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Für wen dieses Buch geschrieben ist

Gleich zu Beginn erfahren Sie, was Sie in diesem Buch NICHT erwartet. Und zwar deshalb, weil Sie gerade die kostenlose Leseprobe aufgeschlagen haben. Falls Sie feststellen, dass der Titel Erwartungen in Ihnen geweckt hat, die die nachfolgenden Seiten nicht erfüllen, dann nichts wie weg von diesem Ratgeber. Sie haben weder Zeit für das Lesen noch Geld für den Kauf des gesamten Textes verschwendet.

 

Das böse Monster, gegen das Sie ankämpfen sollen, gibt es hier nicht. Überhaupt sollten Sie weniger kämpfen – in welcher Form auch immer. Ihre Sucht boxen Sie nicht einfach so weg, so sehr Sie auch um sich schlagen und sich körperlich sowie geistig anstrengen. Genauso wenig hilft es Ihnen, sich die schlimmsten gesundheitlichen Szenarien auszumalen, die Sie infolge Ihres Rauchverhaltens erwarten. Amputiertes Bein, verkleisterte Lunge, zerfressene Kieferknochen … Fürchterlich! Ich will Sie doch nicht in Schrecken versetzen. Demzufolge finden Sie ab sofort keine Bilder oder Beschreibungen, die Sie ängstigen oder ekeln lassen. Nicht einmal Worte, bei denen Sie sich schon vor dem Lesen die Augen am besten zu halten.

 

Dies ist auch kein Schlachtplan, an den Sie sich akribisch halten müssen, weil Sie nur mit dessen fachmännisch ausgetüftelter Methode den Sieg davontragen. Jeder Raucher ist mit einem speziellen Charakter ausgestattet, so auch Sie. Sie besitzen ererbte Anlagen, Sie wurden in Ihrer Kindheit geprägt, Ihr Umfeld formt Sie … Keine Sorge, ich wühle weder in Ihrem Seelenleben noch in Ihrer Vergangenheit. Ich will Ihnen nur klar machen, dass Sie Ihren eigenen Weg aus Ihrer eigenen Sucht finden.

 

In diesem Buch wird Ihnen nicht suggeriert, dass Sie in drei Tagen, in einer Woche oder in zwei Monaten hundertprozentiger Nichtraucher sind. Derartige Behauptungen halte ich für nichts weiter als Aufschneiderei, mit der eine Menge Geld verdient werden soll. Ihr aktueller Gesundheits- und Gemütszustand ist ein individueller, also sollte gegen Ihr Rauchverhalten die auf Sie zugeschnittene Therapie erfolgen. Nehmen Sie sich also für dieses Buch genau die Zeit, die Sie benötigen. Sie können es in einer halben Stunde durchlesen oder noch schneller überfliegen. Erfolgreicher sind Sie allerdings, wenn Sie sich Abschnitt für Abschnitt voran arbeiten. Beim sorgfältigen Lesen denken Sie über sich selbst nach, über die Gründe, weshalb Sie rauchen. Sie planen Veränderungen und erleben das, was Sie sich wünschen. Freiheit. Versprochen. Von mir aus auch – jetzt noch – mit der Zigarette im Mundwinkel. Dann können Sie sich wenigstens konzentrieren.

 

Dieses Buch ersetzt keine ärztliche Behandlung und keine Suchtberatung. Es dient Ihnen als Anregung für den Einstieg zum Ausstieg aus der Nikotinfalle. Es motiviert Sie, Zigaretten als ein Genussmittel anzusehen, das Sie nicht mehr benötigen. Mit den nachfolgenden Tipps bleiben Sie clean und überstehen auch schwierige Phasen ohne Nikotin. Sie haben vielleicht festgestellt, dass Ihnen bei Ihren letzten verzweifelten Versuchen gerade in der Anfangszeit als Nichtraucher der Verzicht auf „Ihre“ Droge unheimlich schwerfiel. Sie haben nach Ersatz gesucht. Das ist verständlich, doch nicht immer gut. Warum das so ist und wie Sie es besser machen, finden Sie auf den nachfolgenden Seiten. Fassen Sie die gut gemeinten Ratschläge bitte als liebevollen Schubs in die richtige Richtung auf, auch wenn sie sich manchmal wie der harte Tritt in den Hintern lesen. Es geht mir nicht darum, Sie einzulullen und zu schonen. Mein Anliegen ist es, Ihnen vor Augen zu führen, dass Sie kein Loser sind und Sie vom Rauchen abzubringen. Wetten, Sie schaffen das?

 

Erwarten Sie keine ausführlichen medizinischen Erläuterungen über die verheerende Wirkung des Nikotins auf Ihren Organismus. Die hat Ihnen Ihr Hausarzt hinlänglich erklärt. Sie können bei Bedarf wissenschaftliche Abhandlungen, Lexika oder das Biologiebuch aus Ihrer Schulzeit zu Rate ziehen. Das Interesse besteht bei Ihnen aber nicht, oder? Also, wozu Ihre Geduld strapazieren? Steigen wir gleich ins Thema ein. Verwandte und Freunde haben Sie unzählige Male darum gebeten, die gegriffene Zigarette bloß nicht anzuzünden. Es könnte wer-weiß-was passieren. Vielleicht hat man Ihnen sogar die Kippen weggenommen und sie entsorgt, so dass Sie sich wie ein unmündiges Kind vorkamen. Ärgerlich.

 

Jede Zigarettenschachtel warnt Sie davor, Nikotin zu konsumieren. Hat Sie irgendetwas bisher vom Rauchen abgehalten? Nichts. Na bitte. Sonst würden Sie dieses Buch nicht nötig haben. Sie würden keine Zigaretten mehr ansehen, nicht an sich zweifeln. Sie wären Nichtraucher. Aber warum ist das so? Weshalb sind Sie anders als jeder nicht schmökende Mensch? Ganz einfach: Sie sind ein toller Typ mit Emotionen. Dafür müssen Sie sich nicht schämen. Ebenso wenig dafür, dass Sie rauchen. Das meine ich ganz ehrlich. Mehr dazu erfahren Sie später.

 

Glauben Sie mir, das Verlangen nach der Kippe kann nicht von einer Sekunde auf die andere verfliegen. Es verschwindet aber nach und nach, genauso wie Sportmuffel anfangs immer wieder ihren inneren Schweinehund überwinden müssen, um vom Sofa hochzukommen. Sie werden bessere und schlechtere Phasen durchleben, bevor die dauerhaft guten kommen. Wenn Sie mal wieder so richtig nach einer Zigarette jiepern, nützen Ihnen keine allgemeinen Worte. Sie brauchen schnell etwas Fassbares. Vielleicht reicht dieses Buch aus. Das würde mich freuen. Wenn das nicht so ist, erhalten Sie auf den folgenden Seiten diverse Vorschläge, was Sie als Alternativen nutzen können, bei wem Sie Rat finden.

 

Gehen Sie davon aus: Sie werden ihr Leben lang ein Süchtiger sein. Jawohl. Ein Süchtiger. Das macht aber nichts. Denn Sie sind ein trockener Raucher. Sie können mit dem Thema Rauchen umgehen, vor allem können Sie mit sich umgehen. Sie wissen, dass Sie für einen Rückfall gefährdet sind. Doch Sie wissen auch, dass für den Fall der Rückfälligkeit erneut ein Ex-Raucher aus Ihnen werden kann. Das Wichtigste für Ihren Ausstieg tragen Sie von Natur aus in sich. Den Glauben an sich. Und das Vertrauen in sich und in diejenigen, die Ihnen helfen wollen. Briefen Sie Ihre Unterstützer, bevor es los geht. Bereiten Sie sich und andere vor. Dann stehen Sie sicher in der Startposition. Also: Auf die Plätze, …

 

Schnell noch zum besseren Verständnis: Warum gebe ich Ihnen einen Namen?

Normalerweise verzichten Ratgeber auf die persönliche Anrede. Ich spreche Sie nicht nur an, ich gebe Ihnen eine Identität, damit Sie sich ein schnelleres Bild machen können von dem, was Sie lesen. Ich muss Sie beim Schreiben keiner bestimmten Gruppe oder Randgruppe zuordnen, keine besonderen Rechtschreibregeln beachten. Und hoffentlich rege ich Ihre Phantasie an. Ihre Vorstellungskraft versetzt Berge. Sie werden es erleben. Anders als im Gartenbuch oder im Handbuch für Aquarianer dürfte es ansonsten schwierig sein, Bilder in Ihrem Kopf entstehen zu lassen. Vom Rosenzüchter malt Ihnen Ihr Gehirn jemanden mit der Gartenschere in behandschuhten Fäusten, vom Goldfischzüchter einen Typen mit dem Kescher in der Hand. Aber wer oder was ist ein Nichtraucher, wie sie fortan einer sind? Sie sind doch kein Niemand.


Ich gehe davon aus, bei Ihnen handelt es sich nicht um einen Halbwüchsigen, der sich aus bestimmten, teils hormongesteuerten Gründen beim Rauchen mal eben so ausprobiert. Ich sehe Sie als einen Mann mit Erfahrung – nicht nur im Rauchen, sondern in jeder Lebenslage. Sagen wir, Sie sind zwischen dreißig und vierzig Jahre alt oder älter. Sie stehen mitten im Leben, beruflich und privat. Ich nenne Sie Basti, auch wenn Sie in Wirklichkeit vielleicht Michael, Dennis oder Justus von Irgendetwas heißen. Ich kenne Ihren echten Namen nicht. Der spielt auch nicht wirklich eine Rolle. Wenn Sie sich als Ede, Fiete oder Hajo besser fühlen, tauschen Sie das Wort Basti gedanklich aus oder machen Sie sich die Mühe, und korrigieren Sie den Text.


Vielleicht leben Sie in einer Partnerschaft. Ihre Freundin oder Frau heißt Julia. Oder Ihr Partner heißt Gerd. Das ist eigentlich genauso egal wie Ihr eigener Name. Mir geht es einzig um die Lesefreundlichkeit. Welches Beispiel ist verständlicher?

Beispiel 1

Julia: „Du rauchst schon wieder.“

Basti: „Ich weiß.“


oder Beispiel 2

Der/die Partner*in des Rauchers: „Du rauchst schon wieder.“

Der/die Raucher*in: „Ich weiß.“


Sie verstehen, was ich meine? Falls Sie sich immer noch am Namen Basti aufhängen, meine männlichen Protagonisten heißen oft Basti, die weiblichen Julia, das Pferd Rasputin oder Sausewind. Der Hof- oder Familienhund ist ein Deutscher Boxer namens Henry. Doch zurück zum und endlich rein ins Thema. … Sind Sie fertig? Dann los!


Wo stehen Sie?

Sie coachen sich selbst. Und wie bei jedem Coaching brauchen Sie dazu einen klaren Ausgangspunkt. Fragen Sie sich, wo Sie als Raucher jetzt gerade stehen und legen Sie fest, was Ihre Zielsetzung ist. Schreiben Sie die Antworten auf, wenn Sie mögen. Aber seien Sie ehrlich! Sonst bringen

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Richard Wortklang
Bildmaterialien: Richard Wortklang
Cover: Richard Wortklang
Tag der Veröffentlichung: 21.11.2022
ISBN: 978-3-7554-2567-0

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