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Vorwort

 

Zu den natürlichen Bedürfnissen deines Hundes gehört neben dem Fressen, Schlafen, dem Kontakt zu Artgenossen und seinen Menschen die regelmäßige Bewegung. Sie schützt ihn vor Übergewicht, stärkt das Immunsystem, kräftigt Muskeln, Sehnen und Gelenke, hält den Kreislauf in Schwung und versorgt die Organe mit Sauerstoff. Auch auf die Psyche deiner Fellnase wirkt sie sich positiv aus, weil sie ausgeglichen macht und aufgestaute Energien abbaut. Hunde, die den ganzen Tag in der Wohnung verbringen und nach Feierabend nur eine kurze Runde um den Block geführt werden, reagieren missmutig und manchmal aggressiv.

 

Das Problem beim Gassigehen ist, dass du deinen Hund in der Stadt ebenso wie auf dem Dorf meist nur angeleint ausführen darfst. In der Brut- und Setzzeit gilt der Leinenzwang sogar auf Feldwegen und im Wald. Ein wirkliches Training ist das Spazieren an der Leine für den Vierbeiner also nicht. Wenn der Hund Muskelgruppen aufbauen beziehungsweise die vorhandenen erhalten soll, muss er laufen, weil sich nur dabei ein natürlicher Bewegungsablauf einstellt, bei dem Dysbalancen vermieden werden. Muskeln spannen sich an und entspannen wieder. Doch Hand aufs Herz: Kannst du über längere Strecken mit dem Tempo deines Hundes mithalten, wenn du ihn an der Leine führst?

 

Eine Alternative, die dem Freilauf bedingt ähnelt, ist das Mitführen des angeleinten Hundes am Rad oder am Skateboard. Beides muss erlernt werden, damit es weder zu gesundheitlichen Problemen beim Hund kommt noch die Tour mit erhöhten Unfallrisiken verbunden ist. Das Mitlaufen an der Leine solltest du erst üben, wenn die Gelenke deines Hundes ausgewachsen sind.

 

Der angeleinte Hund wird jedoch nie seine Triebe in dem Maße ausleben können wie der frei laufende. Deswegen ist und bleibt der Freilauf das Ideal für deine Fellnase. Bist du in seiner Nähe, stärkt der Freilauf obendrein eure Hund-Mensch-Beziehung. Falls dein Vierbeiner (noch) nicht zuverlässig abrufbar ist, lässt du ihn auf einem umzäunten Grundstück von der Leine. Wo findest du das? Private und verpachtete Flächen darfst du nur mit Zustimmung des Eigentümers/Pächters betreten. Hast du schon einmal über die Anschaffung eines Gartens nachgedacht? Selbst wenn er noch so klein ist, bietet er einige Vorteile: Wenn du ihn gut planst, kannst du ihn kreativ als Multitalent nutzen: zum Spielen, Toben, Relaxen und sogar zum Gärtnern. Wie der hundefreundliche Garten angelegt und gepflegt wird, erfährst du in diesem eBook.

 

 

 

Probleme, die der Hund im Garten verursachen kann


Erwirbst du irgendwo irgendeinen Garten und beginnst unüberlegt mit der Gartenarbeit, könntest du schon bald enttäuscht sein. Denn der Hund besitzt andere Vorstellungen von der körperlichen und geistigen Auslastung als du. Er ist im wahrsten Sinne ein Gartenarchitekt mit einer eigenen kreativen Note.


Möglicherweise springt deine Fellnase in die Hochbeete und verunstaltet sie, vielleicht überwindet er hohe Gartenzäune. Falls dein Hund gern buddelt, wirst du in den Blumen- und Gemüsebeeten tiefe Krater entdecken. Oder auch vergrabene Kauknochen, den du beim Jäten nach Wochen ans Tageslicht beförderst. Glaub mir, die sehen weder schön aus noch riechen sie gut.



Ein anderes Beispiel: Du wartest in deinem neu angelegten Garten ungeduldig auf die Rosenblüte, doch keine Blüten erscheinen. Das liegt nicht unbedingt an deiner mangelnden Pflege, Schädlingen oder kranken Pflanzen. Kaum brechen die ersten Knospen auf, knippst dein junger Hund sie mit seinen scharfen Zähnchen ab. Auch andere Blüten verschont er nicht.


Im Nutzgarten zeigt dir dein Hund, dass er Geschmack besitzt. Er macht sich über sein Lieblingsgemüse her. Seine Vorlieben können individuell unterschiedlich sein. Entweder gehört er zu den Beeren- und Obstliebhabern oder er erntet Paprika, Erbsen, Karotten und was sonst noch Herzhaftes gedeiht.


Im Freizeitgarten wünscht du dir einen sattgrünen, pflegeleichten Rasen, dem du einmal pro Woche mit dem Rasenmäher eine Schönheitskur verpasst? Vergiss ihn, wenn du einen Hund hast. Sein Urin verbrennt die Gräser und hinterlässt gelbbraune Flecken. Dort, wo der Hund läuft, zertrampelt er die Grünfläche, es entstehen unschöne Laufwege. Hundepfoten verursachen außerdem Löcher und Erdhügel, die im hohen Gras gefährliche Stolperfallen darstellen. Ein Hunderasen ist kein Zierrrasen.


Ein Pool oder ein Gartenteich lädt dich bei sommerlicher Hitze zum Verweilen ein. Deinen Hund aber auch. Zählt er zu den Wassersportlern, springt er mit Anlauf hinein, so dass die Uferpflanzen knicken und Fische erschrecken. Abgesehen davon trägt der Hund mit seinem Fell und den Pfoten eine Menge Dreck ins Wasser. Schon bald entwickelt sich der ansehnliche Teich zu einem Schlammloch.


Selbst die Besitzansprüche der Gartenliege können Stoff zum Streiten bieten, wenn sich dein Vierbeiner seinen Lieblingsplatz selbst aussuchen darf. Darüber hinaus lauern auf den Hund etliche Gefahren im Garten wie giftige Pflanzen, offene Regenfässer und dornige Gewächse. Ist es machbar, alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen? Gartenfrust muss deine Gartenlust keinesfalls ablösen. Die nachfolgenden Abschnitte erklären dir, was einen hundefreundlichen Garten ausmacht und wie du ihn anlegst.



Allgemeines


Tipp 1 – Über die örtlichen Regelungen informieren

In Kleingartenanlagen bestimmen Satzungen darüber, wie der Garten zu gestalten ist. Ebenso haben Städte und Gemeinden auch in Eigentumsgärten ein Wörtchen mitzureden. Zum einen kannst du dort die erforderlichen Grenzabstände von Hecken, Bäumen und Gebäuden erfahren, zum anderen informierst du dich über die Größe und Beschaffenheit von Bauten. Wenn du einen Baum fällen möchtest, erkundige dich über die Baumschutzverordnung. In ihr steht, für welche Gehölze ab welcher Höhe du zuvor eine Genehmigung einholen musst. Die Lärmschutzverordnung wiederum schreibt vor, wann du den Rasenmäher und die Motorsense eingeschalten kannst und welche Grenzwerte sie nicht überschreiten dürfen. Oftmals wird durch den Gartenverein eine Dreiteilung der Fläche vorgeschrieben. Meist soll ein Drittel des Gartenlandes als Nutzfläche, ein zweites Drittel als Ziergarten und das letzte Drittel als Erholungsfläche oder Brachland genutzt werden. Wer dagegen verstößt, wird abgemahnt und im schlimmsten Fall gekündigt. Das klingt erst einmal unerfreulich. Doch in der Praxis ist alles halb so wild.


Je nachdem, in welcher Lage sich dein Kleingarten befindet, zeigen sich die Vereine konsequent oder aufgeschlossen. In ländlichen Gegenden ist die Nachfrage nach Gärten meist so gering, dass die Verbände froh sind, wenn sich überhaupt jemand zur Bewirtschaftung findet. Rede im Vorfeld mit dem Vorstand hinsichtlich aller Rechte und Pflichten. Dann vermeidest du später unnötige Streitigkeiten und doppelte Arbeit für Änderungen oder Rückbauten. Sprich bei dieser Gelegenheit das Thema Hund im Garten an. Ist er außerhalb der Einfriedung an der Leine zu führen? Welche Besonderheiten gibt es zusätzlich zu beachten? Sag, dass du gewillt bist, den Garten so zu gestalten, dass dein Hund sicher aufgehoben ist und du ihn mit allen Mitteln vom Kläffen abhalten wirst. Gegen das gelegentliche Bellen, beispielsweise bei einer vorbeistreunenden Katze, bist aber auch du machtlos,

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Gerald Blum
Bildmaterialien: Gerald Blum
Cover: Gerald Blum
Tag der Veröffentlichung: 12.06.2018
ISBN: 978-3-7438-7203-5

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