehrere Waffenstationen. Von außen sah man mehrere Gleiter und einen großen Kreuzer, die das gesamte Objekt bewachten. Neugierig fragte Fossy nach.

„Captain, können Sie mir sagen, was sich hinter diesem Tor verbirgt?“
„Leider nicht. Ich habe nicht die nötige Sicherheitsstufe um Informationen darüber zu erhalten. Ich weiß nur das es das neuste, geheimste, teuerste und am weitest technologisch entwickelte Projekt ist, an dem die Menschheit arbeitet.“
„Faszinierend.“
„Das ist sie, die Ganymed! Ein Forschungs- und Aufklärungsschiff der Sycorax-Klasse. Mein ganzer Stolz um es mal sozusagen.“
„Das glaube ich ihnen, sie ist sehr schön.“
„Und sie hat schon einiges hinter sich und immer alles überstanden.“
„Na wollen wir hoffen, dass das auch noch in naher Zukunft so bleibt.“
„Sie fliegen nicht gerne?“
„Ich war beziehungsweise bin immer bei der Army gewesen. Wir haben es nicht so mit fliegen.“
„Verstehe, aber keine Sorge ihnen kann nichts passieren.“
„Das klingt motivierend.“
„Ja so bin halt. Wir gehen aber erst einmal rein um Ihnen die Crew vorzustellen.“
„Ja, Sir.“
„Nicht ganz so förmlich, Sergeant Major. Wir sind hier bei der Air Force und nicht bei den Marines.“
„Alles klar.“
„Schon besser.“

Im Inneren des Schiffes turnten schon einige Crewmitglieder herum. Alle schienen aufgeregt und nervös zu sein.

„Mahlzeit Captain!“ meinte einer von ihnen.
„Mahlzeit Hell B. Das ist Sergeant Major J.M. Fossy. Er ist unser Neuzugang und soll uns ab sofort begleiten und beraten.“
„Mahlzeit Sergeant Major.“ meinte B.
„Ja hallo. Sie heißen Hell B.? Besitzen Sie keinen Dienstgrad?“
„Nein ich bin Zivilist und Hauptnavigator dieses Schiffes. Ich diene seit einigen Jahren unter dem Kommando von Captain Rogge. Ich kann mir keinen anderen Job mehr vorstellen.“
„Er ist der Beste“, meinte Rogge. „Kommen sie! Wir gehen weiter. - Dies hier ist die Luftschleuse. Hier wird der Druckausgleich, zwischen dem Schiffsinneren und der Außenhülle hergestellt.“
„Ah ja sehr interessant… doch… schon…“

Der Rundgang durch das gesamte Schiff dauerte noch zwei weitere Stunden. Die unzähligen Räume, Funktionen und Arbeiten zu erklären nahm reichlich Zeit in Anspruch. Zudem war Sergeant Major Fossy reichlich wissbegierig, denn er könne seine Arbeiten nur sachgemäß erfüllen, wenn er weiß was er tut. Seine Nervosität stieg immer mehr in ihm auf. Bald würde er durch den Weltraum fliegen, davon hatte er nicht einmal zu träumen gewagt. Ob sich sein Gedächtnis erholen würde und was die Zukunft bringen mag, steht in den Sternen…

…zu denen sie reisen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.09.2009

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