Kennst du das Land, wo die Geranien blühn,
Im Grundgesetz die Menschenrechte stehn,
Wo Würde nicht nur hohles Wort,
Und stiller Friede herrscht an jedem Ort?
Kennst du es wohl?
Dahin, dahin
Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.
Ach Kind, der Weg dorthin ist weit!
Noch Winter ist’s. Es friert, es schneit.
Am Fluss, am Zaun der Scherge steht
Und beißend Gas durch kalte Lüfte weht!
Willkommen heißt uns keiner dort,
An diesem fernen trüben Ort!
Dahin, dahin
Sollten besser wir nicht ziehn.
Bald wieder herrscht im Volk Betroffenheit
Ob Schrecken längst vergangner Zeit.
Grad fünfundsiebzig Winter ist es her,
Da räumten sie die Lager leer,
Weil es den Mördern so gefiel.
Am Weg zu sterben war das Ziel!
Noch immer dräut der Drachen alte Brut.
Das Boot ist voll, der Mensch ist gut?
Dahin, dahin
Lasst sie doch einfach ziehn!
Texte: Creative Commons CC BY-SA 4.0
Tag der Veröffentlichung: 03.03.2020
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Widmung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Todesmarsch