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Vorwort

Sie werden Ihre Gründe haben, sich für einen pflegeleichten und seniorengerechten Garten zu entscheiden. Vielleicht hat ein Unfall Ihren Alltag verändert. Sie sind körperlich eingeschränkt beziehungsweise weniger leistungsfähig als früher. Sie leiden an einer chronischen Krankheit oder bemerken, dass die Kräfte im Alter nachlassen und dass Sie mit ihnen haushalten müssen. Dies ist längst kein Grund, Ihren lang gehegten Garten abzugeben. Im Gegenteil. Freuen Sie sich an ihm. Vielleicht schaffen Sie sich auch gerade deswegen einen Garten an. Sie wissen um die positiven Effekte, die von der moderaten Gartenarbeit ausgehen.

 

Vielleicht ist es auch Ihre Bequemlichkeit, die Sie an einen pflegeleichten Garten denken lässt. Daran ist nichts Verwerfliches. Sie können den Begriff „pflegeleicht“ ruhig mit den Synonymen unproblematisch beziehungsweise komfortabel in den Zusammenhang bringen. Ein Garten, auf den diese Beschreibung zutrifft, ist Goldes wert.

 

Ein pflegeleichter und seniorengerechter Garten soll kein steriler Garten sein, in dem Sie auf etwas verzichten müssen. Vielmehr schaffen Sie sich einen Garten(t)raum, den Sie ohne Mühen bewirtschaften, einen, den Sie genießen können, weil Ihre Lieblingspflanzen dennoch oder gerade wegen der optimalen Verhältnisse prächtig und üppig gedeihen. Lassen Sie sich inspirieren.

 

 

Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren

wünscht Ihnen Ihre Rike Sonnenschein

Tipps zur Anlage des Gartens

 

Tipp 1: Erst planen, dann umgestalten

 

Sind Sie kreativ und leben Ihre Hobbys aus? Dann setzen Sie sicher auch in ihrem Garten ständig neue Ideen um, lassen sich von Trends inspirieren und lieben das Experimentieren mit Farben, Formen, Düften und Geräuschen. Ja, auch Letztere wissen Sie zu schätzen. Denn was kommt dem Urlaubsfeeling so nahe wie das Rascheln des Chinaschilfs nahe der Terrasse, wenn der Windzug durch seine Halme fährt? Was wäre ein Garten ohne Laubbäume, die der Herbststurm ordentlich zerzausen kann? Und das eintönige Quaken der Frösche im Gartenteich, ist es nicht der beste Garant für ein erholsames Nickerchen nach Feierabend? Sie wissen Ihren Garten mit allen Sinnen zu genießen. Das soll auch weiterhin so bleiben.  

 

Sicher haben Sie mehr als eine Lieblingsecke auf Ihrem Grundstück, neue kommen jedes Jahr dazu, weil Sie pflanzen, säen, umsetzen, veredeln, gießen, düngen, jäten und gerade erst umgesetzte Pläne auch mal wieder umwerfen. Solange Sie sich fit fühlen, ist die ständige Wandlung des Gartens durch Ihre Hand kein Problem. Sind Sie jedoch körperlich eingeschränkt oder spüren Sie, dass die Kräfte nachlassen, wollen beziehungsweise müssen Sie unnötige Arbeit vermeiden. Dann stellt sich die Frage: Was wird jetzt aus meinem Garten?

 

Ganz aufgeben sollten Sie ihn erst, wenn es gar nicht mehr anders geht. Solange genießen Sie ihn, er trägt zu Ihrem Wohlbefinden bei. Wenn Sie ihn pflegeleicht gestalten, fordert er Sie auch weiterhin, nur nicht so intensiv. Sie schaffen einen Gartenraum, der sich ständig weiterentwickelt. Ist die Basis einmal vorhanden, bauen Sie auf ihr auf. Sie verzichten auf ständige Neuanfänge und damit verbundene Mühen. Nach und nach entwickelt sich Ihr Garten zu beinem Biotop, das immer weniger Arbeit von Ihnen fordert.

 

Das Erholen steht im Mittelpunkt. Für die Entstehung eines pflegeleichten und seniorengerechten Gartens benötigen Sie einen präzisen Plan. Entwerfen Sie ihn mit Bedacht und setzen Sie ihn erst im nächsten Schritt in die Realität um. Sie können sich sicher sein, dass Ihr neuer Garten ein anderer sein wird, aber keineswegs ein unattraktiverer.

 

In der Praxis bedeutet dies, eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Nehmen Sie sich genügend Zeit und planen Sie, wenn Sie ausreichend Muße haben. Denn selbst, wenn Sie radikale Änderungen vornehmen wollen, müssen Sie Ihrem Garten stets ein wenig Raum lassen, sich selbst geschehen zu lassen. Um derartige Launen der Natur erahnen zu können, müssen Sie sich vor und nach jedem Schritt der Planung neu konzentrieren, in sich und Ihren Garten hineinhören. Ein verregneter Sonntag ist sicher nicht schlecht, da sitzen Sie wahrscheinlich ohnehin unter Dach und werden nicht abgelenkt, womöglich durch aufkeimendes Unkraut zwischen den Erdbeeren, das Sie mal wieder zum Jäten ruft. Lehnen Sie sich entspannt zurück und stellen sich auf Ihre gedankliche Reise in den neuen Garten ein. Wie soll er einmal aussehen? Am besten bringen Sie all Ihre Ideen sogleich aufs Papier, damit sie Ihnen nicht entfallen.

 

Behalten Sie bei Ihrer Planung unbedingt den Begriff „pflegeleicht“ im Kopf, sonst verzetteln Sie sich in Blumenkistchen, Pflanztöpfchen und Deko-Materialien, in Gartenecken und -winkel. Sie legen Ihren Garten so an, dass er Ihnen die notwendige Bewegungsfreiheit bietet. Sie wählen Arten und Sorten von Pflanzen aus, die unter den bei Ihnen vorherrschenden Bedingungen ohne großen Aufwand gedeihen. Und Sie wissen um die richtigen Hilfsmittel und Arbeitsmethoden, damit Sie sich körperlich nicht überfordern.

 

Wie Sie an die Umgestaltung Ihres Gartens herangehen, ist Ihre Sache. Sie können einen Neuanfang wagen oder die Bereiche nach und nach umstrukturieren. Erfahrungen haben allerdings gezeigt, dass Sie am schnellsten vorwärts kommen, wenn Sie sich ein Stück Brachland vorstellen, auf dem nur das kultiviert wird, was Sie für sich benötigen: etwas zum Ansehen, etwas zum Anfassen, zum Riechen, zum Lauschen und etwas Leckeres für Ihren Gaumen. Dann schaffen Sie ein Gesamtbild, bei dem sich eines zum anderen ergänzt.

 

 

Tipp 2: Das Areal einzäunen? - Wenn ja, womit?

 

Vielleicht gehören Sie zu den Glücklichen, die ein Gartengrundstück inmitten freier Natur besitzen. Dann brauchen Sie nicht unbedingt einen Zaun. Er könnte das harmonische Gesamtbild sogar stören. Schaffen Sie sanfte Übergänge, indem Sie anstelle einer strengen Begrenzung Pflanzen setzen, die in der Natur vorkommen. So wirkt ihr Garten um ein Vielfaches größer und offener. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Sie sich sämtliche Arbeiten ersparen, die eine Hecke oder ein Zaun mit sich bringen. Sie brauchen nicht schneiden und nicht streichen.

 

Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass Ihr Garten in einer Kleingartenanlage oder in einem Wohngebiet liegt. Dann sollten Sie aus mehreren Gründen eine Abgrenzung schaffen. Sie symbolisieren anderen Menschen gegenüber, wo Ihr Eigentum beginnt und halten unliebsame Gäste vom Betreten ab. Sie beugen Unfällen vor. Beispielsweise verhindern Sie, dass Nachbarkinder in Ihren Gartenteich fallen oder dass sich Fremde an Ihren Arbeitsgeräten verletzen. Nehmen Sie dieses Thema nicht auf die leichte Schulter. Sofern Sie auf Ihrem Grund und Boden nicht für die nötige Sicherheit sorgen, stehen Sie im Falle eines Unfalls in der Pflicht. Schadenersatzforderungen drohen.  

 

Fachleute unterscheiden natürliche und künstliche Grundstücksbegrenzungen. Häufig sieht man eine lockere Kombination aus beiden. Zu den natürlichen Begrenzungen zählen Bäume, Hecken und andere Gewächse. Auch künstlich geschaffene können sich zu einer natürlichen Begrenzung verwandeln. Denken Sie beispielsweise an einen Weiden-Flechtzaun, dessen Ruten in die Erde gesteckt werden. Spätestens nach einem Jahr schlagen sie aus. Der Zaun „wächst“ ganz von selbst.

 

Natürliche Grundstücksbegrenzungen wirken gefällig, doch sie machen eine Menge Arbeit. Hecken müssen ausgelichtet werden, damit sie nicht verkahlen. Bäume benötigen einen Schnitt, um angrenzende Grundstücke nicht übermäßig zu beschatten. Wohin mit dem Schnittgut? Das Verbrennen ist nicht überall erlaubt, also muss man schreddern oder es zur Aufbereitungsanlage fahren. Stauden wollen vom Unkraut befreit werden. Verblühtes will ausgeknipst sein, damit die Neuknospen-Bildung angeregt wird. Falls Sie sich für eine natürliche Begrenzung entscheiden, dürfte Sie interessieren, wie sich die benannten Pflegemaßnahmen vereinfachen lassen. Sie erfahren es in den nachfolgenden Kapiteln.

 

Zu den künstlich geschaffenen Begrenzungen zählen Sichtschutzelemente, Rankgerüste sowie Gärtenzäune. Bei der Auswahl stellen sich zwei Fragen: Welche Begrenzung wirkt in meinem Garten am besten und aus welchem Material soll sie bestehen?

 

Holzzäune sehen als Begrenzung Ihres Gartenreichs natürlicher aus als Zäune aus Metall oder Kunststoff. Doch Weichhölzer benötigen eine regelmäßige Pflege, sonst machen sie einen vernachlässigten Eindruck. Das Streichen beziehungsweise Lasieren müssen Sie teils in gebückter Haltung ausführen. Durch geeignete Hilfsmittel können Sie sich die Arbeit vereinfachen. Doch was spricht dagegen, ihr ganz aus dem Weg zu gehen? Wählen Sie einen Zaun aus Hartholz, zum Beispiel einen aus Teak oder Eukalypthus. Der ist zwar in der Anschaffung teurer. Dafür hält er lange, sieht edel aus und ist pflegeleicht. Falls Sie ihn gelegentlich von seiner Patina befreien wollen, ölen Sie ihn ein. Ansonsten lassen Sie ihn, wie er ist.  

 

Wenn Sie sich für einen Zaun aus Kunststoff entscheiden, erhalten Sie ein Leichtgewicht, das sich gut transportieren und aufstellen lässt. Doch Sie müssen für eine stabile Verankerung sorgen, sonst kippt der Sturm ihn um. Und bedenken Sie, dass Kunststoff vergleichsweise schnell brüchig wird. Nach einigen Jahren bleicht

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 14.09.2016
ISBN: 978-3-7396-7362-2

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